Autor Thema: Realitäten...  (Gelesen 127205 mal)

androgyn

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Re: Realitäten...
« Antwort #195 am: 29.12.2015 14:16 »
Seltsam. Was ist an der Schulterpartie so aufregend? Viele Bauarbeiter zeigen im Sommer den gesamten Oberkörper und niemand regt sich auf.
Hajo. Der Bauarbeiter steht dem Dingsbums, wo Cephalus verkehrt, eine Stufe niedriger. Kein Anzugsträger würde sich an einem Bauarbeiter als Kunde stören, wenn der in Bauklamotten herantritt. Und ich wette, der Bauarbeiter zieht sich dann trotzdem etwas darüber. Den transparenten Einatz kannst du mit Schmuck vergleichen, der Weiblichkeit assoziizert.

Gestern war mein Rock besonders Mini (34 cm) und fast* niemanden hat´s interessiert.  ::)

*Die Dame vom Sicherheitspersonal ist begeistert von meinen Beinen und fand den Rock ok. Schließlich seien die Pobacken und auch sonst alles bedeckt, sagte sie. 8)
Ja Hajo, deine Realität muss aber nicht die Realität von Cephalus sein. Siehst doch, dass er andere Erfahrung macht.Und du machst widerum andere, als ich. Ich habe für einen Mann die Größe einer etwas größeren Frau, gemessen an der heutigen Zeit. Bin als unter dem Durchschnitt der Männer und falle selbst durch hohe High-Heels kaum ins Gewicht, wo Cephalus dagegen die 2m Marke ankratzt ud mehr auffallen und Reaktionen kassieren würde.

Offline high4all

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Re: Realitäten...
« Antwort #196 am: 29.12.2015 14:28 »
Ich kenne ihn auch, den ewigen Kampf mit der Tastatur:

Zitat
Hajo, der Bauarbeiter steht dem Dingsbums, wo Cephalus verkehrt eine Stufe niedriger. kein Anzugsträger würde sich an einem Bauarbeiter als Kunde stören wenn der in Baulamotten herantritt. Und ich wete der Baurabtier ziet sich dann trotzdme etwas darüber. Den transparenten Einatz kannst du mit Schmuck vergleichen, der Weiblichkeit assoziizert.
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androgyn

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Re: Realitäten...
« Antwort #197 am: 29.12.2015 14:41 »
Danke für die Korrektur. Du hast aber die Satzzeichen übersehen  ;D
Meine Tasten am Netbook hängen oft. Oder ich drücke zu leicht oder zu schnell drauf.

Offline high4all

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Re: Realitäten...
« Antwort #198 am: 29.12.2015 14:56 »
Danke für die Korrektur. Du hast aber die Satzzeichen übersehen  ;D
Meine Tasten am Netbook hängen oft. Oder ich drücke zu leicht oder zu schnell drauf.

Ich wollte nicht zu kleinlich sein. :) :) :) :) :)
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Offline MAS

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Re: Realitäten...
« Antwort #199 am: 29.12.2015 16:22 »
Liebe Nico!

Hallo Michael,
die muslimischen Männer zeigen nicht mehr Haut, als de westlichen heterosexuellen Männer.
Ich hab emir das mal genauer angesehen. Homosexuelle Männer zeigen in der Regel mehr Haut, auh wenn sie sich stereotypisch männlich kleiden. Das sind kleine Details.

Ich meinte, muslimische Männer zeigen mehr Haut als muslimische Frauen.

Auch da liegt die Vorliebe der Männer zu grunde, aber anders: die Haut ihrer Frauen soll anderen Männern gegenüber bedeckt sein, während sie selbst sich die Möglichkeit offen lassen, ihre Haut in der Hitze auch mal etwas mehr zu belüften.

Genau das meinte ich.

Das witzige daran ist, dass das keine Vorliebe gegenüber anderen Männern ist, wie die Vorliebe nackte Frauenbeine zu sehen. Das schrieb ich schon Tine. Nackte Frauenbeine gelten als sexy, während nackte Männerbeine als "ist so" keinerlei Anziehung wecken. Und weil Männerbeine nicht mit dem Attribut sexy aufgeladen sind bzw. weder Frauen noch Männer wirklich anmachen, sollen diese wie jedes normale andere Körperteil bedeckt werden. as gleiche gilt für den Schulterbereich, wie Cephalus schreibt.
Gregor hat mich heute angeschrieben und meinte ich sei ein netter Kerl, hätte aber eine aggressive Haltung.
Jetzt weiß ich, was er damit meinen könnte.

Das habe ich schon anders erlebt: So manche Frau lobte schon meine nackten Beine.

LG, Michael
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androgyn

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Re: Realitäten...
« Antwort #200 am: 29.12.2015 18:19 »
Auweia. Bei mir sind Passagen drin, die so nicht sein sollten.  :o

Offline Tine

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Re: Realitäten...
« Antwort #201 am: 30.12.2015 01:31 »
Hallo Nico,

ich denke mal, dass ich einen etwas anderen Blickwinkel als Du habe. Ich habe auf vieles, was Du mir schreibst noch gar nicht explizit geachtet. Wahrscheinlich, weil es mich als Frau kaum betrifft. Ich sage mal, mir fehlen keine nackten Männerbeine, wobei ich rein gar nichts dagegen hätte welche zu sehen. Und ich könnte mir vorstellen, dass es vielen anderen Frauen auch so geht. Mich stört häufig die Freizügigkeit, mit der sich so mache Frau präsentiert. Etwas mehr Stoff gefiele mir besser, denn zu oft habe ich den Eindruck, dass Frauen eher als Körper denn als denkendes Wesen wahrgenommen werden, während Männer bevorzugt Geist sind, der halt auch einen Körper mit sich herumträgt, damit man eine Adresse hat, wenn man/frau mit dem "Geist" reden möchte.

Ich frage mich, woran es liegt, dass sich so wenig ändert am Dresscode der Männer. Vielleichgt, weil sich viele an solche Ratgeber halten, die Du aus dem Gedächtnis zitierst (und die in meinen Augen völliger Schwachsinn sind, wenn sie behaarte Männerbein zum Schrecklichsten machen, das man dem Betrachter zumuten kann - wer schreibt denn sowas??? Und warum darf er/sie das und warum liest das jemand?). Vielleicht ändert sich nichts, weil viele Männer sich nicht trauen, etwas neues anzufangen, weil sie keine Lust haben, sich Gedanken zu mache, weil es ihnen nicht wichtig ist oder aus sonstigen Gründen, die mir nicht einfallen? Bei den Frauen hat es wohl ein gutes Jahrhundert gedauert, aber die Frau hat sich aus dem Korsett (im wahrsten Sinne des Wortes) befreit und trägt jetzt praktische, alltagstaugliche Kleidung. (Die Bauersfrau hatte sicher auch kein Korsett, mit dem sie bei ihrer schweren Arbeit alle paar Minuten umgekippt wäre.)
Interessant fand ich an dem Bild mit dem edel gewandeten Paar, das Du ausgegraben hast, dass zwar die Männerkleidung aus unserer heutigen Sicht "weiblicher" gewirkt hat, aber die Frauen ganz anders gekleidet waren. Es war wohl auch damals so, dass Männer und Frauen unterschiedliche Kleidungsstilen verpflichtet waren.

Und die weitere Frage, die ich mir stelle, warum geht es Euch in erster Linie um Röcke. Warum zieht ihr kein rosa Jacket an, wie Du es zu recht vermutest, dass mein Kollege es nicht trägt. Warum tragt ihr keine kurzen Hosen, die aktuell (na gut, es ist Dezember) kaum zu sehen sind. Hingucker wären das auch.

Es muss also noch einen andern Grund für den Rock geben. Aber welchen?

Viele Grüße
Tine

PS: Ich hatte noch einiges mehr geschrieben, aber das ist der Delete-Taste zum Opfer gefallen, weil ich nicht so genau formuliert hatte, dass nur an jedem dritten oder vierten Wort ein Aufhänger für genaue Leser war.

PPS: Vielleicht sollte ich mir wirklich mal die Mühe machen, mir die Leute um mich herum genauer anzuschauen. Ich habe so den Eindruck von mir, dass ich, da nicht auf Brautschau, die Hüllen der meisten Menschen nur sehr oberflächlich betrachte.

PPPS: Ich habe nicht weit in Gregors letzten Beiträgen gelesen, aber die Äußerungen, die er da tut, finde ich nicht unpassend. Gregor steht, das denke ich zumindest von ihm, dem Rock an sich sehr aufgeschlossen gegenüber, auch wenn er bevorzugt Kilts trägt. Er möchte aber außer dem Rock zweifeilsfrei einen Mann sehen. Vermutlich auch, weil - so vermute ich - er fürchtet, dass Männer, die sich sehr großzügig in der Damenabteilung bedienen, die gemäßigten Rocker mit in die "Spinner-Schublade" ziehen.
Wenn sich Rock am Mann durchsetzen soll, dann langsam und zuerst sehr dezent. In 100 Jahren kann das ganz anders aussehen, nur werden wir das vermutlich nciht mehr miterleben.

Offline high4all

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Re: Realitäten...
« Antwort #202 am: 30.12.2015 07:38 »

Und die weitere Frage, die ich mir stelle, warum geht es Euch in erster Linie um Röcke. Warum zieht ihr kein rosa Jacket an, wie Du es zu recht vermutest, dass mein Kollege es nicht trägt. Warum tragt ihr keine kurzen Hosen, die aktuell (na gut, es ist Dezember) kaum zu sehen sind. Hingucker wären das auch.

Es muss also noch einen andern Grund für den Rock geben. Aber welchen?

Guten Morgen Tine,
warum andere Männer Röcke tragen weiß ich nicht. Für mich ist der Rock, insbesondere der Minirock, ein Zeichen von Freiheit. Und zwar in höherem Maße, als wenn ich eine kurze Hose oder ein rosa Jackett oder eine bunte Hose trage. Weil ich mit dem Rock deutlich sichtbar Grenzen überschreite.

Aus Frauensicht mag es merkwürdig erscheinen, warum ein Mann ein Kleidungsstück trägt, von dem sich Frauen nach langen Kämpfen befreit haben. Für mich symbolisiert der Rock eine Befreiung vom Hosenzwang. Um das deutlich zu machen, bevorzuge ich kurze Röcke.

Den Frauen, die in den 60ern für den Minirock demonstriert haben (gab es wirklich), ging es unter anderem um die Freiheit von langen Röcken.

Mir geht es beim Tragen von Miniröcken um die Freiheit von der Zwangsbehosung. Auch eine kurze Hose ist eine Hose und daher unzureichend für mein Anliegen.

Beste Grüße
Hajo
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Re: Realitäten...
« Antwort #203 am: 30.12.2015 09:18 »
Liebe Tine,

auf Deine Frage
Zitat
Und die weitere Frage, die ich mir stelle, warum geht es Euch in erster Linie um Röcke.
kann ich für mich antworten:

Röcke sind luftiger als Hosen, ein kurzer Rock luftiger als eine kurze Hose, ein langer Rock luftiger als eine lange Hose.
Außerdem gefällt mir die Optik von Röcken sehr gut, weswegen ich jetzt auch gerne im Winter Röcke trage mit Strumpfhose oder Leggings darunter. Da geht es nicht um die Luftigkeit.
Zudem war der Rock das Kleidungsstück, das für Jungen/Männer unserer Gesellschaft am meisten Tabu war, so dass es umso mehr reizt, dieses Tabu zu brechen.
Außerdem reizt es, die einstmals so scharfe Grenze zwischen Männerhose und Frauenrock, die Frauen längst transzendiert haben, nun auch von männlicher Seite zu überwinden.

Ein rosa Jackett bietet das alles nicht.

LG, Michael
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Offline DesigualHarry

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Re: Realitäten...
« Antwort #204 am: 30.12.2015 09:30 »
Hallo!

Für mich Symbolisieren Rock oder Kleid ab einer gewissen Länge Lebendigkeit. Das Schwingen eines weiten Rockes im Wind hat für mich etwas sehr lebendiges Natürliches und spielerisches an sich. Im Gegensatz dazu ist die Hose dann schon eher steif.

Längere Röcke und Kleider stehen für mich aber auch in Verbindung mit Frieden und höheres Bewusstsein, da praktisch alle Abbildungen von Gott, Engeln und dergleichen immer in typischen Gewändern vorhanden sind. Auch in Filmen trägt z.b. ein weiser Mann oft solche Kleidung.

Kurze Röcke ohne Leggins oder Strumpfhosen vermitteln mir dann aber wieder ein anderes Bild. Hier kommt es dann für mich auf die Situation an ob es für mich noch O.K. Ist oder nicht.

Ich persönlich fühle mich mit einem Rock näher der Natur verbunden als etwa mit einer kurzen Hose.

Liebe Grüße  :)

Offline cephalus

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Re: Realitäten...
« Antwort #205 am: 30.12.2015 09:47 »
Liebe Tine,

auf Deine Frage
Zitat
Und die weitere Frage, die ich mir stelle, warum geht es Euch in erster Linie um Röcke.
kann ich für mich antworten:

Vermutlich bin ich hier ein Sonderfall, Röcke thematisiere ich hier weil es ein Rockforum ist.
Mich langweilt das Einerlei der z.Zt. üblichen Männerkleidung.
Darum entwerfe ich viel selbst und greife gelegentlich auch mal in die Damenabteilung. Röcke sind für mich nur ein kleiner Teil der "Nichtstandardkleidung" , weder essentiell noch häufig getragen  (ausser bei Temperaturen > 30°).
 Einfach nur eine schöne Ergänzung.

androgyn

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Re: Realitäten...
« Antwort #206 am: 30.12.2015 10:17 »
Mich stört häufig die Freizügigkeit, mit der sich so mache Frau präsentiert. Etwas mehr Stoff gefiele mir besser, denn zu oft habe ich den Eindruck, dass Frauen eher als Körper denn als denkendes Wesen wahrgenommen werden, während Männer bevorzugt Geist sind, der halt auch einen Körper mit sich herumträgt, damit man eine Adresse hat, wenn man/frau mit dem "Geist" reden möchte.
Hallo Tine,
Barbara Vinken sagt dazu, die Frau ist das Nackte. Und der Mann das Geschlossene.
https://www.youtube.com/watch?v=fex-9qVigCw

Ich frage mich, woran es liegt, dass sich so wenig ändert am Dresscode der Männer.
Eine Sache dürfte die künstliche Aufrechterhaltung der sexuellen Spannung sein, im Gegensatz zu anderen Bereichen wie Beruf und Familie wo sich die Lebensweisen vn Frauen und Männer weitgehenst angeglichen haben.
Zum Beispiel kommt kaum noch ein Pornofilm ohne High-Heels aus die bis zum Schluss angelassen werden, wogegen kurze Röcke, wie man nicht vermuten würde, darin eine untergeordnete Rolle spielen. So festigt man künstlich geschlechtliche Attribute von Weiblichkeit. Achte mal drauf ;)

Wie du sagst, es gibt Männer, denen interessiert es nicht, es gibt welche, die trauen sich nicht und der häufigste Grund ist Homo und Transphobie. Homophobie ist nicht die Ablehnung von Schwulen, sondern die Angst, selber damit in Verbindung gebracht zu werden, wenn man sich mit Schwulen abgibt oder sich mit gewissen beschäftigt. Wie Rock tragen.

Frauen sind aber auch ein Grund, warum sich kaum etwas ändert. Männer kleiden sich in erster Linie, um Frauen zu gefallen und um gleichzeitig von anderen Männer Respekt zu erhalten. Ich hatte öfters die Gespräche und da fiel weniger die Frage, ob ich schwul sei nachem die Frage geklärt war, sondern wie das Frauen finden und ob ich überhaupt noch eine Chance bei Frauen hätte oder ich noch ernst genommen werde.

Bei den Frauen hat es wohl ein gutes Jahrhundert gedauert, aber die Frau hat sich aus dem Korsett (im wahrsten Sinne des Wortes) befreit und trägt jetzt praktische, alltagstaugliche Kleidung. (Die Bauersfrau hatte sicher auch kein Korsett, mit dem sie bei ihrer schweren Arbeit alle paar Minuten umgekippt wäre.)
Interessant fand ich an dem Bild mit dem edel gewandeten Paar, das Du ausgegraben hast, dass zwar die Männerkleidung aus unserer heutigen Sicht "weiblicher" gewirkt hat, aber die Frauen ganz anders gekleidet waren. Es war wohl auch damals so, dass Männer und Frauen unterschiedliche Kleidungsstilen verpflichtet waren.
Crossdressing ging als erstes von Frauen aus, die Soldat sein wollten und die Rechte der Männer erhalten wollten. Jean D'arc war so eine. Die wurde übrigens nicht nur wegen ihrer Taten verbrannt, sondern wegen dem Verstoß, Männerkleidung als Frau getragen zu haben ;)
Frauen haben sich regelmäßig an der Herrenmode bedient um gleichwertig mit den Männern zu sein. Sichtbare Überbleibsel sind Strumpfhosen und Stöckelschuhe.
https://spioninderfreiheit.wordpress.com/tag/mode/
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Und die weitere Frage, die ich mir stelle, warum geht es Euch in erster Linie um Röcke. Warum zieht ihr kein rosa Jacket an, wie Du es zu recht vermutest, dass mein Kollege es nicht trägt. Warum tragt ihr keine kurzen Hosen, die aktuell (na gut, es ist Dezember) kaum zu sehen sind. Hingucker wären das auch.
Du kannst dir auch die Frage stellen, warum Frauen überhaupt noch Röcke tragen und keine kurzen Hosen, wo sie sich doch die Hose erobern wollten und die emanzipierter ist?
As dem gleichen Grund tragen auch manche Männer, Röcke. Vielleicht ist es auch eine schwache Abstufung zum Transvestismus oder Transsexualität, die aber über die Körperliche Angleichung nicht hinaus geht? Es gibt eben einen Unterschied zwischen kurzen Hosen und kurzen Röcken. Zum Beispiel schwitze ich nicht mehr im Schritt, wie es in kurzen Hosen der Fall ist. Warum sind angenehme Dinge nur Frauen vorbehalten? Warum tragen wir keine kurzen Hosen? Nun, ganz einfach. Wenn man ein bisschen etwas auf Mode hält, finden sich keine kurze Hosen, die außerhalb der Strandbar tragbar sind. Ich trage aber auch kurze Hosen und habe die in kalten Jahreszeiten schon mit Strumpfhosen darunter kombiniert. Die Shorts fand ich aber auschließlich in der Damenabteilung. Ich habe noch keinen Anzug mit kurzen Hosen in der Herrenabteilung gesehen. Du? Warum ziehe ich kein rosa Jacket an?  Wenn ich eins finden würde, würde ich das tragen. Oft sind die aus der Herrenabteiung aber so lang und kastig, dass sie zu Röcken und anderem nicht mehr harmonieren. Rosafarbene Jackets bzw. Blazer in anderen Farbe außer schwarz und grau findet man allerdings nur in der Damenabteilung, wo sich auch die Frage erübrigt, warum Männer keine rosafarbenen Jackets tragen ;)
Um auf den historischen Punkt zurückzukommen mit der geschlechtlichen Kleidertrennung und Übernahme. Ich habe ein Napoelonbolero, der eigentlich für Frauen gedacht ist. Der war früher mal ein Teil der militärischen Uniform ;) Natürlich für die heutige Zeit modernisiert. Alle dachten, ich habe den aus der Herrenabteilung. Mit ein bisschen Modeverständnis und Nachdenken, würde man selber darauf kommen. Ja, die meisten Männer haben kein Interesse an Mode.
Und für diese Hosen habe ich eindeutigere Reaktionen bekommen, als im Rock ;)
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Es muss also noch einen andern Grund für den Rock geben. Aber welchen?

Viele Grüße
Tine
Der Grund, weswegen auch Frauen zum Rock greifen. Lust und Genuß. Ich weiß, das darf im männlichen Kontext nicht sein ;)

PPPS: Ich habe nicht weit in Gregors letzten Beiträgen gelesen, aber die Äußerungen, die er da tut, finde ich nicht unpassend. Gregor steht, das denke ich zumindest von ihm, dem Rock an sich sehr aufgeschlossen gegenüber, auch wenn er bevorzugt Kilts trägt. Er möchte aber außer dem Rock zweifeilsfrei einen Mann sehen. Vermutlich auch, weil - so vermute ich - er fürchtet, dass Männer, die sich sehr großzügig in der Damenabteilung bedienen, die gemäßigten Rocker mit in die "Spinner-Schublade" ziehen.
Wenn sich Rock am Mann durchsetzen soll, dann langsam und zuerst sehr dezent. In 100 Jahren kann das ganz anders aussehen, nur werden wir das vermutlich nciht mehr miterleben.
Ich lebe aber keine 100 Jahre und ich bleibe auch keine 100 Jahre ansehlich jung ;)
Darum machen einige Männer das, was die Frauen vor hunderten von Jahren getan haben.
Durchsetzen wird sich das nicht, weil Männermode immer Modeerscheinungen gewesen sind und dann verworfen wurden. Dort wo sich die Mode dagegen bei der Frau an vergangenen Epochen immer wieder neu abarbeitet und quasi nie modern wird. Das war Nietzsches größtes Gräuel ;) Ganz großer Gegner von Trachten. Das beantwortet auch deine Frage, warum sich an solche Stil-Ratschläge gehalten wird.
Wenn ich einen Anzug tragen würde, müsste ich mich ja genauso fürchten, in die Abzocker- oder schlimmstenfalls Kindesmissbrauchsschublade gesteckt zu werden. Die Angst hat merkwürdigerweise niemand. Schiss bekommt man nur bei einer Geschlechtergrenzüberschreitu ng ;)
Gregor hat keine Angst vor Männern die femininer sind, als der Durchschnitt. Für ihn muss das stimmig und richtig aussehen, wie er sagte.

Liebe Grüße zurück

Offline GregorM

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Re: Realitäten...
« Antwort #207 am: 31.12.2015 00:44 »
PPPS: Ich habe nicht weit in Gregors letzten Beiträgen gelesen, aber die Äußerungen, die er da tut, finde ich nicht unpassend. Gregor steht, das denke ich zumindest von ihm, dem Rock an sich sehr aufgeschlossen gegenüber, auch wenn er bevorzugt Kilts trägt. Er möchte aber außer dem Rock zweifeilsfrei einen Mann sehen. Vermutlich auch, weil - so vermute ich - er fürchtet, dass Männer, die sich sehr großzügig in der Damenabteilung bedienen, die gemäßigten Rocker mit in die "Spinner-Schublade" ziehen.
Wenn sich Rock am Mann durchsetzen soll, dann langsam und zuerst sehr dezent. In 100 Jahren kann das ganz anders aussehen, nur werden wir das vermutlich nciht mehr miterleben.

Hallo Tine,

genau auf den Punkt. Vielen Dank.

Viele Grüße
Gregor

PS. Ich trage auch manchmal Röcke aus der Damenabteilung und das gerne sogar. Aber mit dem Zubehör bin ich zurückhaltend.
Gruß
Gregor

Offline MAS

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Re: Realitäten...
« Antwort #208 am: 31.12.2015 09:23 »
Gude zusammen!

An den Antworten auf Tines Frage sieht man doch, wie unterschiedlich unsere Motivationen, Röcke zu tragen, sind.

Luftigkeit, Naturnähe, Ergänzung zur Mode, Emanzipation, das alles mal konservativer, mal liberaler usw. usf.

Schade nur, dass es manchmal zu Streitereien kommt, in deren Verlauf sich der eine oder andere beledigt zurückzieht.

Für 2016 wünsche ich mir, was eben von unserm Dekanat rundgeschickt wurde:

Gedanken für das Jahr 2016
 
Etwas mehr Frieden und weniger Streit,
etwas mehr Güte und weniger Neid,
etwas mehr Liebe und weniger Hass,
etwas mehr Wahrheit - das wäre doch was!

Statt so viel Unrast, etwas mehr Ruh,
statt immer nur ich, ein etwas mehr Du,
statt Angst und Hemmung ein etwas mehr Mut
und Kraft zum Handeln - das wäre gut!

Kein Trübsal und Dunkel, etwas mehr Licht,
kein quälend Verlangen, etwas Verzicht.
 
Viel Glück, Freude und Zufriedenheit,
das wünsche ich allen zu jeder Zeit.

LG!
Michael
 
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Offline GregorM

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Re: Realitäten...
« Antwort #209 am: 31.12.2015 13:06 »
Gregor hat keine Angst vor Männern die femininer sind, als der Durchschnitt. Für ihn muss das stimmig und richtig aussehen, wie er sagte.

Genau, es MUSS mir aber ”richtig” aussehen. Hier spielt Ästhetik eine große Rolle, und das Problem ist, dass in der Praxis, in meiner Optik, nur sehr wenige Männer es schaffen, „richtig“ auszusehen, wenn sie zu viel mit Frauensachen geflirtet haben. Nico weiß, was ich meine. Bei seinen Fotoshootings sah es richtig aus. Bei einigen Modellen in Kleidern auf dem Laufsteg auch. Und es gibt einige gute Fotos im Internet mit Hirti.

Dem Ezra Furmann gelingt es auch, finde ich:

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Aber sonst werde ich sagen: Männer sollten (vorausgesetzt nichts an ihnen dagegen spricht) männlich erscheinen. Ein Rock ist dafür kein Hindernis. So manches anderes ist. Und gegen weiblich-weibliches Schuhwerk habe ich einen ausgesprochenen Anti-Fetisch, wenn man von einer solchen reden kann.

Dass ICH aber unter Umständen ein mehr weibliches Erscheinungsbild in Ordnung finde, ist längst keine Garantie dafür, dass die Gesellschaft es auch so sieht.

Zwar gehöre ich den gemäßigten, konservativen Rockträgern, aber ich könnte doch VIEL liberaler sein als der Durchschnittsmann, alt oder jung, der kein Interesse fürs Rocktragen hat.

Ich kann mich irren, und ich würde innerlich hoffen, dass es der Fall wäre; dass die Gesellschaft viel positiver als ich wäre. Glaube ich aber leider nicht.
 
Ein glückliches neues Jahr wünsche ich allen Mitgliedern, ihrem Erscheinungsbild untergeordnet. :)
Gregor
Gruß
Gregor


 

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