So lange mit einem gewissen Unwohlsein Dinge tue (oder deswegen lasse) die weder verboten sind, noch anderen Menschen schaden, so lange ist die gesellschaftliche Entwicklung noch nicht am Ziel.
Gerade bei der Bekleidung ist das schön zu sehen, weil hier am wenigsten ein Schaden für die Umwelt entsteht, egal wie man sich kleidet.
Hallo Cephalus,
da kann ich nur voll und ganz zustimmen, auch wenn mir sicherlich nicht alles gefällt, was dann so an Mode auf der Straße zu finden sein wird.
Hallo zusammen,
zu den "ewigen Girlies fällt mir spontan eigentlich weniger ein, wie sich die "Damen" kleiden, sondern das Image, das mit dieser Kleidung verbunden wird. Nämlich das des süßen, reichlich naiven und sehr unbedarften "Mädchens" und das passt spätestens ab 35 eben gar nicht mehr. Und wenn doch, finde ich es schon peinlich. Ob eine erwachsene Frau so wirkt, oder nicht, ist in erster Linie eine Frage des Auftretens und erst in zweiter Linie eine der Kleidung. Sicher trägt die Kleidung in erheblichem Umfang zum ersten Eindruck bei, aber sie ist (Göttin-sei-Dank) nicht alles.
Ähnlich kommt es mir vor, wenn ich mir ältere Musiker anschaue. Früher dachte ich, es sei lächerlich, wenn ich mir vorgestellt habe, dass Leute um die 60 z.B. Heavy Metal spielen. Jetzt sind die alten Streiter der ersten Generation so alt und siehe da, sie tun es mit Spaß und Überzeugung und - es funktioniert.
Früher war Kleidung einfach viel mehr von praktischen Gesichtspunkten beeinflusst. (Haltbarkeit - "Vererblichkeit" unter den - zumeist mehreren - Geschwistern usw.) Dass sich da die Kleidung im Laufe des Lebens den sich ändernden Anforderungen anpasst, finde ich einigermaßen logisch. Damals sahen auch die Kinder nicht aus wie kleine Erwachsene. (Besonders fällt mir das an den Mädchen auf, die im Kindergartenalter in Kleider gesteckt werden, die beim ersten Spielplatzbesuch unweigerlich Schaden nehmen müssen oder an geschminkten Grundschülerinnen, die sich in bauchfreien Tops und Ultramini präsentieren und damit erheblich älter aussehen als sie sind. Eben so, wie so manche Girlie-Oma auch aussieht...)
Für mich ist der ganze zwanghafte Jugendrummel eher ein Anzeichen für einen kollektiven Reifemangel als für das tatsächliche Bestreben jung zu bleiben. Oder um es ganz abgehoben auszudrücken: wer ewig jung sein will, muss kolossale Angst vor dem Tod haben.
Nach wie vor vertrete ich die Meinung, dass "gut" aussieht, was Träger oder Trägerin aus innerster Überzeugung trägt und nicht um hier in oder dort anerkannt zu sein. Und das hat nur sehr bedingt mit dem Alter zu tun.
Ich finde es eigentlich nur noch lächerlich, wenn sich z.B. Leute (zumeist Frauen) mit über 80, im Pflegeheim, die Haare färben lassen. Das ist nämlich m. E. auch ein Auswuchs dieses Jugendwahns. Es ist nichts dagegen zu sagen, wenn sich jemand fit hält und auch in hohem Alter z.B. über Zäune springt, ob er dazu ein T-Shirt braucht, wie es gerade seine Enkel tragen, sei dahin gestellt. Aber wenn's ihm Spaß macht, was soll's?
Viele Grüße
Tine