Ein Erscheinungsbild, was auch, ist, in meinem Kopf, eine Funktion von persönlicher Ausstrahlung, Statur, Gesichtszügen, Stimme, Frisur, Kleidung, einschließlich Schmuck und Makeup, plus Sehgewohnheiten der Betrachter/unseres Umfelds. Die meisten sind, was sie sind, Mann oder Frau, und werden so erfasst.
Sobald wir uns aus den „Normen“ bewegen, sieht es anders aus. Wir selbst können uns selbst kaum länger objektiv beurteilen, aber wir können auf die Reaktionen anderer achten. Sie können ausbleiben, weil unser Umfeld tolerant (genug) ist, oder dass es unserem Umfeld egal ist, wie wir aussehen, oder es ist zu höflich, um es zu kommentieren, oder es hat sich daran gewöhnt , wie wir uns kleiden (Familie, Freunde, Kollegen, Nachbarn). Mit anderen Worten, Sehgewohnheiten wurden geändert. Oder wir sind gar nicht an die Grenze gekommen, wo es mit einer Akzeptanz vorüber ist.
Kommt es zu negativen Reaktionen, befinden wir uns vielleicht am falschen Ort, oder wir sind wirklich (vielen oder einigen) zu weit gegangen.
Kommen positive Kommentare, haben wir Glück gehabt.
Ich bin überzeugt, dass wenn ich eine Hose durch einen Rock gewechselt habe, ist mein Erscheinungsbild noch völlig männlich. Dasselbe, wenn ich auch noch dazu eine blickdichte Strumpfhose trage. Aber auch weiß ich, dass nun weniger meines Umfelds dieser Meinung sind.
Ich bin überzeugt, dass würde ich noch dazu Absatzschuhe tragen, wäre es mit meinem männlichen Erscheinungsbild zu Ende. Nicht nur In meinem, sondern auch in vielen anderen Köpfen wäre das der Fall. Ich weiß aber auch, dass einige von euch einen Rock mit blickdichter Strumpfhose und Absatzschuhen ziemlich langweilig oder ohne Ambition halten würden. Der Sehgewohnheiten wegen.
Deshalb sind genau wir nicht die besten zu beurteilen, was männlich oder noch männlich ist – oder feminin oder zu feminin. Auch nicht, weil einige von uns an ein männliches Erscheinungsbild kein Interesse haben. Oder eben ein weibliches bevorzugen.
Und mir ist es OK, dass einige es so haben. Und sie sollen klar so leben (können), wie sie es mögen oder müssen.
Ich, der ich aber mit meinem angeborenen Geschlecht durchaus zufrieden bin, wünsche nur, dass ich Röcke so natürlich tragen könnte, überall und in aller Öffentlichkeit, wie Frauen seit 60 Jahren Hosen. Einfach Mann im Rock sein und so wahrgenommen werden.
Gruß
Gregor