Autor Thema: Das Patriarchat ist schuld! Es macht Männern das Rocktragen schwer!  (Gelesen 43761 mal)

Offline Dr.Heizer

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Das wichtigste: Ich habe es geschafft, ich habe entdeckt, dass es problemlos ist, und jetzt freue ich mich täglich darüber, dass es mir möglich ist, und dass ich damals, von anderen geholfen, den Mut dazu aufbrachte.

Gruß
Gregor
Und deswegen sind wir doch hier, um anderen eben diesen Mut weiterzugeben und mit unserer positiven Erfahrung gern mit Rat und Hilfe zur Seite zu stehen. :)

Somit änderte ich die Zeile über meinem Beitrag in:
Das Forum ist schuld! Es macht Männern das Rocktragen leicht! ;)
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

androgyn

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50.000 Röcke in 20 Jahren? Durchschnitt 2.500 im Jahr. Durchschnitt 8 Röcke pro Öffnungstag. Und zu Preisen zwischen 190 und 670 CHF, durchschnitt 430 CHF. Es wäre schön, wenn es so wäre. Aber ich glaube es nicht. Wo sind diese Männer, ob nun 25.000, weil sie zwei Amok-Röcke besitzen, oder bis hin zu 50.000 Männer.
Gruß
Gregor   
Hallo lieber Gregor,
ich habe tatsächlich ein aktuelles Interview gefunden, zumindest von 2010, was nach dem Millenium ist, wo Männer häufig Röcke getragen haben. Das merkte ich auch, als eine Kollegin zu ihrem Kumpel sagte, dass ihr Kollege (also ich) Röcke trägt. Die Antwort war: "Is das wieder modern? Das ist doch 90er." Die Männer werden ihre Röcke ganz hintem in Schrank hängen haben oder sie haben sie verkauft. Ich habe einige Amok-Röcke vor 3 Jahren noch auf Ebay zum Verkauf gesehen. Wenn sogar keine 50 Jahre ausreichen, um den Gedanken in den Menschen restlos auszulöschen, wie sie in den 70er selber rumgelaufen sind und einige Männer sogar in High-Heels rumgestöckelt sind, wundert es mich nicht, dass Viele große Augen machen, wenn man darauf aufmerksam macht, dass es keine 10 Jahre her ist, als Männer Röcke gertragen haben. Es ist eben nicht so, wie Holger sagt, dass Männer im 17. Jhd. das letzte mal Röcke trugen. Denn um 1998 wurden auch Männerröcke im Neckermannkatalog angeboten und das waren Kilts und maskuline Röcke. Ich verstehe daher nicht genau, was Holger mit seinem Marketing bezwecken will? Darauf sind doch schon andere gekommen.
Hier der Artikel http://www.maennerzeitung.ch/pdf/zeitungen/maennerzeitung_nr_40_4_2010.pdf
Zitat
Wieviele Röcke verkaufst du?
Zur Zeit im Schnitt vielleicht zwei Röcke pro Monat. Früher waren es mehr – bis zu 40 im Monat.
Es sind auch immer die gleichen Kunden. Zwischen 1996 und 2002 – auf dem Höhepunkt von Goa, Streetparade und Techno – mussten alle  Trendtypen  einen  Rock haben.  2003  wurden  Modelle  von  mir sogar in einer Ausstellung im Metropolitan Museum in
New York unter dem Titel «Bravehearts – Men in Skirts» präsentiert.
Für diese Trendmänner von damals ist der Trend durch. Die heutigen Stammkunden sind die  «Ernsthaften». Sie haben erkannt, dass der Rock eine coole Alternative ist, um an speziellen Anlässen speziell anzukommen.

Offline MAS

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Zitat
"Is das wieder modern? Das ist doch 90er."

Was ist das denn für ein kurzzeitiges Denken?

Wir fangen gerade erst wieder an, nach 200-500 Jahren Hosenzwang.

LG,
Michel
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

androgyn

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Zitat
"Is das wieder modern? Das ist doch 90er."

Was ist das denn für ein kurzzeitiges Denken?

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Michel
Das bezieht sich auf Trends. In den 90ern waren auf Raves und Technoparties häufig Männer in Röcken zu sehen. Es ist eben falsch zu denken, dass Männer vor 500 Jahren das letzte mal vermehrt Röcke trugen. Der Boom war vor ca. 10 jahren und ist  wieder vorbei. Genauso wie es vorbei ist, dass Männer kurzfristig in den 70ern wieder auf hohen Absätzen (und schriller Kleidung) unterwegs waren. Beides hatte keinen Bestand auf lange Zeit.

Zitat
Zwischendurch gab es durchaus Grund, an einen Wandel zu glauben. "Mit der Technoszene in den Neunzigern gab es eine Zeit lang einen richtigen Boom", sagt Kuratle. "Die Leute kamen in den Laden, haben Röcke angezogen und sind rauf auf die Straße."
Also brauchte es gar nicht viel, damit Männer in Röcken auf die Straße gehen. Im Grunde war die Spaßgesellschaft und Ravesociety dafür auschlaggebend.

Zitat
Es gibt in Deutschland heute drei Gruppen von Männern, die Röcke tragen. Einmal Designer und Modeinteressierte, die das Kleidungsangebot für Männer langweilig und beengend finden und endlich mal etwas anderes anziehen wollen.
Dann Alternative und Menschen aus der Queerszene, die ihre Kritik an den klassischen Geschlechterrollen im Rocktragen leben.

Männer zum Rocktragen zu bringen, das funktioniere anders als Frauen zur Hose. "Die Emanzipationsschiene klappt nicht", sagt Kuratle. Frauen wollten das mit der Hose verbundene symbolische Kapital. Männer das mit dem Rock verbundene nicht.

Stoff als Identitätspolitik: "Während sich die Geschlechterrollen in der Gesellschaft gelockert haben, haben sie sich in der Mode verschärft.
Schulterpolster: Männlichkeit für Frauen, seit einem Jahr wieder in.
In den Achtzigern tauchten sie etwa zeitgleich mit den ersten Männerröcken auf.


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Na da bin ich aber froh, das ich heute einfach so mit dem Rock rausgehen kann,
ohne das ich diese schreckliche monotone Ravemusik dazu brauche ;D
Grüßle
Jürgen
Laßt Euch nicht von Zweifeln plagen
und genießt das Röcketragen

androgyn

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Was ist daran monoton?
Es geht nicht unbedingt um die Musik, sondern das, was damit ausgelöst wurde.

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Ja das ist gut, was es ausgelöst hatte, aber wie Du selber geschrieben hattest, hielt es nicht lange an.
Nach 70er Hippie- und 90er Raverwelle wär jetzt mal wieder ne neue Welle fällig. Seh aber keine.
Dann müssen wir eben unser eigenes Ding machen.
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Offline Dr.Heizer

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Na da bin ich aber froh, das ich heute einfach so mit dem Rock rausgehen kann,
ohne das ich diese schreckliche monotone Ravemusik dazu brauche ;D
Grüßle
Jürgen

Die Musikrichtung ist mir egal, Hauptsache "es rockt".  ;D

Bei der Art von Musik, die ich höre, sieht man auf Konzerten/Festivals öfters Männer im Rock/Kilt. Manche tragen diese dann auch an anderen Tagen, so wie ich.  ;)

Anm.: Passend zum Hippie-Thema "I wanna be a Hippie" von Technohead ist zwar sehr polarisierend und nicht wirklich schön, doch immer noch besser, als manch heutiges "Atemlos"-Gedudel aus dem Radio ;)
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

Offline MAS

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LG,
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Das bezieht sich auf Trends. In den 90ern waren auf Raves und Technoparties häufig Männer in Röcken zu sehen. Es ist eben falsch zu denken, dass Männer vor 500 Jahren das letzte mal vermehrt Röcke trugen. Der Boom war vor ca. 10 jahren und ist  wieder vorbei. Genauso wie es vorbei ist, dass Männer kurzfristig in den 70ern wieder auf hohen Absätzen (und schriller Kleidung) unterwegs waren. Beides hatte keinen Bestand auf lange Zeit.

Zitat
Zwischendurch gab es durchaus Grund, an einen Wandel zu glauben. "Mit der Technoszene in den Neunzigern gab es eine Zeit lang einen richtigen Boom", sagt Kuratle. "Die Leute kamen in den Laden, haben Röcke angezogen und sind rauf auf die Straße."
Also brauchte es gar nicht viel, damit Männer in Röcken auf die Straße gehen. Im Grunde war die Spaßgesellschaft und Ravesociety dafür auschlaggebend.

Zitat
Es gibt in Deutschland heute drei Gruppen von Männern, die Röcke tragen. Einmal Designer und Modeinteressierte, die das Kleidungsangebot für Männer langweilig und beengend finden und endlich mal etwas anderes anziehen wollen.
Dann Alternative und Menschen aus der Queerszene, die ihre Kritik an den klassischen Geschlechterrollen im Rocktragen leben.

Männer zum Rocktragen zu bringen, das funktioniere anders als Frauen zur Hose. "Die Emanzipationsschiene klappt nicht", sagt Kuratle. Frauen wollten das mit der Hose verbundene symbolische Kapital. Männer das mit dem Rock verbundene nicht.

Stoff als Identitätspolitik: "Während sich die Geschlechterrollen in der Gesellschaft gelockert haben, haben sie sich in der Mode verschärft.
Schulterpolster: Männlichkeit für Frauen, seit einem Jahr wieder in.
In den Achtzigern tauchten sie etwa zeitgleich mit den ersten Männerröcken auf.

Der Trend in den 1990ern ist nicht vorbei. Er fing damals nur an und machte dann bei einigen eine Pause.

Ich fing doch erst 1999 richtig an. Wie kann das dann schon vorbei gewesen sein?

LG,
Michel
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androgyn

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Ob du damit anfingst spielt ja für den gesellschaftlichen Aspekt keine Rolle, Michael. Mit dem Ende der Loveparade war auch mit den modischen Exzesen schluss. In dem Artikel ist es ja auch beschrieben. " Zwischen 1996 und 2002 – auf dem Höhepunkt von Goa, Streetparade und Techno – mussten alle Trendtypen einen Rock haben."
Ohne diese hätte Sandra damals keine so großen Erfolg gehabt, denn heute verkauft sie "im Schnitt vielleicht zwei Röcke pro Monat." wie sie sagt.

Offline MAS

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Ob du damit anfingst spielt ja für den gesellschaftlichen Aspekt keine Rolle, Michael. Mit dem Ende der Loveparade war auch mit den modischen Exzesen schluss. In dem Artikel ist es ja auch beschrieben. " Zwischen 1996 und 2002 – auf dem Höhepunkt von Goa, Streetparade und Techno – mussten alle Trendtypen einen Rock haben."
Ohne diese hätte Sandra damals keine so großen Erfolg gehabt, denn heute verkauft sie "im Schnitt vielleicht zwei Röcke pro Monat." wie sie sagt.

Ich sage ja nichts dagegen, sondern nur, dass es nicht zu Ende ist.

Du kommst mir reichlich pessimistisch vor, Nico.

Meint
der Michel
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Ich sage ja nichts dagegen, sondern nur, dass es nicht zu Ende ist.
Du kommst mir reichlich pessimistisch vor, Nico.

Meint
der Michel

So isses.

Lieber Nico
Laß den Pessimismus sein und trauer nicht den alten Trends nach.
Es ist nicht zu Ende. Wir tragen doch alle Rock. Und wenn es die andern nicht uns gleichtun wollen ist das doch nicht unser Problem.
Und ich hab ich erst 2015 so richtig rockmäßig durchgestartet.

Grüßle
Jürgen
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androgyn

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Ich sage ja nichts dagegen, sondern nur, dass es nicht zu Ende ist.

Meint
der Michel
Du kannst nicht meine Gedankenzügen folgen oder nachvollziehen. Das hat auch nichts mit alten Trends nachtrauern zu tun. Das Rocktragen ging aus einer Subkultur heraus und hat eine andere Konotation als irgendwo im Westerwald rumzulaufen. verstehst...?

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Du kannst nicht meine Gedankenzügen folgen oder nachvollziehen.
Ist auch wirklich nicht so einfach.  ::)
Das hat auch nichts mit alten Trends nachtrauern zu tun. Das Rocktragen ging aus einer Subkultur heraus und hat eine andere Konotation als irgendwo im Westerwald rumzulaufen. verstehst...?
Das mag ja alles sein mit der Subkultur und den Konotadingens.
Ich trage einfach meine Röcke weils bequem ist, gut anfühlt und aus Spaß an der Freud. Das geht auch ohne Subkultur.
Im Westerwald, Schwarzwald oder wo es mir gefällt.
Und überlasse die Theorien gerne den anderen.
Bin halt doch ein Praktiker.
so genug aneinander vorbeigeredet.
Bis zum nächsten Mal
Gruß
Jürgen
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Offline MAS

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Lieber Nico,

ich sehe wohl im Gegensatz zu Dir die Rockbewegung in der Technoszene nicht als eine eigene Bewegung an, sondern als Teil der Männerrockbwegung (oder Menschenrockbewegung, um Holger beizupflichten, oder eben Rockbewegung). Da überschnitten sich Rockbewegung und Technoszene zu einer kurzen Hochblüte. Auch zwischen Rockbewegung und Gothicszene gab und gibt es eine Überschneidung. Ebenso zwischen Rockbewegung und Folkszene, wie man jedes Jahr in Rudolstadt sehen kann. Zudem kommen die Überschneidungen zwischen Rockbewegung und Genderszene, um mal alles Queer- und Gendermainstreamingszenen in einem Wort zusammenzufassen. Dann die Ausbreitung des Kilts über Schottland hinaus. Alles immer noch klein und vielen Menschen gar nicht bewusst, aber dennoch vorhanden.

LG,
Michel
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