Michael, auch wenn es schwer fällt, wirst Du damit leben müssen, dass es Frauen gibt, die sich an Regeln halten, die ihnen meistens von Männern aufoktroyiert worden sind und die das für Privilegien halten, was ihnen von Männern zugestanden wird. Männer sind sehr großzügig mit Dingen, an denen sie kein eigenes Interesse haben und bei denen sie nichts von ihren Vorteilen abgeben müssen. Folglich können Frauen Strumpfhosen, Kleider und Röcke tragen, solange sie an den Machtpositionen der Männer nicht rütteln.
Daneben gibt Frauen, die sich das nicht gefallen lassen und beim Hinterfragen von Regeln nicht nur diese verändern, sondern gleichzeitig das männliche Verfügungsgewalt über den Kleiderschrank der Frau in Frage stellen. So geschehen vor über 50 Jahren bei BMW, als sich eine Sekretärin weigerte, Röcke zu tragen und statt dessen Hosen anzog. Mit einer Kündigung nach einem ernsthaften Gespräch mit dem Personalchef. Mittlerweile hat sich einiges getan bei BMW. Bei der Kleidung schon viel. In der beruflichen Hierarchie ist noch viel zu tun.
Wer weiß, vielleicht ändert sich bei der SBB in 50 Jahren auch etwas. Das Frauenstimmrecht ist in der Schweiz ja auch schon seit 1971 eingeführt worden. Außer im Kanton Appenzell Innerrrhoden, Da erst 1990. Eine spannende Geschichte.
Bei Verkehrsgesellschaften erwarte ich Pünktlichkeit/Zuverlässigkeit, bei Bankgesellschaften gute Beratung in Finanzangelegenheiten. Ob die Beine der Angestellten bestrumpft sind oder nicht ist mir total egal. Was nützen mir Tights an den Beinen der Bediensteten, wenn ich nicht zum Ziel komme oder mein Geld weg ist?