Autor Thema: The Sartorialist: Are We Ready To Discuss Skirt Lengths For Men?  (Gelesen 21176 mal)

Offline stevie

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ich bin mit dir einig, wir sollten alle toleranter sein. Aber mit den "Vorschriften" ist es vielleicht in der Praxis nicht so einfach.
Denn ist nicht gerade der Begriff Mode mit Vorschriften synonym? Denke nur, wie der Saum der Röcke nach unten und nach oben gerückt worden ist, nach Diktat von Paris. Glücklicherweise herrscht jetzt mehr Freiheit oder grössere Individualität in der Mode als früher.

@gregor

Dann sollten wir ja froh sein, dass der Männerrock keine Mode ist. Es ist doch immer wieder schön zu sehen, was sich die (Mode)Industrie einfallen lässt, um jedes halbe Jahr neue Sachen zu verkaufen. Man (und Frau) sollte doch einfach die Klamotten nicht wegwerfen; Alles kommt irgendwann wieder!

stevie

Offline stevie

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Beispiel:
Wäre ich ein 2 Zentner Mann und würde vehement einen Minirock bevorzugen, so wäre Kritik durchaus angebracht.




Lieber skirt,

ich bin ein (etwas über) 2 Zentner Mann und trage gerne Miniröcke. Was konkret hast du denn bei mir zu kritisieren? ;)

Gruß

stevie

Offline Jürgen64

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Ich finde schon das nötigste sollte bedekt sein, darüber hinaus ist jede Länge gut.
Und um es mit dem Frauenvergleich genauer zu nehmen:
Eine alte dicke Frau im Minirock ist wenig attraktiv, auch wenn der gleiche extrem kurze Rock an einem 20jährigen Modell gut aus sieht.
Äquivalent stelle ich mir die Frage welchen Rock kann der Junge schlanke Mann tragen, welchen der mit 40+ und Bauchansatz  ::)
Oft habe ich das Gefühl, dass genau an dieser Stelle vielen Männern eher mal ein Faupax passiert...

Cepahlus

Hallo Cephalus,

ich denke da ähnlich wie Du, nur mache ich das nicht von Alter und Gewicht abhängig, sondern eher von Proportionen. Ich finde zum Beispiel, kurze schmale Röcke stehen mir nicht, weil ich einen relativ kräftigen Oberkörper und schlanke Beine habe. Zwar komme ich immer noch mit Rockgröße 36-38 hin, aber mein Spiegelbild gefällt mir dann mit so einem engen Minirock nicht. Für mich bitte nicht kürzer als halber Oberschenkel, und dann etwas ausgestellt, dann stimmen für meinen Geschmack die Proportionen wieder.

Wenn Mann aber nicht so ein breites Kreuz hat, und dazu noch lange Beine im Verhältnis zum Oberkörper, dann darf meines Ermessens der Rock auch kürzer und schmaler sein. Bei der Beinlänge kann Mann genauso wie auch Frau mit Absätzen etwas nachhelfen. Aber auch hier gilt für beide: ein filigraner Stiletto-Absatz paßt nicht wirklich zu kräftigen Waden und Preisboxer-Oberkörper. In dem Fall sollten für meinen Geschmack auch die Absätze etwas kräftiger sein.

Ich sehe also eher die gesamte Optik, die Proportionen von breit zu schmal und die Längenverhältnisse Oberkörper zu Beine. Wenn auch mein Geschmack hier ebensowenig allgemeinverbindlich ist und Kontraste auch attraktiv sein können, ist ein Blick in einen großen Spiegel für jede/n manchmal aufschlussreich.

Gruß
Jürgen
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Offline MasinAD

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Hallo Jürgen!

Ich sehe also eher die gesamte Optik, die Proportionen von breit zu schmal und die Längenverhältnisse Oberkörper zu Beine. Wenn auch mein Geschmack hier ebensowenig allgemeinverbindlich ist und Kontraste auch attraktiv sein können, ist ein Blick in einen großen Spiegel für jede/n manchmal aufschlussreich.

Ganz meine Meinung. Hier wird zwar immer wieder gern behauptet, Ästhetik folge keinen Regeln, ich sehe es jedoch anders: Gerade das Zusammenspiel der Proportionen von Kleidung und Körper können den Unterschied zwischen 'schön' und 'nicht schön' ausmachen -- und dies sogar ziemlich unabhängig vom Geschlecht. Bei der Beurteilung kommt leider oft erschwerend hinzu, dass der Beobachter seine unbewussten Ansprüche hat, welchem Bild eine Person zu entsprechen habe, wodurch ja erst der Zwang entsteht, als Mann diesem oder als Frau jenem Bild zu entsprechen.

LG
Masin


Offline cephalus

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Hallo Tine,
klar, ich hätte deutlicher schreiben sollen, was MIR gefällt,
Lass die dicke alte Dame doch tragen was sie will. Du musst ja nicht hinschauen, sie kleidet sich vermutlich sowieso nicht für Dich.
und ich würde auch nie jemanden für die Art sich zu kleiden kritisieren, oder ungefragt einen negativen Kommentar abgeben. Auch werde ich immer den Mut respektieren, sich unkonvetionell gekleidet in der Öffentlichkeit zu präsentieren,
Etwas zu tragen, das die Mehrheit der Zuschauer als hässlich oder "unpassend" betrachtet, verlangt vor allem Mut. Da ist die dicke Frau im Mini wahrscheinlich genauso betroffen, wie Männer im Rock.
solange es Mut ist und nicht nur Unvermögen sich selbt und seine eigene Wirkung auf andere einzuschätzen.
Nach meiner Erfahrung ist es, bei Männern wie Frauen gleichermaßen, weniger ein bewusstes Brechen der üblichen Konventionen als eben die fehlerhafte Einschätzung der Gegebenheiten die zu, für die meisten Menschen fragwürdigen, Kleidungsvarianten führt.
Ich behaupte mal ganz dreist, dass man fast immer zielsicher erkennt, ob ein ungewöhnliches, schräges oder skuriles Gesamtbild so beabsichtigt war, oder im einen oder anderen Unvermögen des Betreffenden begründet ist.

LG
Cephalus

Offline MasinAD

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solange es Mut ist und nicht nur Unvermögen sich selbt und seine eigene Wirkung auf andere einzuschätzen.
Nach meiner Erfahrung ist es, bei Männern wie Frauen gleichermaßen, weniger ein bewusstes Brechen der üblichen Konventionen als eben die fehlerhafte Einschätzung der Gegebenheiten die zu, für die meisten Menschen fragwürdigen, Kleidungsvarianten führt.
Ich behaupte mal ganz dreist, dass man fast immer zielsicher erkennt, ob ein ungewöhnliches, schräges oder skuriles Gesamtbild so beabsichtigt war, oder im einen oder anderen Unvermögen des Betreffenden begründet ist.

*unterschreib*

LG
Masin

Tine

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solange es Mut ist und nicht nur Unvermögen sich selbt und seine eigene Wirkung auf andere einzuschätzen.

Hallo Cephalus,

es könnte durchaus sein, dass Dir und vielen andern hier auffällt, wenn einE ein skuriles Erscheinungsbild beabsichtigt, im Gegensatz zu denen, die kein "Augenmaß" für die aktuell als "schön" empfundene Mode haben. Ob ich mir das so zutrauen, weiß ich nicht. Nur, was spricht gegen das Unvermögen, die eigene Wirkung -in Bezug auf Kleidung- auf andere abzuschätzen?

Wenn ich gerade eine Stelle, einen Mann oder Wähler oder was auch immer suche, bin ich von meiner Wirkung auf andere abhängig und in besonderm Maß von der Meinung, die sie sich über mich bilden, auch aufgrund der äußeren Erscheinung.
Wenn ich einfach ich bin, etwas vorhabe, bei dem ich niemanden brauche, warum soll ich dann den Konventionen entsprechen? Vielleicht ist es manchen einfach schlicht egal, was die Welt von ihnen hält. Na und?

Bei vielen Leuten, die etwas schräg herumlaufen, habe ich überdies den Eindruck, dass sie auch finanziell nicht aus dem Vollen schöpfen können, was den Klamotteneinkauf betrifft. (Soll heißen, wenn die das Geld hätten, sich das zu kaufen, was ihnen gefällt, liefen sie vielleicht ganz anders herum.)

Viele Grüße
Tine

PS: Ich bin nur froh, dass mein Outfit hier nicht zur Diskussion steht. ;) Und ich gebe auch gern zu, dass es auch in meinen Augen figurabhängig ist, was einem Menschen steht. (Die "Figur" hier wertneutral betrachtet.) Wenn immer nur die Mehrheit entscheidet, was "gut oder schlecht aussieht", wird "Mode" noch diktatorischer. Ich bin immer etwas dankbar für diese Freiheitskämpfer, dank ihnen falle ich nicht so sehr aus dem Rahmen.

Offline christian

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Hallo Jürgen,

ich denke da ähnlich wie Du, nur mache ich das nicht von Alter und Gewicht abhängig, sondern eher von Proportionen. Ich finde zum Beispiel, kurze schmale Röcke stehen mir nicht, weil ich einen relativ kräftigen Oberkörper und schlanke Beine habe. Zwar komme ich immer noch mit Rockgröße 36-38 hin, aber mein Spiegelbild gefällt mir dann mit so einem engen Minirock nicht. Für mich bitte nicht kürzer als halber Oberschenkel, und dann etwas ausgestellt, dann stimmen für meinen Geschmack die Proportionen wieder.

wie findest Du dann den angehängten Rock? Nach unten enger. Um den bin ich länger rumgetanzt und habe ihn aber dann doch gekauft (runtergesetzt). Leider rutscht er aber immer ein bischen hoch und wirft Falte; deshalb das Hemd darüber. Und das Futter kuckt dann ein wenig raus. Ist aber schon bei der Schneiderin.

Das Hemd ist wegen dem Rucksack ein wenig gespannt, sonst sitzt es passend.

Und falls der Herr, dem der Jeansärmel neben mir gehört, nichts dagegen hat, dann stelle ich auch das ganze Bild rein.

ciao, christian
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Offline cephalus

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Hi Tine,
Nur, was spricht gegen das Unvermögen, die eigene Wirkung -in Bezug auf Kleidung- auf andere abzuschätzen?
(...) Vielleicht ist es manchen einfach schlicht egal, was die Welt von ihnen hält. Na und?

Was spricht für beliebige Fähigkeiten, die Menschen haben oder auch nicht? Ich denke zu einem Teil ist das gegeben und zu einem Teil erlernbar.  
In einer Gesellschaft ist es einfacher und effektiver, wenn alle die zusammenkommen die gleiche Sprache sprechen, und in gewisser Weise kommunizieren wir auch über unsere Erscheinung, ob wir wollen oder nicht, wir teilen unserem Gegenüber etwas mit, durch Auftreten, Gesten und eben auch Kleidung.
Schwierig wird es mit der Kommunikation, wenn die Aussagen der verschiedenen Kommunikationswege verschiedene sind, und genau da ist auch der Punkt an dem man erkennt, ob der sich kleidende Mensch die Sprache der Kleidung versteht und bewusst einsetzt.

Wem es (gerade) wirklich egal ist, was die Welt von ihm hält, der wird auch auf anderen Kommunikationswegen nichts anderes postulieren.
Auch wenn es Menschen geben mag, die diese Spannungsfeld bewusst aufbauen, und dazu zähle ich in gewisser Weise die meisten Rockträger, ist den meisten Leuten dieser gewollte Bruch in den konkurrierenden Aussagen sofort gewahr.

Bei vielen Leuten, die etwas schräg herumlaufen, habe ich überdies den Eindruck, dass sie auch finanziell nicht aus dem Vollen schöpfen können, was den Klamotteneinkauf betrifft. (Soll heißen, wenn die das Geld hätten, sich das zu kaufen, was ihnen gefällt, liefen sie vielleicht ganz anders herum.)
Ich kritisiere das mangelnde Selbstbild, nicht die Art sich zu kleiden – ob man sich selbst richtig einschätzt hängt nicht davon ab was man gerade trägt.
Um es mal überspitzt zu sagen, wenn ich mit alten zerrissenen ölverschmierten Klamotten unter dem Auto hervor krieche und so zum Baumarkt fahre, ist mir bewusst, dass ich eben gerade nicht besonders gepflegt wirke.
Abgesehen davon kenne ich genügend Beispiele von Leuten die über fast beliebig viel Geld verfügen sich zu kaufen was sie wollen, das Bild passt trotzdem nicht und ebenso kenne ich einige die sich mit bescheidenen Mitteln ausnehmen gut und bewusst kleiden.


Wenn immer nur die Mehrheit entscheidet, was "gut oder schlecht aussieht", wird "Mode" noch diktatorischer. Ich bin immer etwas dankbar für diese Freiheitskämpfer, dank ihnen falle ich nicht so sehr aus dem Rahmen.

Die Freiheitskämpfer braucht es, aber genau die meinte ich nicht – wer für eine eigene Idee kämpft weis was er tut und tut das bewusst.

Und genau in dieses Schema passen die Rockträger, sie bauen für Außenstehende ein enormes Spannungsfeld auf da sie auf weiblich konotierte Kleidung zurückgreifen, in ihrem Gesamterscheinungsbild ebenso wie im Verhalten aber eindeutig Mann kommunizieren, aber eben Mann der sich bewusst und deutlich abheben will.

Daher habe ich oft das Gefühl, dass unsere Gesellschaft leichter mit Transvestiten umgehen kann, als mit Männerrockern.

Liebe Grüße
Cephalus

Offline Jürgen64

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Hallo Jürgen,

wie findest Du dann den angehängten Rock? ...

Und falls der Herr, dem der Jeansärmel neben mir gehört, nichts dagegen hat, dann stelle ich auch das ganze Bild rein.


Hallo Christian,

ist das mein Ärmel? Kein Problem. Das Netz ist wie der heimische Marktplatz, jeder kann es sehen. Da ich auch im Rock auf den Marktplatz gehe ...

Wegen der schmalen Shilouette unten in Relation zu Deinem Oberkörper finde ich den Rock nicht optimal, durch die Länge aber dennoch tragbar; unauffällig halt, aber kein Highlight. Außerdem würde es mir von den Proportionen besser gefallen, wenn das Oberteil etwas kürzer wäre.

Gruß
Jürgen
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Tine

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In einer Gesellschaft ist es einfacher und effektiver, wenn alle die zusammenkommen die gleiche Sprache sprechen, und in gewisser Weise kommunizieren wir auch über unsere Erscheinung, ob wir wollen oder nicht, wir teilen unserem Gegenüber etwas mit, durch Auftreten, Gesten und eben auch Kleidung.
Schwierig wird es mit der Kommunikation, wenn die Aussagen der verschiedenen Kommunikationswege verschiedene sind, und genau da ist auch der Punkt an dem man erkennt, ob der sich kleidende Mensch die Sprache der Kleidung versteht und bewusst einsetzt.

Hallo Cephalus,

nach Deiner ausführlichen Antwort muss ich einräumen, dass ich die "Problematik" der Kommunikation nicht ganz so hoch bewertet habe.
Ich gebe Dir völlig recht, dass wir mit jeder Geste, jedem Wort und auch unserer Kleidung kommunizieren. Nur frage ich mich, welchen Einfluss gestehe ich dem äußeren Erscheinungsbild zu? Mit zunehmendem Alter nimmt dieser bei mir eindeutig ab. Nur weil einer Anzug und Krawatte trägt, muss er noch lange kein respektabler Mensch sein und nur, weil sie in aufreizenden Klamotten herumstöckelt, muss sie nicht dumm sein.
Viel wichtiger ist mir, was die Menschen zu sagen haben, wenn sie den Mund aufmachen. Unsere Gesellschaft besteht aus den einzelnen, die in ihr leben. Wenn sich viele Menschen von Kleidern so blenden lassen, dass sie den ganzen Menschen danach einschätzen, wird es kaum Fortschritte in Sachen Männerrock geben.

Vielleicht bin ich da sehr blauäugig unterwegs. Ich denke mir, ein Mensch, der eine Sprache perfekt beherrscht, hat es viel leichter die andern anzulügen, zum Beispiel auch mit "Sprache der Kleidung". Da ist mir doch einer, der ehrlich stottert lieber als jemand, der mich gewand(e)t einwickelt.

Lieben Gruß
Tine

Offline christian

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Hallo Jürgen,

ist das mein Ärmel? Kein Problem. Das Netz ist wie der heimische Marktplatz, jeder kann es sehen. Da ich auch im Rock auf den Marktplatz gehe ...

Das ist nicht Dein Ärmel.

Zitat
Wegen der schmalen Shilouette unten in Relation zu Deinem Oberkörper finde ich den Rock nicht optimal, durch die Länge aber dennoch tragbar; unauffällig halt, aber kein Highlight. Außerdem würde es mir von den Proportionen besser gefallen, wenn das Oberteil etwas kürzer wäre.

Naja, breit oben und unten schmäler, das ist doch Mann, oder?
Das Hemd wäre kürzer nicht schlecht, da hast Du recht.

ciao, christian
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Offline kalotto

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Hallo Christian, re Jeansärmel... Stell das Bild ruhig ganz 'rein... mir gefällt Dein Ensemble.
Unisex=Einbahnstraße? Dann bin ich Geisterfahrer ;)
Er kam sich underdressed vor und nähte sich Röcke

Offline Jürgen64

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Naja, breit oben und unten schmäler, das ist doch Mann, oder?

Hallo Christian,

der V-förmige Oberkörper, ja (ich arbeite auch erfolgreich daran, nur mit der Ausrichtung hapert es ;) ), aber nicht das gesamte Erscheinungsbild. Unterhalb der Wespentaille wird es wieder etwas breiter, wenn auch nicht ganz so breit wie ein gebärfreudiges Becken. Noch tiefer hat Mann dafür dann muskulösere Oberschenkel, um das Wunschbild zu vervollständigen.

Gruß
Jürgen
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Offline cephalus

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Hallo Tine,
ich habe das Gefühl, langsam, Posting für Posting, verstehen wir die jeweils andere Position besser :)

Ich gebe Dir völlig recht, dass wir mit jeder Geste, jedem Wort und auch unserer Kleidung kommunizieren. Nur frage ich mich, welchen Einfluss gestehe ich dem äußeren Erscheinungsbild zu? Mit zunehmendem Alter nimmt dieser bei mir eindeutig ab. Nur weil einer Anzug und Krawatte trägt, muss er noch lange kein respektabler Mensch sein und nur, weil sie in aufreizenden Klamotten herumstöckelt, muss sie nicht dumm sein.

Ich gebe Dir hier völlig Recht, und viel hängt auch davon ab, wie man den "Text" Kleidung liest.
Sehe ich einem Mann im Anzug dann bedeutet das für mich nicht, dass er irgendwie seriös, erfolgreich usw. ist, sondern ich lese:

Ich bin angepasst.
Ich bin gezwungen angepasst zu erscheinen.
Ich habe keine Lust mir Gedanken über Bekleidung zu machen will aber durch meine Erscheinung nicht anecken.

Bei der Dame in aufreizenden Klamotten würde ich lesen:

Ich möchte wahrgenommen werden.
Ich möchte mich und meinen Körper spüren.
Ich bin mutig und selbstbewusst genug aus der Menge heraus zu stechen und mich eventueller Kritik auszusetzen.

Was dann wirklich jeweils zutrifft lässt sich vom puren Ansehen oft nicht unterscheiden, gerade beim Anzug.

Wenn sich viele Menschen von Kleidern so blenden lassen, dass sie den ganzen Menschen danach einschätzen, wird es kaum Fortschritte in Sachen Männerrock geben.

Vielleicht bin ja ich der Kleidungslegasteniker oder habe eine sehr unkonventionelle Art Kleidung zu interpretieren, aber ich habe kein Problem damit, dass mich jemand nach meinem Rock einordnet, wenn ließt wie ich. Einen maskulin auftretenden Rockträger verstehe ich so:

Ich breche bewusst mit Konventionen.
Ich bin nicht angepasst und kann mir das in meinem Rahmen auch leisten.
Ich bin selbstbewusst und bereit aus der Masse heraus zu treten.
Ich bin kreativ und experimentierfreudig.

an dieser Stelle kommen recht schnell die widersprechenden Aussagen ins Spiel, von denen eingangs die Rede war, wenn z.B. der Rocker sich, quasi für seine Kleidung entschuldigend, fast unsichtbar um eine dunkle Ecke herumdrückt. Dann wird's skuril.



Vielleicht bin ich da sehr blauäugig unterwegs. Ich denke mir, ein Mensch, der eine Sprache perfekt beherrscht, hat es viel leichter die andern anzulügen, zum Beispiel auch mit "Sprache der Kleidung". Da ist mir doch einer, der ehrlich stottert lieber als jemand, der mich gewand(e)t einwickelt.


Ein Mensch der sehr gewandt ist in seiner gesamten Kommunikation ist sogar noch viel „gefährlicher“ als der Lügner. Er wird Dir die Wahrheit mitteilen und sie so verpacken, dass bei Dir die Essenz davon ankommt, die er gerne hätte, so zusagen die kleine, gezielte oder auch halbe Wahrheit.
Gegen diese Menschen ist weniger ein Kraut gewachsen als gegen die Lügner und Betrüger, aber da bleibt es wohl dem einzelnen überlassen, seine Sinne entsprechend zu schärfen.

Viele Grüße
Cephalus


 

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