Autor Thema: "Laute" Röcke  (Gelesen 969 mal)

Offline SkirtMan1

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"Laute" Röcke
« am: 08.03.2025 19:52 »
Ich bin zur Zeit dabei, meinen Schrank ein wenig auszumisten. Dabei sind mir ein paar Röcke in die Hände gefallen, die ich schon länger nicht mehr getragen habe. Es sind wadenlange Cargoröcke wie sie vor einier Zeit mal modern waren. Das waren ein paar meiner frühesten Stücke. Auch heute trage ich sie noch gerne, wie ich inzwischen festgestellt habe. Aber ich frage mich, ob ich damit aus dem Haus gehen würde. (Ich finde) sie stehen mir gar nicht so schlecht und lassen sich auch gut kombinieren. Aber sie sind laut. Der Stoff ist relativ hart und macht doch ordentlich Geräusche beim Laufen. Vor allem in Situationen wie auf Treppen oder schnellerem Gehen mit größeren Schritten. Das hatte ich gar nicht mehr so in Erinnerung. Aber im Kontrast zu den eher leichteren Modelle, die ich zur Zeit meistens trage, ist es schon sehr auffällig. Und da frage ich mich, ob es in der Öffentlichkeit nochmal mehr Aufmerksamkeit erregt. Oder ob es im allgemeinen Straßenverkehr überhaupt gar nicht auffällt.

Wie haltet ihr es mit solchen Röcken?

Offline SkirtMan1

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Antw:"Laute" Röcke
« Antwort #1 am: 09.03.2025 10:04 »
Da fällt mir gerade auf: Eines meiner liebsten "Ausgehkleider" ist ein Cargokleid. Knielang, vorne durchgehend geknöpft. Das ist aber doch um einiges leiser.

Offline hirti

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Antw:"Laute" Röcke
« Antwort #2 am: 10.03.2025 08:44 »
Hallo SkirtMan1!

Mit lauten Röcken ist es wie mit lauten Absätzen: Kann man auf jeden Fall tragen, aber sie brauchen etwas mehr Selbstvertrauen als leise. Wenn du damit auf der lebhaften Straße oder im belebten Einkaufszentrum läufst, wird das niemand merken außer du selbst.

Im leisen Büro ist das schon anders. Ich habe einen langen weiten Faltenrock der beim flotten Gehen um die Beine fliegt und das hört man auch. Darauf wurde ich auch schon angesprochen, dass ich heute ganz schön laut unterwegs bin.
Nachdem ich auch gerne Schuhe mit deutlich zu hörenden Absätzen trage, werde ich auch darauf öfter angesprochen und bin's gewohnt.

Resümee: Laute Röcke sind kein Problem, aber mit der gesteigerten Aufmerksamkeit in leisen Umgebungen sollte man umgehen können.

Offline Albis

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Antw:"Laute" Röcke
« Antwort #3 am: 10.03.2025 22:05 »
Die Lautstärke von Kleidung hängt ja vor allem vom Stoff ab. Die beiden Taftröcke, die ich habe, sind meine lautesten.

Aus welchem Stoff ist denn Dein Cargokleid, SkirtMan1?

LG, Albis


Offline SkirtMan1

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Antw:"Laute" Röcke
« Antwort #4 am: 11.03.2025 08:58 »
Aus welchem Stoff ist denn Dein Cargokleid, SkirtMan1?

Das ist aus 100% Baumwolle.

Mit den ganzen Gewebevarianten kenne ich mich nicht wirklich aus. Auf jeden Fall ist es schon auch deutlich stabiler als ein T-Shirt.

VG,
Michael

Online Skirtedman

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Antw:"Laute" Röcke
« Antwort #5 am: 11.03.2025 11:13 »
Ja, je stabiler der Stoff, desto eher ist ein Rock "laut".

Ich benenne das im übertragenen Sinne mit "Frou-Frou", auch wenn das lautmalerische "frou-frou" im Französischen sich eher auf das Rascheln zum Beispiel von Tüllröcken bezieht.

Hier wird nun deutlich, dass sich laute Röcke im Groben in zwei Kategorien einordnen lassen:
- die einen Rascheln (eher dünner, leichter Stoff)
- die anderen "schlagen", ähnlich einem Tischtuch, das man ausschüttelt (eher die dickeren Stoffe), also eher im mittleren bis tiefen Schallspektrum

Wenn ich mit meinem Rock optisch schon auffalle, dann muss ich andere mit meinem Rock nicht auch noch akustisch belästigen.

Wie oft bin ich eine Zeitlang noch in allerletzter Sekunde noch mal in die Wohnung, um den Rock zu wechseln? Denn in der Wohnung eiligen Schritts macht man andere Schritte als draussen, auch die Treppe runter im engen kahlen Treppenhaus sind die Bewegungen oft noch nicht dergestalt, dass die Lautstärke sich voll entwickelt, erst unten die paar Meter in der Tordurchfahrt entlarvten dann die wirkliche Rock-Lautstärke. Also: ich oft wieder hoch, anderer Rock, eventuell ganz neues Outfit.

Manchmal blieb mir aber auch nix anderes mehr übrig, und ich musste mit dem krachenden oder raschelnden Rock den Tag verleben. Zwei, drei Schritte raus auf die Straße, verflog schnell diese akustische Belästigung im Grundgeräusch der Stadt. Aber wehe, im Büro ...

Ja, ich hasse es, wenn man sich durch auffälligen Frou-Frou schon 15 Sekunden akustisch ankündigt, bevor man sichtbar wird. Ähnlich wie mit lauten Schuhen, ich arbeitete mal geraume Zeit in einem Fernsehstudio, wo ein umlaufender Gang die einzige Versorgungslinie war, um zu den anderen Räumen zu kommen. Wie oft mussten wir die Sekretärin darum bitten, die nächsten 20 Minuten still auf ihrem Platz zu sitzen; was natürlich sehr oft nicht gelang. Zu oft musste sie zum Chef springen oder um das Studio herum, um neue "wichtige" Gäste in Empfang zu nehmen und minutenlang um das Studio stöckelte. Wie oft mussten wir die Aufzeichnungen abbrechen und erneut beginnen und bangen, dass sie die Füße ruhig hält? Selbst als wir später Teppichboden in den Gang klebten, war das Problem nicht gelöst. Fehlplanung bis Fehlverhalten kann man da unterstellen. Schein war wichtiger als Sein, darum kein Wunder, dass sich das allmählich runterwirtschaftete.

"Laute" Röcke habe ich überwiegend bei Röcken der 90er Jahre bis in die 00er Jahre festgestellt. Vielleicht hat sich da einiges bei den verwendeten Materialien verändert; vielleicht hat sich seitdem aber insgesamt mein Fokus bei der Kleidung verändert - was er auf jeden Fall auch hat.

Knistern, Rascheln entstammt meist eher den Kunstfasern. Manchmal kann man das abmildern, wenn man einen Unterrock drunter zieht (ähnlich wie bei "klebenden" Röcken).

"Schlagen" bei einem "schlagenden" Rock lässt sich mit Unterrock kaum abmildern. Manchmal helfen da glatte Feinstrumpfhosen ein bisschen.

Die Geräusche entstehen ohnehin überwiegend durch die Länge, wenn der Rock die Knielänge überschreitet (also länger als bis Knie ist, am meisten bei wadenlangen bis knöchellangen Röcken). Wenn ich immer wieder hier schreibe, dass ich mir das FSH-Tragen erlaubt habe, weil ich es satt war, ohne Strumpfhosen ein halbes Jahr lang nur lange Röcke zu tragen, so liegt das ein gutes Stück auch mit daran, dass lange, dickere Röcke eben auch eher "laut" sind.

Drum genießen aber dickere, lange Jeansröcke meine besondere Sympathie, wenn sie eben nicht laut, sondern angenehm leise sind. Ja, auch sowas gibt es. Und in der Tat sind meine lautesten Röcke (die aus der Gattung der "schlagenden" Röcke) überwiegend Jeansröcke (oder jeansrockartige) mit Cargotaschen - oftmals reine oder fast reine Baumwolle. Ich glaube, gerade diese Cargotaschen an den Seiten verstärken noch einmal das mechanische Verhalten im Wechselspiel mit den biologischen Gehwerkzeugen. Sie verändern die Stabilität, die Bewegungsproportionen, die Kraftflüsse. Manche Röcke sind besonders laut, wegen dem Gehschlitz hinten (da schlagen die "Schwalbenschwänze" gegen sich und gegen die Waden), manche sind besonders laut, weil sie eben gar keinen Gehschlitz haben, manchmal sind es die stabilen Seitennähte, die dann den vorderen Bereich, besonders unterhalb der Knie zu einem "Tischtuch"-Effekt führen, etc.

Eine allgemeine Regel lässt sich nicht definieren.

Drum landen "laute" Röcke bei mir eher in jenen Ecken, wo ich die Existenz dieser Röcke irgendwann vergessen habe. Bislang hatte ich noch keine Notwendigkeit, Röcke wegen Nichttragens zu entsorgen. Sollte das mal passieren, dann zählen diese "lauten" Röcke auf alle Fälle zu den ersten, die ich loswerden werde.

Offline ChrisBB

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Antw:"Laute" Röcke
« Antwort #6 am: 11.03.2025 14:52 »
Hallo, 
Mein langer Jeansrock von letzter Woche macht auch "frou-frou". Zumindest wenn ich etwas schneller gehe.
Gruß
ChrisBB

Online Skirtedman

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Antw:"Laute" Röcke
« Antwort #7 am: 11.03.2025 15:56 »
Ja,  :D
wahrscheinlich werden viele von uns das kennen,
wenn man dann solch einen gewöhnungsbedürftig lauten Rock anhat, dann versucht man durchaus, in besonders krititschen Situationen das Geräusch zu mindern. Dann macht man vielleicht bewusst kleinere Schritte, oder man geht künstlich langsam oder aber sonstwie komisch, nur um ein Viertel Dezibel zu vermeiden. Am Ende benutzt man vielleicht sogar mehr Zehenspitze, um eine Treppe im halligen Treppenhaus hochzukommen.  :D


 

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