Zitat JJSW: Hab auch schon mal daran gedacht, eine Umhängetasche mit einer rückwärts schauenden Kamera zu präparieren, um zu sehen was hinter mir vorgeht. Bis jetzt noch nicht realisiert.
Auch ich bin neugierig etwas mehr darüber zu erfahren, wie ich in der Öffentlichkeit wahrgenommen werde. So kann ich meinen Glauben mit der Realität ein bisschen abgleichen. Das kann Illusionen beseitigen und mich erden. Zurück auf dem Teppich kann die Diskrepanz zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung zu neuen Fragen anregen.
Ich habe die Gelegenheit zudem genutzt, um ein kleines Projekt zu entwickeln, das ich mit Studenten diesen Sommer umgesetzt habe. Es ging um eine Mafo-Studie über quantitative Aufmerksamkeitsunterschiede in Hinblick auf unterschiedliche Schrittlängen von Hosenröcken. Dazu haben wir im ersten Durchgang eine kleine umgebaute Video-Kamera, wie sie Autofahrer in der Windschutzscheibe benutzen, auf meine Mütze gesteckt. Dann bin ich durch eine belebte Fußgängerzone gegangen. Noch bessere Ergebnisse haben wir mit einem Studenten erziehlt, der mir mit einer Kamera folgte.
Unabhängig von der wissenschaftlichen Zielsetzung, kann ich das zur Nachahmung empfehlen, weil die Reaktionen ein großes und manchmal krasses Spektrum expliziter Mimiken zeigen. Manche Blicke und Körperhaltungen sprachen Bände, andere sahen durch mich hindurch. Wie beim „Invisible Gorilla“ Phänomen haben ihre Wahrnehmungsfilter mich wahrscheinlich reduziert gescannt. Jedenfalls bekommt man einen guten Überblick über die Empfindungen, die wir auslösen. Mir gab das so sehr zu denken, dass wir weitere Experimente dieser Art machen werden.