Autor Thema: Männerkongress Düsseldorf  (Gelesen 38882 mal)

Offline GregorM

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #30 am: 24.02.2010 12:45 »

Daß Jungen in der Schule für die gleiche Leistung schlechtere Noten bekommen, ist inzwischen bekannt. Die Gründe dafür sind noch nicht bekannt. Wem, wenn nicht den Lehrern kann man das vorwerfen, und die Lehrer sind überwiegend Frauen. Und daß die Lehrer fast nur an Mädchenförderung und nicht an Jungenförderung denken, ist den Feministen vorzuwerfen. Diese sind ebenfalls vor allem Frauen.
Daß Männer per Natur fauler sind als Frauen sind, wäre noch zu belegen. Ich glaube das nicht.


Hallo Jo,

ich habe mir noch einige Gedanken darüber gemacht, was du von Mädchen- und Jungenförderung geschrieben hast.
Nehmen wir an, du hast Recht, dann gibt es in einer Schulklasse eine Hälfte der Schüler, die sehr gut sind, und eine Hälfte, die weniger so sind. Die Mehrheit der guten Hälfte besteht von Mädchen. Der Unterricht fokussiert auf die stärke Hälfte, weil es nun einfacher ist, und die andere Hälfte wird mehr oder weniger vernachlässigt. Dann entsteht ein Problem, und zum Problem hören dann die Jungen.

Nehmen wir an – aus deinem Gesichtspunkt – sie sind nicht fauler. Unbegabter sind sie ganz bestimmt auch nicht. Was dann? Sie sind unreifer, und das wird ihnen dann ein ganzes Leben lang zum Verhängnis, weil sie immer den Mädchen – auf demselben Niveau – zurückstehen werden.

Viele Jungen können Spätstarter sein, wie mein Sohn und – zum Teil – ich selbst. Er schaffte es, eine Ausbildung zu bekommen, trotzdem er jahrelang ohne eine gelebt und noch dabei gut verdient hatte. Die meisten geben aber auf, und damit werden die anfangs reiferen Mädchen den Vortritt haben. 
 
Schuld daran haben doch kaum die Lehrerinnen – geschlechtsbedingt, aber vielleicht sollten Jungen ein oder zwei Jahre später in die Schule kommen als die Mädchen?

Viele Grüße
Gregor
Gruß
Gregor

Offline GregorM

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Re: Die Natur wird es schon richten
« Antwort #31 am: 24.02.2010 15:54 »

Und die wichtigste Grundlage dazu ist Respekt und die gegenseitige Anerkennung von Leistungen und Fähigkeiten, die im Übrigen nicht geschlechtsspezifisch verteilt sind, sondern innerhalb der einzelnen Geschlechter größere Streubreiten aufweisen, als unter den durchschnittlichen Vertretern beider Geschlechter.


Hallo Tine,

meine 100 prozentige Zustimmung. Auf Respekt und gegenseitige Anerkennnung kommt es an.

Viele Grüsse
Gregor

Gruß
Gregor

Tine

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #32 am: 24.02.2010 22:08 »
Hi Tine,
auch wenn ich dir in einigen Punkten Recht geben kann, so möchte ich doch auch meinem Senf dazugeben.

Hallo Highlander,

das "Recht" nehme ich natürlich gerne :) und Deinen Senf "nehme" ich gerne ein bisschen "auseinander"... ;)

Zitat
Klar, hinter einem Karrieremann steht eine "starke Frau" ;) doch so selbstlos wie du es darstellst ist es nicht.
Es geht ihr schon um ein sorgenfreies finanziell gutabgesichtertes Leben ;)
Hier wäre erst einmal zu klären, was ein "Karrieremann" ist. Wie ich schon geschrieben habe, ist dieses Wort in unserer Sprache unüblich. Zu Zeiten als so gut wie alle Frauen mit der Eheschließung selbstverständlich zu Hausfrau und Mutter mutierten, waren eigentlich alle Männer "Karrieremänner"... oder gar keiner?
Was ist denn im Gegenzug eine Karrierefrau? Welche Sprosse muss sie auf der Karriereleiter erklommen haben, um "Karrierefrau" zu sein. Oder reicht es, dass sie vollzeit arbeiten geht, egal in welchem Beruf.

Außerdem mag ich diese "Totschläger" wie "alle", "immer", "nie" und "keiner" nicht.  Nicht, dass Du sie verwendet hättest, aber sie schwingen doch etwas mit, vielleicht auch nur in meinen allzu empfindlichen Ohren. Es gibt sicherlich viele Frauen, die sich gern versorgen lassen und die Nachteile, die für sie dann weniger gravierend sind, bewusst in Kauf nehmen. Dagegen ist aus meiner Sicht nichts einzuwenden. Genauso wenig wie gegen Männer, die sich eine reiche Frau angeln, um gut zu leben.
Problematisch ist es in meinen Augen immer dann, wenn sich einer der Partner nicht selbst bzw. frei entscheiden kann, aus welchen Gründen auch immer. Ich glaube, dass immer noch vielen Frauen viele Möglichkeiten ihr Leben zu organisieren nicht bewusst sind.

Zitat
Ziehen zwei Frauen zusammen, sagt "man"  toll gute Freundinnen, haben recht wenn sie Kosten sparen, ziehen aber  ziehen zwei Männer aus den gleichen Gründen zusammen kommt ..... die müssen Schwul sein.   
Wer sagt denn sowas? Ich behaupte mal, dass "schwul" als Schimpfwort ein Wort ist, das von Männern lieber als von Frauen genutzt wird. Insbesondere von denen, die sich in ihrer eigenen Männlichkeit unsicher sind. (Oder kenne ich da die falschen Leute?) Mir jedenfalls ist es völlig gleich, wer mit wem zusammen eine Wohnung bewohnt.  Nur in meiner eigenen Behausung möchte ich da ein Wörtchen mitreden dürfen.

Zitat
Ja und wo bleiben die "Männerparkplätze" ?????
Hmm, wenn es mal genug Übergriffe auf Männer in Parkhäusern gegeben hat, können wir ja mal drüber reden...


Zitat
Und ich vermisse auch die Stellenausschreibungen in denen steht "bei gleicher Qualifikation werden Männer bevorzugt".
Das braucht nicht dabei zu stehen, es wird sich eine echte "Qualifikation" finden, die Mann hat und Frau nicht. Man(n) darf es nicht mehr laut sagen, dass man einen Mann einstellen will. Tun kann man es immer noch, man muss sich dann nur etwas mehr Mühe geben bei der Begründung der Entscheidung. Im öffentlichen Dienst wird die Vorgabe, bei Einstellungen ohne Berücksichtigung des Geschlechts zu entscheiden, einigermaßen umgesetzt. Bei der privaten Wirtschaft wäre ich mir das nicht so sicher. Die Verwendung einer männlichen und der dazugehörigen weiblichen Berufsbezeichnung in der Zeitungsannonce ist oft nur die Geduld des Zeitungspapiers strapaziert.
Wer allerdings jemals bei Personalentscheidungen mitgewirkt hat, wird wissen, dass es oft schwierig ist überhaupt eine passende Besetzung für eine Stelle zu finden, so dass man auf Mann oder Frau nur nachgeordnet schauen kann.

Zitat
Und die "lieben Gleichstellungsbeauftragten" kümmern sich zu 100% nur um Fälle  "Frau gegen Mann".
Vereinzelt gab es auch schon Männer, die sich an Gleichstellungsbeauftragte gewendet haben.  Nur scheint mir, fällt Dir kaum ein sinnvolles Beispiel ein, bei dem sich ein Mann an einen Gleichstellungsbeauftragten wenden könnte. Dass das an Deiner mangelnder Phantasie liegt, kann ich mir nicht vorstellen :), eher am Mangel an tatsächlichen Benachteiligungen von Männern gegenüber Frauen.

Frauenparkplätze nutze ich auch nicht. Ich nehme die Lkw-Parkplätze, die sind wenigstens so breit, dass ich meinen Kleinwagen ohne groß zu rangieren einparken kann... ;) Andererseits kann ich es schon nachvollziehen, dass manche Frauen Angst in dunklen Parkhäusern haben und gern in "Eingangsnähe" stehen. Wenn ein Mann sich fürchtet, sollte er allerdings in meinen Augen das gleiche Recht in Anspruch nehmen dürfen. Das müssten sie dann allerdings auch zugeben, vor allem gegenüber sich selbst.
In einer friedlichen Kultur, in der sich niemand vor andern fürchten muss, braucht es keine Frauenparkplätze. Sie sind eher ein Symptom für den vorhandenen "Verbesserungsbedarf", als ein Beweis für die Gnadenlosigkeit der Emanzen, die sich selbst mehr Rechte herausnehmen wollen, als sie den Männern zugestehen.


meine 100 prozentige Zustimmung. Auf Respekt und gegenseitige Anerkennnung kommt es an.

Hallo Gregor,

Danke für Deine Zustimmung! Vielleicht schaffen wir es ja gemeinsam unsere Mitmenschen davon zu überzeugen, dass es nicht darum geht alle "gleich zu machen", sondern allen die Voraussetzungen für ein selbstbestimmes Leben zu verschaffen. Ein Leben, in dem jedeR individuelle Eigenschaften und Vorlieben so weit wie möglich (das heißt, ohne andere zu schädigen oder über Gebühr zu belästigen) ausleben und die jeweiligen Talente für die Gemeinschaft nutzbringend einsetzen kann, egal ob als Putzmann oder Professorin, Klofrau oder Ingenieur, Hausfrau, Hausmann, als Mann im Rock oder mit grünen Haaren, als Frau mit Krawatte oder mit Glatze, als Mensch im Rollstuhl oder mit pfundweise Piercings im Gesicht, oder...oder...oder...
Wenn ein Mensch als Mensch Respekt und für seine Leistung Anerkennung findet, wird er in aller Regel mit seiner Umgebung friedvoller umgehen und seine Aufgaben lieber und besser erledigen, als wenn er Verachtung erfährt. Vor allem, wenn die Verachtung lediglich auf dem Umstand beruht, dass er sich "geschlechtsuntypisch" verhält.

Viele Grüße
Tine

Offline Peterjo

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #33 am: 24.02.2010 23:34 »


...... egal ob als Putzmann oder Professorin, Klofrau oder Ingenieur, Hausfrau, Hausmann, als Mann im Rock oder mit grünen Haaren, als Frau mit Krawatte oder mit Glatze, als Mensch im Rollstuhl oder mit pfundweise Piercings im Gesicht, oder...oder...oder...
Wenn ein Mensch als Mensch Respekt und für seine Leistung Anerkennung findet, wird er in aller Regel mit seiner Umgebung friedvoller umgehen und seine Aufgaben lieber und besser erledigen, als wenn er Verachtung erfährt. Vor allem, wenn die Verachtung lediglich auf dem Umstand beruht, dass er sich "geschlechtsuntypisch" verhält.

Viele Grüße
Tine

Ich könnte manche deiner Sätze ein klein wenig ändern. Ich will es aber nicht, denn in der großen Linie hast du Recht.

Ich könnte noch ergänzen: wenn Frauen –egal was sie zu Hause gelernt oder studiert haben – hier bei uns um Asyl nachsuchen, wird ihnen eine Arbeit als Putzfrau angeboten. Ich habe noch nie gehört, dass das Männern angeboten wird. Natürlich können auch die das tun!

Also du hast Recht!

Vom geschlechtsuntypischen Kilt- und Rockträger
Peterjo




chrisko

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #34 am: 25.02.2010 08:07 »
Hi Tine,

mit diesem Satz:

Zitat
Wenn ein Mann sich fürchtet, sollte er allerdings in meinen Augen das gleiche Recht in Anspruch nehmen dürfen. Das müssten sie dann allerdings auch zugeben, vor allem gegenüber sich selbst.

ist eigentlich das gesamte Thema erschlagen :) Besser kann man es nicht ausdrücken!

Viel zu oft habe ich gesehen und erlebt, wie Männer aus Angst sich selbst aufgeben und lieber in der Menge untergehen als wirklich geradlinieg ihren Weg gehen und zu sich selbst stehen.

Denn warum erhält die Käßmann so derart viel Respekt nach ihrem Rücktritt ... hätte ein Mann diesen Schritt gemacht, so konsequent nach einem Fehltritt?

Also, alle Diskussionen um Gleichstellung, Emazipation oder was auch immer sind für die Katz, egal wo und auf welcher Plattform:

Einfach weil wir Menschen sind, weil Männer nicht weinen und Frauen beim Parken viel Platz brauchen :)


Chrisko

Offline Highlander

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #35 am: 25.02.2010 10:44 »
Hallo zusammen,

eigentlich hat es Chrisko mit seiner AussageAlso, alle Diskussionen um Gleichstellung, Emazipation oder was auch immer sind für die Katz, egal wo und auf welcher Plattform

Oha, da habe ich aber mit meiner Äußerung über "Frauenparkplätze" bei den wenigen Damen hier ins Fettnäpfchen getreten :)
Meine Bemerkung hatte aber nichts mit "Angst" zutun. Nur passt es für mich nicht zusammen, wenn auf der einen Seite
nach Gleichstellung gerufen wird, das Frimen mit Klagen zu rechen haben, wenn sie Jobs nicht Geschlechtsneutral ausschreiben.... und dann sowas "Frauenparkplatz". Das ist im Prinziep nichts  anderes, als der Spruch, Frauen gehören an den Herd ;)
Und wenn schon Emanzipation, dann aber bitte richtig, wo bleibt der allgemeine Grundwehrdienst für Frauen?
Klar so ist Emanzipation eine feine Sache, wenn man sich nur die positiven Seiten zu nutze macht.
@Tine
Karrierefrau/Mann
ist schnell erklärt, das sind für mich die Menschen, die mindestens einen 6stelligen Eurobetrag als Jahresgehalt einsacken.
Natürlich hast du recht, das auch ein Mann sich eine reiche Frau „angeln kann“.
Nur sieht da die Realität etwas anders aus.
So gut wie keine „reiche Frau“  nimmt sich einen „armen Mann“ nur weil er schön ist.
Da wird von Seiten der Frau darauf geachtet das es finanziell schon passt.
So dumm sind nun mal nur die Männer. ;)

Aber wie Chrisko schon schreib, das ganze diskutieren bringt nicht wirklich was.
Emanzipiert euch (oder was ihr dafür haltet) oder lasst es sein.
Ich sehe für mich keinen handlungsbedarf, da ich so wie es ist mit meinem Leben zufrieden bin.

Grüße
Highlander   

Offline Ben

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #36 am: 25.02.2010 11:01 »
Und ich vermisse auch die Stellenausschreibungen in denen steht "bei gleicher Qualifikation werden Männer bevorzugt".
Das ist nach Einführung des AGG sowieso nicht mehr erlaubt...

Offline Asterix

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #37 am: 25.02.2010 11:42 »
Und ich vermisse auch die Stellenausschreibungen in denen steht "bei gleicher Qualifikation werden Männer bevorzugt".
Das ist nach Einführung des AGG sowieso nicht mehr erlaubt...

Umgekehrt aber wohl schon  ::)...
"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" (Giovanni Bosco)

Offline Ben

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #38 am: 25.02.2010 11:53 »
Umgekehrt aber wohl schon  ::)...
Nein, auch nicht.

Tine

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #39 am: 25.02.2010 13:50 »
Hallo zusammen,

Und ich vermisse auch die Stellenausschreibungen in denen steht "bei gleicher Qualifikation werden Männer bevorzugt".
Das ist nach Einführung des AGG sowieso nicht mehr erlaubt...

das ist wohl der Beweis, dass Highlander und ich schon länger nicht mehr nach offenen Stellen Ausschau gehalten haben. ;)


Hallo Chrisko,

Also, alle Diskussionen um Gleichstellung, Emazipation oder was auch immer sind für die Katz, egal wo und auf welcher Plattform:

Einfach weil wir Menschen sind, weil Männer nicht weinen und Frauen beim Parken viel Platz brauchen :)

diese Ausagen klingen nicht sonderlich hoffnungserweckend. Ich verteidige immer noch tapfer einen Rest meines guten Mutes, dass sich hin und wieder mal jemand zum Nachdenken und Einlenken bewegen lässt. Wenn ein Thema konsequent totgeschwiegen wird, kann sich ja noch weniger ändern.
Außerdem finde ich es schwer in Ordnung, wenn ein Mann weinen kann. Und ich habe auch schon Frauen erlebt, die mit ihren Fahrkünsten "den Männern" in nichts nachstanden. (Auch wenn ich leider nicht dazugehören, was ich allerdings weiß und bei Bedarf auch großmütig zugebe.)


Hallo Highlander,

Oha, da habe ich aber mit meiner Äußerung über "Frauenparkplätze" bei den wenigen Damen hier ins Fettnäpfchen getreten :)
Na dann steig halt wieder raus, aber vergiss nicht die Schuhe ordentlich abzutreten! ;)

Zitat
Meine Bemerkung hatte aber nichts mit "Angst" zutun. Nur passt es für mich nicht zusammen, wenn auf der einen Seite
nach Gleichstellung gerufen wird, das Frimen mit Klagen zu rechen haben, wenn sie Jobs nicht Geschlechtsneutral ausschreiben.... und dann sowas "Frauenparkplatz". Das ist im Prinziep nichts  anderes, als der Spruch, Frauen gehören an den Herd ;)

Je unverkrampter mensch an das Thema heran geht, desto besser. Ich denke nicht, dass es viel bringt, Firmen wegen Formulierungs"fehlern" in der Stellenbeschreibung zu verklagen, denn es läßt sich so gut wie immer ein zumindest ansatzweise sachlicher Grund für eine Entscheidung an den Haaren herbeiziehen.

Zu den Frauenparkplätzen sei noch bemerkt, dass es natürlich eine feine Sache für Sittenstrolche ist, wenn sie gleich angezeigt kriegen, wo das Warten lohnt, weil hier die" verängstigten Frauen" parken. Wobei ich hier einschränkend bemerken muss, dass mich noch kein fremder Mann belästigt hat. Hoffentlich bleibt das auch so. (Manchmal hat es sogar Vorteile groß, dick und häßlich zu sein. ;) ) Hoffentlich "überleben" sich die Frauenparkplätze bald selbst.

Grundwehrdienst für Frauen ist eine andere Baustelle, die ich hier mal nicht aufmachen will. Grundsätzlich stimme ich Dir jedoch zu, gleiche Rechte nur gegen gleiche Pflichten. Die reale Umsetzung von Rechten und Pflichten ist natürlich dann auch noch zu gewährleisten. Rein rechtlich sind wir mitteleuropäischen Frauen ja inzwischen gleichberechtigt und in weiten Teilen des Daseins "gleichverpflichtigt". Aber eben nur rein rechtlich, die tatsächliche Gleichberechtigung muss noch erreicht werden, und das dauert vermutlich noch ein paar Generationen. In denen allerdings die Emanzipation sicher nicht aussterben wird, auch, wenn sich einige Hobby-Darwinisten das so wünschen oder vorstellen. :)

Viele Grüße
Tine


PS: Vorbeugend im Klatext, falls sich jemand auf die Füße getreten fühlen sollte: Ich bitte, die folgende Äußerung als Kompliment zu werten!
Selbst, wenn es "nichts bringt", in einem Forum über Emanzipation zu diskutieren, mit manchen Menschen/Männern macht es einfach Spaß! Wenn am Ende dabei nicht ausschließlich "Friede, Freude, Eierkuchen" herauskommt, ist das völlig in Ordnung. Jeder Mensch ist anders und soll das auch bleiben dürfen, in den bekannten Grenzen eben.
:)

Offline Ben

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #40 am: 25.02.2010 18:17 »
Noch ein interessanter Kommentar aus Frauensicht:

Zitat
Männer, emanzipiert Euch!

(...) Was fehlt denn noch? Genau: Die Emanzipation der Männer. Sie ist überfällig und Kongresse wie der in Düsseldorf, die in ihrem Titel die Frage stellen, ob neue Männer sein müssen (oder nicht?) und wie Männer mit Gefühlen umgehen, zeigen nur, dass die Männer ratlos sind. Was für ein Bild von Männlichkeit soll man heute leben? Wer soll das Vorbild dafür sein? Und alle stellen sich leise die Frage: Müssen Männer heute noch aggressiver, stärker, härter, gefühlsärmer und derartige Arbeitstiere sein, wie das früher selbstverständlich war? Ist das ihre testosterongesteuerte Natur? Solche Fragen und ihre Beantwortung mit einem Ja führen dann zu solch absurden Diskussionen, wie der über die Feminisierung der Erziehungsberufe. (…)
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 derFreitag

chrisko

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #41 am: 25.02.2010 18:38 »
Hi Tine,

das Problem heisst eben einfach: Angst

Dabei ist es vollkommen egal ob Mann oder Frau, einzig die Frauen zeigen offener und ehrlicher ihre Angst, sie arbeiten mit ihrer Angst, sie verstehen ihre Angst und nutzen die...

Männern können das nicht! Männer haben eben keine Angst!

Das Problem dabei ist eben: Wir sind Menschen ... und Menschen haben nun mal Angst!

Das Leben heisst eben auch diese Angst zu überwinden und je besser dazu jemand in der Lage ist, je besser kommt er durchs Leben.

Das kann man lernen ... es ist alles aus der Summe von Persönlichkeit, Selbstverständnis und Selbstbewusstsein. Frauen lernen wenig über Selbstbewusstsein, sie ordnen sich lieber unter, bzw. suchen die Partnerschaft, suchen das Team... da sind sie stark...

Männer fragen nie nach dem Weg! Sie können das allein ... man müsste ja zugeben keine Ahnung zu haben :)

Dabei ist natürlich alles fliessend, Männer können auch das Team suchen und nach dem Weg fragen, Männer können auch Röcke tragen und Männer können auch durch ihre Schwächen Stärke zeigen ... nur haben sie Angst sich selbst zu verlieren.

Das alles kann man nicht einfach hier so diskutieren ... das ist auch Erfahrung aus dem Leben.

Wir sind eben Menschen und definieren uns nur durch unsere Persönlichkeit, das kann in alle Richtuingen ausschlagen... nur Frauen gehen offener mit ihrem Leben um ... Männer sind eben Männer :) :)

Was solls, das Leben macht trotzdem Spaß und mir macht es Spaß zu sein wie ich eben bin :)

Chrisko

Offline Highlander

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #42 am: 25.02.2010 18:58 »
Hallo Zusammen,
 hallo Tine, hallo Ben
naja da ich doch recht häufig in den Jobbörsen unterwegs bin, stelle ich schon fest, das es anscheinend  keine AGG gibt, bzw. allen die Stellenausschreibungen formulieren diese AGG am A. vorbei geht ;)

Och weiste Tine, ich stehe ganz gerne im "Fettnäpchen" macht  mir nix aus ;)

Wäre aber schon interessant was der/die Einzelne oder die "Mehrheit" unter  Emanzipation versteht?
Zu Anfang dieser "Bewegung" forderten  Frauen ja nicht nur Rechte ein ( was ja in Ordnung war/ist) sondern viele
versuchten sich auch rein optisch dem Mann anzupassen.
Achtung bitte nicht schlagen, hier habe ich den Eindruck, das es einigen bei ihrer "Emanzipation"  nur darum geht, sich der Frau optisch anzupassen ;)
"Emanzipation" ist für mich eine Art "Kunstwort", Gleichberechtigung würde ich als Begriff bevorzugen. Und zur  Gleichberechtigung gehört untrennbar auch die Gleichverpflichtung dazu.
Nur dafür muss sich weder die Frau dem Mann optisch anpassen, oder der Mann der Frau.
„Emanzipation“ hat zumindest für mich nichts mit Kleidung zutun.
Das „Heimchen am Herd“ bleibt auch in Jeans und Holzfällerhemd  ein „Heimchen“.
Und das A-Loch in der Vorstandsetage der für den eigenen primitiven Profit über Leichen ( Jobkiller) geht, bleibt auch im Rock das gleiche A-Loch.
Die wahre Gleichberechtigung passiert im Kopf und nicht in der Boutique. ;)


Grüße
Highlander

Offline Ben

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #43 am: 25.02.2010 19:25 »
naja da ich doch recht häufig in den Jobbörsen unterwegs bin, stelle ich schon fest, das es anscheinend  keine AGG gibt, bzw. allen die Stellenausschreibungen formulieren diese AGG am A. vorbei geht ;)
Ich habe zu wenig Einblick, weil ich nicht auf Stellensuche bin.
Aber meines Wissens ist es verpflichtend, Stellen geschlechtsneutral auszuschreiben.
Mein Arbeitgeber darf sich mit einem Inserat nicht explizit an Frauen oder Männer werden, wenn aus teamparitätischen Gründen (im pädagogischen Bereich manchmal durchaus sinnvoll) eine Frau oder ein Mann gesucht wird.

Es gibt meines Wissens auch schon einschlägie Urteile für falsche Ausschreibungen oder Ablehnungsbegründungen, die auf dem Geschlecht berufen.

Offline MasinAD

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Re: Männerkongress Düsseldorf
« Antwort #44 am: 25.02.2010 22:34 »
Halllo Highlander!

Emanzipation ist tatsächlich etwas anderes als Gleichberechtigung. Wir könnten alle gleichberechtigt und gleichverpflichtet sein und dennoch nicht emanzipiert. Der Kern der Bedeutung der Emanzipation ist tatsächlich Selbstbestimmung im Gegensatz zur Fremdbestimmung.

Für mich gehört zur Selbstbestimmung aber auch, man selbst sein zu dürfen. Wie ich an verschiedenen anderen Stellen schon geschrieben hatte: Kleidung ist ein Ausdruck, und zwar Ausdruck der Gefühle, der Stimmungslage und des Selbstbildes. Und vermutlich noch anderes. Die konventionelle Männergarderobe jedoch bietet nur Möglichkeiten zum Ausdruck dessen, was die konventionelle Männerrolle hergab und zuließ. Der ganze Ausdrucksreichtum der konventionellen Frauengarderobe hat keine Äquivalenzen in der Männergarderobe. Mit der Übernahme 'männlicher' Ausdruckselemente haben Frauen sogar noch mehr Ausdrucksmöglichkeiten erlangt. Ganz nach dem Motto 'Kleider machen Leute' haben natürlich viele Frauen anfangs das Stocknüchterne, Leidenschaftslose, Ernste und Zweckmäßige der Männer übernommen. Und wenn Frau es will, kann sie es auch heute noch tragen, und es würde niemanden stören, weil man sich längst an die Ausdrucksvielfalt der Frauen gewöhnt hat. Nur der umgekehrte Weg, das Verspielte, Leidenschaftliche, Lustvolle und Unzweckmäßige ist Männer noch versperrt. Weil viele Männer und Frauen das als 'weiblich' oder gar 'weibisch' betrachten.

Was Du als 'optische Anpassung an Frauen' bezeichnest ist schlicht nichts anderes als die Übernahme ebensolcher heute noch als 'weiblich' bezeichneter Ausdrucksformen und -elemente. Wenn ein Mensch, egal ob Mann oder Frau, mit seiner Kleidung ein Lebensgefühl zum Ausdruck bringen will, dann soll er das tun können -- das ist Selbstbestimmung. Aber wie auch ein Lächeln, auch wenn einem gerade nicht danach ist, die Stimmung trotzdem aufhellt, so färbt die Stimmung der getragenen Kleidung auch auf einen ab, wenn man sich ihr öffnet. Wenn ich einen Anzug trage, fühle ich mich abgehobener, höherwertiger, besser als die, die sowas nicht tragen. Wenn ich einen Rock trage, dann fühle ich mich freier, ungebundener. Wenn ich Lederhose und Piratenhemd trage, wecke ich das Naturverbundene in mir, usw. Kleidung geht mit Gefühlen einher -- zu behaupten, es gebe eine ganze Gruppe an Gefühlen beim Mann nicht, die aber bei der Frau existieren, halte ich für gewagt. Unterstelle ich Dir aber auch nicht. Das 'Heimchen am Herd' mag vielleicht mit Holzfällerhemd und Jeans kein raubeiniger Holzfäller werden, aber es wird vermutlich sicherer und fühlt sich geschützter als ohne.

LG
Masin


 

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