Autor Thema: Realitäten...  (Gelesen 127215 mal)

Offline husti

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 709
  • Geschlecht: Männlich
Re: Realitäten...
« Antwort #180 am: 28.12.2015 10:30 »
Nachdem Ihr in den letzten Tagen scheinbar jede freie Minute an den Feiertagen genutzt habt, Euch hier auszutauschen, möchte ich mich auch mal äußern...

Zunächst finde ich es schon mal sehr gut, dass Tine sich wieder beteiligt. Ich sehe sie quasi als ein Vermittler zwischen den Welten. Welche Welten? Zum Einen natürlich die Welt innerhalb unseres Forums und zum Anderen die ganze Welt drumherum.
Innerhalb des Forums sind wir natürlich unter uns, alle recht Rock-affin. Somit ist uns einiges normaler oder einfacher, als es in der Welt drumherum in Wirklichkeit ist. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir als Rockträger die Welt mit einem gewissen Filter betrachten, den in ansonsten so nicht gibt. Und genau darauf weißt uns Tine richtigerweise hin und stellt die ein oder andere These, die wir innerhalb des Forums für uns quasi als gegeben ansehen, in Frage. Dieses ist auch durchaus berechtigt und sollte uns zu denken geben. Das merken wir ja auch selbst hin und wieder. Im Arbeitsleben kann man eben nicht das tragen, was man will. Eine gewisse Anpassung ist meistens nötig.
In der Welt ausserhalb des Forums gilt halt die Devise - bloss nicht auffallen und möglichst das machen, was alle auch machen. Genau hiervon setzen wir uns ab. Was innerhalb des Forums keine Besonderheit ist (ein Kilt oder einfacher Rock), bedeutet in der äußeren Welt schon eine Verletzung der allgemeinen Sichtweise. Wir sind daran gewöhnt, deshalb fällt es uns nicht auf. Aber die Außenwelt ist nicht daran gewöhnt und kann deshalb oft nicht damit umgehen. Wenn die Outfits dann eben extremer werden, muss sich jeder selbst die Frage stellen, ob das Bild, dass er in der Welt abgibt, auch das Bild ist, dass er von sich zeigen möchte.
Wie schon weiter oben geschrieben, kann man nicht nicht kommunizieren. Allein durch das Aussehen, die Kleidung, die Körperhaptung, die Mimik,... kommunizieren wir ohne etwas zu sagen. Nur die Sprache, die hierbei verwendet wird, ist vielleicht nicht die gleiche auf beiden Seiten.

Ich finde es gut, das Tine kritisch mit uns umgeht und versucht, uns die Augen zu öffnen. Wir sollten Ihr dankbar sein, dass sie sich die Zeit dafür nimmt und uns Ihre Anmerkungen durch den Kopf gehen lassen.

Viele Grüße

Online high4all

  • Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. (Psalm 18,30)
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 11.693
  • Geschlecht: Männlich
  • ΙΧΘΥΣ
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Realitäten...
« Antwort #181 am: 28.12.2015 12:27 »
Lieber husti,
meine freie Zeit habe ich mit Arbeiten verbracht. Durch meine überwachende Tätigkeit hatte ich viel Zeit für´s Forum.

Die Trennung in die zwei Welten Forum und Nichtforum kann ich nicht nachvollziehen. Das Forum ist ein kleiner Teil der Welt, in der ich lebe. Zunächst knapp 58 Jahre ohne Rock & Forum, seit rund zwei Jahren mit beidem. Insofern weiß ich ein klein wenig, wie die Welt funktioniert, denn ich bin ein Teil davon.

Wenn schon eine Trennung, dann in Außen- und Innenwelt.

Zur Aussenwelt gehören die Familie, die Arbeit, die Nachbarschaft, kurz gesagt: alle Menschen der Welt. Egal, ob sie mir real oder virtuell begegnen, auf dem Marktplatz oder im Forum. Die Innenwelt existiert einzig in mir.

Kein anderer Mensch denkt und fühlt und empfindet so wie ich, denn ich bin, wie jeder andere Mensch auf der weiten Welt, einzigartig. Wie sich diese Einzigartigkeit nach außen zeigt, ist ganz verschieden und lässt sich nicht alleine an der Kleidung festmachen. Selbst wenn es zwei völlig gleich gekleidete Menschen gibt, sind diese doch ganz unterschiedlich.

Da die Mitglieder des Forums ein Teil der Welt sind, sind die Reaktionen nur wenig unterschiedlich. Denn die Gewöhnung an Äusserlichkeiten geschieht nicht nur im Forum, sondern auch auf der Straße. Im alltäglichen Umfeld haben sich die Leute an mich gewöhnt. Manche schütteln den Kopf, andere nicht. Wie hier im Forum. Sicher dauert die Gewöhnung "draußen" länger, weil ich dort mehr Menschen treffe als hier im Forum. Aber gravierende Unterschiede stelle ich nicht fest.

Dass rocktragende Männer in der Öffentlichkeit so normal angesehen werden wie hosentragende Frauen werde ich in meiner Lebenszeit nicht mehr erleben. Da bin ich völlig nüchtern und illusionslos. Aber deshalb werde ich meinen Kleidungstil nicht anpassen, solange es noch möglich ist.

LG
Hajo
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

Offline Asterix

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.926
Re: Realitäten...
« Antwort #182 am: 28.12.2015 14:02 »
Die Trennung in die zwei Welten Forum und Nichtforum kann ich nicht nachvollziehen. Das Forum ist ein kleiner Teil der Welt, in der ich lebe. Zunächst knapp 58 Jahre ohne Rock & Forum, seit rund zwei Jahren mit beidem. Insofern weiß ich ein klein wenig, wie die Welt funktioniert, denn ich bin ein Teil davon.

Wenn schon eine Trennung, dann in Außen- und Innenwelt.

Zur Aussenwelt gehören die Familie, die Arbeit, die Nachbarschaft, kurz gesagt: alle Menschen der Welt. Egal, ob sie mir real oder virtuell begegnen, auf dem Marktplatz oder im Forum. Die Innenwelt existiert einzig in mir.

Kein anderer Mensch denkt und fühlt und empfindet so wie ich, denn ich bin, wie jeder andere Mensch auf der weiten Welt, einzigartig. Wie sich diese Einzigartigkeit nach außen zeigt, ist ganz verschieden und lässt sich nicht alleine an der Kleidung festmachen. Selbst wenn es zwei völlig gleich gekleidete Menschen gibt, sind diese doch ganz unterschiedlich.

Da die Mitglieder des Forums ein Teil der Welt sind, sind die Reaktionen nur wenig unterschiedlich. Denn die Gewöhnung an Äusserlichkeiten geschieht nicht nur im Forum, sondern auch auf der Straße. Im alltäglichen Umfeld haben sich die Leute an mich gewöhnt. Manche schütteln den Kopf, andere nicht. Wie hier im Forum. Sicher dauert die Gewöhnung "draußen" länger, weil ich dort mehr Menschen treffe als hier im Forum. Aber gravierende Unterschiede stelle ich nicht fest.

Dass rocktragende Männer in der Öffentlichkeit so normal angesehen werden wie hosentragende Frauen werde ich in meiner Lebenszeit nicht mehr erleben. Da bin ich völlig nüchtern und illusionslos. Aber deshalb werde ich meinen Kleidungstil nicht anpassen, solange es noch möglich ist.

Schöner Beitrag. Hätte ich auch so geschrieben haben können ;)

LG
"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" (Giovanni Bosco)

Offline Tine

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 888
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Realitäten...
« Antwort #183 am: 28.12.2015 18:31 »
Habt ihr eigentlich schon bemerkt dass sich jeder seine eigene Realität Zusammenbastelt? Jeden Eindruck von außen und innen können wir Menschen unterschiedlich Interpretieren. Es gibt in der Natur keine "Normwerte" alles ist eben Relativ...

Hallo Harry,

mit dem Satz hast Du den ganzen Thread auf drei Zeilen zusammengefasst. Schöner lebt es sich natürlich zusammen, wenn die Realitäten zumindest in einem nennenswerten Bereich übereinstimmen. Oder man sich zumindest von den Realitäten erzählen kann, wie ein Reisebericht aus einem fernen Land und nicht überzeugen muss, als hätte man die einzig seeligmachende Wahrheit. (Wie man ja leider im Dunstkreis von Religionen häufiger mal antrifft.)

Viele Grüße
Tine


androgyn

  • Gast
Re: Realitäten...
« Antwort #184 am: 28.12.2015 18:36 »
Nachdenklich macht mich Asterix' Haltung, der sich benachteiligt und mit zweierlei Maß gemessen fühlt. Ich kann es nicht begründen, warum ich die zweierlei Maße nicht als solche sehen will, auf der andern Seite meine ich ihn auch verstehen zu können.
Hallo Tine,
ich kann Asterix verstehen, was er damit meinte und wie er sich fühlt. Ähnliche emanzipatorische Kämpfe habe ich in der Arbeit durchzusetzen versucht. Mir hatte man nur den Rock verwährt. Alles andere durfte ich tragen und wurde auch als vollwertiges Mitglied akzeptiert. Du siehst das ganze aus deiner familiären Sicht und willst natürlich nicht, dass dein Mann durch den Kakao gezogen wird. Gleiche Bedenken kamen auch von meinen Eltern etc. Asterix sieht es aus der gesamtmenschlichen Sichtweise. Warum werden Männern gewisse Kleidungsstücke als nicht gesellschaftsfähig erklärt, während Frauen dagegen die freie Wahl haben. Nachvollziehbar?
Ergo gibt es genau zwei Realitäten. Einmal die, die in der Familie und Beziehung und einmal die, die außerhalb der Familie und Partnerschaft.

Darum bin kann ich dir auch nicht böse sein
An dieser Stelle möchte ich meinen Hut vor Nico ziehen, dass er mich verteidigt hat obwohl ich ihn einigermaßen intensiv in meinen Beiträgen im Visier hatte.
Schon aus dem Grund, weil Gregors Meinung sich nie mit deiner bei mir gedeckt hat ;) Obwohl ihr beiden die gleichen Ansichten vertretet und das auch offen sagt. was Männer in Röcken betrifft.

Nicos langer Beitrag hat mich auch an diversen Punkten in meinen Denkschemata erwischt. Das verdient etwas mehr Aufmerksamkeit als an einem dritten Feiertagsabend in vollgefuttertem, müden Zustand überflogen.
Aus dem Grund werde ich nie schreiben, dass man voll akzeptiert würde oder es niemanden interessiert, wenn ein Mann Röcke trägt. Mir reicht es aber, wenn ich von den Leuten akzpetiert werde, mit denen ich mich abgebe. Ist dir schon mal aufgefallen, wenn ich das Gegenteil behaupte, was hier geschrieben wird, ich in die blicke der Leute irgendetwas hineininterpretieren würde oder grundsätzliche eine feindliche Haltung gegenüber anderen Menschen hätte? ;)

Na dann viele Grüße

androgyn

  • Gast
Re: Realitäten...
« Antwort #185 am: 28.12.2015 18:56 »
Ja Hajo.
Im Lookbook gibt´s schönere Bilder von Männern in Frauenkleidung.
Und das sind nicht wenige. Fragt sich nur wo man die begegnet und was die so für Erfahrungen machen.

Ist ja echt cool.
Selbst jetzt in Kenntnis der Hintergründe erkenne ich bei Hinschauen auf dem dritten Foto keinen Mann sondren sehe eine schöne Frau. Beeindruckend.
Erkennst du das tatsächlich nicht? Spätestens an den Augenknochen und Wangenknochen erkennst du es.
Ich nehme dir das aber nicht übel. Man sagt ja nach, Männer können besser gucken, als denken. Aber auch das stimmt nicht so richtig, wie ich heute gemerkt habe.
Zwei Typen auf dem Fahrrad eierten (ja die fuhren nicht) an mir vorbei. Die fuhren schon stadteinwärts an mir vorbei, ohne mich registriert zu haben und wurden schon von Autofahrern angehupt, weil die nicht fahren können.
Jedenfalls kamen die irgendwann zurück, als ich auf die Tram wartete. Ich hörte nur irgendeinen sagen: "Guck dir mal die geile **** an, die Beine." Als die beiden Knollos dann dicht an mir vorbei fuhren, schrie der eine den anderen, an.  "Alter, Alter, das is'n Kerl" "Wer is'n Kerl? quatsch". "das is'n Kerl, Alter". "Eh fahr mir ni in den Lenker, guck nach vorn". Dabei habe ich kein bisschen Aufwand betrieben. ::)

Offline Tine

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 888
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Realitäten...
« Antwort #186 am: 29.12.2015 01:24 »
Hallo Nico,

ich will mal den Versuch einer Antwort auf Deinen nächtlich-produktiven Beitrag geben.

Zunächst mal ich habe mich nie von Dir beleidigend angesprochen gefühlt und hoffe sehr, ich habe Dich ebenfalls nicht persönlich beleidigt oder meine Meinung zu Deiner Kleiderwahl zur Wertung über Deine Person werden lassen. Ich erwische mich hin und wieder dabei persönlich zu werden, es ist jedoch mein Ziel die Person zu akzeptieren und mich nur zum jeweiligen Verhalten zu äußern.
Sollte ich irgendwo zu weit gegangen sein, bitte ich aufrichtig um Entschuldigung!
Selbstverständlich gilt das auch für andere "Opfer" meiner unüberlegten Aussprüche.

Schönheit ist sehr subjektiv. Ich weiß auch nicht, wie man (ich) Schönheit vergleichen soll. Ist eine schöne Blume oder ein schönes Auto schöner? Ist ein Pfau schöner als eine Möve? Ist eine Frau schöner als ein Mann?
Ich finde den Vergleich mit dem Ritual, bei dem sich die Männer schmücken, schminken und als zukünfiger Ehemann anpreisen genauso daneben wie Miss-Wahlen hierzulande und längst keinen Beweis für "Schönheit".

Erwischt hast Du mich mit den Männerbeinen. Wie sehr würde es mich stören, wenn ich in einer Behörde, einer Bank oder in einem Geschäft nackte Männerbeine anschauen müsste/dürfte? So richtig sagen kann ich es gar nicht, die Gelegenheiten es tatsächlich mal zu erfühlen sind sehr, sehr selten.
Wobei ich auch häufig lange Hosen trage, auch wenn es warm ist.

Was ist "zu schön"? Ronaldo fällt mir bei zu schön (oder vielleicht zu offensichtlich eitel) ein. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich einfach zu alt für ihn bin. Das könnte auch bei Deinen Bekannten zutreffen, die einen Mann zu glatt oder zu "bubi-mäßig finden.
Manchmal habe ich auch den Eindruck, dass Menschen keinen echten Partner suchen, sondern den gegengeschlechtlichen Elternteil oder ein ewiges Kind. Wenn bzw. solange sich beide über die Rollenverteilung einig sind, wird es funktionieren. Aber sobald einer ausschert, wird es spannend.

Deine Überlegung mit den Ohrtunneln finde ich sehr interessant. In meinem Bekanntenkreis gibt es ein Pärchen die beide recht große Tunnel (zumindest aus meiner Sicht) haben. An ihm finde ich es schön, bei seiner Freundin nehme ich es als "ist so" hin. Wobei er tatsächlich einen Bart trägt, der ist aber für meinen Geschmack nicht sonderlich auffällig.

Ich habe schon mehrfach die "Erfahrung" gemacht, dass "Schönheit" sehr viel mit Sympathie zu tun hat. Jemanden, den ich mag, finde ich schöner, als jemanden, über den ich mich aufrege. Und das witzige ist, das funktioniert sogar in beide Richtungen, bei ein und derselben Person.

Nicht verstanden habe ich, was Du meintest mit:
Nur weil eingie Männer unschöne Beine haben, heißt es sofort, gilt für alle Männer. Es gilt aber nicht generell für alle Frauen ihre Beine zu verdecken nur weil es auch Frauen gibt, die unschöne Beine haben. Damit ist geklärt, wer entscheidet, welches Geschlecht überhaupt Bein zeigen darf und welches nicht.

Wer entscheidet denn? Ich fände ja mal fast eine Umfrage gut, was das gemeine Volk so denkt.
Tatsache ist., dass sehr viele Männer im öffentlichen Leben fast das ganze Jahr durchgehend lange Hosen tragen.
Vielleicht wäre das ja eine Alternative zum Rock? Wenn Mann in einer groß angelegten Demo oder was auch immer in kurzen Hosen (keine "Hochwasesr-Hosen", bei denen der Saum ein paar Zentimeter über den Boden hängt.

Deinen Hinweis zur Farbauswahl habe ich auch zur Kenntnis genommen. Es ist tatsächlich so, dass die Kleidung für Männer meist in dunklen Töne daherkommt. (Das ist mir heute aich in der Stadt aufgefallen.)
Wobei ich einen Arbeitskollegen habe, der sich stets in farbenfrohe Kleidung wirft. Rote Schuhe (allerdings vermutlich Herrenmodelle) oder ein gelbes Jacket, bunte Krawatten spwiedo. Und die Haare sind auf fablich aufgepeppt. Er fällt eigentlich immer auf, ist aber allgemein akzeotpert. Das wäre wonmöglich mit einem Rock so nicht der Fall.

So und bevor ich vor Müdigkeit noch echten Blödsinn schreibe, beende ich hier diesen Beitrag.

Viele Grüße
Tine

androgyn

  • Gast
Re: Realitäten...
« Antwort #187 am: 29.12.2015 03:24 »
Nicht verstanden habe ich, was Du meintest mit:
Nur weil eingie Männer unschöne Beine haben, heißt es sofort, gilt für alle Männer. Es gilt aber nicht generell für alle Frauen ihre Beine zu verdecken nur weil es auch Frauen gibt, die unschöne Beine haben. Damit ist geklärt, wer entscheidet, welches Geschlecht überhaupt Bein zeigen darf und welches nicht.

Wer entscheidet denn? Ich fände ja mal fast eine Umfrage gut, was das gemeine Volk so denkt.
Tatsache ist., dass sehr viele Männer im öffentlichen Leben fast das ganze Jahr durchgehend lange Hosen tragen.
Vielleicht wäre das ja eine Alternative zum Rock? Wenn Mann in einer groß angelegten Demo oder was auch immer in kurzen Hosen (keine "Hochwasesr-Hosen", bei denen der Saum ein paar Zentimeter über den Boden hängt.

Hallo Tine,
ganz einfach. Es wird an Männern nicht nach dem Individuum entschieden, sondern kollektiv, wie sich Männer eben ihres Geschlechts zu kleiden haben. Ich bin jetzt zu faul, solche Ratgeber rauszusuchen und erläutere es mal, was mir noch im Kopf hängen geblieben ist: "...Frauen, sofern es ihre Beine hergeben, dürfen zum Rock in der warmen Jahreszeit natürlich auf Strumpfhosen verzichten, um der Hitze zu entgehen. Männer sollten dagegen zu einer langen Hose aus leichten Stoff greifen." Das ist zwar auch sexistisch gegenüber den Frauen, mit den unvorteilhafteren Beinen, aber es werden, im Gegensatz zu Männern, keine Frauen dazu gezwungen Strumpfhosen od gar lange Beinkleider zu tragen. Und ich traue den Frauen soviel Selbstreflexion zu, dass sie selber entscheiden, was sie an sich passend finden. Warum wird das Männern nicht zugetraut?

Genau und kurze Hosen wären für Männer die Alternative zum Rock. Und das aberwitzige dabei ist, die sind geschlechtsspezifisch und trotzdem immer noch ein Nogo im Geschäftsleben und für manche im Stadtbild ;)
Stattdessen habe ich ein Businessoutfit mit kurzen Shorts, das man wirklich so im Büro anziehen kann, bei den Damen gefunden. Also ist diese Alternative für Männer auch schon mal hinfällig ;)
Weißt du was mir gesagt wurde? Das können Frau tragen, aber nicht Sie als Mann.


Zitat
Wobei ich einen Arbeitskollegen habe, der sich stets in farbenfrohe Kleidung wirft. Rote Schuhe (allerdings vermutlich Herrenmodelle) oder ein gelbes Jacket, bunte Krawatten spwiedo.
Daran stört sich auch niemand wirklich. Der Unterschied ist aber, dass in dem Anzug und den Farben sowieso crossdressing mitschwimmt. Frag ihn mal, ob er ein rosafarbenes Jacket tragen würde ;)

Interessant ist deine Antwort "vermutlich Herrenmodelle", obwohl sie farblich auffälliger sind, als gewöhnliche Herrenschuhe. Hätte das Herrenmodell einen 12cm Absatz, würdest du im ersten Moment kein bisschen daran zweifeln, richtig?

Ich habe auch den leisen Verdacht, dass durch Konfektionsgrößen, besonders bei Schuhen, die eh keine bestimmte Anatomie folgen müssen, Geschlechterbilder als sexuelle Spannung aufrecht erhalten sollen. Wie ich darauf komme? Durch eine ganz simple Gegenprobe. Die Größen bei Damenschuhen hören in der Regel bei 42 auf, nur um mal eine Grenze zu nennen. Nun kann man argumentieren, dass die Nachfrage bei Männern an Stöckelschuhen gering ist und es sich nicht lohnt größere Modelle oder gar für Herren zu produzieren. Was ist aber mit den Frauen mit Schuhgröße > 42? ist dort die Nachfrage geringer, als bei den Frauen mit Schuhgröße 39? Wohl kaum. Die Frauen mit großen Fuß finden genauso wenig und denen piept das mangelnde Angebot an. Jetzt kann man munkeln, wenn man mehr Schuhe mit größe > 42 anbietet, dass die von den Herren weggeschnappt würden oder der Reiz daran verloren ginge ;) So vehält sich das wohl übrigens auch mit den Shorts, die ich nur bei den Frauen gefunden habe und den Röcken.
Und bei Männern mit den kurzen Hosen, die du als "Hochwasesr-Hosen", bei denen der Saum ein paar Zentimeter über den Boden hängt" bezeichnest. Noch eine kleine Gegenprobe: Wenn man es gebacken bekommt, bürotaugliche Shorts für Frauen herzustellen, warum schafft man es für Männer nicht? Will man das überhaupt schaffen? ;)

Zitat
Das wäre wonmöglich mit einem Rock so nicht der Fall.
Ja. Frag ihn doch mal, wie es bei ihm mit kurzen Hosen steht ;)
Vielleicht ist dir auch aufgefallen, dass dein Kollege nie Haut zeigt oder eine kurzärmelige Variante davon trägt, so wie du ihn beschrieben hast. Damit kommen wir zum eigentlich Knackpunkt, wenn alles geschelchtsspezifisch ist und trotzdem von Männern verlangt wird, ihren Körper mehr zu bedecken, als es von Frauen verlangt wird (ich rede jetzt von Schultern, Armen und Beinen. Kein Dekoltee). Was liegt da näher, als die Ablehnung männlicher Körperlichkeit und sexueller Reize? Zur Erklärung: Die Beine und Oberarme bzw. Schultern gehören bei der Frau zu den erogenene Zonen. Da fällt mir noch ein Zitat ein: "...Männer sollten darauf achten, dass die Kniestrümpfe unter dem Hosenbein richtig sitzen. Es gibt nichts schrecklicheres, als der Anblick von Stachelwaden bei Männern"
Aber warum hängst du einen Rock ein Geschlecht an, was du bei Hosen nicht machst? Steckt da vielleicht doch mehr dahinter? ;)

Zitat
ich habe Dich ebenfalls nicht persönlich beleidigt oder meine Meinung zu Deiner Kleiderwahl zur Wertung über Deine Person werden lassen.
Nein, das hast du nie, wie ich schon sagte. Ich fand es nur merkwürdig, warum du um den heißen Brei tänzelst, statt Klartext zu reden. Ich würde eine negtive Wertung von dir auch nicht übel nehmen, weil sich lustgerweiße deine Meinung nicht mit der von Gregor und BK decken aber bei Hajo sich alle fast immer irgendwie einig sind.
Schau einfach mal, was Greogfr über mich geschrieben hat und was so alles über Hajo.
Natürlich kann das auch daran liegen, dass du als Frau Männer mit anderen Augen siehst und sie für dich als sexuelle Wesen siehst. Ist bei Männern grundsätzlich nicht anders.
Gleiches Phänomen erlebe ich bei meinen Arbeitskollegen und auch in meinem Umfeld.
Meine Hypothese ist folgende, dass schöne, zarte, schlanke und nicht übertrieben geschlechtsbezogen aufgemachte Menschen oft nicht in erster Linie nach dem Geschlecht, sondern nach der Erscheinung beurteilt werden, während man Sexbomben und Machos zuerst auf Ihre Geschlechtsmerkmale abscannt.  Achte mal darauf ;)

Liebe Grüße

androgyn

  • Gast
Re: Realitäten...
« Antwort #188 am: 29.12.2015 03:31 »
PS: Du hattest natürlich gefragt "Wer entscheidet denn? Ich fände ja mal fast eine Umfrage gut, was das gemeine Volk so denkt."
Dresscodes sind unausgesprochene Vereinbarungen. Es entscheidet also nicht zwingend der Arbeitgeber, sondern der Kunde, was er für angemessen hält und wie er begrüßt werden möchte. Was man noch für angemessen halten könnte, kann man allerdings widerum nur ändern, indem man die Dinge sichtbar macht und gegen die "Regeln" verstößt, um die Leute daran zu gewöhnen, dass es auch anders geht. Das sind nur Gewohnheiten und Gewohnheiten sind änderbar und nichts geschlechtsdetermiertes.

Liebe Grüße

Offline Asterix

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.926
Re: Realitäten...
« Antwort #189 am: 29.12.2015 04:57 »
Es entscheidet also nicht zwingend der Arbeitgeber, sondern der Kunde, was er für angemessen hält und wie er begrüßt werden möchte.

Ich kenne keine einzige Firma, die darauf achtet, was der Kunde wirklich sehen will, was Mitarbeiter/innen anhaben sollen...
"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" (Giovanni Bosco)

Online high4all

  • Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. (Psalm 18,30)
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 11.693
  • Geschlecht: Männlich
  • ΙΧΘΥΣ
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Realitäten...
« Antwort #190 am: 29.12.2015 07:18 »
Nein, das hast du nie, wie ich schon sagte. Ich fand es nur merkwürdig, warum du um den heißen Brei tänzelst, statt Klartext zu reden. Ich würde eine negtive Wertung von dir auch nicht übel nehmen, weil sich lustgerweiße deine Meinung nicht mit der von Gregor und BK decken aber bei Hajo sich alle fast immer irgendwie einig sind.
Schau einfach mal, was Greogfr über mich geschrieben hat und was so alles über Hajo.


Liebe Grüße
Ich bin mit mir auch fast immer irgendwie einig, dass ich ein toller Kerl bin! Freut mich, dass es hier im Forum nicht anders ist. Oberdoppelriesengrins!

(Hoffentlich habt Ihr gemerkt, dass das ironisch gemeint ist.)

Wenn schon über mich geschrieben wird, gebe ich natürlich meine Senf dazu. Ich sehe allerdings bei Beiträgen über meine Outfits keine Einigkeit, sondern eher eine Polarisierung in zwei Fraktionen (pro & contra). Mit wechselnden Mitgliedern.

LG
Hajo
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.869
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Realitäten...
« Antwort #191 am: 29.12.2015 10:26 »
Gude zusammen!

Meines Erachtens hat die Konvention in unserer Gesellschaft, dass Frauen mehr Haut zeigen als Männer, der Vorliebe von Männern zu verdanken ist, gerne weibliche Haut zu sehen, während sie sich selber lieber bedeckt halten, um sich nicht angreifbar zu machen.

In islamisch geprägten Gesellschaften ist es lustigerweise gerade umgekehrt. Dort sollen Frauen sich in der Öffentlichkeit bedecken und Männer dürfen mehr Haut zeigen. Auch da liegt die Vorliebe der Männer zu grunde, aber anders: die Haut ihrer Frauen soll anderen Männern gegenüber bedeckt sein, während sie selbst sich die Möglichkeit offen lassen, ihre Haut in der Hitze auch mal etwas mehr zu belüften. Frauen können sich ja zu Hause im Schatten aufhalten und dort auch mehr Haut zeigen.

Was die Beine angeht, so bedecke ich sie in der Uni und bei Vorträgen normalerweise mit einem langen Rock, wähend ich sie in der Freizeit auch gerne im kurzen Rock besser belüfte. Ein langer Rock ist jedenfalls um einiges luftiger als eine lange Hose.

LG,
Michael
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline cephalus

  • Team
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 7.523
  • Geschlecht: Männlich
    • muenchengefluester
    • Münchengeflüster
Re: Realitäten...
« Antwort #192 am: 29.12.2015 12:59 »
An ungewohnten Stellen Haut zeigen führt zu heftigeren Reaktionen bei einem Mann, als ein Rock:
Ich habe mir mal ein Hemd gemacht, schlicht, schwarz und typisch männlicher Schnitt, bei dem ich an der Schulterpartie einen halb transparenten Einsatz verwendet habe.
Das hat die Gemüter bewegt, die Ablehnung war fast bei 100% - obwohl keine/r begründen konnte warum.
Geht halt nicht bei einem Mann...

Ein Minirock provoziert weniger ::)

Online high4all

  • Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. (Psalm 18,30)
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 11.693
  • Geschlecht: Männlich
  • ΙΧΘΥΣ
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Realitäten...
« Antwort #193 am: 29.12.2015 13:36 »
An ungewohnten Stellen Haut zeigen führt zu heftigeren Reaktionen bei einem Mann, als ein Rock:
Ich habe mir mal ein Hemd gemacht, schlicht, schwarz und typisch männlicher Schnitt, bei dem ich an der Schulterpartie einen halb transparenten Einsatz verwendet habe.
Das hat die Gemüter bewegt, die Ablehnung war fast bei 100% - obwohl keine/r begründen konnte warum.
Geht halt nicht bei einem Mann...

Ein Minirock provoziert weniger ::)
Seltsam. Was ist an der Schulterpartie so aufregend? Viele Bauarbeiter zeigen im Sommer den gesamten Oberkörper und niemand regt sich auf.

Gestern war mein Rock besonders Mini (34 cm) und fast* niemanden hat´s interessiert.  ::)

*Die Dame vom Sicherheitspersonal ist begeistert von meinen Beinen und fand den Rock ok. Schließlich seien die Pobacken und auch sonst alles bedeckt, sagte sie. 8)

Stimmt. Ausserdem habe ich eine dunkle, gemusterte FSH (jedoch nicht blickdicht) dazu kombiniert.

LG
Hajo
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

androgyn

  • Gast
Re: Realitäten...
« Antwort #194 am: 29.12.2015 14:08 »
Es entscheidet also nicht zwingend der Arbeitgeber, sondern der Kunde, was er für angemessen hält und wie er begrüßt werden möchte.

Ich kenne keine einzige Firma, die darauf achtet, was der Kunde wirklich sehen will, was Mitarbeiter/innen anhaben sollen...
Ach Asterix...stell dich nicht immer so dumm. Natürlich wird darauf geachtet, oder warum ist es Bänkern nicht gestattet, Shorts in der Arbeit zu tragen? Weil es dem Chef nicht gefallen könnte oder weil siech Kunden darna stören könnten? Lies doch einfach mal nur Kommentare zu Dresscodefragen. Dort liest du häufig, dass die deutschen schlampig ins Büro kommen würden. Und das sind Kommentare von potentiellen Kunden.
Oder simpler ausgedrückt. Eine Draq-Queen als Autoverkäuferin würde bei den meisten Menschen Verwirrung auslösen.

Hallo Michael,
die muslimischen Männer zeigen nicht mehr Haut, als de westlichen heterosexuellen Männer.
Ich hab emir das mal genauer angesehen. Homosexuelle Männer zeigen in der Regel mehr Haut, auh wenn sie sich stereotypisch männlich kleiden. Das sind kleine Details.


Auch da liegt die Vorliebe der Männer zu grunde, aber anders: die Haut ihrer Frauen soll anderen Männern gegenüber bedeckt sein, während sie selbst sich die Möglichkeit offen lassen, ihre Haut in der Hitze auch mal etwas mehr zu belüften.

Das witzige daran ist, dass das keine Vorliebe gegenüber anderen Männern ist, wie die Vorliebe nackte Frauenbeine zu sehen. Das schrieb ich schon Tine. Nackte Frauenbeine gelten als sexy, während nackte Männerbeine als "ist so" keinerlei Anziehung wecken. Und weil Männerbeine nicht mit dem Attribut sexy aufgeladen sind bzw. weder Frauen noch Männer wirklich anmachen, sollen diese wie jedes normale andere Körperteil bedeckt werden. as gleiche gilt für den Schulterbereich, wie Cephalus schreibt.
Gregor hat mich heute angeschrieben und meinte ich sei ein netter Kerl, hätte aber eine aggressive Haltung.
Jetzt weiß ich, was er damit meinen könnte.

Hallo Cephalus,
Zitat
Das hat die Gemüter bewegt, die Ablehnung war fast bei 100% - obwohl keine/r begründen konnte warum.
Geht halt nicht bei einem Mann...
Ich hätte ihm knallhart Sexismus und Selbsthass aaus dem Affekt an den Kopf geworfen. Ich hatte schon mal so einen Fall, der ist dann betröffelt Leine gezogen. Normal bin ich aber nicht so und bin sogar überfreundlich zu meinen Mitmenschen. (Das meinte Gregor wohl mit meiner agressiven Haltung)

Würden die Personen eine plausible Begründung geben, warum sie das und jenes nicht angemessen finden aber wohl an einer Frau, okay dann bleibe ich sachlich und einsichtig. Aber "geht nicht an einem Mann..." sind einfach nur faule Ausreden, die auf die eigene Beurteilungsunfähigkeit schließen lassen.

Und das Stichwort  "geht nicht an einem Mann..." kann auch Auslöser dafür sein, dass Menschen in die Transsexualität übergehen, um diesen Sexismus entfliehen. Die Häufigkeit ist dann nicht den Transgendern zu verdanken, sondern den Männern, die sie dazu nötigen und sich darüber wohlmöglich noch aufregen, dass es solche gibt.


 

SMF 2.0.19 | SMF © 2020, Simple Machines | Bedingungen und Regeln

go up