Hallo Micha.
Ich bin ein wenig gebranntes Kind. Ich habe meine Schulzeit lang führende Köpfe der Wiking-Jugend ertragen müssen, die permanent und heftig für eine sehr gestrige "Systemänderung" eintraten. Deren Reichsgauleiter wohnte in der Stadt und seine Söhne waren an unserer Schule.
Sowohl mit Aufmärschen, als auch mit Hetze und rhetorischen Spielchen wo immer es ging. Da lernt man erstens, wie die agieren und stellt fest, dass von den Faschisten über dumpfe Rechtsradikale und Populisten bis hin zu angeblich nur kritisch denkenden alle den gleichen Setzkasten der Agitation bemühen.
Das beginnt mit der Gewinnung der Meinungshoheit durch schlichte Überpräsenz in Diskussionen. Mittels Redeschwall, Lautstärke und Veränderung des Tonfalls in ihre Richtung.
Weiter geht es über die überfallartige Verunsicherung einzelner, die dann wieder mittels geballter Infiltration auf die Seite gezogen werden.
Und es beinhaltet natürlich die Verzerrung der Diskussion mittels angeblicher Belege, Fachleute und Geheimwissen.
All das hat Mal ein nettes, rherorisch ansprechendes Gesicht, Mal eine grölende Glatze, aber im Grunde immer ähnlich.
Und dann haben diese Leute das Kanonenfutter. Das sind die anfangs verunsicherten, die sich plötzlich wieder in einer Gruppe aufgefangen und verstanden fühlen. Die rennen dann aus Dank fast noch heftiger los und sind emotional viel engagierter. An sich sind die viel unsicherer, aber mit viel mehr Vehemenz, weil Information (besonders nachvollziehbare) sie nur wieder verunsichert.
Die Erstere Gruppe ist oft noch nicht mal wirklich von der Sache überzeugt. Schönes Beispiel Trump, der Presse einlädt, dann hinter der Bühne regelrecht auf Positionen einteilt und schließlich im eigentlichen Auftritt diffamiert, was er vorab denen sogar halb entschuldigend ankündigte. Da wurde Inhalt und Auftritt zum Vehikel der Macht. Trump hatte nie das Wohl der Bürger im Sinn, er ist 100% Narziss. Das geht oft so. AfD'ler wissen um Klimaschäden und Corona-Gefahren. Aber die Verunsicherung und der Hass auf Greta und Drosten hilft denen zum Stimmenfang.
Doppelrock (schönes Wortspiel zwischen Rock und Doppelmoral) ist da eher Typus 1. Lieber im Bereich Strippenzieher der Öl ins Feuer gießt und ansonsten mit viel Kreide in den Mundwinkeln den "mitten aus der gebildeten Elite" stammenden "kritischen Bürger" gebenden. Das sind in meinen Augen die Nachfahren derer, die 1929 die Krise erkannt und Leute wie Hitler und Göbbels ermöglicht haben.
Jule ist im Grunde ein verwirrter, der diverse Schläge des Schicksals nicht verkraftet hat und falsch abgebogen ist. Man erkennt auch an der Reaktion auf mich, wie die beiden sich unterscheiden. Jule mit Verunsicherung, Steigerung und letztlich sich verrennen.
Doppelrock kommt mit vielem nicht klar. Der sieht seine Felle schwimmen, was er natürlich nie Preis geben würde, wie auch seine Identität. Sein Versuch, eine Plattform zu infiltrieren ist inzwischen gescheitert.
Das Schöne ist, hier kann man langsam zum Kernthema kommen. Eben unseren Faible für besondere Kleidung und das Angenehme, was das mit sich bringt.
Das sind natürlich Verallgemeinerung. Und wie alle oft trotzdem sehr viel passender als es den Be(oder Ge-)troffen passt.
Jule sollte eben mal lernen, dass hier viel mehr Wohlwollen für Ihn herrscht als er wahr haben will.
Und Doppelrock muss sich ein anderes Opfer seiner Agitation suchen. So jemand ändert man nicht