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Röcke und mehr... => Artikel und Presseberichte => Thema gestartet von: Nicol am 25.08.2013 12:07

Titel: Gleichberechtigung
Beitrag von: Nicol am 25.08.2013 12:07
Hallo,

nachfolgenden Text habe ich heute als Newsletter bekommen... soviel dazu wenn Frauen Herrensachen tragen...
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Herrlich! 
 
   
 
 
Und ewig lockt der Mann…

Die Damenwelt bedient sich wieder mal im Kleiderschrank der Herren. Nach Männerhemd und Boyfriend-Jeans greifen die Ladys jetzt gezielt zum männlichsten aller Accessoires, den Schnürschuhe.

Die neuen Halbschuhe locken in dieser Saison mit extravaganter Optik . Ob auf hohen Sohlen mit durchgehendem Plateau oder im Farbmix mit Glitzer- und Fell-Details.

Jetzt in die Fußstapfen unserer Liebsten steigen und den perfekten Übergangsschuh versandkostenfrei im Online-Shop oder in den BUFFALO Stores sichern! 

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ob sowas jemals als Männernewsletter geben wird?

MAS hat ja schon eine super Vorstoß mit dem Artikel im Siegburg aktuell geleistet! RESPEKT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Gruß
Christian
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: DesigualHarry am 25.08.2013 12:57
Hallo!

Interesannt ist für mich bei solchen Statements wenn sie für Frauen gelten immer wieder das spielerische Überschreiten von Grenzen, einfach mal was neues oder was anderes ausprobieren. Wenn dann vielleicht mal solch ein Statement für Männer erscheint kommen zuerst irgendwelche Genderfragen, oder darf der Mann überhaupt... ;D 
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: cryptoman am 25.08.2013 16:47
Dann gibt es demnächst eine weibliche Konfektionsgröße, werden Details verändert und niemand stellt die Frage nach der geschlechtlichen Identität.  :o

Bei Männern macht man sich erst gar nicht die Mühe, nach Passform und Farbgebung zu unterscheiden. Ich weiß zwar nicht, was Otter für eine Farbe ist, aber sie sieht gut aus.  :P Der Hauptgrund, warum es den Elkommando hier nicht gibt, ist der Michel und seine Sauerkrautmentalität.
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: cephalus am 25.08.2013 19:23
ist der Michel und seine Sauerkrautmentalität.

Ich verstehe zwar nicht, was du damit genau ausdrücken willst, mir klingt es aber nach nach einem abwertenden Kommentar über Michael.

Ich bitte über die Sache Sache zu diskutieren, z.B. wenn ein Rock nicht gefällt, aber nicht eine Person als solche herabzusetzen - sowas sieht sich das Adminteam nicht lange mit an.

Cepahlus
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: Dieter am 25.08.2013 20:10
ist der Michel und seine Sauerkrautmentalität.

Ich verstehe zwar nicht, was du damit genau ausdrücken willst, mir klingt es aber nach nach einem abwertenden Kommentar über Michael.


Cepahlus

Ich glaube, er meine den "deutschen Michel", und da bin ich bei ihm!

Gruß

Dieter
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: MAS am 25.08.2013 20:23
Ja, der kryptische Mann meint den deutschen Michel: http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Michel (http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Michel)
So verstehe ich es.

Aber ob Männer in anderen Ländern das wirklich lockerer sehen, z.B. Russen, Türken, Südafrikaner, Amerikaner, ... ?

LG, Michael
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: Dieter am 25.08.2013 21:00
Ja, der kryptische Mann meint den deutschen Michel: http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Michel (http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Michel)
So verstehe ich es.

Aber ob Männer in anderen Ländern das wirklich lockerer sehen, z.B. Russen, Türken, Südafrikaner, Amerikaner, ... ?

LG, Michael


Zumindest in den USA hängt es sehr von der Gegend ab. In Kaliforinen hatte ich noch nie ein Problem ...

Gruß

Dieter
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: GregorM am 25.08.2013 21:31
Ich glaube, er meine den "deutschen Michel", und da bin ich bei ihm!

Auch ich hatte es so verstanden.

Gruss
Gregor
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: cryptoman am 25.08.2013 21:55
Ja, der kryptische Mann meint den deutschen Michel: http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Michel (http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Michel)
So verstehe ich es.

Aber ob Männer in anderen Ländern das wirklich lockerer sehen, z.B. Russen, Türken, Südafrikaner, Amerikaner, ... ?

LG, Michael


Wen auch sonst? Alles Andere wäre widersprüchlich.  ;D Irgendwor müssen auch die 60% der rockenden Weltbevölkerung herkommen. Lungi, Lava-Lava, Fustanella, Kilt etc.
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: MAS am 25.08.2013 22:02
Wen auch sonst? Alles Andere wäre widersprüchlich.  ;D Irgendwor müssen auch die 60% der rockenden Weltbevölkerung herkommen. Lungi, Lava-Lava, Fustanella, Kilt etc.

Aber eher weniger aus Russland, der Türkei, Südafrika oder den USA. D.h. doch, Zulu tragen meines Wissens traditionell auch Röcke. Aber ob sie so unverkrampft mit Kleidungsstücken umgehen, die dort als Frauenkleidung gelten, wage ich zu bezweifeln.

LG, Michael
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: cryptoman am 26.08.2013 05:00
@MAS

Was du da am 16.8.2004 in Ferdi's altem Forum geschrieben hast, näh, da kann ich dir nicht zustimmen. Sicherlich gibt es Menschen, die sich mit anderen Vergleichen und die Akzeptanz in der Masse suchen, um darin Plausibilität zu finden, aber du musst kein Superheld sein, um  das Vernünftige zu tun, nur die Abhängigkeit von der Meinung Anderer in einem bestimmten Punkt aufgeben, weil du dir deiner Sache sicher bist, und das Wohlbefinden spielt dabei eine nicht unbeachtliche Rolle. So selten ist das nicht, sonst wärt ihr nicht im Rock unterwegs. Dass es Menschen gibt, dessen Verhalten bei der Kleidungswahl fremdgesteuert ist, macht das Ganze nicht zu einer ungeschriebenen Gesetzmäßigkeit, da es eher erlerntes Verhalten ist.

Man kann natürlich deinen alten Post auch so deuten, dass es derart programmierte Gestalten gibt, die sich durch kein stichhaltiges Argument auf diesem Planeten von der Geschlechterdichotomy im Bezug auf den Rock abbringen lassen.

Dieselben Frauen haben nicht 200 Jahre lang gekämpft, um eine Hose tragen zu können, was darauf schließen lässt, dass es immer einfacher wurde, nonkonformistisch in die Hose zu hüpfen, was sie von Anfang an taten, nur eben mit weniger Widerständen zu kämpfen hatten. Einfacher in dem Sinne, dass der Kopf noch auf dem Hals saß und kein Gefängnis drohte. Sicher half auch, dass man sich einbildete, in einer Standesgesellschaft zu leben, worin die Hose als Symbol der Macht galt.


http://www.forum.tervara.de/forum/messages/34381.htm (http://www.forum.tervara.de/forum/messages/34381.htm)
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: DesigualHarry am 26.08.2013 10:13
Hallo!

Interessant wird es ab dem Zeitpunkt wo man erkennen kann, dass nicht nur die Kleiderwahl sondern praktisch der ganze Alltag "fremdgesteuert" ist...

Nochmals ein gewaltig großer Schritt ist dann die Erkenntnis wohin diese "Sicherheit" der großen Gesellschaft eigentlich führt...

Denn eigentlich müßte es mit dieser Sicherheit uns allen ja unvorstellbar gut gehen... Man lehnt sich einfach in den Schoß der Gesellschaft und lebt ein sorgenfreies glückliches Leben! Ganz Ehrlich, ich hab noch keinen solchen Menschen gesehen... Wo sind diese Leute... Das was ich sehe ist Abhängigkeit, Konkurenzdenken, Neid, Streit, Krieg, Elend, Krankheit, Macht, Kämpfen... Bei Umfragen unter Menschen was sie sich am meisten wünschen ist immer Gesundheit an erster Stelle... Komisch in einer Welt voller Sicherheit sind die Leute krank, wie sonst könnten sie sich sonst Gesundheit wünschen....

Die wichtigste Erkenntnis meines gesamten Lebens war der Zeitpunkt wo ich den Sinn vom Gehirn und vom "freien Willen"  verstanden habe. Das ganze ist nicht zufällig da, sondern dient einem ganz einfachem Zweck: Der Aufrechterhaltung von meinem Leben in einem gesunden freudigem Zustand.
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: MAS am 26.08.2013 19:50
Kyptischer Mann,

die Verhaltensweise, die die meisten (!) Menschen dazu treibt, sich wiederum in ihrem Verhalten an anderen zu orientieren, ist nach meinen Kenntnissen älter als alles, was wir heute an Kulturen und Zivilisationen kennen. Sie stammt aus einer Zeit, da unsere Vorfahren jagend und sammelnd in kleinen Gruppen lebten. Der Zusammenhalt einer Gruppe sicherte das Überleben jedes einzelnen. Abweichendes Verhalten irritierte und gefährdete den Zusammenhalt. Zugleich war es wichtig, sich von anderen Gruppen zu unterscheiden, da die Gruppen in Konkurrenz zueinander standen.

Heute sind die Bedingungen ganz anders, weswegen deviantes Verhalten mögich ist, ohne dass der Abweichler sein Leben oder das der Gruppe gefährdet, zumal es solche Gruppen wie damals kaum noch gibt. Es gibt Familien, Firmen, Vereine, Staaten usw.. Auf die wird das alte Verhaltensmuster übertragen, ohne dass die Überlebensnotwendigkeit noch in gleichem Maße besteht.

Aber die Neuzeit ist gerade mal ca. 14000 Jahr alt. In dieser kurzen Zeit kann sich genetisch vererbtes Verhalten nicht umstellen, zumal es oft immer noch überlebensforderlich ist.

Das heißt, was wir heute an Individualismus haben, ist ebenso genetisch angelegt, aber auch nicht so weit verbreitet. Die Massen gucken immer noch, was die anderen machen, um zu entscheiden, was sie selber machen sollen.


Harry,

die Geborgenheit bezieht sich nicht auf die heutige Gesellschaft, sondern auf die alte Kleingruppe. Da stand jeder für jeden ein, allein, weil jeder darauf angewiesen war. Großgesellschaften wie heute sind in dem genetischen Programm nicht vorgesehen. Da sehen wir die anderen Menschen in erster Linie als Fremde und somit Feinde.

Es gibt seit einigen Jahrtausenden immer wieder Menschen, die unser ethisches Verhalten im Sinne einer Solidarität über die Kleingruppe hinaus verändern, also weiter entwickel wollen. So entstanden die Weltreligionen und die philolosphischen Schulen. Aber die meisten Menschen halten mit der Entwicklung nicht schritt und leben immer noch in einer Mischung aus Egoismus und Kleingruppensolidarität.



Soweit meine Interpretation dessen, was ich über menschliches Verhalten gelernt habe.

LG, Michael


 
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: DesigualHarry am 27.08.2013 00:45
Hallo MAS und alle andere

Also ich halte nicht so viel davon, dass unsere Gene unser Alltagsverhalten steuern... Ganz einfach deshalb weil ich mich jederzeit gegen ein bestimmtes Verhalten entscheiden kann...Ich kann z.b. ein typisches Verhalten vom Maskulinem, wie etwa grob sein jederzeit gegen ein typisch Weiblichem Verhalten wie z.b. Lieb sein austauschen. Ich brauche dazu nur meinen Freien Willen benutzen...

Ähnlich sehe ich es mit Talent... Wie sagte schon Einstein treffend: Gott würfelt nicht!  Für mich gibt es kein Talent. All diese Großartigen Menschen die scheinbar mit soviel Talent gesegnet sind oder waren, waren einfach nur imstande, dass was jeder Mensch besitzt unglaublich Effektiv einzusetzen. Der Grund wieso z.b. Albert Einstein all diese Wunderbaren Entdeckungen gemacht hat ist der, weil er sich einfach immer wieder Fragen gestellt hat. Er hat das gemacht was Kinder machen wenn sie die Welt für sich entdecken... Ob ich lieber in der Masse untergehen will oder eine herausragende Persönlichkeit sein möchte liegt einzig alleine in meiner Entscheidung dazu. Warum aber dennoch die meisten Menschen lieber die "Sicherheit" der Masse bevorzugen, und nicht die herausragende Persönlichkeit werden wollen liegt ganz einfach im steinigem, Ungewissem Weg dorthin...
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: cryptoman am 27.08.2013 02:07
@DesigualHarry

Du solltest dir unbedingt 'mal Stefan Molineux' Video Screw talent ansehen, darin bestätigt sich deine Annahme.  ;D
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: Dieter am 27.08.2013 07:28
  Für mich gibt es kein Talent. All diese Großartigen Menschen die scheinbar mit soviel Talent gesegnet sind oder waren, waren einfach nur imstande, dass was jeder Mensch besitzt unglaublich Effektiv einzusetzen.

Du glaubst also, in jedem steckt ein begnadeter Schriftsteller, ein größer Maler, ein Bildhauer, der jederzeit einen besseren David, als den der in Florenz steht, erstellen kann. Na, dann besteht ja noch Hoffnung für mich! Allerdings lehrt mich die Erfahrung von fast 60 Jahren und der ständige Umgang mit Künstlern, dass es Leute gibt, die eindeutig mehr Talent haben als ich - und ich arbeite ständig an mir. Es gibt Talent und es ist leider sehr ungleichmäßig verteilt.

Gruß

Dieter
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: MAS am 27.08.2013 09:11
Lieber Harry und alle anderen,

nicht jedes einzelne Verhalten wird genetisch gesteuert. Je höher eine Tierart entwickelt ist, desto weniger wird alles und jedes von Instinkten gesteuert und desto mehr spielen Erfahrung und Lernen eine Rolle.

Aber das Grundlegende ist Instinktsache: dass wir lernen wollen, dass wir kommunizieren wollen, dass wir mit zunehmendem Alter weniger gerne Neues dazu lernen. Aber auch das ist nicht gleich verteilt, es gibt immer Ausnahmen. Unser Genpool ist in der Menscheheit sehr vielfältig und äußerst komplex.

Menschen sind ja auch körperlich nicht gleich. Es gibt kleine und große, welche mit schnellem und welche mit langsamem Stoffwechsel, Menschen mit starkem und welche mit schwachem Immunsystem. Und genau so gibt es Menschen, die leicht lernen und welche, die sich damit schwer tun, es gibt unterschiedliche Intelligenzquozienten, und auch sehr unterschiedliche Charktere, also aggressivere und weniger aggressive, ruhigere und unruhigere und auch sonst sehr unterschiedliche Qualitäten.

Innerhalb eines vorgegebenen Sets kann man dieses aber auch wieder unterschiedlich entwickeln. Si wie man Muskeln trainieren kann, so auch die Intelligenz. Aber verschiedene Leute kommen bei gleicher Anstrengung unterschiedlich weit.

Und der freie Wille? Eine schöne Idee. Hirnforscher sagen indes, dass es ihn nicht gibt. Wo setzt die Freiheit an? Schopenhauer sagte, der Mensch könne zwar tun was er will, aber er könne nicht wollen was er will. Wo gibt es einen Willen, der keine Ursache außerhalb seiner selbst hat? Wo gibt es einen Willen, der nicht angestoßen wird durch anderes?

Ich mache es so: Ich sehe keinen freien Willen, lebe aber so, als hätte ich ihn. Eingeschränkte Freiheiten gibt es, aber keine absoluten. Man kann die eigenen Freiheiten ausdehnen und einschränken. Aber nur bis zu einem gewissen, individuell unterschiedlichen Grad.

Ha, da sind wir vom Thema Gleichberechtigung zum Thema Freiheit gekommen. Alles hängt eben miteinander zusammen.

LG, Michael
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: DesigualHarry am 27.08.2013 11:33
Hallo Dieter, MAS und alle anderen!

Zu Talent:

Das Geheimnis von jeder großen Persönlichkeit liegt ganz einfach im Denken und Fühlen... Wenn man einen besseren David erschaffen will, muss man zuerst mal genauso Denken und Fühlen wie Michelangelo. Man muss sich in diese Zeit zurückversetzen... War es eine friedliche Zeit, oder eher eine kriegerische Zeit... Welche Erfahrungen hat Michelangelo bis zu erschaffen von David gemacht? Wie hat er gelebt? All diese Dinge haben Auswirkungen auf die Statue... Wenn man sowas besser Nachmachen will, muss man mindestens mit den gleichen Erfahrungen mit dem Erschaffen beginnen...

Das was großartige Menschen auszeichnet ist immer eine höhere Art des Denkens und Fühlens.

Zum Freien Willen:

Der Freie Wille beschränkt sich auf genau zwei Wahlmöglichkeiten: Ja oder Nein. Ich kann etwas tun, habe aber immer auch gleichzeitig die Freiheit mich dagegen zu entscheiden...

Das wir mit zunehmendem Alter schlechter neues Erlernen können ist auch nur eine Meinung von außen die wir für richtig annehmen... Ich kann mich jederzeit dazu entschließen diese Meinung nicht zu teilen... Nur darf ich dann eben nicht alt und vergeßlich denken und fühlen... Ich denke das es genügend Beispiele von Menschen gibt die auch noch im hohen Alter ein außergewöhnlich gutes Gehirn haben.

Ich finde im übrigen diese Diskussionen hier äußerst Spannend, auch wenn sie jetzt nichts mit dem eigentlichem Thema zu tun haben. :)

Liebe Grüße Harry :D

Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: MAS am 28.08.2013 00:28
Hallo Harry, und alle anderen!

Harry, Du wählst einen pragmatischen Weg. Das ist gut so. Wenn Du damit gut leben kannst, ist das ein gangbarer Weg.

Wenn man ein bisschen tiefer forscht oder sich mit den Forschungsergebnissen anderer beschäftigt, kommt man dazu, dass es nicht so einfach ist. Hirnforscher sagen, dass wir uns oft entscheiden, ohne es überhaupt zu merken. Wir handeln sogar oft, bevor wir merken, was wir vorhaben.

Und ich halte es auch ein wenig für gefährlich zu meinen, wir könnten alles machen, wenn wir nur wollen. Sag das mal einem Downsyndrom-Menschen. Und wo sind die Grenzen zwischen geistig kranken und gesunden Menschen? Wir können so manches bestimmen, aber nicht alles. Genau wie wir genetisch körperlich verschieden sind, so auch psychisch und mental. In den gegebenen Grenzen können wir was aus uns machen, aber die Grenzen sind nicht bei jedem gleich.

LG, Michael
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: DesigualHarry am 29.08.2013 00:51
Hallo!

Damit schließt sich der Kreis - diese Forschungs Ergebnisse die du, lieber Michael ansprichst stammen unter anderem auch vom Fremdgesteuertertem was ich weiter oben bereits erwähnte.

Diese Entscheidungen ohne es bewusst warzunehmen, sind vergleichbar mit kleinen Programmen im Computer die im Hintergrund automatisch ablaufen. Um das ganze Erklären zu können muss ich wohl weiter ausholen...

Nehmen wir mal die Sitution ein Kind lernt zu gehen. Es lernt zu gehen in dem es das was es dazu braucht von außen empfängt, also indem es andere dabei zusieht und es selber mit der Zeit probiert. Und genau dieses von außen empfangen ist Zentraler Punkt unseres Leben. Das was ich dabei Empfange kann alles sein - ein Lächeln, eine Verhaltensweise, etwas einzigartiges...

Jeder Mensch ist nun Empfänger und Sender zugleich. Der Natürliche Vorgang währe nun folgendermaßen: Ich empfange von außen, also von einem Menschen, eine Verhaltensweise die mir gefällt. Nun nehm ich diese Eigenschaft in Form von Informationen oder Daten in mir auf und vermische das mit meinen eigenen Eigenschaften. Nun Sende ich die dadurch neu entstandene Verhaltensweise wieder in meine Umgebung.

Wie wir Menschen nun mal sind wollen wir es aber lieber möglichst bequem. Und das resultiert nun darin, dass wir die meiste Zeit nur im Empfangsmodus sind. Wir nehmen nur mehr Vorlagen oder Samples auf, ohne sie weiterzuverarbeiten. So entstehen dann Verhaltensweisen die man auf der ganzen Welt gleich ausführt. Praktisch der ganze Alltag von Erwachsenen läuft so ab.

Der ander Punkt ist das Werten und Urteilen über einen selber und über andere.

Beide Verhaltensweisen haben einen großen Nachteil. Sie sind Lebensvernichtend. Es ist für das Gehirn keine grosse Leistung vonnöten vorgefertigtes zu verarbeiten. Somit schwindet auch mit der Zeit die Gehirnleistung. Ähnlich verhält es sich wenn ich werte. Indem ich werte also als Beispiel sage "Ich verstehe nicht wie man als Mann einen Rock anziehen kann" ziehe ich mir hier eine Grenze. Aber genau diese Grenze verhindert nun dass ich neues Lernen kann.

Indem ich aber das was ich Empfange weiterverarbeite brauche ich sozusagen mehr Rechenleistung. Ich fordere also damit mein Gehirn. Mit jeder dieser Aktiven Änderung ziehe ich neue Bahnen zwischen Neuronen. Genau das hat auch Einstein gemacht. Er hat den damaligen Wissenstand Empfangen, er hat sich also die Informationen geholt, und dann mit ständigem Fragen und Antworten immer wieder neue Verbindungen geschaffen, dadurch hat er seine Grenzen wiederum immer weiter nach oben setzen können. Womit er sich dann wiederum  mehr Freiraum geschaffen hat. So hat das alles dann eine Unglaubliche Dynamik zuwege gebracht.

Vergleicht man z.b. Mal die zu Verarbeitende Datenmenge eines Gehirns von einem Kind das ständig neues Empfängt, mit dem eines älteren Erwachsenen, wo der Alltag nur mehr Routine ist, kann man eigentlich sehr leicht verstehen wie neurologische Erkrankungen Entstehen...

Eigentlich gäbe es noch Sooo viel zu schreiben, aber ich will es hiermit heute gut sein lassen. :)

Gruß
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: Asterix am 29.08.2013 11:54
Danke, Harry!
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: MAS am 29.08.2013 20:52
Lieber Harry, lieber Asterix, und wen es sonst noch interessiert!

Harry,

ich habe den Eindruck, Du schreibst, was ich schon schrieb, nur mit anderen Worten: Die meisten Menschen gewöhnen sich eine gewisse Bequemlichkeit an und verfallen in zunehmendem Alter in Routine.

Evolutionsbiologisch macht das auch Sinn, denn in der Zeit, in der sich unsere Vorfahren das angewöhnten, hat man mit unter 20 alles gelernt, was man zum Überleben brauchte. Die Lebensbedingungen blieben lange Zeit, also Jahrhundertausende, wenig verändert. Da reichte es, alles Notwendige in jungen Jahren zu lernen und es danach nur noch zu perfektionieren. Das hat sich dann auch genetisch weitervererbt, bis heute. Nur da sich heute die Lebensbedingungen alle paar Jahre bis Jahrzehnte ändern, ist dieses Verhalten nicht mehr zeitgemäß. Dummerweise lernen die Gene nicht so schnell um. Deswegen kann heute als, wie Du es nennts, "lebensvernichtend" sein, was über 2 Mio Jahre lebenserhaltend war.

Es ist ja auch so, dass Neudenken, Umdenken, Lernen, Akkomodieren, viel Energie und Zeit verbraucht. Diese Energie und Zeit haben nur Menschen, die nicht um das Überlebensnotwendige kämpfen müssen. Oder die, die umlernen müssen, um zu überleben, in der heutigen individualisierten, unsolidarischen Wettbewerbsgesellschaft, in der die Stärksten und Cleversten und zugleich Gierigsten das Tempo bestimmen und anderen aufzwingen.

Es ist aber nicht so, dass nur Einflüsse von außen unser Verhalten bestimmen, sondern die Gene bilden die Grundlage. Was die Motivationen angeht, so unterscheiden Psychologen zwischen intrinsischen, also von innen, und extrinsischen, also von außen kommenden. Die intrinsischen sind a) genetisch und b) durch interne Verarbeitung von allerlei verusacht. Also auch da spielen von außen kommende Einflüsse eine Rolle. Die rein extrinsischen haben weniger eigene "Rechenleistung" zur Ursache. Aber auch die sind nicht unabhängig von dem, was aus dem Inneren kommt. Irgedwie scheint mir diese Grenze zwischen innen und außen auch selber eine Festlegung durch unser Denken.

Die Art, wie wir denken, ist ja auch sehr zeitgeistabhängig, mit unseren Vergleichen von Gehirn und Computer, mit unserer Betonung ökonomischer Motivationen, wie Energieeinsparung, Behauptung im Wettbewerb usw.

Vielleicht gibt es zusätzlich zu Genen und Umwelt noch eine Größe x, die das menschliche Handeln bestimmt, die Seele, das Selbst, der Atman oder Gott, Schicksal, Bahman, Tao oder so. Vielleicht ist diese Größe x aber auch gar nichts zusätzliches, sondern das Zusammenspiel von allem. Das entzieht sich dem wissenschaftlichen Denken, so wie wir heute Wissenschaft verstehen. Es ist religiöses Denken. Aber auch unser Wissenschaftsverständnis ist nicht absolut, sondern zeitgeistbedingt, oder eben, wie Du es nennst, "fremdgesteuert".

Nur, wie gesagt, die Grenze zwischen femd und eigen ist wohl gar nicht so deutlich. Mir gefällt das Bild des Menschen als Knoten in einem Netzwerk. Die Fäden treffen diesen Knoten nicht zufällig, sondern der Knoten besteht aus diesen Fäden. Das heißt, ich bin nicht x, das von Genen und Umwelt beeinflusst ist, sondern ich bin Gene und Umwelt. Und jeder Mensch ist das auf ganz eigene Weise. Das ist dann unsere jeweilige Individualität.

Trotzdem können wir uns von bestimmten Einflüssen, sowohl der Gene als auch der Umwelt unabhängiger oder abhängiger machen. Wir können einen Willen entwickel und ihm nachgehen. Wir können dazu lernen oder gar völlig neu lernen. Einer kann das besser, ein anderer schlechter.

Wir können uns vom gesellschaftlich, als umweltbedingten Hosenzwang befreien. Wir können uns bis zu einem gewissen Grad von genetisch angelegten männlichen Verhaltensweisen befreien. Letzteres machen wir gerade nicht, da wir miteinander diskutieren und jeder am schönsten singen will.  ;)

Na ja, ich hör mal auf für heute. Da läuft gerade so ein schöner Film über das Kartschal-Gebirge in der Türkei. Davon habe ich noch nie was gehört und will gerne was darüber lernen.  :)

LG, Michael

 
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: cephalus am 29.08.2013 21:01
e sind Lebensvernichtend. Es ist für das Gehirn keine grosse Leistung vonnöten vorgefertigtes zu verarbeiten.

Routine und antrainiertes Verhalten sind grundsätzlich ein Überlebensschutz da in kritischen Situationen keine Gehirnleistung mehr für die Routine erforderlich ist.

Cephalus
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: MAS am 29.08.2013 21:08
Stimmt!

LG, Michael
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: cryptoman am 29.08.2013 21:46
e sind Lebensvernichtend. Es ist für das Gehirn keine grosse Leistung vonnöten vorgefertigtes zu verarbeiten.

Routine und antrainiertes Verhalten sind grundsätzlich ein Überlebensschutz da in kritischen Situationen keine Gehirnleistung mehr für die Routine erforderlich ist.

Cephalus

Eine Frau, die dir grundsätzlich treu ist, solltest du besser verlassen. Solange das Verhalten hilfreich für die jeweilige Situation ist mag das zutreffen. Einen besonders muskulösen Schotten mit den Worten zu  begegnen, dass er Frauenkleidung trüge, ist dem Überleben nicht besonders förderlich.  ;D  Das moderne Leben ist etwas komplexer, als das eines Höhlenmenschen, der vor dem Säbelzahntiger flüchten muss.
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: DesigualHarry am 30.08.2013 00:44
Hallo an alle!

Wenn ich mit meinen Beiträgen den Eindruck erwecke schöner "Singen " zu wollen möchte ich mich hiermit Entschuldigen. :)
Das was ich schreibe ist ausschließlich die Beschreibung von der Welt so wie ich sie sehe. Ich Respektiere selbstverständlich jede andere Meinung. Ich selber bin sogar sehr Dankbar für solche Diskussionen wie gerade mit dir Michael, weil sie mir erlauben wieder einen Schritt tiefer in die Vorgänge von Menschen und der Welt Einblicken zu können. :)

Ich denke auch dass wir Gedanklich nicht so weit auseinander liegen. Mir selber ist aber dein Denken einfach zu kompliziert. Ich selber schreibe nicht dass es vielleicht so sein könnte. Ich brauche auch keine Forschungsergebnisse bemühen. Ich schreibe nur aus eigener Erfahrung. All das was ich in den letzten Beiträgen geschrieben habe, habe ich bereits als Erlebnis in mir gespeichert.

Ich freue mich auch in Zukunft über gelungene Diskussionen mit dir, lieber Michael und allen anderen :) Wenn du Michael Interesse hast hier mit dieser Diskussion weiterzumachen bitte ich dich das zu sagen, ansonsten ergibt sich sicher später mal wieder die Gelegenheit.

Gruß und weiterhin das Beste :D
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: MAS am 30.08.2013 19:11
Lieber Harry,

ich glaube auch, dass wir nicht weit auseinander liegen. Und wir singen doch beide ganz schön. Also kein Grund für eine Ent-Schuldigung. :)

Das mit den Erfahrungen im Leben ist so eine Sache. Ich bin kurz davor, endlich meine Dissertation zu veröffentlichen und fand darin eben diese Passage:

"Wenn sich ein Weltbild im Laufe des Lebens als plausibel herausstellt, das heißt, wenn ich damit leben kann und alle mir vorkommenden Probleme damit zufriedenstellend lösen kann, dann erweist sich dieses Weltbild als für mich viabel. Wenn ich zum Beispiel die Vorstellung habe, die Erde sei eine Scheibe, und in dem Areal, in dem ich mich bewege, mit Hilfe dieses Weltbildes navigieren kann, dann ergibt sich nicht die Notwendigkeit, das Bild von der flachen Erde gegen das von der runden Erde auszutauschen. Erst wenn ich unausweichliche, nicht negierbare Erfahrungen mache, die mit dem Bild von der flachen Erde nicht in Übereinstimmung zu bringen sind, muss ich über eine viablere Konstruktion meiner Vorstellung über die Erde nachdenken. Das heißt aber auch, dass Teile meines Weltbildes, die Gebiete beschreiben, die jenseits meiner Erfahrbarkeit liegen, sich nicht so schnell als unviabel erweisen, da ich gar nicht in die Gefahr komme, mit einer Erfahrung zu kollidieren, die dieses Bild in Frage stellt. So ist es ja meistens mit den metaphysischen Anteilen unserer Weltbilder: Sie erweisen sich als viabel, solange keine Erfahrung ihnen zwingend widerspricht. Keine Erfahrung in einem bestimmten Bereich zu machen kann aber auch bedeuten, dass die diesen Bereich betreffenden Vorstellungen für die Orientierung in der natürlichen und sozialen Umwelt unwichtig und gleichgültig sind und demzufolge allein den Bedürfnissen der inneren Äquilibration dienend nach Belieben gestaltet werden können. Es muss aber nicht unbedingt bedeuten, dass es diesen Bereich gar nicht gibt."

Das Wort "viabel" heißt soviel wie "gangbar" oder auch "lebenstauglich", das Wort "Äquilibration" soviel wie "inneres Gleichgewicht", also ein mentales, kognitives oder auch psychisches Gleichgewicht.

Hier noch eine Stelle:
"Gerade meine Beschäftigung mit dem Konstruktivismus hat die Überzeugung in mir gestärkt, dass es keine reine Objektivität gibt, sondern nur subjektive Perspektiven, die durch methodisches Interagieren einen gewissen Grad an Intersubjektivität und durch Erproben im Leben an Viabilität erreichen können."

Ich bemühe mich, mit meiner Ausdrucksweise der Komplexität der Dinge, die ich ausdrücken will, gerecht zu werden. In Wahrheit ist alles noch viel komplexer. Andererseits soll es ja auch verständlich sein. Das ist gar nicht so einfach, beiden Ansprüchen gerecht zu werden. Deswegen ist ja auch ein Austausch wie der unsere wichtig, damit man sich einander annähert. Jeder muss versuchen, sich verständlich auszudrücken und zugleich, den anderen zu verstehen.

Also lass uns ruhig weiter machen damit.  :)

LG, Michael
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: DesigualHarry am 02.09.2013 10:51
Hallo!

Dein letzter Beitrag Michael gefällt mir sehr gut :)

Ich möchte jetzt aber nochmals auf meine Einteilung Empfänger und Sender zurückkommen. Mir geht es da vorallem um den Punkt wo die eigene Aktivität anfängt. Dieser Punkt ist für mich auch der Punkt wo das "Neue" anfängt. Das Antrainierte Verhalten was ich in Krisensituationen anwende ist genau eben in dieser Situation wo ich es brauche wiederum das Neue...Würde ich dieses Verhalten nun ständig beibehalten, komme ich damit genauso wieder in den "Lebensvernichtenden" Bereich.
Ich gehe auch nicht so weit dass ich für das "Neue" jetzt viel Zeit brauche. Das Neue kann auch nur ein Wort aus einer fremden Sprache sein. Oder ein Gegenstand aus meiner Wohnung den ich aktiv anschaue. Oder eben Abwechslung bei der Kleiderwahl. Dieser Punkt, wo ich etwas nicht mehr eins zu eins Übernehme und weitergebe, ist für mich der Punkt wo das Aktive, das Neue, das Eigenständige Handeln beginnt. Dieser Punkt bedeutet für mich der Sinn vom Leben.

Ein anderes Thema sind Verhaltensweisen.

Eigentlich wundere ich mich immer wieder wie schnell wir unsere Verhaltensweisen eigentlich Ändern können. Man denke nur an das Verliebtsein. Auf einmal wird der Mann zärtlich, einfühlsam, feinfühlig... Kaum ist diese Phase vorbei leugnet man als Mann zu soetwas fähig zu sein ;D
Anderes Beispiel: Der "Smartphone Trend"  Bei diesem Beispiel kann ich ganz gut erkennen wie wir Verhaltensweisen 1:1 übernehmen und weitergeben...
Wie schnell sich Verhaltensweisen  ändern können, sieht man auch an jungen Frauen. Hier sehe ich eine viel größere Annäherung zwischen Mann und Frau als das was man typische Verhaltenseisen für das jeweilige Geschlecht kennt.

(Diese Beispiele sind keine Kritik an den jeweiligen Personen. Sie dürfen sich aus eigenem Willen für dieses Verhalten entscheiden. Sie dienen mir nur um Aufzuzeigen wie schnell man Verhaltenseisen ändern kann)

Ja und dann ist da ja noch die Seele. Wollen wir dieses Thema auch anschneiden?
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: Lars am 02.09.2013 11:36
Ja und dann ist da ja noch die Seele. Wollen wir dieses Thema auch anschneiden?

Ja, die Seele ist da ja auch noch!  ;)
Dieser, hier scheinbar in einer Nebenrolle agierende Darsteller ist eigentlich der Hauptakteur bei der ganzen Sache ....
 
Wenn ich jetzt anfangen würde, über dieses Thema zu schreiben ...
 
Grüße,
Lars
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: MAS am 06.09.2013 23:16
Lieber Harry,

ich finde die Frage schwierig zu beruteilen, wo das Fremde oder Äußere aufhört und das Eigene oder Innere anfängt. Ich komme mehr und mehr dazu, das Ungetrenntsein von Eigenem und Anderem zu betonen. Das Eigene ist dass eher die unverwechselbare, einmalige Art des Zusammenkommens mehrerer Einflüsse.

Zugleich aber halte ich es für sehr wichtig, sich nicht von anderen Individuen, sei es, dass sie einzeln, sei es, dass sie in Massen auftreten, bevormunden zu lassen. Und auch dass man sich nicht einfach so an die Masse oder an besonders bestimmende Individuen anpasst, sondern sich seinen Eigensinn bewahrt.
Zum Eigensinn vgl.: http://www.maennerrock.eu/forum/messages/22679.htm (http://www.maennerrock.eu/forum/messages/22679.htm), http://www.rockmode.de/index.php?topic=271.45;wap2 (http://www.rockmode.de/index.php?topic=271.45;wap2) und http://michael-alwis-schmiedel.blogspot.de/2005/03/sozialverantwortlicher-eigensinn.html (http://michael-alwis-schmiedel.blogspot.de/2005/03/sozialverantwortlicher-eigensinn.html).

Ich meine, man kann das beides sehr gut zusammenbringen. Sich anderen unterzuornden bedeutet ja, dass ein Knoten sich anderen Knoten unterordnet. Auf ganz eigene Weise und ohne Unterordnung ein Knoten im Netz zu sein, bedeutet, sich dem ganzen Netz gegenüber zu verantworten.

Ich weiß nicht, ob das verständlich ist.


Lieber Lars,

die Seele: Meinst Du eine unsterbliche, unveränderliche Seele oder das Gefühls- und Gemütsleben des Menschen? Ich bin in meinem Denken sehr buddhistisch beeinflusst. Der Buddha verneint die Existenz eines Atman, also einer unvergänglichen Substanz, einer Seele des Menschen und betont statt dessen, dass wir Menschen zusammengesetz sind aus körperlichen und geistigen Bestandteilen, die sich in einer wechselseitigen Anhängikgeit voneinander befinden, entstehen und vergehen, und für eine Zeit lang das bilden, was wir "ich" oder "Mensch" nennen. Während dieser Zeit des Menschseins aber bilden diese Bestandteile ein reges Gefühlsleben, das uns als Individuen ausmacht, aber eben auch ganz schön verwirren kann.

Was meinen wir nun, wenn wir von "Seele" sprechen?

LG, Michael   
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: cryptoman am 07.09.2013 01:37
Die Loslösung von solchen Wortungetümen, wie sie dieser Michael Alwis Schmiedel präferiert, gelingt am Besten, wenn man Max Stirner der Einzige und sein Eigentum gelesen hat.  :)
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: MAS am 07.09.2013 07:23
Diese "Wortungetüme" sind so genannte urls, also Internetadressen. Wenn Du darauf klickst, kommst Du zu anderen Internetseiten.   ;D 8) ;)

Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: DesigualHarry am 08.09.2013 13:22
Hallo Michael und alle anderen!

Für mich war es bis vor kurzem schwer zu verstehen "wer darf eigentlich was tun" oder "wer darf wie weit gehen". Wie weit kann ich mit meiner Individualität eigentlich gehen ohne damit andere zu verletzten? Wir  in unserer heutigen Gesellschaft wählen  den Weg des Gesetzes. So gibt es heutzutage wohl für jedes Verhalten ein Gesetz. Diese Gesetzte sind auf der einen Seite Real, auf der anderen Seite kennen wir aber auch viele "ungeschriebene" Gesetzte.
Aber es gibt eigentlich bei all diesen Gesetzten immer welche denen es nützt, und andere die damit nicht so Einverstanden sind. Genau an diesem Punkt bin ich bis noch vor kurzer Zeit immer wieder Angestanden. Wer bestimmt eigentlich was man darf? Ist der, der ein Gesetz erlässt mehr Wert als andere? Wie wird man Bevorzugter und Benachteiligter?

Ja, und dann Kahm ich zum erstenmal mit den Kosmischen Gesetzen, und da Vorallem mit dem Gesetz der Resonanz in Verbindung. Zuerst das ganze noch belächelt und als Unsinnig abgetan, hatte ich aber dann immer mehr Situationen wo ich die Wirkung dieser Gesetze Live miterlebt habe. Eigentlich ist es ganz einfach: Das was ich denke,fühle, sage oder danach handle bekomme ich wieder zurück... Wenn ich für mein Vorhaben andere Leute dazu zwinge, werde auch ich gezwungen Dinge zu tun die ich nicht tun will... Wenn ich jemandem ein Kompliment für seinen oder ihren Stli mache, bekomme ich auch von jemandem ein Kompliment für meinen Stil... Es ist für mich das Wirkungsvollste Gesetz das ich mir überhaupt vorstellen kann, weil ich mit meinem Tun auch immer mir selber das gleiche antue.
Einzig dieses Wissen hat meine Situation als Mann im Rock Schlagartig ins positive verwandelt. Ich gebe aber zu, dass es im Alltag noch schwer fällt dieses Verhalten beizubehalten. Und das ist auch der Punkt wo ich inzwischen ganz genau erkennen kann, ob z.b. Der Wunsch nach einem neuen Computer von außen kommt, oder von mir selber.

Mit diesem Wissen und das Live Erleben der kosmischen Gesetze macht für mich auch das Ewige Leben und die Reinkarnation Sinn. Denn nur so kann ich mir es derzeit erklären wie man mit Krankheiten bereits Geboren wird. Man nimmt einfach seine ganzen Probleme, Fähigkeiten, Verhaltensweisen die man in seiner Seele abgespeichert hat mit ins nächste Leben, und hat dann erneut die Möglichkeit die negativen Seiten ins positive zu Verwandeln. Die Seele ist für mich vergleichbar mit der Festplatte eines Computers. Alles was ich erlebt habe ist darauf gespeichert. Ich kann bestimmte "Dateien" in den "Arbeitsspeicher" holen, sie verändern und wieder Abspeichern.

Gruß Harry
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: Nicol am 08.09.2013 14:30
Harry,
 das war gut geschrieben und regt zum nachdenken an!!!
Ich denke genau wie Du...ist sehr interessant...

Lg
Christian
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: MAS am 09.09.2013 21:14
Lieber Harry,

ich kenne das, was Du "Gesetz der Resonanz" nennst als Karma-Gesetz oder als Gesetz von Ursache und Wirkung (http://buddhismus-schule.de/pdfs/KarmaUrsacheundWirkung.pdf (http://buddhismus-schule.de/pdfs/KarmaUrsacheundWirkung.pdf), http://www.relilex.de/artikel.php?id=7545 (http://www.relilex.de/artikel.php?id=7545)) und dem Entstehen in Abhängigkeit oder bedingtem Entstehen (http://de.wikipedia.org/wiki/Bedingtes_Entstehen (http://de.wikipedia.org/wiki/Bedingtes_Entstehen), http://www.relilex.de/artikel.php?titel=Pratityasamutpada (http://www.relilex.de/artikel.php?titel=Pratityasamutpada)). Zwar sind die Zusammenhänge nicht immer so deutlich zu erkennen, sondern funktionieren manchmal um ein paar Ecken herum, aber es ist schon viel Wahres daran, denke ich.

LG, Michael
 
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: DesigualHarry am 14.09.2013 11:07
Hallo!

Wie sehr das Resonanzgesetz nicht sofort erkennbar ist, durfte ich selber dieser Tage miterleben... Bei einem Problem was nur mich alleine betraf habe ich einiges an "negativer Energie" hineingesteckt, die ich dann kurze Zeit später von meiner Mutter als Streit "zurückbekam"... Das Entscheidende an dieser Sache waren also nicht die Gedanken, diese waren nähmlich in beiden Situationen unterschiedlich, sondern das Gefühl. Dieses negative Gefühl was ich selber produziert habe, ist wieder auf einem Umweg zu mir zurück gekehrt. Ich gebe aber zu dass es schon mehrere solcher Situationen, unter denen die meisten aber positiver Natur waren, gebraucht hat, um diese Zusammenhänge anfangen verstehen zu können.

Auf Das Resonanzgesetz deutet auch die Bibel selber hin. "Es geschehe nach euren Glauben, oder es geschieht nach deinem Glauben"und "Auge um Auge und Zahn um Zahn" sind nur eine Umschreibung des Resonanzgesetzes.

Wenn man es schafft ein bischen dieses System verstehen zu können, kommen noch ganz andere Dinge zum Vorschein. Wie z.b. Wenn ich den Armen etwas Spende, helfe ich nicht den Armen, sondern unterstütze die Armut...
Oder: Ich kann nur soviel Gleichberechtigung bekommen, wie ich selber bereit bin zu geben... Ich kann nur soviel Freiheit Erlangen, wie ich sie anderen zugestehe... Wenn ich mich nicht Individualisiere kann ich sie nicht weitergeben, und werde somit auch keine anderen Induvidualisierte (und somit Interesannte) Leute treffen können...

Was mich nach den bisherigen Erfahrungen mehr als überrascht sind die Auswirkungen von Gefühlen. Ich lerne mehr und mehr zu verstehen was es heißt "auf seine Gefühle zu achten". Das typische Gefühllose vom maskulinem ist da eindeutig eine Sackgasse...

Ich bin aber selber noch ganz am Anfang diese neuen Denkweisen in den täglichen Gebrauch zu integrieren... Es wird sicher noch einige Zeit dauern...

Grüße Harry :)
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: cryptoman am 14.09.2013 14:30
Maskulin und typisch gefühllos? Bist du zufällig der Sohn von Alice Schwarzer oder Valeri Solana?  ;D Lasse dich von deiner Vernunft und nicht von deinen Gefühlen leiten, denn sie lassen sich leicht manipulieren und sind oftmals der Realität abträglich.
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: Tine am 15.09.2013 18:38
Hallo cryptoman,

wenn ich mir so anschaue, wo uns die "Vernunft" hingebracht hat...  ???
Ich finde es durchaus angebracht auf das Gefühl zu hören. Nicht auf die oberflächlichen, meist verletzten oder beleidigten Gefühle, sondern auf die Stimme tief im Innern, die sehr gut weiß, was gerade richtig ist. Leider ist diese Stimme nicht besonders laut. Das heißt, mensch darf genau hinhören oder hinfühlen. Das klappt nicht immer auf Anhieb, aber wenn, dann lohnt es sich!  :)

Viele Grüße
Tine
Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: DesigualHarry am 15.09.2013 20:24
Hallo!

Zuerstmal liebe Grüße an Tine, freue mich dass du hier mal wieder einen schönen Beitrag geschrieben hast :D

Wenn man lernt zu fühlen, kann man erkennen ob es Manipulation ist...

Ich muss gestehen, dass ich mir selber auch bis vor kurzem keine Gedanken gemacht habe über Gefühle. Aber eigentlich leben wir alle um zu fühlen... Was whäre wohl die Liebe wenn ich sie nicht fühlen könnte. Was whäre ein schönes Erlebniss ohne das schöne Gefühl... Welchen Sinn hätte es eine Rock anzuziehen wenn ich ihn nicht fühlen könnte...

Durch fühlen lerne ich zu verstehen. Durch fühlen lerne ich zu unterscheiden was ich mag und was ich nicht mag. Nur durch fühlen weiß ich überhaupt ob etwas schön ist. Nicht das blinde Annehmen von Werten die von außen kommen machen mich glücklich, sondern erst das nachfühlen dieser Werte ob sie für mich richtig sind. Jeder Mensch sendet mit seinem Körper etliche Gefühle aus.  Wenn  ich in der Lage bin diese Gefühle zu verstehen, indem ich sie nachgefühlt habe, kann ich auch die Menschen verstehen... Ich kann dann erkennen ob es jemand ehrlich meint oder nicht.

Titel: Re: Gleichberechtigung
Beitrag von: MAS am 15.09.2013 21:50
Hallo zusammen!

Also ich halte Gefühle und Vernunft/Verstand für gleichermaßen wichtig. Mann muss allerdings schon zwischen Gefühlen wie Liebe, Mitgefühl, Freude usw. und Hass, Gleichgültigkeit, Gier usw. unterscheiden. Und man muss sehen, wo der Verstand nur verwendet wird, um egoistischen Gefühlen zu dienen und wo Vernunft verwendet wird, um Gefühle zu beobachten und zu ordnen.

Im Buddhismus heißt es: Mitgefühl ohne Weisheit ist blind und Weisheit ohne Mitgefühl ist kalt.

Das übernehme ich nicht einfach so von außen, sondern habe es durchdacht und durchfühlt und für richtig befunden.

LG, Michael