Autor Thema: Regionalität und Bekleidung  (Gelesen 8174 mal)

Offline DesigualHarry

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Regionalität und Bekleidung
« am: 08.09.2018 09:29 »
Hallo!

Während beim Essen in letzter Zeit doch wieder vermehrt darauf geschaut wird, dass man regionale Lebensmittel konsumiert, ist das mit der Bekleidung ja praktisch das Gegenteil. Da hat es für mich den Anschein je weiter weg die Kleidung produziert worden ist, umso mehr wird sie gekauft. Während also das Essen als wichtig eingestuft wird, scheint die Bekleidung mehr ein Notwendiges übel zu sein...

Wie ist das mit euch? Mögt Ihr lieber die Riesenauswahl Globaler Handelsketten, oder würdet ihr auch, vorausgesetzt es gibt auch Röcke und Kleider, mehr Bekleidung kaufen die einen Bezug zu Regionalität hat?

Ich persönlich bin inzwischen doch sehr mit dem Verbunden, was ich seit meiner Geburt, in meiner Umgebung so aufgenommen habe. Wenn irgendwo hier im Alpenraum ein Fest ist, wo vor allem die Damen Wunderschöne Trachten anziehen, frage ich mich oft wieso ziehen die im Alltag, dann immer wieder eine normale Jeans an?

Ich persönlich fühle mich auch außerhalb der Alpen nicht besonders wohl, ich habe jetzt auch Gottseidank wieder eine Arbeit in einer Umgebung wo ich mich wohlfühle. Für mich spielt die Möglichkeit überall auf der Welt zu sein inzwischen keine große Rolle mehr, vielmehr ist für mich wichtig ein Heimatgefühl zu spüren. Dazu zähle ich nicht nur Nahrung, sondern z.b. auch Bekleidung.

Offline MAS

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Re: Regionalität und Bekleidung
« Antwort #1 am: 08.09.2018 09:46 »
Lieber Harry,

das kann ich gut nachvollziehen und sehe es auch ähnlich, ohne deswegen jetzt identitär zu werden.

Ich mag auch Dinge aus anderen Regionen und auch Regionen sind nicht abgeschottet, sondern nehmen ständig Einflüsse von außen auf.

Die internationalen Produkte, egal ob Kleidung, Nahrung, Technik, ja sogar Kunst, Musik, Literatur usw., sind aber auf einen Massengeschmack hin ausgerichtet mit dem Hauptziel, massenhaft vermarktbar zu sein und dem Eigentümer der Produktion viel Geld einzubringen. 

Ich fände eine Dezentralisierung der Produktion besser, kurze Transportwege, mitweltfreundlichkeit generell und sozial (was zusammengehört), fair bezahlt für alle Beteiligten.

Ich bin auch bei der in einem anderen Thread erwähnten Datenrettung eher dafür, eine regionale Firma damit zu beauftragen oder zumindest eine in Deutschland. statt sie z.B. nach L.A. zu schicken, wo sie es billiger machen. Man weiß ja nicht, welche Kollateralschäden durch für den Endkunden günstige Preise entstehen. In dem Fall wäre es jedenfalls ein Flugtransport nach USA, dort wahrscheinlich nicht sozialversicherte Mitarbeiter usw.

Ich fühle mich lanschaftlich im Mittelgebirge sehr wohl und dabei auch eben im RSG, also Rheinischen Schiefergebirge besonders heimisch, vor allem in den Flußtälern oder auf ihren Höhen mit Blick auf Rhein, Sieg, Lahn, Mosel, Nahe, Wied, Ahr und wie die Flüsse alle heißen. Das ist meine Heimat. Und wenn von da vieles kommt, was ich so verwende und verbrauche, finde ich das schön. Andererseits will ich in dieser Landschaft aber auch wenig Industrie haben. Tja... man kann nicht alles haben.

LG, Micha
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Lars

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Re: Regionalität und Bekleidung
« Antwort #2 am: 08.09.2018 12:46 »
Lieber Harry,
Andererseits will ich in dieser Landschaft aber auch wenig Industrie haben.

Regionale und damit bedarfsgerechte Prodution braucht keine Industrie  :)
 
Viele Grüße,
Lars

Offline MAS

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Re: Regionalität und Bekleidung
« Antwort #3 am: 08.09.2018 12:54 »
Lieber Harry,
Andererseits will ich in dieser Landschaft aber auch wenig Industrie haben.

Regionale und damit bedarfsgerechte Prodution braucht keine Industrie  :)
 
Viele Grüße,
Lars

Keine große zumindest.

Aber die betrebswirtschaftlichen Rechengewohnheiten gehen immer noch in andere Richtungen, weil sie die öklogischen und sozialen
Nebenkosten nicht mitrechnen.  :-\
Es geht ja alles nur um internationalen Wettbewerb. Das ist die Heilige Kuh unserer Wirtschaft.

LG, Micha

LG Micha
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Offline Luan

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Re: Regionalität und Bekleidung
« Antwort #4 am: 10.09.2018 18:30 »
Hab heute bei mir in der regionalen Tageszeitung einen Artikel gelesen, welches Problem (Entsorgung) die vielen billig gekauften Klamotten darstellen.

Billig gekauft, nach ein paar Runden in der Waschmaschine nicht mehr tragbar und dann weg damit. Es wird sogar überlegt, ob die Altkleidersammlung noch kostenlos sein kann.
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Offline Mac

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Re: Regionalität und Bekleidung
« Antwort #5 am: 12.09.2018 14:03 »
Altkleidersammlung kostenpflichtig?
Pfffff >:(
Die verdienen sich doch eine goldene Nase daran.
Selbst die Säcke vom Roten Kreuz landen ungeöffnet beim "Second Hand Dealer" und werden da aufgeputzt und wieder verkauft!
(selbst gesehen!)
Mir soll Keiner an die Türe kommen, von wegen Kleiderspende für den guten Zweck!
Sachen, die nicht mehr passen oder nicht mehr gefallen werden weitergegeben, an die Verwandschaft/Freundeskreis.
Was nicht mehr tragbar/kaputt ist, wandert in den Putzwollesack.
Alte Socken z.B. eignen sich hervorragend zum Flintenreinigen. ;)
Mit Feinstrümpfen lässt sich bestens Chrom polieren.
Wenn die Sachen das hinter sich haben, sind sie wirklich durch und kommen auch nicht in Altkleidertonnen.
Hier haben sie erst die Papiersäcke mit einer "Schutzgebühr" belegt, weil sie bei kostenfreier abgabe angeblich zu oft für andere Zwecke benutzt würden. ???
Komisch ist nur, dass die "Gelben Säcke" noch immer kostenfrei abgegeben werden. Dabei sind die größer und stabiler.
Naja, "NOCH".
Gruß,
Mac
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Offline MAS

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Re: Regionalität und Bekleidung
« Antwort #6 am: 12.09.2018 14:13 »
Komisch ist nur, dass die "Gelben Säcke" noch immer kostenfrei abgegeben werden. Dabei sind die größer und stabiler.
Naja, "NOCH".
Gruß,
Mac

Die sind ja auch nicht kostenfrei sondern in der Müllabfuhrgebühr enthalten.

Aber ansonsten ist es schon eine schlimme Nachricht, dass Kleidung so ressourcenverschwended und vergiftet hergestellt wird!

LG, Micha
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Offline Mac

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Re: Regionalität und Bekleidung
« Antwort #7 am: 12.09.2018 14:22 »
Mit der Verschwendung/Vergiftung gebe ich dir uneingeschränkt Recht!

Aber die Blauen Säcke kommen auch vom Entsorger. :-\
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Offline MAS

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Re: Regionalität und Bekleidung
« Antwort #8 am: 12.09.2018 15:04 »
Mit der Verschwendung/Vergiftung gebe ich dir uneingeschränkt Recht!

Aber die Blauen Säcke kommen auch vom Entsorger. :-\

Also wir haben gelbe Säcke oder gelbe Tonnen für den Recyclingmüll. Wir bekommen mehr geliefert, als wir verbrauchen.

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Offline cephalus

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Re: Regionalität und Bekleidung
« Antwort #9 am: 12.09.2018 18:23 »
Mit der Verschwendung/Vergiftung gebe ich dir uneingeschränkt Recht!

Aber die Blauen Säcke kommen auch vom Entsorger. :-\

Also wir haben gelbe Säcke oder gelbe Tonnen für den Recyclingmüll. Wir bekommen mehr geliefert, als wir verbrauchen.

Faszinierend...
Gelbe Säcke gibt es scheinbar flächendeckend, nur nicht in München.

Ganz Gallien..? ;)

Offline MAS

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Re: Regionalität und Bekleidung
« Antwort #10 am: 12.09.2018 21:22 »
Mit der Verschwendung/Vergiftung gebe ich dir uneingeschränkt Recht!

Aber die Blauen Säcke kommen auch vom Entsorger. :-\

Also wir haben gelbe Säcke oder gelbe Tonnen für den Recyclingmüll. Wir bekommen mehr geliefert, als wir verbrauchen.

Faszinierend...
Gelbe Säcke gibt es scheinbar flächendeckend, nur nicht in München.

Ganz Gallien..? ;)

Keine Ahnung, Cephalus. Wohin kommt Euer Recyclingmüll?

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Online JJSW

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Re: Regionalität und Bekleidung
« Antwort #11 am: 12.09.2018 22:07 »
Hallo Leute

In unserem Landkreis gibts keine gelben Säcke, wir müssen recyclingfähige Verpackungen, Papier, Plastik, Metall, Elektroschrott usw. zum Wertstoffhof bringen und in den jeweils richtigen Container werfen. Gelbe Säcke gibts in Stuttgart, Pforzheim und einigen anderen größeren Städten.
Wobei jeder Landkreis wohl gewisse Unterschiede bezüglich Müllentsorgung, Abholung, Gebühren aufweist.

Verwendbare Altkleider werden entweder gesammelt, es gibt auch auf dem Wertstoffhof einen Container dafür, oder noch besser bei der Diakoniestation abgeben, wo auch Bedürftige, aber im Prinzip jeder dann wieder günstig gebrauchte Kleidung kaufen kann.


Dann muss ich noch bemerken, das auch meine günstig gekauften Röcke und Kleider auch nach mehrmaliger Wäsche immer noch im guten Zusatnd sind und ich noch nichts entsorgen musste.
Wobei ich manchmal bei BonPrix oder H&M eingekauft habe, aber einen Primark betrete ich aus Prinzip nicht.

Bestimmte regionale Kleidung oder Tracht gibts in meiner Gegend eigntlich nicht mehr, ist wohl mit der Industriealisierung verloren gegangen. In gewissen ländlichen Regionen z.B. Schwarzwalds und Oberschwaben gibt es noch Trachten, die wohl bei Heimatfesten und Brauchtumstagen getragen werden.
Auf dem Cannstatter Volksfest und ähnlichen größeren Festen dieser Art dominieren inzwischen die typischen Lederhosen und Dirndl.

Bei Röcken oder Kleidern bediene ich mich bei mir passendem aus dem Damensortiment, trage aber auch mal gerne eine Tunika nach historischem Vorbild, einen Kilt oder einen indischen Lungi.

Grüßle
Jürgen

Laßt Euch nicht von Zweifeln plagen
und genießt das Röcketragen

Offline MAS

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Re: Regionalität und Bekleidung
« Antwort #12 am: 12.09.2018 23:15 »
Hallo Leute

In unserem Landkreis gibts keine gelben Säcke, wir müssen recyclingfähige Verpackungen, Papier, Plastik, Metall, Elektroschrott usw. zum Wertstoffhof bringen und in den jeweils richtigen Container werfen. Gelbe Säcke gibts in Stuttgart, Pforzheim und einigen anderen größeren Städten.
Wobei jeder Landkreis wohl gewisse Unterschiede bezüglich Müllentsorgung, Abholung, Gebühren aufweist.

Ihr müsst tatsächlich leere Joghurtbecher usw  zum Wertstoffhof bringen?
Das ist aber umständlich! Aber vielleicht ist es ja ein Teil einer Erziehung zur Müllvermeidung. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste ja immer mit einem Einkaufswagen voller Plastik usw. zum Wertsoffhof - ich weiß gar nicht, wo hier der nächste ist - würde ich kein Plastik mehr kaufen. Vielleicht ist das ja der Sinn der Sache!

LG, Micha
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Offline high4all

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Re: Regionalität und Bekleidung
« Antwort #13 am: 13.09.2018 01:10 »
Heute habe ich ein regionales Kleidungsstück gekauft. Eine warme Walkjacke von Boos Trachten im Fabrikverkauf in Friesach, wo die Sachen auch hergestellt werden. Ein "Zweite-Wahl-Teil" um nur 59 Euro (einen Fehelr habe ich nicht gefunden an der Jacke). Bei guter Behandlung hält die Jacke für den Rest meines Lebens.

Die strapazierfähigen, grünen Lodenröcke um 29 Euro waren mir leider zu eng.

http://www.boos-trachten.at/
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine


 

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