Autor Thema: Mein erster Rock in der Damenabteilung  (Gelesen 15199 mal)

Offline Gatito

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Mein erster Rock in der Damenabteilung
« am: 17.09.2003 07:35 »
Hallo,

gestern habe ich es riskiert und meinen ersten Rock in der Damenabteilung von Karstadt (Berlin-Hermannplatz) gekauft. Da ich keine große Laune hatte lange zu suchen habe ich mich glich an eine Verkäuferin gewandt. Um sie nicht zu schiocken (in war im H&M-Wickelrock) sagte ich mit einen freundlichen Lächeln, dass es kein Beitrag für die versteckte Kamera ist.

Ich war auf der Suche nach einen langen Rock (ähnlich den bonprix-Rock, den Ferdi hier gezeigt hat). Die Verkäuferin brachte mir sofort einen Schwung Röcke,. Auf meine Frage, in welcher Kabiene ich die anprobieren kann (Damen oder Herrenabteilung); zeigte sie sofort zu den Kabienen in der Damenabteilung (!). Was auch zu keinen Problemen führte. Ich probierte die Röcke an. Schade das keine Kamera dabei war: Es passierten folgenden Dinge:

Es gibt einen Unterschied bei den Männer und Frauenröcken: Die Art und Weise, wie sie zugeknöpft werden: links über rechts. Das fiel mir wieder ein, als ich gedankenversunken einen Rock schließen wollte, und es natürlich nicht klappte. :-) Aber diese Erfahrung war schnell gemacht.

Dann probierte ich einen Jeansrock an: Als erstes fiel mir auf, das der nur mit einen Reisverschluß versehen war. Egal. Nachdenklich musterte ich mich im Spiegel. Aber irgendwas stimmte nicht. Ich überlegte kurz, die Verkäuferin um Rat zu fragen. Doch dann fiel mir was ein: Könnte es sein, dass ich den Rock verkehrtrum anhatte? Nun gut, schnell ausprobiert: Sah schon besser aus! Der Rock war im Preis runtergesetzt und gefiel mir. Nach meinen Frust mit Marc'O Polo (siehe anderer Text), wurde dies mein erster Rock aus der Damenabteilung

Ergebnis: NICHTS, keine Probleme und ich weiß nun, dass meinen Damengröße 42/44 ist. Der gekaufte Rock ist in 44.  Es war vollkommen ok. Natürlich gab es ein paar Seitenblicke (die üblichen, weil ich ja auch im Rock einkaufen war und ich den neuen Rock gleich anbehalten habe.

Ich kann nur sagen: Keine Angst vor Damenabteilungen. Wieder ein Stück "Neuland" betreten.

Gatito
P.S. Karstadt Berlin-Hermannplatz, 1OG, U-Bahnhof Hermannplatz
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TomC

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Re:Mein erster Rock in der Damenabteilung
« Antwort #1 am: 17.09.2003 08:40 »
Moin, Moin !

Naja, in Kreuzberg sind sie ja einiges gewöhnt  ;) Hätte aber nicht gedacht das Karstadt-Verkäuferinnen so mitmachen. Aber vielleicht sind es ja die eigenen Vorurteile die einen manchmal abhalten. Gestern habe ich ganz erstaunt gesehen, daß eine Verkäuferin einen Mann bei Kaufhof beim Strumpfhosenkauf beriet. Der wollte bestimmt eine Bank ausrauben  :o ... Die Verkäuferin war eher der Typ, den ich nie im Leben fragen würde.

Gruß Tom C.

PS: U- Hermannplatz: U7 und U8 mit direktem Zugang aus dem U-Bahnhof zu Karstadt. Schöne Dachterrasse mit Café und aussen endlich kein Waschbeton mehr !  ;D

Offline Ferdi

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Re:Mein erster Rock in der Damenabteilung
« Antwort #2 am: 17.09.2003 10:25 »
Hi Gatito und Tom!

Ich postuliere ja schon seit Jahren in diversen Foren, dass beim Rockeinkauf in den Damenabteilungen überhaupt nichts passiert. Wenn ich Röcke kaufen gehe dann komme ich schon im Rock in die Abteilung. Das klärt die Situation  von vorneherein und steigert ausserdem die Aufmerksamkeit des Verkaufspersonals. Auch mit dem Anprobieren gibts keine Probleme. Ich frage zwar immer anständigerweise, welche Umkleide ich verwenden darf, aber ich bin noch nie zurückgewiesen worden oder auf die Herrenabteilung verwiesen worden. Ausserdem bekomme ich von den anderen Kundinnen, denen das sehr gefällt, oft wertvolle Tips.

Ãœbrigens gibt es bei den Röcken auch viele, die rechts geschlossen werden. Da ich zwei geschickte Hände habe, komme ich mit beiden Schliessmöglichkeiten bestens zurecht. Warum die Röcke meistens nach links geschlossen werden, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich kann nur vermuten, dass Frauen anscheinend zwei linke Hände unterstellt werden.  ;D

Schönen Gruss,
Ferdi
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JuergenB

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Re:Mein erster Rock in der Damenabteilung
« Antwort #3 am: 17.09.2003 21:43 »
Ich postuliere ja schon seit Jahren in diversen Foren, dass beim Rockeinkauf in den Damenabteilungen überhaupt nichts passiert.

Mensch Ferdi,

dann sind die Bonner Verkäuferinnen aber schon abgebrüht! Wo ich immer unterwegs bin, da passiert alles andere als "überhaupt nichts"! Wo meine Frau, wenn überhaupt, nur muffelig bedient wird, bin ich als Mann mit Rock bei jeder Verkäuferin gleich der Hahn im Korb, die sind bis jetzt alle total begeistert gewesen. 8)

Gruß
JürgenB


Offline Ferdi

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Re:Mein erster Rock in der Damenabteilung
« Antwort #4 am: 18.09.2003 00:09 »
Hi Jürgen,

ist bei mir genau so. Ich meinte, es passiert nichts Negatives. Die Bedienung ist grossartig, wenn ich im Rock reinkomme. Die lassen sogar ihre Kaffeepausen sausen.

Gruss,
Ferdi
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Offline Ben

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Re:Mein erster Rock in der Damenabteilung
« Antwort #5 am: 18.09.2003 01:12 »
Hallo Gatito,

herzlichen Glückwunsch zu Deinem ersten "Damen"rock!

Die Erfahrung, die Du gemacht hast, deckt sich mit meinen Erlebnissen. Ich bin noch nie schlecht behandelt worden.

Gruß

Collantix

Offline Gatito

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Re:Mein erster Rock in der Damenabteilung
« Antwort #6 am: 19.09.2003 04:36 »
grummel, liegt es an der Urzeit, oder sollte ich mal wieder den Duden lesen? Habe eben meinen Beitrag gelesen und festgestellt, dass "Reisverschluß" eine tolle Wortkreation ist  ;D.

Die Erwähnung des Kaufs hielt ich nur deswegen erwähnenswert, weil der KAuf in der Damenabteilung m.E. so ein  markanter Punkt ist (wie z.B. "Rock auf Arbeit").

Ferdi, vor Monsten habe ich in einen Forum die Erklärung für den Schließen von Kleidung (lins/rechts rechts/links) gelesen. Wenn da bloß nicht diese Alzheimer wäre.....

Gatito
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JuergenB

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Re:Mein erster Rock in der Damenabteilung
« Antwort #7 am: 19.09.2003 10:32 »
Hallo Gatito,

seit wann achten wir denn in Foren so sehr auf Rechtschreibung? Na gut, wenn Du willst ;)

grummel, liegt es an der Urzeit,...

Wie alt bist Du denn? ;D

Ferdi, vor Monsten habe ich in einen Forum die Erklärung für den Schließen von Kleidung (lins/rechts rechts/links) gelesen. Wenn da bloß nicht diese Alzheimer wäre.....

Das mit den "Monsten" mußt Du mir mal erklären ??? ;D

Nimms nicht so ernst, vertippen tun wir uns doch alle mal, und schließlich wollen wir ja auch mal was zum Schmunzeln haben. Da war der "Reisverschluß" schon sehr gut geeignet ;)

... die Erklärung für den Schließen von Kleidung (lins/rechts rechts/links) gelesen.

Wenn das die von mir war: der Kavalier hilft der Dame aus der Kleidung. Daher wurde die Kleidung der Dame spiegelverkehrt geschlossen, damit der gegenüberstehende Mann es einfacher hatte.

Da wir heute emanzipiert sind und ich mir von meiner Holden auch gerne mal aus der Kleidung helfen lasse 8) , ist es auch angemessen wenn ich links schließende Kleidung trage ;D

Gruß
JürgenB

Offline Ferdi

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Re:Mein erster Rock in der Damenabteilung
« Antwort #8 am: 19.09.2003 12:07 »
Also ich finde Menschen, die sich mal vertippen, sehr sympathisch. Zeigt es doch, dass es sich dabei um keine frigiden Perfektionisten handelt, sondern um Menschen aus Fleisch und Blut und mit Herz und Seele.

Zu "Monsten": Das ist erklärlich. Sieh mal wo das "s" auf der Tastatur liegt. Neben dem "a". Er wollte "Monaten" schreiben.

"Kavalier": Was ist das denn? Ist das die aussterbende männliche Spezies, die unter Sozialhilfeniveau abgeliebt und abgezockt vor sich hinvegetiert, während die ehemals Angebeteten mit nem Porsche durch die Gegend fahren? Wundert mich nicht, dass es die nicht mehr gibt.

"Kabiene": Ein wirklich reizender Tippfehler. Erklärt er doch, warum die Zellen in den Damenumkleiden so heissen: Weil sich dort die Bienen umziehen. :D ;D

Schöne Grüsse,
Ferdi
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Offline Gatito

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Re:Mein erster Rock in der Damenabteilung
« Antwort #9 am: 19.09.2003 19:21 »
wirklich interessant, vor wenigen Stunden hielt ich Software für 25€ von Duden in der Hand. Nein, werde ich nicht kaufen.......


Gatito
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Offline kalotto

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Re:Mein erster Rock in der Damenabteilung
« Antwort #10 am: 31.05.2007 23:24 »
Mit Verlaub, meine Herren, darf ich Sie wieder in die Damenabteilung führen:
Kleiderkauf in Chile
Als Seemann viel unterwegs war der längere Aufenthalt in der Werft in Valdivia willkommen.  Schon lange, jahrzehntelange, wollte ich aus der westlich diktierten Bekleidungsnorm für Männer ausbrechen, ist doch der herkömmliche, langweilige Anzug an warmen Tagen eine unnötige Qual, das Jackett, mit 6 taschen, die man nicht benutzen darf weil es sich ausbeult, das empfindliche Hemd, geschlossen, die Krawatte, geht's noch? Und man muss hoflich um Zustimmung bitten um etwas ablegen zu können, will nicht der erste sein und traut sich nicht recht, und dann noch die Hose, sie will hochgezogen werden um beim Sitzen an den Knien nicht auszubeulen, unpraktisch! Durch weitgehende Akzeptanz von Freizeit- Jeans- und Sportkleidung hat sich manches getan, aber den Durchbruch zu zweckmässiger und dennoch gesellschaftsfähiger Sommerkleidung hat es nur für Damen gegeben. Warum? Ist doch Vollquatsch! In Nigeria habe ich mir 1976 einen Kaftan zugelegt, er berührte den Körper nur an den Schultern und war sehr angenehm zu tragen, er wurde mir jedoch mit allem anderen Gepäck geklaut. Ich hätte auch wegen der gesellschaftlichen Vorbelastung Hemmungen damit in Europa herumzulaufen. Jetzt gibt es einen zaghaften Anfang, es wird geschrieben, es werden Bilder publiziert, es gibt Firmen, die sich spezialisieren - Mann trägt Rock. Noch nie habe selbst ich Rockträger gesehen. Valdivia, mit ca 120000 Einwohnern in Südchile ist modemässig ziemlich vom Schuss, dennoch, und auch durch völlige Anonymität ermutigt, inspiriert durch verschiedene Websites ging ich in das führende Damenbekleidungshaus und liess mich von der Verkäuferin beraten, ich hatte eine ziemlich fixe Vorstellung was ich wollte. Wir hatten guten Spass, gingen durch die begrenzte Auswahl. Mit 190 Länge und 105 kg bin ich um einiges grösser als die eher kleinen Chileninnen, dazu lange blonde Haare und Dreitagebart. Wir fanden einige Röcke, einen schwarzen Wickelrock, der mir am besten gefiel und recht gut passte und einen braunbeigen Rock aus velourartigem Stoff, den ich gleich anbehielt. Die Verkäuferin hatte bestimmt recht, dass das T-Shirt nicht passte und verkaufte mir noch ein rotes Top. Mir gefiel, was ich im Spiegel sah, und ich wurde mit einem Problem der Damenwelt konfrontiert - keine Taschen. So kaufte ich mir noch eine kleine praktische Umhängetasche in der ich all den Krimskrams aus den Jeanstaschen verstauen konnte. So gerüstet durchdrang ich die Menschentraube, die sich mittlerweile gebildet hatte und wagte den ersten Schritt auf die Strasse. Ich hatte viel weniger als geplant ausgegeben, und wollte noch einen Jeansrock und klapperte die Boutiquen am Hauptplatz ab. In einem eleganten Laden für Ledermode und Reitsport wurde ich fündig, ein 5 Taschenjeansrock aus Stretchdenim, sie hatten da allerdings keinen von der Länge passenden Gürtel, sah aber wonach ich suchen muss. Bei einem Strassenhändler erstand ich einen Gürtel und war glücklich. Gruss aus Papeete, Tahiti, aus Chile bin ich vor einem Monat ausgereist und war die ganze Zeit auf See, kalotto
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Offline Ferdi

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Re:Mein erster Rock in der Damenabteilung
« Antwort #11 am: 01.06.2007 21:57 »
Hallo Kalotto!

Ich freue mich sehr, Dich wieder zu lesen. Deine Berichte von der anderen Halbkugel der Welt sind wirklich äußerst interessant, vor allem Deine Rock-Einkaufstour in Chile. Wir hier haben von südamerikanischen Ländern wahrscheinlich eine falsche Vorstellung. Ich habe dann immer das Bild von rauhbeinigen Mestizen-Machos vor mir, die alles Mögliche anstellen, aber die wahrscheinlich Rocktragen als totale Entehrung und quasi als Entmannung empfinden. Nun ja, Du hast uns ja geschildert, dass auch im wilden Süden nur mit Wasser gekocht wird und Mann einen Rock tragen kann.

Nun schipperst Du durch die Inselwelt des Südpazifiks und es würde mich speziell interessieren, ob auf den Inseln dort auch Röcke von Männern getragen werden. Von Fiji ist bekannt, dass dort sogar das Militär und die Polizei Röcke tragen, die einen Zickzacksaum haben. Und vor einigen Jahren habe ich bei BBC World einen Bericht über eine Wahl - ich glaube es war Tonga - gesehen, bei der die Politiker in Anzugjacke, Krawatte und knielangem "Business"-Rock die Wahlergebnisse kommentiert haben.

Dann wünsche ich Dir weiter eine gute Reise, Mast- und Schotbruch und freue mich schon auf Deinen nächsten Bericht aus der Weite des Pazifiks.

Schöne Grüße,
Ferdi
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Offline cephalus

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Re:Mein erster Rock in der Damenabteilung
« Antwort #12 am: 02.06.2007 19:11 »
Hallo Ferdi,
ich kenne zwar dein Bild von Südamerika nicht, aber dass sich dort prozentual wesentlich mehr Machos rumtreiben als bei uns, damit hast du sicher recht.
Was du aber bedenken solltest ist, dass Chile und Argentinien Europa ähnlicher sind, als dem Rest Lateinamerikas; wenn ich mir vorstellen kann einen Rock in dieser Gegend zu tragen, dann noch am ehesten in diesen zwei Ländern.

Viele Grüße
Cephalus

Offline kalotto

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Re:Mein erster Rock in der Damenabteilung
« Antwort #13 am: 05.06.2007 14:14 »
Hallo Ferdi und Cephalus, es ehrt mich, dass Ihr meine Berichte verfolgt, In Valdivia war ich bestimmt der einzige Rockträger, auch in Santiage sah ich keinen Mann im Rock, das bei 9 Millionen Einwohnern in 4 Tagen. Auch jetzt auf Tahiti ist das alles sehr europäisch angehaucht, die Tracht hier ist der Pareo, nur auf touristischen Veranstaltungen getragen, als Souvernier verkauft, für Männlein und Weiblein gleich, ein bunt bedrucktes Baumwolltuch, ca 190x100 cm. Ich habe mir 2 gleiche in rot, mit rotem Batikmuster gekauft und bat die Verkäuferin mir zu zeigen wie man den Pareo als Mann trägt. Es war sehr lustig, die Dame war eben etwas stärker und hatte Mühe sich den Stoff mit der Schmalseite um den Leib zu - äh, spannen, man soll dann vorne die Ecken (Zipfel ist hier nicht gut) verknoten,  und den hinten herunterhängenden Teil zwischen den Beinen nach vorne bringen und hinter dem Knoten am Bauch durchziehen und breit gefächert herunterhängen lassen was durch ihr ausladendes Hinterteil schwierig war. Dann gab sie mir den Pareo und ich schaffte es zum Erstaunen des Mädchens auf Anhieb ihn zu verknoten, den Stoff vorne durchzustecken fiel mir leicht obwohl ich mit meinem stattlichen Korpus sicherlich auch zu den Schwergewichtern zähle. im Spiegel sah das recht gut aus, die Jeans störten, denn die Einheimischen haben nichts ausser Tätowierungen drunter an und die Manner lassen den Oberkorper frei. Die Damen machen auf einer Schulter einen Knoten in die Schmalseite, die Schlanken verdrehen den Pareo sodass er die Brust bedeckt und der Bauch frei bleibt und verknoten die andere seite an der Hüfte, eine fülligere Frau kann sich die Verdrehung nicht leisten... Abends hatten wir eine Party in der Marina, der Eigner eines benachbarten Bootes wurde 60 und er lud eine Folkloregruppe, Musiker und Tänzer und Tänzerinnen ein. Die machten eine richtig gute Show, auch wir waren eingeladen und ich probierte den Pareo, vorsichtshalber mit einer Speedo darunter, im falle, dass der Knoten flitzen geht... und rotes T-shirt. Die Damen nickten anerkennend, eine Amerikanerin meinte, dass mir der Pareo gut stünde, die Männer hielten sich zurück, vielleicht sogar etwas fern, und sahen nicht nur den Pareo an mir...  Die Tänzerinnen hatten ein loses Kostüm, die Tänzer eine Art genähten Rock, mit Pareo Charakter aber kunstvoller. die Farbe passte, alle kamen in rot. Versuchshalber werde ich im Pareo durch das Shopping Center flanieren und die Reaktion checken, solange ich nicht wegen Verunglimpfens der Landestracht eine Tracht Prügel einstecke.
Gruss aus Tahiti, kalotto
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