Autor Thema: Politischer Einfluss  (Gelesen 13750 mal)

Yoshi

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Antw:Politischer Einfluss
« Antwort #15 am: 18.08.2024 22:51 »
Für mich wird es nun Zeit, dass ich mich auch politisch engagiere. Bereits als Teenager begann ich mich für Politik zu interessieren und wollte "irgendwann mal" politisch aktiv werden und diese Zeit ist für mich nun gekommen.

Ich bin letzte Woche dem Bündnis 90/Die Grünen beigetreten. Demnächst gibt es eine Veranstaltung für Neumitglieder, wo ich mich informieren werde, inwiefern ich mich politisch einbringen kann und möchte. Neben den Stadtteilgruppen gibt es verschiedene AGs, von denen ich die AG Bildung und die AG Queer für mich am reizvollsten und passendsten finde. Natürlich bin ich ebenso für Demos in Bereich Frauenrechte, Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit sowie viele weitere Themen zu haben.

Die jüngsten politischen Entwicklungen haben mich zu diesem Beitritt bewogen, aber auch Erlebnisse aus meiner persönlichen Biografie, beispielsweise aus meinem Berufsleben und die (Diskriminierungs-)Erfahrungen als Rockträger. Ich möchte nicht mehr nur tatenlos zusehen und kluge Töne spucken, was in unserer Gesellschaft falsch läuft, sondern auch handeln, denn nur so lässt sich etwas verändern. Die Welt lässt sich nun mal nicht auf der Couch, am Stammtisch oder in Internetforen verändern. Die Teilnahme an den CSD-Demos in Mainz und Frankfurt haben mir schließlich den letzten Arschtritt verpasst.

Ich hoffe auch, dass ich ein paar soziale Kontakte dadurch kennen lerne, die über das politische Engagement hinaus gehen. Man hat zumindest schon mal eine wichtige Prämisse: Parteimitglieder*innen teilen ein ähnliches Weltbild.

Das politische Engagement bedeutet natürlich auch ein weiterer Schritt in die Öffentlichkeit als Röcke tragender Mann. Ich schaffe dadurch mehr Sichtbarkeit für uns, auch wenn ich nur ehrenamtlich auftrete und kein politisches Amt bekleide. Dies hat nochmal eine andere Dimension als Röcke "nur" im Berufsleben oder privat zu tragen.

Ich bin jedenfalls gespannt auf meine neuen Aufgaben und freue mich auf neue Herausforderungen.

JoHa

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Antw:Politischer Einfluss
« Antwort #16 am: 18.08.2024 23:01 »
Das finde ich gut und folgerichtig. Die Kleidung sagt zwar was über Geschmack und innere Einstellung aus, definiert aber nicht Charakter und Handlungsmaximen  des Trägers.

Offline Albis

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Antw:Politischer Einfluss
« Antwort #17 am: 19.08.2024 23:06 »
Ich bin letzte Woche dem Bündnis 90/Die Grünen beigetreten.

Ich finde das auch gut. Viel Erfolg! Und mach Dir schonmal Gedanken, ob Du zur Kommunalwahl kandidieren möchtest mit allen Konsequenzen.

LG, Albis

Offline Kim70

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Antw:Politischer Einfluss
« Antwort #18 am: 19.08.2024 23:14 »
[Und mach Dir schonmal Gedanken, ob Du zur Kommunalwahl kandidieren möchtest mit allen Konsequenzen.

Ist sowas nicht ein langer Weg,  über viele Jahre?


Offline Albis

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Antw:Politischer Einfluss
« Antwort #19 am: 19.08.2024 23:27 »
[Und mach Dir schonmal Gedanken, ob Du zur Kommunalwahl kandidieren möchtest mit allen Konsequenzen.

Ist sowas nicht ein langer Weg,  über viele Jahre?

Ja und Nein. Die Kommunalwahl und die Arbeit in Kommunalparlamenten gilt als der erste Schritt in einer Politikkarriere. Jedes Parteimitglied kann sich von der Partei als Kandidat aufstellen (d.h. wählen) lassen. Das heißt ja noch lange nicht, dass man auch ins Parlament gewählt wird. Man muss aber damit rechnen, dass es passieren könnte. Und wer Lust auf mehr hat, kann sich dann auf den Weg ins Landes-, Bundes- oder Europaparlament machen und dort Politik hauptamtlich betreiben. Auf kommunaler Ebene tut man das ja i.d.R. ehrenamtlich.

Aber auch die Arbeit von Parteimitgliedern außerhalb der Parlamente ist wichtig, denn die Parlamentarier*innen brauchen inhaltliche Unterstützung aus den thematischen Arbeitsgruppen. Das kann das Formulieren von Anfragen und Anträgen, das Erarbeiten von Konzepten, die parteiinterne Verwaltung und auch die Öffentlichkeitsarbeit, die dann im Wahlkampf gipfelt, sein.

Yoshi

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Antw:Politischer Einfluss
« Antwort #20 am: 19.08.2024 23:50 »
Na ja, ich strebe jetzt keine Karriere als Berufspolitiker an oder möchte in naher Zukunft ein politisches Amt bekleiden. Zum Anfang möchte ich einfach nur als Privatperson und Bürger mein Recht auf politische Teilhabe wahrnehmen. Wohin mich der Weg führen wird, das kann ich nicht sagen und wie so oft im Leben, werde ich mich einfach treiben lassen, aber man soll ja bekanntlich niemals nie sagen.

Offline MAS

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Antw:Politischer Einfluss
« Antwort #21 am: 20.08.2024 00:58 »
Ich finde den Schritt auch gut und habe auch schon überlegt, Mitglied einer Partei zu werden, deren Ziele ich unterstütze. Aber ich bin schon bis zu meiner Belastungsgrenze zivilgesellschaftlich aktiv bei diversen Organisationen, was ja auch politische Arbeit ist.

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

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Offline Zwurg

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« Antwort #22 am: 20.08.2024 08:41 »
Es scheitert schon daran, dass sich die Parteien gewandelt haben.
Früher war ich überzeugter SPD Wähler.
Heute überhaupt nicht mehr. Eher den poltischen Gegenspieler.
Als Politiker müßte ich wohl einen blauen Anzug und ein weißes Hemd tragen, dazu eine Krawatte. Das sind schon Kill-Kriterien.
Herr Irlmaier hat vor 70 Jahren prophezeit, das wir in Bayern wieder einen König bekommen.
Ja, das stelle ich mir schon schön vor, so König zu sein, auf Herrenchiemsee zu residieren, huldvoll aus der Kutsche zu winken.

Vielleicht hätte ich eine politische Karriere eingeschlagen, wenn ich in München gelebt hätte. Hier auf dem platten Land ist es schwierig. Wenn man nach 12 Stunden von der Arbeit nach Hause kommt, will man nur seine Ruhe.
Den größten Mut erfordert es den eigenen Weg zu gehen

Offline GregorM

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Antw:Politischer Einfluss
« Antwort #23 am: 20.08.2024 11:43 »
Meine Meinung dazu:

Jeder/jede kann und darf wählen, wie er/sie will und kann und darf jeder politischen Partei Mitglied sein, aber ich sehe die Relevanz, das in einem Forum wie dies zu diskutieren, nicht. Keine Partei (vielleicht mit Ausnahme der AfD und dann nicht die Partei an sich, sondern ihre Mitglieder und Wähler) will uns als Liebhaber von Röcken und Kleidern Grenzen setzen.   

Politik zu diskutieren kann schnell das Ziel unsers Forum überschatten und zu Verlust von Mitgliedern führen.

Nicht ohne Grund bei z.B. SkirtCafe:

Zitat
No politics, unless related to skirts/kilts. No religion, unless related to skirts/kilts. These topics were banned because they lead to endless flame wars.
Gruß
Gregor

Online Skirtedman

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Antw:Politischer Einfluss
« Antwort #24 am: 20.08.2024 11:59 »
Nun, der Entschluss eines Rockträgers, sich zivil bzw. sozial engagieren zu wollen, hier eben politisch, darf - so deute ich selbst das in den Stauten von SkirtCafe - angesprochen werden.
Das muss aber nicht zwangsläufig dazu führen, über die Inhalte von Parteien zu diskutieren, schon gar nicht über Parteien, um die es hier gar nicht geht.

Ich finde es gut, sich politisch zu engagieren. Sich für seine Ansichten und eventuelle seine Belange oder für die Belange seines Viertels einzusetzen. Es ist besser, als an allem herumzunörgeln, aber nichts zu bewegen außer Unmut zu schüren.

Ich bin aber ganz bei Gregor. Sobald das Wort Partei oder Politik fällt, nicht sofort wieder in Grabenkämpfe zu verfallen.

Ich wünsche Yoshi, dass er in seiner Aufgabe Freude findet. Vielleicht ist auch die Zeit reif, dass es nicht mehr nur Hemd-und-Kragen-Politiker gibt.

Online Skirtedman

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« Antwort #25 am: 20.08.2024 12:02 »
Als Politiker müßte ich wohl einen blauen Anzug und ein weißes Hemd tragen, dazu eine Krawatte.

Wer sagt das? Vielleicht vorauseilender Gehorsam?

Vielleicht ist das Gegenkonzept dazu das, was gerade gebraucht wird.

Offline high4all

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« Antwort #26 am: 20.08.2024 12:31 »
Das politische Engagement bedeutet natürlich auch ein weiterer Schritt in die Öffentlichkeit als Röcke tragender Mann. Ich schaffe dadurch mehr Sichtbarkeit für uns, auch wenn ich nur ehrenamtlich auftrete und kein politisches Amt bekleide. Dies hat nochmal eine andere Dimension als Röcke "nur" im Berufsleben oder privat zu tragen.

Ich bin jedenfalls gespannt auf meine neuen Aufgaben und freue mich auf neue Herausforderungen.
Ich hoffe für Dich, dass Du die Freude an neuen Herausforderungen auch dann behältst, wenn Du Gegenwind bekommst. Nicht alleine wegen Deiner Kleidung, sondern wegen Deiner politischen Aktivitäten. Wie auch immer diese aussehen werden. Als Mensch, der in der Öffentlichkeit stehst, wirst Du automatisch zur Zielscheibe.

Dagegen ist die teils unsachliche Kritik, die Dir hier im Forum wegen Deiner Looks entgegenschlägt, ein laues Säuseln. Um das auszuhalten brauchst Du große Nehmerqualitäten.

Ich nehme an, dass Dir Berichte über ehrenamtliche Lokalpolitiker, die ob des Hasses, der ihnen entgegen geschlagen ist, das Handtuch geworfen haben, bekannt sind.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

Yoshi

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« Antwort #27 am: 20.08.2024 17:55 »
Jeder/jede kann und darf wählen, wie er/sie will und kann und darf jeder politischen Partei Mitglied sein, aber ich sehe die Relevanz, das in einem Forum wie dies zu diskutieren, nicht.

Ich finde es völlig legitim, wenn ein MAS von seiner Tätigkeit als Religionswissenschaftler berichtet, weil es Teil seiner Lebenswirklichkeit ist. Ebenso finde ich es okay, wenn Nasenbaer von seiner Tätigkeit beim CSD berichtet. Genauso wird nun zukünftig dies ein Teil meines Lebens sein.

Röcke tragen als Mann ist nun leider mal ein politisches Statement, ob man will oder nicht. Das waren hosentragende Frauen früher auch, als es in den 70ern ein Aspekt der Frauenbewegung war.

Mir geht es nicht darum, grüne Politik im Forum zu diskutieren, Wahlempfehlungen oder Wahlwerbung zu platzieren, sondern einen Teil meines Lebens authentisch zu beschreiben. Ebenso schreibe ich hier über meinen Kindergartenalltag, ohne irgendeine pädagogische Propaganda zu verfolgen.

Ich hoffe für Dich, dass Du die Freude an neuen Herausforderungen auch dann behältst, wenn Du Gegenwind bekommst. Nicht alleine wegen Deiner Kleidung, sondern wegen Deiner politischen Aktivitäten. Wie auch immer diese aussehen werden. Als Mensch, der in der Öffentlichkeit stehst, wirst Du automatisch zur Zielscheibe.

Dagegen ist die teils unsachliche Kritik, die Dir hier im Forum wegen Deiner Looks entgegenschlägt, ein laues Säuseln. Um das auszuhalten brauchst Du große Nehmerqualitäten.

Ich nehme an, dass Dir Berichte über ehrenamtliche Lokalpolitiker, die ob des Hasses, der ihnen entgegen geschlagen ist, das Handtuch geworfen haben, bekannt sind.

Gegenwind bin ich als Erzieher gewöhnt und kann euch sagen, dass dieser Job unterschätzt wird. Ich habe mit den Jahren eine gute Resilienz entwickeln können und gerade in meiner vorherigen Einrichtung, aber auch in weiteren Etappen meiner Biografie, vor allem in sehr jungen Jahren, habe ich sehr viel Hass und Mobbing erfahren müssen. Man muss halt seine Schutzmechanismen erkennen und ja, das habe ich in diesem Forum auch lernen müssen, wenngleich es hier vergleichsweise recht zahm zu geht. Ich bin halt nicht die Person, die jammert, sondern Dinge anspricht, auch wenn sie unangenehm sind. So habe ich auch hier eine Konsequenz gezogen, die mir sichtlich gut tut. Ebenso habe ich das beruflich getan und es hat sich zum Besseren gewendet. Es wird immer Gegenwind geben und es wird immer Situationen geben, die einen runterziehen, das ist menschlich und vollkommen in Ordnung. Das Entscheidende ist, wie man damit umgeht und dass man wieder aufsteht, wenn man hinfällt.

Aber nochmal zum Verständnis: Ich möchte kein Lokalpolitiker werden, es geht mir um ehrenamtliches, politisches Engagement. Irgendwie driftet mir das alles zu sehr in eine Richtung ab und wird hier ein wenig missverstanden. Wenn jemand berichten würde, das er der katholischen Kirche beitritt, dann muss er auch nicht gleich Kirchenvorstand oder Pfarrer werden, sondern kann ein "einfaches" Gemeindemitglied sein.

JoHa

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« Antwort #28 am: 20.08.2024 21:22 »
Ja, es ist wohl typisch für unseren Umgang miteinander, bereit zu sein, gleich aus einem Furz einen Donnerschlag zu machen. Bitte, bring dich ein, verhandle, bohre ganz dicke Bretter und sei nicht frustriert, wenn die Richtung nicht ganz die deine wird.
50 Jahre in der SPD haben mich so oft wütend gemacht. Aber der Blick in die anderen Parteien zeigt, daß auch dort schwungvoller Start große Hoffnungen geweckt, aber danach die Ochsentour durch die Verfahren zu großem Verlust an Mitmachern geführt hat.
Als Juso habe ich für die Energiewende gekämpft. Gewonnen haben die Betonköpfe der IG Bergbau/Energie. Dann habe ich gegen den Sozialabbau in den 90ern gearbeitet. Gewonnen haben die Schröder-Münteferings.
Konsequenz waren der Aufstieg der Grünen in den 80ern und der WASG/Linke in den 90ern.
Bin ich ausgetreten?
(Lässt man sich scheiden, weil die Frau ständig Widerworte findet?)

Offline Albis

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Antw:Politischer Einfluss
« Antwort #29 am: 21.08.2024 21:51 »
Yoshi, ich denke, Du machst das genau richtig. Es liest sich so, als ob Du reflektiert und sensibel genug bist, zu erkennen, was Du kannst und machen solltest und was nicht. Du kannst von mir aus gern hier von Deinen Erfahrungen berichten.

Grundsätzlich finde ich es nicht schlimm, hier im Forum auch über politische Themen zu diskutieren. Wichtig ist, dass wir sachlich bleiben und niemand wegen seiner politischen Meinung ausgrenzen, verunglimpfen oder sonst irgendwie benachteiligen. Niemand muss sich zu politischen Themen äußern und niemand muss diesen Thread lesen.


 

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