Cephalus, zu Deinem Schlußsatz, einerseits ja, andererseits regt man sich aber auch in der Tat über vieles nicht mehr so sehr auf - betrifft aber auch schon die Generation Y.
Vor allem habe ich hier aus dem bisher kurzen Thread schon gelernt, dass man nicht alles über einen Kampf scheren darf.
Freilich setzt sich eine - wie auch immer von anderen abgegrenzte - Generation aus einer Reihe unterschiedlicher Individuen und Haltungen zusammen. Dennoch gibt es natürlich gewisse Tendenzen, die als Gesamtheit eine Generation schon charakterisieren lässt.
Holger, was Du schreibst, deckt sich im Groben mit meinen Beobachtungen. Jedoch weiß ich nicht, inwieweit da nicht auch ein gewisses Wunschdenken mit eine Rolle spielt, die einen versucht, unsere Hoffnungen auf jene Menschen zu projizieren, die gerade auf dem Weg zum Ernst des Lebens sind.
Die junge Zoomer-Generation bricht besonders stark mit den althergebrachten Konventionen.
Ist das so? Jede weitere Generation wird mit "althergebrachten Konventionen" stärker brechen, weil die 'althergebrachten Konventionen', wie wir sie für uns verstehen, zunehmend aus der Mode geraten. Wären wir 150 Jahre früher geboren, würden wir vermutlich genauso auf jede weitere nachwachsende Generation mit diesem Blick schauen.
Ausserdem ist die Generation Z jetzt eben genau in diesem Alter, in dem man am meisten 'rebellisch' und aufgedrückten Normen ablehnend ist - ein Alter, wo vieles in Frage gestellt wird, vieles noch nicht verstanden ist, einiges ausprobiert wird - ein bis zwei Jahrzehnte später ist da oftmals nicht mehr soo viel davon übrig, was eine Generation in einem Alter zwischen 13 und 20, vielleicht noch 30, zuvor noch charakterisiert hatte.
Mit Bezug auf Geschlechterrollen, worauf Deine Analyse ja abzielt, magst Du Recht haben, allerdings durchzieht dieser Trend auch ältere Generationen, wenngleich nicht in solch einem Maße wie bei jüngeren Menschen.
Bleibt zu hoffen, dass wir alle dazulernen. Und ja, bleibt zu hoffen, dass jüngere Generationen da auch neue Handlungsvorgänge ableiten, die uns noch nicht möglich erschienen.
Insofern darfst Du gerne in Deine Analyse auch diese Hoffnung mit hineinlegen. Und mit dieser inneren Haltung auch bei älteren Generationen dafür sorgen, den jungen nachwachsenden Menschen genügend Freiraum einzuräumen, sich auf ihre Weise mit Blick auf das Gemeinwohl entfalten zu können.