Autor Thema: Die Angst vor der Mehrheit. Der Rock macht mich zur Minderheit.  (Gelesen 20395 mal)

Online Holger Haehle

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.765
  • Geschlecht: Männlich
  • Es gibt nichts Gutes außer man tut es
    • holger.haehle
    • gender_free_universe/
    • holgamaria666/
    • channel/UChU2l88t1kVgVnqlcipAgqQ
Zitat Bonfreund: Die meissten Menschen rennen ohne eigene Meinung den Massen nach und zeigen auf Minderheiten. Sie fühlen sich oft auch nur in der Gruppe stark. Heimlich, so denke ich, probieren sie das Gesehene dann vielleicht selbst. Um dann vielleicht Anschluss zu finden, beim Rock/Kleid und Co, landen sie hier im Forum. So lief es zumindest bei mir. (Und man hat eine neue Herde gefunden, mit der man weiterzieht

Es gibt im Wesentlichen zwei Gründe, warum heutzutage die Angst vor dem Rock bei Männern so weit verbreitet ist. Über einen Grund haben wir hier öfter gesprochen. Das ist die im 18. Jahrhundert geschaffene weibliche Konnotierung, mit der das Patriarchat strenge Rollen festlegte, um Machtverhältnisse zu legitimieren. In dem Frauen Röcke anzogen, stimmten sie der Unterordnung in die patriarchalische Gesellschaftsordnung zu. Männer zeigten mit Hosen, dass sie die Entscheidungsträger in allen Situationen waren. Frauen dienten bis ins 21. Jahrhundert ihren Ehemännern. Selbst bei Rechtsstreitigkeiten, wie z.B. einer Erbsache, brauchte eine Frau die Zustimmung des Gatten, der dann auch mit einem Anwalt die Ehefrau vor Gericht vertrat. In der Frauenbewegung wurde die Hose deswegen ein Symbol für Emanzipation. Für Frauen war das ein sozialer Aufstieg. Männer empfinden es hingegen als sozialen Abstieg, wenn sie sich auf das Niveau von Frauen herablassen und Röcke tragen würden. Die Gleichberechtigung hat eben nur Fortschritte gemacht, vollständig ist sie nicht (Seggiani, Michela: „Warum tragen Männer keine Röcke“, Universität Basel, https://www.unibas.ch/de/Forschung/Uni-Nova/Uni-Nova-115/ Uni-Nova-115- Roecke.html).

Ein zweiter Grund für Rockangst liegt in dem gruppendynamischen Sozialverhalten, wie es sich bereits vor etwa 200.000 Jahren bei Homo sapiens sapiens als Rudelordnung entwickelt hat. Das wird genetisch vererbt. Deswegen können wir uns nur schwer davon befreien. In uns steckt eine Menge vom Verhalten unserer Vorfahren. Das Verschmelzen mit einer Gruppe oder das Stigmatisieren einzelner Individuen können auch problematische Verhaltensweisen sein.

In uns lebt sogar eine noch ältere Vergangenheit. Selbst Kiemenbögen werden im Laufe der embryonalen Entwicklung eines Menschen angelegt und erst später wieder zurückgebildet. Die Mitochondrien in unseren Muskelzellen gehen sogar auf das Erbe eukaryotischer Einzeller zurück. Übrigens gehören Affen nicht zu unseren Vorfahren. Das ist eine verbreitete Ansicht, die aber weder von Charles Darwin noch von einem anderen Evolutionsbiologen je behauptet wurde. Die Vormenschen wie Lucy (Australopithecus afarensis) und die Affen haben sich parallel entwickelt. Deswegen können wir keine Affengene besitzen. Ähnlichkeiten bestehen nur auf Grund eines älteren gemeinsamen Vorfahren.

In diesem Zusammenhang möchte ich noch schnell darauf hinweisen, dass auch die populärwissenschaftliche Meinung falsch ist, das Männer und Frauen sich aus einem ursprünglich weiblichen Fötus bilden. Mit wissenschaftlichen Experimenten konnte das nie bestätigt werden. Die Differenzierung einer befruchteten Eizelle führt zu einer geschlechtslosen Blastula. Gerade deshalb sind sie ja für die Stammzellforschung so interessant. Das Geschlecht findet erst viel später eine morphologische Differenzierung.

Viele archaische Verhaltensweisen sind heute ohne praktischen Nutzen. Leider beeinflussen sie uns immer noch stark. Unsere Gänsehaut hat mal dazu gedient durch Kontraktion der Haarbalgmuskeln das Fellhaar aufzurichten, um mit mehr Luft im Fell eine bessere Isolierung gegen Kälte zu haben. Das funktioniert bei felllosen Menschen nicht mehr. Der entsprechende Reiz ist bei Kälte aber immer noch da. Ebenso fühlen wir uns in einer Gruppe stark und neigen zur Diskriminierung von Minderheiten, weil Machtstrukturen Teil einer archaischen Rangordnung sind.

Wie schwer es ist sich von archaischem Unsinn zu lösen, merken wir jedesmal, wenn uns ein Verhalten peinlich ist. Peinliches Empfinden soll uns zur Ordnung rufen. Es unterstützt vorauseilenden Gehorsam in Bezug auf gesellschaftliche Konventionen. Es braucht den Einsatz unserer Vernunft, die Unterstützung Gleichgesinnter wie in diesem Forum und regelmäßiges Training, um ein neues Verhalten einzuüben. Deswegen muss Rocktragen von Männern trainiert werden. Und deswegen sind Brückenkombinationen wie Röcke mit eingebauten Leggings so wichtig. Und deswegen bitte ich die passionierten und radikalen Rockträger in diesem Forum um mehr Verständnis.

Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich gegen mein Bauchgefühl kämpfen musste, als ich einer Schulklasse versprochen hatte zum Karneval einen Unterricht in der Schuluniform der Mädchen zu machen. Meine widersprechenden Intuitionen waren drauf und dran ein Veto gegen meine Zusage einzulegen. Mein Verstand brauchte enorm viel Kraft sich durchzusetzen.

Bauchgefühle sind so stark, weil sie als vegetative physiologische Prozesse mit der Freisetzung von Hormonen einhergehen. Deswegen ist die körperliche Wirkung so stark. Rationale Entscheidungen aktivieren keinen Hormon-Cocktail.


Offline Mann im Rock

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 880
  • Geschlecht: Männlich
    • Mann und Rock
  • Pronomen: Er
"Die Angst vor der Mehrheit" - Zwei Aspekte: die Angst - Ich, die Mehrheit - die Anderen.

Die Anderen interessieren weniger, wenn die Angst geringer oder gar nicht vorhanden ist. Kernpunkt ist also die Angst. Der Kernpunkt ist das Ich, nicht die Anderen.

Aber warum ist gerade bei diesem Thema die Angst so breit wie der Amazonas, so dick wie die Chinesische Mauer, so hoch wie der Burj Khalifa? Warum ist der normale Umgang mit diesem Thema so weit entfernt wie der Mond von der Erde?

Gruß Matthias
Wenn es uns gelingt, uns aus unseren eingebildeten Beschränkungen zu befreien und unser inneres Feuer anzuzapfen, dann sind die Möglichkeiten unbegrenzt. (Dean Karnazes)

Bruno

  • Gast
Danke für die weisen Beiträge lieber Holger...+auch danke an Matthias...Es war + ist noch nie einfach einen besonderen Geschmack zu haben bzw. anders zu sein...aber es lohnt sich,weil's ne Bereicherung ist+ne Weiterentwicklung der Gesellschaft fordert+fördert. Auch kleine Wege führen irgendwann zum Ziel.
Herzliche Grüße
Bruno

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.841
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Ich denke, dass gerade das Rockthema in unserm Kulturkreis so schwierig ist, weil es mit Geschlechterordnung zu tun hat, und damit mit sexuellem Verhalten und auch mit damit verbundener Sozialordnung.

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!


Offline Dr.Heizer

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.772
  • Geschlecht: Männlich
Der Rock macht Dich zur Minderheit?  :o

Bei den olympischen Spielen kann auch nicht die Mehrheit teilnehmen oder gar eine Medallie erhalten, sondern nur eine ganz kleine Minderheit. Soll sich der Medalliengewinner oder der überraschende Newcommer, welcher nun von einer großen Mehrheit angesehen wird, schlecht fühlen?
Oder gar aufhören mit dem, was er täglich aufwändig übte, Ängste und seinen inneren Schweinehund überwand und nun ihm Freude und Glücksmomente bereitet? Nein, denn er hat etwas getan, was andere nicht besser tun konnten oder wollten, sich oft gar nicht trauten.
Und die größte Mehrheit sitzt auf den Rängen oder vor der Glotze und weiß eh immer alles besser. Lasst diese jubeln, gröhlen oder anteilnahmslos wegschauen. Wichtig ist nur, dass man selbst sich gut fühlt beim Bad in der Menge oder auch auf einem einsamen Spaziergang.

Es beginnt in Dir und es endet auch in Dir: die Idee, die Dich zu etwas bringt oder endet jäh mit der Angst vor dem, was andere darüber denken könnten. Wer nicht glaubt, dass man mit einer Idee, die auf andere bescheuert und nicht normal wirkt, Respeklt ernten kann, selbst wenn man nicht der Beste in seiner Disziplin ist, dem empfehle ich den Film "Cool Runnings", welcher von einer jamaikanischen Bobmannschaft handelt. :)

Gib niemals auf! Pfeif auf die Mehrheit, versuche nicht, andere zu imitieren und "mach Dein Ding" -  bleibe also immer Du selbst. Nur jene werden Erfolg haben, welche stetig üben, an sich arbeiten und nie aufgeben, an ihren Traum zu glauben. Die Mehrheit wird "nur Zuschauer" bleiben, so ist das überall im Leben-  auch beim Rocken :D
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.841
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
"Schwimme nicht mit dem Strom, denn der fließt bergab. Dein Weg aber soll nach oben führen!", las ich vor ca. 30-40 Jahren mal in einer Kapelle in Bayern. Der Spruch ging mit nie mehr aus dem Gemüt.

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline high4all

  • Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. (Psalm 18,30)
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 11.689
  • Geschlecht: Männlich
  • ΙΧΘΥΣ
  • Pronomen: Unwichtig
"Schwimme nicht mit dem Strom, denn der fließt bergab. Dein Weg aber soll nach oben führen!", las ich vor ca. 30-40 Jahren mal in einer Kapelle in Bayern. Der Spruch ging mit nie mehr aus dem Gemüt.

LG, Micha

"Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom."
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.841
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
"Schwimme nicht mit dem Strom, denn der fließt bergab. Dein Weg aber soll nach oben führen!", las ich vor ca. 30-40 Jahren mal in einer Kapelle in Bayern. Der Spruch ging mit nie mehr aus dem Gemüt.

LG, Micha

"Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom."

Ja, den Spruch gibt es auch.

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline DesigualHarry

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.152
  • Geschlecht: Männlich
Hallo!

Die Mehrheit bedeutet für mich immer Verzicht und Kompromiss. Damit viele Leute sich verstehen können wird der kleinste gemeinsame Nenner soweit nach unten geschraubt dass das zwangsläufig gegen die eigene Individuelle Natur geht. Was im weiteren Verlauf erst Krankheit möglich macht.

Als Minderheit, oder vielmehr als eigenständiges Individum kann ich auf alles sehr schnell reagieren. Ich kann mich z.b. bei der Arbeit für die Firma und deren Philosophie einsetzen, kann aber nach der Arbeit im Rock ganz bewusst einen komplett anderen Weg gehen. Ich kann als eigenständiges Individum Krankheiten aus dem Weg gehen, kann neue Erkenntnisse sofort übernehmen, und brauch nicht warten bis "andere es auch machen". Ich kann mich Gruppen anschließen, kann mich aber auch wieder von Gruppen trennen falls Sie meine Ansichten nicht mehr teilt.

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.841
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Hallo!

Die Mehrheit bedeutet für mich immer Verzicht und Kompromiss. Damit viele Leute sich verstehen können wird der kleinste gemeinsame Nenner soweit nach unten geschraubt dass das zwangsläufig gegen die eigene Individuelle Natur geht. Was im weiteren Verlauf erst Krankheit möglich macht.

Als Minderheit, oder vielmehr als eigenständiges Individum kann ich auf alles sehr schnell reagieren. Ich kann mich z.b. bei der Arbeit für die Firma und deren Philosophie einsetzen, kann aber nach der Arbeit im Rock ganz bewusst einen komplett anderen Weg gehen. Ich kann als eigenständiges Individum Krankheiten aus dem Weg gehen, kann neue Erkenntnisse sofort übernehmen, und brauch nicht warten bis "andere es auch machen". Ich kann mich Gruppen anschließen, kann mich aber auch wieder von Gruppen trennen falls Sie meine Ansichten nicht mehr teilt.

Das stimmt schon Harry, aber es hat auch eine Kehrseite: Die zunehmende Fragmentierung der Gesellschaft in lauter "Ichs" ohne ein "Wir". Irgendwie müssen wir einen mittleren Weg finden.

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline DesigualHarry

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.152
  • Geschlecht: Männlich
Hallo, lieber Michael!

Ich sehe im Individualismus nicht das "ich" sondern vielmehr das "wir", vielmehr noch als es jetzt üblich ist. Denn jetzt leben wir zwar als große globalisierte Gesellschaft, haben aber gleichzeitig sehr viele Probleme die von Herrschsüchtigen "Ichs" ausgehen. Bestimmende Menschen geben vor was die Masse tun darf. Im Individualismus Greif ich den anderen nicht an, wegen einer anderen Meinung, sondern lasse sie gleichberechtigt neben meiner wirken. Im Endeffekt können wir uns dadurch viel näher kommen, sowohl unter Einzelnen als auch unter allen Menschen.

Individualismus bedeutet nicht sein Ego hervorheben, sondern mit der Individualisierung schaffe ich Platz für die Fülle aller Möglichkeiten. Individualisierung gibt jeden Menschen die Möglichkeit für die Gesellschaft das zu tun was er selbst tun möchte. Nicht das was andere oder die Gesellschaft erwartet. Mit der Individualisierung kann ich mein "ich" dazu verwenden um für die Gesellschaft was zu tun.

Die Masse braucht das bestimmende "Ich" großer Feldherren. Im Individualismus kann jeder seine ureigene Persönlichkeit für ein gemeinsames "wir" einbringen.

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.841
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Hallo, lieber Michael!

Ich sehe im Individualismus nicht das "ich" sondern vielmehr das "wir", vielmehr noch als es jetzt üblich ist. Denn jetzt leben wir zwar als große globalisierte Gesellschaft, haben aber gleichzeitig sehr viele Probleme die von Herrschsüchtigen "Ichs" ausgehen. Bestimmende Menschen geben vor was die Masse tun darf. Im Individualismus Greif ich den anderen nicht an, wegen einer anderen Meinung, sondern lasse sie gleichberechtigt neben meiner wirken. Im Endeffekt können wir uns dadurch viel näher kommen, sowohl unter Einzelnen als auch unter allen Menschen.

Individualismus bedeutet nicht sein Ego hervorheben, sondern mit der Individualisierung schaffe ich Platz für die Fülle aller Möglichkeiten. Individualisierung gibt jeden Menschen die Möglichkeit für die Gesellschaft das zu tun was er selbst tun möchte. Nicht das was andere oder die Gesellschaft erwartet. Mit der Individualisierung kann ich mein "ich" dazu verwenden um für die Gesellschaft was zu tun.

Die Masse braucht das bestimmende "Ich" großer Feldherren. Im Individualismus kann jeder seine ureigene Persönlichkeit für ein gemeinsames "wir" einbringen.

So klingt das doch ganz gut Harry! Ähnlich wie bei meinem "sozialverantwortlichen Eigensinn".

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Online Holger Haehle

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.765
  • Geschlecht: Männlich
  • Es gibt nichts Gutes außer man tut es
    • holger.haehle
    • gender_free_universe/
    • holgamaria666/
    • channel/UChU2l88t1kVgVnqlcipAgqQ
Ich denke, dass gerade das Rockthema in unserm Kulturkreis so schwierig ist, weil es mit Geschlechterordnung zu tun hat, und damit mit sexuellem Verhalten und auch mit damit verbundener Sozialordnung.

LG, Micha

Ja, dass ist so. Und es stört mich, dass das Geschlecht eine so omnipräsente Bedeutung hat und dass das schon in der Wiege unschuldiger Kinder anfängt mit Windeln in rosa und blau und Kinderüberraschung für Mädchen oder Jungen. Ich bin doch mehr als ein Schwanz. Mit meinen Röcken will ich auch bewusst brechen mit Geschlechterschranken, die die Welt nicht braucht.

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.841
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Es ist also so eine gewisse Ambivalenz von Ausdruck der weiblichen Seite (Joe; hier: http://www.rockmode.de/index.php?topic=6031.msg84872#msg84872) und Überwindung der Geschlechterschranken (Holger), die ich auch so empfinde, also beides.

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Online Holger Haehle

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.765
  • Geschlecht: Männlich
  • Es gibt nichts Gutes außer man tut es
    • holger.haehle
    • gender_free_universe/
    • holgamaria666/
    • channel/UChU2l88t1kVgVnqlcipAgqQ
Danke Harry und Micha mit den Bemerkungen zu einem sozialverantwortlichen Individualismus.
Individualismus schafft Vielfalt. Die kreiert Möglichkeiten, die die Welt bunter macht. Das ist die Voraussetzung für Entwicklung. Leider ist unser archaisches Sozialverhalten anders kodiert. In Zeiten wo Horden, Clans und Stämme ums Überleben kämpften, konnten Individualisten den Gruppenerfolg gefährden. Alle Menschenarten von homo habilis bis homo neanderthalensis sind mittelfristig ausgestorben. Sorgen sind also angebracht. Ob wir überleben, wird wohl davon abhängen, ob es uns gelingt, unseren Verstand gegen archaische Intuitionen durchzusetzen. Wobei zu berücksichtigen ist, das wir die erste Menschenart mit einem so komplexen Hirn sind. Wir sind also ein erster Versuch und somit evolutionsbiologisch noch ziemlich primitiv. Prüft euch mal selbst, wie oft ihr Bauchentscheidungen unter Ausschluss der Ratio trefft. Psychologische Tests sind ernüchternd. Oft glaubten die Leute sogar objektiv abgewogen zu haben. Die Fähigkeit mit den Systemen I/II Intuitionen und Ratio zu koordinieren, ist bei homo sapiens noch schwach ausgebildet.


 

SMF 2.0.19 | SMF © 2020, Simple Machines | Bedingungen und Regeln

go up