Ich verstehe den Harry, dazu muss man aber verstehen, was er meint.
Dass Unisexkleidung die Auswahlmöglichkeit vergrößern würde, kann ich auch nicht erkennen.
Unisex kann man ganz locker mit Unifarben vergleichen. Zur Unifarbe gehören alle neutralen Farben, wie grau, schwarz, weiß. Also nicht mal eine Hand voll Farben. Alles andere sind mehr oder weniger gegenderte Farben. Und wenn man sich nicht wie 7 Tage Regenwetter in schwarz und grau anziehen möchte, kann man nur farbenfrohe Sachen anziehen. Dort ist dann eben mal ein lilafarbener oder gelber Streifen drin. Und viele haben ja auch das unifarbene in der Männermode satt. Warum sollte man jetzt auf Unisexkleidung bestehen? Als etwas anderes verstehe ich es, wenn man bspw. ein Brautkleid als unisex bezeichnet, ohne es in Form oder Farbe geändert zu haben. Für mich ist die Veränderung von unisex in der Sprache und im Verständnis wichtiger als etwas an den Kleidungsstücken selber zu verändern, dass sie nur noch wie ein Pappkarton aussehen, damit man niemanden mehr ausversehen in eine falsche Schublade stecken kann.
GNTM ist eine andere Sparte als die Fashionweeks. Auf den Fashionweeks wird auf unkonventionelles und Unvollkommenheit wert gelegt. Bei den Models wie in der Mode. Heidis Models laufen für Viktoria Secret oder andere Luxuslabels. Es sind reiche Leute, die viel Zeit haben, die ein Schhönheitsideal vorgeben. Darum sieht man auf den Laufstegen nur noch dünne Mannequins. Mit den Reichen sind erstmals Schönheitsoperationen auch für den Normalbürger erschwinglich geworden und auf uns niedergerieselt. Gemachte Brüste und Nasen sind heute keine Sensation mehr. Und ein Freund lässt sich auch Botox gegen die Falten spritzen. Viele laufen für kleines Geld oder der Ehre wegen, um irgendwann von den ganz Großen entdeckt zu werden. Mit dem Nicht-Lächeln hat das nichts zu tun. Die sollen nicht lächeln. Sie sollen einfach nur bewegliche Kleiderpuppen sein und Mode vorstellen.