Autor Thema: Realitäten...  (Gelesen 127480 mal)

Offline MAS

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Re: Realitäten...
« Antwort #75 am: 26.12.2015 11:31 »

Das stimmt indes so nicht, Nico.

Männliche Schönheit sieht zwar anders aus als weibliche, aber auch Frauen reden von schönen Männern.

Über dies gibt es doch auch dieses eine Volk in der Sahelzone, in dem sich die Männer für die Frauen schminken und tanzen, und die Frauen suchen sich die schönsten Männer aus.
Hier unter Nummer 8: https://erlieben.de/blog/2014/09/07/die-10-ausgefallensten-liebesbraeuche-der-welt/
Oder hier: http://www.transafrika.org/pages/laenderinfo-afrika/niger.php:
Zitat
Besonders eindrucksvoll ist das Fest Gerewol der Peul-Bororo-Nomaden. Höhepunkt dieses Treffens ist der bekannte Schönheitswettbewerb der jungen Männer, die um die Gunst der Frauen werben. Dazu schmücken, frisieren und schminken sie sich und tanzen zu geheimnisvollen Gesängen.

LG,
Michael

Hier habe ich noch ein Video gefunden über die Peul-Bororo:
https://www.youtube.com/watch?v=VTvr1ET2hXc

Das ist ein Ausschnitt aus diesem Film: https://www.youtube.com/watch?v=pxfS3ol93Lw
LG, Michael
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Offline GregorM

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Re: Realitäten...
« Antwort #76 am: 26.12.2015 11:36 »
Man kann die Zeit vor der französischen Revolution nicht mit der Zeit heute vergleichen.
Zum einen gab es einen anderen Modestil und das Tragen von Kleidern des andren Geschlechts war bestimmt noch verpönter als heute.
Die abgebildeten Herren waren wohl alle sehr reich und durch Geburt adelig. Das heißt ihr Reichtum entstand nicht durch Arbeit. Sie waren ganz andres sozialisiert. Deshalb war ihre Kleidung aus heutiger Sicht wohl verspielter und künstlerischer. Auch wenn ihre Kleidung heute auf uns sehr feminin wirkt, so war sie es damals nicht. Vielleicht liegt es daran, das die Damenmode Stilelemente dieser Kleidung kopiert hat.
Die Männer auf dem Bild lebten praktisch in einer Paralellgesellschaft, die mit dem Leben der gewöhnlichen Menschen wenig gemeinsam hatte.

Wohl ein Grund warum sich das gemeine Volk erhob und gegen diese Paralellgesellschaft, die auf Kosten des Volkes lebte,  aufbegehrte und sie letzlich zerstörte.

Nach der französischen Revolution schlug die Männerkleidung einen anderen Weg ein. Alle Männer mußten arbeiten oder in den Krieg ziehen, die Kleidung mußte Zweckmäßig sein. Ansehen enstand durch mühevolle Arbeit oder kämpfen. Die einzigen Menschen die nicht arbeiten mußten, niemals im Krieg kämpfen mußten und als schmückendes Beiwerk galten, waren die Frauen wohlhabender Männer. Das drückte sich in ihrer Kleidung aus.

Ich denke die meisten von uns leben nicht in einer Paralellgesellschaft, wir sind nicht unermesslich reich, wir müssen für unseren Lebensunterhalt arbeiten und sind darauf angewiesen diese Arbeitsverhältnisse auch aufrecht zu erhalten.
Wären wir unermesslich reich, würden alle aus einer bestimmten Oberschicht stammen, so würden wir hier um andere Themen diskutieren. Unsere Kleidung wäre sicher eine andere.

Meine Meinung zur Geschichte.


Sehr gut geschrieben, Zwurg!

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Offline Tine

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Re: Realitäten...
« Antwort #77 am: 26.12.2015 11:44 »
Mag sein, dass der eine oder andere meiner Bekannten etwas konservativ eingestellt ist. Aber es sind längst nicht alle.

Ja aber, liebe Tine, was sollte denn sonst der Grund für die negative Einstellung rocktragenden Männern gegenüber sein, als eine konservative Einstellung?

Also konservativ in Bezug auf Kleidung, nicht unbedingt auch auf andere Themen.

Hallo Michael,

ich weiß nicht, ob das der ausschlaggebende Punkt ist, konservativ zu sein,
Ich denke, die Kleidung übermittelt eine Botschaft. So ähnlich wie das gesprochene Wort. Darauf gibt es auch mehere Möglichkeiten zu reagieren. Wenn mich jemand auf Chinesisch anspricht, werde ich vermutlich freundlich lächelnd mit den Achseln zucken, weil ich schon die Worte nicht verstehe. Manche Leute sagen Dinge, bei denen ich die Worte verstehe aber den Sinn oder die Absicht nicht erfassen kann. Selbst wenn derjenige etwas explizit zu mir sagen möchte, reagiere ich vielleicht nicht darauf, weil ich es nicht auf mich beziehe. Und dann gibt es Äußerungen, bei denen ich erkenne, dass sie für mich gedacht sind, verstehe, was derjenige sagen wollte und reagiere - entweder so, wie der Absender der Botschaft es erwartet oder ganz anders.

Wer dabei "Recht" hat oder im Unrecht ist, ist dabei wieder eine ganz andere Geschichte. Sofern es "Recht" und "Unrecht" in dieser Form überhaupt gibt.

Viele Grüße
Tine

Offline Tine

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Re: Realitäten...
« Antwort #78 am: 26.12.2015 12:11 »
Hallo Nico,

Du schreibst sehr viel und auch einiges, was sicher richtig ist.
Was auf jeden Fall nicht stimmt, ist, dass Frauen den schöneren Körper haben. Schön ist, wer glücklich ist, ganz unabhängig von einzelnen körperlichen Merkmalen.
Es gibt mindestens genauso viele Frauen, die mit ihrem Körper unzufrieden sind wie Männer. Und es gibt mindestens so viele schöne Männer wie Frauen. (Erst auf der Weihnachtsfeier habe ich mir wieder gedacht, dass mein Chef ein schöner Mann ist. Nicht mehr ganz jung und auch die eine oder andere Ecke bestimmt nicht, wie bei Models oder Fiimschönheiten, aber eben insgesamt sehr ansehnlich. Möglicherweise hilft auch dazu, dass er sehr auffassungsstark, ehrlich und humorvoll ist. Er hat übrigens keine Narben, zumindest keine die ich kenne. ;) )

Zum Thema "Narben", zu dem Du Dich in einem andern Beitrag geäußert hast: Ich finde Narben weder attraktiv noch beeinflussen sie Attraktivität in meinen Augen nachteilig. (Wenn sie entstellen, sieht das natürlich wieder anders aus.) Narben machen mich eher traurig, weil sie meist die Zeugen von Leid sind - bei Männern und Frauen.
Möglicherweise gibt es Frauen, die Narben sexy finden, aber es sind längst nicht alle.

Auch, weil Du von hässlichen Füßen und Männerbeinen sprichst. Das ist alles eine sehr subjektive Einstellung von Dir. Ich finde nicht, dass es hier einen großen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt. Es gibt viele Männer mit sehr schönen Beinen (die sie durchaus auch zeigen dürfen!) und es gibt auch Frauen, deren Beine keinem Schönheitsideal entsprechen. Nur wer entscheidet, was "gezeigt" werden darf und was nicht? Auch hier im Forum wurde schon häufig über übergewichtige Frauen hergezogen, die kurze Röcke tragen oder Leggins oder was auch immer, was dem Betrachter sauer aufgestoßen ist.

Es steht Männern durchaus frei ihre Beine zu zeigen. Nur, warum es dann unbedingt ein Minirock sein soll und keine Hose sein darf, das verstehe ich nicht.

Viele Grüße
Tine

PS: Zum Jeansrock-Thread noch ein Wort. Diese knatschengen Jeansröcke, isnbesondere in Kombination mit hohen Stiefeln stehen für mich sehr stark in einem Zusammenhang mit weiblicher Sexualität, ebenso wie High Heels und andere Merkmale, die von einigen Zeitgenossen hier sehr ausgiebig zur Schau getragen werden.
Viele diese Merkmale empfinde ich auch bei Frauen, wenn sie im ungeeigneten Zusammenhang zur Schau gestellt werden, als unpassend.


Offline high4all

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Re: Realitäten...
« Antwort #79 am: 26.12.2015 12:16 »
Mag sein, dass der eine oder andere meiner Bekannten etwas konservativ eingestellt ist. Aber es sind längst nicht alle.

Ja aber, liebe Tine, was sollte denn sonst der Grund für die negative Einstellung rocktragenden Männern gegenüber sein, als eine konservative Einstellung?

Also konservativ in Bezug auf Kleidung, nicht unbedingt auch auf andere Themen.

Hallo Michael,

ich weiß nicht, ob das der ausschlaggebende Punkt ist, konservativ zu sein,
Ich denke, die Kleidung übermittelt eine Botschaft. So ähnlich wie das gesprochene Wort. Darauf gibt es auch mehere Möglichkeiten zu reagieren. Wenn mich jemand auf Chinesisch anspricht, werde ich vermutlich freundlich lächelnd mit den Achseln zucken, weil ich schon die Worte nicht verstehe. Manche Leute sagen Dinge, bei denen ich die Worte verstehe aber den Sinn oder die Absicht nicht erfassen kann. Selbst wenn derjenige etwas explizit zu mir sagen möchte, reagiere ich vielleicht nicht darauf, weil ich es nicht auf mich beziehe. Und dann gibt es Äußerungen, bei denen ich erkenne, dass sie für mich gedacht sind, verstehe, was derjenige sagen wollte und reagiere - entweder so, wie der Absender der Botschaft es erwartet oder ganz anders.

Wer dabei "Recht" hat oder im Unrecht ist, ist dabei wieder eine ganz andere Geschichte. Sofern es "Recht" und "Unrecht" in dieser Form überhaupt gibt.

Viele Grüße
Tine

Ist es denn ein Grund zu einer negativen Einstellung oder negativen Reaktion, wenn jemand die Botschaft, die von einem rocktragenden Mann ausgeht, nicht versteht? Oder könnte derjenige, der die Botschaft nicht versteht, nicht nachfragen? Es gibt durchaus Leute, die das tun.

Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

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Offline Tine

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Re: Realitäten...
« Antwort #80 am: 26.12.2015 12:20 »
Angesichts dessen verlieren Fragen nach wer darf und/oder sollte welche Kleidung tragen, völlig an Bedeutung. Es ist unbedeutend, ob ein Mensch seinen Körper mit einer Hose oder einem Rock oder einem sonstigen anderen Kleidungsstück bedeckt. Es gibt wichtigeres als die Frage, ob ein Mann einen Rock und weitere Damenkleidung tragen darf.

Da bin ich wohl einem auf die Füße getreten. Es tut mir leid, dass Du Dich belästigt gefühlt hast. Zu dem was ich geschrieben habe, stehe ich jedoch nach wie vor.

Und ich bitte um Verzeihung, wenn ich das so platt sage: Mit dem Argument, dass die Erde ein verschwindend kleiner Punkt im unendlichen Weltall ist, könnten wir alles als bedeutlungslos einstufen, Kriege, Kindsmord und was sonst noch so an Scheußlichkeiten auf der Erde aufzuzählen ist.

Meine Wirklichkeit ist genau die hier auf dieser Erde, exakt da, wo ich mich aufhalte. Da interessiert mich der Sack Reis, der in China umfällt ebensowenig wie ein Alienfurz auf dem dritten Jupitermond oder sonstwo.

Wenn Du tatsächlich von der absoluten Bedeutungslosigkeit, die ich aus dem von Dir zitierten Text deuten würde, überzeugt bist, könntest Du lächelnd Deinen Rock tragen und denken: Bedeutungslos, was Tine schreibt.
Die Tatsache, dass es Dir einen Beitrag wert ist, zeigt in meinen Augen, dass die Überzeugung doch nicht ganz von innen kommt.

Nix für ungut!
Tine

Offline Tine

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Re: Realitäten...
« Antwort #81 am: 26.12.2015 12:21 »
Mag sein, dass der eine oder andere meiner Bekannten etwas konservativ eingestellt ist. Aber es sind längst nicht alle.

Ja aber, liebe Tine, was sollte denn sonst der Grund für die negative Einstellung rocktragenden Männern gegenüber sein, als eine konservative Einstellung?

Also konservativ in Bezug auf Kleidung, nicht unbedingt auch auf andere Themen.

Hallo Michael,

ich weiß nicht, ob das der ausschlaggebende Punkt ist, konservativ zu sein,
Ich denke, die Kleidung übermittelt eine Botschaft. So ähnlich wie das gesprochene Wort. Darauf gibt es auch mehere Möglichkeiten zu reagieren. Wenn mich jemand auf Chinesisch anspricht, werde ich vermutlich freundlich lächelnd mit den Achseln zucken, weil ich schon die Worte nicht verstehe. Manche Leute sagen Dinge, bei denen ich die Worte verstehe aber den Sinn oder die Absicht nicht erfassen kann. Selbst wenn derjenige etwas explizit zu mir sagen möchte, reagiere ich vielleicht nicht darauf, weil ich es nicht auf mich beziehe. Und dann gibt es Äußerungen, bei denen ich erkenne, dass sie für mich gedacht sind, verstehe, was derjenige sagen wollte und reagiere - entweder so, wie der Absender der Botschaft es erwartet oder ganz anders.

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Viele Grüße
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Ist es denn ein Grund zu einer negativen Einstellung oder negativen Reaktion, wenn jemand die Botschaft, die von einem rocktragenden Mann ausgeht, nicht versteht? Oder könnte derjenige, der die Botschaft nicht versteht, nicht nachfragen? Es gibt durchaus Leute, die das tun.



Ja, und es gibt Leute, die das nicht tun. Wer sagt denn, dass ich alles verstehen muss? Und wer sagt, dass derjenige, der die Botschaft aussendet, verstanden hat, was er tut?

Offline high4all

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Re: Realitäten...
« Antwort #82 am: 26.12.2015 12:40 »
Es steht Männern durchaus frei ihre Beine zu zeigen. Nur, warum es dann unbedingt ein Minirock sein soll und keine Hose sein darf, das verstehe ich nicht.
Wie soll man in einer langen Hose oder sogenannten Shorts, die bis zum Knie reichen, Bein zeigen? Denn an wirklich kurzen Hosen haben viele Leute auch etwas auszusetzen.

PS: Zum Jeansrock-Thread noch ein Wort. Diese knatschengen Jeansröcke, isnbesondere in Kombination mit hohen Stiefeln stehen für mich sehr stark in einem Zusammenhang mit weiblicher Sexualität, ebenso wie High Heels und andere Merkmale, die von einigen Zeitgenossen hier sehr ausgiebig zur Schau getragen werden.
Ist schon lustig, dass weibliche Sexualitätsmerkmale von Männern zur Schau gestellt wird. Und ganz besonders gemein, dass Männer es wagen, in eine Frauendomäne einzudringen.  

Den Begriff "Zeitgenossen" empfinde ich als abwertend.

Viele diese Merkmale empfinde ich auch bei Frauen, wenn sie im ungeeigneten Zusammenhang zur Schau gestellt werden, als unpassend.

Was ist ein ungeeigneter Zusammenhang? Kannst Du das mit Beispielen belegen?

Deine Versuche, Männern das Rocktragen auszutreiben, funktionieren bei mir nicht. Die subtilen Methoden vieler Frauen, Männer zu manipulieren (indirekt und um drei Ecken herum), sind mir hinlänglich bekannt. Mit sechs Frauen (oder solchen, die es noch werden) in der Familie gewinnt man an Erfahrung und sieht, dass die "indirekte Manipulationsmethodik" schon von Teenagerinnen benutzt wird.

Zitat
PS: Ich hab extra gefragt, ob er wegen der inzwischen etwas fülligeren Figur oder auch so keine Röcke mehr trägt. Er meinte, er habe es kapiert und bräuchte sie nicht mehr.

Was hat er kapiert?

Es grüßt einer der Zeitgenossen. Der keine Hosen mehr braucht.
Hajo

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Offline Asterix

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Re: Realitäten...
« Antwort #83 am: 26.12.2015 14:17 »
Meines Erachtens ist das menschliche Kleidungsverhalten ausschließlich erlerntes Verhalten.

Gruß
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Offline Zwurg

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Re: Realitäten...
« Antwort #84 am: 26.12.2015 14:30 »
Über die kürze und Enge von Röcken, kann man streiten.
Mir persönlich sind viele der gezeigten Rockmodelle zu kurz oder auch zu eng.
Ich würde das so nicht tragen wollen.

Stiefel, auch Overknees sind ganz klar der Herrenmode vergangener Zeiten entliehen. Viele Männer trugen früher Stiefel, zum Reiten oder wenn sie draussen unterwegs waren, Overknees vor allem bei schlechtem Wetter und Dreck.
Als im 16. Jahrhundert die Heerespaucken und eher dünne Beinkleider in Mode waren wohl auch wegen der Kälte.

Die kurzen Röcke und Hosen die Frauen vor allem in den 90 igern trugen, erinnern mich an die alte Herrenmode.

Tja, die alten Zeiten sind vorbei, möglicherweise ändert sich die Mode der Männer auch langsam, wenn Männer hauptsächlich in Büros arbeiten und weniger auf dem Bau oder anderen rauhen Berufen, bei denen man keine Röcke brauchen kann, weil die Automatisierung fortschreitet. Möglicherweise werden Kriege auch zukünftig nicht mehr von Männern in Kampfuniform geführt, sondern von Maschinen.
In früheren Zeiten waren vor allem Katastrophen Wechselmarken der Mode. Die Pest führte im 13. Jahrhundert zu einer neuen Männermode.
Und vor allem die Weltkriege des 20. Jahrhunderts trugen maßgeblich zur Veränderung der Damenmode bei. Da keine Männer anwesend waren übernahmen viele Frauen Männeraufgaben und die damit verbundene Kleidung. Später zogen sie diese ungern wieder aus.
Ich weiß nicht ob es im 21. Jahrhundert Katastophen geben wird, die sich auf die Männerkleidung unserer Gesellschaft auswirken werden. Ich hoffe es gibt einen weniger katastrophalen Modewandel.
Fakt ist wir sind sehr wenige Männer, und nicht immer so mutig unser Rocktragen wirklich durchzusetzen. ( Da will ich mich gar nicht ausnehmen, obwohl ich nun schon seit fast 15 Jahren öffentlich immer wieder im Rock unterwegs bin. )

Danke für das Kompliment Gregor M

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Offline MAS

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Re: Realitäten...
« Antwort #85 am: 26.12.2015 16:18 »
Mag sein, dass der eine oder andere meiner Bekannten etwas konservativ eingestellt ist. Aber es sind längst nicht alle.

Ja aber, liebe Tine, was sollte denn sonst der Grund für die negative Einstellung rocktragenden Männern gegenüber sein, als eine konservative Einstellung?

Also konservativ in Bezug auf Kleidung, nicht unbedingt auch auf andere Themen.

Hallo Michael,

ich weiß nicht, ob das der ausschlaggebende Punkt ist, konservativ zu sein,
Ich denke, die Kleidung übermittelt eine Botschaft. So ähnlich wie das gesprochene Wort. Darauf gibt es auch mehere Möglichkeiten zu reagieren. Wenn mich jemand auf Chinesisch anspricht, werde ich vermutlich freundlich lächelnd mit den Achseln zucken, weil ich schon die Worte nicht verstehe. Manche Leute sagen Dinge, bei denen ich die Worte verstehe aber den Sinn oder die Absicht nicht erfassen kann. Selbst wenn derjenige etwas explizit zu mir sagen möchte, reagiere ich vielleicht nicht darauf, weil ich es nicht auf mich beziehe. Und dann gibt es Äußerungen, bei denen ich erkenne, dass sie für mich gedacht sind, verstehe, was derjenige sagen wollte und reagiere - entweder so, wie der Absender der Botschaft es erwartet oder ganz anders.

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Viele Grüße
Tine

Liebe Tine,

Du meinst also, Kleidung zu tragen sei so etwas wie eine Kommunikation. Das sagte mir schon mal jemand.

Und Du meinst, dass der Träger einer Kleidung damit etwas aussagt, das der Betrachter des Trägers in seiner Kleidung versteht oder eben nicht.

Wenn ich mich im Rock also als einen emanzipierten Mann empfinde, und demzuvolge meine, das müssten doch Betrachter auch so verstehen, wäre der Rock Träger der Aussage: "Ich bin ein emanzipierter Mann".
Dagegen verstehen die Betrachter vielleicht: "Ich wäre gerne eine Frau". Und da - jetzt kommt doch wieder Konservativismus inst Spiel - gemäß konservativer Wertung der Wunsch, einem anderen Geschlecht anzugehören, als unmoralisch angesehen wird, distanziert man sich von mir.
Konstruktivistisch bestimmt der Empfänger die Bedeutung einer Botschaft. Also mag ich zwar etwas meinen, aber wenn der Empfänger das nicht verstehet, hat die Botschaft für ihn eine andere Bedeutung als für mich als Sender. Damit schlägt die Kommunikation fehl.

Ich merke ja, dass, wenn ich erkläre, warum ich gerne Röcke trage, die meisten das sehr schnell kapieren. Und doch mag unter dem kognitiven Verstehen ein emotionales Vorurteil sehr stark sein. Zugleich will ich aber auch nicht den Emanzipationsgedanken betonen, indem ich mich von Transgendern usw. distanziere, weil es für micht nichts Unmoralisches ist, sondern eher die Verurteilung der Betroffenen unmoralisch wäre.

Was schlägst Du vor, sollte Mann tun, damit seine Botschaft verstanden wird, auch wenn er nicht dazu kommt, etwas zu erklären?

LG!
Michael   
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Offline high4all

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Re: Realitäten...
« Antwort #86 am: 26.12.2015 17:00 »
Hallo Michael,
wenn Du mit Deiner Kleidungsbotschaft nicht mißverstanden werden willst, heißt das in letzter Konsequenz stromlinienförmige Anpassung an den Mainstream. "Anpasseure" haben derzeit Hochkunjunktur. Auf neudeutsch heißt das Coaching.

Was das für Dein Outfit bedeutet: Rock adé.

Überhaupt alles, was irgendwie aus dem Rahmen der Männerkleiderordnung fällt.

Es ist für die Kritiker im Übrigen sehr bequem, die Verantwortung für ihr Nicht- oder Falschverstehen der Kleiderbotschaft auf den Träger zu legen. Ein Mechanismus, der gerne von Vergewaltigern auf ihre Opfer angewendet wird, um die Schuld an der Tat loszuwerden ("die Frau trug so aufreizende Kleidung, die hat selber schuld").

Übersetzt auf Männer in Röcken: "Der Typ trug einen Rock, der hat selbst schuld, wenn ich ihn ablehne/anpaule!" Damit verlangen Kritiker nichts anderes, als dass wir uns anpassen. Damit sie keinen Anstoss mehr nehmen müssen. Oder ihre Ansichten wohlmöglich ändern müssten. Aus deren Sicht eine Zumutung.

Und selbstverständlich offenbart das eine konservative Haltung. Denn konservative Menschen wollen möglichst keine Veränderung, sondern das Althergebrachte bewahren.

LG
Hajo
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Re: Realitäten...
« Antwort #87 am: 26.12.2015 17:20 »
Hallo Michael,
wenn Du mit Deiner Kleidungsbotschaft nicht mißverstanden werden willst, heißt das in letzter Konsequenz stromlinienförmige Anpassung an den Mainstream. "Anpasseure" haben derzeit Hochkunjunktur. Auf neudeutsch heißt das Coaching.

Was das für Dein Outfit bedeutet: Rock adé.

Überhaupt alles, was irgendwie aus dem Rahmen der Männerkleiderordnung fällt.

Es ist für die Kritiker im Übrigen sehr bequem, die Verantwortung für ihr Nicht- oder Falschverstehen der Kleiderbotschaft auf den Träger zu legen. Ein Mechanismus, der gerne von Vergewaltigern auf ihre Opfer angewendet wird, um die Schuld an der Tat loszuwerden ("die Frau trug so aufreizende Kleidung, die hat selber schuld").

Übersetzt auf Männer in Röcken: "Der Typ trug einen Rock, der hat selbst schuld, wenn ich ihn ablehne/anpaule!" Damit verlangen Kritiker nichts anderes, als dass wir uns anpassen. Damit sie keinen Anstoss mehr nehmen müssen. Oder ihre Ansichten wohlmöglich ändern müssten. Aus deren Sicht eine Zumutung.

Und selbstverständlich offenbart das eine konservative Haltung. Denn konservative Menschen wollen möglichst keine Veränderung, sondern das Althergebrachte bewahren.

LG
Hajo


Das, lieber Hajo, wäre aber das Kinde mit dem Bade ausschütten. Wenn ich tatsächlich eine Botschaft kommunizieren will, bringt es doch nichts, die Kommunikation gleich sein zu lassen, nur um nicht missverstanden zu werden. In einer gängigen Männerkleidung kann ich nicht meine Emanzipation kommunizieren.

Wenn ich schreibe, dass der Empfänger über die Bedeutung entscheidet, dann bedeuetet das, dass er das Empfangene für sich neu konstruiert. ich kann aber gucken, ihm dabei so zu helfen, dass seine Neukonstruktion, also sein Verständnis der von mir ausgesandten Signale, meinem Verständnis möglichst nahe kommen. Das ist eben meine Frage an Tine, was man ihrer Meinung nach tun sollte, um das zu erreichen.

Dein T-shirt ist da natürlich bestens geeignet: "Freiheit für die Männerbeine!"  :D

LG!
Michael
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Re: Realitäten...
« Antwort #88 am: 26.12.2015 17:40 »

Dein T-shirt ist da natürlich bestens geeignet: "Freiheit für die Männerbeine!"  :D

LG!
Michael
Leider auf die Dauer modisch etwas eintönig. Auch kann ich selbst damit Mißverständnisse nicht vollständig ausschließen. Besonders bei Menschen, die mir das Tragen von Röcken verleiden wollen, hilft das Shirt nicht. Die werden solange "mißverstehen", bis ich "das Kind mit dem Bade ausschütte".

LG
Hajo
(Bei den heutigen Temperaturen cellulitefreie Zone im Mini.)
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Re: Realitäten...
« Antwort #89 am: 26.12.2015 17:54 »

Dein T-shirt ist da natürlich bestens geeignet: "Freiheit für die Männerbeine!"  :D

LG!
Michael
Leider auf die Dauer modisch etwas eintönig. Auch kann ich selbst damit Mißverständnisse nicht vollständig ausschließen. Besonders bei Menschen, die mir das Tragen von Röcken verleiden wollen, hilft das Shirt nicht. Die werden solange "mißverstehen", bis ich "das Kind mit dem Bade ausschütte".

LG
Hajo
(Bei den heutigen Temperaturen cellulitefreie Zone im Mini.)

Na ja, wer es nicht verstehen will, den kann man auch nicht ernst nehmen. Ich beziehe mich eher auf die Mitmenschen, die zwar Vorurteile haben, aber auch bereit sind, dazuzulernen, wenn sie die Chance dazu bekommen. Und die will ich ihnen gerne geben.

LG, Michael
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