Autor Thema: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor  (Gelesen 9076 mal)

joelh

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Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« am: 07.06.2015 18:48 »
Hi Leutz,

kennt Ihr das auch zufällig? Da ist man(n) in einer Stadt im Rock unterwegs und nach kurzer Zeit fühlt man sich unwohl und völlig fehl am Platz. In einer anderen Stadt hingegen denkt man , man ist im Männerrock-Paradies gelandet.
Konkret:
Lebe/wohne jetzt für einige Zeit in Berlin und bin hier fleißig in Kilts / schwarzen Männerröcken unterwegs und habe das Gefühl, das sich keiner für mich und meine "Marotte" interessiert. Im Gegenteil, man glaubt, die Leute haben hier schon alles gesehen und scheren sich nicht darum, wer da jetzt im Rock herumspaziert.
ganz anders knapp 150 km weiter südlich in Dresden:
War dort am Freitag Abend und habe eine alte Freundin getroffen. Wir haben uns für das CSD - Straßenfest verabredet. Ich hatte einen Lightweight-MacLeod-Kilt angezogen und fand, dass alles ganz stimmit aussah. Ich kam auf dem Platz an und sehe die Blicke, besonders der Damenwelt, als ob sie in mir einen Ausserirdischen sahen, der gerade mit seinem Raumschiff hier gelandet ist. Gesichtsausdrücke der Fassungslosigkeit... auf dem CSD!! - wie gesagt
Nicht, dass mich das irgendwie gejuckt hätte...naja, jedenfallsnicht viel.
In genau demselben Outfit bin ich einen Tag später in Berlin: Keine Blicke, keine Reaktionen - nur gelangweilte Alttagsblicke...

Mir ist das in Dresden vor einigen Jahren schon einmal aufgefallen.
Mit demselben Gefühl bin ich auch in Mannheim unterwegs.

Habt Ihr ebenfalls Lieblingsstädte??
Oder "Hass-Städte"??

Viele Grüße, Joel

Offline MAS

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Re: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« Antwort #1 am: 07.06.2015 18:54 »
Hi Leutz,

kennt Ihr das auch zufällig? Da ist man(n) in einer Stadt im Rock unterwegs und nach kurzer Zeit fühlt man sich unwohl und völlig fehl am Platz. In einer anderen Stadt hingegen denkt man , man ist im Männerrock-Paradies gelandet.
Konkret:
Lebe/wohne jetzt für einige Zeit in Berlin und bin hier fleißig in Kilts / schwarzen Männerröcken unterwegs und habe das Gefühl, das sich keiner für mich und meine "Marotte" interessiert. Im Gegenteil, man glaubt, die Leute haben hier schon alles gesehen und scheren sich nicht darum, wer da jetzt im Rock herumspaziert.
ganz anders knapp 150 km weiter südlich in Dresden:
War dort am Freitag Abend und habe eine alte Freundin getroffen. Wir haben uns für das CSD - Straßenfest verabredet. Ich hatte einen Lightweight-MacLeod-Kilt angezogen und fand, dass alles ganz stimmit aussah. Ich kam auf dem Platz an und sehe die Blicke, besonders der Damenwelt, als ob sie in mir einen Ausserirdischen sahen, der gerade mit seinem Raumschiff hier gelandet ist. Gesichtsausdrücke der Fassungslosigkeit... auf dem CSD!! - wie gesagt
Nicht, dass mich das irgendwie gejuckt hätte...naja, jedenfallsnicht viel.
In genau demselben Outfit bin ich einen Tag später in Berlin: Keine Blicke, keine Reaktionen - nur gelangweilte Alttagsblicke...

Mir ist das in Dresden vor einigen Jahren schon einmal aufgefallen.
Mit demselben Gefühl bin ich auch in Mannheim unterwegs.

Habt Ihr ebenfalls Lieblingsstädte??
Oder "Hass-Städte"??

Viele Grüße, Joel

Lieber Joe,

ich selber habe keine diesbezüglichen Lieblings- oder "Nogo"-Städte.

In Dresden war ich noch nie, aber Leute, die da waren, sagten mir, Dresden habe in DDR-Zeiten im Tal der Ahnungslosen gelegen, d.h. keinen West-Fernsehen-Empfang gehabt. Ob das nun immer noch nachwirkt? Immerhin hörte ich die Meinung, dass das wohl mit dazu beigetragen habe, dass Dresden heute die Hauptsstadt der PEGIDA-Bewegung sei. Und so kann ja eins zum andern kommen. 

Ich denke, ich muss dem Florenz an der Elbe mal einen Besuch abstatten. Schön soll es dort ja sein.

LG, Michael
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androgyn

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Re: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« Antwort #2 am: 07.06.2015 19:59 »
ganz anders knapp 150 km weiter südlich in Dresden:
War dort am Freitag Abend und habe eine alte Freundin getroffen. Wir haben uns für das CSD - Straßenfest verabredet. Ich hatte einen Lightweight-MacLeod-Kilt angezogen und fand, dass alles ganz stimmit aussah. Ich kam auf dem Platz an und sehe die Blicke, besonders der Damenwelt, als ob sie in mir einen Ausserirdischen sahen, der gerade mit seinem Raumschiff hier gelandet ist. Gesichtsausdrücke der Fassungslosigkeit... auf dem CSD!! - wie gesagt
Dresden ist nicht modisch. Die kennen das nicht. Mich kennen sie schon ;D
Schau sie dir doch alle an. Selbst die Schwulen laufen langweilig rum. Die Frauen kennen nur ihre albackenen Männer in Jeanshose, sackartigen Hemden und Quadratlatschen. Ich guck genauso bedeppert zurück, wenn ich die sehe und sich bei 30°C (es war sehr heiß beim CSD) abschwitzen. Also mach dir keinen Kopf.
Die Leute gucken hier, ja, aber als intolerant kann ich die Dresdner nicht bezeichnen. Ich trage meine Röcke hier Tag ein, Tag aus. Und heute war Oberbürgermeister*innen Wahl, bei der unsere Lara Liquqeur für das Amt kandidiert. Es dürfte die erste Stadt in Deutschland sein, wo eine Drag-Queen für das Amt kandidierte. Der Pegidaanteil dürfte nicht höher, als woanders wo sein. Wenn ich auf die Pegida Seite schaue, sehe ich mehr zustimmende Kommentare aus BaWü und Westfalen. Und damals sind sie auch bis nach Dresden angereist, für die Montagsdemospaziergänge.

Offline BerlinerKerl

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Re: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« Antwort #3 am: 08.06.2015 12:35 »
Hi Leutz,

kennt Ihr das auch zufällig? Da ist man(n) in einer Stadt im Rock unterwegs und nach kurzer Zeit fühlt man sich unwohl und völlig fehl am Platz. In einer anderen Stadt hingegen denkt man , man ist im Männerrock-Paradies gelandet.
Konkret:
Lebe/wohne jetzt für einige Zeit in Berlin und bin hier fleißig in Kilts / schwarzen Männerröcken unterwegs und habe das Gefühl, das sich keiner für mich und meine "Marotte" interessiert. Im Gegenteil, man glaubt, die Leute haben hier schon alles gesehen und scheren sich nicht darum, wer da jetzt im Rock herumspaziert.
ganz anders knapp 150 km weiter südlich in Dresden:
War dort am Freitag Abend und habe eine alte Freundin getroffen. Wir haben uns für das CSD - Straßenfest verabredet. Ich hatte einen Lightweight-MacLeod-Kilt angezogen und fand, dass alles ganz stimmit aussah. Ich kam auf dem Platz an und sehe die Blicke, besonders der Damenwelt, als ob sie in mir einen Ausserirdischen sahen, der gerade mit seinem Raumschiff hier gelandet ist. Gesichtsausdrücke der Fassungslosigkeit... auf dem CSD!! - wie gesagt
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Habt Ihr ebenfalls Lieblingsstädte??
Oder "Hass-Städte"??

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Lieber Joe,

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In Dresden war ich noch nie, aber Leute, die da waren, sagten mir, Dresden habe in DDR-Zeiten im Tal der Ahnungslosen gelegen, d.h. keinen West-Fernsehen-Empfang gehabt. Ob das nun immer noch nachwirkt? Immerhin hörte ich die Meinung, dass das wohl mit dazu beigetragen habe, dass Dresden heute die Hauptsstadt der PEGIDA-Bewegung sei. Und so kann ja eins zum andern kommen. 

Ich denke, ich muss dem Florenz an der Elbe mal einen Besuch abstatten. Schön soll es dort ja sein.

LG, Michael

Das ist jetzt aber hart formuliert.
Die Bayern sind ja auch nicht alles Affen, nur weil sie im Freigehege wohnen.
Ich emanzipiere mich, wer kommt mit?


Offline BerlinerKerl

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Re: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« Antwort #4 am: 08.06.2015 12:39 »
ganz anders knapp 150 km weiter südlich in Dresden:
War dort am Freitag Abend und habe eine alte Freundin getroffen. Wir haben uns für das CSD - Straßenfest verabredet. Ich hatte einen Lightweight-MacLeod-Kilt angezogen und fand, dass alles ganz stimmit aussah. Ich kam auf dem Platz an und sehe die Blicke, besonders der Damenwelt, als ob sie in mir einen Ausserirdischen sahen, der gerade mit seinem Raumschiff hier gelandet ist. Gesichtsausdrücke der Fassungslosigkeit... auf dem CSD!! - wie gesagt
Dresden ist nicht modisch. Die kennen das nicht. Mich kennen sie schon ;D
Schau sie dir doch alle an. Selbst die Schwulen laufen langweilig rum. Die Frauen kennen nur ihre albackenen Männer in Jeanshose, sackartigen Hemden und Quadratlatschen. Ich guck genauso bedeppert zurück, wenn ich die sehe und sich bei 30°C (es war sehr heiß beim CSD) abschwitzen. Also mach dir keinen Kopf.
Die Leute gucken hier, ja, aber als intolerant kann ich die Dresdner nicht bezeichnen. Ich trage meine Röcke hier Tag ein, Tag aus. Und heute war Oberbürgermeister*innen Wahl, bei der unsere Lara Liquqeur für das Amt kandidiert. Es dürfte die erste Stadt in Deutschland sein, wo eine Drag-Queen für das Amt kandidierte. Der Pegidaanteil dürfte nicht höher, als woanders wo sein. Wenn ich auf die Pegida Seite schaue, sehe ich mehr zustimmende Kommentare aus BaWü und Westfalen. Und damals sind sie auch bis nach Dresden angereist, für die Montagsdemospaziergänge.

So lese ich das gerne.
Leute geht raus. Zeigt euch. Auch wenn geschaut wird, die Leute wollen auch nur schauen wie sie das nächste Mal etwas besser machen können.
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Offline Dr.Heizer

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Re: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« Antwort #5 am: 08.06.2015 13:58 »
Das ist jetzt aber hart formuliert.
Die Bayern sind ja auch nicht alles Affen, nur weil sie im Freigehege wohnen.

Ich kenne keine bayrischen Affen, nur "Stadtaffe" von Peter Fox.  ;)

Eine wohl gewählte Ausdrucksweise und eine nochmalige Überlegung der Worte, bevor man auf "Senden" drückt, täte nicht nur einzelnen, sondern auch der gesamten Kuktur im Forum gut!

Damit spreche ich nun niemanden persönlich an, sondern versteht es einfach als allgemeinen gut gemeinten Hinweis!
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

joelh

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Re: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« Antwort #6 am: 08.06.2015 15:28 »
Das ist jetzt aber hart formuliert.
Die Bayern sind ja auch nicht alles Affen, nur weil sie im Freigehege wohnen.

Ich kenne keine bayrischen Affen, nur "Stadtaffe" von Peter Fox.  ;)

Eine wohl gewählte Ausdrucksweise und eine nochmalige Überlegung der Worte, bevor man auf "Senden" drückt, täte nicht nur einzelnen, sondern auch der gesamten Kuktur im Forum gut!

Damit spreche ich nun niemanden persönlich an, sondern versteht es einfach als allgemeinen gut gemeinten Hinweis!
Naja, BerlinerKerl ist aber eine Ausnahme! Er ist Berliner;-)
Wahrscheinlich würde der Durchschnittsbayer auch so oder ähnlich von dem Durchschnittsberliner schreiben...Die beiden kappeln sich eben;-) ist doch bekannt. konnten wir schon bei Ludwig Thoma lesen, hehehe

Offline high4all

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Re: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« Antwort #7 am: 08.06.2015 15:54 »
Eine wohl gewählte Ausdrucksweise und eine nochmalige Überlegung der Worte, bevor man auf "Senden" drückt, täte nicht nur einzelnen, sondern auch der gesamten Kuktur im Forum gut!

Damit spreche ich nun niemanden persönlich an, sondern versteht es einfach als allgemeinen gut gemeinten Hinweis!
Naja, BerlinerKerl ist aber eine Ausnahme! Er ist Berliner;-)
Das ist keine Entschuldigung.

Wahrscheinlich würde der Durchschnittsbayer auch so oder ähnlich von dem Durchschnittsberliner schreiben...Die beiden kappeln sich eben;-) ist doch bekannt. konnten wir schon bei Ludwig Thoma lesen, hehehe
Mag sein, dass Durchschnittsmenschen aus Berlin und Bayern übereinander so schreiben. Das kann jedoch kein Maßstab für ein Forum sein.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

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Offline BerlinerKerl

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Re: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« Antwort #8 am: 08.06.2015 15:58 »
Wer kappelt sich??

Übrigens sollte man sich wieder mal das "Ziel" ins Gedechnis rufen. Scheinen
hier einige vergessen bzw. überlesen zu haben. Das weg klicken geht ja
so schnell.
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Offline Ben

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Re: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« Antwort #9 am: 09.06.2015 01:24 »
Ich habe Ulm schlimm in Erinnerung.
Es war im Sommer 2004, als ich auf dem Weg nach Stuttgart dort umstieg. Vielleicht lag es am Tag (Sonntag) und an der Uhrzeit (zur besten Kirchgehzeit), daß ich in einer Stunde gemustert wurde, wie sonst nirgendwo anders.

Offline GregorM

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Re: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« Antwort #10 am: 09.06.2015 08:44 »
Hallo Ben,

genau durch Ulm bin ich mehrmals (könnte 5-6 Mal sein) und immer Sonntagvormittags im Kilt geschlendert, ohne auch die geringste Aufregung zu machen. Auch nicht im Hotel Maritim, wo wir immer übernachtet haben, wenn wir in Ulm waren.

Aber du könntest mir ja den Weg bereitet haben  ;).

Gruß
Gregor  
Gruß
Gregor

Offline steffish

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Re: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« Antwort #11 am: 09.06.2015 19:47 »
... ganz anders knapp 150 km weiter südlich in Dresden:
 Ich kam auf dem Platz an und sehe die Blicke, besonders der Damenwelt, als ob sie in mir einen Ausserirdischen sahen, der gerade mit seinem Raumschiff hier gelandet ist. Gesichtsausdrücke der Fassungslosigkeit... auf dem CSD!! - wie gesagt

In genau demselben Outfit bin ich einen Tag später in Berlin: Keine Blicke, keine Reaktionen - nur gelangweilte Alttagsblicke...


In Dresden war ich auch schon im Rock unterwegs - keine besondern Vorkommnisse, genauso wie in Berlin.
Am Wochenende war ich, allerdings in Hosen, in Weißenfels unterwegs - in der Kleinstadt wurde ich auch so schon als Fremder wahrgenommen (wahrscheinlich weil ich nicht das ortsansässige Sächsisch sprach). Wenn ich da noch im Rock aufgetaucht wäre, wäre für die Einheimischen vermutlich alles klar gewesen: Entweder der kommt von einem fremden Stern oder aus Berlin  ;D

hannes-w

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Re: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« Antwort #12 am: 11.06.2015 11:05 »
Ich glaube nur teils an Städte und viel mehr an soziale Umfelder. Berliner haben eben viel Multikulti, genau wie Köln. Koblenz hat Touri-Ecken ums Deutsche Eck und sonst viel Erzkonservative Leute. Da ist Spiessrutenlaufen als "Abartiger" angesagt.

Nagold habe ich mal als ganz unangenehm empfunden. Aber da waren rudelweise osteuropäische Halbstarke mit erkennbar geringer Bildung stark im Strassenbild vertreten. Die sind mir auch in jeder anderen Stadt nicht gern gesehen.

Wenn der Anblick frei geistig gekleideter Menschen gewohnt ist, dann reagiert niemand. Herrscht Kleingeist und es gibt wenig Begegnung mit Neuem, dann wird es unangenehmer. Dresden lockt eben nicht die jungen und flippigen an. Berlin schon.

Nur geht mal in weiter aussen gelegene Viertel mit vielen Sozialfällen und kaum Touris. Am Besten Samstag abend noch bei Tageslicht.

Da verliert jede Stadt Ihre Toleranz.

Offline BerlinerKerl

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Re: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« Antwort #13 am: 11.06.2015 11:17 »
Ich glaube nur teils an Städte und viel mehr an soziale Umfelder. Berliner haben eben viel Multikulti, genau wie Köln. Koblenz hat Touri-Ecken ums Deutsche Eck und sonst viel Erzkonservative Leute. Da ist Spiessrutenlaufen als "Abartiger" angesagt.

Nagold habe ich mal als ganz unangenehm empfunden. Aber da waren rudelweise osteuropäische Halbstarke mit erkennbar geringer Bildung stark im Strassenbild vertreten. Die sind mir auch in jeder anderen Stadt nicht gern gesehen.

Wenn der Anblick frei geistig gekleideter Menschen gewohnt ist, dann reagiert niemand. Herrscht Kleingeist und es gibt wenig Begegnung mit Neuem, dann wird es unangenehmer. Dresden lockt eben nicht die jungen und flippigen an. Berlin schon.

Nur geht mal in weiter aussen gelegene Viertel mit vielen Sozialfällen und kaum Touris. Am Besten Samstag abend noch bei Tageslicht.

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Wieso habe ich in Berlin nicht das Gefühl, dass es dort nicht gerne gesehen wird??
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Offline Saari

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Re: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« Antwort #14 am: 11.06.2015 11:26 »
Hallo Hannes-w schrieb: ..."Koblenz hat Touri-Ecken ums Deutsche Eck und sonst viel Erzkonservative Leute. Da ist Spiessrutenlaufen als "Abartiger" angesagt" ...
ich meine aber, das dürfte eine rein persönliche Einstellung/Empfindung und nicht allgem. richtig sein.
Ich kenne den Touristenzentralpunkt, das Deutsches Eck in Koblenz.
Meine aber, solch negative Einstellung ist ungerecht.
Für mich gab es keinerlei Probleme als ich dort "in voller Montur" war. Es war völlig normal wie an jedem Tag.

Offline high4all

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Re: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« Antwort #15 am: 11.06.2015 11:33 »
Ich glaube nur teils an Städte und viel mehr an soziale Umfelder. Berliner haben eben viel Multikulti, genau wie Köln. Koblenz hat Touri-Ecken ums Deutsche Eck und sonst viel Erzkonservative Leute. Da ist Spiessrutenlaufen als "Abartiger" angesagt.

Nagold habe ich mal als ganz unangenehm empfunden. Aber da waren rudelweise osteuropäische Halbstarke mit erkennbar geringer Bildung stark im Strassenbild vertreten. Die sind mir auch in jeder anderen Stadt nicht gern gesehen.

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Wieso habe ich in Berlin nicht das Gefühl, dass es dort nicht gerne gesehen wird??
Egal in welchem Bezirk!
Ist es mein Auftritt im Rock, die Kombination der Kleidung??
Ich weiß nicht, ob man einzelne Städte herauspicken kann, die ein besonders schweres Pflaster für Rockträger sind. Das hängt doch sehr davon ab, welches Publikum dort gerade unterwegs ist. Kann sein, das ein Rockträger in xy angepault wird, ein anderer Rockträger dagegen nicht.

Ein Stück weit hängt es m.E. vom eigenen Auftreten ab, ob man ein "Opfer" für Verbalattacken wird oder nicht. Wer von vornherein ängstlich durch die Straßen schleicht, wird eher "ausersehen", als jemand, der mit erhobenem Haupt geht (Ausnahmen natürlich nicht ausgeschlossen).
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Offline BerlinerKerl

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Re: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« Antwort #16 am: 11.06.2015 11:38 »
Ich glaube nur teils an Städte und viel mehr an soziale Umfelder. Berliner haben eben viel Multikulti, genau wie Köln. Koblenz hat Touri-Ecken ums Deutsche Eck und sonst viel Erzkonservative Leute. Da ist Spiessrutenlaufen als "Abartiger" angesagt.

Nagold habe ich mal als ganz unangenehm empfunden. Aber da waren rudelweise osteuropäische Halbstarke mit erkennbar geringer Bildung stark im Strassenbild vertreten. Die sind mir auch in jeder anderen Stadt nicht gern gesehen.

Wenn der Anblick frei geistig gekleideter Menschen gewohnt ist, dann reagiert niemand. Herrscht Kleingeist und es gibt wenig Begegnung mit Neuem, dann wird es unangenehmer. Dresden lockt eben nicht die jungen und flippigen an. Berlin schon.

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Da verliert jede Stadt Ihre Toleranz.

Wieso habe ich in Berlin nicht das Gefühl, dass es dort nicht gerne gesehen wird??
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Ist es mein Auftritt im Rock, die Kombination der Kleidung??
Ich weiß nicht, ob man einzelne Städte herauspicken kann, die ein besonders schweres Pflaster für Rockträger sind. Das hängt doch sehr davon ab, welches Publikum dort gerade unterwegs ist. Kann sein, das ein Rockträger in xy angepault wird, ein anderer Rockträger dagegen nicht.

Ein Stück weit hängt es m.E. vom eigenen Auftreten ab, ob man ein "Opfer" für Verbalattacken wird oder nicht. Wer von vornherein ängstlich durch die Straßen schleicht, wird eher "ausersehen", als jemand, der mit erhobenem Haupt geht (Ausnahmen natürlich nicht ausgeschlossen).

Sehe ich genau so.
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androgyn

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Re: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« Antwort #17 am: 11.06.2015 19:56 »
Ich glaube nur teils an Städte und viel mehr an soziale Umfelder. Berliner haben eben viel Multikulti, genau wie Köln. Koblenz hat Touri-Ecken ums Deutsche Eck und sonst viel Erzkonservative Leute. Da ist Spiessrutenlaufen als "Abartiger" angesagt.
Hallo hannes,
es ist Unsinn. Wir Männer sind in der Situation, weil Du genau, wie viele andere Männer so denkst, um dich vom vermeintlichen Schwulen zu distanzieren, damit man als Mann nicht unangenehm auffällt. Es scheint besser zu sein, wenn man dagegen von weitem schreit, "ich bin Hetero". Und danach sollten dann auch die bei Röcke bei vielen aussehen.

Nagold habe ich mal als ganz unangenehm empfunden. Aber da waren rudelweise osteuropäische Halbstarke mit erkennbar geringer Bildung stark im Strassenbild vertreten. Die sind mir auch in jeder anderen Stadt nicht gern gesehen.
Na und? Lass sie glotzen. Denen sollen die Augen rausfallen, damit man drauftreten kann. Was offen gezeigt wird, gibt keinen Zündstoff für Tuscheleien und Gerüchte. Was seit ihr? Männer?

Wenn der Anblick frei geistig gekleideter Menschen gewohnt ist, dann reagiert niemand. Herrscht Kleingeist und es gibt wenig Begegnung mit Neuem, dann wird es unangenehmer. Dresden lockt eben nicht die jungen und flippigen an. Berlin schon.
Wieviele Freigeister siehst du unter den Männern?
So schlecht ist Dresden nicht. Im Gegensatz zu anderen Städten kandierte unsere Dragqueen als Bürgermeisterin. Nicht mal im "flippigen" Berlin, soweit mir bekannt, gab es sowas.
Vorgestern habe ich eine Frau im pinken Regenmantel mit kurzen roten Rock und pinken Gummistiefeln gesehen. Und eine andere hatte Gummistiefel mit Blümchenmuster zu ihrem Rock an. Tja so sind auch Gummistiefel weiblich belegt. ;)

Nur geht mal in weiter aussen gelegene Viertel mit vielen Sozialfällen und kaum Touris. Am Besten Samstag abend noch bei Tageslicht.
Keine Ahnung, aber die wenisten übertreiben es wie Hajo und selbst dem passiert nichts. Aber über mich, wegen geringen Selbstbewusstein sinieren.

Da verliert jede Stadt Ihre Toleranz.
Ja klar...wer's glaubt  ::) Mir begegnet mehr Toleranz, als Intoleranz. Ich sollte mal zu Günther Jauch ins TV gehen, um den Leuten zu sagen, dass ich unseriöser Bub, zu jeder Gelegenheit Röcke und Kleider trage, was als Mann ja gar nicht geht und nicht toleriebar sei.

Offline high4all

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Re: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« Antwort #18 am: 11.06.2015 20:50 »
Keine Ahnung, aber die wenisten übertreiben es wie Hajo und selbst dem passiert nichts. Aber über mich, wegen geringen Selbstbewusstein sinieren.
Vielleicht gerade weil er übertreibt, passiert ihm nichts. Die meisten blöden Sprüche kamen, als er nicht übertrieben hat, sondern Wert auf Männerklamotten gelegt hat. Um sich deutlich von Frauen abzugrenzen. Seitdem er darauf keine Rücksicht mehr nimmt, sondern sein Ding durchzieht, bleiben Sprüche aus.

Schon mal darüber nachgedacht?

Beste Grüße
Übertreiber
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Offline Ben

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Re: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« Antwort #19 am: 11.06.2015 21:35 »
Aber du könntest mir ja den Weg bereitet haben  ;).
Vielleicht hatten die Damen und Herren, als ich dort war, auch nur einen schlechten Tag.

androgyn

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Re: Städte mit (Un-)wohlfühlfaktor
« Antwort #20 am: 11.06.2015 23:08 »
Die meisten blöden Sprüche kamen, als er nicht übertrieben hat, sondern Wert auf Männerklamotten gelegt hat. Um sich deutlich von Frauen abzugrenzen. Seitdem er darauf keine Rücksicht mehr nimmt, sondern sein Ding durchzieht, bleiben Sprüche aus.

Schon mal darüber nachgedacht?

Beste Grüße
Übertreiber
Weil es oft wie gewollt und nicht gekonnt aussieht.
Das meinte ich ja, was ich oben ansprach. Man kann es als Bürde oder Befreiung verstehen.
Mit deiner kompletten Garderobe nimmst du quasi eine Rolle ein, oder näherst dich dem weiblichen Erscheinungsbild, dass für viele stimmiger erscheint. Travestiten erregen witzigerweise nicht so ein Aufsehen oder Unverständnis, wie ein klar erkennbarer Mann im Rock. Das dürfte auch der Grund sein, warum joelh auf dem CSD in Dresden schief angeguckt wurde. In etwa 'Hää? Ein Mann im Kilt? Was macht der denn hier?'' Zudem dort kein Schwuler einen Rock getragen hatte und dann kommt einer im Rock dahe, der eigentlich mit seinem Kilt das männlich-heterosexuelle Männerklischee bedient.


 

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