Hallo tcar,
ich kann Dir in manchem nicht so zustimmen. Da ich grade am Händy tippe, versuche ich mich aufs wesentliche zu konzentrieren.
Fange ich mit der Klimakrise an. Mir begegnet seit Monaten immer häufiger Mode, die auf Nachhaltigkeit oder besonders auf Recycling setzt - seien es Baumwollanteile, die recyclet wurden oder Kunstfaseranteile im Textil: ich habe den Eindruck, dass damit Materialien, also Stoffe entstehen, die nochmal ganz neue Eigenschaften haben. Diese Recycle-Textilien haben nichts mehr mit Öko-Klamotten zu tun - es entstehen dabei auch die verrücktesten Teile.
Ganz langfristig sollte der Klima-Aspekt wohl dahin führen, die Kleidung länger zu nutzen und insgesamt weniger Einzelteile zu konsumieren, ich denke da sind Verbraucher und Industrie noch weit entfernt. Mit solchen Recycling-Botschaften soll ja eher das Gewissen beruhigt werden als der Konsum.
Friedenskrise: Von mir nur ein Aspekt. Ich finde es bemerkenswert, wie häufig bei den Bildern von flüchtenden Frauen Röcke bzw. Kleider getragen werden. Bei allem Leid, es ist aber wohl bei den wenigsten aktuell Flüchtenden aus der Ukraine so, dass sie von einer Stunde auf die nächste sich entscheiden mussten zu flüchten. Die meisten werden sich wohl mehrere Stunden, wenn nicht Tage darauf vorbereitet haben
Ich könnte mir vorstellen, dass deutsche Frauen da sich praktisch alle in solch einer Situation in Hosen kleiden würden, da sie hierzulande als die deutlich praktischere und sicherere Kleidung angesehen wird.
Durch die Ankunft dieser Menschen kommt also auch noch ein kleines Stück mehr Selbstverständlichkeit zu uns, natürlich Rock oder Kleid zu tragen - sieht man auch im Fernsehen, wenn Frauen aus Ukraine oder Russland oder mit solchen Wurzeln in Talkshows, Liveschalten und ähnlichem zu sehen sind. Die tragen dann seltenst Hosen.
Corona-Krise: ja, da gebe ich Dir Recht. Aus eigener Beobachtung vom Freitag dominiert bei den eher jungen Frauen der Aspekt Party-Mode. Vor allem - naja, es ist ja auch Frühling - und es war Vollmond - schien eine mit der anderen um die Kürze des Rocks/Kleids zu konkurrieren - da war ich mit Handbreit überm Knie stockkonservativ. Ausserdem alles seeehr figurbetont und gerne Glitzer bei den Mädels. Bei den Männern eher wieder solider Einheitslook mit T-Shirt - Hemden scheinen Out zu sein, Selenskiy-Style eben, nur halt nicht oliv. Kann aber auch an der Disse gelegen haben (nee, da wimmelte es prä-coronal von Hemden).