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Röcke und mehr... => Artikel und Presseberichte => Thema gestartet von: Asterix am 03.01.2016 18:28

Titel: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: Asterix am 03.01.2016 18:28
...so trügerisch sind (Quelle: Euromaidan Press/ IM Russia) (Der Originaltitel des Interviews: "Timur Kuran: 'An Atmosphere of Repression Leads to Preference Falsification Among Opinion Leaders'")

Das Phänomen der hohen Zustimmungsraten für Wladimir Putin (über 80 Prozent) wird von Sozialwissenschaftlern heiß diskutiert. Eines der Argumente lautet, dass diese Angaben falsch seien und das Problem bei den Meinungsforschern liege. Der Soziologe Denis Wolkow vom russischen Lewada-Zentrum sprach mit Timur Kuran, einem prominenten sozialen Vordenker und Professor für Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaften an der Duke University, über das Konzept der Präferenzverfälschung, das die hohe Zustimmung für Führer von autoritären Systemen erklärt.

Weiter: http://de.euromaidanpress.com/2016/01/02/des-kaisers-praechtige-kleider-ein-soziologe-erklaert-warum-zustimmungsraten-in-repressiven-systemen-so-truegerisch-sin0000000d/ (http://de.euromaidanpress.com/2016/01/02/des-kaisers-praechtige-kleider-ein-soziologe-erklaert-warum-zustimmungsraten-in-repressiven-systemen-so-truegerisch-sin0000000d/)

P.S. Der Grund, warum ich diesen Artikel hier verlinke, ist, dass ich die mangelnde Kleidungsfreiheit für Männer mit einem gewissen repressiven System verbinde...haben ja wir schon zur Genüge diskutiert, die Probleme in der Familie und Gesellschaft (Arbeit etc.). Ich glaube, die Probleme, die wir haben, laufen ganz ähnlich ab. Nur müssen wir zum Glück nicht fürchten, eingekerkert zu werden, aber...

Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: Tine am 05.01.2016 00:08
Hallo Asterix,

zunächst mal vielen Dank für diesen informativen Artikel. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die angesprochenen Mechanismen zuverlässig funktionieren.
Wenn ich versuche, es aus Deiner Sicht zu betrachten, kann ich es auch etwas nachvollziehen, dass Du die modischen Gepflogenheiten, die ein Mann heute unbehelligt an den Tag legen darf, stark einschränkend empfindest. Den Vergleich mit einem totalitären System allerdings finde ich dann doch etwas sehr gewagt.

Klar droht einem, der sich "abweichend" kleidet, eine möglicherweise unangenehme Reaktion der Menschen, die ihn damit wahrnehmen. Aber es ist nicht so, dass irgendwem Information vorhenhalten wird, die ihn zu einer ziemlich zügigen Meinungsänderung bewegen würde, wenn er sie denn bekäme, also dass die Menschen, die ablehnend reagieren dann plötzlich zustimmen würden.

Ich sehe es vielmehr so, dass viele Männer keinen Anlass sehen oder kein Bedürfnis haben, sich in Sachen Kleindungsstil zu verändern. Kilts sind in meiner Wahrnehmung durchaus "salonfähig", weil genügend mehr oder weniger prominente Persönlichkeiten bereits darin zu sehen waren. Warum kommen nicht mehr Männer auf die Idee mal einen Kilt auszuführen?

Meine Theorie (ich rechne mit energischem Widerspruch und kann diesen auch vertragen) ist hierzu, dass es für die wenigsten potentiellen Rockträger der Kilt interessant ist, sondern, dass es denjenigen, die sich durch vorherrschende Männermode stark beeinträchtig fühlen. zum großen Teil explizit um eine definitive Grenzüberschreitung zur weiblichen Garderobe geht.
Ich möchte das weder als gut noch als schlecht bewerten. Wenn an meiner Überlegung was dran ist, dann ist das einfach so und ein erklecklicher Anteil der aktuellen mitteleuropäischen Bevölkerung kann damit nicht umgehen. Das ist halt auch so.

Viele Grüße
Tine
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 05.01.2016 00:19

Meine Theorie (ich rechne mit energischem Widerspruch und kann diesen auch vertragen) ist hierzu, dass es für die wenigsten potentiellen Rockträger der Kilt interessant ist, sondern, dass es denjenigen, die sich durch vorherrschende Männermode stark beeinträchtig fühlen. zum großen Teil explizit um eine definitive Grenzüberschreitung zur weiblichen Garderobe geht.
Ich möchte das weder als gut noch als schlecht bewerten. Wenn an meiner Überlegung was dran ist, dann ist das einfach so und ein erklecklicher Anteil der aktuellen mitteleuropäischen Bevölkerung kann damit nicht umgehen. Das ist halt auch so.

Viele Grüße
Tine

Liebe Tine,

das mag schon sein, denn immerhin beneidete ich die Mädchen schon um ihre Röcke, als ich von Kilts noch gar nichts wusste.

Aber auch der Preisvergleich lässt eher zum Rock aus der Damenabteilung greifen als zum schottischen Kilt.

LG, Michael
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: minirocker am 05.01.2016 00:42
hm, ich sehe leider nichts: 

"Oops, 404 error".

:-((
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: androgyn am 05.01.2016 00:58
Warum kommen nicht mehr Männer auf die Idee mal einen Kilt auszuführen?

Meine Theorie (ich rechne mit energischem Widerspruch und kann diesen auch vertragen) ist hierzu, dass es für die wenigsten potentiellen Rockträger der Kilt interessant ist, sondern, dass es denjenigen, die sich durch vorherrschende Männermode stark beeinträchtig fühlen. zum großen Teil explizit um eine definitive Grenzüberschreitung zur weiblichen Garderobe geht.
Hallo Tine,
auch wenn es keine Grenzüberschreitung mehr wäre, weiblich Konnotiertes anzuziehen, würden viele es trotzdem machen. Es geht nicht darum dass etwas weiblich oder männlich ist, sondern, wie es ist. "Frauensachen" sind liebevoller, phantasievoller, schöner und mit verschiedensten Stoff gestaltet und auch in der warmen Jahrezeit viel angenehmer zu tragen, als das warme Wollzeug für Herren. Ich habe selber einen Männerrock der einen modernen Kilt gleicht. Und trotz, dass er nicht so dick wie ein richtiger Kilt ist, bin ich im Hochsommer auf Damenröcke ausgewichen, weil diese luftiger sind und sich leichter tragen, als der robuste Männerrock.

Die meisten Männer tragen hierzulande keine Kilts, weil es für sie zur schottischen Kultur gehört. Oft hört man die lustige Aussage "In Schottland kannst als Mann Rock tragen, wenn du das möchtest". Die Männer würden auch keine bayrische Lederhosen außerhalb von Bayern anziehen. Und einige Männer, die Röcke tragen, sind Kilts mit der zeit vielleicht zu eintönig wogegen es bei Damenröcken mehr Vielfalt und Auswahl gibt. Schlicht lässt sich zusammenfassen. Frauenachen sind modisch und ein Ausdruck der Persönlichkeit. Männesachen sind und waren immer zweckgebunden, mussten pragmatisch sein, und gingen nie über einen modischen Aspekt hinaus oder sind als solch einer entstanden. Der Kilt war letzlich nichts anderes als eine **** die für alles erdenkliche genutzt wurde. Ein Abendkleid dient nicht als Tischdecke. Den Sarong nutzen die Männer ebenfalls als Tuch und Sitzlaken.

Die meisten Männer verschwenden keinen Gedanken an Mode. Zum Teil wohl, weil es ihnen von kleinauf künstlich eingetrichtert wird, Männer hätten eh kein Interesse für Mode oder das ist Mädchenkram. So ähnlich wie, wenn man Mädchen sagt, sie seien von Natur aus schlechter in Mathematik oder Technik ist nur etwas Jungs. Dann tragen sie das für sich auch so weiter.

Ein Teil ist auch das eigene Körperempfinden. Kleidung orientiert sich immer am Durchschnitt der jeweiligen Geschlechtergruppe. Der Durchschnitt der Männer ist größer und muskolöser als die Frau und hat eine dickere Haut. Die meisten Männer wären mit den winzigen Verschlüssen und den zum teil zarten Stoff der Kleidung übefordert oder würden sich darin unwohl fühlen. Das verhält sich ebenso beim Durchschnitt der Frauen, die schwere und robuste Kleidung als eher unangenehm empfinden würden. Ein kleiner Teil der Frauen greift aber auch auf Männersachen zurück, wie T-Shirts weil die schlichter sind und praktischer verarbeitet. Und ein anderer Teil von Frauen greift sogar zu Männerunterwäsche. Nun gibt es aber Zwischenstufen bei Menschen, die widerum keine Beachtung in der Mode und Kleidung finden und damit beim anderen Geschlecht zurückgreifen müssen oder wollen.  Warum ist es Männer verpönt, wenn sie dann zu Damenwäsche greifen? Oder anders gefragt, warum ist bspw. Männerunterwäsche nicht so schön und romantisch gestaltet wie die bei den Frauen, warum gibt es das nicht am hiesigen Markt? Warum ist es umgekehrt pervers, wenn ein Mann oder eine Junge Spitze(nwäsche) trägt aber eine Frau, die Boxershorts oder den Hoddie ihres Freundes anzieht, nicht?

Viele Grüße
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: minirocker am 05.01.2016 00:59
 

Meine Theorie (ich rechne mit energischem Widerspruch und kann diesen auch vertragen) ist hierzu, dass es für die wenigsten potentiellen Rockträger der Kilt interessant ist, sondern, dass es denjenigen, die sich durch vorherrschende Männermode stark beeinträchtig fühlen. zum großen Teil explizit um eine definitive Grenzüberschreitung zur weiblichen Garderobe geht.
Ich möchte das weder als gut noch als schlecht bewerten. Wenn an meiner Überlegung was dran ist, dann ist das einfach so und ein erklecklicher Anteil der aktuellen mitteleuropäischen Bevölkerung kann damit nicht umgehen. Das ist halt auch so.

Viele Grüße
Tine

Ist zwar nicht Hauptthema hier, aber zu Deiner Theorie 'ne Frage.
 
"Grenzueberschreitung zur weiblichen Garderobe" Was meinst Du damit genau?

Wenn man als Mann frustiert ist wegen der begrenzten Entfaltungsmoeglichkeiten, die die Maennermode
bietet, ist es ja angezeigt, Grenzen zu ueberschreiten. Und wohin? Mir faellt da auch nichts anderes ein,
als in dem Bereich zu wildern, der bei der Maennermode nicht zu finden ist. Und das waere dann der Damenmodebereich. Ist eigentlich ganz einfach und unspektakulaer!

Gibt es denn Deiner Meinung nach andere Bereiche, in die man (n) ausweichen koennte?

Gruss, Minirocker

Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: androgyn am 05.01.2016 01:01
Aber auch der Preisvergleich lässt eher zum Rock aus der Damenabteilung greifen als zum schottischen Kilt.

LG, Michael
Genau Tine, ich habe für meinen Männerrock über 400 CHF bezahlt. Und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass  passende Damenröcke genauso gut funktionieren, wenn nicht gar noch besser. Ich habe dann lieber verschiedene Röcke zur Auswahl im Schrank, als zwei für knapp 800€.
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: high4all am 05.01.2016 08:54

Meine Theorie (ich rechne mit energischem Widerspruch und kann diesen auch vertragen) ist hierzu, dass es für die wenigsten potentiellen Rockträger der Kilt interessant ist, sondern, dass es denjenigen, die sich durch vorherrschende Männermode stark beeinträchtig fühlen. zum großen Teil explizit um eine definitive Grenzüberschreitung zur weiblichen Garderobe geht.
Ich möchte das weder als gut noch als schlecht bewerten. Wenn an meiner Überlegung was dran ist, dann ist das einfach so und ein erklecklicher Anteil der aktuellen mitteleuropäischen Bevölkerung kann damit nicht umgehen. Das ist halt auch so.

Viele Grüße
Tine

Man darf anders denken als seine Zeit, aber man darf sich nicht anders kleiden.

Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916), österreichische Erzählerin, Novellistin und Aphoristikerin

Quelle: Ebner-Eschenbach, Aphorismen, 1911

Daran hat sich seit über 100 Jahren nichts geändert. Frauen und Männer, die sich anders kleiden als "man" sich üblicherweise kleidet, werden von Frauen und Männern mißtrauisch oder ängstlich beäugt. Wie alles Fremde oder Ungewohnte, siehe die aktuelle Flüchtlingsdebatte.

In gewissser Weise leben wir in einem repressiven System. Weniger im politischen Bereich, mehr im Bereich der gesellschaftlichen Normen.

Wenn Frauen z.B. hohe Schuhe oder kurze Röcke oder einen Hut tragen, gibt´s garantiert besorgte Mitmenschen, die sich das Maul darüber zerreißen und schnell mit bösartigen Unterstellungen daher kommen. Am liebsten mit einem moralischen Unterton. Die Ärzte haben das mal in einem Lied besungen ("Lasse red´n").

Trage ich hohe Schuhe oder einen Minirock oder einen Hut, wird es ebenfalls besorgte Bürger geben, die den Buschfunk bedienen. Vielleicht mit anderen Unterstellumgem und Verdächtigungen als bei einer Frau mit gleicher Kleidung.

Das ist eine Art von Gleichberechtigung, denn ich werde ebenso schlecht behandelt, wie eine Frau, die sich auffällig kleidet.

Wenige Frauen und noch weniger Männer nehmen das auf sich. Wer fällt schon gerne aus der Reihe? Dafür muss man Rückgrat besitzen, weil man sich nicht unbedingt beliebt macht. Nicht in der Welt und nicht im Forum. Kann gefährlich sein, den Leuten einen Spiegel vorzuhalten.

Anassen ist der bequemere Weg. Ob es für den Einzelnen der bessere und gesündere Weg ist, sei dahingestellt. Mag sein, dass äusserlich alles in Butter ist. Aber wie sieht´s im Inneren aus?

Gruß
Hajo
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: cephalus am 05.01.2016 10:00
Meine Theorie (ich rechne mit energischem Widerspruch und kann diesen auch vertragen) ist hierzu, dass es für die wenigsten potentiellen Rockträger der Kilt interessant ist, sondern, dass es denjenigen, die sich durch vorherrschende Männermode stark beeinträchtig fühlen. zum großen Teil explizit um eine definitive Grenzüberschreitung zur weiblichen Garderobe geht.

Hallo Tine,
bei den meisten Rockträgern würde ich das auch so oder ähnlich sehen.
Allerdings gibt es wenige Möglichkeiten sich als Mann jenseits des Gewohnten zu kleiden, vor allem was Stoffe, Formen und Schnitte betrifft, ohne am Weiblichen zu kratzen - das trifft sogar schon gelegentlich bei Hosen zu.
Bei Vielen sehe ich das Feminine als Motivation, dem der die Form folgt und nicht die Form als Motivation, die dann gelegentlich als feminin interpretiert wird.

LG Cephalus
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: Luan am 05.01.2016 16:46
hm, ich sehe leider nichts: 

"Oops, 404 error".

:-((

Hatte diesen Fehler auch gerade. Man braucht allerdings nur ein Stück runterscrollen, dann ist da ein funktionierender Link zu dem erwähnten Artikel.
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: Tine am 05.01.2016 18:12
Hallo Nico,

vielleicht ist es ja auch so, dass Frauen mangels anderer Bereiche sich hervortun zu können auf die Darstellung ihres Körpers konzentrieren - mit Diät und Hungerkur, sowie mit Stoff und Schmuck. Während Männer das im Allgemeinen nicht nötig haben und nur ein paar Ausnahmen beklagen, dass sie sich nicht in Samt und Seide wickeln dürfen wie die Frauen.

Im Übrigen finde ich Boxershorts an Frauen nicht sonderlich passend und ích kenne selbst auch nur eine Frau, und auch die nur flüchtig, die sagt, sie kauft Herrenunterhosen. (Weil sie robuster sind als der Damenfummel.) Gut die ist auch eine handfeste Person, mit der man nicht nur das Pferd stehlen, sondern auch eine Stall bauen könnte.

Viele Grüße
Tine
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: Tine am 05.01.2016 19:53

Ist zwar nicht Hauptthema hier, aber zu Deiner Theorie 'ne Frage.
 
"Grenzueberschreitung zur weiblichen Garderobe" Was meinst Du damit genau?

Wenn man als Mann frustiert ist wegen der begrenzten Entfaltungsmoeglichkeiten, die die Maennermode
bietet, ist es ja angezeigt, Grenzen zu ueberschreiten. Und wohin? Mir faellt da auch nichts anderes ein,
als in dem Bereich zu wildern, der bei der Maennermode nicht zu finden ist. Und das waere dann der Damenmodebereich. Ist eigentlich ganz einfach und unspektakulaer!

Gibt es denn Deiner Meinung nach andere Bereiche, in die man (n) ausweichen koennte?

Hallo Minirocker,

Mann könnte sich ja auch Anleihen aus der Männermode anderer Länder oder Zeiten nehmen. Oder schlicht in der Farbe mehr Variation versuchen außer grau, braun, schwarz.
Eine gelbe Hose ist eine Hose und als solche durchaus Bestandteil der Herrenmode. Wenn die Hose gut genug passt, fiele es wahrscheinlich noch nicht mal auf, wenn sie ursprünglich aus der Damenabteilung stammte.

Als Grenzüberschreitung würde ich es auch nicht zwingend betrachten, wenn ein Mann einen Rock trägt. Ich versuche es mal so zu definieren: Wenn man die Kleidung gesammelt auf einen Tisch legen oder über einen Bügel hängen würde (mit Schuhen uns Accessoirs) und die Mehrheit der durchschnittlichen Bevölkerung würde die Zusammenstellung spontan mit "Mann" oder "Frau" verbinden, ist das Tragen dieser Kleiderkombination durch einen Angehörigen des andern Geschlechts eine Grenzüberschreitung. Wenn das Publikum zögert oder sich nicht festlegt, würde ich es als Grenzbereich einstufen oder als unisex. Typisches Beispiel dafür sind für mich Jeans und T-Shirt, die es in sehr neutralen Schnitten gibt.

Viele Grüße
Tine
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: Tine am 05.01.2016 20:03
Meine Theorie (ich rechne mit energischem Widerspruch und kann diesen auch vertragen) ist hierzu, dass es für die wenigsten potentiellen Rockträger der Kilt interessant ist, sondern, dass es denjenigen, die sich durch vorherrschende Männermode stark beeinträchtig fühlen. zum großen Teil explizit um eine definitive Grenzüberschreitung zur weiblichen Garderobe geht.
bei den meisten Rockträgern würde ich das auch so oder ähnlich sehen.
Allerdings gibt es wenige Möglichkeiten sich als Mann jenseits des Gewohnten zu kleiden, vor allem was Stoffe, Formen und Schnitte betrifft, ohne am Weiblichen zu kratzen - das trifft sogar schon gelegentlich bei Hosen zu.
Bei Vielen sehe ich das Feminine als Motivation, dem der die Form folgt und nicht die Form als Motivation, die dann gelegentlich als feminin interpretiert wird.

Hallo Cephalus,

es geht mir nicht darum das "Kratzen am Weiblichen" anzuprangern. Das ist in meinen Augen absolut kein Problem. Zumal die weibliche Modepalette schon wahrhaft sehr viel Raum einnimmt.

Am Weiblichen kratzen ist eine Folge experimenteller Neugier. Ich meinte mehr diejenigen, die "einbrechen" statt nur zu kratzen, die, die Rock und Bluse tragen wollen, am besten mit hohen Schuhen, Ohrringen und Perlenkette, Nagellack und Handtäschchen. Da sehe ich die Motivation "Mode" nur als Vorwand für tieferliegende, andere Gründe, die wahrscheinlich so individuell sind, wir die Menschen dahinter.

Viele Grüße
Tine
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: cephalus am 05.01.2016 20:38
Hallo Tine,
ich sehe wir verstehen uns  8) :)
LG
Cephalus
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: Asterix am 05.01.2016 21:07
Da sehe ich die Motivation "Mode" nur als Vorwand für tieferliegende, andere Gründe, die wahrscheinlich so individuell sind, wir die Menschen dahinter.

Warum?
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: high4all am 05.01.2016 22:06
Da sehe ich die Motivation "Mode" nur als Vorwand für tieferliegende, andere Gründe, die wahrscheinlich so individuell sind, wir die Menschen dahinter.

Warum?
Laß mal gut sein, Asterix.

Natürlich ist Mode alleine nicht die einzige Motivation. Eher die Rebellion gegen eingefahrene Denkmuster und die Betriebsregel Nummer eins (Das haben wir immer so gemacht).

Veilleicht ist die Motivation eine Reaktion auf das Einbrechen der Frauen in die männliche Welt. Das Übernehmen von männlichen Attributen nimmt gelegentlich groteske Züge an, z.B. wenn Frauen einen Anzug tragen und sich so den Männern total anpassen. Da es für Frauen einen sozialen Aufstieg bedeutet, Männerkleidung zu tragen, gibt es eher Anerkennung dafür.

Wenn Männer Frauenkleidung tragen, bedeutet das eher einen Abstieg in der Achtung der Mitmenschen.
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: high4all am 05.01.2016 22:36
Hallo Minirocker,

Mann könnte sich ja auch Anleihen aus der Männermode anderer Länder oder Zeiten nehmen. Oder schlicht in der Farbe mehr Variation versuchen außer grau, braun, schwarz.
Eine gelbe Hose ist eine Hose und als solche durchaus Bestandteil der Herrenmode. Wenn die Hose gut genug passt, fiele es wahrscheinlich noch nicht mal auf, wenn sie ursprünglich aus der Damenabteilung stammte.

Das tue ich doch, liebe Tine:

Den Wickelrock aus Schottland, den Faltenrock vom Balkan, lange Röcke aus Hinterindien und Ozeanien, Miniröcke und Strumpfhosen aus der Mainzer Chronik des 15. Jahrhunderts, Absatzschuhe und Overknees aus früheren Zeiten, Kleider aus dem Bereich des Rechtswesens und der Kirche. Das alles als Anleihe, natürlich modernsiert in Material, Muster und Schnitt.

Ich könnte auch eine senfgelbe Jeans tragen, oder eine rote oder eine mit Muster:

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.


Wenn schon eine Hose, dann möglichst kein 0815-Modell. ::)

Hajo
(derzeit im kleinen Schwarzen aus Leder, nach Maß geschneidert)
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: androgyn am 06.01.2016 22:32
Da sehe ich die Motivation "Mode" nur als Vorwand für tieferliegende, andere Gründe, die wahrscheinlich so individuell sind, wir die Menschen dahinter.
http://www.rheinpfalz.de/lokal/unterhaardter-rundschau/artikel/zur-sache-crossdressing/ (http://www.rheinpfalz.de/lokal/unterhaardter-rundschau/artikel/zur-sache-crossdressing/)
http://queerhistory.de/unterricht/transvestismus-in-der-ersten-haelfte-des-20-jahrhunderts (http://queerhistory.de/unterricht/transvestismus-in-der-ersten-haelfte-des-20-jahrhunderts)
http://www.stern.de/gesundheit/sexualitaet/vorlieben/transvestiten-die-lust-am-kleidertausch-3149202.html (http://www.stern.de/gesundheit/sexualitaet/vorlieben/transvestiten-die-lust-am-kleidertausch-3149202.html)
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: Asterix am 06.01.2016 23:19

http://queerhistory.de/unterricht/transvestismus-in-der-ersten-haelfte-des-20-jahrhunderts (http://queerhistory.de/unterricht/transvestismus-in-der-ersten-haelfte-des-20-jahrhunderts)


"Zur Aufweichung von Heteronormativität und binärer Geschlechterordnung als identitäts- und gesellschaftsstrukturierendes Machtelement trugen die Diskurse über Transvestismus jedoch nicht bei, sondern bestätigten und stabilisierten diese Ordnung weiterhin - bis heute."

Bezeichnend. ::)
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: GregorM am 07.01.2016 15:04

Ich sehe es vielmehr so, dass viele Männer keinen Anlass sehen oder kein Bedürfnis haben, sich in Sachen Kleindungsstil zu verändern. Kilts sind in meiner Wahrnehmung durchaus "salonfähig", weil genügend mehr oder weniger prominente Persönlichkeiten bereits darin zu sehen waren. Warum kommen nicht mehr Männer auf die Idee mal einen Kilt auszuführen?

... sondern, dass es denjenigen, die sich durch vorherrschende Männermode stark beeinträchtig fühlen. zum großen Teil explizit um eine definitive Grenzüberschreitung zur weiblichen Garderobe geht.

Ich sehe es sehr ähnlich. Eine Grenzüberschreitung zur weiblichen Garderobe scheint erwünscht zu sein. Und das ist mir OK. Jedem das seine.

Was mich wundert ist, dass es immer wieder versucht wird, andere Entschuldungen zu finden, zum Beispiel, Kilts sind zu teuer, oder sie sind zu Schottisch, obwohl es sie auch einfarbig, also ohne Tartans, gibt und sie schon ab rund 35 EUR zu kaufen sind.

Männerröcke sind viel zu teuer, und „der Schnitt gefällt mir nicht“. Dasselbe wird von Utility Kilts behauptet.

Hemde findet man bestens bei den Damen, weil die Passform fast per Definition viel besser ist, und weil Männerhemde sowieso nur in wenigen Farben zu erhalten sind, obwohl auch das nicht richtig der Fall ist; sieht mal:

https://hemden-meister.de/Hemden.htm?websale8=hemdenmeister&tpl=tpl_herren.htm&ci=000004.

Schuhe der Damenseite in den Schuhläden passen auch Männerfüßen besser, sieht man oft. Nur merkwürdig, dass die Industrie es total versäumt hat, die Anatomie der männlichen Füße zu studieren. Ja, warum Damen- UND Herrenschuhe machen. Damenschuhe reichen ja, nur sollten sie manchmal größer sein. Aber dann wären sie ja Unisex, was sie wiederum weniger attraktiv machen würde.

Etwas nachfragen, WEIL es weiblich ist, ist doch in Ordnung. Erspart uns bitte den Entschuldigungen.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 07.01.2016 15:29

Was mich wundert ist, dass es immer wieder versucht wird, andere Entschuldungen zu finden, zum Beispiel, Kilts sind zu teuer, oder sie sind zu Schottisch, obwohl es sie auch einfarbig, also ohne Tartans, gibt und sie schon ab rund 35 EUR zu kaufen sind.


Lieber Gregor,

Kilts ab 35 Euro? Ich habe einen Kilt, der aber kein echter ist, sondern aus Polyester und made in China, und selbst der hat 50 € gekostet.

Bei 21st Century Kilts in Glasgow hätte ich 2003 um die 350 Pfund Sterling für einen Kilt mir Webfehehlern hinblättern müssen. Für einen ohne Webfehler mindestens 500 Pfund.

Wo gibt es nun aber Kilts für 35 €?

LG!
Michael
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: Peter am 07.01.2016 15:47
Was mich wundert ist, dass es immer wieder versucht wird, andere Entschuldungen zu finden, zum Beispiel, Kilts sind zu teuer, oder sie sind zu Schottisch, obwohl es sie auch einfarbig, also ohne Tartans, gibt und sie schon ab rund 35 EUR zu kaufen sind.
Lieber Gregor,
Kilts ab 35 Euro? Ich habe einen Kilt, der aber kein echter ist, sondern aus Polyester und made in China, und selbst der hat 50 € gekostet.
Bei 21st Century Kilts in Glasgow hätte ich 2003 um die 350 Pfund Sterling für einen Kilt mir Webfehehlern hinblättern müssen. Für einen ohne Webfehler mindestens 500 Pfund.
Wo gibt es nun aber Kilts für 35 €?

Da z.B.:
http://www.ebay.fr/itm/Mens-Kilt-5-Yard-Scottish-Kilts-13oz-Kilt-Casual-Kilt-Eight-Tartans-NEW-KILTS-/252118929555?var=&hash=item3ab3759093:m:mFVXWTbcT_VPoh1bVKqD--Q (http://www.ebay.fr/itm/Mens-Kilt-5-Yard-Scottish-Kilts-13oz-Kilt-Casual-Kilt-Eight-Tartans-NEW-KILTS-/252118929555?var=&hash=item3ab3759093:m:mFVXWTbcT_VPoh1bVKqD--Q)

Ab 50 Euronen hast du die volle Auswahl...

Wer definiert, was "echt" ist?

Warum soll ein ein Kilt aus Polyviscose nicht als Kilt bezeichnet werden dürfen? Röcke gibt es doch aus aus den verschiedensten Materialien, und auch aus den verschiedensten Ländern. Sind trotzdem "Röcke".

Deine Jeansröcke sind mehrheitlich vermutlich auch nicht in Europa hergestellt... Sind trotzdem "Röcke".

Es ist doch die Machart, die den Namen vergibt und nicht ob es aus Pakistan oder Schottland kommt. Für einen Laien ist der Unterschied sowieso nicht auszumachen. Meine Utilikilts bezeichne ich als "Kilts", auch wenn diese aus Amiland stammen und der Stoff dafür sonstwo herkomt. Sind trotzdem Kilts, auch wenn mein Schwager "Röckchen" sagt...

Ansonsten bin ich Gregors Meinung: zu oft liest man an den Haaren herbeigezogene, irrelevante Begründungen...

LG

Peter
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: high4all am 07.01.2016 16:00
Hier gibt´s den Ladies 100% Wool Tweed Billie Kilt für 20 Pounds. Direkt aus Schottland.

http://www.dunedincashmere.co.uk/item/ladies-100pt-wool-tweed-billie-kilt/a02005/pink-check (http://www.dunedincashmere.co.uk/item/ladies-100pt-wool-tweed-billie-kilt/a02005/pink-check)

Zu dumm, dass ist ja kein Männerkilt. Sehe ich jetzt erst (Ironie). Aber aus Wolle.

Hier gibt es Männerkilts:

http://www.heritageofscotland.com/casual_kilts_men (http://www.heritageofscotland.com/casual_kilts_men)

Nicht teuer, aber nicht aus Wolle. Die kosten etwas mehr.

In der Damenabteilung gibt´s kilted skirts und Kilts.

http://www.heritageofscotland.com/tartan_skirts_women?filters=order-priceasc&filters-data=eyI2Ijp7Ii0iOnsibyI6eyItIjoicHJpY2Vhc2MifSwibiI6Im9yZGVyIn19fQ%3D%3D (http://www.heritageofscotland.com/tartan_skirts_women?filters=order-priceasc&filters-data=eyI2Ijp7Ii0iOnsibyI6eyItIjoicHJpY2Vhc2MifSwibiI6Im9yZGVyIn19fQ%3D%3D)
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: GregorM am 07.01.2016 16:07
Hallo Michael,

es gibt mehrere Möglichkeiten:

Heritage of Scotland £30-49, jetzt: £24-39.
http://www.heritageofscotland.com/casual_kilts_men (http://www.heritageofscotland.com/casual_kilts_men)

Buy a Kilt.com: £32
http://buyakilt.com/budget-5-yard-kilt (http://buyakilt.com/budget-5-yard-kilt) 

Tartanista: £16,95-24,95) – von der Bundweite abhängig.
http://www.tartanista.co.uk/Tartanista-Black-Watch-Scottish-Highland/dp/B00HL299IE?childAsin=B008PRLAZ4&class=quickView&field_availability=-1&field_browse=2865626031&id=Tartanista+Black+Watch+Scottish+Highland&ie=UTF8&refinementHistory=subjectbin%2Cbrandtextbin%2Ccolor_map%2Csize_name%2Cprice&searchNodeID=2865626031&searchPage=1&searchRank=salesrank&searchSize=12 (http://www.tartanista.co.uk/Tartanista-Black-Watch-Scottish-Highland/dp/B00HL299IE?childAsin=B008PRLAZ4&class=quickView&field_availability=-1&field_browse=2865626031&id=Tartanista+Black+Watch+Scottish+Highland&ie=UTF8&refinementHistory=subjectbin%2Cbrandtextbin%2Ccolor_map%2Csize_name%2Cprice&searchNodeID=2865626031&searchPage=1&searchRank=salesrank&searchSize=12)

Gruß
Gregor
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: high4all am 07.01.2016 16:09

Ansonsten bin ich Gregors Meinung: zu oft liest man an den Haaren herbeigezogene, irrelevante Begründungen...

LG

Peter

Wer entscheidet, ob Begründungen irrelevant sind? Oder an den Haaren herbei gezogen?

Anscheinend wird von einigen Mitgliedern als einzige Begründung "weiblich" oder "feminin" als relevant betrachtet und solange herumgebohrt und herumgestochert, bis eine irgendwie geartete Bestätigung gefunden wird.

Die Möglichkeit einer anderen Motivation (polizisch, gesellschaftskritisch, usw.) wird sehr ungern im Betracht gezogen.
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: Peter am 07.01.2016 16:19
Ansonsten bin ich Gregors Meinung: zu oft liest man an den Haaren herbeigezogene, irrelevante Begründungen...
Wer entscheidet, ob Begründungen irrelevant sind? Oder an den Haaren herbei gezogen?
...
Die Möglichkeit einer anderen Motivation (polizisch, gesellschaftskritisch, usw.) wird sehr ungern im Betracht gezogen.

Das stimmt natürlich: das entscheide nicht ich.

Aber: wenn ich manchmal lese "...schon die Römer vor 2000 Jahren..." oder "...auch die Männer in Asien...", dann ist das meistens als Begründung für 'hier' und 'heute' nicht besonders relevant.

Als politisch und gesellschaftskritisch betrachte ich mein Kilttragen auch, ich sage immer: "zu 10 Prozent", 90 Prozent sind Komfort und Bequemlichkeit.

LG

Peter
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: androgyn am 07.01.2016 16:48
Wer definiert, was "echt" ist?

Warum soll ein ein Kilt aus Polyviscose nicht als Kilt bezeichnet werden dürfen? Röcke gibt es doch aus aus den verschiedensten Materialien, und auch aus den verschiedensten Ländern. Sind trotzdem "Röcke".
Hallo Peter,
soviel ich weiß, muss man einen Meister haben um sich Kiltmaker nennen zu dürfen. Der Kilt unterliegt auch klaren Regeln wie der auszusehen und aus welcher Wolle der zu bestehen hat. Das kann uns aber keiner mehr genau sagen, weil die Kiltträger hier ausgestorben sind.

Zitat
Deine Jeansröcke sind mehrheitlich vermutlich auch nicht in Europa hergestellt... Sind trotzdem "Röcke".
Ja. Aber dann ist es ein Rock, der einem Kilt ähnelt aber er ist deswegen kein Kilt.
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 07.01.2016 17:06
Hallo Michael,

es gibt mehrere Möglichkeiten:

Heritage of Scotland £30-49, jetzt: £24-39.
http://www.heritageofscotland.com/casual_kilts_men (http://www.heritageofscotland.com/casual_kilts_men)

Buy a Kilt.com: £32
http://buyakilt.com/budget-5-yard-kilt (http://buyakilt.com/budget-5-yard-kilt) 

Tartanista: £16,95-24,95) – von der Bundweite abhängig.
http://www.tartanista.co.uk/Tartanista-Black-Watch-Scottish-Highland/dp/B00HL299IE?childAsin=B008PRLAZ4&class=quickView&field_availability=-1&field_browse=2865626031&id=Tartanista+Black+Watch+Scottish+Highland&ie=UTF8&refinementHistory=subjectbin%2Cbrandtextbin%2Ccolor_map%2Csize_name%2Cprice&searchNodeID=2865626031&searchPage=1&searchRank=salesrank&searchSize=12 (http://www.tartanista.co.uk/Tartanista-Black-Watch-Scottish-Highland/dp/B00HL299IE?childAsin=B008PRLAZ4&class=quickView&field_availability=-1&field_browse=2865626031&id=Tartanista+Black+Watch+Scottish+Highland&ie=UTF8&refinementHistory=subjectbin%2Cbrandtextbin%2Ccolor_map%2Csize_name%2Cprice&searchNodeID=2865626031&searchPage=1&searchRank=salesrank&searchSize=12)

Gruß
Gregor


Danke, Gregor!

Und warum sind die dann in Glasgow so teuer?  ???

LG!
Michael
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 07.01.2016 17:09

Aber: wenn ich manchmal lese "...schon die Römer vor 2000 Jahren..." oder "...auch die Männer in Asien...", dann ist das meistens als Begründung für 'hier' und 'heute' nicht besonders relevant.


Wieso, Peter, sollte es nicht relevant sein, historische Vorbilder zu nehmen oder den Sarong, den man in Asien kennen und lieben gelernt hat, auch hier tragen zu wollen?

LG!
Michael
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 07.01.2016 17:39
Ab 50 Euronen hast du die volle Auswahl...

Wer definiert, was "echt" ist?

Warum soll ein ein Kilt aus Polyviscose nicht als Kilt bezeichnet werden dürfen? Röcke gibt es doch aus aus den verschiedensten Materialien, und auch aus den verschiedensten Ländern. Sind trotzdem "Röcke".

Deine Jeansröcke sind mehrheitlich vermutlich auch nicht in Europa hergestellt... Sind trotzdem "Röcke".

Es ist doch die Machart, die den Namen vergibt und nicht ob es aus Pakistan oder Schottland kommt. Für einen Laien ist der Unterschied sowieso nicht auszumachen. Meine Utilikilts bezeichne ich als "Kilts", auch wenn diese aus Amiland stammen und der Stoff dafür sonstwo herkomt. Sind trotzdem Kilts, auch wenn mein Schwager "Röckchen" sagt...

Ansonsten bin ich Gregors Meinung: zu oft liest man an den Haaren herbeigezogene, irrelevante Begründungen...

LG

Peter


Lieber Peter,

ein Rock ist - wenn man von der Bezeichnung "Rock" für eine Jacke absieht - ein einröhriges Beinkleid, egal aus welchem Stoff, mit welchem Schnitt, wo hergestellt und ob zusammengenäht oder gewickelt.

Ein Kilt ist ein bestimmter Typ von Rock, der bestimmte Kriterien erfüllen muss, um ein Kilt zu sein. Welche sind das aber? Und wer bestimmt sie? Klar, die Frage ist erlaubt.
Ich habe ein Frotteetuch mit Druckknopfverschluss, das als "Saunakilt" verkauft wurde. Das ist aber allerhöchstewahrscheinlich kein echter Kilt.
Aber eine aus Polyester, made in China? Ja, warum nicht.

"Echt" in diesem Zusammenhang meint aber traditionell schottisch, also aus Schurwolle, mit einer bestimmten Faltenzahl usw. und mit einem von einer schottischen Institution vergebenen Erlaubnissigel oder wie das heißt. (Wir haben hier in Siegburg ja eine Kiltmacherin, die Syriel, die so einen Schein hat. Ich finde den Hinweis aber gerade nicht auf ihrer HP: http://www.kiltworld.de/ (http://www.kiltworld.de/)
Sie schreibt aber auch was von Acrylwolle. Keine Ahnung ... )

LG, Michael
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: high4all am 07.01.2016 17:42
Lieber Michael,

von Hardcore-Männerrockverächtern wurde mir schon entgegengeschleudert: "Wir leben doch nicht in Schottland!", als ich in einem Originalkilt auftauchte. Solche Leute akzeptieren Kilts nur an eingeborenen Schotten (wenn überhaupt) und keinesfalls an deutschen Landsleuten ("Wir leben in Deutschland!") . Von überseeischen oder historischen Kleidungsstücken ganz zu schweigen.

That´s life.
Hajo
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 07.01.2016 17:46
Lieber Michael,

von Hardcore-Männerrockverächtern wurde mir schon entgegengeschleudert: "Wir leben doch nicht in Schottland!", als ich in einem Originalkilt auftauchte. Solche Leute akzeptieren Kilts nur an eingeborenen Schotten (wenn überhaupt) und keinesfalls an deutschen Landsleuten ("Wir leben in Deutschland!") . Von überseeischen oder historischen Kleidungsstücken ganz zu schweigen.

That´s life.
Hajo

Klar, Hajo, den Spruch kenne ich:

Aber wir sind hier nicht in Schottland, in Sri Lanka, im Mittelalter, im alten Rom usw. usf.
Das halte ich für irrelevant!  :)
Genau so irrelevant wie die Begründung: Du bist doch kein Mädchen und keine Frau!

Das stört doch keinen großen Geist!  8)

LG!
Michael
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: high4all am 07.01.2016 18:04
Lieber Michael,

von Hardcore-Männerrockverächtern wurde mir schon entgegengeschleudert: "Wir leben doch nicht in Schottland!", als ich in einem Originalkilt auftauchte. Solche Leute akzeptieren Kilts nur an eingeborenen Schotten (wenn überhaupt) und keinesfalls an deutschen Landsleuten ("Wir leben in Deutschland!") . Von überseeischen oder historischen Kleidungsstücken ganz zu schweigen.

That´s life.
Hajo

Klar, Hajo, den Spruch kenne ich:

Aber wir sind hier nicht in Schottland, in Sri Lanka, im Mittelalter, im alten Rom usw. usf.
Das halte ich für irrelevant!  :)
Genau so irrelevant wie die Begründung: Du bist doch kein Mädchen und keine Frau!

Das stört doch keinen großen Geist!  8)

LG!
Michael
Mehr und mehr neige ich dazu, überhaupt keine Begründungen für´s Tragen von Rock & Co. zu geben. Weder in der realen noch in der virtuellen Welt.

Ich muss ja auch nicht begründen, warum ich dieses oder jenes oder kein Auto fahre oder dieses oder jenes esse oder nicht esse.

Damit vermeide ich Beurteilungen über die Relevanz oder Irrelevanz meiner Gründe.

LG
Hajo
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: DesigualHarry am 07.01.2016 18:44
Hallo!

Diesen Weg habe ich nun auch schon eine Zeit lang eingeschlagen, den du lieber Hajo da beschrieben hast. Anstatt sich ständig für irgendwas zu Rechtfertigen was eh schon ein Menschenrecht ist, empfinde ich diesen Weg geradezu als Leichtigkeit. Für mich ist nur wichtig dass ich trotzdem ein Männliches Aussehen bewahre obwohl ich ausschließlich auf Röcke zurückgreife. So mage ich einfach keine sehr feminine Styles oder alles was mit sexy zu tun hat, da fühle ich mich nach meinem derzeitigem Wohlfühlbild dann nicht mehr wohl. Mich fasziniert vieles aus den Bereichen Bohemian, Ethno oder auch einiges aus Gothic. Ich mag generell Styles lieber wo viel Stoff verarbeitet wurde und die generell mindestens Knielang und schwingend, oder nach A Linie geschnitten sind.
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: androgyn am 07.01.2016 18:59
Was mich wundert ist, dass es immer wieder versucht wird, andere Entschuldungen zu finden, zum Beispiel, Kilts sind zu teuer, oder sie sind zu Schottisch, obwohl es sie auch einfarbig, also ohne Tartans, gibt und sie schon ab rund 35 EUR zu kaufen sind.
Hallo Gregor
Was ist daran eine Entschuldigung, wenn für jemanden Männerröcke zu teuer sind? Bei Sandra Kuratle bekommst du keinen Männerrock unter 200€, wenn du etwas anderes oder trendigeres haben möchtest als nur nachempfundene Kilts.

Männerröcke sind viel zu teuer, und „der Schnitt gefällt mir nicht“. Dasselbe wird von Utility Kilts behauptet.
Naja... wenn man es nüchtern betrachtet, folgen sie immer einen Schnitt. An Utitlity Kilts gefallen mir die großen Taschen nicht besonders. Das hißt nicht, dass ich sowas nicht tragen würde. Aber es komt auf meine Tageslaune an.

Hemde findet man bestens bei den Damen, weil die Passform fast per Definition viel besser ist,
Das würde ich jetzt nicht so sagen. Und ich wüsste nicht, wer das hier behauptet haben soll. Die Auswahl ist einfach nur größer.

und weil Männerhemde sowieso nur in wenigen Farben zu erhalten sind, obwohl auch das nicht richtig der Fall ist; sieht mal:
https://hemden-meister.de/Hemden.htm?websale8=hemdenmeister&tpl=tpl_herren.htm&ci=000004.
sorry, aber wenn ich das Hochgeschlossene und zugewürgte schon sehe, läuft mir die Brühe den Nacken runter.
Alles relativ dicker Stoff und langärmlig.
Die Hemden gleichen eins wie dem anderen. Unter "Galahemden für besondere Anlässe" sind gerade mal die Knöpfe anders. Das wars. aber auch schon. Farben sind zwar vertreten, aber trotzdem noch die klassisch männlich gedeckten Farben. Das hellste Nuance ist Hellblau.
Ich hab mal ein Beispiel unten angehangen, (bitte nicht von meinem Wochenbart irritieren lassen) dass man nicht in der Herrenabteilung findet. Und warum, wo es doch alle Farben und Muster gibt? *hust* Ganz klar, zu feminin ist die Antwort. Wer bestimmt, ab wann etwas feminin ist? Auch die Machart findet man so nicht bei den Herren auch wenn man bei dem typischen Muster für Herren bleiben würde. Man sieht es nicht, aber das Rückenteil ist hinten augestellt. Ohh.. ich kann auch keine Bilder mehr hochladen. Selbst ein 4Kb Bild ist noch zu groß. Das ist wirklich 90er. Da braucht man sich nicht zu wundern, dass die Mitgliederzahl so weit stagniert, während Tumblr und Printerest nur so überquillt. Und wenn man der Meinung ist, extern auszulagern, kann man sich den geschützen Mitgliederbereich auch sparen. Das ist so, als wenn ich ein Vorhängeschloss vor eine Tür mache, aber das Fenster offen lasse.

Schuhe der Damenseite in den Schuhläden passen auch Männerfüßen besser, sieht man oft.
Im Gegensatz zu Röcken und anderen Frauensachen, bin ich der Meinung, dass es mit Schuhen die wenigsten Probleme gibt. Die Mehrheit der Männer stöckelt auch, als das sie Röcke tragen. Bei Füßen bedarf es keiner besonderen Paßform, außer der Schuhgröße.

Nur merkwürdig, dass die Industrie es total versäumt hat, die Anatomie der männlichen Füße zu studieren. Ja, warum Damen- UND Herrenschuhe machen.
Versäumt hat es die Industrie nicht. Es gibt ja Spezialshops für Männer. Es ist eben nur nicht mainstream.
Meine Kollegin hat 2 Nummern größer als ich und findet kaum Schuhe für sich, die dem Stereotyp Frau entsprechen. Also hat es die Industrie versäumt, die Anatomie der Frauen mit großen Füße zu studieren? ;)
Damen und Herrenschuhe unterliegen aber nicht der Anatomie, wie bspw. ein Kleid.
Die sind höchstens an der Machart, was wir als Damen- und Herrenschuh definieren abhängig.
In letzter Zeit sehe ich immer öfters Frauen in flachen Schuhen mit schwarz glänzender Latexschicht.
Das sind dann auch Damenschuhe. Für einen Mann untragbar, denn ein Mann in Schuhen, die nach Latex aussehen und glänzen, ist doch voll schwul ;)

Damenschuhe reichen ja, nur sollten sie manchmal größer sein. Aber dann wären sie ja Unisex, was sie wiederum weniger attraktiv machen würde.
Nö. Darum geht es ja den meisten hier, diese Kategorie Männer- und Frauenkleidung zu dekonstruieren.
Deswegen bleibt es ja immer noch attraktiv auch wenn es in der Männerabteilung oder nur in einer Unisexabteilung hängen würde. Das ist eben der Unterschied, dass es nicht darum geht, sich psychisch als Frau zu fühlen, sondern die Kleidung einem angenehmer oder schöner ist. Vielleicht ist das auch ein leichter Hang zum Transvitismus, sonst würden sich ja viel mehr Männer gegengeschlechtlich kleiden. Aber das ist weder eine Krankheit noch schlimm oder gefährlich. Das ist so, als wenn jemand aus Überzeugung kein Fleisch ist.

Etwas nachfragen, WEIL es weiblich ist, ist doch in Ordnung. Erspart uns bitte den Entschuldigungen.
Ja, natürlich kann das auch eine Motivation sein, aber nicht weil es Frauen tragen, sondern weil es die schöneren Sachen sind. Entschuldigungen kann ich dennoch nicht erkennen. Entschuldigungen kommen doch aus der anderen Ecke, warum man den kein Hemd anzieht, das für Männer gedacht ist und dann will man eine Entschuldigung hören, warum man das getan hat.
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: androgyn am 07.01.2016 19:11
Lieber Michael,

von Hardcore-Männerrockverächtern wurde mir schon entgegengeschleudert: "Wir leben doch nicht in Schottland!", als ich in einem Originalkilt auftauchte. Solche Leute akzeptieren Kilts nur an eingeborenen Schotten (wenn überhaupt) und keinesfalls an deutschen Landsleuten ("Wir leben in Deutschland!") . Von überseeischen oder historischen Kleidungsstücken ganz zu schweigen.

That´s life.
Hajo
Und warum laufen die alle wie Cowboys rum? Sollen die sich in den wilden Westen scheren. Selbst in Deutschland gibt es regional verschiedene Kleidung. Jeanshosen gehörten aber nie dazu. http://merowingerzeit.schmidtwerner.de/kleidung.html (http://merowingerzeit.schmidtwerner.de/kleidung.html)
https://trachtenland-hessen.de/trachten/tracht-des-breidenbacher-grundes-untergericht (https://trachtenland-hessen.de/trachten/tracht-des-breidenbacher-grundes-untergericht)
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: high4all am 07.01.2016 19:47
Jeans (Baumwollhosen) haben mit Cowboys nichts zu tun. Die Jeans waren vor 150 Jahren Arbeitskleidung für Goldgräber in Kalifornien. Blau gefärbt wurden die Teile erst ab den 1920er-Jahren.

Die Kuhhirten trugen Wollhosen und Überhosen:

Zitat
Die Kleidung des Cowboys ist funktionale Arbeitskleidung – ursprünglich entsprach sie der Mode des 19. Jahrhunderts. Die Hosen waren grobe Wollhosen mit Ledereinlagen am Gesäß. Die Hosen gingen etwas weiter über die Hüften hinauf und wurden meist mit Hosenträgern getragen.

Zitat
Um sich vor dornigem Gestrüpp zu schützen, trug man über den Hosen lederne Beinkleider, so genannte Chaps
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: androgyn am 07.01.2016 20:00
Zitat
Die Hosen gingen etwas weiter über die Hüften hinauf und wurden meist mit Hosenträgern getragen.
Und warum wurden die mit Hosenträger getragen? Weil Männer keine Hüftfleisch haben.
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 08.01.2016 00:36
Lieber Michael,

von Hardcore-Männerrockverächtern wurde mir schon entgegengeschleudert: "Wir leben doch nicht in Schottland!", als ich in einem Originalkilt auftauchte. Solche Leute akzeptieren Kilts nur an eingeborenen Schotten (wenn überhaupt) und keinesfalls an deutschen Landsleuten ("Wir leben in Deutschland!") . Von überseeischen oder historischen Kleidungsstücken ganz zu schweigen.

That´s life.
Hajo
Und warum laufen die alle wie Cowboys rum? Sollen die sich in den wilden Westen scheren. Selbst in Deutschland gibt es regional verschiedene Kleidung. Jeanshosen gehörten aber nie dazu. http://merowingerzeit.schmidtwerner.de/kleidung.html (http://merowingerzeit.schmidtwerner.de/kleidung.html)
https://trachtenland-hessen.de/trachten/tracht-des-breidenbacher-grundes-untergericht (https://trachtenland-hessen.de/trachten/tracht-des-breidenbacher-grundes-untergericht)

Ein gutes Argument, wie ich finde, Nico! ;D

LG, Michael
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 08.01.2016 00:39
Jeans (Baumwollhosen) haben mit Cowboys nichts zu tun. Die Jeans waren vor 150 Jahren Arbeitskleidung für Goldgräber in Kalifornien. Blau gefärbt wurden die Teile erst ab den 1920er-Jahren.

Die Kuhhirten trugen Wollhosen und Überhosen:

Zitat
Die Kleidung des Cowboys ist funktionale Arbeitskleidung – ursprünglich entsprach sie der Mode des 19. Jahrhunderts. Die Hosen waren grobe Wollhosen mit Ledereinlagen am Gesäß. Die Hosen gingen etwas weiter über die Hüften hinauf und wurden meist mit Hosenträgern getragen.

Zitat
Um sich vor dornigem Gestrüpp zu schützen, trug man über den Hosen lederne Beinkleider, so genannte Chaps

Das ändert doch nichts, Hajo, denn sind wir hier bei den Goldgräbern? Davon abgesehen kommt der Deinimstoff noch früher aus dem Hafen von Nimes, wo er von den Hafenarbeitern als Hosen getragen wurde. Aber Hafenarbeiter sind wir doch auch eigentlich weniger.

Diese Chaps sind übrigens die eigentlichen Leggings, also Beinlinge.

LG, Michael

Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: DesigualHarry am 08.01.2016 08:19
Hallo!

Lasst mich das mal alles zusammenfassen:

Jeans sind Frauen, Goldgräbern und Hafenarbeitern vorbehalten
Kilts darf man nur als Schotte tragen
Röcke und Kleider darf man als Mann gar nicht mal ansehen

Was bleibt ist der Anzug um seriös die Leute hinters Licht zu führen,
Oder in Sportbekleidung unbedingt besser sein zu wollen als andere... ;D ;D ;D

Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 08.01.2016 08:42
Hallo!

Lasst mich das mal alles zusammenfassen:

Jeans sind Frauen, Goldgräbern und Hafenarbeitern vorbehalten
Kilts darf man nur als Schotte tragen
Röcke und Kleider darf man als Mann gar nicht mal ansehen

Was bleibt ist der Anzug um seriös die Leute hinters Licht zu führen,
Oder in Sportbekleidung unbedingt besser sein zu wollen als andere... ;D ;D ;D



Ja, so kann es kommen!  ;D

LG!
Michael
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: high4all am 08.01.2016 09:00
Hallo!

Lasst mich das mal alles zusammenfassen:

Jeans sind Frauen, Goldgräbern und Hafenarbeitern vorbehalten
Kilts darf man nur als Schotte tragen
Röcke und Kleider darf man als Mann gar nicht mal ansehen

Was bleibt ist der Anzug um seriös die Leute hinters Licht zu führen,
Oder in Sportbekleidung unbedingt besser sein zu wollen als andere... ;D ;D ;D



Ja, so kann es kommen!  ;D

LG!
Michael
Gut zusammengefaßt.

So einfach sind Moderegeln für Männer! ::)
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: JJSW am 08.01.2016 10:36
Hallo Leute

Diese "Moderegeln" find ich zum Brechen  (im doppelten Wortsinne, passender Smiley fehlt) ;)

Grüßle
Jürgen
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: high4all am 08.01.2016 10:56
Hallo Leute

Diese "Moderegeln" find ich zum Brechen  (im doppelten Wortsinne, passender Smiley fehlt) ;)

Grüßle
Jürgen
Man könnte es drastischer ausdrücken. Aber dann ist es nicht so schön doppeldeutig.
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: high4all am 08.01.2016 11:00
Zitat
Die Hosen gingen etwas weiter über die Hüften hinauf und wurden meist mit Hosenträgern getragen.
Und warum wurden die mit Hosenträger getragen? Weil Männer keine Hüftfleisch haben.
Wie gut, dass ich die Röcke nicht mit Rockträgern tragen muss. So´n bißchen Hüftspeck ist doch ganz praktisch. ::)

Die zu weiten oder zu engen oder sonstwie nicht passenden/gefallenden Röcke verhökere ich gerade bei ebay (gnoebbsche). Das sind Damenröcke und somit für einige User hier im Forum Tabu.
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: high4all am 08.01.2016 15:20
Hallo Peter,
soviel ich weiß, muss man einen Meister haben um sich Kiltmaker nennen zu dürfen. Der Kilt unterliegt auch klaren Regeln wie der auszusehen und aus welcher Wolle der zu bestehen hat. Das kann uns aber keiner mehr genau sagen, weil die Kiltträger hier ausgestorben sind.

Ich weiß ja nicht, ob die Kiltträger zu den bedrohten Arten gehören.

Nachfolgend drei Fotos, auf denen ein von einem Kiltmaker hergestellter Kilt abgebildet ist:

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

Da steht sinngemäß: "Ein echter Kilt aus 100% neuer Wolle, geschneidert von John Morrison, Kiltmacher"

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

Ein Damenkilt, wie man an der Wickelung erkennen kann. Und an der Länge, 41 cm.

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

Ganz feine Wolle, die nicht kratzt. Folglich ist der Kilt nicht gefüttert. Wie bei den Herren. Da es ein dünner Stoff ist, ist das Teil auch im Sommer gut tragbar.

Für spottbillige 30 Euronen inkl. Versand direkt aus Schottland bekommen. Natürlich keine maßgeschneiderte Ware, das ist klar. Aber für den Alltag ist der Rock eine gute Wahl.



Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: GregorM am 08.01.2016 17:52
Hallo Nico,

ich habe den Eindruck, dass Du nicht denen gehörst, wo der (niedrige) Preis ausschlaggebend ist. Du gibst gern etwas mehr aus, um Qualität zu bekommen, habe ich immer aus deinen Beiträgen verstanden. Aber wenn ich zurückdenke an das, was hier und in anderen Foren geschrieben worden ist, dann ist es meine Auffassung, dass sehr viele Männer sehr gerne sparen, auch wenn es um ihr Hobby – Röcke, Schuhwerk und Oberteile etc. - handelt.   
 
Die Hemden von der Firma Hemdenmeister? Es sind nicht nur „Männerfarben“ zu kaufen. Es gibt 12 Grundfarben in jeweils vielen Nuancen, hierunter rote und gelbe und grüne. Die Hemden können einfarbig sein, wie auch mit Streifen oder Struktur. Unter acht verschiedenen Kragenformen ist zu wählen, und als „Business“, „Freizeit“ und „Polo“ bekommt man sie.
Und das ist nur ein Lieferant.

Meiner Meinung nach steht es nicht so schlecht zu mit den Möglichkeiten für Männer. 
 
Gruß
Gregor
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: androgyn am 08.01.2016 18:45
Hallo Gregor,
Röcke tragen ist für mich kein Hobby wie Segelflieger fliegen oder Mottorbootfahren, sondern normale tägliche Bekleidungum mich vor Wetter zu schützen und dabei noch gut auszusehen, wie andere eben Hosen anziehen.
Heute habe ich aber mal Hosen an.
Den Rock habe ichmir gekauft, weil er mir gefiel. Ich bin aber auch nicht mehr groß bereit 100erte Euros für einen Rock auszugeben, den ich nicht überall getraue anzuziehen. Das eine mal war ich echt froh, dass ich einen günstigeren Rock für 20€ aus der Damenabteilung angezoge habe, als mir ein Mädel ihr Getränk auf meinen Rock verschweppert hatte. Bei dem teuren Männerrock hätte ich das vt nie wieder rausbekommen.

Die Hemden von der Firma Hemdenmeister? Es sind nicht nur „Männerfarben“ zu kaufen. Es gibt 12 Grundfarben in jeweils vielen Nuancen, hierunter rote und gelbe und grüne. Die Hemden können einfarbig sein, wie auch mit Streifen oder Struktur.
Leider kann ich hier keine Bilder mehr hochladen, um zu zeigen, was ich mit den Unterschieden in Form meinte.
Genau, die Muster beschränken sich auf gestreift und kariert. Wie kreativ. Hemden in Pink, Gold mit Blumenmuster oder Strasssteinen oä. habe ich dennoch nicht gefunden. Ist zu feminin, gell ;)

Unter acht verschiedenen Kragenformen ist zu wählen, und als „Business“, „Freizeit“ und „Polo“ bekommt man sie.
Ich habe mir das alles angeschaut. Die Kragenformen sind eh die, die es seitjeher gab. Wie ich schon schrieb unterscheiden sich die Galahemden gerade mal dain dass die Knöpfe anders sind oder von einer Knopfleiste verdeckt werden. Bespiel. Ich habe ein Oberteil wo der Kragen hinten ist. Sprich ein Reverseragen. Wird der bei Männern angeboten? Und warum nicht? Zu feminin, wa? ;) Oder ich habe malein cooles teil an einer frau gesehen das auf dem Rücken geknöpft wird. Ein anderes mal habe ich einen Blazer bei einer gesehen, der hinten geschlitzt war und Einblicke auf den Rücken gab. Das sah echt cool aus. Warum gibts das nicht für Männer? Zu feminin und erotisch, richtig? ;)

Meiner Meinung nach steht es nicht so schlecht zu mit den Möglichkeiten für Männer. 
Doch nur, was wir als männlch akzeptieren. Wir drehen uns eh im Kreis.
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: cephalus am 08.01.2016 19:59
Was die Auswahl an Oberteilen betrifft, muß ich Nico Recht geben. Auch wenn die Auswahl an Streifenmustern bei den Herren unschlagbar ist, bleiben die Schnitte wenig Abwechslungsreich und unkreativ. Die verwendeten Stoffe sowiso. Von der Kombination von allen Faktoren will ich gar nicht reden.

Gena das ist der Grund warumm ich mir viel selbst nähe, an Oberteilen - nicht an Röcken oder Hosen.
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: androgyn am 08.01.2016 22:07
Hier mal ein Link http://www.shiggersonstreet.com/2010/04/wheres-our-mind.html (http://www.shiggersonstreet.com/2010/04/wheres-our-mind.html) Die Kommentare sind sehr entlarvend. An irgendwas erinnern die mich...nur an was.... ::)

Und selbst einem stereotypischen Männeroutfit steht man konservativ gegenüber.
http://www.maedchen.de/bildergalerien/hot-horror-103-billboard-awards-1444784.html (http://www.maedchen.de/bildergalerien/hot-horror-103-billboard-awards-1444784.html)
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: GregorM am 08.01.2016 22:52
soviel ich weiß, muss man einen Meister haben um sich Kiltmaker nennen zu dürfen. Der Kilt unterliegt auch klaren Regeln wie der auszusehen und aus welcher Wolle der zu bestehen hat. Das kann uns aber keiner mehr genau sagen, weil die Kiltträger hier ausgestorben sind. .

Hallo Nico, hallo alle,

ein traditioneller Kilt besteht grundsätzlich aus acht Yard, 18 Oz. Schurwolle. Er ist, um die höchste Präzision zu erreichen, von einem gelernten Kiltmaker per Hand genäht. Es gibt keine eindeutigen Regeln für die Anzahl der Falten, weil sie vom Karomuster abhängen, und meistens sind Kilts „pleated to the Sett“.

Nun, da solche Bekleidungsstücke extrem teuer werden, hat man Kompromisse akzeptiert – auch in Schottland: Traditionelle Kilts werden jetzt meistens auf der Maschine genäht, und 13 Oz. ist das beliebteste Tartangewicht geworden. Die meisten Kilts sind heute fünf Yard. Vier Yard und sogar zwei Yard existieren aber auch. Und sie sind nicht immer aus Schurwolle. Auch PV geht. Zum Beispiel fertigt eine renommierte Weberei in Schottland, Marton Mills, viele Tartans in Polyviskose und für traditionelle Kilts berechnet.

Seit Jahren droht die Konkurrenz von Asien. In Pakistan werden sehr günstige PV-Kilts hergestellt. Unterschied zum teuren Schottischen Kilt: Weniger Präzision mit dem Arrangieren der Falten, nur eine Länge: 24 Zoll und niedriger Lohn zu der nicht oder schlecht ausgebildeten Arbeitskraft. Dafür fast immer acht Yard. Die PV-Qualität ist schlechter als die von Marton Mills, dafür 18 Oz. statt 11-13 Oz.

Und ist er ein echter Kilt? Ja. Die Form/das Aussehen stimmt, auch bis in Details hinein. Nur die Qualität ist geringer. Aber so ist es ja auch mit einem Anzug. Er kann sehr teuer sein oder ein Zehntel kosten. Ist aber doch ein Anzug.

Vor einigen Jahren kamen einige Kiltmakers in Schottland mit einem Vorschlag: Nur Kilts, die in Schottland, von gelernten Kiltmakers und bei Verwendung Schottischer Schurwolle genäht worden waren, dürften als echte Kilts bezeichnet werden.
Der Vorschlag erntete so viel Kritik, dass er schnell zurückgezogen wurde. Unter anderem gibt es in den USA, wo zweifelslos die meisten Kiltträgers wohnen, viele ausgebildeten Kiltmakers, die Kilts nach den Vorschriften machen, und die nur nicht in Schottland – wo der Kilt immer seltener wird – leben.

Und: Wem nicht den Kilt als Tracht trägt, ist das alles wohl sowieso gleichgültig. Der hat, kauft er sich einen Kilt, einen perfekten, überall anerkannten Rock. Wer kann mehr verlangen?

Gruß
Gregor
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: GregorM am 08.01.2016 23:00
Doch nur, was wir als männlch akzeptieren. Wir drehen uns eh im Kreis.

Ja, eben. Glaub' ich schon.

Gruß, und dir einen guten Schlaf
Gregor
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 09.01.2016 00:38
Hier mal ein Link http://www.shiggersonstreet.com/2010/04/wheres-our-mind.html (http://www.shiggersonstreet.com/2010/04/wheres-our-mind.html) Die Kommentare sind sehr entlarvend. An irgendwas erinnern die mich...nur an was.... ::)

Und selbst einem stereotypischen Männeroutfit steht man konservativ gegenüber.
http://www.maedchen.de/bildergalerien/hot-horror-103-billboard-awards-1444784.html (http://www.maedchen.de/bildergalerien/hot-horror-103-billboard-awards-1444784.html)


Bis ich las "zu feminin" und "zu viele feminine Teile" hielt ich diesen Menschen für ein Mädchen. Dann sah ich, dass ihm die Oberweite fehlt. Tja, Sehgewohnheiten ...

LG, Michael
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: Ben am 09.01.2016 04:19
Wenn Ihr nichts dagegen habt, komme ich auf den Ursprung dieses Threads zurück, den ich hochinteressant finde.

Dieter Hildebrandt bemerkte vor rund 15 Jahren einmal, daß wir nicht in einer Demokratie, sondern in einer Demoskopie leben.
Alles — um seine Aussage sehr grob zusammen zu fassen — orientiere sich an Umfragen, nach denen sich die gerade amtierende Regierung irgendwie zu halten habe. Da kommt dann eben auch so etwas raus, daß 30% der Bevölkerung in Zukunft große Ansammlungen (Bezug nehmend auf #koelnhbf) vermeiden will. Und ich denke mir nur: Wow, fahren diese 30% zukünftig nur noch Nachts zur Arbeit (oder beamen die sich dorthin)?
Eine Aussage ohne Wert.
Genauso wie die sog. Sonntagsumfrage, die uns Auskunft darüber gibt, wie wer z.B. morgen wählen würde. Dummerweise hat sich die Demoskopie schon an Wahlsonntagen dermaßen geirrt, daß es sehr böse Überraschungen gab.
Aber man suggeriert dem Volk am Zahn der Zeit zu sein, was nicht stimmt und tatsächlich irrelevant ist. Gewählt wird halt eben nur alle vier Jahre; wer davon absieht, hat Pech gehabt. Aber so ist das eben in der repräsentativen Demokratie.

Bei Russland — um auf den Ursprung zurück zu kommen — und anderen Staaten, die noch noch nicht die demokratische Erfahrung wie die BRD dank der Allierten haben, kommt noch etwas anderes hinzu.
Sie sollen demokratisch sein und so funktionieren, wie wir uns das vorstellen, bzw. wie wir damit groß wurden.
Ja, nun.
Boris Jelzin hat versucht, auch auf Druck von außen wie ein westlicher Demokrat zu funktionieren, ist aber gescheitert, was nicht nur an ihm lag. Der Spagat, Russland und dem Westen zu gefallen, konnte ihm nicht gelingen. Dafür waren (und sind) die Unterschiede (Sozialisationen!) zu groß. Das braucht Zeit, wie wir auch im Großteil der neuen Bundesländer erkennen müssen. Lothar Späth, ehem. baden-württem. Ministerpräsident und später Chef von Jenoptik, mit dem ich (partei)politisch nichts gemein habe, nannte die Wiedervereinigung ein Generationenwerk — also einen Weg, der noch nicht beendet ist.
Extremer, wenn auch ähnlich, verhält es sich im Nahen Osten, wo der Arabische Frühling (noch) nicht in der Demokratie mündete, wie wir sie kennen und uns vorstellen.

Wir können uns natürlich anmaßen, russische Demoskopie und Demokratie mit unseren Maßstäben zu vergleichen.
Hilfreich ist es nicht.
Unabhängig jeder noch so absurden Umfrage von ARD und ZDF haben wir immer noch mehr Freiheiten (und wenn es nur die ist, so zu antworten, wie wir wollen), als die Russen.
Und in Deutschland stehen öffentliche Küsse Homosexueller nicht unter Strafe, auch wenn das noch nicht überall angekommen ist.
Aber vielleicht beginnen wir erst dort, bevor wir andere Länder nach unseren Vorstellungen bekehren.


[Nicht Korrektur gelesen, da vom Wischtelefon geschrieben.]

Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 09.01.2016 09:54
Lieber Ben und alle anderen,

Demokratie ist wohl eine der schwierigsten Staatsformen, eine die sich davor schützen muss, sich mit ihren eigenen Mitteln selbst abzuschaffen, wie 1933 in Deutschland passiert und wie es derzeit in Polen stattfindet. Und wenn in den USA dieser Donald Trump gewählt würde, könnte das dort auch passieren.

Auch unsere westeuropäischen Staaten machen derzeit eine Entwicklung durch, die mehr auf Sicherheit als auf Freiheit setzt. Hoffentlich geht das gut!

LG!
Michael
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: high4all am 09.01.2016 10:33
Lieber Ben und alle anderen,

Demokratie ist wohl eine der schwierigsten Staatsformen, eine die sich davor schützen muss, sich mit ihren eigenen Mitteln selbst abzuschaffen, wie 1933 in Deutschland passiert und wie es derzeit in Polen stattfindet. Und wenn in den USA dieser Donald Trump gewählt würde, könnte das dort auch passieren.

Auch unsere westeuropäischen Staaten machen derzeit eine Entwicklung durch, die mehr auf Sicherheit als auf Freiheit setzt. Hoffentlich geht das gut!

LG!
Michael
Mit einer derartigen Bewertung halte ich mich zurück. Wir sehen die Welt zu sehr durch unsere deutsche Brille, ein wenig komplizierter ist es schon. Natürlich ist die Entwicklung nicht dazu geeignet, ruhig zu schlafen. Die bürgerlichen Freiheiten werden zur Zeit auf dem Altar der vermeintlichen Sicherheit geopfert und die europäische Idee zu Grabe getragen. Das passiert nicht nur in Polen und Ungarn, sondern in Deutschland, Dänemark, Frankreich und Schweden.

Man kann nur hoffen, dass die Briten in der EU bleiben, gerade wegen ihrer kritischen Haltung gegenüber zuviel Zentralismus.

Trump halte ich für keine Gefahr, so dumm sind die Amerikaner nicht.

LG
Hajo
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: cephalus am 09.01.2016 12:49
Hallo Ben,
andere Länder mit unseren Maßstäben zu messen mag überheblich sein, oder unangemessen.

Für den einzelnen Menschen ist es aber ziemlich egal, wie und warum sein Staat, den er nicht einfach verlassen kann oder will, so funktioniert wie er es tut, wenn seine Freiheit beschnitten wird, seine persönliche Entfaltung gestört wird, oder er schlechte Lebensbedingungen vorfindet.

Aus diesem Grund sehe Kritik ich an solchen Staaten als durchaus gerechtfertigt - solange man damit nicht das Gegenteil erreicht.

LG
Cephalus
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 09.01.2016 19:32
Lieber Ben und alle anderen,

Demokratie ist wohl eine der schwierigsten Staatsformen, eine die sich davor schützen muss, sich mit ihren eigenen Mitteln selbst abzuschaffen, wie 1933 in Deutschland passiert und wie es derzeit in Polen stattfindet. Und wenn in den USA dieser Donald Trump gewählt würde, könnte das dort auch passieren.

Auch unsere westeuropäischen Staaten machen derzeit eine Entwicklung durch, die mehr auf Sicherheit als auf Freiheit setzt. Hoffentlich geht das gut!

LG!
Michael
Mit einer derartigen Bewertung halte ich mich zurück. Wir sehen die Welt zu sehr durch unsere deutsche Brille, ein wenig komplizierter ist es schon. Natürlich ist die Entwicklung nicht dazu geeignet, ruhig zu schlafen. Die bürgerlichen Freiheiten werden zur Zeit auf dem Altar der vermeintlichen Sicherheit geopfert und die europäische Idee zu Grabe getragen. Das passiert nicht nur in Polen und Ungarn, sondern in Deutschland, Dänemark, Frankreich und Schweden.

Man kann nur hoffen, dass die Briten in der EU bleiben, gerade wegen ihrer kritischen Haltung gegenüber zuviel Zentralismus.

Trump halte ich für keine Gefahr, so dumm sind die Amerikaner nicht.

LG
Hajo

Lieber Hajo,

ja, momentan geht ein Rechtsruck durch Europa, durch Amerika, durch Asien, durch Australien und auch durch Afrika, also durch die ganze Welt.

Ich hoffe, mit den Amerikanern hast Du recht!

LG, Michael
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: Tine am 09.01.2016 19:55

Trump halte ich für keine Gefahr, so dumm sind die Amerikaner nicht.


Hallo Hajo,

ich habe die Befürchtung, dass die Intelligenz der Amerikanischen Bevölkerung bei der Präsidentschaftswahl nur ein Faktor von mehreren ist. Und ob sie der Ausschlaggebende sein wird, bleibt abzuwarten. Ich drücke der Welt die Daumen, dass Du recht behältst.

Viele Grüße
Tine
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: Jo 7353 am 10.01.2016 12:45
Über Russland und die USA mag ich nichts sagen, da ich deren Fernsehen und Zeitungen nicht kenne. Mich interessieren die grundsätzlichen Mechanismen, die hier am Beispiel Russland geschildert werden. Diese funktionieren auch hier, wenn auch nicht in der gleichen Ausformung. Auch in deutschen Zeitungen habe ich schon Berichte gefunden, bei denen mir klar war, daß sie so, wie sie da stehen, nicht stimmen können. Aufgefallen sind mir diese vor allem bei recht unwichtigen Nebenmeldungen. Ich frage mich dann: Warum schreiben die sowas.?
Bei der 23-Prozent-mehr-Gehalt-bei-gleicher-Arbeit-Lüge gehe ich normalerweise von einfacher Schlampigkeit aus, denn diese ist ein weitverbreiteter allgemein anerkannter Irrtum. Beim von Ben angeführten Beispiel der Wahlprognosen habe ich schon von einem Beipiel gehört, wo die Zahlen gezielt gefälscht wurden, um einer bestimmten Partei keinen Rückenwind durch Erfolgsmeldungen zu geben. Aktuell werden auch wieder gezielte Desinformation zur politischen Meinungsbildung diskutiert. Es geht also darum, bestimmte Sichtweisen nicht entstehen zu lassen, oder sie als Ausenseitermeinung  unglaubwürdig zu machen. Es ist der im Artikel am Beispiel Russland gezeigte Meinungsopportunismus gegenüber dem Mächtigen, bzw. der erdrückenden Überzahl. Auch ich erinnere mich an ein Beispiel, wo ich meine Ansicht, wegen deutlich anderer Mediendarstellung verraten habe, und dies erst dadurch merkte, als ich auf jemand traf, der das nicht getan hatte.
In diesem Punkt sehe ich den Zusammenhang mit dem Rock. Wir stehen mit unserer Ansicht, daß der Rock ein geeignetes Kleidungsstück für Männer sei, auch einer großen Mehrheit gegenüber. Es gibt zwar kein vernünftiges Argument dagegen, aber die Mehrheit macht sich keine ernsthaften Gedanken darum, weil sie in der erdrückenden Mehrheit ist, und uns so die Argumentationsnotwendigkeit zuschiebt. Gelegentlich gibt es sogar massive Drohungen, denen wenige auch schon durch vollständigen Rockverzicht nachgegeben haben.
Ist dieser Meinungsopportunismus gut? Er stärkt den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Andererseits ist er ein Mittel zur Unterdrückung von Unterschiedlichkeiten. Ich denke, man sollte schauen, wie ernst die Drohungen zu nehmen sind, und im schlimmsten Fall die Meinung verschweigen. Beim Rock sieht es aber nach dem, was ich erlebt habe und hier erfahren habe, nur in seltenen Fällen so aus, daß ein totaler Verzicht auf das Tragen gut ist.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: high4all am 10.01.2016 12:59
Gelegentlich gibt es sogar massive Drohungen, denen wenige auch schon durch vollständigen Rockverzicht nachgegeben haben.

Ist dieser Meinungsopportunismus gut? Er stärkt den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Andererseits ist er ein Mittel zur Unterdrückung von Unterschiedlichkeiten. Ich denke, man sollte schauen, wie ernst die Drohungen zu nehmen sind, und im schlimmsten Fall die Meinung verschweigen. Beim Rock sieht es aber nach dem, was ich erlebt habe und hier erfahren habe, nur in seltenen Fällen so aus, daß ein totaler Verzicht auf das Tragen gut ist.

Gruß,
Jo
Die totale Unterwerfung unter die Mehrheitsmeinung ist weder gut für die gesellschaftliche Vielfalt noch für denjenigen, der sich unterwirft. Wenn der Verzicht unter irgendeinem, noch so schwachen "Druck" geschieht, bleibt ein innerer Groll übrig, der ungesund ist. Auch wenn sich der Betroffene das noch so schön redet und sich selbst betrügt.
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 10.01.2016 13:15
Gelegentlich gibt es sogar massive Drohungen, denen wenige auch schon durch vollständigen Rockverzicht nachgegeben haben.

Ist dieser Meinungsopportunismus gut? Er stärkt den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Andererseits ist er ein Mittel zur Unterdrückung von Unterschiedlichkeiten. Ich denke, man sollte schauen, wie ernst die Drohungen zu nehmen sind, und im schlimmsten Fall die Meinung verschweigen. Beim Rock sieht es aber nach dem, was ich erlebt habe und hier erfahren habe, nur in seltenen Fällen so aus, daß ein totaler Verzicht auf das Tragen gut ist.

Gruß,
Jo

Die totale Unterwerfung unter die Mehrheitsmeinung ist weder gut für die gesellschaftliche Vielfalt noch für denjenigen, der sich unterwirft. Wenn der Verzicht unter irgendeinem, noch so schwachen "Druck" geschieht, bleibt ein innerer Groll übrig, der ungesund ist. Auch wenn sich der Betroffene das noch so schön redet und sich selbst betrügt.


Das sehe ich auch so.

Aber ich sehe in Bezug auf das männliche Rocktragen keine gezielte Desinformation seitens der Presse, sondern einfach massenhaftes Disinteresse an dem Thema. Und bei einzelnen, wie Kalottos Schwester, sehe ich gezielten Opportunismus, damit man von der Merheit nicht ausgegrenzt wird.

LG,
Michael
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: androgyn am 10.01.2016 14:28
Aber ich sehe in Bezug auf das männliche Rocktragen keine gezielte Desinformation seitens der Presse, sondern einfach massenhaftes Disinteresse an dem Thema.
Was mir auffällt ist, dass wir mehr in einer Fernsehkratie leben. Die Medien wollen nur perfekte Idealbilder darstellen, denen die Leute nachstreben sollen. Die paar Ausreißer im negativen Sinne, dienen eher dem Voyeurismus und der Belustigung oder dem Fremdschämen. Schwiegertochter gesucht gehört zum Beispiel dazu. Und alles was andersartig oder nicht unserem Medienbild entspricht, von dem halten die Menschen Abstand oder grenzen diese aus. Das ist mir aber nicht so sehr unter diesen scriptet Realities aufgefallen, sondern bei stinknormalen Serien, die ich mal bei meinen Großeltern gesehen habe. Auf ZDF laufen so Serien, wie Das Traumschiff oder Rote Rosen und so nen Pfeffer. Die Schauspieler sind immer älteren Semesters, habe eine meist jüngere Frau und sind immer nur in langen Hosen - bei den anderen Serien mit Kratwatte und Anzug, was anderes ist nicht drin und ein kurze Hose oder ein Männerrock für das Publikum viel zu abwegig  - zusehen, während die Schauspielerinnen im luftigen Rock oder kurzen Kleid über den Strand flanieren. Ich mein, wenn schon gestandene Hollywoodgrößen heimlich im Dunkeln das Stöckeln üben, um bloß nicht gesehen zu werden...In der Rolle werden sie letztendlich eh gesehen.  ::)
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: GregorM am 10.01.2016 15:40


Aber ich sehe in Bezug auf das männliche Rocktragen keine gezielte Desinformation seitens der Presse, sondern einfach massenhaftes Disinteresse an dem Thema.

Hallo Michael,

also, dass sehe ich anders und mehr positiv: Die Medien interessieren sich überaus für Männer im Rock.

Beispiele:

Eine Handvoll Eisenbahnangestellte in Stockholm, die keine kurzen Hosen tragen durften und deshalb in Uniformröcken auftraten.

Einige britische Schüler, die nicht kurze Hosen tragen durften und in Protest kurze Röcke trugen.

Französische Jungen, die vor einem Jahr oder so Röcke trugen, um etwas zu erreichen oder unterstützen.

LKW-Fahrer einer deutschen Brauerei in Kilts.

Busfahrer nahe Hannover in Röcken.

Es kamen Artikel und Berichte in allerlei nationalen und internationalen Medien.
 
Taugt eine männliche Berühmtheit zu einer Veranstaltung mit mehreren hundert Teilnehmern im Kilt auf, kann er sicher sein, dass er in die Medien mit Bild kommt.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 10.01.2016 17:37


Aber ich sehe in Bezug auf das männliche Rocktragen keine gezielte Desinformation seitens der Presse, sondern einfach massenhaftes Disinteresse an dem Thema.

Hallo Michael,

also, dass sehe ich anders und mehr positiv: Die Medien interessieren sich überaus für Männer im Rock.

Beispiele:

Eine Handvoll Eisenbahnangestellte in Stockholm, die keine kurzen Hosen tragen durften und deshalb in Uniformröcken auftraten.

Einige britische Schüler, die nicht kurze Hosen tragen durften und in Protest kurze Röcke trugen.

Französische Jungen, die vor einem Jahr oder so Röcke trugen, um etwas zu erreichen oder unterstützen.

LKW-Fahrer einer deutschen Brauerei in Kilts.

Busfahrer nahe Hannover in Röcken.

Es kamen Artikel und Berichte in allerlei nationalen und internationalen Medien.
 
Taugt eine männliche Berühmtheit zu einer Veranstaltung mit mehreren hundert Teilnehmern im Kilt auf, kann er sicher sein, dass er in die Medien mit Bild kommt.

Gruß
Gregor


Das stimmt auch wieder, Gregor. Ich war selbst zweimal in der Zeitung und zweimal im Fernsehen zum Thema Rock.

Das sind aber doch so wenige Ausnahmen, dass sie die Wahrnehmung der Massen kaum beeinflussen. Aber besser als nichts ist das allemal!

Und Nico.

solche Unterhaltungsserien passen sich an die Sichtweise der Mehrheit an, da sie die ja auch erreichen wollen. Und sie wollten unterhalten und nicht zum Nachdenken anregen.

LG, Michael
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: Jo 7353 am 10.01.2016 18:13
Was mißverstanden werden kann, wird mißverstanden. Meine These war: Die Medien versuchen bei anderen Themen die Mechanismen anzuwerfen, die beim Rock auch ohne sie funktionieren.
Beim Rock halten sie sich weitgehend raus. Es wäre interessant, zu erörtern, wie das Rocktabu für Männer entstand, und welche Personen wie es konservieren. Ich denke an Beobachtungen, wer Männer, die Röcke tragen, sozial ausgrenzt, oder wer vermittelt auf welche Weise den Kindern, daß Röcke Frauensachen sind. Wie schon angedeuted läuft die Repression auf andere Weise und durch andere Personen als beim russischen Wahlbeispiel ab.
Die genannten Rochbeispiele aus der Presse finde ich nicht alle so hoffnungsvoll. Wenn dabei der Rock als Symbol für Weiblichkeit eingesetzt wird, verstärkt das das Rocktabu außerhalb der Aktion, es sei denn, daß es zu von den Veranstaltern ungewünschten Seiteneffekten kommt, und die Männer über das vermeintliche weibliche Nachteil, Rock tragen zu müssen, nachdenken, und einen maskulistischen Gleichberechtigungsschluß ziehen.

Gruß,
jo
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 10.01.2016 18:27
Was mißverstanden werden kann, wird mißverstanden. Meine These war: Die Medien versuchen bei anderen Themen die Mechanismen anzuwerfen, die beim Rock auch ohne sie funktionieren.
Beim Rock halten sie sich weitgehend raus. Es wäre interessant, zu erörtern, wie das Rocktabu für Männer entstand, und welche Personen wie es konservieren. Ich denke an Beobachtungen, wer Männer, die Röcke tragen, sozial ausgrenzt, oder wer vermittelt auf welche Weise den Kindern, daß Röcke Frauensachen sind. Wie schon angedeuted läuft die Repression auf andere Weise und durch andere Personen als beim russischen Wahlbeispiel ab.
Die genannten Rochbeispiele aus der Presse finde ich nicht alle so hoffnungsvoll. Wenn dabei der Rock als Symbol für Weiblichkeit eingesetzt wird, verstärkt das das Rocktabu außerhalb der Aktion, es sei denn, daß es zu von den Veranstaltern ungewünschten Seiteneffekten kommt, und die Männer über das vermeintliche weibliche Nachteil, Rock tragen zu müssen, nachdenken, und einen maskulistischen Gleichberechtigungsschluß ziehen.

Gruß,
jo

Na ja Jo, die Geschichte begann so im 16. Jahrhundert so richtig Fahrt auszunehmen. Ich vermute, das lag daran, dass die Soldaten, die ja immer schon so was wie ein Inbegriff der Männlichkeit waren, mit ihren aufwändigen Hosen Vorbilder auch für Zivilisten wurden. Die Frauen als Nichtsoldatinnen blieben bei den Röcken und Kleidern.

Dass weibliche Accessoires für Jungs und Männer als negativ für ihr Ansehen angesehen werden, finden wir in vielen patriarchalischen Gesellschaften. Die Frauen haben sich umgekehrt davon befreit, auf ihre spezifisch weibliche Kleidung beschränkt zu werden. Das war verbunden mit ihrem gesellschaftlichen Aufstieg. Umgekehrt gilt es für viele immer noch als gesellschaftlicher Abstieg, wenn Männer auf ihre spezifisch männlichen Accessoires verzichten.

Wer untersützt diese Sichtweise? Alle, die nach Ansehen streben und Angst vor Ausgrenzung haben.

Zudem kommt, dass wir Menschen eh zum Konservativismus neigen, solange die Neuerung nicht augenscheinlich mehr Vorteile als Nachteile mit sich bringen.

LG,
Michael
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: high4all am 10.01.2016 19:14
Ich denke an Beobachtungen, wer Männer, die Röcke tragen, sozial usgrenzt, oder wer vermittelt auf welche Weise den Kindern, daß Röcke Frauensachen sind.
 
Gruß,
jo
Das lernen Kinder:

Ein Junge im Vorschulalter schaut sich mit kindlicher Neugier den Kleiderständer mit den schönen, bunten Mädchenkleidern an. Die Mutter kommt herzu und sagt:"Das ist nichts für Jungs!" oder "Jungs tragen keine Kleider!" oder "Die Sachen sind für Mädchen!"
Wenn sich dieser Vorgang einige Male wiederholt, ist der Junge für den Rest seines Lebens geimpft. Nur wenige Eltern geben dem Wunsch des Kindes nach und lassen ihn Kleider tragen.

Ein gleichaltriges Mädchen, dass sich für Jungssachen interessiert, wird dagegen selten ausgebremst. Das lernt sehr schnell, dass es alles tragen kann.

Und schon ist das Rock-Tabu für Männer in der nächsten Generation zementiert.
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 10.01.2016 19:38
Ich denke an Beobachtungen, wer Männer, die Röcke tragen, sozial usgrenzt, oder wer vermittelt auf welche Weise den Kindern, daß Röcke Frauensachen sind.
 
Gruß,
jo
Das lernen Kinder:

Ein Junge im Vorschulalter schaut sich mit kindlicher Neugier den Kleiderständer mit den schönen, bunten Mädchenkleidern an. Die Mutter kommt herzu und sagt:"Das ist nichts für Jungs!" oder "Jungs tragen keine Kleider!" oder "Die Sachen sind für Mädchen!"
Wenn sich dieser Vorgang einige Male wiederholt, ist der Junge für den Rest seines Lebens geimpft. Nur wenige Eltern geben dem Wunsch des Kindes nach und lassen ihn Kleider tragen.

Ein gleichaltriges Mädchen, dass sich für Jungssachen interessiert, wird dagegen selten ausgebremst. Das lernt sehr schnell, dass es alles tragen kann.

Und schon ist das Rock-Tabu für Männer in der nächsten Generation zementiert.

Lieber Hajo,

Du erklärst die Sozialisation heute, ich habe die Frage eher historisch verstanden. Zusammen gibt es aber ein schlüssiges Bild.

LG, Michael
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: androgyn am 10.01.2016 20:50
Umgekehrt gilt es für viele immer noch als gesellschaftlicher Abstieg, wenn Männer auf ihre spezifisch männlichen Accessoires verzichten.
Das einzige Accessoire für Männer ist, kein Accessoire und den Körper natürlich zu belassen. Wer die gewünschten Attribute nicht per Geburt mitbringt, hat pech und muss sich damit abfinden. Kein sich schöner schminken oder betonen oder sich höher mogeln, wie die Frauen tun. So sind besonders in Managerkreisen Männer, die mind. 1,80m groß sind, gewünscht, weil sie raumfüllend sind. Putin und Berlussconi sind wohl Außnahmen. Ihnen wird aber auch ein Napeleonkomplex nachgesagt, was man gern bei kleinergewachsenen Männern macht und wenn so ein Mann noch offen hohe Schuhe trägt, gerät er noch mehr unter Verdacht.
Beide Politiker kaufen wohl bei der spanischen Schuhfirma Malia? ein, die versteckte Absätze i die Schuhe einbaut. Zwar geben sie keine Auskunft über ihren Kundenstamm, aber auf die Frage ob auch bekannte Politiker dazu zählen, bejahte es der Firmenleiter, ohne Namen zu nennen. Blöderweiße gibt es nicht so viele hochrangige kleingewachsene Politiker. Jetzt bin ich wieder abgeschwiffen.
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 11.01.2016 00:18
Umgekehrt gilt es für viele immer noch als gesellschaftlicher Abstieg, wenn Männer auf ihre spezifisch männlichen Accessoires verzichten.
Das einzige Accessoire für Männer ist, kein Accessoire und den Körper natürlich zu belassen. Wer die gewünschten Attribute nicht per Geburt mitbringt, hat pech und muss sich damit abfinden. Kein sich schöner schminken oder betonen oder sich höher mogeln, wie die Frauen tun. So sind besonders in Managerkreisen Männer, die mind. 1,80m groß sind, gewünscht, weil sie raumfüllend sind. Putin und Berlussconi sind wohl Außnahmen. Ihnen wird aber auch ein Napeleonkomplex nachgesagt, was man gern bei kleinergewachsenen Männern macht und wenn so ein Mann noch offen hohe Schuhe trägt, gerät er noch mehr unter Verdacht.
Beide Politiker kaufen wohl bei der spanischen Schuhfirma Malia? ein, die versteckte Absätze i die Schuhe einbaut. Zwar geben sie keine Auskunft über ihren Kundenstamm, aber auf die Frage ob auch bekannte Politiker dazu zählen, bejahte es der Firmenleiter, ohne Namen zu nennen. Blöderweiße gibt es nicht so viele hochrangige kleingewachsene Politiker. Jetzt bin ich wieder abgeschwiffen.

Es gibt eine Menge männlicher Accessoires: große Autos, teure Anzüge, große Häuser...
Und schau Dir mal die Kleidung von Footballern an.

LG, Michael
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: cephalus am 11.01.2016 00:46

Das lernen Kinder:

Ein Junge im Vorschulalter schaut sich mit kindlicher Neugier den Kleiderständer mit den schönen, bunten Mädchenkleidern an. Die Mutter kommt herzu und sagt:"Das ist nichts für Jungs!" oder "Jungs tragen keine Kleider!" oder "Die Sachen sind für Mädchen!"

Und schon ist das Rock-Tabu für Männer in der nächsten Generation zementiert.

Nö, Hajo...
Sohn im entsprechenden Alter:
" Sind schön die Sachen- gefallen mir" (wir stehen in der Mädelsabteilung)
" willst Du was bestimmtes? "
kopfschüttelnd "nein Papa das ist doch NUR für Mädchen"
" warum ? Ich bin doch auch kein Mädchen..."
" das ist was anderes - ich will das Dinoshirt da!"

Fast genau so vor ein paar Wochen erlebt - Was Kinder mehrheitlich sehen und erleben wiegt schwerer als die elterliche Aussage .
Auch wenn meine Jungs einen Rock am Mann nicht ungewöhnlich finden, würden sie keinen tr a gen wollen, weil es sonst keinr tut.
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: Asterix am 11.01.2016 01:28

Das lernen Kinder:

Ein Junge im Vorschulalter schaut sich mit kindlicher Neugier den Kleiderständer mit den schönen, bunten Mädchenkleidern an. Die Mutter kommt herzu und sagt:"Das ist nichts für Jungs!" oder "Jungs tragen keine Kleider!" oder "Die Sachen sind für Mädchen!"

Und schon ist das Rock-Tabu für Männer in der nächsten Generation zementiert.

Nö, Hajo...
Sohn im entsprechenden Alter:
" Sind schön die Sachen- gefallen mir" (wir stehen in der Mädelsabteilung)
" willst Du was bestimmtes? "
kopfschüttelnd "nein Papa das ist doch NUR für Mädchen"
" warum ? Ich bin doch auch kein Mädchen..."
" das ist was anderes - ich will das Dinoshirt da!"

Fast genau so vor ein paar Wochen erlebt - Was Kinder mehrheitlich sehen und erleben wiegt schwerer als die elterliche Aussage .
Auch wenn meine Jungs einen Rock am Mann nicht ungewöhnlich finden, würden sie keinen tr a gen wollen, weil es sonst keinr tut.

Das ist genau die Bestätigung für Hajos' These...im Übrigen erziehen einen Menschen nicht nur seine Eltern oder die Erzieher im Kindergarten, sondern auch alle anderen, sondern auch die übrige "Gesellschaft"...
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 11.01.2016 08:36

Das lernen Kinder:

Ein Junge im Vorschulalter schaut sich mit kindlicher Neugier den Kleiderständer mit den schönen, bunten Mädchenkleidern an. Die Mutter kommt herzu und sagt:"Das ist nichts für Jungs!" oder "Jungs tragen keine Kleider!" oder "Die Sachen sind für Mädchen!"

Und schon ist das Rock-Tabu für Männer in der nächsten Generation zementiert.

Nö, Hajo...
Sohn im entsprechenden Alter:
" Sind schön die Sachen- gefallen mir" (wir stehen in der Mädelsabteilung)
" willst Du was bestimmtes? "
kopfschüttelnd "nein Papa das ist doch NUR für Mädchen"
" warum ? Ich bin doch auch kein Mädchen..."
" das ist was anderes - ich will das Dinoshirt da!"

Fast genau so vor ein paar Wochen erlebt - Was Kinder mehrheitlich sehen und erleben wiegt schwerer als die elterliche Aussage .
Auch wenn meine Jungs einen Rock am Mann nicht ungewöhnlich finden, würden sie keinen tr a gen wollen, weil es sonst keinr tut.

Das ist genau die Bestätigung für Hajos' These...im Übrigen erziehen einen Menschen nicht nur seine Eltern oder die Erzieher im Kindergarten, sondern auch alle anderen, sondern auch die übrige "Gesellschaft"...

Das nennt man Parallelisierung: Die Orientierung an den Mitmenschen. Die ist notwendig, damit Gemeinschaft und Gesellschaft überhaupt funktionieren können. Dass der Papa bestimmte Codes bricht, ohne deswegen gleich ganz aus der Gesellschaft auszusteigen, zeugt von einer sozialen Stärke. Die hat aber nicht jeder. Die meisten Menschen brauchen das Eintauchen in das "man". Sie orientieren sich an der Mehrheit der Bezugsgruppe oder an den Führungspersönlichkeiten. Eigeninnige Individualisten wirken nur auf andere eigensinnige Individualisten inspirierend. 

LG, Michael
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: DesigualHarry am 11.01.2016 08:51
Hallo!

Interessant wird das Leben wenn man merkt wie das eigene Verhalten andere beeinflusst... Da tun sich dann auf einmal unendlich viele Interessante Dinge auf.
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: Peter am 11.01.2016 10:06
Das nennt man Parallelisierung: Die Orientierung an den Mitmenschen. Die ist notwendig, damit Gemeinschaft und Gesellschaft überhaupt funktionieren können. ../. . Die meisten Menschen brauchen das Eintauchen in das "man". Sie orientieren sich an der Mehrheit der Bezugsgruppe oder an den Führungspersönlichkeiten.

Da schmilzt meine Hoffnung dahin...

Eigensinnige Individualisten wirken nur auf andere eigensinnige Individualisten inspirierend.

Der ist gut, -da weiss ich endlich, was ich bin...

LG

Peter
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 11.01.2016 10:14
Das nennt man Parallelisierung: Die Orientierung an den Mitmenschen. Die ist notwendig, damit Gemeinschaft und Gesellschaft überhaupt funktionieren können. ../. . Die meisten Menschen brauchen das Eintauchen in das "man". Sie orientieren sich an der Mehrheit der Bezugsgruppe oder an den Führungspersönlichkeiten.

Da schmilzt meine Hoffnung dahin...

Eigensinnige Individualisten wirken nur auf andere eigensinnige Individualisten inspirierend.

Der ist gut, -da weiss ich endlich, was ich bin...

LG

Peter

Ja klar, Peter, ich auch!

Aber die Mehrheit der Menschen tendiert doch eher zum Herdenverhalten. Das ist auch nicht grundsätzlich falsch, denn es gibt ja auch die berühmte Schwarmintelligenz. Ich denke, man muss zwischen Individualismus und Herdenverhalten die goldene Mitte finden.

LG!
Michael
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: androgyn am 11.01.2016 17:35
Das ist genau die Bestätigung für Hajos' These...im Übrigen erziehen einen Menschen nicht nur seine Eltern oder die Erzieher im Kindergarten, sondern auch alle anderen, sondern auch die übrige "Gesellschaft"...
Das ist doch auch irgendwo Unsinn. Mit jedem, mit dem ich darüber geredet habe und der Kinder hat, hat die gleichen Erfahrungen gemacht wie Cephalus. Keiner der Eltern enthält ihrem Sohn die Barbiepuppe der Schwester vor oder dass er keinen Rock zuhause anziehen dürfte. In den 70ern war das Spielzeug sogar neutral, dmit man Mädchen aus der Rosafalle herausholt. Und trotzdem haben die Kinder zu geschlechtstypischen Dingen gegriffen. Für Kinder ist die soziale Abgrenzung des anderen Geschlechts von Bedeutung, um sich wahhrscheinlich seiner selbt bewusst zu werden. Bis zur Pupertät ist ja nicht untypisch, dass die Jungen die Mädchen scheiße finden und die Mädchen die Jungen.
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 11.01.2016 17:49
Das ist genau die Bestätigung für Hajos' These...im Übrigen erziehen einen Menschen nicht nur seine Eltern oder die Erzieher im Kindergarten, sondern auch alle anderen, sondern auch die übrige "Gesellschaft"...
Das ist doch auch irgendwo Unsinn. Mit jedem, mit dem ich darüber geredet habe und der Kinder hat, hat die gleichen Erfahrungen gemacht wie Cephalus. Keiner der Eltern enthält ihrem Sohn die Barbiepuppe der Schwester vor oder dass er keinen Rock zuhause anziehen dürfte. In den 70ern war das Spielzeug sogar neutral, dmit man Mädchen aus der Rosafalle herausholt. Und trotzdem haben die Kinder zu geschlechtstypischen Dingen gegriffen. Für Kinder ist die soziale Abgrenzung des anderen Geschlechts von Bedeutung, um sich wahhrscheinlich seiner selbt bewusst zu werden. Bis zur Pupertät ist ja nicht untypisch, dass die Jungen die Mädchen scheiße finden und die Mädchen die Jungen.

Ist das denn ein Widerspruch, Nico? Asterix meint doch, dass die Gesellschaft, also auch die Peer-Group, miterzieht. Was die anderen Jungs machen, mache ich auch, was die Mädchen machen, mache ich nicht, da das nicht meine Bezugsgruppe ist. Si in etwas verhalten sich Jungs. Sie erziehen sich also gegenseitig zu jungenhaftenm Verhalten. Und die Mädchen sich gegenseitig zu mädchenhaftem. Die jeweiligen Hormone steuer da aber auch was bei. Es ist eine Mischung aus Genen und Umwelt, die das Verhalten steuert. Und evtl. einer Größe X.

LG, Michael
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: JJSW am 12.01.2016 22:49
Eigeninnige Individualisten wirken nur auf andere eigensinnige Individualisten inspirierend. 
LG, Michael

Vor einigen Jahren konnte ich mir nicht vorstellen, selbst Röcke zu tragen, auch wenn ich im Sommer manchmal die Frauen drum beneidet habe. Damals war der Gruppenzwang wohl auch stärker als die Individualität.
Dann kam das Internet und ich habe dieses Forum entdeckt und wurde von euch inspiriert, Röcke zu tragen  ;D

Finde Röcke luftig und bequem und hab Gefallen daran gefunden, nicht immer so gekleidet zu sein, wie 99 Prozent der anderen Männer in der Stadt.
Grüßle
Jürgen
Titel: Re: Des Kaisers prächtige Kleider? Warum Zustimmungsraten in repressiven Systemen...
Beitrag von: MAS am 13.01.2016 00:01
Eigeninnige Individualisten wirken nur auf andere eigensinnige Individualisten inspirierend. 
LG, Michael

Vor einigen Jahren konnte ich mir nicht vorstellen, selbst Röcke zu tragen, auch wenn ich im Sommer manchmal die Frauen drum beneidet habe. Damals war der Gruppenzwang wohl auch stärker als die Individualität.
Dann kam das Internet und ich habe dieses Forum entdeckt und wurde von euch inspiriert, Röcke zu tragen  ;D

Finde Röcke luftig und bequem und hab Gefallen daran gefunden, nicht immer so gekleidet zu sein, wie 99 Prozent der anderen Männer in der Stadt.
Grüßle
Jürgen

Auch ich fand damals meine Vorbilder im und meinen Mut durch das Internet, wenn auch in Foren, die es lange nicht gibt. Umso schöner, dass dieses hier durchhält. Lasst es uns hüten und bewahren!

LG, Michael