Nach knapp zwei Wochen bin ich nun aus Italien zurück und kann sagen, dass das Rocktragen in den großen Städten unproblematisch war. Die einzige Reaktion, die ich wahrgenommen habe, war, dass ein Kellner in einer Pizzeria am Bahnhof von Napoli mit einem ohnehin schon strengen Blick noch strenger in meine Richtung geguckt hat. Möglicherweise kommt es Rockträgern zugute, dass die großen Städte in Italien mit ihren Universitäten genauso schön liberal-linksgrünversifft sind wie die deutschen, das heißt, es laufen ohnehin viele schräge Typen rum. Auf dem flachen Land könnte es anders aussehen. Bei einem Ausflug nach Pozzuoli bei Napoli, bei dem ich eine Hose anhatte, fühlten wir uns als erkennbare Touristen irgendwie weniger willkommen als anderswo, wobei ich nicht sagen, was genau dieses Gefühl ausgelöst hat.
Konkret:
In Milano war ich meist in einem bodenlangen schwarzen Leinenrock unterwegs. Ich schließe nicht aus, dass manche mich für einen Kirchendiener gehalten haben.
In Napoli hatte ich einen knielangen schwarzen Rock an. Bis auf den o.g. Kellner hat das scheinbar niemanden interessiert.
In Venezia hatte ich den gleichen knielangen Rock an. Auch dort laufen so viele Touristen in verschiedenster Kleidung herum. Auch ist Venezia als früheres Welthandelszentrum sicher schon über längere Zeit entsprechend liberal und viele Anblicke gewöhnt.
LG, Albis