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Röcke und mehr... => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: Barefoot-Joe am 12.11.2016 23:14

Titel: Einkaufen im Rock
Beitrag von: Barefoot-Joe am 12.11.2016 23:14
Ich war heute in diesem Beinkleid wie jeden Samstag zusammen mit der besten Ehefrau von allen einkaufen:

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Oben hatte ich allerdings ein schwarzes T-Shirt und eine schwarze kurze Jeansjacke an. Wir machten eine längere Shopping Tour durch den örtlichen, sehr großen Rewe Markt. Heute war der letzte Tag, an dem es frei wählbarer Rabatte gab und entsprechend war dort die Hölle los. Es gab deutlich mehr Blicke als sonst und einigen Jugendlichen blieb doch wirklich der Mund offen stehen. Mehr als einmal drehten Leute nochmal eine Runde ums Regal, um den seltsamen Anblick genauer in Augenschein zu nehmen. Negativ reagierte allerdings niemand. Ein paar pubertierende Jungs sagten etwas in einer mir unbekannten Sprache zueinander, das sehr offensichtlich auf mich gemünzt war und ihre Verwunderung auszudrücken schien, aber da ich nichts verstand, ist schwer zu sagen, ob das nun ablehnend oder positiv gemeint war.

Das Beste allerdings war ein Vater, der mit zwei kleinen Jungs  im Schlepptau möglichst schnell an mir vorbeieilte und mühsam seinen Jungen zu ignorieren versuchte, der ihn unbedingt auf mich aufmerksam machen wollte und ihm wiederholt lautstark erklärte, dass da ein Mann Frauensachen anhat und keine Schuhe... ;) Der arme Kleine konnte es gar nicht verstehen, warum sein Vater ihn völlig ignorierte und nicht mal stehenblieb um zu schauen.  ;D
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: kalotto am 13.11.2016 04:34
Barfuß im Shoppingcenter fällt mehr auf als das restliche Gedöns, in beigem T-shirt mit Schmuckapplikation am Ausschnitt und hippie-Maxirock (Bild 10 und 15 in Galerie), maxi für Damen, an mir ließ er den Blick auf nackte Füße frei, gingen viele Blicke an mir herunter und blieben unten hängen bis die Security mich verdächtigte, nur gekommen zu sein, um Schuhe zu klauen und mir, trotz: "nah, Schuach brauch i ned" klar machte, nicht willkommen zu sein und Verstärkung rief. Konsequenz: "ich kann ohne Schuhe leben, Sie hier nicht ohne Kunden!". Da war ich lange nicht mehr drin.
Das ist lange her, passierte nur das eine Mal, die Blicke auf bare Füße sind immer noch so ... ;)



Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: cephalus am 13.11.2016 10:30
Barfuß im Shoppingcenter fällt mehr auf als das restliche Gedöns,

Da hast Du absolut Recht Kalotto, zumindest, wenn es nicht hochsommerlich warm ist.

In letzter Zeit sehe ich immer öfter barfüßige Menschen, meist Frauen, die letzte gestern im OEZ.
Es ist definitiv so, dass sie mehr Aufmeksamkeit auf sich gezogen hat, als ich.
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: MAS am 13.11.2016 11:10
Ich denke über diesen Vater nach, der sein Kind weg zog. Hatte er wohl Angst, sein Sprössling käme auf dumme Gedanken? Oder hielt er Deine Kleidung, Joe, für unmoralisch und Dich demzufolge für ein schlechtes Vorbild? Jedenfalls ist meiner Meinung nach dieser Vater kein Vorbild für Eltern, die mit ihren Kindern die Welt entdecken wollen.


LG, Micha
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: cephalus am 13.11.2016 12:24
Ich denke über diesen Vater nach, der sein Kind weg zog. Hatte er wohl Angst, sein Sprössling käme auf dumme Gedanken? Oder hielt er Deine Kleidung, Joe, für unmoralisch und Dich demzufolge für ein schlechtes Vorbild? Jedenfalls ist meiner

Halle Micha,
man kann natürlich nur spekulieren;
ich denke, dass dies keine überlegte Handlung war, eher ein Reflex um sich und das Kind aus dieser Bedrohungssituation zu entfernen.
Joe war etwas Unbekanntes, Neues und damit unterbewusst erstmal bedrohlich weil nicht einzuschätzen.
Bedrohlich auch nach der Begegnung, weil der Vater u.U. mit der Antwort auf eine mögliche Frage des "warum" überfordert sein könnte.

Es könnte leicht sein, dass dieser Vater anders reagiert hätte, wenn man ihm einen Tag vorher gesagt hätte, "Du wirst morgen im Supermarkt einem Barfuß laufendem Rockträger begegnen - bereite dich darauf vor"
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: Asterix am 13.11.2016 16:14
Ich erklär mir die (Nicht-)Reaktion des Vaters in seiner Unsicherheit...verwundert mich nicht...

Gruß
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: GregorM am 13.11.2016 16:55
Der Vater mit dem Sohn? Er war vermutlich nur ein höflicher Mensch, der verhindern wollte, dass sein Sohn es kommentieren sollte. Deshalb eilte er wohl mit ihm weiter.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: Barefoot-Joe am 13.11.2016 17:53
Ich vermute mal, es war dem Vater einfach peinlich, dass sein Sohn das so laut gesagt hat, das ich es hören konnte. Außerdem hätte er, wenn er darauf eingegangen wäre, mich ja bewußt mustern müssen und auch das wäre ihm sicher peinlich gewesen. Womöglich wäre es dann auch noch zu einem Dialog gekommen und wer weiß, was ich da dem Jungen oder Vater schlimmes erzählt hätte? Bei so etwas vermuten die Muggel ja immer gleich einen sexuellen Hintergrund. Irgendwann drucke ich mir mal Visitenkärtchen, auf denen das Wichtigste steht. Das drücke ich dann in solchen Fällen den Leuten in die Hand. :)
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: MAS am 13.11.2016 18:16
Also unsicher, höfllich und peinlich berührt war der Vater.

Und der Junge? Sicher, unhöflich und ... (ha, zu peinlich fällt mir kein Gegenteil ein)?

Also, wenn ich in so einer Situation wäre, mein Sohn würde sagen: "Guck mal ein Mann in Frauenkleidern und ohne Schuhe", würde ich sagen: "Stimmt! So gibt es viele Möglichekeiten, die eigenen Vorlieben auszuleben." Und vielleicht würde ich zu dem Objekt des Interesses sagen: "Engtschuldigen Sie bitte unsere Neugier, aber Ihre Kleidung ist schon ungewöhnlich. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, dass wir Sie so angucken!"

LG, Micha
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: Holger Haehle am 14.11.2016 03:47
Eine Reaktion richtig im Sinne des Reagierenden zu bewerten ist nicht leicht. Deswegen gibt es ja so viele Missverständnisse in der Welt. Selbst in langjährigen Beziehungen können die Partner heftig aneinander vorbeireden. Wo immer mindestens zwei Menschen aufeinandertreffen, treffen sich mindestens zwei Voreingenommenheiten, die sich zudem noch addieren können. Die Chancen falsch zu interpretieren verdoppeln sich so leicht. Gerade wenn, wie in B.J.‘s Beispiel, der Kontakt nonverbal bleibt, ist die Datenlage für eine Interpretation sehr dünn. Je vager die Fakten sind umso mehr regt das die Fantasie an. So erhöht sich das Risiko einer Fehleinschätzung zusätzlich. Das degradiert ein Urteil schnell zur Spekulation.

Ich würde B.J.‘s Erlebnis, gerade weil ich nichts Genaues weiß, keine größere Beachtung schenken. Schließlich kann ich die Situation wegen der wenigen Informationen vielfältig und durchaus auch positiv darstellen. Was ist, wenn der Junge einfach nur mit kindlicher Unbefangenheit Neugierde für etwas Neues gezeigt hat und der Vater nur verhindern wollte, dass das offene kindliche Verhalten als respektlos wahrgenommen wird. Das sage ich natürlich mit Vorbehalt, denn die Sachlage könnte auch wider besseren Wissens anders sein.
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: Holger Haehle am 14.11.2016 04:02
Grundsätzlich darf es nicht verwundern, wenn ein auffälliges Verhalten auffällige Reaktionen auslöst. Schließlich erwartet das Konformitätsprinzip, dass die Menschen einer kulturellen Gruppe sich mehr oder weniger im Rahmen der gesellschaftlichen Normen bewegen. So lange Männer in Röcken nicht Mainstream sind, fallen sie aus dem Rahmen. Ein Bruch mit Normen wird eher negativ als positiv bewertet. Da Menschen evolutionsbiologisch eher konservativ als progressiv gestrickt sind, erfreut zusätzliche bunte Vielfalt seltener. Es überwiegt Unbehagen, dass eine gewachsene Ordnung in der man sich komfortabel eingerichtet hat, von einzelnen Individuen gestört wird.
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: Holger Haehle am 14.11.2016 04:50
Was kann man tun, um Ausgrenzung zu vermeiden? Was kann man tun, um für einen alternativen Lebensstil zu werben?

In den Lehrbüchern der Kommunikationswissenschaften wird empfohlen viele „Sympathie“-Signale zu senden. Lächeln ist dabei sehr wichtig, genauso wie ein überzeugend freundliches Auftreten. Menschen sind Gruppenwesen. Damit der Zusammenhalt funktioniert braucht es Friedfertigkeit. Diese zeigen wir durch die Anwendung eines gruppendynamischen Verhaltenskodex. Das tun wir schon seit der Geburt von homo sapiens sapiens. Dementsprechend durchdringend sind solche Verhaltensmuster. Sie sind genetisch angelegt. Sie gehören zum sogenannten „archaischen“ Erbe (ich mag den Begriff archaisch in diesem Zusammenhang nicht, weil die Archaik streng genommen nur eine antike griechische Epoche war). Je größer die allgemeine Sympathie ist, umso leichter werden einzelne Brüche mit den Gesellschaftsnormen toleriert oder gar akzeptiert.

Das gilt auch für die Optik. Je radikaler meine Kleidung abweicht, umso größer sind Schock und Ablehnung. Ist die Abweichung partial, dann bleiben genügend konforme Anknüpfungspunkte, die Gemeinsamkeiten spiegeln. Deswegen hat es ein Kiltträger einfacher als die Männer auf den Bildern.

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Gemeinsamkeiten werden sympathisch bewertet. Darauf sind wir geeicht. Dafür besitzt unser Hirn extra Spiegelneuronen. In Fernost tragen deshalb viele Angestellte einen Anzug, der dem des Chefs möglichst ähnelt. Und wenn bei einem Date die reizende Dame sich ans Ohrläppchen fasst, machen wir das zwei Sekunden später ganz automatisch auch, wenn sie uns sympathisch ist. Es kommt also immer auf unsere Entscheidung an wieviel Individualität und wie viel Akzeptanz wir wollen. Das Verhältnis muss nach unserem Geschmack individuell austariert werden.
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: GregorM am 14.11.2016 06:49
Was ist, wenn der Junge einfach nur mit kindlicher Unbefangenheit Neugierde für etwas Neues gezeigt hat und der Vater nur verhindern wollte, dass das offene kindliche Verhalten als respektlos wahrgenommen wird.

War auch mein erster Gedanke. Und ehrlich, bis vor kurzem ahnte ich selbst nicht, dass es Leute gäbe, die Freude daran haben könnten, barfuß zu gehen - außer im Sand oder im Strandgebiet. Ich denke, die wenigsten Menschen haben davon gehört. Wie hätte ich dann, wenn ich mit einem Enkelkind unterwegs gewesen wäre, ihm eine vernünftige Antwort geben können. Nicht alle Kinder lassen sich mit dem Vorschlag Michaels zufriedenstellen. Sie fragen hinein und wollen eine Stellungnahme. Und oft reden sie laut. 

Dann ist es leichter, schnell weiterzulaufen.

Gruß
Gregor 
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: GregorM am 14.11.2016 07:03
Je größer die allgemeine Sympathie ist, umso leichter werden einzelne Brüche mit den Gesellschaftsnormen toleriert oder gar akzeptiert.

Das gilt auch für die Optik. Je radikaler meine Kleidung abweicht, umso größer sind Schock und Ablehnung. Ist die Abweichung partial, dann bleiben genügend konforme Anknüpfungspunkte, die Gemeinsamkeiten spiegeln. Deswegen hat es ein Kiltträger einfacher als die Männer auf den Bildern.


Genau. Und hier sehen wir ja auch, dass freundliche Rockträger sich vieles leisten können und doch große Akzeptanz erleben. Sie brauchen nicht mal einen Kilt.

Jeder hat aber seine Grenze. Es geht nur darum, sie zu finden und sie nicht überschreiten (falls man nicht Massochist ist). Fühlt man sich dabei zu eingeschränkt, könnte man versuchen, einige persönliche Parameter zu justieren. Hier könnte ein Lächeln zum Vorteil sein, und es kostet noch dazu nichts.    

Gruß
Gregor


Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: MAS am 14.11.2016 08:03
Moin zusammen!

Ja, mein Vorschlag für ein angemessenes Verhalten des Vaters setzt voraus, dass er eine gewisse Souvernität über sich, seine Perspektiven und seine Situation hat. Dass er einfach sozusagen die Flucht antritt, zeigt mit, dass ihm diese Souveränität fehlt. Hätte er sie aber, würden ihn auch weitere Fragen des Kindes nicht aus der Facon bringen.

Ich weiß noch, wie ich das erste mal einen in der Stadt barfuß gehenden Mann sah und kennenlernte. Es hat mich aber nicht schockiert, sondern ich stellte neugierige Fragen nach dem Umgang mit Scherben, Hundehaufen, Kälte usw. Er war allerdings auch nicht ein Passant, sondern der Freund einer Kommilitonin, so dass wir über sie direkt ins Gespräch kamen und uns im Weiteren auch angefreundet haben.

Die beiden Beispielfotos Holgers zeigen eigentlich keine ungewöhnliche Kleidung, sondern Kleidunsstücke, die man in normalen Geschäften zu kaufen bekommt. Ungewöhnlich ist nur, dass ein Mann sie trägt.

LG, Micha
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: high4all am 14.11.2016 08:18
Zitat
Hier könnte ein Lächeln zum Vorteil sein, und es kostet noch dazu nichts.    
Mit einer freundlichen Haltung (Lächeln, Körpersprache, Blickkontakt) kann ich den Kulturschock, den ich möglicherweise auslöse, abmildern. Wenn die Menschen feststellen, dass in der ungewohnten Hülle ein angenehmer Zeitgenosse steckt, ist das Eis gebrochen und sie lassen sich unter Umständen zu einem positiven Kommentar hinreißen.

Nur so kann ich mir erklären, dass ich in ganz unterschiedlichen Looks (vom Kilt bis zum Dirndl) von Mitmenschen auf der Straße zustimmende Zeichen und Kommentare bekommen habe.

Bei den beiden Männern in Holgers Beitrag stört eher die Sonnenbrille als die Kleidung. Und wenn die lächeln würden, würde man die Kleidung fast "übersehen".

(Mir persönlich wäre der orange Rock/das Kleid(?) zu kurz. Aber das ist Geschmackssache.)

LG
Hajo
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: Dr.Heizer am 14.11.2016 08:24
Ich war am Sanstag auch "abweichend von den Sehgewohnheiten" unterwegs. Früh schnell noch auf der Kfz-Zulassungsstelle (ja, die öffnen in einem Ort an manchen Samstagen), danach einkaufen, anschließend auf Arbeit.
 Was trug ich? Einen braunem Pullover einer edlen Herrenmarke, eine enge Hose in Zartrosé (fast weiß) und dazu braune, wadenhohe Stiefel von Tamaris über der Hose. Mit etwa 3,5cm Blockabsatz "genügend Klack-Klack" beim Gehen (dank meiner Gehgeschwindigkeit auch sehr zügig). ;)

Davon werden manche neugierig und dann kommt nicht eine erwartete Dame daher, sondern ein lächelnder Mann.  Sowohl auf dem Amt im gut gefüllten Warteraum sowie im Einkaufstempel habe ich keine einzige abfällige Bemerking oder bösen Blick vernommen, auch keine Lacher über meine Kleidung. Nur beim Einkaufen sind manche Herren mit Jogginghose und Turnschuhen etwas komisch blickend auf meine Stiefel vorübergegangen. ???
Gefragt, wo man diese kaufen kann, hat mich niemand. ;D

Vermehrt waren es Damen, die freundlich zurücklächelten und mit denen ich teilweise auch ins Gespräch kam (abgesehen von 2 Herren, mit welchen ich mich im Wartebereich der Zulassungsstelle hervorragend über über Politik und Technik unterhielt).  
Geht mir in Kilt und Rock ebenso: Frauen sind da scheinbar viel gesprächiger, neugieriger und machen sich weniger Gedanken, was andere davon denken. SIE wollen es aus erster Hand erfahren, was das für ein Typ ist :D

Auf Arbeit war alles wie immer, da sind andere Dinge wichtig. Am Abend war ich im Kilt und gestern ganztägig im Cargorock unterwegs und meinte, dieses wäre wesentlich weniger Blicke wert gewesen, als braune Stiefel über heller enger Hose. ;D

Es ist tatsächlich "das etwas andere Bild", welches fremde Menschen bei Wahrnehmung unserer Erscheinung aus ihren Gedanken reißt. Viele freundliche Begenungen hatte ich im Rock oder Kilt, doch ich gehe selten barfuß zum Einkaufen, vielleicht im Sommer. Da ist es nicht aussergewöhnlich, doch bei den derzetigen Temperaturen, Joe? Mich wundert nicht, dass andere sich fragen: ist das nicht kalt? Warum tut man das? Sie können es nicht nachvollziehen, wie angenehm es ist, mal ein paar Schritte im frisch gefallenen Schnee oder bei einem Spaziergang eine Strecke ohne Schuhe zu zurückzulegen. Es muss ja nicht den ganzen Tag lang sein, doch empehlenswert ist das schon, es "öfters" zu tun  :)

Die beiden Beispielfotos Holgers zeigen eigentlich keine ungewöhnliche Kleidung, sondern Kleidunsstücke, die man in normalen Geschäften zu kaufen bekommt. Ungewöhnlich ist nur, dass ein Mann sie trägt.

LG, Micha
So "ungewöhnlich", dass ein Mann keine Hosen sondern was einröhriges trägt, ist das eher nur in unser geografischen Lage. Zeit, die gewohnten Bilder in den Köpfen der Mitmenschen neu zu malen ;)
Das schwarze Kleid gefällt mir übrigens!

Zitat
Hier könnte ein Lächeln zum Vorteil sein, und es kostet noch dazu nichts.     
Mit einer freundlichen Haltung (Lächeln, Körpersprache, Blickkontakt) kann ich den Kulturschock, den ich möglicherweise auslöse, abmildern. Wenn die Menschen feststellen, dass in der ungewohnten Hülle ein angenehmer Zeitgenosse steckt, ist das Eis gebrochen und sie lassen sich unter Umständen zu einem positiven Kommentar hinreißen.

Nur so kann ich mir erklären, dass ich in ganz unterschiedlichen Looks (vom Kilt bis zum Dirndl) von Mitmenschen auf der Straße zustimmende Zeichen und Kommentare bekommen habe.

LG
Hajo
Geht mir ebenso! Lächeln, offen und freundlich sein und nicht "kleindenken", sondern sich seiner positiven Wirkung auf andere durchaus bewusst sein :)

Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: MAS am 14.11.2016 09:32
Lächeln ist schon eine gute Sache, die ganz tief rein geht. Lächelt mal ein Baby an oder sonst ein kleines Kind. Ich erlebe es oft, dass die Babys Augenkontakt suchen und wenn sie ihn haben, neugierig gucken. Und wenn ich dann lächele oder gar lache, lachen die Babies meistens sofort auch und manche drehen sich etwas verschämt weg, um aber bald wieder zurück zu gucken und zu lachen.

Lächeln und Lachen schaffen verbindung zu tieferen Ebenen des Menschen als sozialem Wesen. Es sollte aber ein echtes Lächeln sein, das aus ehrlicher Mitmenschlichkeit kommt, kein aufgesetztes, geschäftsmäßiges.

LG, Micha
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: Dr.Heizer am 14.11.2016 21:34
Lächeln ist schon eine gute Sache, die ganz tief rein geht. Lächelt mal ein Baby an oder sonst ein kleines Kind. Ich erlebe es oft, dass die Babys Augenkontakt suchen und wenn sie ihn haben, neugierig gucken. Und wenn ich dann lächele oder gar lache, lachen die Babies meistens sofort auch und manche drehen sich etwas verschämt weg, um aber bald wieder zurück zu gucken und zu lachen.

Lächeln und Lachen schaffen verbindung zu tieferen Ebenen des Menschen als sozialem Wesen. Es sollte aber ein echtes Lächeln sein, das aus ehrlicher Mitmenschlichkeit kommt, kein aufgesetztes, geschäftsmäßiges.

LG, Micha
Ein falsches Lächeln wird schnell durchschaut. Wer dabei erwischt wird, macht sich sofort unsympathisch und Menschen wenden sich von ihm ab, weil es falsch und oberflächlich ist. Das kann also definitiv dann keiner von uns sein. Rocker sind doch sympathisch, weil sie sich nicht verstellen. Unser Lächeln kommt doch aus einer tiefen Zufriedenheit mit uns selbst - was sollte daran "verstelllt oder aufgesetzt" sein? ;)  :)
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: MAS am 14.11.2016 22:18
Lächeln ist schon eine gute Sache, die ganz tief rein geht. Lächelt mal ein Baby an oder sonst ein kleines Kind. Ich erlebe es oft, dass die Babys Augenkontakt suchen und wenn sie ihn haben, neugierig gucken. Und wenn ich dann lächele oder gar lache, lachen die Babies meistens sofort auch und manche drehen sich etwas verschämt weg, um aber bald wieder zurück zu gucken und zu lachen.

Lächeln und Lachen schaffen verbindung zu tieferen Ebenen des Menschen als sozialem Wesen. Es sollte aber ein echtes Lächeln sein, das aus ehrlicher Mitmenschlichkeit kommt, kein aufgesetztes, geschäftsmäßiges.

LG, Micha
Ein falsches Lächeln wird schnell durchschaut. Wer dabei erwischt wird, macht sich sofort unsympathisch und Menschen wenden sich von ihm ab, weil es falsch und oberflächlich ist. Das kann also definitiv dann keiner von uns sein. Rocker sind doch sympathisch, weil sie sich nicht verstellen. Unser Lächeln kommt doch aus einer tiefen Zufriedenheit mit uns selbst - was sollte daran "verstelllt oder aufgesetzt" sein? ;)  :)

Tho tho!  ;)

Ob aber tatsächlich Selbstzufriedenheit die beste Quelle für ein ehrliches Lächeln ist, möchte ich doch hinterfragen.

LG, Micha
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: Ben am 14.11.2016 23:13
Ein falsches Lächeln wird schnell durchschaut. Wer dabei erwischt wird, macht sich sofort unsympathisch und Menschen wenden sich von ihm ab, weil es falsch und oberflächlich ist. Das kann also definitiv dann keiner von uns sein. Rocker sind doch sympathisch, weil sie sich nicht verstellen. Unser Lächeln kommt doch aus einer tiefen Zufriedenheit mit uns selbst - was sollte daran "verstelllt oder aufgesetzt" sein? ;)  :)
Womöglich enttäusche ich den einen oder anderen: Ich habe auch schon aus taktischen Gründen bzw. falsch gelächelt; im Rock und in Hosen. Warum? Es war Mittel zum Zweck, weil ich in den Momenten weder Zeit noch Lust hatte, mich mit meinem Gegenüber intensiver auseinanderzusetzen und den Weg des geringsten Widerstands ging.
Abgesehen davon sind Rocker nicht sympathischer als Hosenträger. Zum Glück, denn sonst wäre mein Freundes- und Bekanntenkreis nicht vorhanden.
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: cephalus am 14.11.2016 23:47
Das immer wieder thematisierte Lächeln irritiert mich.
Zu den "Lächlern" gehöre ich sicher nicht - Dauerlächler sind mir in der Regel suspekt.
Wenn ich den Berichten hier Glauben schenke, komme ich offensichtlich viel seltener in Kontakt mit meiner Umwelt, als andere, hier - und ich finde das auch gut so.

Ich will nicht missionieren, keine Aufmerksamkeit und keine Zustimmung für mein Tun, sondern mich einfach nur kleiden wie ICH will, und meine Ruhe.

Da lächle ich lieber nicht (künstlich), lasse die Leute in Ruhe und sie tuen das Gleiche :)

Es funktioniert ;D !

Der seltsame Cephalus
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: Ben am 15.11.2016 01:02
Meine Kontakte auf der Straße halten sich, obwohl ich ziemlich alle Einkäufe zu Fuß erledige, in Grenzen. Entweder ist man meine Art der Kleidung gewohnt, oder das Millionendorf verhält sich distanzierter bzw. wurschtiger.
Spräche man mich regelmäßig an, wäre ich recht schnell genervt.
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: MAS am 15.11.2016 07:54
Bei mir ist eher meine Frau genervt, weil ich in der Stadt des öfteren Bekannte treffe, die gerne mal für ein Schwätzchen an- und uns aufhalten.

LG, Micha
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: high4all am 15.11.2016 08:08
Mich nervt, dass es User gibt, die ein Haar in der Suppe finden (das war jetzt ganz ohne lächeln). Einige nicht repräsentative Aussagen:

Zitat
Ein falsches Lächeln wird schnell durchschaut.

Zitat
Dauerlächler sind mir in der Regel suspekt

Zitat
Ob aber tatsächlich Selbstzufriedenheit die beste Quelle für ein ehrliches Lächeln ist, möchte ich doch hinterfragen.

Die wenigsten Menschen rennen als Dauerlächler durch die Gegend. Sollte mir selbst das aus Versehen unterkommen, reicht ein Gedanke an dieses Forum, um das Lachen zu vertreiben und ein Weinen zu erzeugen.

Zum Abschluss ein ganz böser Satz für alle, die unbedingt den Splitter im Auge finden wollen:

Das ehrlichste Lächeln ist das aus Schadenfreude, denn es ist ohne jeden Neid.

Schönen Tach noch.
Hajo
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: Dr.Heizer am 15.11.2016 08:39
Da manche meinen Beitrag nicht oder missverstanden haben:

- Nein, man muss nicht "dauerlächeln", es genügt, anderen freundlich zuzulächeln, wenn sie einen ansehen
- Nein, ich werde nicht von jedem Menschen angesprochen
- Nein, es nervt nicht, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen
- Nein, Menschen sind nicht wegen ihrer Kleidung sympathisch oder unsympathisch, sondern wegen ihrem Wesen, ihrer Ausstrahlung.
- Ja, man darf im Gespräch auch andere Gefühlsregungen zeigen
- Ja, auch ich habe viele Momente, in denen mir ein anderer Ausdruck im Gesicht steht und das ist wichtig und auch richtig, weil ich mich nicht verstelle.
- Ja, wenn ich an dieses Forum denke, vergeht mir oft das Lächeln. Da stimme ich Hajo zu. Da gehe ich lieber mach draussen und treffe nette Menschen.
- Ja, heute gehe ich auch wieder am Abend einkaufen - in Rock und Stiefeln.
Wer diesen Beitrag nun auch wieder interpretieren oder zerpflücken mag, tut es sowieso. Ob mit Lächeln oder grimmiger Miene.

Ich wünsche Euch lächelnd noch einen schönen Tag! :)
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: MAS am 15.11.2016 08:41
Mich nervt, dass es User gibt, die ein Haar in der Suppe finden (das war jetzt ganz ohne lächeln). Einige nicht repräsentative Aussagen:

Zitat
Ein falsches Lächeln wird schnell durchschaut.

Zitat
Dauerlächler sind mir in der Regel suspekt

Zitat
Ob aber tatsächlich Selbstzufriedenheit die beste Quelle für ein ehrliches Lächeln ist, möchte ich doch hinterfragen.

Die wenigsten Menschen rennen als Dauerlächler durch die Gegend. Sollte mir selbst das aus Versehen unterkommen, reicht ein Gedanke an dieses Forum, um das Lachen zu vertreiben und ein Weinen zu erzeugen.

Zum Abschluss ein ganz böser Satz für alle, die unbedingt den Splitter im Auge finden wollen:

Das ehrlichste Lächeln ist das aus Schadenfreude, denn es ist ohne jeden Neid.

Schönen Tach noch.
Hajo

Lieber Hajo,

aus Schadenfreude grinst man eher, als dass man lächelt.

Mir ging es mit der Skepsis an der Selbstzufriedenheit als Quelle eines ehrlichen Lächelns nicht um ein Haar in der Suppe, sondern darum, dass ich meine, dass eher ein grundsätzliches Wohlwollen dem Mitmenschen gegenüber eine gute Quelle ist.

Ob ich mit mir, meinen Leistungen, meiner Lebenssituation usw. zufrieden bin, ist da sekundär. Sicher wird, wer nur an sich selbst herummäkelt auch anderen gegenüber so kritisch eingestellt sein, dass er sie eher misstrauisch anguckt, als sie anzulächeln. Das wäre dann aber ein Extrem der Unzufriedenheit mit sich selbst. Es gilt mal wieder, die goldene Mitte zu finden. So eine grundsätliche Zufriedenheit mit den eigenen Widerfahrnissen, aber zugleich eine achtsame Sicht auf sich selbst, damit man nicht sich selbst beweihräuchert, das ist es wohl, was ich für gut empfinde.

Und so sollte ich mit anderen Leuten auch umgehen. Ich kenne meine Fehler, weiß, dass ich nicht vollkommen bin, und kann so auch Fehler anderer Menschen aushalten und sie in ihrer Unvollkommenheit anlächeln, aus Wohlwollen ihnen gegenüber heraus. Ich kann einen Studenten anlächeln, auch wenn ich merke, dass ich gerade einen didaktischen oder pädagogischen Fehler gemacht habe, also gerade gar nicht zufrieden mit mir bin, und auch dann, wenn er einen Fehler gemacht hat, so dass ich mit seiner Leistung nicht zufrieden bin. Das wichtige ist das Wohlwollen, mir und ihm gegenüber.

Oder nicht?

Hups, wir haben das Einkauf-Thema ein wenig verlassen.

LG, Micha
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: high4all am 15.11.2016 08:46

- Ja, heute gehe ich auch wieder am Abend einkaufen - in Rock und Stiefeln.

Ich wünsche Euch noch einen schönen Tag!

Das mache ich ebenfalls. Und weil das Wetter so trübe und regnerisch ist, habe ich einen roten Minirock als Kontrast zu den grauen Wolken ausgewählt. Vielleicht erheitert das einen oder zwei Mitmenschen. :)
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: GregorM am 15.11.2016 10:45
Ich denke, wir alle verstehen, was Marcel meint. Auch dass ein Lächeln der Weg zur größeren Akzeptanz und Sympathie ist. Ob im Rock oder in Hose übrigens.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: Barefoot-Joe am 15.11.2016 10:47
Hallo Dr.Heizer,

Zitat
Viele freundliche Begenungen hatte ich im Rock oder Kilt, doch ich gehe selten barfuß zum Einkaufen, vielleicht im Sommer. Da ist es nicht aussergewöhnlich, doch bei den derzetigen Temperaturen, Joe? Mich wundert nicht, dass andere sich fragen: ist das nicht kalt?

Die Frage "Ist ihnen nicht kalt?" kommt bei uns Barfüßlern tatsächlich so häufig, dass sie schon als "K-Frage" eine eigene Bezeichnung bekommen hat. Und ich habe tatsächlich ein T-Shirt und einen Kapuzenpulli auf denen "Nein, es ist nicht zu kalt!" steht. ;) Es ist weniger die Temperatur, die das Problem ist, sondern Wind und Nässe. Bei trocknem, sonnigen Wetter kann ich auch bei -10 Grad noch barfuß draußen herumlaufen, aber bei Wind und Regen macht das schon bei Temperaturen unter 5 Grad relativ schnell keinen Spaß mehr.

Zitat
Warum tut man das? Sie können es nicht nachvollziehen, wie angenehm es ist, mal ein paar Schritte im frisch gefallenen Schnee oder bei einem Spaziergang eine Strecke ohne Schuhe zu zurückzulegen. Es muss ja nicht den ganzen Tag lang sein, doch empehlenswert ist das schon, es "öfters" zu tun  :)

Ich treffe regelmäßig beim Einkaufen eine Dame, die mir immer wieder erzählt, wie gerne sie barfuß laufen würde, aber sie macht es nie, weil die Leute komisch schauen würden. Also aus Angst vor den Reaktionen anderer. Es ist wie beim Rocktragen: Wir verbieten uns selbst tolle Erfahrungen weil wir Schiß vor dem haben, was andere möglicherweise über uns denken könnten. ;)
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: GregorM am 15.11.2016 10:47
Vielleicht würde etwas weniger Pedanterie dem Forum gut tun, auch bedeutete es weniger Beiträge.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Einkaufen im Rock
Beitrag von: JJSW am 15.11.2016 22:13
Einkaufen im Rock?
Für mich nix besonderes mehr, in letzter Zeit auch ab und zu mal gerne im Longshirt, bzw. Kleid. Bei dem grauem, regnerischem Wetter mußte es unbedingt lemongelb sein. Mir gefällts und es sticht so schön raus unter den vielen dunkel gekleideten Leuten.
Einige Leute haben geguckt, keine Kommentare, aber immerhin paar Frauen haben nett gelächelt.
Auf die Schuhe wollte ich bei dem kühlem nassen Wetter allerdings nicht verzichten...
Auch wenn es mehr Resonanz einbrächte, barfuß lauf ich doch lieber wieder im Sommer ;)

Zufällig hatte ich die Kamera dabei und konnte noch ein schnelles Foto machen. Draußen klappts nicht mehr, wird immer so früh dunkel, dann eben so ;)

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Grüßle
Jürgen