Es liegt wohl bei diesem und anderen Büchern in der Luft, dass wir o so tolerant sein sollen, wenn wir einem Jungen begegnen, der nicht „normal“ ist. Für das „unnormale“ an sich sollen wir also Toleranz zeigen, und dagegen kann an sich nichts eingewendet werden. Aber was mit einem Jungen, der einfach nach Lust und Laune einen Rock oder ein Kleid tragen möchte, also ohne nachweisliches Bedürfnis und in den Augen der Gesellschaft Richtung „Krankheit“?
Wir sehen es in England und Australien, wo vermehrt Schulmädchen Hosen zur Uniform tragen dürfen und Jungs dann auch Röcke – im Namen der Gleichberechtigung. Aber wo Hosen bei Mädchen als etwas Normales betrachtet werden, ist es bei Jungs eigentlich nur ok, Röcke zu tragen, wenn sie es „müssen“ – also „krank“ sind. Sonst sollten sie bei den Hosen bleiben.
Bevor Jungs und Männer frei Röcke tragen können, einfach weil sie dazu Lust haben, sind wir nicht weitergekommen. Literatur, die auch eine „Krankheit“ fordert, bringen uns, meiner Meinung nach, kaum weiter.
Gruß
Gregor