Autor Thema: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität  (Gelesen 28596 mal)

Offline high4all

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Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
« Antwort #75 am: 02.10.2015 16:05 »
Lieber Michael,
Du hast es richtig gehört: Heiligkeit im biblischen Sinne und Moral sind zwei völlig verschiedene Paar Stiefel und haben nichts miteinander zu tun.

Es hat Auswirkungen auf meine moralischen Vorstellungen, wenn ich heilig, d.h. unter der Regie Gottes lebe. Aber moralisches Leben ermöglicht mir nicht den Zugang zu Gott und damit zur Heiligkeit. Für ein Leben mit Gott brauche ich keine besondere Ethik, sondern seinen Liebesbrief, in Fachkreisen Bibel genannt.

Übrigens haben auch Diebe oder Nazis ihre Moral, die sich freilich von der anderer Menschen unterscheidet. Und wer entscheidet, was moralisch oder unmoralisch ist? Die moralischen Vorstellungen der Menschen sind sehr wandelbar und nicht verlässlich.

Es sollte Dir aufgefallen sein, dass es den Begriff Moral in der Bibel nicht gibt. Und schaust Du Dir die Geschichte detr Urväter und Israels in der Bibel an, findest Du sehr viele Dinge, die uns sehr unmoralisch erscheinen. Aber Gott urteilt nicht moralisch, sondern danach, ob ein Mensch ihm gehorsam ist oder nicht.

Folglich ist es bei meinen großen oder kleinen Entscheidungen wichtig, ob ich Gottes Wille tue und nicht, ob es den aktuellen moralischen Vorstellungen der Menschen entspricht. Manchmal stimmt es überein, manchmal auch nicht.

Beste Grüße
Hajo
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Offline MAS

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Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
« Antwort #76 am: 02.10.2015 16:30 »
Lieber Michael,
Du hast es richtig gehört: Heiligkeit im biblischen Sinne und Moral sind zwei völlig verschiedene Paar Stiefel und haben nichts miteinander zu tun.

Es hat Auswirkungen auf meine moralischen Vorstellungen, wenn ich heilig, d.h. unter der Regie Gottes lebe. Aber moralisches Leben ermöglicht mir nicht den Zugang zu Gott und damit zur Heiligkeit. Für ein Leben mit Gott brauche ich keine besondere Ethik, sondern seinen Liebesbrief, in Fachkreisen Bibel genannt.

Übrigens haben auch Diebe oder Nazis ihre Moral, die sich freilich von der anderer Menschen unterscheidet. Und wer entscheidet, was moralisch oder unmoralisch ist? Die moralischen Vorstellungen der Menschen sind sehr wandelbar und nicht verlässlich.

Es sollte Dir aufgefallen sein, dass es den Begriff Moral in der Bibel nicht gibt. Und schaust Du Dir die Geschichte detr Urväter und Israels in der Bibel an, findest Du sehr viele Dinge, die uns sehr unmoralisch erscheinen. Aber Gott urteilt nicht moralisch, sondern danach, ob ein Mensch ihm gehorsam ist oder nicht.

Folglich ist es bei meinen großen oder kleinen Entscheidungen wichtig, ob ich Gottes Wille tue und nicht, ob es den aktuellen moralischen Vorstellungen der Menschen entspricht. Manchmal stimmt es überein, manchmal auch nicht.

Beste Grüße
Hajo

Ja, ist schon klar, Hajo. Ich sagte ja auch, wer ganz erfüllt ist, kann nich anders. Also als Folge des Erfülltseins, nicht als Bedingung. Solange man nicht erfüllt ist, braucht man Moral, damit man zumindest nicht alles falsch macht. (Frei nach Lao Tse.)

Ob bestimmte Wörter irgendwo vorkommen, "Moral", "Heiligkeit", "Gott" oder was auch immer, ist aber meines Erachtens nicht so wichtig. Oft meinen dieselben Wörter ganz unterschiedliche Dinge und dieselben Dinge werden mit ganz unterschiedlichen Wörtern bezeichnet. Wörter nutzen sich ja auch ab und bewirklen beim Hörer/Leser bisweilen das Gegenteil von dem, was der Sprecher/Schreiber bezweckt.

So, ich muss jetzt außer Haus. Habe einen interreligiösen Termin in Bonn.

LG, Michael
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

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