Autor Thema: Männerkongress Düsseldorf  (Gelesen 38879 mal)

Offline MasinAD

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #15 am: 22.02.2010 11:02 »
Auch der Spiegel berichtet: Geschlechterforschung -- Frau muss man sein!.

Lassen wir mal außer Acht, wer da eventuell den Kongress initiiert hat oder auch dort spricht -- es ist klar, dass das Thema viele unterschiedliche Akteure auf den Plan ruft, ihre Ideologie oder Sicht zu verbreiten. Ich denke aber, dass die Datenlage relativ eindeutig ist und wohl auch nur schwerlich manipuliert werden kann, ohne Stürme der Entrüstung zu provozieren.

Worin sich die Beteiligten unterscheiden mögen, sind die Konsequenzen und Schlüsse, die sie daraus ziehen. Ich gehe nicht mit jedem Schluss d'accord, aber ich bin kein hochbezahlter Experte und nur Hobby-Emanzipator. Dennoch hege ich ein gewisses Misstrauen gegenüber Positionen, deren scheinbares Ziel es ist, Elemente des traditionellen Männerbildes zu retten oder zu schützen -- nicht, weil sie per se schlecht sind, sondern weil dieser Rettungsversuch das Ergebnis einer ideologischen Vorbelastung sein kann und damit einer empirischen Wissenschaft unwürdig und kontraproduktiv.

Entgegen den hier geäußerten Befürchtungen konnte ich dem Artikel nicht wirklich entnehmen, dass der Kongress die Position vertreten hätte, Frauen seien an der Männermisere schuld. Die Schuld wird eher der Einseitigkeit der emanzipatorischen Bewegung zugeschrieben, die sich ja eher als Frauenbewegung gab. Diese Erkenntnis ist nicht wirklich neu. Und bei allem, was die Balance zwischen den Geschlechtern berührt, ist es nicht wirklich überraschend, Schuld der Seite zuzuweisen, der man gerade nicht angehört.

Wie ich an anderer Stelle schon schrieb: Man kann nicht in einem dynamischen System Elemente verändern, ohne dass sich die Auswirkungen der Änderungen überallhin ausbreiten. Insofern tragen Frauen durchaus eine Teilschuld, dass sie mit ihrer eigenen Bewegung nicht auch eine Bewegung der Männer einforderten -- es ist ja zu großen Teilen auch heute noch so, dass Frauen die harten, rücksichtslosen, aggressiven Männer bevorzugen, die Frauen als Trophäe und nicht als gleichwertigen Partner betrachten. Und die Frauen, die das nicht tun, stehen vor der Wahl, sich einen Anachronismus ins Haus zu holen oder kinderlos zu bleiben. Es ist aber auch nachvollziehbar, dass nicht viele Frauen diese Zusammenhänge verstehen: Menschen nehmen einfach mal gerne alle möglichen Vorteile mit, ohne die zugrundeliegenden Mechanismen verinnerlicht zu haben. Ich würde ja gerne verallgemeinern, dass ein Großteil des menschengemachten Leids auf dieses unvollständige Verständnis, diese Vermengung aus gewohntem Verhalten mit neuen Möglichkeiten zurückzuführen, fürchte aber, mich damit auf zu dünnes Eis zu begeben :-).

Wie auch immer: Männer als auch Frauen tragen ihren Teil an Schuld, aber nicht als Männer und Frauen sondern als Mitglieder der Gesellschaft, die die Erwartungen an Männer und Frauen 'ausbilden' (in Ermangelung eines besseren Wortes, das keine Absicht impliziert).

LG
Masin

Offline Luan

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #16 am: 22.02.2010 21:13 »
Da will ich doch grad mal völlig wertfrei und unkommentiert eine dpa-Meldung aus der Rhein-Main-Presse zum Besten geben:

Zitat von: dpa-Meldung
Gleichstellung für Männer gefordert
Düsseldorf (dpa). Ärzte, Psychotherapeuten und Lehrer haben Gleichstellungsbeauftragte für Männer gefordert. Außerdem sollten in Kindergärten und Grundschulen gezielt Männer eingestellt werden, hieß es auf dem nach dem Veranstalterangaben ersten wissenschaftlichen Männerkongress am Wochenende in Düsseldorf.

Meiner Meinung nach haben die Männer die Emanzipation der Frauen zwar "geduldet" -- oder wie auch immer man das am besten ausdrücken kann/sollte -- sind aber selber offensichtlich nicht alle auf die Idee gekommen, sich selber auch weiter zu entwickeln. Und viele Frauen mögen erst einmal vorrangig an ihre eigene Emanzipation gedacht haben und dabei haben sie die Männer dann wohl "vergessen". Eine "Schuld" ist daher wohl am ehesten sowohl bei den Frauen, wie auch bei den Männern zu suchen.
Gib deine Ideale nicht auf! Ohne sie bist du wohl noch, aber du lebst nicht mehr. (Mark Twain)

Offline Ben

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #17 am: 23.02.2010 00:41 »
Das habe ich heute aufgefischt:

Zitat
Männerkongress 2010

(…) Denn die moderne Geschlechterforschung ist wesentlich weiter. Auch die Realität sieht häufig anders aus. Dass Defizite auf Männerseite bestehen (und auf Frauenseite), ist unbestritten, resultieren z.T. dadurch, dass Deutschland das Gender-Mainstreaming-Konzept nur unzureichend umsetzt, das darauf angelegt ist, Männer aktiv in die Gleichstellungspolitik einzubeziehen und mitzudenken sowie traditionelle Rollenmuster abzubauen bzw. die “Rollenmöglichkeiten” zu erweitern. Diese sind nämlich Hauptursache für die Ungleichbehandlung der Geschlechter. (…)
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Offline Jürgen64

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #18 am: 23.02.2010 08:04 »
... die Männer ... sind aber selber offensichtlich nicht alle auf die Idee gekommen, sich selber auch weiter zu entwickeln. ...

Hallo Luan,

ich habe mir mal erlaubt, das aus Deiner Aussage zusammenzuschneiden. Ich denke, das trifft den Nagel auf den Kopf.

Gruß
Jürgen
Sei Du selbst. Von den anderen gibt es schon genug!


Offline charles_b

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Die Natur wird es schon richten
« Antwort #19 am: 23.02.2010 17:29 »
Vorab: Wie sagte schoin Otto vor vielen Jahren: So lange ich zwei gesunde Hände habe, kommt mir keine Frau ins Haus.

Also: Die Natur wird es schon richten! So ist das, erst wird jahrzehntelang an den Männern rumgenörgelt. Und jetzt kommen auch noch Beschwerden, dass die Männer die Schnauze voll haben und auch nicht jeden Mist mitmachen wollen weil einfach Männer sind und keine Frauen.

Die karrierebesessenen, kinder-besitzenwollenden Überfrauen, die sich die Männer nur zur finanziellen Überbrückung der Zeit nach der Geburt heranziehen, werden aber wohl auf die Dauer aussterben. Diese Damen stehen heute als das große Vorbild in unserer Gesellschaft da, egal wie bindungsfähig oder -unfähig die Dame ist.
Doch bei den Männern spricht sich doch auch rum, dass sich der Stress mit einer Emanzen-Nudel nicht lohnt. Diese Männer bleiben dann lieber alleine - und kinderlos.

In ein paar Generationen hat sich auch das Thema Emanzipation erledigt und das Modell, dass immer nur das eine Geschlecht am Elend dieser Welt Schuld trägt, wird in sich zusammenbrechen. Die Karrierefrauen werden einfach aussterben weil sie sich persönlich zwar verwirklichen aber evolutionsmaäßg keinen Vorteil darstellen und keine höhere (sogar eine niedrigere) Fortpflanzungsrate.

Oder die Karrierefrauen steigen um auf vaterlose Samenbank-Kinder. Das wäre dann wenigstens ehrlich.

Offline charles_b

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #20 am: 23.02.2010 17:33 »
... die Männer ... sind aber selber offensichtlich nicht alle auf die Idee gekommen, sich selber auch weiter zu entwickeln. ...

Hallo Luan,

ich habe mir mal erlaubt, das aus Deiner Aussage zusammenzuschneiden. Ich denke, das trifft den Nagel auf den Kopf.

Gruß
Jürgen

Das sehe ich ganz anders. Ich kenne sehr viele Männer und Väter, die sich super um Haushalt und Familie kümmern, die verständnisvoll zuhören können etc. etc. Doch gerade die Frauen dieser Männer nörgeln am meisten.
Die Dumpf-Machos hingegen, die sich Bier und Glas zum TV bringen lassen - an denen nörgelt keiner rum.

Veränderungen muss man also auch sehen können und vor allem auch sehen WOLLEN. Die Männer strengen sich sehr an, um den hohen Ansprüchen der Frauen zu genügen - um dann doch zu scheitern. Genau dies ist ja das Thema der Männer, dass sie sich zu sehr weichgespült haben lassen und nun in der Identitätskrise sitzen.

Offline charles_b

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #21 am: 23.02.2010 18:05 »
Meiner Meinung nach haben die Männer die Emanzipation der Frauen zwar "geduldet" -- oder wie auch immer man das am besten ausdrücken kann/sollte -- sind aber selber offensichtlich nicht alle auf die Idee gekommen, sich selber auch weiter zu entwickeln. Und viele Frauen mögen erst einmal vorrangig an ihre eigene Emanzipation gedacht haben und dabei haben sie die Männer dann wohl "vergessen". Eine "Schuld" ist daher wohl am ehesten sowohl bei den Frauen, wie auch bei den Männern zu suchen.

...wie Masin schon ausführte, Veränderungen auf der einen Seite benötigen auch Veränderungen auf der anderen Seite. Wenn sich dann dort wenig tut, muss man sich auch die eigene Nase fassen.

Und wenn du schon ansprichst, an was Frauen gedacht haben: an was denken eigentlich die Männer? Wollen die ausschließlich die Erfüllungsgehilfen für Karrierefrauen sein? Kein Wunder, wenn das nicht alle laut Hurra schreien.

Offline Ben

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #22 am: 23.02.2010 20:08 »
Wenn Männer bzw. die Menschheit vor Frauen geschützt werden muss, dann nur vor einer: Eva Herman!

Zitat
Pädophilie-Gefahr: Sollten Männer künftig wirklich Krippenkinder betreuen?

(...) Der zweite Grund, der gegen die frühkindliche Betreuung durch männliche Erzieher sprechen könnte, sei die nicht zu unterschätzende Gefahr der Pädophilie. Christa Meves: »Sie ist bei Männern erheblich größer als bei Frauen. Auf jeden Fall muss dieses Problem bei möglichen Entscheidungen unbedingt bedacht werden. Männer, die Kleinkinder waschen, reinigen und wickeln müssen, können der Versuchung, sich an den wehrlosen Kindern zu vergreifen, sie zu penetrieren, seltener widerstehen. Der Antrieb der Männer ist grundsätzlich elementarer. Durch die überall verbreitete Pornografie in Medien und Internet werden die Gefahren, sexuell zu entgleisen, nicht gerade weniger.« (...)
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 Kopp Verlag

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Offline MasinAD

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #23 am: 23.02.2010 20:55 »
Zitat
Pädophilie-Gefahr: Sollten Männer künftig wirklich Krippenkinder betreuen?

(...) Der zweite Grund, der gegen die frühkindliche Betreuung durch männliche Erzieher sprechen könnte, sei die nicht zu unterschätzende Gefahr der Pädophilie. Christa Meves: »Sie ist bei Männern erheblich größer als bei Frauen. Auf jeden Fall muss dieses Problem bei möglichen Entscheidungen unbedingt bedacht werden. Männer, die Kleinkinder waschen, reinigen und wickeln müssen, können der Versuchung, sich an den wehrlosen Kindern zu vergreifen, sie zu penetrieren, seltener widerstehen. Der Antrieb der Männer ist grundsätzlich elementarer. Durch die überall verbreitete Pornografie in Medien und Internet werden die Gefahren, sexuell zu entgleisen, nicht gerade weniger.« (...)
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Großartig! :-D

Zitat
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Ich würde sagen, besagter Artikel fällt in die genannte Kategorie 'Ideologie' und nicht 'Wissenschaft'.

LG
Masin

Offline MasinAD

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #24 am: 23.02.2010 21:29 »
...wie Masin schon ausführte, Veränderungen auf der einen Seite benötigen auch Veränderungen auf der anderen Seite. Wenn sich dann dort wenig tut, muss man sich auch die eigene Nase fassen.

Und wenn du schon ansprichst, an was Frauen gedacht haben: an was denken eigentlich die Männer? Wollen die ausschließlich die Erfüllungsgehilfen für Karrierefrauen sein? Kein Wunder, wenn das nicht alle laut Hurra schreien.

Seien wir doch mal ehrlich: Die männlichen Unterstützer der Frauenbewegung aus dem Politbetrieb haben das sicher nicht aus Überzeugung oder aus Menschenliebe gemacht, sondern aus politischem Kalkül: Stimmenfang. Für die breite Masse der Männer war das schlicht kein Thema, sie hatten ihre Vorstellung von der Rollenverteilung und nahmen sie als naturgegeben. Die Implikationen waren weder den Akteuren noch den 'Leidtragenden' wirklich bewusst oder einen Gedanken wert. Frauen dürfen die Scheidung einreichen? Ja, warum sollten sie denn? Es geht ihnen doch schließlich gut, der Mann schlägt sie ja nur, wenn sie es verdient hat. Und sie kriegt ja auch von ihm das Geld, das sie braucht -- aber nur nicht zuviel, denn Frauen können ja nicht mit Geld umgehen. Und über die Stimmabgabe bei der Wahl bespricht man sich ja vorher.

Es war aber nicht meine Zeit, ich war zu der Zeit bestenfalls gerade mal geboren. Dennoch scheint der respektvolle Umgang miteinander eher eine glückliche Ausnahme gewesen zu sein. Ich persönlich finde die Vorstellung, mit einem Menschen und der gemeinsamen Familie gemeinsam eine Einheit im Denken und im Fühlen zu bilden ja durchaus verlockend, die Realität verhöhnt das aber leider allzuoft als Tagträumerei.

'Frau zu sein' hieß früher eben nicht 'das Bilden einer Einheit mit einem Mann', sondern schlicht Selbstaufgabe, Selbstverleugnung und Unterordnung unter den Mann. Das Umschwärmtwerden, Bewundertwerden, Umworbenwerden endete wohl meist mit den Flitterwochen. Aber vielleicht können die älteren Semester mein Weltbild ja auch mal geraderücken. Sicher waren die damaligen Männer nicht alle das Böse in Person, sie kannten es einerseits nicht anders, andererseits war es eben die gängige Umgangsweise. Viel wurde sicher schlicht aus Unachtsamkeit gemacht. Und das ist wohl die größte Leistung der Frauenbewegung: Dass Männer heute dazu gezwungen werden, Frauen und Mitmenschen im allgemeinen Achtung entgegenzubringen, Respekt eben. Der Lernprozess ist nur oftmals noch nicht abgeschlossen. Für viele Männer (und auch nicht wenige Frauen) stellt eben immer noch der Mann die Familie nach außen hin dar. Das erklärt vielleicht auch ein wenig die Vorbehalte gegenüber modischen Experimenten am Mann. Männer sollen als Respektspersonen auftreten, während Frauen die Wahl dazu haben (wollen) und von Feministinnen wie Alice Schwarzer immer wieder zum respektablen Auftritt aufgefordert werden. Und das kann jeder ja gerne mit sich selber ausmachen, aber es ist leider so, dass viele Menschen 'Kleider machen Leute' eben immer noch verinnerlicht haben. Aber wir müssen hier nicht mehr die Sache mit dem rosa Spitzenröckchen aufwärmen.

Genug geschwafelt! :-)

LG
Masin

Offline Jo 7353

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #25 am: 23.02.2010 22:40 »
Hallo Gregor,

Wir haben die Gefahr nicht kommen sehen, bevor es zu spät war. Lange hatten wir uns nicht vorgestellt, dass unsere Frauen den Herd verlassen würden um eine Arbeit zu nehmen. Selbst lange danach haben wir nie daran geglaubt, sie könnten die besseren Positionen einnehmen. Sogar eine Frau als Chefin bekommen, meine Herren, wie bitte?  
Ich habe mir früher schon einen echten Rollentaucsch vorstellen können und darin keine Gefahr gesehen. Gefährlich wird das nur dann, wenn die Frauen nicht den Weg an den Herd und andere Frauendomänen öffnen.

Das Verhalten der Frauen hat dazu geführt, daß ich mir das heute nicht mehr so gut vorstellen kann. Schau Dir mal z.B. an welche Partner die Frauen heiraten! Eine Frau heiratet nicht sozial nach unten. Der Rest ergibt sich dann zwangsläufig.


Nur nicht von unfairer Konkurrenz sprechen.
Warum denn nicht, wenn bei Quotenfrauen das Geschlecht die entscheidende Qualifikation darstellt?


Warum sollten Frauen nicht dieselben guten Ausbildungen wie wir selbst suchen?
Warum studieren sie vor allem Germanistik und nicht Maschinenbau oder Elekrotechnik? Kein Mann kann sie hierzulande dazu zwingen.


Wir müssen ja nicht unbedingt die richtigen Männerberufe, die nur gute Kräfte benötigen, suchen, während die Frauen die Unis frequentieren?
Die Jungenbenachteiligung an den Schulen ist nicht auf die Wahl der Männer zurückzuführen.


Und dass die Frauen oft die besseren Noten bekommen, kann man den Frauen auch nicht so richtig vorwerfen. Es könnte vielleicht daran liegen, dass wir Männer per Natur fauler sind, oder? Sagt bitte nicht, weil sie hübscher und charmanter sind!
Daß Jungen in der Schule für die gleiche Leistung schlechtere Noten bekommen, ist inzwischen bekannt. Die Gründe dafür sind noch nicht bekannt. Wem, wenn nicht den Lehrern kann man das vorwerfen, und die Lehrer sind überwiegend Frauen. Und daß die Lehrer fast nur an Mädchenförderung und nicht an Jungenförderung denken, ist den Feministen vorzuwerfen. Diese sind ebenfalls vor allem Frauen.
Daß Männer per Natur fauler sind als Frauen sind, wäre noch zu belegen. Ich glaube das nicht.


Wenn sie arbeiten, die Frauen, in Jobs zu denen ihre Ausbildungen sie qualifizieren, erleben wir als Männer, dass sie es oft strukturierter machen.
Das habe ich so nicht erlebt, obwohl ich mit Frauen gleicher Qualifikation zusammenarbeite.

Da brauchen Männer in denselben Jobs doch öfters 20% mehr Zeit dazu, oder?
Nein, ich konnte nicht beobachten, daß Frauen schneller arbeiten.


Dafür verdienen sie auch gleich 20% mehr, und ist das in Ordnung?
Bei wirklich gleicher Qualifikation verdienen Männer nicht mehr.
Ein Magister in Germanistik hat formal vielleicht die gleich Qualifikationsstufe wie ein Ingenieur. Vom Arbeitsmarkt her sind diese Qualifikation nicht gleich, und es gibt gute Gründe, weshalb der Ingenieur mehr verdient als der Germanist. Dies ist so in Ordnung. Des weiteren gibt es Aufschläge für schmutzige Arbeit bei der Müllabfuhr oder Gefahrenzuschläge  in weiteren Berufen, vor denen sich die Frauen drücken. (Wer fragt, ob es gerecht sei, daß über 90% der arbeitsplatzbedingten Toten Männer sind?) Da ist auch in Ordnung, daß dafür auch mehr Geld fließt. Das sind noch lange nicht alle Gründe für die 20% mehr.


Mann und Frau sind unterschiedlich, Gott sei Dank. Deshalb denken wir auch anders, und gut dafür. Wo denken die Frauen besser, wo wir? Anstatt von Konkurrenz zu sprechen, sollten wir von Synergie reden. Wo und wie schaffen wir, Mann + Frau, es besser zu machen?
Dazu gehört unter anderem, daß Frauen Gleichberechtigung wirklich ernst nehmen und nicht nur Rechte fordern sondern auch Verantwortung  übernehmen und Männern Rechte zugestehen.

Ich bin ja, um das Forenthema als Beispiel zu nehemen, nicht der einzige, der von einer Frau einigen Ärger wegen dem Rock bekommen hat. Zwar sind die Reaktionen von fremden Frauen normalerweise positiv, aber wenn es ein nahestehender Mann macht, hagelt es Bedenken und besonders die Frauen machen Probleme. So sind Frauen im Fernbild gleichberechtigungsfreundlich, aber bei den ihnen nahestehenden Männern arbeiten sie massiv dagegen.

Wir Männer müssen aber auch unsere Rechte fordern und nicht nur den Gentleman spielen. Wenn wir z.B. im vorauseilenden Gehorsam auf den Rock verzichten, können wir ihn auch nicht bekommen.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

Tine

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Re: Die Natur wird es schon richten
« Antwort #26 am: 23.02.2010 23:34 »
Vorab: Wie sagte schoin Otto vor vielen Jahren: So lange ich zwei gesunde Hände habe, kommt mir keine Frau ins Haus.
Also: Die Natur wird es schon richten! So ist das, erst wird jahrzehntelang an den Männern rumgenörgelt. Und jetzt kommen auch noch Beschwerden, dass die Männer die Schnauze voll haben und auch nicht jeden Mist mitmachen wollen weil einfach Männer sind und keine Frauen.

Hallo Charles,

auf die Natur zu vertrauen empfinde ich als ziemlich blauäugig, wenn es um Entwicklungen geht, die sich innerhalb einzelner Generationen vollziehen oder vollziehen sollen. Es steht Dir außerdem frei, Deine Hände zu benutzen, so oft Du magst. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich keine Lust hätte, bei Dir den Ersatz dafür abzugeben. (Das ist normal nicht mein Niveau, aber ab und zu kann ich nicht widerstehen...  ;) )

Es geht doch nicht um "an den Männern herumnörgeln" und "Mist mitmachen", es geht darum Männern und Frauen gleiche Rechte, gleiche Möglichkeiten und, für beide Hälfen des Paares ansprechende Beziehungsbedingungen zu schaffen.

Ich möchte die Rechnung nicht aufmachen, wie viele Frauen hinter "Karrieremännern" (warum kommt mir dieses Wort so schwer über die Tastatur?) stehen und diese bedingungslos und auf Kosten des eigenen Wohlergehens unterstützen. Wenn sich einzelne Frauen (siehe Frauenanteil in den Chefetagen und anderen Spitzenpositionen) ähnlich benehmen, ertönen empörte Schmerzensrufe aus der Männerwelt, vor allem von denen, die sich nie "für so etwas hergeben" würden.

Ich bleibe ganz hartnäckig dabei, dass noch einiges passieren muss, um eine echte Gleichberechtigung zu verwirklichen, die - meiner Meinung nach - auch den Männern neue Möglichkeiten und wertvolle Erfahrungsfelder eröffnen würde. Und die wichtigste Grundlage dazu ist Respekt und die gegenseitige Anerkennung von Leistungen und Fähigkeiten, die im Übrigen nicht geschlechtsspezifisch verteilt sind, sondern innerhalb der einzelnen Geschlechter größere Streubreiten aufweisen, als unter den durchschnittlichen Vertretern beider Geschlechter.

Ein Wort noch an Jo:

Zitat
Warum denn nicht, wenn bei Quotenfrauen das Geschlecht die entscheidende Qualifikation darstellt?

Diese gern zitierten "ausschließlichen" Quotenfrauen sind so selten, viel häufiger kommt es vor, dass Frauen nicht eingestellt werden, einfach, weil sie Frauen sind.
Ich erinnere mich mit großem Frust an meine eigenen Bewerbungen. Die männlichen Absolventen, die sich auf die gleichen Stellen beworben hatten, waren alle zu den Vorstellungsgesprächen eingeladen worden. Wir drei Frauen hatten noch nicht mal eine Chance uns persönlich vorzustellen, uns wurde abgeschrieben.  An den Noten kann es nicht gelegen haben, denn da wurden wir ja besser bewertet - für die gleiche Leistung...

Um noch eine provokante These in den Raum zu werfen: Warum bekommen manche Männer von ihren Frauen Ärger und andere nicht? In diesem Forum gibt es einige Männer, deren Frauen nichts dagegen haben, wenn sie im Rock unterwegs sind und andere, die sogar stolz sind, dass ihr Mann sich "berockt".
Ich habe den Eindruck, dass die Männer, die mit sich selbst im Reinen sind, von ihren Frauen in Rock oder Hose gleichermaßen akzeptiert werden.

Viele Grüße
Tine

Offline charles_b

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Re: Die Natur wird es schon richten
« Antwort #27 am: 24.02.2010 07:20 »
...auf die Natur zu vertrauen empfinde ich als ziemlich blauäugig, wenn es um Entwicklungen geht, die sich innerhalb einzelner Generationen vollziehen oder vollziehen sollen....

...Es geht doch nicht um "an den Männern herumnörgeln" und "Mist mitmachen", es geht darum Männern und Frauen gleiche Rechte, gleiche Möglichkeiten und, für beide Hälfen des Paares ansprechende Beziehungsbedingungen zu schaffen...



Tine, du hättest es nicht besser formulieren können, Danke! 1. Du redest von Entwicklungen, die sich vollziehen SOLLEN. Es soll etwas passieren, was wir uns wünschen. Ob so etwas funktioniert über viele Generationen, entscheidet sich aber daran, ob sich dieses Modell auch "fortpflanzt".

Vielleicht habeh sich vor tausenden von Jahren die Leute mal gewünscht, mit den wilden Löwen einfach mal drüber zu reden und zu schauen, ob man wegen der Schafherde einen Kommpromiss finden kann? Kann gut sein, doch diese Menschen sind AUSGESTORBEN.

Vielleicht gibt es in jeder Generation auch Männer, die sich nicht fortpflanzen wollen sondern lieber reden, verstehen, Pullover stricken etc. Prima! Doch wenn sie sich nicht fortpflanzen, bleiben sie eben eine Randerscheinung.

Die Natur ist da grausam. Derzeit sind gesellschaftliche Systeme auf dem Vormarsch (wachsende Bevölkerungszahlen), die eher patriarchalisch aufgestellt sind. Ob wir dies wollen oder nicht ist eine andere Frage.

2. gleiche Rechte, gleiche Möglichkeiten....
Da kann ich nur schmunzeln.

Stell dir eine Frau vor, die sich bei ihrer Freundin beschwert, dass es bei ihr im Bett nicht mehr läuft, sie also von ihrem Mann in dieser Beziehung vernachlässigt wird.
Was wird die Freundin sagen: ER muss da was tun, sonst gefährdet er die Beziehung. Dein Wunsch nach Zuneigung sei verständlich, er ist grausam etc. etc. ER muss zum Männerarzt, damit alles wieder läuft.

Stell dir einen Mann vor, der sich bei seinem Freund beschwert, dass es bei ihm im Bett nicht mehr läuft, seine Frau also nichts von ihm wissen will.
Was wird der Freund sagen: ER muss da was tun, sonst gefährdet ER die Beziehung. ER müsse mit ihr reden, ER müsse sich verändern.
Kein klar denkender Mann würde sagen: SIE muss was tun, zu einem Frauen-Arzt gehen, sie mss sich für den Erhalt der Beziehung verpflichted fühlen, SIE hat Verantwortung und könnte den Wunsch nach Zuneigung respektieren.

So ein Typ würde sofort als Macho niedergebügelt werden.

Da haben wir es also, wenn wir über Rechte und Möglichkeiten reden. Wenn es um die Mülltonne oder die Beförderung geht, dann wird gerne halbe-halbe gemacht, ist ja auch gut so.

Doch wenn es um die Regeln in der Beziehung geht, dann ist klar die Ansage, dass sich alles um die Frau dreht, getreu dem Motto: I have the pussy so I make the rules.

Und genau diesem Motto entziehen sich dann eben mehr und mehr Männer und verzichten lieber.
Früher sagte man: Mönchen dürfen nicht heiraten. Heute würde man sagen: Mönche müssen nicht heiraten.

Offline Highlander

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #28 am: 24.02.2010 07:58 »
Hi Tine,
auch wenn ich dir in einigen Punkten Recht geben kann, so möchte ich doch auch meinem Senf dazugeben.
ok "Männerkriese" ist nun nicht ganz mein Thema, da ich nicht direkt für mich als Mann eine Kriese sehe.
Klar, hinter einem Karrieremann steht eine "starke Frau" ;) doch so selbstlos wie du es darstellst ist es nicht.
Es geht ihr schon um ein sorgenfreies finanziell gutabgesichtertes Leben ;)
Ziehen zwei Frauen zusammen, sagt "man"  toll gute Freundinnen, haben recht wenn sie Kosten sparen, ziehen aber  ziehen zwei Männer aus den gleichen Gründen zusammen kommt ..... die müssen Schwul sein.   
Ja und wo bleiben die "Männerparkplätze" ?????
Und ich vermisse auch die Stellenausschreibungen in denen steht "bei gleicher Qualifikation werden Männer bevorzugt".
Und die "lieben Gleichstellungsbeauftragten" kümmern sich zu 100% nur um Fälle  "Frau gegen Mann".
Mögen jetzt zwar etwas "blöde Beispiele" sein ;) aber ich gebe offen zu, das ich ohne bedenken mein "Männerauto"
auf einem "Frauenparkplatz" abstelle, bevor ich fünfmal um den Block fahre und auf einen anderen freien Parkplatz warte. Es sei denn man kann es mir plausiebel erklären das "Frauen-KFZ-Steuer" mehr Wert ist als "Männer-KFZ-Steuer".
Grüße
Highlander     

Offline GregorM

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #29 am: 24.02.2010 11:40 »
Hallo Jo,

und hier habe tagelang ich in der Angst gelebt, das, was ich geschrieben hatte, war so schlecht oder so unverständlich oder derart daneben, dass es von allen hier todverschwiegen werden müsse. Und nun sehe ich fast das alles wieder und in braun/gelb. Danke dafür.

Nun, kaum hast du damit gerechnet, ich würde gleich meine Auffassung ändern. Will ich auch nicht, oder sagen wir besser, kann ich nicht, denn so unüberlegt ist das, was ich geschrieben habe, nicht. Damit wird nicht behauptet, ich habe Recht, und du hast Unrecht, oder umgekehrt. Nicht alles, ja nur wenig lässt sich quantifizieren. Und die Welten, in den wir leben, können unterschiedlich sein.

Aber zur Sache:

Wir haben die Gefahr nicht kommen sehen, bevor es zu spät war. Lange hatten wir uns nicht vorgestellt, dass unsere Frauen den Herd verlassen würden um eine Arbeit zu nehmen. Selbst lange danach haben wir nie daran geglaubt, sie könnten die besseren Positionen einnehmen. Sogar eine Frau als Chefin bekommen, meine Herren, wie bitte?  

Schau Dir mal z.B. an welche Partner die Frauen heiraten! Eine Frau heiratet nicht sozial nach unten. Der Rest ergibt sich dann zwangsläufig.

Das ist eine Behauptung. Und wenn ja, ist es wohl nur ein Bespiel dafür, dass wir Männer uns anstrengen müssen um nicht sozial unterlegen zu werden.


Nur nicht von unfairer Konkurrenz sprechen.

Warum denn nicht, wenn bei Quotenfrauen das Geschlecht die entscheidende Qualifikation darstellt?

Hier kannst du gut Recht haben. Aber so ausgeprägt ist es wohl doch (noch) nicht. Wer als Arbeitsgeber will grundsätzlich nicht die beste Person haben (für das gleiche Geld), ob Mann oder Frau?
(Im öffentlichen Sektor könnte es wohl anders sein).


Warum sollten Frauen nicht dieselben guten Ausbildungen wie wir selbst suchen?

Warum studieren sie vor allem Germanistik und nicht Maschinenbau oder Elekrotechnik? Kein Mann kann sie hierzulande dazu zwingen.

Eben. Jeder wählt für sich – oder wählt ab. Wenn Maschinenbau und Elektrotechnik höher rangieren als Germanistik, brauchen Mann dann (noch) nichts zu befürchten.


Wir müssen ja nicht unbedingt die richtigen Männerberufe, die nur gute Kräfte benötigen, suchen, während die Frauen die Unis frequentieren?

Die Jungenbenachteiligung an den Schulen ist nicht auf die Wahl der Männer zurückzuführen.

Verstehe ich nicht ganz. Was ich meine, ist, dass es eine Tendenz gibt, dass jetzt mehr Frauen als Männer eine Uni-Ausbildung bekommen. Wenn über 50% der Studierenden Frauen sind, haben Männer ein Problem, oder?



Und dass die Frauen oft die besseren Noten bekommen, kann man den Frauen auch nicht so richtig vorwerfen. Es könnte vielleicht daran liegen, dass wir Männer per Natur fauler sind, oder? Sagt bitte nicht, weil sie hübscher und charmanter sind!

Daß Jungen in der Schule für die gleiche Leistung schlechtere Noten bekommen, ist inzwischen bekannt. Die Gründe dafür sind noch nicht bekannt. Wem, wenn nicht den Lehrern kann man das vorwerfen, und die Lehrer sind überwiegend Frauen. Und daß die Lehrer fast nur an Mädchenförderung und nicht an Jungenförderung denken, ist den Feministen vorzuwerfen. Diese sind ebenfalls vor allem Frauen.
Daß Männer per Natur fauler sind als Frauen sind, wäre noch zu belegen. Ich glaube das nicht.

Ich habe eine 21-jährige lange Erfahrung als externer Unterrichter (Copenhagen Business College), und die Frauen hatten objektiv die Nase ganz vorne. Es tut mir als Mann schwer, aber so war es.

In der Privatsphäre war es übrigens nicht anders. Meine Frau und ich gingen im Gymnasium in derselben Klasse. Sie war viel fleißiger und bekam, verdient, die besseren Noten. Mein Sohn glaubte lange, er brauche keine Ausbildung. Erst Jahren nach seinem Abitur hat er zu studieren angefangen (und ist Rechtsanwalt geworden). Meine Tochter, dagegen fing gleich und zielgesetzt nach dem Abitur an, Philosophie und Ökonomie zu lesen.
 
Ich glaube nicht, es hat mit Mädchen- oder Jungenförderung in der Grundschule Verbindung, eher es ist die Natur des Mannes, mehr „oberflächlich“ zu arbeiten, aber solange er nicht die Konkurrenz der Frauen zu befürchten hatte, entdeckte das niemand.



Wenn sie arbeiten, die Frauen, in Jobs zu denen ihre Ausbildungen sie qualifizieren, erleben wir als Männer, dass sie es oft strukturierter machen.

Das habe ich so nicht erlebt, obwohl ich mit Frauen gleicher Qualifikation zusammenarbeite.

Das habe ich. Sowohl als Chef wie auch in Zusammenarbeit mit Kollegen und als Unterrichter. 

Da brauchen Männer in denselben Jobs doch öfters 20% mehr Zeit dazu, oder?

Nein, ich konnte nicht beobachten, daß Frauen schneller arbeiten.

Um Entschuldigung, hier war ich nicht präzise genug. Frauen arbeiten – meiner Observationen und Erfahrungen nach - nicht schneller, ja fast im Gegenteil, denn generell vertiefen sie sich bedeutend mehr in Details als Männer, manchmal oft zu viel (wieder ganz subjektiv), und das nimmt eine längere Zeit. Da sie aber gleichzeitig strukturierter arbeiten, laut meiner Behauptung oben, kommen sie doch letztendlich früher zum Ziel, und sie können deshalb die Kinder abholen, noch einkaufen und das Essen vorbereiten, bevor sich ihr gleichgestellter Mann zu Hause einfindet. Denn Männer haben – ist meine ganz persönliche Auffassung – eine Tendenz dazu, erst richtig in den späten Nachmittagsstunden anzufangen (ein wenig übertrieben, ich weiß), damit es (unbezahlte) Überstunden gibt. Es scheint mir, Männer haben die Auffassung, wer am spätestens die Arbeit verlässt, hat die besseren Chancen für Avancement.

Und das sage ich, ein Mann in einem Männerforum.
Sicherheitshalber füge ich zu, in Deutschland ist es ganz sicher viel anders.

Klar, Männer möchten im Rock auch zur Arbeit gehen – anstatt früher nach Hause zu kommen und sich dann im Rock ausspannen – oder mit am Herd stehen.



Dafür verdienen sie auch gleich 20% mehr, und ist das in Ordnung?

Bei wirklich gleicher Qualifikation verdienen Männer nicht mehr.

Hier war ich zu schnell. Im öffentlichen Sektor verdienen Mann und Frau in gleichen Jobs und bei gleichen Qualifikationen dasselbe. Im privaten Sektor ist es (noch) nicht immer der Fall, und das lässt sich statistisch nachweisen, allerdings in DK.


Mann und Frau sind unterschiedlich, Gott sei Dank. Deshalb denken wir auch anders, und gut dafür. Wo denken die Frauen besser, wo wir? Anstatt von Konkurrenz zu sprechen, sollten wir von Synergie reden. Wo und wie schaffen wir, Mann + Frau, es besser zu machen?

Dazu gehört unter anderem, daß Frauen Gleichberechtigung wirklich ernst nehmen und nicht nur Rechte fordern sondern auch Verantwortung  übernehmen und Männern Rechte zugestehen.


Also, du fühlst, so lese ich es, dass Männer emanzipierten Frauen unterlegen? Ich nicht. Ich bin seit 1966 glücklich verheiratet. Natürlich haben wir von allem in dieser Welt nicht dieselbe Auffassung. Sollten wir auch nicht haben. Hätten wir es, wäre einer von uns mit Sicherheit unterdrückt worden. Dass meine Frau mit meinem Kilttragen weniger enthusiastisch wie ich es bin, ist ihr Recht. Auch hat sie Verständnis dafür, dass ich im Kilt gehe.

Das ist gegenseitige Rücksicht, und sie ist in der Ehe - wie auch in einer wohl funktionierenden Gesellschafft – nötig. Hat aber mit Unterdrückung, (fehlender oder umgekehrter) Gleichberechtigung oder – wie du auch schreibst – Gehorsam des Mannes, meines besten Willens nach nichts zu tun.
   
Aber immer wieder, mein Weltbild ist das eines alten Mannes, eines Dänen und das einer Kultur, wenn auch der deutschen ähnlich, doch fremdet.
   
Einen schönen Tag noch und viele Grüße
Gregor
Gruß
Gregor


 

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