Autor Thema: Die Angst vor der Mehrheit. Der Rock macht mich zur Minderheit.  (Gelesen 20393 mal)

Offline Mann im Rock

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Je nachdem, in welchem Umfeld Du Dich bewegst.

Genau! Je nachdem, in welchem Umfeld ich mich bewege bzw. bewegen will.
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Offline MAS

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Es hat mit dem sozialen Status von Männern und Frauen in traditionellen Gesellschaften zu tun. Frauen haben die Traditionen insofern aufgebrochen, also sie ihren Status verbessert haben, indem sie sich gewissermaßen vermännlichten. Dass sie Hosen tragen, ist ein Teil davon. Umgekehrt würde Rock tragen eine Verweiblichung und damit eine Verschlechterung des sozialen Status bedeuten. Das muss nicht de facto so sein, aber diese Bewertung wird immer noch vermittelt und tradiert.

Hallo Micha,
ich lasse mal mein konservativ ausgerichtetes Arbeitsleben außen vor.

Ich frage mich, wie in der Freizeit mein sozialer Status bemessen wird und ob es einen Statusverlust für mich bedeutet, wenn ich statt Hose einen Rock trage.

Gruß Matthias


Lieber Matthias,

wenn Du nicht nur Dich selber, sondern auch mich fragst, versuche ich eine Antwort.

Ich meine es kommt darauf an, mit welchen Menschen Du es in Deiner Freizeit zu tun hast. Sind sie sehr konservativ oder gar irgendwie radikal-ideologisch, wie nationalistisch, sexistisch oder so, dann könnest Du in ihren Augen einen Statusverlust erleiden. Hast Du es dagegen mehr mit liberalen, offenen, modernen oder gar postmodernen Menschen zu tun, ist die Gefahr geringer.

Ich kenne Menschen, in deren Augen mein Ansehen sicher höher wäre, würde ich Hosen tragen, aber die meisten machen meinen Status nicht davon abhängig, was ich um die Beine trage.

Kannst Du mit meiner Antwort was anfangen?

LG,
Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

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Hallo Micha,
danke für deinen Beitrag. Die Antwort steht eine Stelle vor deinem Text.
Gruß Matthias
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androgyn

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Schau einfach mal bei Elite Partner vorbei. Die Männer stellen dort häufig solche Fragen, auf was Frauen bei Männern stehen und was für sie un/männlich ist. Es sind nicht so sehr die Männer, sondern auch Frauen.
Für einen Mann, der anfängt Röcke zu tragen wird es schwieriger werden eine Partnerin zu finden und vor allem im Jugendalter, wo sich Jugendliche noch ausprobieren (wollen) als jemand, der jahrelang in einer Beziehung lebt und die Macken und guten Seiten des Partners kennt, die zusammen schweißen und auch anfängt Röcke zu tragen.
Der bringt sich geradezu selbst (noch) um die Chance bei Frauen, wenn er Röcke trägt. Männer wählen halt den geringsten Widerstand und passen sich den Erwartugnen der Frau an, damit sie bei ihr landen.


Offline Mann im Rock

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Schau einfach mal bei Elite Partner vorbei.

Ich bin superglücklich verheiratet :)
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Offline MAS

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Hallo Micha,
danke für deinen Beitrag. Die Antwort steht eine Stelle vor deinem Text.
Gruß Matthias


Ah ja. Gut!

LG, Micha
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androgyn

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Schau einfach mal bei Elite Partner vorbei.

Ich bin superglücklich verheiratet :)
War mir klar, dass das kam. Darum ist es auch nicht zielführend darüber zu diskutieren, warum so wenige Männer Röcke anziehen.Man muss nur mal schauen, welcher Männertyp bei Frauen die höheren Chancen landet. Der Softie und Frauenversteher der 68er hat sich neben den Macho nicht durchgesetzt. Sonst würden Männer heute Röcke tragen. Ich weiß nicht, inwiefern die Kommentare repräsentativ für einen Querschnitt sind aber die sind durhaus aufschlussreich, wie junge Männer denken und deckt sich auch mit dem, als mir ein sehr guter Freund sagte, "Alter, wenn du nen Rock anziehst, ein besserer Verhütungsmittel gegen Frauen gibt es nicht." http://www.bento.de/gefuehle/immer-noch-jungfrau-wie-geht-man-damit-um-wenn-man-noch-nie-sex-hatte-414863/

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Die Angst vor der Mehrheit. Der Rock macht mich zur Minderheit.

Vorweg eine Frage: Heißt Minderheit auch Minderwertigkeit? "Die Angst vor der Mehrheit" scheint sowas zu suggerieren.

Und eine zweite: Bedeuten Minderheiten nicht auch Vielfalt? Und neue Möglichkeiten? Aufbruch in neue Welten?

Eine dritte: Hat jede Minderheit Angst vor der Mehrheit? Die Briefmarkensammler als Minderheit. Frauen, die sich ihre Haare grün färben lassen, als Minderheit. DAX-Vorstände als Minderheit. Porsche-Fahrer als Minderheit. Rollstuhlfahrer als Minderheit. Astronauten als Minderheit.

Gruß Matthias


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androgyn

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Vorweg eine Frage: Heißt Minderheit auch Minderwertigkeit? "Die Angst vor der Mehrheit" scheint sowas zu suggerieren.
Nein.

Und eine zweite: Bedeuten Minderheiten nicht auch Vielfalt? Und neue Möglichkeiten? Aufbruch in neue Welten?
Nein. Nazis sind auch eine Minderheit oder Randgruppe. Von Vielfalt kann da keine Rede sein.

Eine dritte: Hat jede Minderheit Angst vor der Mehrheit?
Jein, solange keine Gewalt von einer Mehrheit ausgeht. Ansonsten hat witzigerweise die Mehrheit Berührugnsängste mit Midnerheiten und denken ständig, sie werden von Minderheiten unterdrückt.

Die Briefmarkensammler als Minderheit. Frauen, die sich ihre Haare grün färben lassen, als Minderheit.
Briefmarken sammeln ist ein Hobby und spielt für die gesellschaftliche Funktion keine Rolle. Es gibt genügend Randsportarten und Hobbies, die nur wenige Menschen machen. Frauen haben keine wichtige Rolle für den Stammererhaltung und steht es dadurch frei, von Normen abzuweichen, ohne ihren sozialen Status zu mindern.

DAX-Vorstände als Minderheit. Porsche-Fahrer als Minderheit.
sind mit Macht und Prestige besetzt.

Rollstuhlfahrer als Minderheit. Astronauten als Minderheit.
Der Astronaut ist mit Prestige und Leistung besetzt, da nur wenige Menschen Astronauten werden und ins All fliegen dürfen. Der Beruf wird mit hohen Leistungsvermögen und hoher Selbstdisziplin geachtet und damit auch die Person. Gilt ebenso für manche Extremsportler, obwohl sie eine Minderheit sind. Dem Rollstuhlfahrer wird keine niedere Wertigkeit als anderen gesunden Menschen zugesprochen, weil es jeden durch einen Unfall unverschuldet treffen könnte. Für das Rocktragen entscheidet man sich allerdings freiwillig und ordnet sich für andere dadurch einer Minderheit zu.

Offline Rockio

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Und eine zweite: Bedeuten Minderheiten nicht auch Vielfalt? Und neue Möglichkeiten? Aufbruch in neue Welten?
Nein. Nazis sind auch eine Minderheit oder Randgruppe. Von Vielfalt kann da keine Rede sein.

Kann es ein Missverständnis sein?
War die Frage nicht ob Minderheiten Vielfalt bedeuten
und nicht, ob innerhalb einer Minderheit (hier: Nazis) wenig Vielfalt herrscht.
(angesichts der infamen Entgleisungen des AfD-Nazis Höcke, die ihre Wellen bis hier in den hohen Norden schlagen, buitte ich die mangelnde Vielfalt der Nazi hier nicht auch zum Thema zu machen. Danke.)


Frauen haben keine wichtige Rolle für den Stammererhaltung und steht es dadurch frei, von Normen abzuweichen, ohne ihren sozialen Status zu mindern.
Das mit den Normen stimmt sicher, aber der Hauptsatz davor? Wie war es gemeint, dass Frauen keine wichtige Rolle bei der Stammerhaltung spielen?  Jungfernzeugung bei Männern gibt es wohl nicht.  ;)

Offline high4all

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(angesichts der infamen Entgleisungen des AfD-Nazis Höcke, die ihre Wellen bis hier in den hohen Norden schlagen, buitte ich die mangelnde Vielfalt der Nazi hier nicht auch zum Thema zu machen. Danke.)


Das sind keine Entgleisungen, das ist pure Absicht, um die Reaktionen das Publikums auszutesten und zu sehen, wie weit er gehen kann. Goebbels wäre begeistert von ihm.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

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(angesichts der infamen Entgleisungen des AfD-Nazis Höcke, die ihre Wellen bis hier in den hohen Norden schlagen, buitte ich die mangelnde Vielfalt der Nazi hier nicht auch zum Thema zu machen. Danke.)


Das sind keine Entgleisungen, das ist pure Absicht, um die Reaktionen das Publikums auszutesten und zu sehen, wie weit er gehen kann. Goebbels wäre begeistert von ihm.


Sorry, aber dir ist klar, dass das total am Thema vorbei geht? Ist das so von dir beabsichtigt? Wollen wir jetzt politisieren?
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Offline Rockio

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(angesichts der infamen Entgleisungen ...

Das sind keine Entgleisungen, das ist pure Absicht, ...

Wir meinen in diesem Fall dasselbe. Es ist die bewusste, absichtsvolle Entgleisung. Wie schon Otto Wels sagte: Ein ständiger Appell an den inneren Schweinehund im Menschen.

Ist aber off-topic und für mich beende ich diesen Teil der Diskussion hier eben deshalb (obwohl natürlich das Unmenschentum, das immer häufiger offen und  öffentlich wieder propagiert wird, nicht durch Schweigen bekämpft werden kann und nicht mehr dazu geschwiegen werden darf!)

androgyn

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Das mit den Normen stimmt sicher, aber der Hauptsatz davor? Wie war es geeint, dass Frauen keine wichtige rolle bei der Stammerhaltung spielen?  Jungfernzeugung bei Männern gibt es wohl nicht.  ;)
Na ganz einfach. Für die Stammhaltung ist und war der Sohn zuständig. Darum haben sich die meisten Väter Söhne gewünscht. Das kan man auch biologisch, evolutionär erklären. Frauen werden von Männern geschwängert und vermischen somit die Gene. Der Mann vererbt allerdings seine Gene, die auf dem Y liegen, an seine Kinder weiter, was die Frau nicht kann. Die hat schließlich nur ein inaktives und ein aktives X Chromosom wie der Mann. Damit ist die Genbereinigung durch dem Sohn gewährleistet. Früher hatten die Menschen aber noch keine Kenntnisse über Chromosomen und dennoch erkannten Menschen fehlerhafter Genetik bei Menschen.
Der weibliche Geschlechtschromosomensatz XX funktioniert nach folgendem Prinzip: Das eine X-Chromosom stellt eine Sicherheitskopie des anderen dar. Schleicht sich auf einem X-Chromosom ein Fehler ein, springt die Sicherheitskopie ein. Auch bei fehlerhafter Genetik (Genotyp) ist in diesem Fall die Frau rein körperlich (Phänotyp) gesund. Eine Frau, die vom Phänotyp her gesund erscheint, kann fehlerhafte Gene vererben. Das ist kein großer Überlebensnachteil für die Gemeinschaft, da Frauen ihre Gene nicht so massiv streuen können wie Männer. Das ist ein indiz dafür, dass Abweichungen (zum bsp. grüne Haare) bei Frauen eher zu verschmerzen sind und toleranter aufgenommen werden, weil sie nicht den Fortbestand beeinträchtigen.

Der männliche Geschlechtschromosomensatz XY funktioniert dagegen nach folgendem Prinzip: Das Y-Chromosom kann sich selbst reparieren, indem es fehlerhafte Sequenzen einfach abspaltet. Befindet sich jedoch auf dem X-Chromosom ein Fehler, kann er häufig nicht durch das Y-Chromosom kompensiert werden.
Die fehlerhafte Genetik tritt beim Mann viel wahrscheinlicher auch im Phänotyp auf. Ein solcher Mann hat ein deutliches Handicap. Wenn er die männliche Lebensweise (Jagd, Kampf etc.) überhaupt überlebt, so wird er zumindest kein Alpha-Mann und streut seine fehlerhafte Genetik kaum oder gar nicht. Beim Alpha-Mann ist die Wahrscheinlichkeit einer gesunden Genetik recht hoch, so dass es für die Gemeinschaft einen Überlebensvorteil darstellt, wenn er massiv seine Gene streut. Das Y-Chromosom bring einer Gemeinschaft also einen starken Überlebensvorteil, da es dafür sorgt, dass Männer mit fehlerhafter Genetik ausselektiert werden und keine Frauen durch Schwangerschaft besetzen, die mit einem Alpha-Mann wesentlich überlebensfähigeren Nachwuchs gezeugt hätten.

Kurz lässt sich das so zusammenfassen.

- Männer mit Abweichungen =  deutet auf fehlerhafter Genetik hin (auch wenn nur konstruiert durch Röcke, die eine fehlende Fertilität implizieren, etc).

- Frauen mit Abweichungen = sind eher zu verschmerzen, da kein großer Überlebensnachteil der Sippe als beim Mann der seine fehlerhaften Gene an den Nachwuchs vererbt.

Offline Rockio

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Das mit den Normen stimmt sicher, aber der Hauptsatz davor? Wie war es geeint, dass Frauen keine wichtige rolle bei der Stammerhaltung spielen?  Jungfernzeugung bei Männern gibt es wohl nicht.  ;)
Na ganz einfach. [...]

Kurz lässt sich das so zusammenfassen.

- Männer mit Abweichungen =  deutet auf fehlerhafter Genetik hin (auch wenn nur konstruiert durch Röcke, die eine fehlende Fertilität implizieren, etc).

- Frauen mit Abweichungen = sind eher zu verschmerzen, da kein großer Überlebensnachteil der Sippe als beim Mann der seine fehlerhaften Gene an den Nachwuchs vererbt.
Danke! Hmmm, als "ganz einfach" würde ich das jetzt auch nicht bezeichnen, aber doch hochinteressant und einleuchtend (unter Vorbehalt der Richtigkeit, die ich nicht in der Lage bin zu beurteilen - ich setze die bis zum Beweis des Gegenteils mal voraus).
Ich muss aber meine allerhöchst eingerosteten Kenntnisse in Genetik aufputzen.
Auch mal wieder den grandiosen Klassiker "The Selfish Gene" vorkramen.


 

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