Und das kann er heute nicht? Warum? Weil nicht explizit "for men" auf den Röcken steht?
Alles, was angeboten wird ist eine Kollektion für Männer und Frauen, die Männer nutzen es nur nicht.
Meinst du wirklich, es wäre so einfach? Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt? Wenn monatlich in der Presse das Thema vom gender pay gap auftaucht, sollte man dann nicht, im Vergleich, diesen Missstand beenden , indem man den Frauen sagt, sie mögen bei Gehaltsverhandlungen einfach das Maul aufreissen, weil es keine unterschiedliche Bezahlung gibt? Alles da, man muss es nur nutzen?
Das Problem sind die Männer, nicht die Angebote. Und die Männer haben das Problem, weil die ihnen indoktrinierte Geschlechterrolle ihre Auswahl einschränkt. Wenn man also irgendwo ansetzen muss, dann an der Erziehung der Männer - aber da gibt es ja immerhin die ersten Silberstreife am Horizont. .
Wie kommt es zu dieser indoktrinierten Geschlechterrolle? Und wie passt das zum "starken" Geschlecht? Bei der Erziehung ansetzen? Na gut, und dann wirkt die spätere Sozialisation genau gegenläufig. Arbeitgeber, die den Männern Anzug und Krawatte vorschreiben. Das Fernsehen, das ein bestimmtes Bild vom Mann vermittelt. Die Politik, in der alle Männer uniformiert rumlaufen. Einziger Ausreisser dort war mal der Turnschuh-Fischer, aber der ist ja auch schnell eingefangen worden. Bis in der Phase des Studiums hat man Freiheiten, kann sich ausprobieren, später in der Arbeitswelt kommen dann die meisten Leute unter die Räder, in der Phase des Sich-Anpassens.
Insofern: Liegt es wirklich allein an den Männern? Hing es auch allein an den Frauen, ihre Emanzipation in Gang zu setzen? Hatten und haben sie nicht auch Unterstützung durch die Politik, durch die Medien? Und hätten nicht da die Männer auch mal etwas mehr Aufmerksamkeit verdient?
Gruß
Matthias