Mein Geschmack hat sich eigentlich nicht verändert in den letzten 20 Jahren. Ich mochte damals und mag heute dieselben Arten von Röcken und Kleidern, die mir an Mädchen/Frauen und Jungen/Männern und so auch an mir gleichermaßen gut gefallen.
Allein der Mut, auch die etwas feminineren Teile wie generell Kleider und dann eben auch buntere Muster oder Blumenstickereien usw., sowie kurze Röcke mit Feinstoffbeinunterkleidern zu Stiefeletten oder Stiefeln auch selbst öffentlich zu tragen, ist mit der Zeit gewachsen. Das ist den überwiegend positiven Erfahrungen geschuldet, die ich mit Röcken generell und dann mit verschiedenen Röcken und dann mit anderen Kleidungsstücken aus der Damenabteilung in Bezug auf Reaktionen der Mitmenschen gemacht habe.
Petra ist manchmal etwas ängstlich, wenn es wieder eine Spur femininer wird, z.B. bei dem Jeansrock mit Blumenstickerei, lässt mich aber machen und sieht ja auch, dass es damit genau so gut geht, wie ohne Bildchen auf dem Rock.
Und doch, selbst wenn ich Rock, Leggings, Stiefeletten und sogar Jacke aus der Damenabteilung habe, so komme ich mir in keiner Weise weiblich verkleidet vor, sondern teils normal männlich, nur eben mit konventionell weiblicher Erweiterung oder eben dem Zeigen einer femininen Seite von mit oder eben allgemein menschlich, geschlechtsunabhängig. Und je öfter ich es trage, desto normaler kommt es mir vor und meinen Mitmenschen wohl auch. Natürlich sagt nicht jeder, was er denkt bzw. niemand sagt alles, was er denkt.
Oder sagen wir es so: Ich komme mir in einem solchen Outfit, das aus vier femininen Teilen (oder fünf, wenn man jeden Schuh einzeln zählt) unterwegs bin, so weiblich vor, wie sich eine Frau in Hemd, Hose, Halbschuhen und Jacke, die zumindest auch aus der Herrenabteilung stammen könnten, männlich fühlen mag. Meine Teile könnten auch aus der Herrenabteilung stammen, wenn denn mehr Männer solches tragen würden.
Eine derb-männliche Variation aus Kilt und Hemd vom Mittelaltermarkt mag ich aber auch an mir.
Liebe Weihnachtsgrüße,
Micha