Autor Thema: Im falschen Körper gefangen ...  (Gelesen 47566 mal)

Online MAS

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Re: Im falschen Körper gefangen ...
« Antwort #15 am: 28.01.2017 09:24 »
Irgendwie wird mir immer schlecht bei solchen Artikeln, wenn sowas zu einem großartigen medialen Ereignis hochgekocht wird: "Ich bin im falschen Körper geboren."
http://www.bento.de/politik/transgender-wie-es-ist-im-falschen-koerper-aufzuwachsen-1128751/#refsponi

Wie pervers kann diese Welt eigentlich noch werden?
Nur weil man etwas nicht versteht, andere als pervers bezeichnen, finde ich Diskriminierung par excellence. Du weißt nicht, wie es sich anfühlt im "falschen Körper" zu leben, dann richte nicht über die anderen.

Bitte dann auch genauer lesen, was ich geschrieben habe. "Weil man etwas nicht versteht ..." trifft ebenso auf deine Interpretation meines Satzes. Du siehst ein Stichwort und kochst gleich emotional hoch. Das muss auch nicht unbedingt sein, oder?

Nochmal: was mich ankotzt, ist dieses Thema zu einem großartigen medialen Ereignis zu vermarkten. Es ist die Tendenz aufzuzeigen, dass alles möglich ist, was man will, und anschließend ist alles gut. Für mich ist sowas wie die Happy Ends in Hollywood-Filmen.

Ferner: Man wird als Mensch geboren. Und ich kann nicht raus aus meinem Körper, also kann ich ihn auch annehmen wie er ist. Wenn du willst, ist der geschenkte Körper eine Gottesgabe. Wenn du willst, ist der Körper ein ganz natürliches Produkt. Da irgendwie medizinisch einzugreifen und mit Hilfe der Medien wieder Menschen einzufangen, die sich für solche Operationen bereit erklären, halte ich für Experimente am Menschen. Dazu fällt mir der Name Mengele ein. Und dazu fällt mir der Begriff pervers ein.

Immer wieder werden solche OPs als Heilsbringer verkauft. Ich beziehe mich jetzt nicht nur auf dieses Transthema, sondern generell auf Schönheitsoperationen wie Busenvergrößerung, Penisverlängerung, Faltenstraffung, Fettabsaugung usw. Medizinisch wirklich notwendig ist der allergeringste Teil davon. Sonst heißt es nur immer, wenn dein Busen zu klein ist, lass ihn größer machen und anschließend bist du glücklich. Pustekuchen ... Sowas finde ich medialen Scheiß.

Gruß Matthias





Jetzt werde ich mal ironisch, Matthias: Ich wusste nicht, dass der Mengele seinen Patienten aus seelischen Nöten heraus helfen wollte.  :-\

LG, Micha
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Offline Rockio

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Re: Im falschen Körper gefangen ...
« Antwort #16 am: 28.01.2017 09:48 »
Und, so nebenbei, lieber Rockio: Das ist die Äußerung eines religiösen Menschen. Also auch hier bitte kein Schwarz-weiß-Denken!   :)
Und, so nebenbei, lieber Micha: Auch religiöse Menschen sagen vieles sehr Vernünftige, und sie streifen, wenn sie empathisch denken, die Fesseln der Ideologie ab. Also auch hier bitte kein Schwarz-weiß-Denken!   :)

Offline Barefoot-Joe

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Re: Im falschen Körper gefangen ...
« Antwort #17 am: 28.01.2017 10:21 »
Hallo Matthias,

Zitat
Nochmal: was mich ankotzt, ist dieses Thema zu einem großartigen medialen Ereignis zu vermarkten.

Das Thema muss aber Präsenz in den Medien haben, bis die Leute es verstanden haben und aufhören Transmenschen zu mobben und ihre Identität in Frage zu stellen.

Zitat
Ferner: Man wird als Mensch geboren. Und ich kann nicht raus aus meinem Körper, also kann ich ihn auch annehmen wie er ist. Wenn du willst, ist der geschenkte Körper eine Gottesgabe. Wenn du willst, ist der Körper ein ganz natürliches Produkt. 

Natürlich kannst du aus deinem Körper raus, da machst du jede Nacht. Das Leben, Matthias, ist ein Abenteuer und damit es spannend ist und Emotionen liefert, gibt es Konflikte, Dualität, und all die anderen Steine, die es uns in den Weg legt. DAS ist das Gottesgeschenk. Eine nicht zum Körper passende Identität ist dabei genauso ein valider Aspekt des Lebens, wie ein Kind zu bekommen, sich ein Bein zu brechen oder glücklich im Pool zu liegen. ALLES, was dir in diesem Abenteuer Leben passiert, ist valide - sämtliche Einschränkungen und Regeln schafft sich der Mensch selbst, um damit zurecht zu kommen. Der Körper mag in gewissem Sinne eine Gottesgabe sein, aber was wir damit machen, bestimmt niemand außer uns. Und niemand wird vom Zorn Gottes getroffen, wenn er seinen Körper so verändert, dass die Seele Spaß daran hat, darin zu wohnen. Im Gegenteil. Bitte bedenke mal, dass die Suizidraten unter transidenten Menschen gewaltig sind und wenn sich ein depressives, suizidgefährdestes Leben durch eine SRS in ein glückliches Leben voller Freude verwandeln läßt, wäre es falsch, das nicht zu tun.

Zitat
Da irgendwie medizinisch einzugreifen und mit Hilfe der Medien wieder Menschen einzufangen, die sich für solche Operationen bereit erklären, halte ich für Experimente am Menschen.

Niemand fängt Menschen für diese Operationen ein. Der Operation geht immer noch ein ziemlich lange psychologische Prüfung voraus und iirc muss man immer noch mindestens ein Jahr in der neuen Identität öffentlich gelebt haben. Da kommt niemand durch, der das nicht wirklich von Herzen will.

Zitat
Dazu fällt mir der Name Mengele ein. Und dazu fällt mir der Begriff pervers ein.

Und wieder hat sich Godwin's Law bewahrheitet. Deine Assoziationen in allen Ehren, aber du setzt hier ernsthaft eine SRS, die von den Leuten gewünscht und herbeigesehnt wird, in Verbindung mit den Greueltaten eines sadistischen Arztes der Nazizeit?

Zitat
Immer wieder werden solche OPs als Heilsbringer verkauft.

Das sind sie für die Betroffenen in der Regel auch. Schau dir die Videos von Transmenschen auf YT an. Ich habe selten Menschen gesehen, die glücklicher waren. Natürlich gibt es den einen oder anderen, der das später irgendwann bereut hat, aber heh - panta rhei.

Zitat
Ich beziehe mich jetzt nicht nur auf dieses Transthema, sondern generell auf Schönheitsoperationen wie Busenvergrößerung, Penisverlängerung, Faltenstraffung, Fettabsaugung usw. Medizinisch wirklich notwendig ist der allergeringste Teil davon.

Und weiter? Hört die Medizin beim Körper auf oder schließt sie nicht auch seelische Aspekte mit ein? Wenn jemand mit einem größeren Busen glücklicher ist und er das auf sich nehmen möchte, warum sollte er es nicht tun? Weil andere der Meinung sind, ihr imaginärer Freund würde das nicht gut heißen? Oder wer sonst gibt uns das Recht, über persönliche Entscheidungen anderer Leute zu urteilen, die uns gar nicht betreffen?
Ich bin ein Mensch mit Irritationshintergrund.

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Offline Rockio

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Re: Im falschen Körper gefangen ...
« Antwort #18 am: 28.01.2017 10:39 »
Irgendwie wird mir immer schlecht bei solchen Artikeln, wenn sowas zu einem großartigen medialen Ereignis hochgekocht wird: "Ich bin im falschen Körper geboren."
http://www.bento.de/politik/transgender-wie-es-ist-im-falschen-koerper-aufzuwachsen-1128751/#refsponi

Wie pervers kann diese Welt eigentlich noch werden?
Nur weil man etwas nicht versteht, andere als pervers bezeichnen, finde ich Diskriminierung par excellence. Du weißt nicht, wie es sich anfühlt im "falschen Körper" zu leben, dann richte nicht über die anderen.

Bitte dann auch genauer lesen, was ich geschrieben habe. "Weil man etwas nicht versteht ..." trifft ebenso auf deine Interpretation meines Satzes. Du siehst ein Stichwort und kochst gleich emotional hoch. Das muss auch nicht unbedingt sein, oder?

Ich hatte genau gelesen und weil ich aus Deinen anderen Beiträgen noch einen anderen, toleranten Geist vermutete, war ich da erst mal verwundert.
Es war das Gesamtbild Deines Beitrags, auch die folgende, offensichtlich verzerrende Darstellung, das mich zu meiner Reaktion veranlasst hat. Hochgekocht ist da nichts.

Zitat
Nochmal: was mich ankotzt, ist dieses Thema zu einem großartigen medialen Ereignis zu vermarkten. Es ist die Tendenz aufzuzeigen, dass alles möglich ist, was man will, und anschließend ist alles gut. Für mich ist sowas wie die Happy Ends in Hollywood-Filmen.

Ein großartiges mediales Ereignis?
Wieviel Millionen Artikel werden in den Medien jedes Jahr veröffentlicht? Wieviele davon handeln von Trans?
Selbst wenn es 1000 sind, ist die Größenordnung fern von "großartigem medialem Ereignis".
Merkst Du nicht, wie daneben Du liegst?

Hier berichten außerdem Betroffene – da könntest Du etwas lernen.

Und tatsächlich wird meistens alles (ziemlich) gut, denn gerade bei jungen Transpersonen ist die Selbstmordrate hoch (in den USA mehr als 40%, in Deutschland ist es gesellschaftlich z. T. akzeptierter, auch weil Religion nicht so eine Rolle spielt). Die Selbstmordrate liegt nicht an der Transeigenschaft der Leute, sondern an der negativen, z. T. bösartigen Einstellung vieler Menschen (vor allem, wenn es die eigene Familie betrifft).
gerade bei jungen Leuten kann man heute sehr gut helfen, wenn die Behandlung unmittelbar vor oder noch ganz am Beginn der Pubertät eintritt. Dafür gibt es inzwischen hunderte oder gar tausende Fälle.

Transmänner fliegen eh meistens unter dem Radar, weil sich das äußere Erscheinungsbild (Bartwuchs, Brust-OP, Senkung der Stimme/Stimmbruch) unauffällig gestaltet.
Ältere Transfrauen haben dagegen manchmal Probleme mit dem Erscheinungsbild, da die Pubertät des männlichen Körpers nicht selten wesentlich auffälliger  in Gesichtsform, Stimme, bestimmte Teile des Knochenbaus eingreift, und nicht reversibel ist (bzw. teils nur durch OP).  Es ist das, was vielen Menschen bei manchen Transfrauen dann noch auffallen kann, aber im Alltag fliegen auch die meisten unter Deinem Radar.

Die derzeit geschätzten Zahlen an Transpersonen liegen bei um 0,5% der Bevölkerung. Davon sind nicht alle in gleichem Maß betroffen, aber man darf von einer Größenordnung von 0,1% ausgehen, die irgendwann wohl medizinische Unterstützung brauchen. In Deutschland also eine Größenordnung von 80.000 Menschen, die vielleicht irgendwann medizinische Hilfe brauchen (die Du ihnen aufgrund Deiner Unkenntnis verweigern willst).


Zitat
Ferner: Man wird als Mensch geboren.
Welche Überraschung.
Und Menschen kommen eben in allen möglichen, bunten Varianten.

Diese Variante hier, Trans, passt Dir offenbar nicht, und bar jeder Kenntnis schwatzt Du darüber.  Warum sollte einem dann Deine Variante des Menschseins gefallen?

Zitat
Und ich kann nicht raus aus meinem Körper, also kann ich ihn auch annehmen wie er ist.
Ein eklatanter Fehlschluss, der wiederum auf mangelnder Kenntnis beruht:
Keine Transperson will "raus" aus dem eigenen Körper. Sie brauchen nur (überwiegend) einen Körper, der zu ihrem Gefühl passt. Dieses Gefühl hat nach aller heutigen Erkenntnis keine psychologischen Ursachen! Die Ursache ist derzeit nicht gesichert, aber es gibt sowohl Indizien auf genetische Faktoren wie auf Einfluss des Hormoncocktails dem ein Embryo bzw. später ein sich entwickelndes Baby im Mutterleib ausgesetzt wird (und da vermutlich wichtig, was etwa im 3. Schwangerschaftsmonat geschieht).
Deswegen ist die Medizin heute der Ansicht, dass Transpersonen durch Angleichung des äußeren Geschlechts am besten zu helfen ist (wenn die Betroffenen dies wünschen, was sehr oft der Fall ist).

Warum meinst Du es besser wissen zu können als die medizinische Wissenschaft.


Zitat
Wenn du willst, ist der geschenkte Körper eine Gottesgabe.

Da haben wir's wieder. Deus ex machina.
Wir wissen Dinge, da muss Glaube zurückstehen vor der Kenntnis.

Zitat
Wenn du willst, ist der Körper ein ganz natürliches Produkt.

Bestreitet niemand. Und in der Natur gehen Dinge halt auch mal so, mal so, und wir haben durch Kenntnis und Wissen die Möglichkeit helfend einzugreifen.

Zitat
Da irgendwie medizinisch einzugreifen und mit Hilfe der Medien wieder Menschen einzufangen, die sich für solche Operationen bereit erklären, halte ich für Experimente am Menschen. Dazu fällt mir der Name Mengele ein. Und dazu fällt mir der Begriff pervers ein.

Dein Unwissen steigert sich hier so, dass Du zu infamer Gleichsetzung mit einem Massenmörder und Folterer greifst.
Deine "Argumente" sind Prachtexemplare für den Dunning-Kruger-Effekt. 

Dabei würde die Anwendung Deines geballten Unwissens in der Sache, dazu führen, dass man medizinische Hilfe unterlässt, die Leben retten kann. Das ist Dir egal, nach allem was Du hier nun von Dir gibst. Ich greife nun allerdings nicht zu einer derartig infamen Gleichsetzung.

Zitat
Immer wieder werden solche OPs als Heilsbringer verkauft.
Nein, bei Transpersonen sind diese OPs oft lebensrettend.

Und wenn Du mal mit vielen sprächest, vorher und nachher (ich kenne wie gesagt mindestens 40-50 solche Leute, einige sehr sehr gut), dann würdest Du vielleicht lernen, dass Du völlig an der Realität vorbei urteilst und vor allen Dingen Unmenschliches verlangst. Auch insofern ist der Mengele-Vorwurf an Mediziner, die Menschen helfen, grotesk ins Klo gegriffen.


Zitat
Ich beziehe mich jetzt nicht nur auf dieses Transthema, sondern generell auf Schönheitsoperationen [...] Medizinisch wirklich notwendig ist der allergeringste Teil davon. Sonst heißt es nur immer, wenn dein Busen zu klein ist, lass ihn größer machen und anschließend bist du glücklich. Pustekuchen ... Sowas finde ich medialen Scheiß.

Operationen, die die medizinische Wissenschaft einsetzt, um Transpersonen überleben zu lassen und ihnen dazu verhelfen können, überhaupt ein lebenswertes Leben zu führen, sind per Definition keine Schönheitsoperationen.

Aber klar, Du weißt es besser als Medizin und Experten.


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Re: Im falschen Körper gefangen ...
« Antwort #19 am: 28.01.2017 11:06 »
Zitat
Wenn du willst, ist der geschenkte Körper eine Gottesgabe.

Wenn diese Aussage bedeutet, dass wir den Körper so lassen müssen, wie er ist, dann sind viele medizinische Eingriffe ausgeschlossen. Es gibt Glaubensgemeinschaften, die so denken und medizischen Fortschritt generell ablehnen mit den Hinweis auf die Gottesgabe.

Aber müssen wir aus Gottes Sicht einen einmal gegebenen Status quo beibehalten, oder können wir nicht diese Gaben Gottes (z.B. den Verstand) benutzen, um Veränderungen herbei zu führen, die Menschen näher zu Gott bringen. Das kann auch eine Schönheitsoperation oder eine geschlechtsangleichende Operation (GAOP) sein.

Niemand kann ausschließen, dass Gott Menschen, die so etwas auf sich genommen haben, für sein Plan verwendet, andere Menschen mit ihm bekannt zu machen.

Im Crossdresser-/Transgender-Forum kommen Menschen zu Wort, die bei der evangelischen Kirche mitarbeiten. Soweit ich weiß, ist darunter eine Pastorin, die früher ein Mann war.

Mir steht es nicht zu, Menschen zu verurteilen, die den Weg der Geschlechtsumwandlung einschlagen. Eher empfinde ich Dankbarkeit dafür, dass ich mit meinem biologischen Geschlecht in Einklang bin. Das ist keine Selbstverständlichkeit.

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Re: Im falschen Körper gefangen ...
« Antwort #20 am: 28.01.2017 11:12 »
Keine Transperson will "raus" aus dem eigenen Körper. Sie brauchen nur (überwiegend) einen Körper, der zu ihrem Gefühl passt. Dieses Gefühl hat nach aller heutigen Erkenntnis keine psychologischen Ursachen!

Nach heutigen Erkenntnissen nicht, aber nach gestrigen. Und vielleicht nach morgigen? Es wird hier eine gegensätzliche Dichotomie festgeschnürt, Leib und Seele, Mann und Frau. Man könnte ja auch die Seele an den Körper angleichen.

Warum meinst Du es besser wissen zu können als die medizinische Wissenschaft.

Du sprichst von Wissen, ich rede von Meinung. Bitte lass dir diesen kleinen, aber nicht unwesentlichen Umstand mal auf der Zunge zergehen. Ich bin übrigens selbst Akademiker, aber was sich als "Wissenschaft" ausgibt, hat für mich meistens nur den Status "Alchemie".

Operationen, die die medizinische Wissenschaft einsetzt, um Transpersonen überleben zu lassen und ihnen dazu verhelfen können, überhaupt ein lebenswertes Leben zu führen, sind per Definition keine Schönheitsoperationen.

Aber klar, Du weißt es besser als Medizin und Experten.

Wenn du willst,dann glaube dran. Das bleibt dir unbenommen. Ich glaube jedenfalls nicht daran. Der eine glaubt an Gott, der andere nicht. Und bitte: Wissen und Meinung sind zwei paar Schuhe.

Vielleicht hinterfragst du dich mal selbst, ob du nicht Opfer einer Ideologie bist? Ich meine, ein bisschen Selbstkritik könnte ja auch nicht schaden. Immerhin wusste Sokrates es schon: Ich weiß, dass ich nichts weiß.

Gruß Matthias
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Re: Im falschen Körper gefangen ...
« Antwort #21 am: 28.01.2017 11:16 »
Aber müssen wir aus Gottes Sicht einen einmal gegebenen Status quo beibehalten, oder können wir nicht diese Gaben Gottes (z.B. den Verstand) benutzen, um Veränderungen herbei zu führen, die Menschen näher zu Gott bringen. Das kann auch eine Schönheitsoperation oder eine geschlechtsangleichende Operation (GAOP) sein.

Hallo Hajo,
wie würdest du eine rein theoretische Frage sehen? Ich fühle mich im falschen Körper, ich wäre lieber eine Hauskatze. Wäre es super,wenn die Medizin auch dazu in der Lage wäre? Oder gibt es nicht vielleicht doch Grenzen?
Gruß Matthias
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Offline Rockio

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Re: Im falschen Körper gefangen ...
« Antwort #22 am: 28.01.2017 11:23 »
[...]
Im Crossdresser-/Transgender-Forum kommen Menschen zu Wort, die bei der evangelischen Kirche mitarbeiten. Soweit ich weiß, ist darunter eine Pastorin, die früher ein Mann war.

Mir steht es nicht zu, Menschen zu verurteilen, die den Weg der Geschlechtsumwandlung einschlagen. Eher empfinde ich Dankbarkeit dafür, dass ich mit meinem biologischen Geschlecht in Einklang bin. Das ist keine Selbstverständlichkeit.
Für diese  letzten zwei Absätze, ziehe ich meinen Hut vor Dir. Ohne jeden Abstrich. Punctum. Danke!

Denn das Problem wird von vielen deshalb nicht gesehen, weil sie selbst nicht betroffen sind.
Und wer es nicht ist, wird es auch nie sein – Es gibt allerdings Menschen, bei denen die Transidentität von klein auf gewissermaßen versteckt oder verdrängt ist, oft aufgrund der sozialen Konflikte und der Repressalien, denen gegengeschlechtliches Verhalten gesellschaftlich ausgesetzt ist. Dann kann es erst spät zum Ausbruch kommen. Manche werden wahrscheinlich sterben, bevor sie es leben könnten.

LG 

Offline Rockio

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Re: Im falschen Körper gefangen ...
« Antwort #23 am: 28.01.2017 11:35 »
wie würdest du eine rein theoretische Frage sehen?

Als rein "theoretisch"?
Als uninformierte Frage, die inzwischen mit der klaren Absicht gestellt wird, Transpersonen weiter zu diskriminieren?

Zitat
Ich fühle mich im falschen Körper, ich wäre lieber eine Hauskatze.

Miau - lebe Dein Leben wie Du willst.

Wer sich informiert, weiß dass es bei Trans um menschliche Identität geht. Dafür ist die Humanmedizn zuständig

Soweit bekannt, weiß niemand, wie es sich anfühlt eine Katze zu sein. Geh zum Tierarzt.

Zitat
Wäre es super, wenn die Medizin auch dazu in der Lage wäre?

Die Veterinärmedizin, vielleicht.

Zitat
Oder gibt es nicht vielleicht doch Grenzen?
Ja, die (hier: Human)-Medizin kennt sehr wohl ethische Grenzen. Dass Transpersonen geholfen werden kann, liegt innerhalb der medizinischen Ethik und weit entfernt von deren Randbereichen.
Aber Du weißt auch das offenbar besser als die medizinische Wissenschaft.

Da niemand, außer Dir vermutlich, bislang weiß, wie es sich anfühlt eine Katze zu sein, solltest Du Dich der Tiermedizin zu entsprechenden Studien zur Verfügung stellen. Sicher ein höchst interessanter Fall.

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Re: Im falschen Körper gefangen ...
« Antwort #24 am: 28.01.2017 11:54 »
Hallo Hajo,
wie würdest du eine rein theoretische Frage sehen? Ich fühle mich im falschen Körper, ich wäre lieber eine Hauskatze. Wäre es super,wenn die Medizin auch dazu in der Lage wäre? Oder gibt es nicht vielleicht doch Grenzen?
Gruß Matthias
Der Unterschied zwischen Frau und Mann ist ungleich geringer als zwischen Mensch und Katze.

Mit einer GAOP bleiben wir innerhalb der von Gott gesetzten Grenzen zwischen Mensch und Tier.

GAOP bedeutet nicht, dass aus einem Mann eine Frau mit sämtlichen biologischen Eigenschaften wird. Die äusseren Merkmale werden angeglichen, nicht jedoch die inneren Organe. Eierstöcke und eine Gebärmutter hat eine Transfrau nicht. Das muss sie ein Leben lang aushalten. Auch die Geschlechts-Chromosomen bleiben so wie sie sind, das wäre in diesem Fall xy und nicht xx.
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Re: Im falschen Körper gefangen ...
« Antwort #25 am: 28.01.2017 12:35 »
Als rein "theoretisch"?
Als uninformierte Frage, die inzwischen mit der klaren Absicht gestellt wird, Transpersonen weiter zu diskriminieren?

Diskriminierung - das Modewort der letzten zwei Jahrzehnte. Inzwischen so inflationär gehandhabt, dass es nichtssagend ist.

Im Übrigen: es war eine ernsthaft gestellte Frage.

Da niemand, außer Dir vermutlich, bislang weiß, wie es sich anfühlt eine Katze zu sein, solltest Du Dich der Tiermedizin zu entsprechenden Studien zur Verfügung stellen. Sicher ein höchst interessanter Fall.

Dieser Sarkasmus ... sensationell. Mit deinen Worten benannt: diskriminierend.

Entspann dich mal und sieh hier nicht alles so verbissen und verkrampft.
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Re: Im falschen Körper gefangen ...
« Antwort #26 am: 28.01.2017 12:43 »
Der Unterschied zwischen Frau und Mann ist ungleich geringer als zwischen Mensch und Katze.

Hallo Hajo,
du kennst auch den ganzen Müll, all die Studien, die in den letzten Jahren erschienen sind.
Frauen können nicht einparken
Frauen sind multitaskingfähig
Männer können nicht zuhören
Männer gehen auf die Jagd, Frauen kümmern sich um den Nachwuchs
usw. usw.
Unterschiede bis in alle Unendlichkeit. So manches Mal hab ich bei dem ganzen Zeug den Eindruck gehabt, dass der Unterschied zwischen Mann und Frau größer ist als der zwischen Mann und Pferd oder zwischen Frau und Schaf.

Wenn ich davon ausgehe, dass es zwischen Mann und Frau tatsächlich keine großen Unterschiede gibt, außer Geschlechtsmerkmale, dann macht es auch keinen Unterschied, ob man als Mann oder Frau lebt. Meine Meinung.

Gruß Matthias

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Re: Im falschen Körper gefangen ...
« Antwort #27 am: 28.01.2017 12:49 »

Der Unterschied zwischen Frau und Mann ist ungleich geringer als zwischen Mensch und Katze.

Mit einer GAOP bleiben wir innerhalb der von Gott gesetzten Grenzen zwischen Mensch und Tier.

Solche Grenzen sind höchstens von Menschen gesetzt.
Der Begriff Tier, wie in Deinem Statement, ist eine kulturelle, juristische und religiöse Setzung: Tiere sind Tiere unter Ausnahme des Menschen". Über den Sinn solcher Setzung in unterschiedlichen Zusammenhängen mag man unterschiedlicher Meinung sein, aber biologisch ist so eine Grenze nicht so klar festzulegen.

Bonobos und Schimpansen sind unsere nächsten lebenden Verwandten (ca 1% genetische Differenz), aber sind die weniger menschlich (im kulturellen Sinn) als die vielen frühen Arten der Gattung homo , die z. B. vor 1-2 Millionen von Jahren existierten und aus denen sich der moderne Mensch vor etwa 160.000 Jahren entwickelte?
Homo habilis z. B.
Oder selbst noch in jüngerer Zei vor 60-100.000 Jahren: Homo floresiensis

In der Wissenschaft der Biologie ist der Mensch ein Tier:

Art Mensch
Gattung Homo
Tribus Hominini
Unterfamilie Homininae
Familie Menschenaffen (Hominidae)
Überfamilie Menschenartige (Hominoidea)
Unterordnung Trockennasenprimaten
Ordnung Primaten
Unterklasse Höhere Säugetiere
Klasse Säugetiere
...

Offline Rockio

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Re: Im falschen Körper gefangen ...
« Antwort #28 am: 28.01.2017 12:53 »
Als rein "theoretisch"?
Als uninformierte Frage, die inzwischen mit der klaren Absicht gestellt wird, Transpersonen weiter zu diskriminieren?

Diskriminierung - das Modewort der letzten zwei Jahrzehnte. Inzwischen so inflationär gehandhabt, dass es nichtssagend ist.
Sagt derjenige, der diskriminiert.

Zitat
Im Übrigen: es war eine ernsthaft gestellte Frage.
Mag sein, aber wie wäre es, sich erst über den Sachverhalt an sich kundig zu machen, wenn bereits gewaltig in den Fettnapf getrampelt ist.

Da niemand, außer Dir vermutlich, bislang weiß, wie es sich anfühlt eine Katze zu sein, solltest Du Dich der Tiermedizin zu entsprechenden Studien zur Verfügung stellen. Sicher ein höchst interessanter Fall.

Zitat
Dieser Sarkasmus ... sensationell. Mit deinen Worten benannt: diskriminierend.
Nein, sarkastisch: Du darfst gerne mal in den Duden oder in ein Lexikon  reinschauen, um den Unterschied zu "diskriminierend" festzustellen.

Zitat
Entspann dich mal und sieh hier nicht alles so verbissen und verkrampft.
Auch da bist Du unkundig: Ich bin entspannt.

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Re: Im falschen Körper gefangen ...
« Antwort #29 am: 28.01.2017 13:05 »
Als rein "theoretisch"?
Als uninformierte Frage, die inzwischen mit der klaren Absicht gestellt wird, Transpersonen weiter zu diskriminieren?

Diskriminierung - das Modewort der letzten zwei Jahrzehnte. Inzwischen so inflationär gehandhabt, dass es nichtssagend ist.
Sagt derjenige, der diskriminiert.

Zitat
Im Übrigen: es war eine ernsthaft gestellte Frage.
Mag sein, aber wie wäre es, sich erst über den Sachverhalt an sich kundig zu machen, wenn bereits gewaltig in den Fettnapf getrampelt ist.

Da niemand, außer Dir vermutlich, bislang weiß, wie es sich anfühlt eine Katze zu sein, solltest Du Dich der Tiermedizin zu entsprechenden Studien zur Verfügung stellen. Sicher ein höchst interessanter Fall.

Zitat
Dieser Sarkasmus ... sensationell. Mit deinen Worten benannt: diskriminierend.
Nein, sarkastisch: Du darfst gerne mal in den Duden oder in ein Lexikon  reinschauen, um den Unterschied zu "diskriminierend" festzustellen.

Zitat
Entspann dich mal und sieh hier nicht alles so verbissen und verkrampft.
Auch da bist Du unkundig: Ich bin entspannt.


Wie heißt es?
Du hast recht, und ich hab meine Ruhe
Oder alternativ:
Der Klügere gibt nach.

Also schönen Tag dann noch für dich
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