Autor Thema: meine Rockerlebnisse  (Gelesen 56054 mal)

Offline high4all

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Re: meine Rockerlebnisse
« Antwort #30 am: 18.07.2016 13:11 »
Da müsste er noch die Unterwäsche wechseln, wenn seine Frau heim kommt.  ???
Wenn er sowieso den Rock gegen eine Hose tauscht, damit Frau nichts mitbekommt, kann er bei der Gelegenheit Damenwäsche gegen Herrenwäsche tauschen. Das dauert höchstens eine Minute.

Noch besser: die Heimlichkeiten beenden.

Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

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Offline popolus1

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Re: meine Rockerlebnisse
« Antwort #31 am: 18.07.2016 13:16 »
@ra:
Du brauchst mir nicht vorzuschreiben, wie ich meine Geschichten zu schreiben habe!
Mit etwas gesundem Menschenverstand kannst Du Dir Deine Fragen auch selbst beantworten.

@Asterix & high4all:
Damenunterwäsche ist nichts für mich. Es gibt da auch durchaus passable Wäsche für Männer.
Die anatomischen Besonderheiten in dem Bereich sollten meiner Meinung nach schon berücksichtigt werden.

"Heimlichkeiten beenden" ist gut gesagt. Da ich meine Beziehung nicht gleichzeitig beenden möchte, muss ich da erst noch den richtigen Weg finden.

Offline high4all

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Re: meine Rockerlebnisse
« Antwort #32 am: 18.07.2016 13:29 »
@Asterix & high4all:
Damenunterwäsche ist nichts für mich. Es gibt da auch durchaus passable Wäsche für Männer.
Die anatomischen Besonderheiten in dem Bereich sollten meiner Meinung nach schon berücksichtigt werden.
Das hat Asterix in seinem Vorschlag schon berücksichtigt. Und Mann kann durchaus fündig werden. Selbst Strings sind möglich ohne anatomische Probleme.

"Heimlichkeiten beenden" ist gut gesagt. Da ich meine Beziehung nicht gleichzeitig beenden möchte, muss ich da erst noch den richtigen Weg finden.
Der Weg kann steinig und mühsam sein. Trotzdem solltest Du darüber nachdenken. Aus diversen Schilderungen im von Partnerinnen von Transgendern (das ist noch eine ganz andere Hausnummer als nur Röcke zu tragen) weiß ich, dass ertappte Heimlichkeiten sehr schwer wiegen. Viele Frauen beschweren sich mehr über den Vertrauensverlust als über die Tatsache selbst.

Ein Patentrezept gibt es nicht, da jede Beziehung anders gestrickt ist. Es bleibt immer ein Restrisiko.

LG
Hajo
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Offline popolus1

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Re: meine Rockerlebnisse
« Antwort #33 am: 19.07.2016 08:27 »
"Heimlichkeiten beenden" ...
Der Weg kann steinig und mühsam sein. Trotzdem solltest Du darüber nachdenken. ...

Am Nachdenken bin ich da schon eine ganze Weile.
Ich denke meinen Wunsch, auch Röcke tragen zu wollen, hab ich meiner Frau schon zum richtigen Zeitpunkt und mit handfestem Beispiel nahe gebracht. Seitdem versuche ich auch bei jeder passenden Gelegenheit auf Röcke zu sprechen zu kommen und die Vorzüge aus meiner Sicht aufzuzeigen.
Wenn wir wieder mal nur zu zweit im Garten sind, hab ich auch vor, einfach nochmal einen Rock anzuziehen.
Ich bin noch am Überlegen, ob ich diese Woche beim Packen der Urlaubssachen auch einfach ein paar Röcke von mir dazulege. Wäre interessant zu wissen, ob sie sie dann mit einpackt oder einfach liegen lässt. Im ersten Fall, wäre das Urlaubsoutfit dann quasi stillschweigend akzeptiert. :)
Ansonsten werde ich versuchen, bei meinen nächsten Ausflügen im Rock wohl einfach mal ein paar Bilder für sie zu machen.
Irgendwie wirds schon noch werden ... ;)

LG popolus


Offline MAS

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Re: meine Rockerlebnisse
« Antwort #34 am: 19.07.2016 08:34 »
"Heimlichkeiten beenden" ...
Der Weg kann steinig und mühsam sein. Trotzdem solltest Du darüber nachdenken. ...

Am Nachdenken bin ich da schon eine ganze Weile.
Ich denke meinen Wunsch, auch Röcke tragen zu wollen, hab ich meiner Frau schon zum richtigen Zeitpunkt und mit handfestem Beispiel nahe gebracht. Seitdem versuche ich auch bei jeder passenden Gelegenheit auf Röcke zu sprechen zu kommen und die Vorzüge aus meiner Sicht aufzuzeigen.
Wenn wir wieder mal nur zu zweit im Garten sind, hab ich auch vor, einfach nochmal einen Rock anzuziehen.
Ich bin noch am Überlegen, ob ich diese Woche beim Packen der Urlaubssachen auch einfach ein paar Röcke von mir dazulege. Wäre interessant zu wissen, ob sie sie dann mit einpackt oder einfach liegen lässt. Im ersten Fall, wäre das Urlaubsoutfit dann quasi stillschweigend akzeptiert. :)
Ansonsten werde ich versuchen, bei meinen nächsten Ausflügen im Rock wohl einfach mal ein paar Bilder für sie zu machen.
Irgendwie wirds schon noch werden ... ;)

LG popolus

Lieber Popolus!

Du lässt also Deine Frau Deine Sachen einpacken?

Fragt
Der Michel
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Offline popolus1

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Re: meine Rockerlebnisse
« Antwort #35 am: 19.07.2016 09:31 »
Lieber Popolus!

Du lässt also Deine Frau Deine Sachen einpacken?

Fragt
Der Michel

Ja. Jeder sucht seine Sachen zusammen und legt alles aufs Bett.
Meine Frau packt die Sachen dann in den oder die Koffer und ich packe dann alles ins Auto.
Natürlich helfen wir uns auch gegenseitig dabei.
Ich habs halt nicht unbedingt so mit dem zusammenlegen und darauf achten, was oben drauf muss, um nicht zu knittern usw.
Außerdem weiß so zumindest meine Frau, was alles schon eingepackt ist und wo das ist. ;)

Offline BerlinerKerl

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Re: meine Rockerlebnisse
« Antwort #36 am: 19.07.2016 09:38 »
Mache ich übrigens genauso.
Jeder hat seine Aufgabe.
Ich emanzipiere mich, wer kommt mit?

Offline popolus1

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Re: meine Rockerlebnisse
« Antwort #37 am: 19.07.2016 09:50 »
Zum vorläufigen Abschluss meiner Geschichte folgen nun der 5. und 6. Teil

Outing und ein ganzer Tag im Rock

Nach mehreren kleineren Wanderungen und diversen Besuchen von Innenstädten und Einkaufszentren, hatte ich mittlerweile genügend Erfahrungen gesammelt, um zu wissen, dass ich gern einen Rock trage. Deshalb war nun für mich die Zeit gekommen, diese Vorliebe meiner Frau zu beichten.
Es stand bald unser Hochzeitstag an, an dem wir einen Ausflug machen wollten. Ich malte mir bereits aus, welche Freude mir das im Rock bereiten würde.

An dem Wochenende vorher waren unsere Kinder nicht zu Hause, also beschloss ich, meine Frau direkt im Rock zu empfangen, wenn sie mit den frischen Brötchen vom Bäcker kommt. Ich war ganz schön aufgeregt und bin im Kopf nochmal alle möglichen Argumente durchgegangen, warum ich Rock tragen möchte und weshalb ein Mann im Rock nichts schlimmes ist.

Im ersten Moment als sie zur Tür hereinkam, war meine Frau einfach nur verwundert und fragte, was ich da an hätte. Dann am Tisch fragte sie gezielter, warum ich das mache und das Gespräch nahm seinen Lauf. Am Ende hat sie sich zwar alle Argumente von mir angehört, machte mir allerdings sehr deutlich, dass sie mich nicht im Rock sehen will und erst recht nicht so mit mir auf die Strasse geht.
Auch der Vorschlag, dass sie die Reaktionen der andern Leute bei unserem Ausflug beobachtet, wo uns keiner kennt, sagte ihr leider nicht zu. So blieb mir erstmal nichts weiter übrig, als weiter nur allein die neue Freiheit zu genießen.

Damit ich das auch mal etwas länger auskosten kann, nahm ich mir extra einen Tag Urlaub, den ich die ganze Zeit im Rock verbringen wollte.
Bereits beim Frühstück auf einem Rastplatz kam ein fremder Mann an mir vorbei, der mich ganz freundlich grüßte. In Hosen hatte ich bisher noch nicht so eine Begegnung.
Im "Zielgebiet" angekommen, machte ich eine etwas größere morgendliche Wanderung, auf der ich nacheinander alle meine Röcke anzog, um zu sehen, wie sie sich bei längerem Laufen verhalten. Insbesondere bei meinem ersten, enger anliegenden Rock hatte ich die Befürchtung, dass er nach oben rutschen könnte. Dem war aber nicht so und auch mit den anderen Röcken war ich zufrieden.
Bei der Wanderung begegneten mir immer wieder einzelne Spaziergänger oder Paare, meistens mit Hund. Alle sind aber ganz normal an mir vorbeigegangen ohne zu Starren oder irgendwelche Bemerkungen zu machen.

Nachdem ich dann ein paar Kilometer hinter mir hatte und wieder am Auto war, war mein nächstes Ziel wieder mal ein Stadtzentrum. Ich parkte etwas abseits in der Nähe einer Strassenbahnhaltestelle und hatte wieder meinen kleinen schwarzen Skaterrock an.
Ich fuhr mit der Strassenbahn direkt ins Zentrum und ging dort durch die Fußgängerzone und durch ein paar Läden auf der Suche nach neuen interessanten Röcken.
Später besuchte ich dann McDonalds in der Fußgängerzone, um etwas zu essen. Natürlich setzte ich mich an einen Tisch vor dem Restaurant, damit ich die vorbeilaufenden Mädels im Rock besser sehen konnte und damit auch mich jeder sehen kann.
Dort bemerkte ich dann auch die allererste Reaktion auf meinen Rock an diesem Vormittag. An einem Nachbartisch saß ein junger Mann, vermutlich mit seiner Mutter. Nachdem er mich mitbekommen hatte, machte er seine Begleitung auf mich aufmerksam, welche daraufhin zu mir sah und den Kopf schüttelte. Die beiden unterhielten sich dann etwas angeregter, aber ich konnte leider nichts davon hören.
Weitere Reaktionen bleiben während der übrigen Zeit aus.

Auf dem Rückweg dann machte ich wieder eine neue Erfahrung. Als ich mich an der Strassenbahnhaltestelle setzte, bekam ich zu spüren, dass sich die Metallsitze in der Sonne ganz schön aufheizen können. Als nur noch der dünne Stoff der Unterhose zwischen mir und dem Sitz war, stand einem ordentlichen durchgebratenem Stück Fleisch nicht mehr viel im Wege.
Zuvor hatte ich immer darauf geachtet, mich auf die Rückseite des Rockes zu setzen, aber diesmal war ich wohl etwas abgelenkt. Ich hatte mich wohl zu sehr darauf konzentriert, den Mädels, die auf der Bahnsteigkante saßen, beim Hinsetzen keine ungewollten Einblicke zu bieten.
Jetzt beim Schreiben wird mir auch klar, warum die Beiden wohl auf der Bahnsteigkante saßen und nicht auf den zahlreichen freien Sitzen. ;)
Vermutlich hätte auch der Rock die Hitze nicht wirksam abgehalten.

Zum Abschluss des Tages begab ich mich nun an den Strand eines Badesees. Auf dem Weg vom und später wieder zum Parkplatz trug ich diesmal ganz minimalistisch nur mein Kleid. Von den anderen Badegästen, an denen ich vorbei lief, gab es sehr viele, die zu mir herüberschauten und auch ihre Freunde auf mich aufmerksam machten. Das bestätigt meine Vermutung, dass Menschen, die gerade nichts zu tun haben, eher auf einen ungewöhnlich gekleideten Mann achten, als Menschen, die gerade ein bestimmtes Ziel verfolgen.
Trotz der größeren Anzahl von Badegästen, die mich sahen, gab es jedoch keine Kommentare in meine Richtung. Gerade bei den vielen Jugendlichen dort, hatte ich mit einer solchen Reaktion gerechnet.

Jedenfalls war ich so ganz zufrieden und konnte nach ausgiebiger Erfrischung wieder die Heimreise antreten.

Offline popolus1

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Re: meine Rockerlebnisse
« Antwort #38 am: 19.07.2016 10:20 »
neue Stadt und Fahrradtest

Nach dem schönen erlebnisreichen Tag im letzten Jahr, musste das in diesem Jahr nochmal wiederholt werden. Diesmal ging die Fahrt zunächst in eine andere Stadt.
Auf dem Hinweg besorgte ich mir ein wenig Verpflegung für den Tag. Mit meinem eng anliegenden Vokuhila-Rock in weinrot machte ich den Laden kurz nach der Öffnung unsicher.
Ich glaube, die paar Mitarbeiter und Kunden haben mich kaum mitbekommen, weil wieder jeder mit sich selbst beschäftigt war.
Lediglich der Frau an der Kasse ist meine Kleidung aufgefallen. Sie musste mich in der Schlange gleich mehrfach ausgiebig mustern. Gesagt hat sie jedoch nichts zu meinem Outfit.

Für den Stadtbummel entschied ich mich diesmal für den Jeansrock. Um die Kosten für meine Neuanschaffungen möglichst niedrig zu halten, klapperte ich mit der Straßenbahn ein paar A&V-Läden ab und hatte dabei gleich dreimal Erfolg. Ein grauer und ein schwarzer Stretchrock, sowie ein wunderschöner weiß-blauer Tellerrock gehören seitdem zu meinem Bestand.
Im übrigen verlief der Stadtbummel wie üblich fast ohne irgendwelche besonderen Ereignisse.
Einzige Auffälligkeit war in einem Kaufhaus beim Toilettenbesuch. Auf dem Weg musste man an ein paar Tischen vom Restaurant vorbei, die den Blick genau in Richtung des Weges hatten. Einem Mann, der gerade fleißig am Kauen war, dem fielen bei meinem Anblick fast die Augen raus.
Als ich von der Toilette zurück kam, fühlte er sich veranlasst, nach seiner Frau zu pfeifen und in meine Richtung zu zeigen. Die Frau blickte nur kurz zu mir und schien ansonsten wenig beeindruckt zu sein.

Als Hauptteil des Tages hatte ich diesmal vor, eine Fahrradtour um den Badesee vom letzten Mal zu machen. Dabei wollte ich gleich meine Rocksammlung auf Fahrradtauglichkeit testen. Die Tour mit mehreren Möglichkeiten zum Baden oder Rasten habe ich mir bereits vorher herausgesucht. Mangels Erfahrung ging ich vorsichtshalber in Hose zum Fahrradverleih.

Nachdem ich an der ersten Badestelle angekommen war, machte ich direkt die erste Pause und nach einem kleinen Bad ging es dann im Rock weiter. So probierte ich rings um den See nacheinander alle Röcke durch.
Ein Zwischenstopp war wieder ein Aussichtsturm mit einem sehr schönen Blick über den See.
Leider konnte ich den Turm aufgrund meiner Höhenangst nur zur Hälfte erklimmen, aber auch dort hatte man auf dem Zwischenpodest eine gute Aussicht. Zu dem Zeitpunkt hatte ich gerade meinen schönen neuen Tellerrock an. Einmal musste ich den Rock kurz festhalten, damit er sich nicht nach oben krempelt.
Einer unschönen Überraschung hatte ich aber schon wegen dem Auf- und Absteigen auf das Fahrrad mit entsprechender Kleidung vorgebeugt. ;)
Bei der Konstruktion des Turmes wurde aber überhaupt nicht an die rocktragende Bevölkerung gedacht. Bei einem einfachen Blick nach oben hatte jeder komplett freie Aussicht, da die Treppen und Podeste alle nur einfache Metallgitter waren. Als ich den Turm verlassen wollte, hatte ich damit ein kleines Problem, weil mitten auf der Treppe eine Gruppe stehen geblieben ist, die einfach nicht weiter ging. Aufgrund der Metallgeräusche beim Treppensteigen schauten natürlich alle erstmal hoch in meine Richtung. Die Gruppe hat mich dann vorbei gelassen und es hat auch keiner etwas zu mir gesagt.

Nach meinem letzten Zwischenstopp hatte ich dann nur noch den neuen grauen Stretchrock auf meiner Liste. Diesen zog ich auf der Rückfahrt an und wollte ihn dann kurz vor dem Fahrradverleih noch wechseln. An der Stelle jedoch, die ich dafür vorgesehen hatte, war nun am späten Nachmittag viel mehr los, als bei meiner Hinfahrt, so dass ich mich dort unmöglich umziehen konnte. So blieb mir nichts weiter übrig, als im Rock das Fahrrad zurückzugeben. Die beiden Betreiber schienen etwas verwundert über mein anderes Aussehen, haben aber kein Wort über meine Kleidung verloren.

Zusammenfassend steht nun noch das Ergebnis meines "Tests" aus.
Die eng anliegenden Stretchröcke rutschen erwartungsgemäß beim Fahren nach oben. Wenn man auf dem Fahrrad unbedingt einen solchen tragen will, empfiehlt sich zumindest farblich passende Unterwäsche.
Mit den kurzen weiteren Röcken und dem Kleid gab es gar keine Probleme. Anstatt während der Fahrt hoch zu wehen, wurden diese durch den Fahrtwind fest an den Körper gedrückt.
Eine Enttäuschung war diesmal der Jeansrock. Die Unterseite des Rockes wurde durch die Sattelspitze so ungünstig nach oben gedrückt, dass ein Fahren fast schon unmöglich war.
Der Stretchrock, den ich auf der letzten Etappe zum Fahrradverleih an hatte, ist etwas länger als meine anderen Röcke und hat am unteren Ende auch nicht mehr die nötige Spannkraft. (gebraucht aus dem A&V) So rutschte dieser zwar bei jeder Aufwärtsbewegung etwas nach oben, aber anschließend gleich wieder nach unten. Deshalb stufe ich diesen für mich auch als fahradtauglich ein.

Mit dieser Geschichte bin ich nun zunächst am Ende meine Rockerfahrung angelangt. Sobald ich wieder - zumindest für mich - interessante Erfahrungen gemacht habe, gibt es wieder eine Fortsetzung. Demnächst stehen ein paar mehrtägige Dienstreisen an die Ostsee an - hoffentlich noch, solange es warm ist - und mein wichtigstes Ziel bezüglich Rock bleibt, meine Frau zu überzeugen bzw. einen Kompromiss mit ihr zu finden.

androgyn

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Re: meine Rockerlebnisse
« Antwort #39 am: 19.07.2016 13:09 »
Auch der Vorschlag, dass sie die Reaktionen der andern Leute bei unserem Ausflug beobachtet, wo uns keiner kennt, sagte ihr leider nicht zu. So blieb mir erstmal nichts weiter übrig, als weiter nur allein die neue Freiheit zu genießen.

An einem Nachbartisch saß ein junger Mann, vermutlich mit seiner Mutter. Nachdem er mich mitbekommen hatte, machte er seine Begleitung auf mich aufmerksam, welche daraufhin zu mir sah und den Kopf schüttelte.
Genau aus diesem Grund glaube ich kaum, dass du deine Frau damit überzeugen kannst. Sie befürchtet genau diese Reaktionen, dass du dich vor ihr als Mann abwertest. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass der Vorführeffekt oft ein anderer ist. Al ich mit meinem besten Freund unterwegs war, hörte er plötzlich auch  wie jemand in der Schlange zu seiner Frau sagte, "guck mal dort, Conchita"  ::)

Einem Mann, der gerade fleißig am Kauen war, dem fielen bei meinem Anblick fast die Augen raus.
Als ich von der Toilette zurück kam, fühlte er sich veranlasst, nach seiner Frau zu pfeifen und in meine Richtung zu zeigen.
"Hat wegen Ihnen auch schon jemand mal gepfiffen, um auf ihre Fettwampe aufmerksam zu machen?"

Ok, ok, ich weiß....Ihr seid alle nett.  ::)

Offline BerlinerKerl

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Re: meine Rockerlebnisse
« Antwort #40 am: 19.07.2016 13:47 »
Ich bin mal auf dem Brocken war, fragte mich mal aus einer Gruppe ein Mann "Bist du Conchita?"
Antwort: "Nein der Bruder. Conchita hatte heute keine Zeit."

Aus der Gruppe kam applaus.

Überhaupt nicht schlimm.
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Re: meine Rockerlebnisse
« Antwort #41 am: 19.07.2016 18:52 »
Ich bin mal auf dem Brocken war, fragte mich mal aus einer Gruppe ein Mann "Bist du Conchita?"
Antwort: "Nein der Bruder. Conchita hatte heute keine Zeit."

Aus der Gruppe kam applaus.

Überhaupt nicht schlimm.
Das taking back Word, also das vereinahmen von Fremdzuweisungen ist oft die beste Strategie gegen Sprüche, weil das versuchte Lächerlichmachen an einem keinen Angriffspunkt mehr hat. Das muss aber auch im richtigen Moment sitzen.

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Re: meine Rockerlebnisse
« Antwort #42 am: 20.07.2016 07:29 »
Das taking back Word, also das vereinahmen von Fremdzuweisungen ist oft die beste Strategie gegen Sprüche, weil das versuchte Lächerlichmachen an einem keinen Angriffspunkt mehr hat. Das muss aber auch im richtigen Moment sitzen.

Für alle, denen das zu hoch ist:

Er meint Schlagfertigkeit.

(Noch sprechen die meisten hier deutsch.)
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Re: meine Rockerlebnisse
« Antwort #43 am: 20.07.2016 11:13 »
Für alle, denen das zu hoch ist:

Er meint Schlagfertigkeit.

(Noch sprechen die meisten hier deutsch.)

Nein. Mit taking back Word ist die Rücknahme eines Wortes gemeint, das man für sich als positive Bezeichnung verwendet um diesem die negative Konntierung zu nehmen. Zum Beispiel Schwuli.
Schlagfertigkeit ist quick-wittedness

Offline high4all

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Re: meine Rockerlebnisse
« Antwort #44 am: 20.07.2016 11:23 »
Berliner Kerl war in der Situation schlagfertig.
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