Hallo,
ich war am Wochenende auf der Loreley bei einem Mittelaltermarkt der Firma Sündenfrei.
Erwartungsgemäss liefen da auch mehrere Männer in Kilts herum. "Das passt aber nicht", meinte meine Freundin. Ich wollte ihr aber nicht erklären, dass natürlich auch in Schottland es mal Mittelalter gab. Meine Freundin erklärt mir ja auch nicht den lieben langen Tag das, wovon sie mehr Ahnung hat als ich. Stattdessen sagte ich, dass Kilts inzwischen auch bei Mittelalterhappenings als mittelalterlich angesehen werden und genauso dazu beitragen, sich das dunkle Zeitalter schön zu malen, wie vieles andere auch, um das Mittelalter als die gelobte Epoche zu romantisieren.
Ich glaube, kaum einer würde freiwillig ins Mittelalter wechseln, wenn er es hautnah erleben müsste, wie es damals war, verglichen zu heute. Dies aber ist ein anderes Thema.
So war etwa ein gutes Dutzend Kiltträger unter den rund 600 Leuten.
Und noch mehr Männer nutzten die Gelegenheit, aus dem Hosengefängnis auszubrechen. So gab es mehrere Männer, die ein Kleid trugen (diejenigen, die Hosen drunter trugen nicht mitgerechnet), oder Kutte. Ich übrigens auch. Ein neuzeitliches Kleid, knapp knielanges, kurze Arme, Bindeband an der Taille.
Und einige in diversen Röcken. Einer hatte einen an mit Seitenschlitzen bis zum Gürtel. Der bot dann tiefe Einblicke. Meine Augen gehörten den Frauen mit tiefen Einblicken, aber auch denen mit schönen langen Kleidern und Röcken,
Besonders auffallend: All jene Männer, die meine Freundin als besonders authentisch vor allem auch wegen ihrer Haar- und Barttracht bezeichnete, entpuppten sich dann als Männer, die Kleider oder Röcke anhatten, ohne dass sie es zuvor sehen konnte.
So waren es rund 30 Männer ohne Hosen unter rund 300 Männern. Ein gutes Zeichen, dass viele Männer auch mal aus dem Hosengefängnis ausbrechen wollen.