2. Reisetag: Freitag, 25.8.2017Der erste Tag führte ja noch nicht nach Irland, sondern nur bis Paris. Auch der zweite führt noch nicht nach Irland, aber immerhin schon auf den Atlantik hinaus.
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Doch zunächst begann der Tag mit einem Blick aus dem Fenster in Paris. Das Wetter wusste noch nicht recht, wo es hinwollte.
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Wir wollten indes zuerst mal in den Frühstücksraum. Auf Französisch nennt man ein Frühstück „petit déjeuner“, wobei „petit“, also „klein“ nicht unbedingt so wörtlich zu nehmen ist.
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Das Wetter hatte sich entschieden, uns einen Vorgeschmack auf das liefern, was wir in Bezug auf Irland befürchteten. Unerschrocken marschierten wir durch Montparnasse – in Hintergrund wieder der gleichnamige Turm – dem Bahnhof entgegen.
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Ja, bei der Straßenführung und den Quadratmeterpreisen mussten sich die Architekten was einfallen lassen.
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Dieses Eckhaus hat sogar ein Gärtlein vor dem Bug, einen „petit jardin“ oder eine „jardinette“.
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Regennasse Straßen haben vielleicht gerade in Paris eine gewisse Poesie.
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Den Eingang zu einem großen Bahnhof stellt man sich aber gemeinhin anders vor. Hier herrscht eine Spur von eher britischem understatement vor.
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Die Pfützen dagegen waren eher unbescheiden.
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Aber dann trocken unter Dach eine kleine Parade zweier TGV-Baureihen.
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Keineswegs blass wirkt daneben diese betagte E-Lok: Irgendwie wirkt sie immer noch futuristisch.
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In französischen Bahnhöfen ist es nicht üblich oder ist es viel mehr sogar verboten, vor Ankunft des Zuges den Bahnsteig zu betreten. Man wartet in der Halle…
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… und hat die Bildschirme im Blick, die zeigen wann und auf welchem Gleis die Züge ankommen. Das Gleis steht nämlich keineswegs im Vorhinein fest. Unser Zug ist hier der nach Brest, und man sieht, das Gleis ist noch nicht vergeben.
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Jetzt aber: Gleis 4. Und auch der nach St. Malo sollte dort ankommen und abfahren.
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Alles stürmt auf den Bahnsteig, obwohl der Zug doch noch gar nicht da ist. Ich dachte ja, die Sperrung des Bahnsteigs, bevor der Zug da ist, sollte vielleicht die Unfallgefahr verringern, aber dem war wohl doch nicht so. Wahrscheinlich lieben die Franzosen einfach die Freiheit, la liberté, sich kurzfristig entscheiden zu dürfen: Welches Gleis nehmen wir denn heute?
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Und da rollt er heran: Ein TGV, aber nicht unserer.
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Meine Liebste wartete erst mal ab, bis hier offiziell war, wo es lang gehen sollte.
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Ah, da kommt er. Der andere war der nach St. Malo.
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Gigantisch, gerade unter der niedrigen Decke!
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Aha, die beiden Züge werden zusammengekoppelt!
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Und unser reservierter Platz war am ganz anderen Ende des Zuges, leider nicht unter Dach, dafür vom Regen benetzt.
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Endlich drinnen, trocken und einigermaßen bequem. Ich wählte schwarz-weiß, um die Regenpoesie dieses Augenblicks passender wiederzugeben.
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Dabei war der Zug recht farbig im Inneren. Und eng, aber das kannten wir ja schon.
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Eine Postkarte an den Vater zu Hause.
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Wir durchbrausten die Landschaft in der Normandie…
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…die sich recht flach präsentierte.
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Aber dann: Was ist denn das für ein Zug?
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Und da noch ein anderer. Ob diese Züge Karli schon gesehen hat?
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Der erste Stop nach Paris war Rennes, die Hauptstadt der Bretagne.
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Viele Passagiere stiegen aus, so dass wir mal einen Blick auf die Sitze in ihrer interessanten Farbgebung hatten.
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Im Bordbistro…
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…besorgte ich uns was zu trinken.
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Welch liebliche Landschaft: Bretagne!
Ich war übrigens 1989 und 1991 schon mal in der Bretagne, im ersten Fall in allen fünf (ja, nicht nur vier!) Departements. Damals war ich im Auto unterwegs und kaufte mir dabei ein MC, die ich dann im Auto rauf und runter hörte, derweil ich durch die Bretagne fuhr und deren Inhalt ich jetzt vollständig auf Youtube fand, der jetzt den perfekten Soundtrack für die restlichen Bilder dieses Reisetages bildet: Soundtrack:
https://www.youtube.com/watch?v=y0X9QYyTVck (Das dritte Stück erfordert eventuell etwas Geduld, zumal, wenn man dem Text nicht folgen kann, so wie ich leider.)
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Der Zug fuhr nun langsamer und ließ genauere Blicke auf Städte…
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… und Kirchen zu.
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Und auf Züge: Auf diesem hier ist „Breizh“ zu lesen, der bretonische Name der Bretagne. Und vorne ist der Führerstand mit einem stilisierten Hermelinmuster geschmückt, das an Anne de Bretagne erinnert, die auf ihrer Hochzeit mit dem französischen König Charles VIII. 1491, wodurch zugleich die Bretagne Frankreich angegliedert wurde und doch so einigermaßen eine Selbstbestimmung der Bretagne gewährt wurde, einen Hermelinmantel trug. Dass heute die Namen bretonischer Städte zweisprachig wiedergegeben werden, wie hier Saint-Brieuc/Sant-Brieg, hat letztlich auch noch mit dieser Hochzeit zu tun, ist aber konkreter – wie mir neulich eine Kollegin erklärte, die wie ich dieses Jahr nach 30 Jahren erstmals wieder in der Bretagne war und mir bestätigte, dass die Zweisprachigkeit damals nicht so sichtbar war – auch eine Folge einer UNESCO-Politik, die regionale Kulturen fördern will.
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Und da wären wir wieder bei diesem Zug, der vom Regionalrat der Bretagne finanziert nur so strotzt von Regionalstolz, wie er so dasteht in den Farben von Breizh: schwarz und weiß. Seine Beschriftung ist zweisprachig, hier bretonisch…
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…und hier französisch.
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Petra begeisterte sich zunehmend für dieses Land.
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Überquerung eines der zahlreichen Flüsse kurz vor der Mündung ins Meer.
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Giungamp/Gwingamp: Der TGV wurde zum Regionalzug und hielt sehr oft.
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Wer schon immer mal wissen wollte, wie „Taxi“ auf Bretonisch heißt: Taksioù.
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Halt in Plouaret-Tregor/Plouared Treger. Für die, die sich damit noch nie beschäftigt haben: Gallien war einst ein keltisches Land, aber die Römer romanisierten es – ja, natürlich bis auf das berühmte kleine gallische Dorf, das übrigens in der Bretagne lag. Als aber die Angel-Sachsen Britannien eroberten, flohen einige Briten, ebenfalls Kelten, vor ihnen auf das noch römische Festland und brachten die auf selbigem schon längst vergessene keltische Sprache wieder mit: Britisch. Da nun aber Großbritannien verloren war, hielt sich die Sprache fürderhin in Kleinbritannien, Breizh, der Bretagne. Na ja, auch auf der Insel hielt sie sich noch bis ins 18. Jahrhundert in Cornwall und bis heute in Wales. Und Schottland und Irland? Ja, dort hielten sich auch keltische Sprachen, aber etwas weiter entfernt verwandt: Gälisch. Einige Kelten fuhren übrigens weiter als nur bis Gallien und landeten auf der Iberischen Halbinsel, wo sie die keltische Kultur nach Asturien und Galizien brachten. Dort hielt sich die Sprache aber leider nicht.
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Wo jetzt dieser Stopp war, weiß ich gar nicht mehr. Jedenfalls spinxte ich mal aus der offenen Tür.
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Auch wie dieser Ort an einem Stausee heißt, entzieht sich derzeit meiner Kenntnis.
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Das allerdings ist Morlaix, vom hohen Eisenbahnviadukt aus gesehen, und zwar nach Süden hin.
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In Morlaix stiegen wir um, wobei wir ein wenig spät dran waren. Aber nein, der Zug direkt gegenüber am selben Bahnsteig war nicht der unsere. Aber wo bitte geht es lang?
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Trotz der Eile hatten wir ein Auge auf den wiederum zweisprachigen Ortsnamen: Morlaix/Montroulez. (Ehrlich gesagt hatte nur ich ein Auge dafür, während meine stets auf das Wesentliche konzentrierte, und mich dadurch vor manchen Abwegen rettende Lebensgefährtin nur laut „Roscoff“ rufend über den Bahnsteig lief.)
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Zwei freundliche Bretonen – einer davon ist hier rechts vorne im Bild – erbarmten sich unser und zeigten und den Weg zum richtigen Zug. Ich indes stutze: Pays de la Loire! Das liegt doch südlich benachbart. Na ja, auch in Köln sah ich mal eine S-Bahn mit der Aufschrift „S-Bahn München“ oder ein Lok mit der Aufschrift „3-Löwen-Takt“. So hilft man sich gegenseitig. Überdies gehört ja auch eine der fünf historisch bretonischen Departements heute zum Pays de la Loire: Loire Atlantique.
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Geschafft!
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Und nun ging es bummelnd weiter. Ach ich liebe es, in langsamen Zügen von einer Hauptstrecke kommend über kurvige Nebenstrecken einem Urlaubsort entgegen zu reisen, wie z.B. von Deggendorf kommend in den Bayerischen Wald mit der Waldbahn oder von Erfurt, Eisenach oder Würzburg kommend mit der Süd-Thüringen-Bahn in den Thüringer Wald oder auch näher an daheim mit der Hessischen Landesbahn von Au kommend in den Westerwald. Jetzt war sogar Muße, einem Mann beim Gärtnern zuzusehen.
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Schmucke Anwesen…
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…bisweilen mit Palmen bestanden…
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…wechselnden mit weiten Blicken…
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…für die anscheinend auch diese Taube einen Blick hatte. Und das Wetter war auch sichtlich besser geworden!
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Die Bretagne ist katholisches Land, und zwar erst recht nach der Französischen Revolution! Wie war das mit dem kleinen gallischen Dorf? Hauptsache, man lässt sich von außen nichts vorschreiben!
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Und wieder ein Fluss, ganz kurz vor der Mündung, …
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… dank Ebbe ein wenig trocken liegend. Auf Bretonisch heißen die „Aber“.
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So viel Schönheit genießt man stehend!
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Der erste Blick aufs Meer.
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Saint-Paul-de-Léon.
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Es gibt Landschaftsformen, die etwas Besonderes sind, wie Hochgebirge und Meeresküsten.
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Da treffen nämlich Aggregatzustände aufeinander, im Hochgebirge Land und Luft und hier Land und Wasser. Und die Luft hat auch was Besonderes.
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Da lag auch schon unsere Fähre und erinnerte uns daran, dass wir an unserm eigentlichen Urlaubsort noch längst nicht angekommen waren.
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In welcher Stadt bin ich hier? 😉
Warum der Name hier nur auf Französisch steht und die bretonische Form „Rosko“ fehlt, entzeht sich meiner Kenntnis.
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Noch ein Blick auf unsern Triebwagen von der Loire...
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… und auf den zweiten Zugteil…
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…mit regional richtiger Aufschrift.
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Der Lokführer macht ein Päuschen auf dem Mäuerchen.
(Der Rest geht gerade nicht. Ich muss wohl etwas warten.)