Ja, Shir, das meine ich doch mit "unisex" oder "gender mainstreaming".
Aber ich hörte neulich von einem neuen Buch, namens "Angezogen", dessen Autorin beschreibt, wie die Betonung der Beine von den Männern auf die Frauen überging. Frauen bedeckten früher Ihre Beine, Männer betonten sie mit Strumpfhosen, Strümpfen, Hosen, Farben usw. Heute ist es umgekehrt, nur dass wir Männer die Beine nicht in langen Röcken, sondern in langen Hosen verstecken. Sie sage, Männer hätten sich daran gewöhnt, sich in einer eher unoformen Kleidung wohlzufühlen und sich unwohl zu fühlen, wenn sie auffallen.
Ah so heißen Autorin und Buch: Angezogen: Das Geheimnis der Mode
von Barbara Vinken.
Deswegen kommen ja immer solche Vorwürfe, wie, ich wolle "Bein zeigen" oder "auffallen", wenn ich Rock trage. Als ob das was schlimmes wäre, Bein zu zeigen oder aufzufallen. Aber darum geht es mir ja gar nicht. Eher will ich Bein lüften, wenn es warm draußen ist. Und auffallen will ich nur, damit die Menschen einen Mann im Rock sehen und sich daran gewöhnen.
"Gender mainstreaming" würde hier bedeuten, dass jedes Individuum, egal ob Mann, Frau, Inter oder sonstwas, Farben, Formen, Materialien usw. nach eigenem Geschmack tragen darf ohne dass jemand sagt, das sei jetzt aber gegengeschlechtliche Kleidung. Dass dann Frauen in der Regel gerne ein breites Becken und Männer eine schmale Hüfte betonen, wäre ja nicht verboten, aber eben auch nicht befohlen.
LG, Michael