Autor Thema: Studie  (Gelesen 17772 mal)

Offline MAS

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Re: Studie
« Antwort #30 am: 04.05.2016 10:32 »
Ach? Das ist dein Text? :o Das wusste ich nicht. Verklag ihn zu 120 Tagen Rocktragen.

Yep!  ;D

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Offline MAS

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Re: Studie
« Antwort #31 am: 04.05.2016 10:42 »
Stellt Such vor, EIN Jugendlicher der 72 Interviewten hätte unter anderem behauptet, Jungen wären dabei, sich zu realiseren, und dass sie seiner Meinung nach in überschaubarer Zeit anfangen würden, Rocke und andere Sachen, sonst nur für Mädchen, zu tragen.
Entweder hätte es die Resultate in eine falsche Richtung gezogen, oder wahrscheinlicher, man hätte ihn mit sämtlichen seinen Aussagen von der Studie entfernt.

Oder dass man sich begnügte, nur 72 Personen zu fragen, welcher Partei sie ihre Stimme geben wollten. Auch diskutierte man mit ihnen nachher drei Tage lang ununterbrochen Politik, würde es kaum der Wahrheit entsprechen. 

Qualitative Untersuchungen können überaus wichtig und relevant sein, fordern aber eine höhe Masse von Homogenität. Wie viel Mühe man sich mit der Auswahl auch geben möchte, wäre es mit 72 Personen nie von Repräsentativität die Rede sein.

Gruss
Gregor

Lieber Gregor,

Repräsentativität ist nicht die Zielsetzung von qualitativen Studien, also keine statistische Repräsentativität. Dafür braucht man quantiative Studien. Ich habe hier Kollegen, die das machen. So was sieht dann so aus: https://www.uni-bielefeld.de/theologie/forschung/religionsforschung/forschung/streib/inter/index.html

Qualitative Studien haben zum Ziel, Zusammenhänge in Einzelfällen zu untersuchen, also z.B. Biographien, Geschichtsverläufe, Kausalitäten usw. So wie z.B. meine Magisterarbeit: https://www.yumpu.com/de/document/view/3451064/buddhismus-in-bonn-universitat-bonn/5 und auch meine Dissertation: https://books.google.de/books?id=gKjtAgAAQBAJ&pg=PP1&lpg=PP1&dq=Pers%C3%B6nliche+Religi%C3%B6se+Konstruktsysteme+Schmiedel&source=bl&ots=AkFaCCTlmX&sig=dSfuyMjwC-Uj1ZWpeeDWFpgpiV8&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwin4f-Dg8DMAhWHKCwKHS5RCmsQ6AEILzAD#v=onepage&q=Pers%C3%B6nliche%20Religi%C3%B6se%20Konstruktsysteme%20Schmiedel&f=false

Wenn in der Jugendstudie die 72 so hervorgehoben werden und von diesen auf 80 Mio hochgerechnet werden soll, begeht man eigentlich einen Methodenfehler, es sei denn, man hat in einer Vorerhebung diese 72 repräsentativ im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung erhoben und ausgewählt. Ich weiß nicht, ob das passiert ist.

 LG, Michael
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Offline GregorM

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Re: Studie
« Antwort #32 am: 04.05.2016 10:46 »
Hallo Nico,

mit dem angepassten Jugend hast du Recht, glaube ich. Nur weiß ich nicht, wie verbreitet es ist. Auch nicht, ob die Eltern bzw. die Elterngeneration daran Schuld sind/ist, oder es mehr um eine Tendenz handelt, wo junge Leute andere Leute ihrer eigenen Generation kopieren.

Ich bin selbst nie der Vater gewesen, der gesagt hat, sowas tut MAN nicht. Das Resultat deutet auch nicht daran.

Gruß
Gregor

PS. Meine Tochter, etwas älter als du, arbeitet beruflich mit qualitativer Marktforschung und will nichts mit quantitativen Untersuchungen zu tun haben.
Gruß
Gregor

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Re: Studie
« Antwort #33 am: 04.05.2016 13:40 »
PS. Meine Tochter, etwas älter als du, arbeitet beruflich mit qualitativer Marktforschung und will nichts mit quantitativen Untersuchungen zu tun haben.

Lieber Gregor,

das ist so typisch: Qualitative Forscher wollen nicht mir quantitativer Forschung zu tun haben und umgekehrt.
Das ist aber ein Fehler, denn beide ergänzen sich gegenseitig. Ich verstehe zu wenig von Statistik, um quantitative Forschung zu betreiben, aber höre gerne den Kollegen zu, die sie machen und diskturiere mit.

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androgyn

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Re: Studie
« Antwort #34 am: 04.05.2016 20:40 »
es sei denn, man hat in einer Vorerhebung diese 72 repräsentativ im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung erhoben und ausgewählt. Ich weiß nicht, ob das passiert ist.
Ja, hat man. Die Vorbereitungen wurden in den Medien groß angekündigt. Hab jedenfalls davon im Radio gehört, bevor das Ergebnis eine Woche später veröffentlicht wurde.

mit dem angepassten Jugend hast du Recht, glaube ich. Nur weiß ich nicht, wie verbreitet es ist. Auch nicht, ob die Eltern bzw. die Elterngeneration daran Schuld sind/ist, oder es mehr um eine Tendenz handelt, wo junge Leute andere Leute ihrer eigenen Generation kopieren.
Das Dumme ist immer, dass solche Väter wie du es bist, oft Töchter bekommen haben. Töchter werden 1. anders behandelt und 2. wird denen mehr zugestanden. Wenn's sein muss auch mit aller emanzipatorischer Kraft, um das Mädel aus der Rosafalle zu holen und sich an männlichen Werten zu orientieren (lern was vernünftiges wo du viel Geld verdienst, mach Karriere, trete selbstbewusst auf, das was Männer können, können Frauen besser) während man Jungen rosa und alles weibliche untersagt und den Friseurberuf aus den Kopf zu schlagen versucht. Richtige Kerle gehen auf den Bau oder fahren einen LKW.

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Re: Studie
« Antwort #35 am: 04.05.2016 20:50 »
es sei denn, man hat in einer Vorerhebung diese 72 repräsentativ im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung erhoben und ausgewählt. Ich weiß nicht, ob das passiert ist.
Ja, hat man. Die Vorbereitungen wurden in den Medien groß angekündigt. Hab jedenfalls davon im Radio gehört, bevor das Ergebnis eine Woche später veröffentlicht wurde.

Ich sprach heute Mittag mal mit einem Kollegen darüber, der ein Meister der quantitativen Methoden ist. Er meinte, für dieses Studie habe man entsprechend der Millieus Jugendliche ausgesucht, so dass eine gewisse Repräsentativität gegeben sei.

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Re: Studie
« Antwort #36 am: 07.05.2016 08:02 »
Hier gibt es einen ganz kurzen Radiobeitrag zu der Studie mit einem kritischen Schlusssatz: http://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2016/04/27/dlf_20160427_0936_7fd4fb99.mp3

Und geht der Beitrag weiter: http://www.deutschlandfunk.de/jugendstudie-junge-leute-sind-religioese-touristen.886.de.html?dram:article_id=352530
Da gibt es am Schluss auch ein paar Wort zur Repräsentativität von qualitativer Forschung.

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