Autor Thema: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 02  (Gelesen 13533 mal)

Offline Holger Haehle

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Was ist weiblich? Was ist männlich? Ein Forumsbeitrag lautet: „Wenn ein Mann ein rosa Kleid anzieht, markiert er sich weiblich ... Entweder ist was weiblich oder männlich.“ Aber warum haben sich dann Frauen vor den 1920er Jahren in einem rosa Kleid nicht weiblich markiert?

Naja, damals war rosa keine explizit weibliche Farbe. Rosa entstand durch ausgewaschenes Rot. Und rot zog man lieber den Jungs an, denn rot verband man mit Blut, Aggression, Dominanz. Es war ganz klar männlich belegt. Für das weibliche Geschlecht wurde blau bevorzugt, weil es die Marienfarbe ist. Blau wurde erst zur Jungenfarbe durch die Popularität der Matrosenuniform und dazu bildete rosa den perfekten Kontrast. Verstärkt wurde die neue Farbenlehre durch Stilikonen wie Jacqueline Kennedy und Barbie. Genaueres könnt ihr in den Standardwerken der Psychologin Eva Heller nachlesen.

Wieso folgen wir der Rosa-ist-weiblich-Bewegung so konsequent, wenn es vor 1920 auch ein Leben mit rosarot-ist-männlich gab? Es ist nur eine Mode, die nicht wirklich und unmittelbar mit einem Geschlecht verbunden ist, denn sonst hätten Frauen früher ohne rosa nicht leben können. Auch diese Modefarbe ist gemacht, um ein soziales Geschlecht nach kulturellem Gusto zu definieren. Mit Biologie hat das mal wieder nichts zu tun. Die rosa Verschwörung hat aber eine Lillifee-Bastion geschaffen, die Jungs nicht mehr antasten mögen. Das würde zu Vorurteilen führen. Rosa wird seit den 1920er Jahren einfach mit zu vielen weiblichen Eigenschaften verknüpft. Und Vorurteile leben davon, das man daran glaubt, auch wenn sie keinen kritisch evaluierbaren Gehalt haben. Wieso halten wir uns an Regeln, die wir nicht brauchen? Wieso folgen wir Regeln, die uns trennen? Wieso markieren wir uns geschlechtlich, auch wenn das Geschlecht nicht geschlechtlich aktiv ist?

Aufrufen will ich deswegen. Reißt die Mauern ein, die uns trennen. Lasst euch nicht verbieten eine Farbe zu wählen, die zu anderen Zeiten genderless war. Kulturelle Launen dürfen nicht Farben exklusiv für ein auserwähltes Geschlecht in Beschlag nehmen. Keine Macht für rosa!

Die Mischfarbe rosa enthält rot, und ein grelles rosa (shocking pink) enthält viel rot. Mag hellrosa (light pink) noch eine friedlich, freundliche Farbe sein, die man gerne lieblichen Frauen zuordnet. Hot pink wirkt da schon deutlich aggressiver und agiler. Deswegen waren die Männer vom Team Telekom mit Hot pink bei der Tour de France gut angezogen. Solche traditionellen, klischeehaften Farb-Geschlechtszuordnungen sind aktuell. Deswegen gibt’s auch Überraschungseier in rosa und blau. Das coole Skateboard ist nur in den blauen Eiern und die Glitzerspielzeuge in den rosa Eiern.

Ich finde, es ist an der Zeit, die rosa Verschwörung aufzubrechen. Mode ist dazu da, dass man ihr neue Trends entgegensetzt. Und Gender bending ist der Weg.
Mensch Männer, entert rosa!


Offline GregorM

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Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 02
« Antwort #1 am: 24.01.2017 20:22 »

Wieso folgen wir der Rosa-ist-weiblich-Bewegung so konsequent, wenn es vor 1920 auch ein Leben mit rosarot-ist-männlich gab? Es ist nur eine Mode, die nicht wirklich und unmittelbar mit einem Geschlecht verbunden ist, denn sonst hätten Frauen früher ohne rosa nicht leben können. Auch diese Modefarbe ist gemacht, um ein soziales Geschlecht nach kulturellem Gusto zu definieren. Mit Biologie hat das mal wieder nichts zu tun...


Mensch Männer, entert rosa! [/b]


Das hat erstmals mit Mode zu tun. Dann mit Sehgewohnheiten.

Es gibt aber viele Herrenhemden und Herren-Poloshirts und kurze Hosen für Herren und ebenfalls Jeans in rot, rosa, hellrot und gelb zu kaufen – in den Herrenabteilungen. Ich selbst habe all diese Sachen und noch dazu eine rosa Krawatte. Die meisten habe meine Frau gekauft – für mich - aber ich trage sie gerne.

Wir leben in einer Zeit, wo alle Farben möglich sind. Deutschland kann kaum eine Ausnahme sein.     

Gruß
Gregor

 
Gruß
Gregor

Offline Luan

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Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 02
« Antwort #2 am: 24.01.2017 21:59 »
In Osteuropa (z.B. in Griechenland) ist mir während mehreren Urlaubsaufenthalten aufgefallen, dass dort viele Männer beispielsweise ganz selbstverständlich rosa Polohemden und T-Shirts tragen. Ist dieses "Rosa-Verbot" für Männer besonders bei uns hier besonders ausgeprägt?
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Offline MAS

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Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 02
« Antwort #3 am: 24.01.2017 23:35 »
Ich bin ja kein Krawattenfreund, aber einer meiner Profs trägt gerne Krawatten zu immer wieder anders farbigen Hemden, immer wunderbar zueinander passend. Da ist auch mal rosa dabei. Und das alles steht ihm und wirkt sympathisch, was er auch als Mensch ist.

LG, Micha
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manfred58

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Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 02
« Antwort #4 am: 25.01.2017 06:30 »
Hallo
 Ja die Farbe rosa. Da scheiden sch die Geister :) .Ich selbst trage sie gerne in allen Variationen von zart rosa bis zum grellen pink aber nichts polarisiert mehr als diese Farbe ,von Männern getragen.
Da kommt mal wieder das berühmte rosa Polohemd mit hochgeklapptem Kragen ins Spiel.
Warum der Gruppenzwang geprägte Mensch darüber lacht oder lachen muss,weil er sonst nicht dazugehört ist mir nach wie vor unverständlich.
Ich selbst habe vom Satinhemd über T-Shirt,Polohemd,Jeansjacke,Jeans,Steppweste und einer rosa Pilotenjacke so einige Teile in dieser Aufregerfarbe .
Da fällt man auf ,noch eher als im Rock,Pumps oder Lackmantel.
Da fällt mir eine Begebenheit in einer Artztpraxis ein . Ich betrat diese in einer Rosa Jacke, ähnlich einem Armeeparka.
Als ich nun gelangweilt im Wartezimmer sas ,hörte ich von einer der Damen " Oh, mit dem müssen wir jetzt zart umgehen".
Leider trug sie Reiterstiefel  ;D im Sommer , geht gar nicht  :)
Als ich dann von ihr aufgerufen wurde kam dann von mir "Oh, heute mit dem Pferd zur Arbeit gekommen? Ich habe gar nichts auf dem Parkplatz gesehen."
Ähh, warum? . Ich dachte wegen der Stiefel.
Beim rausgehen in meiner rosa Jacke habe ich sie dann nochmal von oben nach unten angesehen ,mit den Worten "Ja das kommt davon".

Gruß
Manfred

Offline minirocker

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Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 02
« Antwort #5 am: 25.01.2017 11:35 »
 

Aufrufen will ich deswegen. Reißt die Mauern ein, die uns trennen. Lasst euch nicht verbieten eine Farbe zu wählen, die zu anderen Zeiten genderless war. Kulturelle Launen dürfen nicht Farben exklusiv für ein auserwähltes Geschlecht in Beschlag nehmen. Keine Macht für rosa!

 

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Mein Reden....

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/69/3101169/3965636366373731.jpg

Gruss, Minirocker

Offline high4all

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Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 02
« Antwort #6 am: 25.01.2017 12:09 »
Ein älterer Artikel zu dem Thema:

http://www.sueddeutsche.de/leben/sz-kinderzeitung-geschlechterklischees-typisch-maedchen-typisch-junge-1.1104307-2

Zitat
Als die belgische Prinzessin Astrid im Jahr 1927 ihr Kind erwartete, war sie sich sicher, dass es ein Sohn werden würde. Deshalb dekorierte sie die Wiege "in der Jungenfarbe Rosa". Rosa galt nämlich damals als "das kleine Rot". Und Rot stand für Blut und Kampf - und damit für Männlichkeit.

Im Jahr 1918 schrieb eine amerikanische Frauen¬zeitschrift: Rosa sei nun mal "die kräftigere und damit für Jungen geeignete Farbe". Die Mädchenfarbe damals war dagegen Blau. Denn auf alten Bildern in der Kirche trägt die Jungfrau Maria ganz häufig Blau. Also war Hellblau, "das kleine Blau", für die Mädchen vorgesehen. Erst später änderte sich diese Sicht.

Ist aus einer Reihe über "typisch" weiblich und "typisch" männlich:

http://www.sueddeutsche.de/leben/sz-kinderzeitung-geschlechterklischees-typisch-maedchen-typisch-junge-1.1104307

http://www.sueddeutsche.de/leben/sz-kinderzeitung-geschlechterklischees-typisch-maedchen-typisch-junge-1.1104307

http://www.sueddeutsche.de/leben/sz-kinderzeitung-geschlechterklischees-typisch-maedchen-typisch-junge-1.1104307-4

http://www.sueddeutsche.de/leben/sz-kinderzeitung-geschlechterklischees-typisch-maedchen-typisch-junge-1.1104307-5

http://www.sueddeutsche.de/leben/sz-kinderzeitung-geschlechterklischees-typisch-maedchen-typisch-junge-1.1104307-6

Und ein anderer Artikel, der die Probleme von Eltern zeigt, die sich nicht in das Farbschema pressen lassen wollen:

https://haltungstattposen.wordpress.com/2011/05/27/die-farbe-rosa/

Ein Kommentar einer Leserin:

Zitat
profin

Glückwunsch und Farbenboykott! Hier (Belgien) bekommen übrigens Mädchen auch hellblau

Vorsichtig vor Nebenwirkungen beim Lesen der Artikel. Es könnte sich heraustellen, dass Frauen und Männer mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede aufweisen und individuelle Verschiedenheiten möglicherweise größer sind als die geschlechtlich begründeten Unterschiede. Starker Tobak für Leute, die in ihrem Style unbedingt Wert auf Abgrenzung legen. ;)

LG
Hajo
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Offline steffish

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Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 02
« Antwort #7 am: 25.01.2017 14:08 »

Mensch Männer, entert rosa! [/b]


Das haben die schwulen Männer längst schon getan

Offline high4all

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Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 02
« Antwort #8 am: 25.01.2017 14:25 »

Mensch Männer, entert rosa! [/b]


Das haben die schwulen Männer längst schon getan
Höchstens ein Teil der schwulen Männer in einer bestimmten Zeit, ganz sicher nicht alle.

Und schon haben wir ein Problem aufgezeigt bekommen:

Die Schublade/das Vorurteil/das Klischee schwul für Männer, die rosa Sachen tragen. Hat irgendwer den ehemaligen Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, in rosa Sachen gesehen? Oder den Fußballprofi Thomas Hitzelsperger?

Durch solche Zuordnungen könnten Heteros vom Tragen rosafarbener Sachen abgehalten werden, obwohl sie es vielleicht möchten.
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Offline steffish

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Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 02
« Antwort #9 am: 25.01.2017 14:42 »

Die Schublade/das Vorurteil/das Klischee schwul für Männer, die rosa Sachen tragen. Hat irgendwer den ehemaligen Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, in rosa Sachen gesehen? Oder den Fußballprofi Thomas Hitzelsperger?

Durch solche Zuordnungen könnten Heteros vom Tragen rosafarbener Sachen abgehalten werden, obwohl sie es vielleicht möchten.

Recht hast Du, aber die Schublade existiert wohl - genauso wie die, daß alle Männer die Röcke tragen schwul sein. Außer ignorieren geht da wohl nicht viel.

Offline Holger Haehle

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Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 02
« Antwort #10 am: 25.01.2017 17:18 »
Zitat Hajo: Vorsichtig vor Nebenwirkungen beim Lesen der Artikel. Es könnte sich heraustellen, dass Frauen und Männer mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede aufweisen und individuelle Verschiedenheiten möglicherweise größer sind als die geschlechtlich begründeten Unterschiede. Starker Tobak für Leute, die in ihrem Style unbedingt Wert auf Abgrenzung legen.
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Danke Hajo, genau darauf will ich hinaus. Geschlechterklichees. Gerade im Bereich des soziokulturellen Geschlechts herrscht viel Kreativitaet. Was uns da so in die Geschlechterrolle geschrieben wird, hat häufig nichts mit dem echten Geschlecht zu tun. Selbst der Hormonstatus taugt nur bedingt die Jungs als anders und aggressiver zu beschreiben, denn Mädchen werden anders sozialisiert und lernen mit ihren Aggressionen anders umzugehen. Es wäre ein interessantes Experiment die Mädchen in Lederhosen toben zu lassen und zu sehen welche Spiele die Jungen wählen, wenn sie sich in weissen Rüschenkleidern nicht schmutzig machen dürfen.

Kleider und Farben schaffen Rollen, die unser Geschlecht nicht braucht. Gender bending ist deshalb ein Weg aus dem Rollendimorphismus auszubrechen. Ich ziehe nicht einen Rock an, um ein bisschen Mädchen zu spielen, sondern weil Röcke im Sommer eine eingebaute Klimaanlage haben. Der Rock ist wie die Hose und wie blau und rosa von Natur aus genderless. Erst gesellschaftliche Bestrebungen nehmen ihnen die biologische Unschuld.

Offline high4all

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Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 02
« Antwort #11 am: 25.01.2017 17:40 »
Zitat
Es wäre ein interessantes Experiment die Mädchen in Lederhosen toben zu lassen und zu sehen welche Spiele die Jungen wählen, wenn sie sich in weissen Rüschenkleidern nicht schmutzig machen dürfen.

Meine Mutter hat erzählt, dass sie als Kind wie ein Junge herumgetobt ist und auf ihre schönen Kleider wenig Rücksicht genommen hat. Sehr zum Ärger meiner Großmutter ist sie oft mit schmutzigen und beschädigten Kleidern nach Hause gekommen, weil kein Baum für sie zu hoch zum Klettern war.

Meine Großmutter hat sie Sachen dann repariert, wenn es möglich war (sie war Schneiderin von Beruf). Verbote gegen die Toberei haben nichts geholfen und als Einzelkind hatte meine Mutter es sowieso leichter. ;)

LG
Hajo
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Offline Mann im Rock

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Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 02
« Antwort #12 am: 25.01.2017 19:19 »
Kleider und Farben schaffen Rollen, die unser Geschlecht nicht braucht.
Die eigentlichen Schaffer sind aber woanders. Kleidung und Farben sind an sich wertneutral, haben auch keinen Bezug zu Testosteron oder Wildheit oder sonstwas. Aber das schreibst du ja auch weiter unten.

Ich ziehe nicht einen Rock an, um ein bisschen Mädchen zu spielen, sondern weil Röcke im Sommer eine eingebaute Klimaanlage haben. Der Rock ist wie die Hose und wie blau und rosa von Natur aus genderless. Erst gesellschaftliche Bestrebungen nehmen ihnen die biologische Unschuld.
Ich trage gern Röcke nicht nur aus irgendeinem rationalen Grund heraus (Klimaanlage), sondern einfach weil es mir gefällt.

Gruß Matthias

Wenn es uns gelingt, uns aus unseren eingebildeten Beschränkungen zu befreien und unser inneres Feuer anzuzapfen, dann sind die Möglichkeiten unbegrenzt. (Dean Karnazes)

Offline Barefoot-Joe

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Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 02
« Antwort #13 am: 25.01.2017 19:45 »
Ich finde, es ist an der Zeit, die rosa Verschwörung aufzubrechen. Mode ist dazu da, dass man ihr neue Trends entgegensetzt. Und Gender bending ist der Weg.
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Offline Jo 7353

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Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 02
« Antwort #14 am: 25.01.2017 23:25 »
Ich stelle gerne die Frag: "Warum ist das Männlich oder weiblich?" beim Rock habe ich lediglich die Feststellung, daß man zurzeit hierzulande fast nur Frauen im Rock sieht, als einzige nachvollziehbare Antwort für die Weiblichkeit erhalten, und da das nur eine Gewohnheit ist, die man ändern kann, muß ich mich nicht daran halten.
Ein weiteres Thema ist Aggresivität, die mit Testosteron verbunden wird. Dazu ein interessanter Artikel: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/72424 Wissenschaftlich scheint das nicht belegbar zu sein. Für Glaubwürdiger halte ich die These, daß Männer zur Gewalt erzogen wurden. Eine beim Miltär praktizierte Vorgehensweise ist die Demütigung der Soldaten, und die Lenkung der damit erzeugten Wut auf dritte.
Nun ging es hier um Farben. Da gibt es Assoziationen zu Gefühlen und sonstigen Wirkungen, die nicht alle willkürlich sind. Dann hat man auch Assoziationen davon zum Geschlecht, und über diesen Weg entstehen Farbassoziationen zu Geschlechtern. Da geschieht viel rein willkürliches. Deshalb sollte man mit Konsequenzen aus den Assoziationen zurückhaltend sein.
Die beste Farbwahl trifft man, wenn man die Farben passend zur Haut-, Haar- und Augenfarbe wählt.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.


 

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