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Andere interessante Themen => Spass und Allgemeines => Thema gestartet von: Matthias am 14.02.2020 20:18
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In einem aktuellen Thema kam man von einem völlig anderen Thema auf regionale Ausdrucksweisen. Ich mag Dialekt und regionale Ausdrucksweisen sehr gerne.
Deshalb mache ich mal den Anfang mit einer typischen Ausdrucksweise in meiner Region:
No ned hudla!
Wie sagt man dazu auf hochdeutsch? :)
Grüße Matthias
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Gude!
Nur nicht huddeln! Aber was ist huddeln? Unsorgfältig arbeiten. Das soll man also nicht. Das widerspräche der schwäbischen Arbeitsethik.
Hier im Ripuarischen gibt es jede Menge solcher regional-dialektischer Sprüche. Elf, also 11, davon sind hier zusammengetragen:
http://www.koelsches-grundgesetz.de/ (http://www.koelsches-grundgesetz.de/)
Aus meiner Herkunftsmundartregion, dem Moselfränkischen, sind mir gar keine solche festen Redewendungen in Erinnerung.
Doch, isch han eine us Kowwelenz, dä wo et awwer uch in Kölle git:
Mach keine Fissematentscher! (Wie auch immer man das schreibt.)
Tschö!
Micha
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Micha, mit „unsorgfältig arbeiten“ liegst du ganz falsch. :)
Grüße Matthias
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Echt, Matthias? Sagt man das denn nicht, wenn man sich aus Zeitnot zu sehr beeilt und demzufolge eben unsorgfältig arbeitet?
Ich habe mal nach geecosiert:
http://www.schwaebisches-woerterbuch.de/default.asp?q=No%20net%20hudla! (http://www.schwaebisches-woerterbuch.de/default.asp?q=No%20net%20hudla!)
Also zumindest mit "sich nur nicht beeilen" liege ich richtig. Den Rest habe ich wohl dazu interpretiert, denn warum will ein Schwabe sich nicht beeilen: Na, weil dann die Arbeit nicht ordentlich wird. So denke ich mir das eben als Rheinländer, wenn ich an Schwaben denke. ;D
LG, Micha
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„Nicht beeilen“ ist im Grunde schon der richtige Ansatz. Mit Arbeit direkt hat es aber nichts zu tun. :)
Grüße Matthias
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Ja, wie gesagt, stelle ich mir bei einem Schwaben vor, dass es keinen anderen Grund für das Nichtbeeilen gibt, denn in der Ruhe liegt die Kraft. Bei einem Badener, also einem baden-württemberger Rheinländer, könnte ich mir vorstellen, dass er langsam macht, weil er dabei das Leben besser genießen kann, aber bei einem Schwaben? Es heißt ja nicht umsonst: "Schaffe, schaffe, Häusle baue, und net nach de Mädle schaue". ;D
LG, Micha
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Hallo Matthias!
"Etz bressier' halt ned so!"
Würde mir dazu einfallen, wobei ich da als ursprünglich bayerischer Schwabe auch an "No ned hudler/ hudla" gewöhnt bin.
Auf Sansibar sagt man dazu: "Pole pole!"
@MAS:
Die Leut', die Du als "Schwaben" bezeichnest, sind wohl eher Württemberger.
Auszug aus Wikipedia:
"Fälschlicherweise wird der Begriff oft auch mit Württemberg, Baden-Württemberg oder dem bayerischen Regierungsbezirk Schwaben gleichgesetzt."
Viele Grüße
MickyBlueEyes
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Ha noi, Mickey, mit den BaWüs setze ich die Schwaben nicht gleich, sondern nur mit Württembergern, Hohenzollern und Bayerischen Schwaben. Sonst hätte ich die Badener ja nicht so sehr den Schwaben gegenüber gesetzt.
Aber es mag schon sein, dass nur den Württembergern diese besondere Arbeitsethik eigen ist bzw. nachgesagt wird.
Es sind ja Stereotypen - mit einem Kernchen Wahrheit. ;)
Und dass ein Augsburger kein Allgäuer ist, weiß ich auch. Einen Augsburger hatte ich durch diese Gleichsetzung mal fast beleidigt. Warum eigentlich? Was hat so ein Augsburger gegen die Allgäuer?
Un wat is nu mit meine Fissematentscher, die ma nit mache darf?
LG, Micha
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Micky
"Etz bressier' halt ned so!"
... ist eher das Gegenteil. :)
Grüße Matthias
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Intersuebische Kommunikationsprobleme?
Na ja, Württembergern bressierts immer, auch wenn se net huddla!
Wie sagte ein Chef eines Kollegen zu ihm: Machen Sie langsam, aber beeilen Sie sich! ;D
LG, Micha
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Un wat is nu mit meine Fissematentscher, die ma nit mache darf?
Nun, wie allseits bekannt, stammt das vermutlich aus einer Zeit, als Teile von Deutschland französisch besetzt waren (oder Napoleon vorbeigekommen ist, als er Putin besuchte, oder ähnlich). Der gemeine Soldat nächtigte fern der Heimat und gewöhnlich fern seines Liebchens, falls er eins hatte - und überdies in einem gewöhnlichen, praktischen Zelt innerhalb eines ungewöhlichen Zeltlagers.
Da er sein Liebchen gewöhnlich nicht dabei hatte, und zudem die mitgenommenen Frauen von daheim für allerlei freundliche Dienste zumeist schnell ausgebucht waren, da brannte es dem gewöhnlichen Soldaten alsbald unter der Nagelhaut, und unter sonstigen Häutchen. Dem nicht ungewöhnlichen Soldaten mit keinerlei Liebchen zuhause juckte es schon längst im Schritt. Und es dauerte nicht lange, da verhielten sich beide Soldatentypen auf ähnliche Weise, dass sie das fremde Angebot in der Ferne, in der sie so nahe weilten, in Augenschein nahmen.
So bekam manch hiesiges Mädchen, dem Deutschen und Verzaubern mächtig, aber nicht dem Französischen, von beiderlei Soldaten das schwer zu verstehende Angebot, "ma tente" des nächtens zu visiten. So manches Mädchen lief des Tags heim, um den schlauen Papa zu befragen, was denn "Visite ma tente" bedeute, meist nicht klar nach der Lesart des französischen Dudens wiedergegeben: "Wisitmatent". So mancher Papa dann hocherfreut über seine weltgewandte Sprachenkenntnis reagierte dann aber hocherregt und gebot seinem gewöhnlichen Gör, gar überhaupt "keine Fissimatenten" zu machen! Ob sich alle Mädels dran hielten, ist nicht klar überliefert. Jedenfalls sind die Franzosen ja inzwischen wieder abgezogen.
"Keine Fissimatenten machen" versuche ich mal zu wiederzugeben, mit welchen Bedeutungen ich diesen Spruch als Redensart kennengelernt habe: im Sinne von
"Schweife nicht unnötig von Deiner zu erfüllenden Aufgabe ab"
"Stell Dich nicht so an, so umständlich musst Du es nicht machen, es ist doch ganz einfach"
"Stelle keine unnötigen Gedanken / Behauptungen auf"
"Mach kein neues Faß auf"
"Mach Dir´s doch nicht so schwer, es ist doch ohnhin alles schon schwer genug"
Kennt Ihr so in etwa auch die Verwendung von "Mach keine" bzw. "Mach mir keine Fissimatenten"?
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Ich bin schon sehr beeindruckt, wie ihr „wissenschaftlich“ auf das Thema „Wie sagt man bei euch“ eingeht. :) :o
Grüße Matthias
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Na ja, Württembergern bressierts immer, auch wenn se net huddla!
Die richtige Variante:
Ha ja, bei de Württembergern Schwoba bressierts immer, auch au wenn se net huddla! hudled! ;)
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Dä Mänzer Bub hat et voll gespannt. Kei Wunner, denn de Franzuse sin jo uch in Mänz gewes. Mänzer sind halt uch Rheinlänner, wie isch et doch schon de ganze Zeit gesat han. :)
Jetzt nochn Rätsel: Wer kennt dat Wort "Geheichnis"?
Tschö mit ö. Micha
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Na ja, Württembergern bressierts immer, auch wenn se net huddla!
Die richtige Variante:
Ha ja, bei de Württembergern Schwoba bressierts immer, auch au wenn se net huddla! hudled! ;)
Na ja, die Bayerische Schwoba kennet auch net bressiere. Des kennet de Württemberga Schwoba scheints net.
Adee,
Micha
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Geheichnis hört sich erstmal nach Geheimnis an. Ist aber bestimmt zu einfach gedacht.
Vielleicht eine Art offenes Geheimnis, das jeder kennt, aber keiner öffentlich ausspricht.
Grüße Matthias
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Ich muss zugeben, dass es zwar ein moselfränkisches Wort ist, dass ich aber erst duch den leider viel zu früh verstorbenen Trierer Liedermacher Walter Liederschmitt kennenlernte:
https://www.youtube.com/watch?v=GZQRj9Vo6n8 (https://www.youtube.com/watch?v=GZQRj9Vo6n8)
(ich hatte selber einiges über ihn im Netz, finde jetzt aber gar nichts. Von wegen: "Im Netz geht nichts verloren.")
In dem Interviewvideo müsste es aber vorkommen, was ein Geheichnis ist.
LG, Micha
Yep, ab 17:15.
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Mänzer sind halt uch Rheinlänner, wie isch et doch schon de ganze Zeit gesat han. :)
Ja, ja. Du und "badische Rheinländer"! - Da werden in Rothaus reihenweise ganze Maischbottiche sauer!
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Geheichnis
Daran ist kein Zweifel zu hegen: Das Wort geht zurück auf den Wortstamm von "hauen". Und ist nach Bedeutungsverlagerungen verwandt mit den Worten "Hain", "Hecke", engl. "heaven", engl. "hug", der deutschen "Behaglichkeit" und skandinavisch "hygge". Auch die Stadt Haan bei Solingen und der Flughafen Hahn haben damit zu tun.
Na, da war ja schon was dabei, was von der Bedeutung her sehr nah an "Geheichnis" rankommt.
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Mänzer sind halt uch Rheinlänner, wie isch et doch schon de ganze Zeit gesat han. :)
Ja, ja. Du und "badische Rheinländer"! - Da werden in Rothaus reihenweise ganze Maischbottiche sauer!
Ja, schau mal, hier ist eine Karte vom Rheinland: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/cf/Karte_des_Rhein.svg/744px-Karte_des_Rhein.svg.png (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/cf/Karte_des_Rhein.svg/744px-Karte_des_Rhein.svg.png)
Also im weiteren Sinne von "Land am Rhein". Da braucht kein Zäpfle sauer zu werden.
Mit rheinischen Grüßen,
Micha
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Geheichnis
Daran ist kein Zweifel zu hegen: Das Wort geht zurück auf den Wortstamm von "hauen". Und ist nach Bedeutungsverlagerungen verwandt mit den Worten "Hain", "Hecke", engl. "heaven", engl. "hug", der deutschen "Behaglichkeit" und skandinavisch "hygge". Auch die Stadt Haan bei Solingen und der Flughafen Hahn haben damit zu tun.
Na, da war ja schon was dabei, was von der Bedeutung her sehr nah an "Geheichnis" rankommt.
Ob der Walter das gewusst hat? Leider können wir ihn nicht mehr fragen.
Du, lieber Wolfgang, hättest aber Etymologe werden sollen! :)
Das Wort ist allerdings nur an der oberen deutschsprachigen Mosel und an der Saar verbreiter. An der unteren Mosel, am Rhein und an der Lahn kennen wir es leider nicht. Schon hier http://mir-schwaetze-platt.de/suche.html?q=Geheichnis&submit.x=11&submit.y=14 (http://mir-schwaetze-platt.de/suche.html?q=Geheichnis&submit.x=11&submit.y=14) bringt die Suche kein Ergebnis. Aber ich kann den Herrn Schommers ja mal fragen.
Hast Du mal was Rhoihessisches für uns?
LG, Micha
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Hallo,
zurück zum "hudeln".
Ich muß befürchten, dass von Euch noch niemand in einem schwäbischen Backhaus gearbeitet hat. Wir haben eines im Ort mit zwei Öfen.
Der Betrieb geeht so, dass man frühmorgens eine gewisse Menge Holz in den Backräumen verbrennt, sodass der steinerne Ofenkörper sich auf ca. 400°C erhitzt.
Wenn alles verbrannt ist, wird das Feuer mit einem Schild schnell ausgeräumt in den Aschenkasten.
Da nun aber noch viel Flugasche auf dem Boden des Backraums verblieben ist, muss man noch sauber machen. Und das geschieht mit dem Hudel, nämlich einem Lappen, der vorne an einer Stange befestigt ist, und der naß gemacht im Backraum kreisendend bewegt wird, sodass man mit ihm die Asche aufsammelt. Das nennt man hudeln.
Ihr könnt verstehen, dass das nicht sehr lange dauern darf und daher schnell geschehen muss, denn die Temperatur geht ja bald wieder herunter. Und für die erste Beschickung (zum Beispiel Flammkuchen) muss sie noch recht hoch sein.
"Hudla" - hudeln - heißt also, etwas schnell und zügig machen, fast sogar hektisch.
Dementsprechend heißt "No ned hudla" "Nicht in Hektik verfallen".
Soweit meine 5 ct dazu.
Gruß
ChrisBB
P.S. Backen im Backhaus ist schon was Besonderes!
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#hudeln @ChrisBB:
Wieder mal was gelernt. Da sieht man, dass wenigstens einer eine Ahnung hat.
#"badische Rheinländer" @MAS:
"badische Rheinländer" findet Google ganze 11 Mal. Was sagt uns das???
Richtig: die haben doch alle keine Ahnung!!!
?
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Ungefähr 21.600 Ergebnisse
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Also als griechischer Schwabe im Hohenlohischen habe ich ja einen ganzschwierigen Migrationshintergrund. Abr `s Huddla kenn ich au net. Also das Wort schon, aber die Aktivität. Heißt nicht, dass ich nichts anpacke und nichts schaffe (das ist uns Schwaben ja auch genetisch mitgegeben). Aber ich halte es mit dem - LEIDER - kürzlich verstorbenen SWR1-Moderator Thomas Schmidt: Bloß kein Stress! (Er - übrigens Rheinländer).
LG hohenlohe74
Der Grieche sagt übrigens: "Sigá, sigá" (langsam, langsam)
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Hallo,
zurück zum "hudeln".
Ich muß befürchten, dass von Euch noch niemand in einem schwäbischen Backhaus gearbeitet hat. Wir haben eines im Ort mit zwei Öfen.
Der Betrieb geeht so, dass man frühmorgens eine gewisse Menge Holz in den Backräumen verbrennt, sodass der steinerne Ofenkörper sich auf ca. 400°C erhitzt.
Wenn alles verbrannt ist, wird das Feuer mit einem Schild schnell ausgeräumt in den Aschenkasten.
Da nun aber noch viel Flugasche auf dem Boden des Backraums verblieben ist, muss man noch sauber machen. Und das geschieht mit dem Hudel, nämlich einem Lappen, der vorne an einer Stange befestigt ist, und der naß gemacht im Backraum kreisendend bewegt wird, sodass man mit ihm die Asche aufsammelt. Das nennt man hudeln.
Ihr könnt verstehen, dass das nicht sehr lange dauern darf und daher schnell geschehen muss, denn die Temperatur geht ja bald wieder herunter. Und für die erste Beschickung (zum Beispiel Flammkuchen) muss sie noch recht hoch sein.
"Hudla" - hudeln - heißt also, etwas schnell und zügig machen, fast sogar hektisch.
Dementsprechend heißt "No ned hudla" "Nicht in Hektik verfallen".
Soweit meine 5 ct dazu.
Gruß
ChrisBB
P.S. Backen im Backhaus ist schon was Besonderes!
Und der Hudel soll auch nicht in Flammen aufgehen....
Wie sagte doch die Bäuerin im Backhaus, als kein Hudel da war. "Mulle wird's scho gwohnt."... ond hat d'Katz zom hudla gnomma.
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Sooo, nun der Reihe nach:
Ha noi, Mickey, mit den BaWüs setze ich die Schwaben nicht gleich, sondern nur mit Württembergern, Hohenzollern und Bayerischen Schwaben. Sonst hätte ich die Badener ja nicht so sehr den Schwaben gegenüber gesetzt.
...
Und dass ein Augsburger kein Allgäuer ist, weiß ich auch. Einen Augsburger hatte ich durch diese Gleichsetzung mal fast beleidigt. Warum eigentlich? Was hat so ein Augsburger gegen die Allgäuer?
...
1) Von "Baden-Württembergern" hatte ich auch nicht gesprochen - aber eben schon von Württembergern und (Wikipedia) auch von bayerischen Schwaben, die eben fälschlicherweise als (Nur-)Schwaben bezeichnet werden.
1a) Die Augsburger müssen doch gar nix gegen Allgäuer haben! Aber sie als solche zu bezeichnen ist
schlicht und einfach falsch. Punkt.
Mir scheint, dass Das das öfter meinst, dass die Leute etwas gegen diejenigen haben, als die sie fälschlicherweise bezeichnet werden. Dabei wollen sie nur einen Irrtum ausräumen.
Micky
"Etz bressier' halt ned so!"
... ist eher das Gegenteil. :)
Grüße Matthias
Hallo Matthias!
Das klingt falsch.
Und ChrisBB bestätigt das, siehe unten.
Hallo,
zurück zum "hudeln".
...
Dementsprechend heißt "No ned hudla" "Nicht in Hektik verfallen".
...
Vielen Dank ChrisBB!
Viele Grüße
MickyBlueEyes
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Ach, liebe Leute, zerlegt doch bitte nicht immer alles bis ins kleinste Detail!
@chrisBB
Du hast „No ned hudla“ richtig schön beschrieben. Anschaulicher kann man das nicht beschreiben. Daumen hoch!
@conne
A‘ Katz zom hudla nemma! Aue, aue! :o :)
Grüße Matthias
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Lieber Mickey,
das verstehe ich nicht: Was ist denn falsch daran, die Bayerischen Schwaben als Schwaben zu bezeichnen. Sind sie denn keine?
Und die Hohenzollern? Die erwähnst Du gar nicht.
Und der eine Augsburger, den ich meine, zeigte sich schon beleidigt, als ich ihn als Allgäuer bezeichnete. Meine falsche Zuordnung hätte er er auch ohne despektierliche Äußerungen uber die Allgäuer - so in Richtung "Hinterwäldler" - einfach sachlich korrigieren können.
Aber das mag ja an ihm persönlich liegen.
LG, Micha
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Ich finde Wolfgangs und Chris' etymlogische Erklärungen echt klasse!
LG, Micha
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Liebe Leute,
nein, das hier ist kein Wissenschaftsthread, der bis ins unendliche irgendwie was erklären willl!
Wie war noch mal das Thema?
Ach so, ja: Wie sagt man bei euch?
Grüße Matthias
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Es gibt natürlich auch eine Menge Sprichwörter in standarddeutscher Sprache, die immer wieder verwendet werden.
So pflegte mein Vater gerne zu sagen:
So ist es und so warsch
nach dem Rücken kommt der
Kragenknopf.
LG, Micha
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#"badische Rheinländer" @MAS:
"badische Rheinländer" findet Google ganze 11 Mal. Was sagt uns das???
Richtig: die haben doch alle keine Ahnung!!!
?
Ungefähr 21.600 Ergebnisse
Dann hast Du falsch gegoogelt.
Guckst Du hier:
"badische Rheinländer" bei Google gesucht. (https://www.google.com/search?q=%22badische+Rheinl%C3%A4nder%22&rlz=1C1AVFC_enDE874DE874&oq=%22badische+Rheinl%C3%A4nder%22&ie=UTF-8)
Heute sind es sogar nur 9 Fundstellen.
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Ja dä Nobbes leit schon rischtisch!
Allerdings schrieb ich nicht von "badischen Rheinländer", sondern von den "Badenern als den Rheinländern Baden-Württembergs".
Aber ich warte noch auf einen rheinhessischen Spruch. "Weck, Woscht un Woi" kenne ich, aber da gibt es doch bestimmt noch mehr.
Ach ja: "Wolle mer en roi lasse?"
LG, Micha
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In einem aktuellen Thema kam man von einem völlig anderen Thema auf regionale Ausdrucksweisen. Ich mag Dialekt und regionale Ausdrucksweisen sehr gerne.
Deshalb mache ich mal den Anfang mit einer typischen Ausdrucksweise in meiner Region:
No ned hudla!
Wie sagt man dazu auf hochdeutsch? :)
Würde sagen:
"Keine Hektik!"
Johannes
Grüße Matthias
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Hallo miteinander!
Und wie sagt man bei Euch zu einem "Pflootsch"?
Wobei dieses Wort (ohne Lautschrift zu benutzen) nicht so geschrieben werden kann, wie es gesprochen wird, nämlich mit einem längeren Vokal so zwischen "o" und "a".
Besser kann ich es leider nicht beschreiben.
Aber vielleicht so, wie der "gerundete offene Vorderzungenvokal" in dem Hörbeispiel (https://de.wikipedia.org/wiki/Gerundeter_offener_Vorderzungenvokal).
Tut mir Leid, so viel Aufwand zu betreiben wegen der Aussprache, aber andererseits find' ich's schon wieder a bisserl lustig.
Also, wie heißt der bei Euch?
Viele Grüße
MickyBlueEyes
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Ist das ein bayerisch-schwäbisches Wort, Micky?
Michael Ende schreibt das bayerische a, das fast ein o ist, mit einem å. Er schriebe hier also "Pflåtsch".
Tja, wenn ich jetzt wüsste, was das Wort bedeutet, könnte ich vielleicht sagen, wie man auf Moselfränkisch oder Ripuarisch dazu sagt.
Wenn es identisch ist mit "Pflotsch" (https://synonyme.woxikon.de/synonyme/pflotsch.php (https://synonyme.woxikon.de/synonyme/pflotsch.php)), würde ich hier bei uns "Batsch" dazu sagen, sowohl moselfränkisch, als auch ripuarisch.
LG, Micha
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Hallo!
Ja, ich kenne das Wort sowohl aus dem bayerischen Schwaben als auch aus Oberbayern.
Die Bedeutung wollte ich Euch eigentlich auch raten lassen, weil ich dacht, dass dann eher noch witzige Ergebnisse kommen.
Aber na gut:
Mit Dreck / Matsch / Schlamm hat der "Pflåtsch" nur bedingt zu tun (ich hab da mal obige Schreibweise übernommen).
Ich kenne ihn einerseits als Fleck / Klecks und andererseits auch als Bezeichnung für etwas unförmiges / dickes (kann sogar für Personen angewendet werden).
Also dann, was sagt's ihr dazu?
Viele Grüße
MickyBlueEyes
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Zu "Fleck" oder "Kleks" fällt mir ad hoc nichts aus meinen beiden Heimatmundarten ein.
Im Kölschen Wörerbuch fand ich "Klatsche" und "Mol(e)"
Wobei "einem eine klatschen" "einem eine runte hauen" heißt.
Aber ja, "ne Klätsch Sahne" gibt es auch.
LG, Micha
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Guten Abend
Fall ich in den Matsch, dann macht es Pflatsch. ;)
Dann ist mein Kleid voller Flecken.
Aber ist halb so schlimm, die Handhabung der Waschmaschine ist für mich ein Klacks. ( Kein Hexenwerk)
Aber wenn kein Waschmittel da ist, muss ich zum Einkaufen in den Flecken(=Ortszentrum, wobei heute die Läden oft auch außerhalb liegen). Dann kann ich ja gleich beim Bäcker noch einen Zwetschgenkuchen mitnehmen ( manchmal heißt der auch Zwetschgendatschi)
Obendrauf noch ein Klacks Sahne , lecker :)
Aber Obacht, da kommed glei die Wefzga 🐝
Und für etwas Dickes, unförmiges kenne ich noch den Begriff 'Trumm'.
Schwäbisch schwätza isch ok, aber schreiba* fend i furchtbar. Zu wenig Vokale in der Schrift ;)
Michael Ende schreibt das bayerische a, das fast ein o ist, mit einem å. Er schriebe hier also "Pflåtsch".
Das gibt's bei uns in Württemberg auch.
Könnte so gehen, aber kennt der lesende Laie die Aussprache eines å ?
* 'schreiben' klingt je nach Region:
schreibe, schreiba, schreibä
weiter südwestlich dann schriibe ;)
Grüßle
Jürgen
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Hascht nen Schriieber dabii?
Deine Wortspiele sind echt herrlich, lieber Jürgen!
Aber was isch a wefzga? So ebbes: http://www.guggenmusik-bietigheim.de/ (http://www.guggenmusik-bietigheim.de/)?
LG, Micha
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Pflåtsch hört sich nach Pfütze an. :)
Bei uns sagt man:
Bas uff on dabb net in die Lacha nei! :)
@MAS
Wefzga ist die Mehrzahl.
Oi Wefzg, zwoi Wefzga...
Herrlich! :) ;D
Grüße Matthias
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Ah isch han et gefunn: http://www.schwaebisches-woerterbuch.de/default.asp?q=Wefzg (http://www.schwaebisches-woerterbuch.de/default.asp?q=Wefzg) Dafür hammer leider nix Mundartliches in Moselfranken oder Ripuarien.
Aber für Biene fand ich:
ähn Bai, zwäh Bajen uff Musselfrängisch
bzw.
Hunnichflech, Imm oder Bei op Kölsch
Ich musst da aber echt nachgucken und zwar
hier: http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Moselfr%E4nkisches_W%F6rterbuch.html#F (http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Moselfr%E4nkisches_W%F6rterbuch.html#F)
und hier: https://www.koelsch-woerterbuch.de (https://www.koelsch-woerterbuch.de)
"Lache" kenne mir uch, is awwer grüßer wie e Pütz, sonnern mehr eine See, so wie dä Laacher See oder de Rheinlaache in Kowwelenz. Is wohl verwandt mit Lateinisch "lagus". (Mensch ist das schwierig zu schreiben!)
Tschö, isch giehn jetzt plantsche in de Wann!
Micha
He hät ür no ne Plantschemusik, wenn schon kei Guggemusik: https://www.youtube.com/watch?v=sTpttBzXGHI (https://www.youtube.com/watch?v=sTpttBzXGHI)
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Bei Wäfzg fällt mir doch gleich
Muggaseggele
ein.
Was ist das? :)
Grüße Matthias
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Ich weiß es, verrate es aber noch nicht 🤫
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Ein Mückensäckchen?
Ab'r wås hoischt'n des jetzt?
I hent's ecosiert, verråt's ab'r net!
LG, Micha
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Ei Bubsche gugge ma då, de Hesse habbe des å auch: http://www.aeppelsche-homepage.de/hessisch.htm (http://www.aeppelsche-homepage.de/hessisch.htm)
LG, Micha
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Mückensäckchen...
Lass mich kurz überlegen, nachdenkend ::)
...nein!
Grüße Matthias
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Inzwischen habe ich ja nachgeguckt und bei Wikipedia gefunden: https://de.wikipedia.org/wiki/Muggeseggele (https://de.wikipedia.org/wiki/Muggeseggele)
Wenn da also falsches steht, kannst Du es dort melden.
Da steht so viel, dass damit das Hodensäckchen einer Mücke gemeint ist. Allerdings als Metapher für eine kleine Maßeinheit.
LG, Micha
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„Ein bisschen“ kommt schon hin. Schade eigentlich, dass man alles nachschlagen kann. Sogar Mundart, andererseits auch wieder gut. :)
Vielleicht hat ja jemand aus dem Norden oder Osten solche regionalen Begriffe...?
Grüße Matthias
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Ich meine, schade, dass man nicht alles nachschlagen kann. Wobei ich auf die wörtliche Bedeutung von selbst kam, nur die metaphorische nachschlagen musste.
Die meisten Mundarten und sogar viele Sprachen verschwinden derzeit innerhalbweniger Generationen. Das ist ein großer Kulturverlust. Also koi Muggeseggle!
Ich warte auch immer noch auf Rheinhessisches vom Wolfgang!
LG, Micha
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Hallo miteinander!
A Muckasäckle ist eine Idee.
So nach dem Motto: "Halt des amol a Muckasäckle höher!" ;D
Viele Grüße
MickyBlueEyes
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Eine Idee? Aber nicht in dem Sinne von "ich habe mal eine Idee": "I hent a mol a muggeseggle"!
Eher in dem Sinne: "Johann, sagen sie dem Metzger, der Schinken ist eine Idee zu stark geräuchert!"
Das übersetze ich jetzt lieber nichts ins Schwäbische.
LG, Micha
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Ja Micha,
wohl eher im Sinne von: so en Lüttbüschn. ;)
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Oder e klää bisje!
LG, Micha
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Ah isch han et gefunn: http://www.schwaebisches-woerterbuch.de/default.asp?q=Wefzg (http://www.schwaebisches-woerterbuch.de/default.asp?q=Wefzg) Dafür hammer leider nix Mundartliches in Moselfranken oder Ripuarien.
Dess is bei uns in Rhoihesse "e Weps"!
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Mit Dreck / Matsch / Schlamm hat der "Pflåtsch" nur bedingt zu tun (ich hab da mal obige Schreibweise übernommen).
Ich kenne ihn einerseits als Fleck / Klecks und andererseits auch als Bezeichnung für etwas unförmiges / dickes (kann sogar für Personen angewendet werden).
Na, endlich dämmert´s mir! Natürlich gibt´s das auch im normalen Deutschen.
Oder zumindest in dem Deutsch, was ich hier im (grob gesagt) hessischen Sprachraum kenne:
Flatsch!
Das P hatte mich irritiert. Das ist aber die typische süddeutsche Erweiterung. (Ursprüngliches P wird in mittel- oder süddeutschen Gegenden gerne zu F. Im südlicheren Raum dann gerne wieder zu PF) VIeles davon ist ja dann auch ins Standard-Deutsch eingewandert (z.B. Pfeife statt Pipe)
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In einem aktuellen Thema kam man von einem völlig anderen Thema auf regionale Ausdrucksweisen. Ich mag Dialekt und regionale Ausdrucksweisen sehr gerne.
Deshalb mache ich mal den Anfang mit einer typischen Ausdrucksweise in meiner Region:
No ned hudla!
Wie sagt man dazu auf hochdeutsch? :)
Grüße Matthias
Also, als römischer Reichsbürger würde ich ja sagen: festina lente !
https://www.facebook.com/groups/roemischereichsbuerger/
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Was ist auf Schwäbisch eigentlich "a Huddel"?
LG, Micha
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"Hudel" ist ja schon schwäbisch.
Hochdeutsch ist ein Lappen (Stück Stoff) gemeint. A Hadern hoid auf bairisch.
Das kam doch sehr schön raus in der Geschichte mit der Backstube.
Viele Grüße
MickyBlueEyes
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Von Wendrsonn gibt es zwei Lieder, in denen das Wort "Huddel" vorkommt. Einmal bezeichnet eine Tochter sich ihrem Vater gegenüber als "doi kloines Huddel" und einmal beschwert sich eine Frau vom Land, das ihr Liebster sie missachte und statt ihrer liener "so a Huddel aus der Stadt" mit ins Dorf bringt.
Damit ist doch bestimmt kein Lappen gemeint, sondern ein Mädchen, eine Frau oder so. Aber bestimmt eine besondere Art von Mädchen oder Frau.
LG, Micha
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Eine Unterhaltung im Norden:
- "Moin!"
- "Moin!"
- "-"
- "-"
- "-"
- "Tschüss!"
- "Tschüss!"
Moin moin ist schon Gesabbel.
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Guggsdu hier selber:
https://de.m.wiktionary.org/wiki/Hudel
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Also ist das üblich in Schwaben, eine Frau oder ein Mädchen als Scheuerlappen zu bezeichnen?
Oder ist das ein Kosenamen der Treppleskehrer? ;)
Es hört sich ja auch an wie "Huddel", nicht wie "Hudel", also mir kurzem u nicht mit langem.
Ich meine, das Wort komme vor in den Liedern "Babba" und "Strümpfelbach".
Ich muss mal die CDs suchen und nach den Songtexten schauen, wie man es schreibt.
Jetz awwer nimmi.
LG, Micha
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Als "Lombamensch" oder vereinfacht hochdeutsch "Lump" kann man einen Menschen schonmal bezeichnen.
Auch als "(Lum-)Bazi" evtl. mit einem Augenzwinkern etwas verniedlichend, schwäbisch dann eher "Lombamenschle".
Vergleichbar vielleicht mit "Lauser", was auch zu dem Liedtext der Tochter passen würde.
Ohne Verniedlichung passt es auch zum anderen von Dir genannten Liedtext.
Ob "Huddel" mit kurzem "U" eine andere Bedeutung hat, weiß ich nicht.
Kannst ja selber mal eine Suchmaschine Deiner Wahl bemühen, wenn keiner der hier diesem Dialekt mächtigen aufklärt.
Viele Grüße
MickyBlueEyes
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Ich frage mal bei Wendrsonn nach.
Danke für Deine Mithilfe, Micky!
LG, Micha
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En dem Ardiggl wird die "Huddl"au beiläufig erwähnt...
Der Begriff der alten „Huddl“, ein Schimpfwort für Frauen,
https://www.stadtzeitung.de/region/augsburg-stadt/lokales/wortschaetzle-39-no-ned-hudla-sagt-schwabe-id74359.html (https://www.stadtzeitung.de/region/augsburg-stadt/lokales/wortschaetzle-39-no-ned-hudla-sagt-schwabe-id74359.html)
Bei der "Huddl aus Dr Stadt"
Im Sinne von
A "Mensch aus Dr Stadt".
"Das Mensch" ist im schwäbischen eine nicht gerade schmeichelhafte Bezeichnung für eine Frau ( auch Lombemensch, Lombedier, etwas verniedlichender auch "Menschle")
Derber auch "Schnalle", "Schelle"
Dein kloine Huddl
Vielleicht" dei kloins Menschle"
Manchmal sind die Kosenamen auch etwas derber, klingt so für außenstehende, isch aber durchaus liebevoll bisschen neckisch gemeint.
Aber die Quellen zur Huddl sind doch recht spärlich.
Grüßle
Jürgen
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Danke Jürgen!
Mir fiel dann doch auch ein Kosewort mit ähnlichem semantischen Feld aus dem Mosel- oder Rheinfränkischen ein: e Lumpes oder Lumbes.
Das hängt wohl auch mit "Lumpen" zusammen, kann aber wohl auch ein kleines, freches Mädchen bezeichnen.
Was es nicht alles gibt! :)
LG, Micha
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Au ä guade Webseid ....
https://www.schwaebisch-schwaetza.de/
Grüßle
Jürgen
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Danke, Jürgen!
LG, Micha
-
Da gibts was passendes:
Heb dein Rock! :)
Ich habe noch was zum raten:
S‘ isch em Wassr
Grüße Matthias
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Ich habe noch was zum raten:
S‘ isch em Wassr
Waagerecht?
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Wer kennt
So a 0Dodschn
-
Cephalus, das ging ja schnell! :)
Sagt man das im bayerischen auch?
Dodschn hört sich irgendwie an wie Watschn.
Ich will es aber nicht googeln, wäre ja langweilig...
Grüße Matthias
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Ah, mit der Wasserwage gemessen.
LG, Micha
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Ja, mit der Wasserwaage ausgerichtet. Die hat ja diese kleine Luftblase.
Grüße Matthias
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Das erinnert mich an eine Erzählung meiner Liebsten über den Nachbarn einer Freundin, der, gefragt, ob er eine Wasserwage habe, geantwortet haben soll: "Nein, das hier ist ein Philosophenhaushalt." ;D
LG, Micha
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Ich dacht zwar schon an den "Wie sagt man bei Euch"-Thread, aber passt der Link auch hin:
http://www.familie-baptistella.de/SiggiMeenzerMundart.htm (http://www.familie-baptistella.de/SiggiMeenzerMundart.htm)
LG, Micha
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Micha, wenn du es von deiner Liebsten erzählt bekommen hast, deren Freundin es vom Nachbarn erzählt bekommen hat und der vielleicht wiederum von...
hatte die Waagschale viel zu tun! :)
Grüße Matthias
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Da gibts was passendes:
Heb dein Rock! :)
Hab mein Röckle schon öfters hebe müsse, wo es so windig war ;)
Ich habe noch was zum raten:
S‘ isch em Wassr
Grüße Matthias
Ha, des isch doch oifach. Mir zwoi :D
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Do fällt mir ei, i sott mol mein letztjährige Reisebericht (https://www.rockmode.de/index.php?topic=7402.0) voll fertich schreibe.
Grüßle
Jürgen
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Ich glaub, die Freundin und der Nachbar waren dabei.
LG, Micha
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Do fällt mir ei, i sott mol mein letztjährige Reisebericht (https://www.rockmode.de/index.php?topic=7402.0) voll fertich schreibe.
Grüßle
Jürgen
Hier fehlt auch noch ein Tag: https://www.rockmode.de/index.php?topic=6577.210 (https://www.rockmode.de/index.php?topic=6577.210)
Slán!
Micha
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Entschuldigt bitte, wenn ich da unbedingt was zum eigentlichen Thema beitragen will.
@cephalus:
Wer kennt
So a 0Dodschn
Ist die "Null" vor dem Wort absichtlich d'ran?
Wenn nicht, ist a "Dodschn" vielleicht sowas wie a "Druutschn" oder schwäbisch "Drialer"?
Viele Grüße
MickyBlueEyes
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Vielleicht ein Kuchen, wie auf Bairisch "Datschi"?
LG, Micha
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Klingt so nach Trutsche, Drampl, Bauradrampl
Oder?
Die 0 irritiert mich auch ein bisschen.
Grüßle
Jürgen
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Es scheint wohl eine Eigenschaft zu sein, wegen dem „So a“
Grüße Matthias
-
So eine Kuchenheit? ??? ::)
LG, Micha
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Reibadatschi :)
Nee, damit hat es wohl nix zu tun. :)
Wegen dem „So a“ meinte ich eher sowas wie:
So ein Pech...
So ein Glück...
Grüße Matthias
-
Entschuldigt bitte, wenn ich da unbedingt was zum eigentlichen Thema beitragen will.
@cephalus:
Wer kennt
So a 0Dodschn
Wenn nicht, ist a "Dodschn" vielleicht sowas wie a "Druutschn"
Ja, des kumt hi ;)
Ach ja, die Null ist ein Handytippfehler - vergesst si einfach!
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Reibadatschi :)
Nee, damit hat es wohl nix zu tun. :)
Wegen dem „So a“ meinte ich eher sowas wie:
So ein Pech...
So ein Glück...
Grüße Matthias
Also ich empfinde es immer so als so ein Glück, wenn ich einen Quetschndatisch krieg! :)
Und als so ein Pech, wenn keinen mehr gibt/hat.
LG, Micha
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#Huddel
Noch mal was zur "Huddel". Diesen Ausdruck hat heute meine Freundin verwendet. Und damit eine Frau bezeichnet. Soweit ist das zutreffend, was Jürgen mit seinem Link in einen Zeitungsartikel verlinkt hat.
Hinzufügen möchte ich, dass meine Freundin diese Bezeichnung in diesem Zusammenhang nicht wirklich als Synonym für "Frau" verwendet hat. So kenne ich die Verwendung dieses Wortes auch aus meinem Sprachgebrauch ebenso nicht.
Sondern eher, dass damit eine Frau gemeint ist, die (in Bezug auf irgendetwas oder generell) unachtsam war/ist und irgendetwas ungenau gemacht hat oder es generell nicht so genau nimmt, also eher etwas "verhuddelt" ist. "Huddel" ist also eher ein Schimpfwort, das aber durchaus liebe- oder sagen wir vergebungs-voll verwendet werden kann. Passende Eigenschaften, die ich solch einer Frau noch zuordnen könnte, wären: "schnell, weil ungeduldig", "unreflektiert", "unsensibel", "hektisch".
Von einem Freund die eine Tochter heisst im Familiengebrauch: "Hutzel". Für Süddeutsche auch: "Huddzl". Was aber bestimmt eine andere Bedeutung hat.
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Hallo Skirtedman!
Ist die Tochter schon so faltig? :o
"Hutzlig", wie ich es schreiben würde, kenn ich nur für etwa Verschrumpeltes, Vertrocknetes und damit Kleines wie z.B. Trockenfrüchte (siehe "Hutzelbrot")
Bei der Tochter ist vielleicht (hoffentlich!) nur gemeint, dass sie klein und "süß" ist (und nicht so schmeckt ...) in Anlehnung an die Eigenschaften der Trockenfrüchte ohne verschrumpelt zu sein.
Viele Grüße
MickyBlueEyes
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Dann passt "Huddel" doch wieder zu "hudla", und die Konnotation von "ungenau arbeiten", die ich ganz zu Anfang hatte, kommt auch wieder herein, war also so falsch nicht.
LG, Micha
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... dass man eher schlampig arbeitet, wenn es schnell gehen muss, ist auch nix Neues und eben (mindestens mit der Zeit eingeflossene) Nebenbedeutung von "hudeln", "Hudel" usw.
So, aber wie sagt man bei Euch zu einem "Schippel"?
Zur Bedeutung erstmal nur soviel, dass der oder die "Schippel" im Allgemeinen eher morgens zu beobachten sind. ;) 8)
Viele Grüße
MickyBlueEyes
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https://www.dirk-schippel.de/ (https://www.dirk-schippel.de/) ;D
Ich frag gleich mal einen Badener, der zum Rosenmontagszug nach Siegburg kommt.
LG, Micha
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"Schippel"?
Ich kenne dieses Wort nicht und finde auch nichts Gescheites im Netz dazu. Ausser Haarbüschel im Gebrauch in Österreich.
Ohne also die geringste Ahnung assoziiere ich mit diesem Wort etwas, zu dem ich erst eine sozialverträgliche Bezeichnung googlen müsste. Ehe ich dieses (eigentlich einzig mir dafür bekannte) Wort in die Arena werfe, deutele ich an "Schippel" noch ein wenig herum. Es erinnert an "Schuppe", genauer gesagt "Schüppchen", besonders im Sinne von Fischschuppe, Hautschuppe.
Und in diesem Sinne könnte es auch wieder im übertragenen Sinne zutreffend sein auf das, was ich sofort mit diesem mir unbekannten Wort im Sinn hatte:
Micky, hat das was dem morgenlichen Spiegelbild zu tun, in dem man Schippel erkennt, oder man erkennt noch nicht mal das Spiegelbild genau eben wegen dieser Schippel?
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Zur Bedeutung erstmal nur soviel, dass der oder die "Schippel" im Allgemeinen eher morgens zu beobachten sind. ;) 8)
Morgenlatte? :o
Keene Ahnung iss datt watt, watt mehr als die 12 Einwohner von Hintergraubrot kennen?
Beste Grüße
Edit: Btw: Den hab ich auch noch gefunden!
Schippel, Schippt (AB) = Inspektor. — s. Schiffel.
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Skirtedman, lass' die Schuppen weg und Du bist ganz nah dran!
... so ca. 14,75 Leutchen werden den Ausduck wohl kennen, denk' ich doch.
Also, da es hier ja nicht in erster Linie um das Erraten der Bedeutung von Dialektausdrücken geht, löse ich auf:
Ein "Schippel" ist die Bezeichnung für eine Haarsträhne und ganz besonders für eine, die - besonders morgens - in eine völlig andere Richtung (ab-)steht als sie soll und auch sonst alle anderen.
Für das, was morgens sonst noch so absteht, gibt's andere (evtl. ja auch schon genannte) Bezeichnungen ...
Na dann mal raus mit der Sprache, wenn ihr überhaupt einen "Fachbegriff" dafür habt!
Viele Grüße
MickyBlueEyes
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Die Morgenlatte ist eher ein Schnippel.
Haarbüschel, die vor dem Kämmen abstehen? Keine Ahnung, wie man die bei uns nennt. Mit fällt da nur "Out of bed look" ein.
Mein badischer Freund aus der Karlsruher Gegend kennt das Wort jedenfalls auch nicht.
LG, Micha
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#Schippel
Ah, Micky, dann geht es doch in die Richtung Büschel, Haarbüschel.
Interessant ist, dass die Laute "b/p" und "sch" miteinander vertauscht sind, und so aus "Büschel" schnell "Schüppel" bzw. "Schippel" wird. Diese Konsonantendreher kommen öfters vor, und gehen dann doch auf den selben Wortstamm zurück - können; müssen nicht.
Interessant finde ich, dass ein Bekannter von mir in jungen Jahren von seinem Umfeld "Schippe" gerufen wurde. Sein Bruder erklärte mir, das habe mit den auffallenden, abstehenden Haaren zu tun. Heutzutage nerven ihn die Naturlocken, so dass er sie gerne mal ratzebutz abnimmt.
Einen eigenen Ausdruck für diesen unwillkürlichen Haarbüschel hab ich nicht. Ich sag dazu bei mir immer: "Ich seh aus wie ein Tannenbaum".
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Meine Mutter* hat den Begriff "Fassenachtsbläschen" verwendet. Was bedeutet er wohl? ::)
*Sie stammt aus Bad Kreuznach. Folglich bin ich ein halber Linksrheinischer. Eigentlich zu mehr als die Hälfte, denn meine Vorfahren väterlicherseits stammen aus Strassburg (so um 1263 war das).
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Damit ist bestimmt Herpes gemeint, den man sich dürch Fremdbützen geholt hat.
LG, Micha
-
Damit ist bestimmt Herpes gemeint, den man sich dürch Fremdbützen geholt hat.
LG, Micha
Klingt plausibel.
Grüßle
Jürgen
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Na, Kreuznach liegt bei mir in der Nähe. Trotzdem kenne ich den Ausdruck nicht.
Herpes klingt in der Tat plausibel. Wobei da nicht unbedingt die Erstinfektion gemeint sein muss, sondern ein erneutes Durchbrechen nach den Tagen der Übermüdung und des Saufens. Da sind manche Körper extrem geschwächt und der schlummernde Herpes macht sich mal wieder bemerkbar. Das wären dann die Bläschen, die eher nach Fassenacht sichtbar würden.
Spontan nun dachte ich aber auch einfach an "Konfetti".
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Meine Mutter* hat den Begriff "Fassenachtsbläschen" verwendet. Was bedeutet er wohl? ::)
Krapfen?
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Ein "Schippel" ist die Bezeichnung für eine Haarsträhne und ganz besonders für eine, die - besonders morgens - in eine völlig andere Richtung (ab-)steht als sie soll und auch sonst alle anderen.
Ein Schippel ist ein Küken und eine Schippe eine Schaufel (Dem Tod von der Schippe gesprungen).
Viele Grüße
Jule
-
Gemeint hat meine Mutter damit Kinder, die in einem One-Night-Stand während der tollen Tage gezeugt wurden.
-
Gemeint hat meine Mutter damit Kinder, die in einem One-Night-Stand während der tollen Tage gezeugt wurden.
Darauf soll mal einer kommen! ;D
LG, Micha
-
Gemeint hat meine Mutter damit Kinder, die in einem One-Night-Stand während der tollen Tage gezeugt wurden.
Darauf soll mal einer kommen! ;D
LG, Micha
Viel wichtiger:
Wie sagt man in anderen Gegenden dazu?
Mir ist da kein einschlägiger Fachbegriff dafür bekannt ...
Viele Grüße
MickyBlueEyes
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Also für ein Kind, das aus einem Eine-Nacht-Stand entstanden ist, kenne ich auch keine mundartliche Bezeichnung.
LG, Micha
-
Ein One-Night-Stand hat nix mit einer Eine-Nacht-Stand zu tun, sondern einer einmalige Bühnenaufführung, was später für eine Einmalige sexuelle Begegnung eingeführt wurde.
Viele Grüße
Jule
-
Ein neuer Begriff, der in meiner Gegend bei vielen geläufig ist:
Em Flegga...
Was ist damit gemeint?
Grüße Matthias
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Ich weiß es, hab es irgendwo hier auch schonmal erwähnt. So nebabei em Beitrag #39 ;)
Grüßle
Jürgen
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Gelöscht, weileme selber zitiert hab ;)
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das kommt aus dieser Narrenzunft und Fastnet.
Aber wenn ihr das als Schwalben äh Schwaben nicht wisst, wer dann.
Flegga ist die Ortschaft. Em Flegga, Im Ort? Nei da Flegga?
Viele Grüße
Jule
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Im Flecken?
Im Sinne von: Im Dorf?
LG, Micha
-
Dorf, Ort, oft ist das Zentrum des Orts gemeint.
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Hallo JJSW!
Das hätte ich jetzt auch so "übersetzt", obwohl ich das in "meinen" Gegenden noch nicht sooo oft gehört habe.
Viele Grüße
MickyBlueEyes
-
Im Flecken?
Im Sinne von: Im Dorf?
LG, Micha
Hallo Micha,
nicht unbedingt Dorf,
"Wikipedia sagt dazu"
Flecken (Ort)
Der Flecken ist eine Bezeichnung für eine kleinere, aber lokal bedeutende Ansiedlung. Vor allem in Norddeutschland wurde damit eine Minderstadt bezeichnet; heute gibt es in mehreren deutschen Ländern Orte, die sich offiziell Flecken nennen. In der Schweiz und in den Niederlanden hat der Begriff hingegen nur noch historische Bedeutung.
Zum Begriff
Ein Flecken bildet für die umliegenden Dörfer einen Mittelpunkt und nimmt zentralörtliche Funktionen wahr. Dazu verfügt er möglicherweise über einige städtische Privilegien, wie zum Beispiel das Marktrecht (Marktflecken). Die Entsprechung heißt Marktgemeinde bzw. Markt in Österreich und Süddeutschland, městys in Tschechien, köping in Schweden, handelsplads in Dänemark.
Ich bin in einem Flecken aufgewachsen, heute gehört er zu einer Stadt.
Gruß,
Mac
-
Danke, lieber Mac!
Ja, an das Wort "Marktflecken" dachte ich auch schon.
LG, Micha
-
Hallo miteinander!
Da könnte man jetzt über Fleckenentferner oder unbefleckte (weil in einer größeren Stadt passiert) Empfängnis schwadronieren, wenn man auf platte Wortspielchen aus (und etwas phantasievoll) wäre ..
Stattdessen lieber ein neuer Dialektbegriff:
Wie heißt bei Euch der "Grind"*
* Bedeutung gibt's später, erst noch heiteres Bedeutungsraten bitte ;o)
Viele Grüße
MickyBlueEyes
-
Ist das nicht dieses grüne Wesen aus einem Kinofilm, so eine Art böser Nikolaus?
Ah nee, das ist der Grinch. ::)
Welchen Grind meinst Du: https://de.wikipedia.org/wiki/Grind (https://de.wikipedia.org/wiki/Grind)
Den Kopf?
Da fällt mir im Moselfränkischen und Ripuarischen nur "Kopp" ein. Oder vielleicht "Schwelles", das ist dann aber eher ein Schwellkopf.
LG, Micha
-
Ond, woiß oiner von eich, was a
Fleggabäs
so mancher will dära an d'Grind na schlaga, wenn se wiedr so viel Kruschd vrzehlt.
isch?
Gruaß,
ChrisBB
-
Suchmaschine / Internetlexikon sei Dank ist die Bedeutung offenbart.
Aber leider noch keine wesentlich vom Hochdeutschen abweichender Ausdruck.
@ChrisBB:
Das scheint mir eine Dorftratsch'n zu sein.
Viele Grüße
MickyBlueEyes
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Fleggabäs, Dorfschell, Dagblatt...
"Hosch des gsäh? Geschdern isch der doch tatsächlich wieder em kurza Röckle em Flegga romgloffe. Ond letzte Samschdich sogar em Kloid. Das sich der et schämt. Ond das sei Alde den so zom Haus raus lässt. Des senn jo Zuständ..."
Auch ein Grund, warum einige die ersten Rockversuche nicht am Heimatort durchführen.. ;)
Grend, Grind, Meggl, Deez, Ömme...
(Je nach Region)
"Wäe a bissle a Hiere em Grend had, vrschdôd, was drmid gmoid isch!"
Dann gibt s noch folgenden Ausspruch:
„Dem g’hört doch der Dibbel bohrt"
Grüßle
Jürgen
-
Aahhh, vielen Dank Jürgen - "Dee(t)z" hab i scho' lang nimm'r g'hört!
Echt guad nachempfonda, so a "Fleggabäs"!
(i glaub' i muaß meine Schwoißfuaß-Bladda wied'r amål auflega!)
Viele Grüße
MickyBlueEyes
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Leider fehlen mir ähnliche Mundartkenntnisse von meiner Heimat.
Eine "Tratschtant" würde mir da noch einfallen.
LG, Micha
-
Hallo Micky,
ja, leider machen die Zwillinge Köberlein auf Ruhestand. Und machen eben kein "Schwoißfuaß" und kein "Grachmusikoff" mehr.
Als sie das noch taten, konnten sie singen:
"Oiner isch emmer dr Arsch
ond er woiß ned mol worom.
Oiner isch emmer ibrig,
ond koiner schert sich drom."
Die Fleckabäs hatte da ihren Anteil.
Gruß,
ChrisBB
-
#Fläggabäs
Ja, wie Micha, fällt mir auch die Tratschtant ein. Oder einfach "die Tratsch" (Traaatsch gesproche).
#Grind
Fleggabäs
so mancher will dära an d'Grind na schlaga, wenn se wiedr so viel Kruschd vrzehlt.
Na, da kommt Grind ja vor. Und Kruschd.
Grind kenne ich, vor allem auch als Grindchen.
Das kannte meine Ex nun gar nicht. Obwohl sie nur mal 100 km von mir entfernt aufgewachsen ist und noch im ähnlichen Sprachraum sprechen gelernt hat.
Grindchen, besser Grindsche: Blustgerinsel auf der Haut.
Meine besagte Ex kannte dafür nur den Ausdruck: Krüstchen, besser: Krüschtsche.
Meine etymologische Deutung des Wortes Grind wäre:
Substanzivierung von "gerind"/"gerindt", im Wortausklang ähnlich wie "gewandt", "verwandt". Wortbildung parallel zu "Gerinsel", wobei ich eben erst vergegenwärtige, dass "Gerinsel" ja "Gerinnsel" geschrieben wird. Und Gerinnsel geht zurück auf "rinnen" (fließen, laufen bei Flüssigkeiten), und das aufs Altgriechische rhéō. Und steckt in Rinnsal, Rinne, Rhinoceros, Rinupret, Diarrhoe, panta rhei, Rhein, Rhone etc., vllt. Rohr, vielleicht sogar in Brunnen (obwohl da eher der Bezug zu "geboren werden" -> Born).
Soweit meine Deutung dieses Wortes.
Nachgeschaut, geht Grind wohl eher auf "Rinde" zurück.
Wobei "Rinde" ausser in den nah mit dem Deutschen verwandten Sprachen keine weitere Wortentsprechungen existieren. Die Franzosen z.B. sagen zur Rinde "Kruste". Andererseit wurden Rinnen früher lange Zeit wirklich aus Baumrinden hergestellt. Dass da vielleicht doch ein Zusammenhang mit "rinnen" besteht - nicht zuletzt, weil ja an den Baumstämmen da das Regenwasser ja auch abläuft. Und in der Rinde ja auch seinerseits weitere Risse, also kleine Rinnen sind, in den das Wasser ablaufen kann. Insofern könnte nach meiner Mutmaßung sogar das Wort Riss aufs Altgriechische rhéō zurückgedacht werden, wobei "reissen" wohl eher mit "reiben" zusammenhängt.
Zurück zu Rinde: da dieses Wort (norddt. "Rinn") nur in direkten deutschen Vorläufersprachen, und da nur begrenzt vorhanden ist, kann etymologisch nur mit Kraftanstrengung auf `altindisch rándhram ‘Öffnung, Spalt, Höhle’ auf indoeuropäisch *rendh- ‘(zer)reißen’` (laut Wiktionary) erklärt werden (wobei wir da ja doch wieder bei "reissen", "reiben" wären).
Und vor diesem Hintergrund wurde "Grind" früher benutzt, um Schorf, Hautausschlag, Haut- und Kopfschuppen zu meinen. (also gewissermassen eine Rindenbildung der Haut, also Grind als Kurzwort für "Gerindet", "Gerindetes") (auch: sandige Ablagerungen im Zusammenspiel mit Wasser an Flüssen, Küsten)
Blutgerinnsel auf der Haut bildet ja auch eine Rinde, die dann im Heilungsprozess abschuppt.
Mir ist "Grind" bzw. "Grindsche" eben als Blutgerinnsel bekannt, aber nicht in der Bedeutung von "Kopf".
Bemerkenswert ist, dass Grind in früheren Zeiten eben besonders am Kopf sichtbar war, während andere Körperteile gut verhüllt werden konnten. Die Gebrüder Grimm schreiben und zitieren: "wo bloszes grind appellativ gebraucht wird, ist in der regel der kopfgrind gemeint, in älterer zeit eine der gewöhnlichsten krankheiten: zukt er i(h)m daz piret von synem kopf und sicht daz er den grind hat Steinhöwel Äsop 316" und stellen in einer ausführlichen Analyse von Quellen fest, dass "Grind" sehr oft auch scheltend, verächtlich im übertragenen Sinne für "Kopf" verwendet wird.
Insofern hängt wie so oft vieles miteinander zusammen. Und doch hat es dann schnell für manche ganz unterschiedliche Bedeutungen.
---Edit:
Noch eine, leider ganz andere, aber dennoch bemerkenswerte Parallele. Wiktionary sagt zur Herkunft des Wortes Rind(vieh):
"Rind n. Der Name für wiederkäuende, horntragende Paarhufer, ... ahd. (h)rind (8. Jh.), mhd. rint, asächs. hrīð, ... westgerm. *hrinda-, ... aengl. hrȳþer (germ. *hrunda-) führt über indoeuropäisch *k̑rent-, *k̑ṛnt- auf die Wurzel ie. *k̑er(ə)- ‘das Oberste am Körper, Kopf, Horn’
Dann könnte vielleicht zu meinem "Grindchen" ganz umgekehrt ein Schuh draus werden, indem Grind eine Verhornung meint, also eine Verhornung der Haut...
-
Aahhh, vielen Dank Jürgen - "Dee(t)z" hab i scho' lang nimm'r g'hört!
De Deez! Kenne ich auch! Ich nehme an, das ist eine landschaftliche Übernahme vom französischen "tête" (aus lat. testo, der Kopf)
Hier bei uns sagt man für Kopf auch "Schwelles".
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Ja "Deetz" kenne ich auch.
LG, Micha
-
Hallo Leute
Nochmal zu
"Ward ihr eigentlich an diesem schönen Wochenende vor der Tür?"
würde im Schriftdeutschem wohl heißen:
Seid ihr eigentlich an diesem schönen Wochenende vor der Tür gewesen?
Hätte gar nicht bedacht, das dieser Ausdruck im anderen Regionen ungeläufig sein könnte.
Ich rede so, aber ob ich es richtig geschrieben habe, keine Ahnung.
Grüßle
Jürgen
-
Lieber Jürgen,
Hajo hat schon recht: https://www.korrekturen.de/beliebte_fehler/ward.shtml (https://www.korrekturen.de/beliebte_fehler/ward.shtml)
Ich musste aber auch nachschauen, weil ich an "werden" dachte.
LG, Micha
-
Hallo,
ich habe mal wieder ein schwäbisches Wort:
„Breschdling“
Grüße Matthias
-
Erdbeere.
-
Achtung Gefahr:
Dronda em Suterrah sitzt a gloene Weschp mittlad uf am Breschdlingsgsälzglas.
Gruß,
ChrisBB
-
Das erinnert mich an ein Erlebnis, ca. 1988 in einem Freizeitcampus im Westerwald. Ich stand an der Essenausgabe, wo schon jemand wartete.
Ich fragte: "Haben Sie schon geklingelt?"
Die Frau: "Ha noi!"
Ich klingelte. Eine Frühstücksausgeberin kam.
Die Frau fragte: "Hend Sie Gsälz?"
"Wie bitte?"
"M... M... M... Marmelade?"
So lernte ich, was Gsälz ist, aber Breschlingsälz hent die wohl net ghet!
Oder sie wussten nicht, dass sie sie doch haben.
Interessant ist ja, dass es im Englischen nur Orange Marlemade gibt, aber keine Strawberry Marmelade, sondern nur Strawberry Jam. Wie man das wohl ins Schwäbische übersetzt?
LG, Micha
-
Also für mi isch Schtrawberry Jam au ganz oifach Breschtlingsgsälz.
Was denn au sonscht?
Grüßle
Jürgen
-
Also für mi isch Schtrawberry Jam au ganz oifach Breschtlingsgsälz.
Was denn au sonscht?
Grüßle
Jürgen
Des hent i mir do glei gdenkt!
Grüßle zrück!
Micha
-
Interessant ist ja, dass es im Englischen nur Orange Marlemade gibt, aber keine Strawberry Marmelade, sondern nur Strawberry Jam. Wie man das wohl ins Schwäbische übersetzt?
LG, Micha
Marmelade ist im Englischen für Orangen reserviert.
Darum haben sie auch durchgesetzt, daß in der EU alle anderen Marmeladensorten Konfitüre heißen müssen. Worauf die Österreicher für ihre Marillenmarmelade wieder eine Ausnahmegenehmigung ertrotzt haben.
Da haben es die Schwaben mit dem Breschdlengsgsälz schon besser.
Und jetzt wo die Briten die EU verlassen haben, kann man diese Verordnung auch wieder zurückdrehen...
Grüßle
Conne
-
Interessant ist ja, dass es im Englischen nur Orange Marlemade gibt, aber keine Strawberry Marmelade, sondern nur Strawberry Jam. Wie man das wohl ins Schwäbische übersetzt?
LG, Micha
Marmelade ist im Englischen für Orangen reserviert.
Darum haben sie auch durchgesetzt, daß in der EU alle anderen Marmeladensorten Konfitüre heißen müssen. Worauf die Österreicher für ihre Marillenmarmelade wieder eine Ausnahmegenehmigung ertrotzt haben.
Da haben es die Schwaben mit dem Breschdlengsgsälz schon besser.
Und jetzt wo die Briten die EU verlassen haben, kann man diese Verordnung auch wieder zurückdrehen...
Grüßle
Conne
https://diesunddas.net/bilder/asterix-die-spinnen-die-briten-brexit.jpg (https://diesunddas.net/bilder/asterix-die-spinnen-die-briten-brexit.jpg)
LG, Micha