Hallo, zu diesem Thema fand ich heute einen Beitrag in unserer Tageszeitung, der aber unser Anliegen (Männer im Rock/Kleid) nur am Rande streift. Bee Google einfach "paula rodler" eingeben, wer mehr wissen will über Paula.
Was mich hier mehr interessiert, ist wie unser Aussehen und Auftreten problematisiert werden. Ob der Mensch Transgender oder nicht ist, spielt doch keine Rolle. Wenn ein Junge gerne weiblich erscheinen will, soll er die Freiheit haben, wie Mädchen die Freiheit haben auch Jungens Klamotten zu tragen. Die Hänseleien und Pöbeleien kommen noch oben drauf, weil wir immer noch im Klischeedenken verhaftet sind, dass alles klar zu erkennen sein muss, ob ich Frau oder Mann bin. Wieviel Weibliches spielt bei uns mit, dass wir gerne Kleider/Röcke tragen ohne Trans zu sein ist in meinen Augen unwichtig. Jeder sollte die Freiheit haben, sich so zu kleiden - dazu gehören Haare, Schminken etc, wie er möchte.
Hier für euch eine gekürzte Textpassage:
Paula 13 Jahre, ist transgeschlechtlich, ein Mädchen, geboren in einem Jungenkörper.
Inzwischen trägt sie ihr Haar lang und an diesem Tag ein Kleid und Leggins. „Ich wusste schon immer, dass irgendwas mit mir nicht richtig war“, sagt die 13-Jährige aus Elze bei Hildesheim. „Ich war halt Orangensaft in einer Kakaopackung. In einer Zwangsjacke gefesselt.“
Paula ist neun, als sie sich der Lebensgefährtin des Vaters anvertraut. ..... „Es hat sich ja nicht wirklich was geändert“, sagt sie. „Ich bin halt noch die gleiche Person.“
Eine gesellschaftliche Umwelt, in der es nach wie vor als Norm gelte, heterosexuell zu sein und die bei der Geburt festgelegte geschlechtliche Zugehörigkeit nicht zu hinterfragen, erschwere es Kindern und Jugendlichen, im Heranwachsen ihre Orientierung zu finden, sagt Nora Gaupp vom Deutschen Jugendinstitut. ... Viele von ihnen erlebten nach dem „inneren Coming-out“ oft mehrere Jahre lang eine schwere Zeit, in der sie mit niemandem über ihre Gefühle redeten, sagt Gaupp. Sie fürchteten, von Freunden und der Familie abgelehnt zu werden, wenn sie sich nach außen offenbarten.
Auch Paula hat „wirklich exzessives Mobbing“ erlebt, wie sie erzählt. Vor einem halben Jahr wechselte sie die Schule, und vieles änderte sich zum Guten. Rückhalt und „ein zweites Zuhause“ hat sie zudem im „AndersRoom“, einem queeren Jugendtreff der evangelischen Kirche in Laatzen bei Hannover....Paula kam mit zwölf das erste Mal in die Gruppe, die eigentlich erst ab 14 Jahren offen ist. Doch sie fühlte sich gleich wohl. Dort werde sie nicht wie in der Schule gefragt, was trans eigentlich bedeute oder wie Hormonblocker wirkten, sagt sie. „Das ist denen im AndersRoom gar nicht mehr so neu. Da fragt man Sachen wie ,Wie geht’s dir?‘, ,Was machst du zu Hause?‘“.
Was mich erschüttert, wie grausam die Gesellschaft immer noch ist, wenn man (Mann/Frau) anders/trans ist.
Lasst mehr Toleranz walten.
LG Ludwig