Hallo Alle,
ich habe den Eindruck, Manche/Viele haben die gleiche Panik vor dem einkaufen, wie vor dem "ersten Mal in der Öffentlichkeit. Dafür habe ich auch vollstes Verständnis.
Ich halte es eher wie Ferdi. Gar nicht groß nachdenken, einfach locker und ganz normal rein. Nichts übertreiben, im Gegenteil, eher etwas gelangweilt gucken, wie die anderen Kunden/Kundinnen halt auch.
Meistens schwelt der innere "Beutetrieb", vielleicht doch einen Rock zu finden, der mir gefällt. Dazu habe ich auch immer ein Schneider-Rollbandmaß dabei, mit dem ich bereits am Ständer die Bundweite und Rocklänge abmesse. Ganz offen, nichts heimlich, denn ich bin ja am messen. Das recht sachlich, aber eben nicht übertrieben, und damit unauffällig. Ist ja schon ungewöhnlich genug, daß Jemand ein Maßband dabei hat.
Habe ich was Interessantes gefunden, dann nehme ich das in die Umkleide zum anprobieren. O.K. ich peile vorher, ob eine Umkleide frei ist, denn ich warte nicht gerne davor.
Falls gerade keine frei, dann in den Kleiderständern weiter stöbern, und das Teil offen über einem Arm oder i.d. Hand festhalten. Festhalten ist gut, dann kann es mir Keine/r wegschnappen. Offen ist wichtig, falls mich ein Kaufhaus-Detektiv beobachtet.
Wenn ich was anprobiere, und es gefällt mir nicht, dann ganz ordentlich auf den Kleiderbügel, und später wieder zurück an seinen Platz i.d. Kleiderständern. Somit haben die Verkäufer/innen keine Extra-Arbeit, und man(n) fällt wieder nicht auf.
Da bin ich froh, dass immer weniger Personal da ist, und man nicht mehr angesprochen wird. "Kann ich Ihnen helfen ?" - Oh Schreck !!!
Einmal habe ich einen Cargo-Rock (25,- Euro) sogar zweimal in die Umkleide genommen und anprobiert. Ich wollte sicher sein, daß er auch wirklich passt und gefällt. Hat er, und ich freue mich heute noch daran.
Er hatte (noch) nicht soviel Beinfreiheit, dafür habe ich später hinten ein Keilstück eingesetzt, über ca. 66% der gesamten Rocklänge.
Jetzt ist er besonders raffiniert. Vorne eher schmale Silhouette, liegt damit auch besser an der Haut an=mehr fühlen des Rockes=gut.
Aber volle Beinfreiheit/Beweglichkeit, und dies ohne Gehschlitz.
Macht man beim gehen/stehen die Beine wieder zusammen, fällt er auch zurück rundum in seine schmale Form.
Die Verkäuferin hat überhaupt keine Miene verzogen, sondern den Rock ganz akurat zusammengelegt, und in eine Einkaufstüte gesteckt.
Den Verkäufern/innen ist es egal, und kann es auch egal sein, Hauptsache der Umsatz läuft.
Einen Rock habe ich dieses Frühjahr im Versandkatalog entdeckt, und war richtig happy, dass die noch diese weiten und langen Jeansröcke im Programm hatten. Im Vorjahr 2003 hatte ich sie verpasst, und bei anderen Firmen waren die schon aus dem Programm genommen worden.
Meine Partnerin hatte aus diesem Katalog ihre Sachen bestellt, und ich habe meine Bestellung einfach dazu gesetzt. Spart ja Versandkosten.
Sie glaubte die ganze Zeit, daß ich den Rock für meine Mutter bestellt hätte, auch dann als er (mit) geliefert wurde. Sie wußte bisher ja nichts von meinen Mode-Vorlieben
Ich dann vor ihr das Stück *ratsch* ausgepackt und gleich angezogen, einfach voll konfrontieren. Erst dann hat sie mir geglaubt, dass ich den für mich gekauft hatte, und dies nach anfänglichen Verwunderung auch gleich akzeptiert.
Wer die o.g. Schauspieler-Tricks braucht, um sich selbst zu überwinden, ist O.K. und mein Verständnis. Es geht aber auch ohne sie.
Viele Grüße,
Skirttrender