Autor Thema: Der Perlonstrumpf an einem Jungenbein bringt Schwung in die Koedukation  (Gelesen 35079 mal)

Offline Ben

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Wenn sich sowas, so leicht widerlegen läßt, ist das genau das Richtige.
Das war natürlich eine sehr plakative Situation, wie sie auch in meiner Arbeit  nicht alltäglich ist.

Tho88239

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Es fühlt sich einfach gut an wenn es anhat !

Offline Luan

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Du hast was von einem Revoluzzer in Dir. Das gefällt mir. Ich hätte wohl so ähnlich reagiert. :D
Mit Revoluuzertum komme ich der Pädagogik nicht weit. Mein Tun muss authentisch sein, wenn ich eine Wirkung erzielen will.
Am vergangenen Freitag war bei mir in der Zeitung ein Artikel mit der Überschrift: "Es gibt kein Rosa-Gen". Daraus einige "markante Zitate":
Zitat von: Rhein-Main-Presse
  • Das Einhorn hat ein rosa Fell, das Spielzeughaus mit der lila Fassade steht neben dem knallpinken Roller, und selbst die Konstruktionsbausteine sind in einer Prinzessinnenkutsche verpackt. Keine Frage: Dieser Teil des Spielzeugladens ist den Mädchen vorbehalten. Nur wenige Meter weiter dominieren düstere und aggressive Farben das Bild - in der Jungenabteilung geht es mit Kampffiguren und Abenteuerwelten robuster zu. Die fortschreitende Aufteilung der Spielzeugwelt in Jungs- und Mädchenprodukte spiegelt sich auch auf der derzeit stattfindenden Spielwarenmesse (28. Januar bis 2. Februar) in Nürnberg wider. Bei Experten lässt sie sämtliche Warnglocken schrillen.
  • Spielzeug für Jungen wird mit Attributen wie aktiv, wild und mutig verbunden, Mädchensachen hingegen mit niedlich, süß und dekorativ. Während Jungs im Weltraum Abenteuer bestehen und als Ritter oder Detektiv für das Gute kämpfen, bekommen Mädchen Beautysalons, Shoppingcenter und Ponyhöfe als Spielumgebung angeboten.
  • Da wird ein 50er-Jahre-Ideal entworfen. Und zugleich werden Werte und Einstellungen vermittelt, was weiblich und was männlich ist.
  • Die Hersteller argumentieren oft, mit ihren spezifischen Angeboten den «natürlichen Bedürfnissen» der Kinder nachzukommen. Wissenschaftler widersprechen jedoch: Es gibt kein «Rosa-Gen». «Kinder wollen sich selbst und ihre Welt verstehen. Alles andere ist kulturell bedingt, nicht biologisch», betont die US-amerikanische Forscherin Jo Paoletti von der University of Maryland.
  • Wunderer verweist auch auf die emotionalen Folgen stereotyper Geschlechterrollen: Mädchen dürfen nicht zu lebhaft sein. «Und Jungs wird das Gefühlsrepertoire, weinerlich und ängstlich zu sein, abtrainiert. Sie gelten sonst als Heulsusen.
  • Was also sollten Eltern tun? Auf keinen Fall den Kindern die heiß erwünschte Prinzessin oder den Actionhelden immer verweigern, sind sich die Fachleute einig. Aber sich über deren Einfluss bewusst sein und gezielt auch andere Produkte schenken. «Wir müssen allen Kindern möglichst viele Erfahrungen ermöglichen», betont Verlan, der das Buch «Die Rosa-hellblau-Falle» geschrieben hat. Seine Co-Autorin Almut Schnerring ergänzt: «Wir müssen den Blick auf unsere Kinder verändern, das Geschlecht hintenanstellen und deren individuellen Stärken und Interessen in den Vordergrund stellen.»
Den kompletten Artikel gibt's hier zu lesen.
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Offline Asterix

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Luan, gut exzerpiert )

Das Zitat gefällt mir ganz gut:
Zitat
«Wir müssen den Blick auf unsere Kinder verändern, das Geschlecht hintenanstellen und deren individuellen Stärken und Interessen in den Vordergrund stellen.»

Hätte nur eine kleine Ergänzung: Man sollte nicht nur das Geschlecht hintenanstellen, sondern auch die oftmals damit verbundenen Stereotype und Vorurteile.

Gruß
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Online high4all

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  • Wunderer verweist auch auf die emotionalen Folgen stereotyper Geschlechterrollen: Mädchen dürfen nicht zu lebhaft sein. «Und Jungs wird das Gefühlsrepertoire, weinerlich und ängstlich zu sein, abtrainiert. Sie gelten sonst als Heulsusen.
Den Satz finde ich besonders markant.

Die stereotypen Geschlechterrollen, in denen besonders Männer eingezwängt sind (mir scheint, dass sich Frauen ein wenig davon befreien konnten), engen den Menschen total ein.


Ich bin 100% Mann, auch wenn ich den Stereotypen nicht zu 100% entspreche. Gerade im emotionalen Bereich haben Männer oft Defizite. Das ist in anderen Kulturkreisen anders, da weinen Männer auch in der Öffentlichkeit. Und keiner bezeichnet sie dort als Heulsusen.
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Offline MAS

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Hallo zusammen,

ja, das ist wohl alles wahr. Von den Bläck Fööss gibt es ein Lied in dem es heißt: "Mädsche dürfe kriesche, Indianer dürfe dat nit".

Ich spielte als kleiner Junge mit Jungs und Mädchen fast gleichermaßen. Fast, denn mehr mit Mädchen zeitweise. Eine Freundin schenkte mir dann mal eine Puppe. Die saß dann bei mir zu Hause im Kinderzimmer rum, sehr zur Verwunderung meiner Freunde, also der Jungs. Und ich war zwischen Freude über die Puppe und Peinlichkeit meinen Kumpels gegenüber hin und her gerissen.

In dieser Zeit hatte ich übrigens auch meine ersten Rockerfahrungen.

Aber es gab auch Situationen, in denen ich ruppiger, aggressiver usw. war als meine Freundinnen oder meine Cousine. Das war bestimmt nicht anerzogen, sondern natürliches Temperament. On allerdings testosterongesteuert oder einfach nur individuell, das weiß ich nicht.

LG, Michael
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Offline cephalus

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Die stereotypen Geschlechterrollen, in denen besonders Männer eingezwängt sind (mir scheint, dass sich Frauen ein wenig davon befreien konnten), engen den Menschen total ein.

Spannend ist die für mich die Frage, was sich aus dem Grundstein der jetzt gelegt wird, in ein paar Jahrzehnten entwickelt? Wieder das alte Rollenideal, Frau am Herd mit Kindern und der Mann als Befehele empfangender "Held" an der Front, oder vielleicht doch etwas Fortschrittlicheres?

androgyn

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ja das wird wohl so kommen. Je politisch freier eine Gesellshaft ist, desto eher beruft sie sich auf reaktionäre Geschlechterrollenverteilung. Bestes Beispiel ist Norwegen vs. Japan. In Norwegen ist die Gleichstellung fast durchgängig vollzogen wurden. Besonders  Frauen, aber auch Männer orientierten sich trotz aller Freiheiten an den alten Werten. In Japan dagegen ist vieles politisch gleichgschaltet und eingengt. Schuluniform etc. Eine Art Kommune herrscht dort. Den Ausbruch sieht man bei der Jugend, die sich total bunt und alterantiv kleidet, als der Rest in den Ländern, wo die Menschen freier leben. Die Einzwängung besonders der männlichen Geschlechterrolle geht also mehr vom privaten heraus, als politisch ausgeübt. Von kritischen Eltern heißt es ja auch oft: Die Politik mische sich in die private Erziehung der Kinder ein. Wir erziehen unsere Kinder selber, wie wir es für richtig halten.


Offline MAS

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ja das wird wohl so kommen. Je politisch freier eine Gesellshaft ist, desto eher beruft sie sich auf reaktionäre Geschlechterrollenverteilung. Bestes Beispiel ist Norwegen vs. Japan. In Norwegen ist die Gleichstellung fast durchgängig vollzogen wurden. Besonders  Frauen, aber auch Männer orientierten sich trotz aller Freiheiten an den alten Werten. In Japan dagegen ist vieles politisch gleichgschaltet und eingengt. Schuluniform etc. Eine Art Kommune herrscht dort. Den Ausbruch sieht man bei der Jugend, die sich total bunt und alterantiv kleidet, als der Rest in den Ländern, wo die Menschen freier leben. Die Einzwängung besonders der männlichen Geschlechterrolle geht also mehr vom privaten heraus, als politisch ausgeübt. Von kritischen Eltern heißt es ja auch oft: Die Politik mische sich in die private Erziehung der Kinder ein. Wir erziehen unsere Kinder selber, wie wir es für richtig halten.



Da ist was dran. Als Beispiel dient mir immer ein Professor, der in obrigkeitshörigen Deutschland nie Krawatte trug, aber in der ältesten noch existierenden Demokratie Europas, der Schweiz nämlich, und im Land of the free, den USA, zur Krawatte griff, um ernst genommen zu werden.

LG, Michael
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Offline Luan

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Da ist was dran. Als Beispiel dient mir immer ein Professor, der in obrigkeitshörigen Deutschland nie Krawatte trug, aber in der ältesten noch existierenden Demokratie Europas, der Schweiz nämlich, und im Land of the free, den USA, zur Krawatte griff, um ernst genommen zu werden.

LG, Michael

Wenn man dann nur aufgrund seiner Kleidung ernst genommen wird, bzw. nicht ist das im Grunde schon bedenklich.
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Offline Jo 7353

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Würden Männer in Röcken von den anderen Männern als gleichrangig respektiert werden, würden auch die Frauen in ihnen "richtige" Männer sehen, die im Bett und im täglichen Überlebenskampf mit der Konkurrenz ihren Mann stehen.
Es ist schwer zu entscheiden, ob es nicht vielleicht umgekehrt ist. Wenn Männer sehen, daß Frauen sich rocktragenden Männern als für sie richtige Männer zuwenden, werden sie diese Männer auch als gleichwertig ansehen. Andeutungen, von Männerrockgegnern, die in diese Richtung weisen, habe ich schon gehört.
Na ja, was war zuerst, das Huhn oder das Ei? Ich sage immer, das Ei, denn Fische legten schon Eier, da gab es noch keine Vögel.
Der Vergleich hat zwar Schwächen, aber ich nehme ihn trotzdem auf, und gehe an den Anfang des Lebens eines Menschen. Da ist er vollkommen von der Mutter abhängig. Ein Mädchen wird von ihr geliebt, weil es ihr gleicht, und darf daher auch gerne das an ihrer Stelle verwirklichen, was sie für sich als versäumt ansieht. Daher sind beide Rollen für Mädchen unproblematisch. Ein Jungen unterscheidet sich von der Mutter, und hat daher keinen Zugang zu ihr als einen ihr gleichen. Er lernt aber, was die Mutter an Männern bewundert, beneidet und verachtet, und orientiert sich daran. Wenn sie ihm dann noch das Gefühl gibt, daß er es besser machen wird als sein Vater, der nicht gehalten hat, was sie sich von ihm versprach, fühlt er sich großartig männlich, während er nur in die ödipale Falle tappt. Daß die uneinhaltbaren Versprechen für den Vater notwendig waren, um die Liebe der Mutter zu gewinnen, liegt außerhalb seines Erkenntnishorizont. Wenn er die Heldenrolle aufgibt, geht auch die ganze Anerkennung, die er aus ihr zieht, verloren, und andere Anerkennung hat er für sich nicht erlebt. Daher muß er sie verteidigen, und kann sie höchstens zum Spiel lassen, wenn er sicher ist, danach wieder in sie zurückzukehren.
Nun erleben die Jungen die LehrerInnen als ihnen gegenüber feindlich und den Mädchen gegenüber freundlich. Somit wird klar, daß das, was die LehrerInnen für die geliebten Mädchen anstreben, das bessere sein muß, zumindest aus deren Sicht. Wenn den Jungen dann noch Sachen eingeübt werden, die keine Vorteile bringen und nicht funktionieren, lernen sie, daß sie veräppelt werden. Ihnen bleibt in ihrer Machtlosigkeit in dieser Situation nur die Lösung: Non vitae sed scholae discimus (Das ist die Ursprungsversion und bedeutet: nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir.) Es ist dann zu erwarten, daß sie dann alles ablehnen, was ihnen da vorgeführt wurde, und somit blind für das werden, was sie dabei gewinnen könnten.

Und was die Geschlechterfarben bei den Kindern betrifft, so sehe ich im Gegensatz zu den GenderaktivistInnen nicht im rosa für Mädchen sondern im schwarz-braun für Jungen ein Problem. Pink insbesondere bei kräftiger Sättigung ist durchaus eine kindgerechte Farbe. Wenn das Kinder größer wird, kann es das als heile Kleinkinderwelt problemlos ablegen. Schwarz-braun ist eigentlich für Kinder zu düster. Kinder sollten sich nicht zu sehr mit Gruselsachen beschäftigen. Die Jungen werden so viel zu früh mit Gewalt konfrontiert. Kinder brauchen anderes.

Aber es gab auch Situationen, in denen ich ruppiger, aggressiver usw. war als meine Freundinnen oder meine Cousine. Das war bestimmt nicht anerzogen, sondern natürliches Temperament. On allerdings testosterongesteuert oder einfach nur individuell, das weiß ich nicht.
In diesem Alter wird sich Dein Testosteronspiegel höchstens minimal von dem Deiner Freundinnen unterschieden haben. Daran kann es also nicht liegen. Daß Testosteron bei Menschen diese Wirkung hat, ist nach meinem Wissen schon versucht worden, nachzuweisen, aber es ist nicht gelungen. Somit kann man den Ausdruck "testeosterongesteuert" getrost als sexistische Verleumdung bezeichnen.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

Offline MAS

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Lieber Jo,

danke für die Ideen. Sie sind zumindest interessant und nachdenkenswert.

"Non vitae sed scholae discimus" ist tatsächlich die ursprüngliche Version bei Seneca, war aber wohl ironisch gemeint, um die Position des auch schon zu seiner Zeit gägigen Erziehungswesen auf die Schippe zu nehmen.

Bzgl. der Ödipus-Theorie bin ich mir nicht sicher, ob sie auf dem aktuellen Stand der Psychologie ist. Freud ist ja keineswegs unumstritten. Ich bin aber kein Psychologe.

Ich erinnere mich noch an die Geschichte einer mir befreundeten alleinerziehenden Mutter zweier zweieiger und unterschiedlich geschlechtlicher Zwillinge, dass ihr Sohn eines Tages in der Badewanne seinen Unterschied zu Schwester und Mutter entdeckte und dann immer wieder sagte: "Ich bin ein Junge."
Dann kam sie mal zu mir, weil der Kleide unbeidingt auch ein Kleid tragen wollte, so wie die Schwester eines hatte. Sie zog es ihm an, aber war sich unsicher, ob das richtig sei. Das war noch, bevor ich so richtig mit dem Rocktragen anfing. Ich riet ih, ihn zu lassen, das schade bestimmt nichts. Sie vertrostete ihn aber damit, ihm einen schönen Pullover zu schenken, den er auch mit Stolz trug. Ich dachte mir nur: Ein Kleid ist luftig, ein Pullover warm, das sind doch ganz unterschiedliche Kleidungsstücke. Dem Jungen kam es aber wohl darauf an, etwas farbiges und auffälliges zu tragen, egal ob Kleid oder Pullover.

Es ist alles noch etwas komplizierter als wir es in unseren Theorien ausdrücken können.

Mit dem Testosteron eines kleinen Jungen magst Du recht haben, aber so rein anerzogen war mein Verhalten nicht. Immerhin hatte ich genug Testosteron, dass mich mädchenhaftes faszinierte. 

LG, Michael
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androgyn

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Ein Mädchen wird von ihr geliebt, weil es ihr gleicht, und darf daher auch gerne das an ihrer Stelle verwirklichen, was sie für sich als versäumt ansieht. Daher sind beide Rollen für Mädchen unproblematisch. Ein Jungen unterscheidet sich von der Mutter, und hat daher keinen Zugang zu ihr als einen ihr gleichen. Er lernt aber, was die Mutter an Männern bewundert, beneidet und verachtet, und orientiert sich daran.
Das hört sich stark nach Ödipuskomplexen an. Hattest du kein gutes Verhältnis zu deiner Mutter?

Daß Testosteron bei Menschen diese Wirkung hat, ist nach meinem Wissen schon versucht worden, nachzuweisen, aber es ist nicht gelungen. Somit kann man den Ausdruck "testeosterongesteuert" getrost als sexistische Verleumdung bezeichnen.
Dann verleugnen sich die Männer doch auch selber. Sie behaupten von sich auch, sie könnten nichts dafür, das ist das Testosteron, was sie sexuell antreibt. Zum Beispiel bei einem kurzen Rock. Und Testosteron soll doch auch für Kraft, Ausdauer und Zeugungsfähigkeit zuständig sein,

Offline Asterix

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Die stereotypen Geschlechterrollen, in denen besonders Männer eingezwängt sind (mir scheint, dass sich Frauen ein wenig davon befreien konnten), engen den Menschen total ein.

Zitat
Ich bin 100% Mann, auch wenn ich den Stereotypen nicht zu 100% entspreche. Gerade im emotionalen Bereich haben Männer oft Defizite.

Volle Zustimmung, Hajo!!!

Gruß



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Offline Dr.Heizer

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Was bitteschön soll denn daran gut sein, wenn ein Mann keine Gefühle zeigen soll? Geht eine Frau lieber mit einer gefühllosen Fleischpuppe aus oder mit einem Mann, der einfühlsam ist und selbst zeigen kann, was er möchte und fühlt?

Manche spielen eine Rolle ihr ganzes Leben lang, können nicht aus dem Kreis, den sie sich selbst gesteckt haben oder meinen, dass andere nur diesen akzeptieren, heraus. Das ist traurig.
Ich habe in den letzen Jahren erkannt, dass es mehr als sinnvoll ist, diese Grenzen in Frage zustellen und sich bewusst so zu verhalten, dass man anderen Menschen auch mal Fragen aufgibt. Es mancht mir mittlerweie auch Spaß, mich nicht einer typischen Erwartung entsprechend zu verhalten. So grüße ich gerne andere Menschen und lächle ihnen zu, die überlegen dann, woher sie mich kennen. Nach ein oder zwei mal grüßen sie dann von selbst und ich kann zurückgrüßen. Freundlich sein und gutes tun zahlt sich aus, mancht den Alltag angenehmer, gerade für einen Mann.

Wir wohnten in einen Mehrfamilienhaus. Auf Grund meiner Rückenerkrankung konnte ich nicht die uns zur Pflege zugewiesene Fläche Rasen mähen, denn der Rasenmäher hatte keinen Antrieb, damit er an der Steigung hochfährt. So mähte meine Frau den Rasen und ich hängte die Wäsche auf oder nahm sie ab. Das gab ein tolles Getratsche in der Hausgemeinschaft, bis ich es mal erklärte. Dann kam so etwas "Ja, natürlich. Warum denn nicht! Also ich wäre froh, wenn sich mein Mann auch ein bisschen mit im Haushalt einbringen würde.." Als ich dann noch erzählte, dass wir auch gemeinsam kochen und ich weder Bier noch Fußball wirklich mag, war das Rollenbild total zerstört.

Ich stehe eben mehr auf Leichtathletik, Wintersport und Motorsport und kann einer gemusterten, luftgefüllten Lederkugel, die von hochbezahlten Typen lieblos über den Platz grollt wird, nichts abgewinnen. Es gibt genügend andere Getränke, die mir schmecken, Bier und Kräuterschnaps jedenfalls gehören nicht dazu. Die können mit einen frischen Wasser, einem leckeren Saft oder einem charaktervollen Rotwein einfach nicht mithalten.

Ich bin dafür, dass sich Kinder so entwickeln dürfen, wie ihre Interessenlage es eben wünscht. Mädchen sollen herumtoben dürfen und Jungs auch mal was anderes spielen dürfen. Was spricht dagegen, wenn ein Junge mit einer Puppenstube spielt? Nichts. Ich hatte neben Autorennbahn und Modelleisenbahn auch Indianerdorf, Kaufmannsladen, diverse Autos und eben eine Puppenstube. Meistens jedoch war ich mit anderen Kindern draussen spielen. Das hat mehr Spaß gemacht, als heute mit Eifon und Co. in der Ecke zu sitzen und nicht zu sprechen oder gemeinsam was zu erleben und zu lachen und auch mal zu weinen. ich bin froh, damlas Kind gewesen zu sein und nicht heute. Für die Sachen aus dem Kleiderschrank der Eltern haben wir uns doch alle mal interessiert...
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer


 

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