Autor Thema: Kulturelle Aneignung oder Gesinnungsdiktatur?  (Gelesen 21508 mal)

Offline MAS

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Antw:Kulturelle Aneignung oder Gesinnungsdiktatur?
« Antwort #105 am: 17.01.2024 18:33 »
Ihr Lieben,

ich habe, anders als Du, Zwurg, auch nicht den Eindruck, dass SPD, CDU/CSU, FDP und Grüne an den linken Rand gerück sind. SPD und Union haben , sich oft aneinansder angenähert, das stimmt, aber eher im liberalen Sinne, ähnlich der FDP. Und die Grünen sind eher etwas nach rechts in Richtung Mitte gewandert. Sie waren früher linker.

Ich verstehe auch nicht ganh, warum man von einer Gesinnungsdiktatur spricht. Wenn es darum geht, mit Menschen anderer, bisher oft unterdrückter Kulturen menschlicher und gleichberechtigter umzugehen, muss man sich das vorschreiben lassen? Ist das nicht das, was man sich umgekehrt auch wünscht, dass man in der eigenen Identität gleichberechtigt respektiert und akzeptiert wird? Und wenn man nun die Goldene Regel anwendet, will man da nicht mit anderen umgehen, wie man will, dass sie mit einem selbst umgehen?

Wenn man schon finanzielle Probleme hat, warum sucht man den Grund bei den Menschen aus ehemaligen Kolonien, die ihre Rechte einfordern, statt bei den neoliberalen Konzernen, die die wirtschaftliche Herrschaft an sich reißen und die Politiker:innen zu ihren Vollstreckern machen wollen?

LG, Micha
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Offline Timper

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Antw:Kulturelle Aneignung oder Gesinnungsdiktatur?
« Antwort #106 am: 17.01.2024 19:12 »
Nicht nur der Sebaldus, auch der Lars kam wieder hervorgekrochen.

Mir reichts. Machts gut.
Wer hat bloß dieses Thema wieder hervorgeholt?

Da gibts genügend von links bis rechts in allen Medien. Wozu brauch ich das auch noch in Rockmode?

Du hast absolut recht. Es ist wirklich die Frage ob das hierher gehört.
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Rock tragen? Ich darf das!

Offline Zwurg

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Antw:Kulturelle Aneignung oder Gesinnungsdiktatur?
« Antwort #107 am: 17.01.2024 19:43 »
Ich habe weiter oben ausgeführt das ich illegale Migrationspolitik nur für einen Teil des Problems halte. Wohlgemerkt nur die nicht legale Migration, in der Schleuser bestimmen wer nach Deutschland kommt. Ich finde von einem Migranten sollte man erwarten, dass er die deutsche Sprache vor seiner Einreise beherrscht, ebenso dass er eine Ausbildung absolviert hat, für einen Job der hier gesucht wird.
Kolonialpolitik früherer Zeiten kann man auf Deutschland kaum anwenden. Als er eine der letzten europäischen Großmächte, machte sich Deutschland am Ende des 19. Jahrhunderts auf noch ein paar Kolonien vor allem in Afrika zu ergattern und bereits 1918 war die Kolonialzeit wieder vorbei. Ganz anders war das bei Großbrittanien, Frankreich, Spanien, Portugal und auch Italien der Fall. Auch wenn die deutsche Kolonialzeit für die Einheimischen genauso unerquicklich war, wie die anderer Kolonialstaaten, so bestehen Investionen aus dieser Zeit bis heute fort: Gebäude, Schienennetze, auch das größte Schiff auf demTanganijka See.

Natürlich muss man über die größten Konzerneigner spreche, die vor allem die Karrieren von Polikern sponsoren und durch deren Stimmen ihre Macht und Einkommen steigern. Da die Fädenzieher meist im Verborgenen stehen, sind sie und ihre wahren Absichten meist schwer zu identifizieren.

Und für meine Person kann einfach sagen, ich habe überhaupt nichts gegen dunkelhäutige Menschen, solange sie mir auf Augenhöhe begegnen. Ich habe immer Dunkelhäute Schauspieler cool gefunden. Denzel Washington, Will Smith, Phillip Michael Thomas, Samuel L. Jackson, Morgan Freeman, Djimon Hounsou usw.               Und bis ich 20 Jahre alt war habe ich in echt keinen gesehen, kannte solche Menschen nur aus dem Fernsehen oder Kino. Ein "Neger" war vor 35 Jahren für mich vor allem die Bezeichnung für Mixgetränk aus Cola und Weizenbier. Kein Mensch dachte sich etwas böses wenn jemand an "Nega" und a "Zigeina" bestellte. Heutzutage wäre man dann ja fast schon ein Nazi. Und das stört mich. Ebenso dass man keine Rastafrisuren oder ethnisch andere Kleidung tragen sollte. Früher fand man das cool. Und ich fand die Rastas einer rotaarigen Frau  wunderschön. Gerade an meinem jetzigen Arbeitsplatz sehe ich oft junge Leute, mit gewagtem modischen Stilen. Am Anfang fiel mir ein junger Mann auf der schwarze Rastalocken hat, der einen sehr breiten niederbairischen Dialekt spricht. Es stellte sich heraus das er in Bogota geboren ist und sowohl bayrische als auch bolivianische Vorfahren hat. Was darf der jetzt?

Zurück zur Politik der Sprachgestaltung, ich fühle mich nicht wohl mit der aufgesetzten, verordneten neuen Moral. Ich selbst habe in meinem ersten Roman einen dunkelhäutigen Protagonisten: Fürst Xitro, den König der Drachenreiter. Ich habe ihn damals als "Mohr" bezeichnet. Und wen ich noch eine Neuauflage mache, dann werde ich es so belassen. Ich nehme die Menschen so wie sie mir begegnen, selbst einige (behinderte) Betreute besuchen mich immer wieder bei mir im Büro, einfach mich zu umarmen. Und dabei habe ich mit ihrer Betreuung nichts zu tun, ich arbeite ja in der Verwaltung. Wenn ich Mails an alle Kollegen verschicke unterlasse ich es zu gendern, weil ich weiß dass gerde das viele Frauen das nicht gut finden. Ich kaufte gerne Zigeunersauce, da hatte ich eher die romantische Vorstellung davon wie ein frei lebender Mensch mit bunter Kleidung und einem bunt bemalten Wagen sein Fleisch grillt und dazu so eine pikante Soße verwendet. Was ist daran in irgend einer Weise verwerflich??
Ich hab auch noch nie gehört dass man beispielsweise das englischsprachige "Gipsy" irgendwie meiden muss. Oder dass es in anderen Sprachen solche Regulationversuche gibt. Seltsam.
Übertraägt da jemand fremde Konflikte auf Deutschland? Vielleicht aus den USA? Dort wanderten die Dunkelhäutigen Menschen in ganz anderen Umständen ein. Und ist heute ein WillSmith unterdrückt oder ein Barrack Obama?
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Offline cephalus

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Antw:Kulturelle Aneignung oder Gesinnungsdiktatur?
« Antwort #108 am: 17.01.2024 20:37 »
Danke Yoshi,  für Deine sachliche und polemikfreie Schreibweise.

Unabhängig davon, welche Positionen vertreten werden, ist das für mich die Grundvoraussetzung zu diskutieren. 

Das ist in letzter Zeit bei politischen Themen meist nicht so.

Daher halte ich mich hier wie auch an anderer Stelle raus, wenn nicht diese Grundanvorderung erfüllt ist.
Ich verstehe JJSW voll, sich raus zu ziehen  :-\


Offline Yoshi

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Antw:Kulturelle Aneignung oder Gesinnungsdiktatur?
« Antwort #109 am: 17.01.2024 21:40 »
Ich hab auch noch nie gehört dass man beispielsweise das englischsprachige "Gipsy" irgendwie meiden muss. Oder dass es in anderen Sprachen solche Regulationversuche gibt. Seltsam.

Natürlich gibt es das auch in anderen Sprachen. Im Englischen nennt man das "Political Correctness" und der Begriff "Gipsy" soll auch nicht mehr genutzt werden, sondern stattdessen "Romani people" (übrigens ein Vorschlag, der von der Community selbst kam). In Hollywood-Filmen, in denen ja bekanntlich sehr viel geflucht wird, sind auch so Begriffe wie "Nigger" oder "Faggot" (Schwuchtel) mittlerweile stark verpönt und werden kaum noch verwendet. Vor einigen Jahrzehnten hörte man diese Begriffe noch ständig in Thrillern oder Mafiafilmen. Dunkelhäutige werden mittlerweile "People of Colour" genannt, nachdem man zwischenzeitlich von "Afroamerikanern" sprach, womit man aber nicht die gesamte PoC-Community abbildete. Und selbst im Englischen wird gegendert: Man spricht im Plural beispielsweise nicht mehr von "businessmen", sondern immer mehr von "businesspeople". Einige meiden auch die Begriffe "mankind" oder "manhood" und nutzen dafür eher "humanity", "humankind" oder "human beings". Es sind zwar alles Begriffe für Menschheit, aber mit "man" werden nur Männer sprachlich abgebildet, wohingegen "human" das Wort für Menschen ist.
Die skandinavischen Länder achten meines Wissens auch sehr auf Sprache. Im Schwedischen wurde vor einigen Jahren ein drittes Pronomen für nicht-binäre Menschen eingeführt. Anderes schwedischsprachiges Beispiel: Die Nachfahren von Astrid Lindgren haben veranlasst (und nicht die Verlage, wie gerne behauptet wird), dass in neuen Ausgaben von Pippi Langstrumpf nicht mehr vom "Negerkönig" und "Negersprache" die Rede ist, sondern vom "Südseekönig" und der "Taka-Tuka-Sprache".
Das sind übrigens auch nicht nur westliche Phänomene. Aus dem Japanischen weiß ich, dass es den Begriff "Gaijin" gibt, der für (vor allem westliche) Ausländer benutzt wurde und mittlerweile in den Medien eher gemieden wird, weil er historisch sehr abwertend gebraucht wurde. Sie nutzen mittlerweile auch einen anderen Begriff.

Ich kaufte gerne Zigeunersauce, da hatte ich eher die romantische Vorstellung davon wie ein frei lebender Mensch mit bunter Kleidung und einem bunt bemalten Wagen sein Fleisch grillt und dazu so eine pikante Soße verwendet. Was ist daran in irgend einer Weise verwerflich??

Wenn sich jemand durch den Begriff verletzt fühlt und man es trotzdem weiterhin nutzt, dann halte ich das schon für ignorant und zeigt mir, dass es dem Gegenüber an Empathie und Verständnis fehlt. Im Englischen gibt es ja auch den Begriff "Krauts" für uns Deutschen, der vor allem seit dem Ersten Weltkrieg abwertend genutzt wird. Und selbst wenn ein Engländer eine klischeehafte "romantisierende" Vorstellung davon hat, wie meine Großmutter mir Rippchen mit Sauerkraut zubereitet und ich dabei Lederhose und Trachten trage, möchte ich so nicht genannt werden. Spielen wir das Gedankenspiel mal weiter: Wenn ich mir dann noch vorstelle, dass sie Sauerkraut unter der Bezeichnung "Nazikraut" im britischen Supermarkt verkaufen würden, fände ich das auch unangemessen und würde mich für die Abschaffung des Begriffes einsetzen.

Offline GregorM

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Antw:Kulturelle Aneignung oder Gesinnungsdiktatur?
« Antwort #110 am: 17.01.2024 21:41 »
Ich langweile  mich. Bin ich der einzige, der dieses Thema  satt hat?
Gruß
Gregor

Offline Lars

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Antw:Kulturelle Aneignung oder Gesinnungsdiktatur?
« Antwort #111 am: 17.01.2024 21:54 »
Wenn sich jemand durch den Begriff verletzt fühlt und man es trotzdem weiterhin nutzt, dann halte ich das schon für ignorant und zeigt mir, dass es dem Gegenüber an Empathie und Verständnis fehlt.

Wenn sich z.B. ein sogenannter Zigeuner dazu äußern würde, ob er sich durch den Begriff "Zigeunersoße" verletzt oder geehrt fühlt oder ob es ihm egal ist, dann können wir uns eventuell ein Urteil erlauben und erforderlichenfalls handeln. So lange das nicht der Fall ist, sollten wir uns mit hanebüchenen Gedankenkonstrukten und Gutmenschengehabe zurückhalten.
Dies nur ein Beispiel. Ich weiß selber nicht, wie Zigeuner überhaupt zu dem Begriff Zigeuner stehen. Es braucht mir hier auch keiner mit Lehrbuch-, Zeitungs- oder Fernsehwissen versuchen zu erklären.
 
Und mir fällt grad ein, daß ich irgendwo mal gelesen habe, daß ein afrikanischer Restaurentbetreiber sein Restaurant "Zum Neger" genannt hat. Und selbst da haben sich welche drüber aufgeregt. Er hat sich quasi seine eigene Kultur angeeignet, und das geht hierzulande natürlich gar nicht, für niemanden ...
 ;D ;D ;D
Schützen die Grünen die Natur?
Oder müssen wir die Natur vor den Grünen schützen?

Offline Yoshi

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Antw:Kulturelle Aneignung oder Gesinnungsdiktatur?
« Antwort #112 am: 17.01.2024 22:26 »

Dies nur ein Beispiel. Ich weiß selber nicht, wie Zigeuner überhaupt zu dem Begriff Zigeuner stehen. Es braucht mir hier auch keiner mit Lehrbuch-, Zeitungs- oder Fernsehwissen versuchen zu erklären.
 ;D ;D ;D

Kann man beim Zentralrat der Sinti und Roma nachlesen, wie sie selbst zum Begriff "Zigeuner" stehen.


Offline JoHa

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« Antwort #113 am: 17.01.2024 22:28 »
Letztes Jahr hat ein Jazzmusiker darauf bestanden, den Begriff Zigeuner, zumindest was seine Musik angeht, weiter zu verwenden. Meines Wissens war es jemand aus der Familie von/um Schnuckenack Reinhardt.
Nicht Johannes. Joachim!

Offline MAS

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« Antwort #114 am: 17.01.2024 23:18 »
Ich habe weiter oben ausgeführt das ich illegale Migrationspolitik nur für einen Teil des Problems halte. Wohlgemerkt nur die nicht legale Migration, in der Schleuser bestimmen wer nach Deutschland kommt.

Ich stolpere schon über diese beiden Sätze, Zwurg. "Illegale Migrationspolitik" und "legale Migration, in der Schleuser bestimmen, wer nach Deutschland kommt".

Das verstehe ich nicht!

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Offline MAS

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« Antwort #115 am: 17.01.2024 23:20 »
Kolonialpolitik früherer Zeiten kann man auf Deutschland kaum anwenden. Als er eine der letzten europäischen Großmächte, machte sich Deutschland am Ende des 19. Jahrhunderts auf noch ein paar Kolonien vor allem in Afrika zu ergattern

Auch hierüber stolpere ich: Deutschland hatte zwar wenig Zeit, in dieser Zeit aber den 1. Volkermord des 20. Jhdt. an den Herero und Nama fabriziert und dort auch die ersten Konzentrationslager eingerichtet. Man braucht also gar keine Nazikeule, das Kaiserreich reicht auch schon zur Mahnung!

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Offline MAS

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« Antwort #116 am: 17.01.2024 23:25 »
Und für meine Person kann einfach sagen, ich habe überhaupt nichts gegen dunkelhäutige Menschen, solange sie mir auf Augenhöhe begegnen. Ich habe immer Dunkelhäute Schauspieler cool gefunden. Denzel Washington, Will Smith, Phillip Michael Thomas, Samuel L. Jackson, Morgan Freeman, Djimon Hounsou usw.               Und bis ich 20 Jahre alt war habe ich in echt keinen gesehen, kannte solche Menschen nur aus dem Fernsehen oder Kino. Ein "Neger" war vor 35 Jahren für mich vor allem die Bezeichnung für Mixgetränk aus Cola und Weizenbier. Kein Mensch dachte sich etwas böses wenn jemand an "Nega" und a "Zigeina" bestellte. Heutzutage wäre man dann ja fast schon ein Nazi. Und das stört mich. Ebenso dass man keine Rastafrisuren oder ethnisch andere Kleidung tragen sollte. Früher fand man das cool. Und ich fand die Rastas einer rotaarigen Frau  wunderschön. Gerade an meinem jetzigen Arbeitsplatz sehe ich oft junge Leute, mit gewagtem modischen Stilen. Am Anfang fiel mir ein junger Mann auf der schwarze Rastalocken hat, der einen sehr breiten niederbairischen Dialekt spricht. Es stellte sich heraus das er in Bogota geboren ist und sowohl bayrische als auch bolivianische Vorfahren hat. Was darf der jetzt?

Zurück zur Politik der Sprachgestaltung, ich fühle mich nicht wohl mit der aufgesetzten, verordneten neuen Moral. Ich selbst habe in meinem ersten Roman einen dunkelhäutigen Protagonisten: Fürst Xitro, den König der Drachenreiter. Ich habe ihn damals als "Mohr" bezeichnet. Und wen ich noch eine Neuauflage mache, dann werde ich es so belassen. Ich nehme die Menschen so wie sie mir begegnen, selbst einige (behinderte) Betreute besuchen mich immer wieder bei mir im Büro, einfach mich zu umarmen. Und dabei habe ich mit ihrer Betreuung nichts zu tun, ich arbeite ja in der Verwaltung. Wenn ich Mails an alle Kollegen verschicke unterlasse ich es zu gendern, weil ich weiß dass gerde das viele Frauen das nicht gut finden. Ich kaufte gerne Zigeunersauce, da hatte ich eher die romantische Vorstellung davon wie ein frei lebender Mensch mit bunter Kleidung und einem bunt bemalten Wagen sein Fleisch grillt und dazu so eine pikante Soße verwendet. Was ist daran in irgend einer Weise verwerflich??
Ich hab auch noch nie gehört dass man beispielsweise das englischsprachige "Gipsy" irgendwie meiden muss. Oder dass es in anderen Sprachen solche Regulationversuche gibt. Seltsam.
Übertraägt da jemand fremde Konflikte auf Deutschland? Vielleicht aus den USA? Dort wanderten die Dunkelhäutigen Menschen in ganz anderen Umständen ein. Und ist heute ein WillSmith unterdrückt oder ein Barrack Obama?

Das mit kann ich leben, zumal ich nicht betroffen bin von Bezeichungen wie "Neger" oder "Zigeuner". Wäre ich betroffen, würde ich aber sicher anders denken. Ich stelle mir mal vor, Europa sei afrikanisch kolonisiert worden und wir über Jahrhunderte ausgebeutete Weiße würden als "Bleichgesichter" bezeichnet werden, so wie wir es von den Inigenen Nordamerkas gegenüber den euroamerikanischen Eroberen kennen, nur dass wir dann keine Eroberer, sondern Eroberte wären. Oder eine nomadische Lebensweise sei normal und die sesshafte den Nomaden suspekt und sie würden uns z.B. als "Sitzgauner" bezeichnen. Sicher würde ich dann anders denken.
Und Du?

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Offline Skirtedman

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Antw:Kulturelle Aneignung oder Gesinnungsdiktatur?
« Antwort #117 am: 17.01.2024 23:28 »
Wenn sich z.B. ein sogenannter Zigeuner dazu äußern würde, ob er sich durch den Begriff "Zigeunersoße" verletzt oder geehrt fühlt oder ob es ihm egal ist, dann können wir uns eventuell ein Urteil erlauben und erforderlichenfalls handeln. So lange das nicht der Fall ist, sollten wir uns mit hanebüchenen Gedankenkonstrukten und Gutmenschengehabe zurückhalten.

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Dann hilft nur, dass Du Dir das selbst erfragst. Du kannst es aber mit Sicherheit ja auch erfühlen.

Offline MAS

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Antw:Kulturelle Aneignung oder Gesinnungsdiktatur?
« Antwort #118 am: 17.01.2024 23:36 »
Wenn sich jemand durch den Begriff verletzt fühlt und man es trotzdem weiterhin nutzt, dann halte ich das schon für ignorant und zeigt mir, dass es dem Gegenüber an Empathie und Verständnis fehlt.

Wenn sich z.B. ein sogenannter Zigeuner dazu äußern würde, ob er sich durch den Begriff "Zigeunersoße" verletzt oder geehrt fühlt oder ob es ihm egal ist, dann können wir uns eventuell ein Urteil erlauben und erforderlichenfalls handeln. So lange das nicht der Fall ist,

Aber das ist doch längst der Fall. Zumindest habe ich mal einen Vortrag von Roma gehört, die genau das kritisiert haben. Klar, so ein Vortrag fand vor Ort statt und ist nicht im Internet abrufbar.

LG, Micha
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Offline MAS

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Antw:Kulturelle Aneignung oder Gesinnungsdiktatur?
« Antwort #119 am: 17.01.2024 23:38 »
Wenn sich z.B. ein sogenannter Zigeuner dazu äußern würde, ob er sich durch den Begriff "Zigeunersoße" verletzt oder geehrt fühlt oder ob es ihm egal ist, dann können wir uns eventuell ein Urteil erlauben und erforderlichenfalls handeln. So lange das nicht der Fall ist, sollten wir uns mit hanebüchenen Gedankenkonstrukten und Gutmenschengehabe zurückhalten.

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Dann hilft nur, dass Du Dir das selbst erfragst. Du kannst es aber mit Sicherheit ja auch erfühlen.

Ich habe es von Roma gehört, dass sie diese Bezeichnung als Beleidigung empfinden. Sicher gilt das nicht für alle. Aber sollte man jetzt jeden einzelnen frage, ob man ihn "Zigeuner" nennen darf?

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