Steile Thesen:
Frauen werden durch Kleider und High Heels zu Frauen und Männer werden durch Anzüge zu Männern!
Ich denke, das ist eine sehr überspitzte Formulierung.
Aber in der steckt viel Wahrheit.
Wenn Männer überzeugen wollen, kommen sie im Business-Outfit daher;
wenn Frauen besonders attraktiv wirken wollen, greifen sie zu Rock und Heels.
Die Freizeit oder der Regelbetrieb sehen jedoch ganz anders aus.
Da geht es legerer, weniger steif und uniformiert zu. Da ist Bequemlichkeit die oberste Prämisse, weniger die Wirkung auf andere.
Interessant finde ich, dass wir dieses "typisch deutsche" immer mehr ablegen und ablehnen.
Nur weil jemand einen Anzug trägt, finde ich den nicht professioneller und überzeugender;
wenn eine Frau mit Minirock und High Heels daher kommt, toll geschminkt ist, dann ist das im ersten Moment reizvoll,
aber wirkt diese Dame ungeschminkt und im schlabberigen Jogginganzug wenigstens halb so attraktiv?
Der Vergleich mit Dragqueen oder Schauspielern ist durchaus statthaft. Mit dem Kostüm und Makeup bekommt die Figur eine Hülle, wodurch sie auf ersten Blick (oder auch auf dem Foto/ Plakat) zuzuordnen ist. Erst danach bestimmt der Träger durch sein Handeln (Worte, Mimik, Gestik), wie die Figur Gestalt annimmt.
Ganz wichtig: die Person muss sich mit der Kleidung identifizieren und sich damit wohlfühlen! Denn sonst wirkt das nicht authentisch, sondern nur verkleidet.