Autor Thema: Röcke trage ich immer noch  (Gelesen 54813 mal)

Offline Jo 7353

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Re: Röcke trage ich immer noch
« Antwort #30 am: 21.04.2016 22:40 »
Hallo Michael

gestern kurz nach Mitternach habe ich Dir versprochen, Dir "heute" nicht mehr zu widersprechen, da Du mir mitgeteilt hast, dass dass kein Genuss für Dich ist.
Ich sehe, daß Du mal wieder was entdeckt hast, was Du mißverstehen kannst, und breitest es gleich über mehrere Threads aus. Wundert mich das? Nein, wirklich nicht.

Und warum beschwerst Du Dich, wenn ich nun mal versuche, Dich zu verstehen?
Hier den Ahnungslosen zu heucheln paßt nicht zu Deinem sonstigen intellektuellen Anspruch. Anderen Denkprobleme zu unterstellen, ist wertend.

"Mann" in diesem Sinne bedeutet, die gesellschaftliche Rolle eines Mannes zu übernhmen
Die Rolle des Romeo kenn ich. Der jammert erst über die Zurückweisung durch Rosalinde, verliebt sich dann in Julia, tötet deren Vetter und auch den, der ihn wegen diesem Mord verhaften will, um sich dann selbst auch noch zu töten. Das hat William Shakespeare so festgelegt, weil viele Menschen  Männer im Theater gerne so sehen wollen. Nur bei der Rolle des Mannes fällt mir weder den Autor des Stückes, noch die zugehörige Handlung, noch den Grund, sie so zusammenzustellen, ein.


Das Beispiel hatte ich noch nicht genannt, aber auch Beispiele unserer Gesellschaft, in denen sich biologische Männer als Frauen oder biologische Frauen als Männer fühlen und um die gesellschaftlcihe Anerkennung als solche kämpfen, sind hier doch zur Genüge gefallen. Was vemisst Du nun?
Was heißt hier „Mann“, wenn hier steht: „sich als Mann fühlen“? Was macht konkret hier das Mann Sein aus, und warum wird hier der bereits biologisch verwendete Begriff „Mann“ anders verwendet, und kein neues Wort analog zu „gender“ eingeführt. Welche Eigenschaften sind notwendig für einen Mann?

Zitat
Wesen eines Begriffs.
Hui, das klingt essentialistisch! Erkläre mit bitte, was Du damit meinst!
Wenn ich „essentialistisch“ richtig verstanden habe (Da bin ich mir aber nicht so sicher.), trifft es das ganz gut. Ich habe das aus der Sprechweise von „wesentlichen“ Unterschieden abgeleitet. Ich sehe es als Gegensatz zu dem was zwar korreliert, aber für den Begriff unbedeutend ist. Beispiel: man kann zwar mit sehr starker Zuverlässigkeit schließen, daß ein Mensch, der einen Rock trägt eine Frau ist. Dabei gehört der Rock nicht zum Wesen des Begriffs Frau, sondern das, was drunter ist, wenn er von einer Frau getragen wird. Ein Rock kann genauso gut einen Mann enthalten. Also ist er unwesentlich für das Frau Sein und gehört in diesem Sinn nicht zum Wesen des Begriffs Frau. Das ist beim Fortpflanzungsorgan, das eine Frau unter dem Rock trägt anders. Das ist der entscheidende Unterschied zum Mann, und darum gehört es zum Wesen des Frau Seins.

Ich will, daß das Männerbild auf die biologisch gegebenen Realitäten angepaßt wird und nicht die Realität an ein beklopptes Männerbild. Nie einen Rock zu tragen, ist Teil eines bekloppten Männerbild.

Gruß,
Jo

PS: http://www.der-postillon.com/2012/07/im-falschen-sternzeichen-geboren-frau.html
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

Offline Dr.Heizer

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Re: Röcke trage ich immer noch
« Antwort #31 am: 21.04.2016 23:19 »
Ich will, daß das Männerbild auf die biologisch gegebenen Realitäten angepaßt wird und nicht die Realität an ein beklopptes Männerbild. Nie einen Rock zu tragen, ist Teil eines bekloppten Männerbild.

Gruß,
Jo

Find ich auch bekloppt, nie einen Rock getragen zu haben und sich darüber ein Urteil bilden zu wollen. Genau so bekloppt ist, jemanden in eine Schublade stecken zu wollen, der einen Rock trägt. Zeit, ein neues Bild zu malen: der Mann im Rock. Ich bin ein Teil dieses Bildes. :)
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

androgyn

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Re: Röcke trage ich immer noch
« Antwort #32 am: 22.04.2016 01:45 »
"Was heißt hier „Mann“, wenn hier steht: „sich als Mann fühlen“? Was macht konkret hier das Mann Sein aus, und warum wird hier der bereits biologisch verwendete Begriff „Mann“ anders verwendet, und kein neues Wort analog zu „gender“ eingeführt. Welche Eigenschaften sind notwendig für einen Mann?"
Genau das is Gender. Die Menschen unterscheiden nicht nach Mumu und Piepmatz.
Ob du einen Piepmatz oder eine Mumu hast, schließen sie aus anderen Dingen, wie Stimme, Gangart, Haare, Gesichtszüge, evtl Körperbau aber auch Kleidung, Schmuck oder geschminkt oder ungeschminkt. So funktioniert Gender und die Menschen ordnen ein. Unabhängig ob unten etwas baumelt oder klafft.
Wenn eine Frau sich männlich kleidet und sich wie ein Mann bewegt und verhält, wird sie als männlich wahrgenommen und behandelt. Egal wie ihre Biologie ist. Das ist für die Leute zweitrangig. Dich fragt ja auch niemand nach deiner DNA, wie viel Anteile bei dir männlich und weiblich sind oder was du unten hast. Sieht man ja im Regelfall nicht. Wir müssen uns daher auf Äußerlichkeiten verlassen. Für die meisten bin ich mehr eine Frau, wenn ich richtig zurecht gemacht bin. Das stellen die noch nicht mal infrage, obwohl die mein Geschlecht kennen. Spätestens wenn ich den Mund aufmache ;) Bin aber für die trotzdem fraulich, wenn ich auch nicht-weiblich bin. So entsteht Gender. Das Beispiel mit den albanischen Frauen ist gut.
Sie sind solange Männer, wie sie Männerklamotten tragen und die soziale Rolle eines Mannes leben, um in Männerberufen arbeiten zu dürfen. Zum Glück hat das unsere Kultur in dem Punkt überwunden. In sachen Kleidung ist unsere Gesellschaft  noch weit entfernt. Unisex wird dazu verwendet, männliches den Frauen zu öffnen. Man kommt aber nicht auf die Idee, weibliches für Männer zu öffnen. Das ist böse, pfui, metrosexual und gendermainstream. Denk nur mal an die Ü-Eier oder Spielzeug. Juhu, Barbie in allen Geschmacksrichtungen und Berufen etc. wegen der Gleichberechtigung. Aber einen geschminkten Ken oder Ken im Kleid wirst nicht finden ;) Ken und Barbie haben unten nichts was sie unterscheidet. Und trotzdem kann man beide Puppen anhand äußerer kulturelle und konstruierter Merkmale unterscheiden. Verstehst du jetzt Gender?

Offline MAS

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Re: Röcke trage ich immer noch
« Antwort #33 am: 22.04.2016 08:47 »
Hallo Michael

gestern kurz nach Mitternach habe ich Dir versprochen, Dir "heute" nicht mehr zu widersprechen, da Du mir mitgeteilt hast, dass dass kein Genuss für Dich ist.
Ich sehe, daß Du mal wieder was entdeckt hast, was Du mißverstehen kannst, und breitest es gleich über mehrere Threads aus. Wundert mich das? Nein, wirklich nicht.

Und warum beschwerst Du Dich, wenn ich nun mal versuche, Dich zu verstehen?
Hier den Ahnungslosen zu heucheln paßt nicht zu Deinem sonstigen intellektuellen Anspruch. Anderen Denkprobleme zu unterstellen, ist wertend.

"Mann" in diesem Sinne bedeutet, die gesellschaftliche Rolle eines Mannes zu übernhmen
Die Rolle des Romeo kenn ich. Der jammert erst über die Zurückweisung durch Rosalinde, verliebt sich dann in Julia, tötet deren Vetter und auch den, der ihn wegen diesem Mord verhaften will, um sich dann selbst auch noch zu töten. Das hat William Shakespeare so festgelegt, weil viele Menschen  Männer im Theater gerne so sehen wollen. Nur bei der Rolle des Mannes fällt mir weder den Autor des Stückes, noch die zugehörige Handlung, noch den Grund, sie so zusammenzustellen, ein.


Das Beispiel hatte ich noch nicht genannt, aber auch Beispiele unserer Gesellschaft, in denen sich biologische Männer als Frauen oder biologische Frauen als Männer fühlen und um die gesellschaftlcihe Anerkennung als solche kämpfen, sind hier doch zur Genüge gefallen. Was vemisst Du nun?
Was heißt hier „Mann“, wenn hier steht: „sich als Mann fühlen“? Was macht konkret hier das Mann Sein aus, und warum wird hier der bereits biologisch verwendete Begriff „Mann“ anders verwendet, und kein neues Wort analog zu „gender“ eingeführt. Welche Eigenschaften sind notwendig für einen Mann?

Zitat
Wesen eines Begriffs.
Hui, das klingt essentialistisch! Erkläre mit bitte, was Du damit meinst!
Wenn ich „essentialistisch“ richtig verstanden habe (Da bin ich mir aber nicht so sicher.), trifft es das ganz gut. Ich habe das aus der Sprechweise von „wesentlichen“ Unterschieden abgeleitet. Ich sehe es als Gegensatz zu dem was zwar korreliert, aber für den Begriff unbedeutend ist. Beispiel: man kann zwar mit sehr starker Zuverlässigkeit schließen, daß ein Mensch, der einen Rock trägt eine Frau ist. Dabei gehört der Rock nicht zum Wesen des Begriffs Frau, sondern das, was drunter ist, wenn er von einer Frau getragen wird. Ein Rock kann genauso gut einen Mann enthalten. Also ist er unwesentlich für das Frau Sein und gehört in diesem Sinn nicht zum Wesen des Begriffs Frau. Das ist beim Fortpflanzungsorgan, das eine Frau unter dem Rock trägt anders. Das ist der entscheidende Unterschied zum Mann, und darum gehört es zum Wesen des Frau Seins.

Ich will, daß das Männerbild auf die biologisch gegebenen Realitäten angepaßt wird und nicht die Realität an ein beklopptes Männerbild. Nie einen Rock zu tragen, ist Teil eines bekloppten Männerbild.

Gruß,
Jo

PS: http://www.der-postillon.com/2012/07/im-falschen-sternzeichen-geboren-frau.html


Lieber Jo,

ganz oben habe ich Dich nicht missverstanden, sondern nur die auf mich gerichtete Spitze umgedreht.

Natürlich ist es wertend, einem anderen Verstehensprobleme zu unterstellen. Jeder Lehrer tut das täglich. Wenn er meinen würde, seine Schüler würden alles schon richtig verstehen, egal wie er es erklärt, würde er schnell über ihre Köpfe hinweg dozieren. Insofern ist diese Wertung notwendig. Natürlich gibt es  Leute, die selber nicht merken, dass sie was falsch verstehen und die auch ziemlich belehrungsresistent sind, so dass es sich ziemt, ihnen mal den Spiegel vorzuhalten.

Hast Du schon mal davon gehört, dass Wörter unterschiedliche Bedeutungen haben können, manchmal nur um Nuancen voneinander entfernt, manchmal aber so gar gegenteilige, je nach Kontext? "Sanktionieren" z.B. kann "heiligen", aber auch "verbieten" bedeutet. "Toll" kann "verrückt", aber auch "gut" bedeuten, "Wahnsinn" kann negativ oder positiv gemeint sein. Wörter haben imme nur die Bedeutungen, die man ihnen gibt. 

Und somit gibt es im deutschen Sprachgebrauch eben auch einen biologischen und einen psychosozialen Begriff "Mann". Und es kann sein, dass sich eine biologische Frau als Mann fühlt und auch von anderen als Mann akzeptiert wird, so dass sie dann psychosozial ein Mann ist. So meine ich das.

Ob der Rock zum Frausein dazu gehört, ist eine soziale Frage. Es gibt gesellschaftliche Situationen, da gehört beides untrennbar zusammen, während in anderen beides miteinander gar nichts zu tun hat. Wir arbeiten gerade daran, unsere Gesellschaft von dem einen in den anderen Zustand zu überführen. Das kann man natürlich ganz gut rhetorisch machen, indem man den Leuten weis macht, beides habe wesentlich nichts miteinander zu tun. Das ist ein Argumentationstrick, der manchmal gut anzuwenden ist. Nun aber den Frauen und Männern, die Röcke tragen, weil sie sich damit weiblicher als in Hosen fühlen wollen, diesen Genuss kaputt zu machen, in dem man ihnen sagt, das sei ja nur Einbildung, halte ich für nicht nett. Jede Zuschreibung ist letztlich Einbildung, auch die, Lauten Bedeutungen zuzuschreiben. Wir müssen lernen, trotz unterschiedlicher Einbildungen friedliche miteinander zu leben.

Solltest Du Dich wieder beleidigt fühlen, bitte ich schonmal um Entschuldigung. Es ist alles nicht böse gemeint, was ich Dir schreibe, auch wenn ich manchmal etwas polemisch reagiere.

LG, Michael
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Offline Jo 7353

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Re: Röcke trage ich immer noch
« Antwort #34 am: 11.05.2016 07:16 »
Letzlich bestätigt diese Diskussion meine Kernthese: "Sobald man bei Gender konkret wird, kommt Unsinn raus." Warum kommt denn sonst auf die Frage, was nach Gender Mann bedeutet, keine konkrete Definition. Statt dessen wird versucht, mich als dumm darzustellen, weil ich es nicht ohne Definition kapiere. Auch andere Überredungstricks werden angewandt, und das Geschick, mit dem sie vorgetragen werden, zeigt schon einiges an Intelligenz. Nun glaube ich Gender soweit verstanden zu haben, daß ich weiß, daß nichts vernünftiges rauskommt, wenn man fragt, was nach Gender Mann bedeudet. Ich schreibe aber nicht hin, was nach meiner Ansicht nach Gender Mann bedeudet, weil es nicht meine Sache ist, das zu klären, sondern lasse das die machen, die Gender als vernünftig ansehen. Es wäre auch unfair, so sagen, so denkt ihr, und das ist Unsinn, also muß ich Frage die beantworten lassen, die Gender nicht für Unsinn halten. Da kommt aber nichts. Jeder Genderbefürworter, der nicht in der Lage ist, diese zentrale Frage konkret und überzeugend zu beantworten, bestätigt mich in der Ansicht: Gender ist Unsinn.

Die These "Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal." ist für mich kein Argumentationstrick, sonder feste Überzeugung. Die These "Hosen sind Frauenkleidung." ist dagegen ein Argumentationstrick, weil ich sie nur dazu verwende die These: "Ein Rock ist Frauenkleidung, und deshalb für Männer untragbar." ad absurdum zu führen.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

Offline MAS

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Re: Röcke trage ich immer noch
« Antwort #35 am: 11.05.2016 08:03 »
Letzlich bestätigt diese Diskussion meine Kernthese: "Sobald man bei Gender konkret wird, kommt Unsinn raus." Warum kommt denn sonst auf die Frage, was nach Gender Mann bedeutet, keine konkrete Definition. Statt dessen wird versucht, mich als dumm darzustellen, weil ich es nicht ohne Definition kapiere. Auch andere Überredungstricks werden angewandt, und das Geschick, mit dem sie vorgetragen werden, zeigt schon einiges an Intelligenz. Nun glaube ich Gender soweit verstanden zu haben, daß ich weiß, daß nichts vernünftiges rauskommt, wenn man fragt, was nach Gender Mann bedeudet. Ich schreibe aber nicht hin, was nach meiner Ansicht nach Gender Mann bedeudet, weil es nicht meine Sache ist, das zu klären, sondern lasse das die machen, die Gender als vernünftig ansehen. Es wäre auch unfair, so sagen, so denkt ihr, und das ist Unsinn, also muß ich Frage die beantworten lassen, die Gender nicht für Unsinn halten. Da kommt aber nichts. Jeder Genderbefürworter, der nicht in der Lage ist, diese zentrale Frage konkret und überzeugend zu beantworten, bestätigt mich in der Ansicht: Gender ist Unsinn.

Die These "Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal." ist für mich kein Argumentationstrick, sonder feste Überzeugung. Die These "Hosen sind Frauenkleidung." ist dagegen ein Argumentationstrick, weil ich sie nur dazu verwende die These: "Ein Rock ist Frauenkleidung, und deshalb für Männer untragbar." ad absurdum zu führen.

Gruß,
Jo

Lieber Jo,

wenn Du halt ein Begriffsfundamentalist bist, kann ich daran wohl nichts ändern.

Für mich ist ein Rock auch kein Geschlechtsmerkmal, da sind wir uns einig. Aber ich toleriere, dass er für manche eines ist, solange sie nicht von mir verlangen, es auch so zu sehen. Du scheinst mir dagegen alle dazu zwingen zu wollen, Deine Definition auch für sich zu übernehmen, weil Du nicht damit leben kannst, dass Menschen unterschiedliche Ansichten haben.

LG, Michael
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androgyn

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Re: Röcke trage ich immer noch
« Antwort #36 am: 11.05.2016 08:41 »
Hallo Jo,

um den Begriff Gender mal genauer auseinander zunehmen bediene ich mich mal bei Transsexuellen.

In dem Wort Transsexuell steckt das Wort sexual drin. Im englischen wird das auch als Transsexual bezeichnet.
Auf deutsch heißt das nichts anderes als transgeschlechtlich, was mit dem Geburtsgeschlecht verbunden ist.

Transgender dagegen bezeichnet das soziale Geschlecht bei Personen. Hier steckt das Wort gender drin, was nicht an das Geburtsgeschlecht verbunden ist.

Kurz lässt sich zusammenfassen. Sex bezeichnet immer das genetisch biologische Geschlecht und Gender ist das soziale Geschlecht. Also Bewegungen, Stimme, Kleidung etc.

Warum kommt denn sonst auf die Frage, was nach Gender Mann bedeutet, keine konkrete Definition.
Mann ist laut Genderdefintion jeder, der nicht weiblich aussieht. Die bösen Emanzen werden auch als Mannsweiber beschimpft, weil sie nicht dem klassischen Frauenschema entsprechen. Und femininen Männern wird ihr Mannsein aberkannt und als Tucke bezeichnet. Im Klartext. Kurze Haare, Bart, maskuline Gangart, kräftige Oberarme, tiefe Stimme definiert einen Mann. Nun ist es aber so, wie du auch richtig sagst, dass Männer keinen Bart haben müssen und lange Haare haben können um noch als Mann betrachtet zu werden. Das funktioniert aber nur solange wie sich männlicher Kleidungsstücke bedienen. Also Hosen tragen und Funktionskleidung die männlich konnotiert ist. Wenn eine Bluse und Rock dazu kommt, wird einem Mann der Status Mann abgesprochen.

Nun glaube ich Gender soweit verstanden zu haben, daß ich weiß, daß nichts vernünftiges rauskommt, wenn man fragt, was nach Gender Mann bedeudet.
Ziehe eine Frau maskulin an und verpass ihr einen Kurzhaarschnitt. Die meisten Leute werden sie mit ihn verwechseln. So funktioniert Gender.

Jeder Genderbefürworter, der nicht in der Lage ist, diese zentrale Frage konkret und überzeugend zu beantworten, bestätigt mich in der Ansicht: Gender ist Unsinn.
Gender ist Performance.

Die These "Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal." ist für mich kein Argumentationstrick, sonder feste Überzeugung.
Jede Kleidung ist eine leere Hülle, der es im Prinzip egal ist, von wem sie getragen wird. Kleidung dient aber als sekundäres Geschlechtsmerkmal.

Die These "Hosen sind Frauenkleidung." ist dagegen ein Argumentationstrick, weil ich sie nur dazu verwende die These: "Ein Rock ist Frauenkleidung, und deshalb für Männer untragbar." ad absurdum zu führen.
Das ist zum Beispiel ein Genderargument von dir. Du kannst nicht gleichzeitig behaupten Röcke seien geschlechtsneutral und im Gegenzug seien Hosen Frauenkleidung. Die Meinung werden mit dir die wenigsten Männer teilen. Ich weiß wie du das meinst, mit dem ad absurdum drehen. Das Gegenargument wird dir aber entgegenschlagen, Frauenhosen sind für die meisten Männer tatsächlich untragbar, weil sie nicht genügend Platz bieten aber keine Männerhosen. Wenn du sagst, Hosen seien für Männer untragbar, dann haben Männer genau die Hosen im Kopf, die sie tragen. Hosen für Männer und keine Frauenhosen.

Offline Ce_Jäger

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Re: Röcke trage ich immer noch
« Antwort #37 am: 11.05.2016 12:04 »
mahlzeit zusammen,

mal eine kleine Grundsatzfrage aufgedröselt:



[...]
Kurz lässt sich zusammenfassen. Sex bezeichnet immer das genetisch biologische Geschlecht und Gender ist das soziale Geschlecht. Also Bewegungen, Stimme, Kleidung etc.

Warum kommt denn sonst auf die Frage, was nach Gender Mann bedeutet, keine konkrete Definition.
Mann ist laut Genderdefintion jeder, der nicht weiblich aussieht.

<< und was ist weiblich?

Die bösen Emanzen werden auch als Mannsweiber beschimpft, weil sie nicht dem klassischen Frauenschema entsprechen.

<< das ist ja völlig gestrig! Diesen Vorwurf kenne ich nur aus Geschichtsbücher oder von Omas erzählungen...


Und femininen Männern wird ihr Mannsein aberkannt und als Tucke bezeichnet.

<< hm. nein. zumindest in meinem Millieu nicht...

Im Klartext. Kurze Haare, Bart, maskuline Gangart, kräftige Oberarme, tiefe Stimme definiert einen Mann.

<< das soll die "aktuelle" Genderdefinition sein? - oder ist das deine muntere oder launische Vermutung?

Nun ist es aber so, wie du auch richtig sagst, dass Männer keinen Bart haben müssen und lange Haare haben können um noch als Mann betrachtet zu werden.

<< da reitest du, rock aktiv, dich aber irgendwie in eine selbstgebaute zwickmühle? ;)


Das funktioniert aber nur solange wie sich männlicher Kleidungsstücke bedienen.

<< aha. klingt für mich eher nach 'persönlicher Enttäuschung' als an 'offizielle Definition'.


Also Hosen tragen und Funktionskleidung die männlich konnotiert ist. Wenn eine Bluse und Rock dazu kommt, wird einem Mann der Status Mann abgesprochen.

<< also zumindest bezüglich Rock kann ich das nicht bestätigen.

Nun glaube ich Gender soweit verstanden zu haben, daß ich weiß, daß nichts vernünftiges rauskommt, wenn man fragt, was nach Gender Mann bedeudet.
Ziehe eine Frau maskulin an und verpass ihr einen Kurzhaarschnitt. Die meisten Leute werden sie mit ihn verwechseln. So funktioniert Gender.

<< ist mir noch nie aufgefallen. ergo: Jo hat recht?



Jeder Genderbefürworter, der nicht in der Lage ist, diese zentrale Frage konkret und überzeugend zu beantworten, bestätigt mich in der Ansicht: Gender ist Unsinn.
Gender ist Performance.

<< Performance ist ein BUZZWORD...

Die These "Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal." ist für mich kein Argumentationstrick, sonder feste Überzeugung.
Jede Kleidung ist eine leere Hülle, der es im Prinzip egal ist, von wem sie getragen wird. Kleidung dient aber als sekundäres Geschlechtsmerkmal.

<< sekundäres Geschlechtsmerkmal ist mMn Brüste... also irgendwie nicht klar was du willst. "Kleidung dient aber als sekundäres Geschlechtsmerkmal." ist schlichtweg falsch solange bis das gegenteil argumentativ begründet worden ist.


Die These "Hosen sind Frauenkleidung." ist dagegen ein Argumentationstrick, weil ich sie nur dazu verwende die These: "Ein Rock ist Frauenkleidung, und deshalb für Männer untragbar." ad absurdum zu führen.
Das ist zum Beispiel ein Genderargument von dir. Du kannst nicht gleichzeitig behaupten Röcke seien geschlechtsneutral und im Gegenzug seien Hosen Frauenkleidung.


<< doch, hat er doch nachvollziehbar begründet. Grundaussage von Jo: normale Kleidung hat kein Geschlechtsmerkmal - alles weitere darüberhinaus sind Rhetorische Stilmittel um andere zum nachdenken anzuregen, scheinbar nicht immer erfolgreich?



Die Meinung werden mit dir die wenigsten Männer teilen. Ich weiß wie du das meinst, mit dem ad absurdum drehen. Das Gegenargument wird dir aber entgegenschlagen, Frauenhosen sind für die meisten Männer tatsächlich untragbar, weil sie nicht genügend Platz bieten aber keine Männerhosen. Wenn du sagst, Hosen seien für Männer untragbar, dann haben Männer genau die Hosen im Kopf, die sie tragen. Hosen für Männer und keine Frauenhosen.

egal.

aber um einfach mal nachzufragen:
was ist denn nun die "offizielle Genderdefinition" nach der "man" sich heutzutage zu richten hat?
(also diese "offizielle" nach der europäische Vorgaben und Gesetze gemacht werden!)


 Die bösen Emanzen werden auch als Mannsweiber beschimpft, weil sie nicht dem klassischen Frauenschema entsprechen.[/quote]

<< das ist ja völlig gestrig! Diesen Vorwurf kenne ich nur aus Geschichtsbücher oder von Omas erzählungen...


Und femininen Männern wird ihr Mannsein aberkannt und als Tucke bezeichnet.

<< hm. nein. zumindest in meinem Millieu nicht...

Im Klartext. Kurze Haare, Bart, maskuline Gangart, kräftige Oberarme, tiefe Stimme definiert einen Mann.

<< das soll die "aktuelle" Genderdefinition sein? - oder ist das deine muntere oder launische Vermutung?

Nun ist es aber so, wie du auch richtig sagst, dass Männer keinen Bart haben müssen und lange Haare haben können um noch als Mann betrachtet zu werden.

<< da reitest du, rock aktiv, dich aber irgendwie in eine selbstgebaute zwickmühle? ;)


Das funktioniert aber nur solange wie sich männlicher Kleidungsstücke bedienen.

<< aha. klingt für mich eher nach 'persönlicher Enttäuschung' als an 'offizielle Definition'.


Also Hosen tragen und Funktionskleidung die männlich konnotiert ist. Wenn eine Bluse und Rock dazu kommt, wird einem Mann der Status Mann abgesprochen.

<< also zumindest bezüglich Rock kann ich das nicht bestätigen.

Nun glaube ich Gender soweit verstanden zu haben, daß ich weiß, daß nichts vernünftiges rauskommt, wenn man fragt, was nach Gender Mann bedeudet.
Ziehe eine Frau maskulin an und verpass ihr einen Kurzhaarschnitt. Die meisten Leute werden sie mit ihn verwechseln. So funktioniert Gender.

<< ist mir noch nie aufgefallen. ergo: Jo hat recht?



Jeder Genderbefürworter, der nicht in der Lage ist, diese zentrale Frage konkret und überzeugend zu beantworten, bestätigt mich in der Ansicht: Gender ist Unsinn.
Gender ist Performance.

<< Performance ist ein BUZZWORD...

Die These "Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal." ist für mich kein Argumentationstrick, sonder feste Überzeugung.
Jede Kleidung ist eine leere Hülle, der es im Prinzip egal ist, von wem sie getragen wird. Kleidung dient aber als sekundäres Geschlechtsmerkmal.

<< sekundäres Geschlechtsmerkmal ist mMn Brüste... also irgendwie nicht klar was du willst. "Kleidung dient aber als sekundäres Geschlechtsmerkmal." ist schlichtweg falsch solange bis das gegenteil argumentativ begründet worden ist.


Die These "Hosen sind Frauenkleidung." ist dagegen ein Argumentationstrick, weil ich sie nur dazu verwende die These: "Ein Rock ist Frauenkleidung, und deshalb für Männer untragbar." ad absurdum zu führen.
Das ist zum Beispiel ein Genderargument von dir. Du kannst nicht gleichzeitig behaupten Röcke seien geschlechtsneutral und im Gegenzug seien Hosen Frauenkleidung.


<< doch, hat er doch nachvollziehbar begründet. Grundaussage von Jo: normale Kleidung hat kein Geschlechtsmerkmal - alles weitere darüberhinaus sind Rhetorische Stilmittel um andere zum nachdenken anzuregen, scheinbar nicht immer erfolgreich?



Die Meinung werden mit dir die wenigsten Männer teilen. Ich weiß wie du das meinst, mit dem ad absurdum drehen. Das Gegenargument wird dir aber entgegenschlagen, Frauenhosen sind für die meisten Männer tatsächlich untragbar, weil sie nicht genügend Platz bieten aber keine Männerhosen. Wenn du sagst, Hosen seien für Männer untragbar, dann haben Männer genau die Hosen im Kopf, die sie tragen. Hosen für Männer und keine Frauenhosen.

egal.

aber um einfach mal nachzufragen:
was ist denn nun die "offizielle Genderdefinition" nach der "man" sich heutzutage zu richten hat?
(also diese "offizielle" nach der europäische Vorgaben und Gesetze gemacht werden!)


Ich persönlich halte von "Gender Mainstreaming" sehr wenig.
Da ES nicht klar formuliert ist was ES ist, besteht die Gefahr der Willkür. Quasi alternativlose Familienzerstörung.
Insofern sehe ich "GenderMainstreaming" nicht besser als ESM, TTIP oder frühsexuelle Kinderabrichtung - ach ne, das ist ja Teil des GenderMainstreaming...

insofern bin ich auch der Meinung:
Letzlich bestätigt diese Diskussion meine Kernthese: "Sobald man bei Gender konkret wird, kommt Unsinn raus."
[...]
Gruß,
Jo

ebenso Grüße
Ce.

...ob Hose oder Rock - was sollte es denn für einen Unterschied für mich machen?

Offline MAS

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Re: Röcke trage ich immer noch
« Antwort #38 am: 11.05.2016 16:14 »
Hallo zusammen,

wenn "Gender" das soziale Geschlecht meint und "sozial" "gesellschaftlich" meint, gilt in Bezug auf Gender als männlich oder als weiblich, was die Gesellschaft als männlich oder als weiblich ansieht. Das wechselt daher von Gesellschaft zu Gesellschaft, und zwar zeitlich wie räumlich. D.h. die Definitionen sind abhängig davon, von welcher Gesellschaft wir reden, z.B. von der deutschen Gesellschaft im Jahr 2016 oder im Jahr 1870 oder der britischen oder der japanischen oder der arabischen usw. auch jeweils zu welcher Zeit usw. usf.

LG!
Michael
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androgyn

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Re: Röcke trage ich immer noch
« Antwort #39 am: 11.05.2016 19:58 »
Mann ist laut Genderdefintion jeder, der nicht weiblich aussieht.

<< und was ist weiblich?
Alles was keine Männer haben oder verwenden.

Die bösen Emanzen werden auch als Mannsweiber beschimpft, weil sie nicht dem klassischen Frauenschema entsprechen.

<< das ist ja völlig gestrig! Diesen Vorwurf kenne ich nur aus Geschichtsbücher oder von Omas erzählungen...
Werf einfach mal einen Blick in Diskussionen wo es um Feminismus oder Gendermainstreaming geht.

Und femininen Männern wird ihr Mannsein aberkannt und als Tucke bezeichnet.

<< hm. nein. zumindest in meinem Millieu nicht...
Ich wurde im Netz schon als halbe Frau betitelt und dass ich Schande bringen würde.
Schlappschwanz, Pussy usw. sind so gern benutze Wörter, um Männer auf Kosten der Frauen abzuwerten.

Im Klartext. Kurze Haare, Bart, maskuline Gangart, kräftige Oberarme, tiefe Stimme definiert einen Mann.

<< das soll die "aktuelle" Genderdefinition sein? - oder ist das deine muntere oder launische Vermutung?
Nicht meine Vermutung, sondern meine Erfahrung die ich auch schon durch andere festgestellt habe.
"Die junge Frau möchte durch", "Der Bus kommt gleich, gute Frau" Passiert dir das als Mann, der wie einer aussieht?
Oder letztens die Enkelin meiner Nachbarin "Du siehst aus wie eine schöne Frau"

Nun ist es aber so, wie du auch richtig sagst, dass Männer keinen Bart haben müssen und lange Haare haben können um noch als Mann betrachtet zu werden.

<< da reitest du, rock aktiv, dich aber irgendwie in eine selbstgebaute zwickmühle? ;)
Naja, bei mir kommt ja manchmal noch Lippenstift und Schmuck und so Zeug dazu. Schon hast du laut Außenwahrnehmung deine soziale Geschlechterrolle gewechselt. ;)

Das funktioniert aber nur solange wie sich männlicher Kleidungsstücke bedienen.

<< aha. klingt für mich eher nach 'persönlicher Enttäuschung' als an 'offizielle Definition'.
Was für eine Enttäuschung? Es ist meine Erfahrung wie mich die Leute wahrnehmen und sehen. Dadurch habe ich das erste mal richtig begriffen was Gender eigentlich ist und was es bewirkt.

Also Hosen tragen und Funktionskleidung die männlich konnotiert ist. Wenn eine Bluse und Rock dazu kommt, wird einem Mann der Status Mann abgesprochen.

<< also zumindest bezüglich Rock kann ich das nicht bestätigen.
Ich kenne deine Röcke nicht. Von dir kennt man ja auch kein Bild.
Die Menschen hängen sich nicht unbedingt an einem bestimmten Kleidungsstück auf.
Würdest du nur Stöckelschuhe tragen, würde dich auch jeder als Mann wahrnehmen.
Sobald du aber gewisse Attribute hast und das noch mit Mitteln unterstreichst, die eigentlich nur Frauen verwenden, bist ruck-zuck eine Frau in den Augen der anderen. Im schlimmsten Fall eine misslungene.

Nun glaube ich Gender soweit verstanden zu haben, daß ich weiß, daß nichts vernünftiges rauskommt, wenn man fragt, was nach Gender Mann bedeudet.
Ziehe eine Frau maskulin an und verpass ihr einen Kurzhaarschnitt. Die meisten Leute werden sie mit ihn verwechseln. So funktioniert Gender.

<< ist mir noch nie aufgefallen. ergo: Jo hat recht?
[/quote]
http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/abschlussball-in-den-usa-schuelerin-im-smoking-muss-gehen-a-1091453.html

Jeder Genderbefürworter, der nicht in der Lage ist, diese zentrale Frage konkret und überzeugend zu beantworten, bestätigt mich in der Ansicht: Gender ist Unsinn.
Gender ist Performance.

<< Performance ist ein BUZZWORD...
Was ist ein Buzzword? Auch du performanced dein Geschlecht. Jeder.

Die These "Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal." ist für mich kein Argumentationstrick, sonder feste Überzeugung.
Jede Kleidung ist eine leere Hülle, der es im Prinzip egal ist, von wem sie getragen wird. Kleidung dient aber als sekundäres Geschlechtsmerkmal.

<< sekundäres Geschlechtsmerkmal ist mMn Brüste... also irgendwie nicht klar was du willst. "Kleidung dient aber als sekundäres Geschlechtsmerkmal." ist schlichtweg falsch solange bis das gegenteil argumentativ begründet worden ist.
In den meisten Fällen sieht man aber keine nackten Brüste oder die Vulva oder die Nudel.
In unserer Hochkultur haben sich geschlechtspezifische Kleidungsstücke herausentwickelt und wurden vom Menschen mit der Symbolik sekundärer Geschlechtsmerkmale aufgeladen. Eine Frau, die sich nicht am Körper epiliert, ist nicht so verschieden von einem Mann gleichen Alters. In solchen Situation müsste man wahrscheinlich nach dem Geschlecht erst fragen.

Die These "Hosen sind Frauenkleidung." ist dagegen ein Argumentationstrick, weil ich sie nur dazu verwende die These: "Ein Rock ist Frauenkleidung, und deshalb für Männer untragbar." ad absurdum zu führen.
Das ist zum Beispiel ein Genderargument von dir. Du kannst nicht gleichzeitig behaupten Röcke seien geschlechtsneutral und im Gegenzug seien Hosen Frauenkleidung.


<< doch, hat er doch nachvollziehbar begründet. Grundaussage von Jo: normale Kleidung hat kein Geschlechtsmerkmal - alles weitere darüberhinaus sind Rhetorische Stilmittel um andere zum nachdenken anzuregen, scheinbar nicht immer erfolgreich?
Was ist denn normale und unnormale Kleidung?
Die Leute wollen nicht darüber nachdenken und schon gar nicht damit genervt werden. Für sie ist klar, was Frauen anziehen und was Männer anzuziehen haben. Sie respektieren zwar Abweichungen, finden es aber nicht unbedingt ästhetisch.

Die Meinung werden mit dir die wenigsten Männer teilen. Ich weiß wie du das meinst, mit dem ad absurdum drehen. Das Gegenargument wird dir aber entgegenschlagen, Frauenhosen sind für die meisten Männer tatsächlich untragbar, weil sie nicht genügend Platz bieten aber keine Männerhosen. Wenn du sagst, Hosen seien für Männer untragbar, dann haben Männer genau die Hosen im Kopf, die sie tragen. Hosen für Männer und keine Frauenhosen.

egal.
Ich habe mal die wörtliche Aussage rausgekramt. "Ich ziehe Hosen an, die für mein Geschlecht gemacht sind. Du ziehst Sachen an, die für Frauen gemacht sind."

aber um einfach mal nachzufragen:
was ist denn nun die "offizielle Genderdefinition" nach der "man" sich heutzutage zu richten hat?
(also diese "offizielle" nach der europäische Vorgaben und Gesetze gemacht werden!)
puuhhh....das ist ein sehr philophisches und breites Thema.. also gut.. Genderismus wird ja gerne als Ideologie bezeichnet und neben dem Feminismus die Schuld an der Zerstörung traditioneller Familien gegeben und dass irgendwann nur noch Neutrums rumlaufen. Arne Hofman äußert sich folgend zur Gendertheorie:
Zitat
Sie ist eine Ideologie und damit ein Instrument der Macht. Die staatliche Verordnung dieser Ideologie hat wenig mit Geschlechtergerechtigkeit zu tun, sondern vielmehr mit Umerziehung und der Einübung in die überkommene Ideologie des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie stellt eine ideologische Anpassung an den alle Lebensbereiche durchdringenden Kapitalismus dar. Es handelt sich hier nicht um eine offene politische Diskussion und schon gar nicht um Wissenschaft. Eine gewisse Ähnlichkeit ergibt sich mit dem Marxismus-Leninismus in der DDR.

Der Begriff Gender selbst, wurde erstmals in der Medizin in der Forschung mit Intersexuellen in den 1960er Jahren verwendet.
https://www.uni-bielefeld.de/gendertexte/gender.html

Judith Butler ging sogar einen Schritt weiter und definiert Gender folgend:
Geschlecht ist ein soziales Konstrukt. Es sei Willkür, wenn Menschen nach ihren Geschlechtsteilen sortiert werden, genauso gut könne man die Größe nehmen oder die Haarfarbe. Die seien genauso wichtig oder unwichtig.

In der Psychologie spricht man von Skripts. In der Agnes-Studie wurde deutlich, dass es zu Praktiken der Her- und Darstellung des Geschlechts im täglichen Leben kommt, die unbemerkt in Alltagsroutinen reproduziert werden. Das Geschlecht drückt sich nicht einfach nur aus, sondern es wird als Rolle kulturell hergestellt.
http://www.gender-glossar.de/de/glossar/item/8-garfinkels-agnes-studie
http://www.gender-glossar.de/de/glossar/item/20-garfinkels-agnes-studie

Butler geht davon aus, dass Identitätskategorien wie „die Frau“ keine neutralen Beschreibungen oder gar natürliche Kategorien sind. Sie sind als normative soziale Setzungen zu verstehen, da sie das beschreiben, was sie zugleich hervorbringen.

Die performative Herstellung von Geschlecht beginnt laut Judith Butler mit der Aussage der Hebamme: "Dies ist ein Junge" oder "Dies ist ein Mädchen" als performativer Akt, d.h. die Hebamme stellt das Geschlecht nicht fest, sondern bestimmt es mit jedem Sprechakt, wo das Geschlecht erst in diesem Moment hergestellt wird; denn das Geschlecht, so Butler, sei nichts anderes als die Wiederholung von entsprechenden Sprechakten und Festschreibungen. Eine ständig wiederholte Anrufung als Mädchen oder Frau verfestigt diese Identität dann.

Diese Bedeutungen seien unendlichen kulturellen Veränderungs- und Verschiebungsprozessen unterworfen, die je nach historischem Kontext verschiedene Bedeutungen haben. Diese Bedeutungen konstituieren sich innerhalb der Sprache. Dies nennt Butler die Performativität von Geschlecht. Sie geht davon aus, dass diskursive Prozesse Geschlecht überhaupt erst hervorbringen und materialisieren. Ein System der heterosexuellen Zweigeschlechtigkeit wird permanent erzeugt und dadurch gleichzeitig festgeschrieben und materialisiert. Diese Hervorbringung von Identitäten innerhalb einer heteronormativen Zweigeschlechtigkeit geht mit den Prozessen des Verwerfens abweichender Identitäten einher.

Noja, für den Normalbürger hört sich das alles sehr abgehoben und böse an.

Offline DesigualHarry

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Re: Röcke trage ich immer noch
« Antwort #40 am: 11.05.2016 20:32 »
Hallo!

Ich finde das "performanced" sehr treffend.... Für mich geht es beim Rocktragen vor allem darum mit dieser Kleidung zu "spielen"... Das mit dem ganzen Genderkram interessiert mich überhaupt nicht.

Das was ich so toll finde ist wenn Leute wie etwa eine Madonna, Cyndie Lauper, David Bowie, Prince oder aber auch ein Bruce Springsteen in den  80ern was Darstellen und dazu stehen... Die ziehen einfach ihr Ding durch, bis irgendwelche Psychologen das ganze "Definieren" müssen.... Plötzlich tauchen Fragen auf, die dazu führen dass man den Spaß an der ganzen Sache verliert, und sich in einer Welt wiederfindet wo alle nur mehr schwarz tragen....

Offline high4all

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Re: Röcke trage ich immer noch
« Antwort #41 am: 11.05.2016 22:04 »
Und ich will einfach meine Röcke und Kleider tragen. Mehr nicht.
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Offline MAS

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Re: Röcke trage ich immer noch
« Antwort #42 am: 12.05.2016 00:00 »
Mann ist laut Genderdefintion jeder, der nicht weiblich aussieht.

<< und was ist weiblich?
Alles was keine Männer haben oder verwenden.

Die bösen Emanzen werden auch als Mannsweiber beschimpft, weil sie nicht dem klassischen Frauenschema entsprechen.

<< das ist ja völlig gestrig! Diesen Vorwurf kenne ich nur aus Geschichtsbücher oder von Omas erzählungen...
Werf einfach mal einen Blick in Diskussionen wo es um Feminismus oder Gendermainstreaming geht.

Und femininen Männern wird ihr Mannsein aberkannt und als Tucke bezeichnet.

<< hm. nein. zumindest in meinem Millieu nicht...
Ich wurde im Netz schon als halbe Frau betitelt und dass ich Schande bringen würde.
Schlappschwanz, Pussy usw. sind so gern benutze Wörter, um Männer auf Kosten der Frauen abzuwerten.

Im Klartext. Kurze Haare, Bart, maskuline Gangart, kräftige Oberarme, tiefe Stimme definiert einen Mann.

<< das soll die "aktuelle" Genderdefinition sein? - oder ist das deine muntere oder launische Vermutung?
Nicht meine Vermutung, sondern meine Erfahrung die ich auch schon durch andere festgestellt habe.
"Die junge Frau möchte durch", "Der Bus kommt gleich, gute Frau" Passiert dir das als Mann, der wie einer aussieht?
Oder letztens die Enkelin meiner Nachbarin "Du siehst aus wie eine schöne Frau"

Nun ist es aber so, wie du auch richtig sagst, dass Männer keinen Bart haben müssen und lange Haare haben können um noch als Mann betrachtet zu werden.

<< da reitest du, rock aktiv, dich aber irgendwie in eine selbstgebaute zwickmühle? ;)
Naja, bei mir kommt ja manchmal noch Lippenstift und Schmuck und so Zeug dazu. Schon hast du laut Außenwahrnehmung deine soziale Geschlechterrolle gewechselt. ;)

Das funktioniert aber nur solange wie sich männlicher Kleidungsstücke bedienen.

<< aha. klingt für mich eher nach 'persönlicher Enttäuschung' als an 'offizielle Definition'.
Was für eine Enttäuschung? Es ist meine Erfahrung wie mich die Leute wahrnehmen und sehen. Dadurch habe ich das erste mal richtig begriffen was Gender eigentlich ist und was es bewirkt.

Also Hosen tragen und Funktionskleidung die männlich konnotiert ist. Wenn eine Bluse und Rock dazu kommt, wird einem Mann der Status Mann abgesprochen.

<< also zumindest bezüglich Rock kann ich das nicht bestätigen.
Ich kenne deine Röcke nicht. Von dir kennt man ja auch kein Bild.
Die Menschen hängen sich nicht unbedingt an einem bestimmten Kleidungsstück auf.
Würdest du nur Stöckelschuhe tragen, würde dich auch jeder als Mann wahrnehmen.
Sobald du aber gewisse Attribute hast und das noch mit Mitteln unterstreichst, die eigentlich nur Frauen verwenden, bist ruck-zuck eine Frau in den Augen der anderen. Im schlimmsten Fall eine misslungene.

Nun glaube ich Gender soweit verstanden zu haben, daß ich weiß, daß nichts vernünftiges rauskommt, wenn man fragt, was nach Gender Mann bedeudet.
Ziehe eine Frau maskulin an und verpass ihr einen Kurzhaarschnitt. Die meisten Leute werden sie mit ihn verwechseln. So funktioniert Gender.

<< ist mir noch nie aufgefallen. ergo: Jo hat recht?
http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/abschlussball-in-den-usa-schuelerin-im-smoking-muss-gehen-a-1091453.html

Jeder Genderbefürworter, der nicht in der Lage ist, diese zentrale Frage konkret und überzeugend zu beantworten, bestätigt mich in der Ansicht: Gender ist Unsinn.
Gender ist Performance.

<< Performance ist ein BUZZWORD...
Was ist ein Buzzword? Auch du performanced dein Geschlecht. Jeder.

Die These "Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal." ist für mich kein Argumentationstrick, sonder feste Überzeugung.
Jede Kleidung ist eine leere Hülle, der es im Prinzip egal ist, von wem sie getragen wird. Kleidung dient aber als sekundäres Geschlechtsmerkmal.

<< sekundäres Geschlechtsmerkmal ist mMn Brüste... also irgendwie nicht klar was du willst. "Kleidung dient aber als sekundäres Geschlechtsmerkmal." ist schlichtweg falsch solange bis das gegenteil argumentativ begründet worden ist.
In den meisten Fällen sieht man aber keine nackten Brüste oder die Vulva oder die Nudel.
In unserer Hochkultur haben sich geschlechtspezifische Kleidungsstücke herausentwickelt und wurden vom Menschen mit der Symbolik sekundärer Geschlechtsmerkmale aufgeladen. Eine Frau, die sich nicht am Körper epiliert, ist nicht so verschieden von einem Mann gleichen Alters. In solchen Situation müsste man wahrscheinlich nach dem Geschlecht erst fragen.

Die These "Hosen sind Frauenkleidung." ist dagegen ein Argumentationstrick, weil ich sie nur dazu verwende die These: "Ein Rock ist Frauenkleidung, und deshalb für Männer untragbar." ad absurdum zu führen.
Das ist zum Beispiel ein Genderargument von dir. Du kannst nicht gleichzeitig behaupten Röcke seien geschlechtsneutral und im Gegenzug seien Hosen Frauenkleidung.


<< doch, hat er doch nachvollziehbar begründet. Grundaussage von Jo: normale Kleidung hat kein Geschlechtsmerkmal - alles weitere darüberhinaus sind Rhetorische Stilmittel um andere zum nachdenken anzuregen, scheinbar nicht immer erfolgreich?
Was ist denn normale und unnormale Kleidung?
Die Leute wollen nicht darüber nachdenken und schon gar nicht damit genervt werden. Für sie ist klar, was Frauen anziehen und was Männer anzuziehen haben. Sie respektieren zwar Abweichungen, finden es aber nicht unbedingt ästhetisch.

Die Meinung werden mit dir die wenigsten Männer teilen. Ich weiß wie du das meinst, mit dem ad absurdum drehen. Das Gegenargument wird dir aber entgegenschlagen, Frauenhosen sind für die meisten Männer tatsächlich untragbar, weil sie nicht genügend Platz bieten aber keine Männerhosen. Wenn du sagst, Hosen seien für Männer untragbar, dann haben Männer genau die Hosen im Kopf, die sie tragen. Hosen für Männer und keine Frauenhosen.

egal.
Ich habe mal die wörtliche Aussage rausgekramt. "Ich ziehe Hosen an, die für mein Geschlecht gemacht sind. Du ziehst Sachen an, die für Frauen gemacht sind."

aber um einfach mal nachzufragen:
was ist denn nun die "offizielle Genderdefinition" nach der "man" sich heutzutage zu richten hat?
(also diese "offizielle" nach der europäische Vorgaben und Gesetze gemacht werden!)
puuhhh....das ist ein sehr philophisches und breites Thema.. also gut.. Genderismus wird ja gerne als Ideologie bezeichnet und neben dem Feminismus die Schuld an der Zerstörung traditioneller Familien gegeben und dass irgendwann nur noch Neutrums rumlaufen. Arne Hofman äußert sich folgend zur Gendertheorie:
Zitat
Sie ist eine Ideologie und damit ein Instrument der Macht. Die staatliche Verordnung dieser Ideologie hat wenig mit Geschlechtergerechtigkeit zu tun, sondern vielmehr mit Umerziehung und der Einübung in die überkommene Ideologie des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie stellt eine ideologische Anpassung an den alle Lebensbereiche durchdringenden Kapitalismus dar. Es handelt sich hier nicht um eine offene politische Diskussion und schon gar nicht um Wissenschaft. Eine gewisse Ähnlichkeit ergibt sich mit dem Marxismus-Leninismus in der DDR.

Der Begriff Gender selbst, wurde erstmals in der Medizin in der Forschung mit Intersexuellen in den 1960er Jahren verwendet.
https://www.uni-bielefeld.de/gendertexte/gender.html

Judith Butler ging sogar einen Schritt weiter und definiert Gender folgend:
Geschlecht ist ein soziales Konstrukt. Es sei Willkür, wenn Menschen nach ihren Geschlechtsteilen sortiert werden, genauso gut könne man die Größe nehmen oder die Haarfarbe. Die seien genauso wichtig oder unwichtig.

In der Psychologie spricht man von Skripts. In der Agnes-Studie wurde deutlich, dass es zu Praktiken der Her- und Darstellung des Geschlechts im täglichen Leben kommt, die unbemerkt in Alltagsroutinen reproduziert werden. Das Geschlecht drückt sich nicht einfach nur aus, sondern es wird als Rolle kulturell hergestellt.
http://www.gender-glossar.de/de/glossar/item/8-garfinkels-agnes-studie
http://www.gender-glossar.de/de/glossar/item/20-garfinkels-agnes-studie

Butler geht davon aus, dass Identitätskategorien wie „die Frau“ keine neutralen Beschreibungen oder gar natürliche Kategorien sind. Sie sind als normative soziale Setzungen zu verstehen, da sie das beschreiben, was sie zugleich hervorbringen.

Die performative Herstellung von Geschlecht beginnt laut Judith Butler mit der Aussage der Hebamme: "Dies ist ein Junge" oder "Dies ist ein Mädchen" als performativer Akt, d.h. die Hebamme stellt das Geschlecht nicht fest, sondern bestimmt es mit jedem Sprechakt, wo das Geschlecht erst in diesem Moment hergestellt wird; denn das Geschlecht, so Butler, sei nichts anderes als die Wiederholung von entsprechenden Sprechakten und Festschreibungen. Eine ständig wiederholte Anrufung als Mädchen oder Frau verfestigt diese Identität dann.

Diese Bedeutungen seien unendlichen kulturellen Veränderungs- und Verschiebungsprozessen unterworfen, die je nach historischem Kontext verschiedene Bedeutungen haben. Diese Bedeutungen konstituieren sich innerhalb der Sprache. Dies nennt Butler die Performativität von Geschlecht. Sie geht davon aus, dass diskursive Prozesse Geschlecht überhaupt erst hervorbringen und materialisieren. Ein System der heterosexuellen Zweigeschlechtigkeit wird permanent erzeugt und dadurch gleichzeitig festgeschrieben und materialisiert. Diese Hervorbringung von Identitäten innerhalb einer heteronormativen Zweigeschlechtigkeit geht mit den Prozessen des Verwerfens abweichender Identitäten einher.

Noja, für den Normalbürger hört sich das alles sehr abgehoben und böse an.
[/quote]

Alle Achtung, Nico, Du hast Dich aber eingehend damit beschäftigt!

LG, Michael
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

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Offline Ce_Jäger

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Re: Röcke trage ich immer noch
« Antwort #43 am: 12.05.2016 16:06 »
[...]
Die These "Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal." ist für mich kein Argumentationstrick, sonder feste Überzeugung.
Jede Kleidung ist eine leere Hülle, der es im Prinzip egal ist, von wem sie getragen wird. Kleidung dient aber als sekundäres Geschlechtsmerkmal.

<< sekundäres Geschlechtsmerkmal ist mMn Brüste... also irgendwie nicht klar was du willst. "Kleidung dient aber als sekundäres Geschlechtsmerkmal." ist schlichtweg falsch solange bis das gegenteil argumentativ begründet worden ist.
In den meisten Fällen sieht man aber keine nackten Brüste oder die Vulva oder die Nudel.
In unserer Hochkultur haben sich geschlechtspezifische Kleidungsstücke herausentwickelt und wurden vom Menschen mit der Symbolik sekundärer Geschlechtsmerkmale aufgeladen. Eine Frau, die sich nicht am Körper epiliert, ist nicht so verschieden von einem Mann gleichen Alters. In solchen Situation müsste man wahrscheinlich nach dem Geschlecht erst fragen.
da vermischt du einiges...
"geschlechtsspezifisches Kleidungsstück" ist etwas anderes als "Geschlechtsmerkmal"

aber um einfach mal nachzufragen:
was ist denn nun die "offizielle Genderdefinition" nach der "man" sich heutzutage zu richten hat?
(also diese "offizielle" nach der europäische Vorgaben und Gesetze gemacht werden!)
puuhhh....das ist ein sehr philophisches und breites Thema.. [...] Arne Hofman äußert sich folgend zur Gendertheorie:
Zitat
Sie ist eine Ideologie und damit ein Instrument der Macht. Die staatliche Verordnung dieser Ideologie hat wenig mit Geschlechtergerechtigkeit [...]
[...]
Judith Butler ging sogar einen Schritt weiter und definiert Gender folgend:
Geschlecht ist ein soziales Konstrukt. Es sei Willkür, wenn Menschen nach ihren Geschlechtsteilen sortiert werden, genauso gut könne man die Größe nehmen oder die Haarfarbe. Die seien genauso wichtig oder unwichtig.
[...] unbemerkt in Alltagsroutinen reproduziert werden. Das Geschlecht drückt sich nicht einfach nur aus, sondern es wird als Rolle kulturell hergestellt.[...]
Butler geht davon aus, dass Identitätskategorien wie „die Frau“ keine neutralen Beschreibungen oder gar natürliche Kategorien sind. Sie sind als normative soziale Setzungen zu verstehen, da sie das beschreiben, was sie zugleich hervorbringen.

[...] laut Judith Butler mit der Aussage der Hebamme: "Dies ist ein Junge" oder "Dies ist ein Mädchen" als performativer Akt, d.h. die Hebamme stellt das Geschlecht nicht fest, sondern bestimmt es mit jedem Sprechakt, wo das Geschlecht erst in diesem Moment hergestellt wird; [...]

[...]Diese Hervorbringung von Identitäten innerhalb einer heteronormativen Zweigeschlechtigkeit geht mit den Prozessen des Verwerfens abweichender Identitäten einher.

Noja, für den Normalbürger hört sich das alles sehr abgehoben und böse an.
abgehoben und böse?
eher dass es verschiedene Ansichten über "Gender" gibt, die von unnötig bis gefährlich gehen.
Vielleicht wird es dich verwundern, aber der neueste Stand der Wissenschaft ist:
Mann und Frau sind nicht gleich.
Dass sie die gleichen Rechte haben (sollten) find ich ist eh klar.

Aber das "Gender" (insb. Gender Mainstreaming)  ein dehnbarer Begriff ohne klare Definition ist - das hast du quasi unfreiwillig nur bestätigt. (und was an sexueller Früherziehung so toll sein soll - also Kindergartenkinder zeigen(!) wie homosexuelle Männer einander penetrieren - da fehlt mir jegliches Verständnis für)



Aber was hat "Genderirgendwas" mit Rocktragen zu tun?
ich finde NULL.
ich bin nunmal keine Frau. Ich fühle mich nicht als Frau. Ich möchte nicht Frau werden. Ich will einfach nur ab und zu nach Lust und Laune ROCK tragen.
und da ein Rock ein geschlechtsneutrales Kleidungsstück ist sehe ich da erheblich weniger probleme als mit irgendwelcher Funktionswäsche die bei mir ohne Funktion wär... ;)
->
Und ich will einfach meine Röcke und Kleider tragen. Mehr nicht.
exakt :)


gruß
Ce.
...ob Hose oder Rock - was sollte es denn für einen Unterschied für mich machen?

Offline MAS

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Re: Röcke trage ich immer noch
« Antwort #44 am: 12.05.2016 16:34 »
Sagen wir mal so, lieber Ce, wenn Männer und Frauen gleich wären, bräuchten wir die ganze Genderdebatte nicht. Nur weil sie ungleich sind und demzufolge auch unterschiedliche Rollen in der Gesellschaft einnehmen (in traditionellen Gesellschaften zumeist unterschiedlicher in modernen weniger unterschiedlich) gibt es auch geschlechtsspezifische Kulturgegenstände, wie z.B. Kleidung. Dass die nicht immer gleich geschlechtsspezifisch sind, verdankt sich eben ihrer Abhängigkeit von gesellschaftlichen Veränderungen. In einer Gesellschaft gilt eine Hose als männlich, in einer anderen nicht, in einer ein Rock als weiblich, in einer anderen nicht. Das war jeweils mehrheitlich gilt, nennt man "Paradigma". In Bezug auf den Rock versuchen wir gerade, das Paradigma "Röcke sind Frauenkleidung" dahingehend zu verändern, dass irgendwann gilt "Röcke sind geschlechtsunpezifische Menschenkleidung". Das Ziel vorwegzunehmen indem man behauptet, es sei doch schon so, ist ein Mittel zum Zweck, das man benutzen kann. Das tue ich auch oft. 

Was soll ich aber machen, wenn jemand Röcke trägt, weil er oder sie sich darin weiblicher fühlt? Soll ich ihm*ihr das ausreden, verbieten, ihn*sie als Idioten*Idiotin bezeichnen? Ich denke nein. Ich muss meine Motivation, Röcke zu tragen, nicht anderen aufzwingen. Soll doch jede*r Röcke, Hosen oder was auch immer tragen, aus welcher Motivation auch immer, solange er*sie sonst niemandem damit schadet! Oder schadet es Dir oder sonst wem, wenn sich jemand im Rock weiblicher fühlt als in einer Hose?

Du suchst eindeutige Wortdefinitionen? Ja, das passt zu Dir. Du wirst sie nicht finden, außer Du erfindest sie Dir oder verabredest Dich mit Gleichgesinnten, und Ihr verwendet dann unter Euch Wörter in eindeutiger Semantik. Kann man machen. Nur wenn man dann über die Gruppengrenze hinaus kommunizieren will, wird es schwierig.

Über Penetrationspädagogik möchte ich nicht sprechen. Da kenne ich mich nicht aus. Das ist meines Erachtens auch wirklich nicht das Thema hier.

LG, Michael
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