Hallo zusammen,
Gregors Vorschlag zu warten ist gut. Leider sind Drei- bis Fünfjährige sehr ungeduldig, wenn man von Jahren spricht.
Und ja, es gab nur die beiden Wege: Zulassen oder verbieten. Scheinbar haben wir uns für den falschen entschieden.
Mal ein Wort zu den Hosen an Frauen:
Es war um die Zeit, da die Männer mehr in andern Ländern Krieg geführt haben als zu Hause die Hosen zu tragen, als die Frauen langsam aber sicher anfingen, sich die Hose zu erobern.
Nachdem die zu Hause gebliebenen Frauen die Arbeit der Männer machen mussten, und Hosen für einige Arbeiten praktischer waren, trugen die Frauen eben zunehmend Hosen. Mit Arbeit und Hose keimte natürlich auch das Selbstbewusstsein, denn die Frauen während und nach den Kriegen haben viel geleistet. Komischerweise sollten sie, nachdem die Männer zurückkamen, wieder an den Herd, obwohl sie vorher in Fabriken und Handwerksbetrieben, auf Bauernhöfen und im Führerstand der Straßenbahn "ihren Mann" gestanden haben.
Im Vegleich zu den Männern, die Röcke etablieren wollen, stellen sich für mich die Unterschiede so dar:
Die Frauen waren viele, quasi eine ganze Generation.
Die Hose war ein praktischer Gegenstand.
Die Aussage des Hosentragens war der Ausdruck einer hart erkämpften Gleichberechtigung, deren rechtliche Sicherung mindestens 100 Jahre gedauert hat. (Von tatsächlicher Durchsetzung sind wir auch heute zum Teil noch entfernt.)
Meine Oma hat mir erzählt, dass sie Hosen lange Zeit ausschließlich als Arbeitskleidung trug, und meine Mutter berichtete, dass es, als sie jung war, für Mädchen maximal Trainingshosen gab. Da war lange nichts von wegen Hosenanzug oder sowas. Das kam erst später. Die erste Frau mit Hose im Bundestag gab sich und den Männern ja auch erst 1970! die Ehre.
aus Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lenelotte_von_Bothmer"Am 14. Oktober 1970 löste sie einen Skandal aus, weil sie als erste Frau in einem Hosenanzug eine Rede im Bundestag hielt. Am 15. April 1970 war sie bereits im Hosenanzug im Plenum erschienen.[2] Zuvor hatte der Vizepräsident des Bundestages Richard Jaeger (CSU) erklärt, er würde es keiner Frau erlauben, das Plenum in Hosen zu betreten, geschweige denn an das Rednerpult zu treten. Von dieser Äußerung provoziert, kaufte sie einen hellen Hosenanzug und betrat den Bundestag. Sie erhielt daraufhin eine Vielzahl von anonymen Schreiben, in denen sie zum Teil heftigst beschimpft wurde."
In diesem Sinn bin ich gerade geneigt, die Hose an der Frau tatsächlich als Verdienst zu sehen. Für Röcke am Mann fehlt mir im Moment ein bisschen die Erklärung. Modisch und bequem mögen sie sein, meinetwegen dürfen Männer sie auch tragen, nur einen Vergleich mit Frauen in Hosen nehme ich nicht mehr so ohne weiteres hin.
(Ich bin mir sicher, dass es jetzt einige Leser gibt, die laut aufheulen. Bitte! Ich lass mich auch mit virtuellen Tomaten bewerfen, nur echte hätte ich lieber im Kochtopf! ;-) )
Man(n) möge mir verzeihen, dass ich hier so einen ketzerischen Beitrag ablasse, aber das Thema reizte mich zu sehr.
Viele Grüße
Tine