Das halte ich für einen klugen Text, lieber Zwurg.
Eigentlich bin ich auch so, dass ich gerne Wogen glätte. Das habe ich schon maches Mal gemacht zwischen anderen oder zumindest versucht. Aber andererseits gibt es auch Grenzen meiner Toleranz, und die sind überschritten, wenn jemand andauernd andere beschimpft und beleidigt, weil sie sich nicht in seine Schubladen pressen lassen und nicht das geringste Interesse zeigt, diese zu verstehen. Ich bemühe mich, Timper zu verstehen, aber bekomme von ihm gesagt, dass er nicht verstanden werden will. Da bin ich dann mit meinem Latein am Ende. Ich kann auch sagen, dass das nicht in meine Schubladen passt. Also versuche ich, meine Schubladen zu erweitern und auszubauen. Aber etwas Hilfe bräuchte ich schon dabei. Vielleicht eignest Du Dich als Mediator. Vorausgesetzt, Timper würde dem zustimmen, wärest Du bereit dazu?
"Fetischismus" ist ja tatsächlich ein mehrdeutiger Begriff und kann auch das bedeuten: "Fetischismus (lateinisch facticius: nachgemacht, künstlich; französisch fétiche: Zauber[mittel]) bezeichnet im religiösen Sinn den Glauben an übernatürliche persönliche Geister oder unpersönliche Mächte, die in bestimmten Gegenständen wohnen, und deren Verehrung als heilige Objekte. Die Kraft eines Fetischs kann durch Geschenke oder Opfer aktiviert und gesteigert werden.[1] In diesem Sinne müssen Fetische wie Menschen behandelt werden, um ihre Kraft zu entfalten.[2] Prinzipiell kann jeder Gegenstand zum Fetisch werden." (
https://de.wikipedia.org/wiki/Fetischismus_(Religion))
Was jetzt die Sexualität angeht, ist es doch klar, dass sich kaum jemand dazu äußern möchte, ist es doch gerade das Ziel, den Rock usw. aus der sexuellen "Schmuddelecke" herauszuholen. Außerdem ist es ja auch nicht bei jedem der Fall. Bei Dir z.B. nicht. Wenn ich jetzt schreiben würde, dass es bei mir auch nicht der Fall ist, würde mich Timper sicher einen Lügner nennen und wenn ich schreiben würde, dass mich das Rocktragen sexuell erregen würde, wäre Timper zwar zufrieden, aber ich würde tatsächlich lügen. Ich sage nicht, dass das nie der Fall war, aber inzwischen sind Röcke so alltägliche Kleidungstücke, dass sie micht nicht mehr sexuell antörnen. Aber ich mag durchaus solche TG-Stories, in denen Männer/Jungs in weibliche Rollen geraten. Die finde ich erotisch. Das sind dann aber eben TG-Phantasien, aber keine Verehrung von Gegenständen. Und wie gesagt, ist mein Tragen von Röcken davon getrennt. Wobei ja natürlich alles mit allem zu tun hat.
Vor allem ist es aber so, dass ich von klein auf die Mädchen um ihre Kleidung beneidet habe, vor allem um die Röcke und Kleider. Und dass ich es als Befreiung (Emanzipation eben) empfinde, sie jetzt auch tragen zu dürfen, ganz normal im Alltag, und darin genau so respektiert zu werden wie in gängiger Männerkleidung. Es ist so ein Gefühl von Ganzwerden oder Vereinigung mit einem anderen Pol meines Selbst.
Klar ist das psychisch, aber letztlich geht ja alles vom Geiste, vom Herzen, von der Seele aus, nicht von der Physis, dem Körper. Darauf hat ja auch Lars mal richtig hingewiesen.
Darüber, psychische Ursachen als peinlich anzusehen, bin ich längst hinaus. Denn wir sind Psyche, durch und durch, wenn auch nicht nur.
LG, Micha