Hallo shir,
ich bin schon gewohnt, daß in dem Eifer meinen teilweise provokanten Aussagen zu widersprechen, das worauf ich ziele, übersehen wird.
In meinem Bekanntenkreis waren es fast ausschließlich Frauen, die mir Ärger wegen meinen Röcken machten. Daran ändert auch nichts, daß es auch Frauen gibt, die sich positiv zu Männerrock äußern, und daß es mehr Pöbeleien von Männern gab, die mir fern stehen. Wenn man hier im Forum nach Berichten sucht, wo jemand den Rock verbietet, findet man auch hauptsächlich Frauen als Verbietende.
Aber warum um Himmels Willen machen sich Männer immer von Frauen abhängig, indem sie das machen, was die Frauen von ihnen verlangen?
Gute Frage! Denk mal darüber nach. Achtung! Die Patriachatsthese stört dabei.
Ach, und Väter profitieren nicht von Vaterschaftsjahr Sorgerecht usw.? interessant.
Ziel der Einführung war, die Ausfallzeiten von Männern zu erhöhen, damit sie nicht den Frauen wegen den Elternzeitausfällen vorgezogen werden. Wenn Männer das als Gewinn ansehen ist das eine unbeabsichtigte Nebenwirkung. Trotz diesem und der gestigener Bereitschaft von Männern sich den Kindern zu widmen, kann eine erhöhte Erziehungstätigkeit von Männern nicht beobachtet werden. Die Macht über die Kinder und die Freude an den Kindern teilen Frauen nicht gerne.
Die Frage ist auch, aus welchem Grund sollten Frauen die Männer beschränken?
Weil Frauen im klassischen Rollenbild auch Privilegien haben,die sie nicht teilen wollen.
Die Kleidungsprivilegien sind nur ein Teil davon.
Wenn man die Unterdrückung durch Männer ausblendet, gibt es keinen Grund. (Und die gab es. siehe Wahlverbot für Frauen, Scheidung nur mit Einverständnis des Mannes, Arbeit nachgehen und Hosenverbot).
Das ist also die Unterdrückung der Frau durch Männer, die Du bei uns erlebst? (Ich rede nicht von Indien oder vergangenen Zeiten, sondern von hier und jetzt.)
Die Meinung dieser Frau ist eine von Tausend, die so denkt. Es denken nicht alle so.
Wie gesagt, so selten ist das nicht. Aber es stimmt schon, daß wesentlich mehr Frauen dem Männerrock positiv gegenüberstehen als es Männer gibt, die einen tragen.
Ich denke, die Mehrheit der Männer beschränkt sich selber und sind zu blöd es zu bemerken, da sie noch in ihren alten Rollenbilder stecken.
Hast Du noch nicht gemerkt, wie Frauen mit Männern umgehen, die sich nicht nach dem traditionellen Rollenbild verhalten? Beim Thema Rock kann man das gut beobachten. Ich hatte das allerdings schon bemerkt, bevor ich Röcke trug.
Daß es auch von Männern wenig Hilfe gibt, heißt eben nicht schon, daß Männer allein daran schuld sind.
Männer legen oft mehr Wert auf die Meinung von Frauen. Keine Ahnung warum.
Leg mal diese Ahnungslosigkeit ab, und vielleicht verstehst Du dann mehr von dem was hier vorgeht.
Wenn Femen das starre Männlichkeitsbild aus dem 19. Jahrhundert absagen, dreht sich auch etwas bei den Männern in Bewusstsein und Mode.
Sie lehnen aber nicht das Männlichkeitsbild ab sondern sie glorifizieren die Männerrolle, und fordern sie auch für sich. Für die Männer bleibt nur die Schmuddelecke, wie zu tief sitzende Hosen und sonstiger Schlabberkram. Von Gleichberechtigung ist nur dann die Rede, wenn es um mehr Rechte für Frauen geht. Daß sich für Männer nichts auftut, sondern teilweise das Gegenteil passiert konnte ich bei Shorts und Stiefel beobachten, die vor gar nicht langer Zeit noch in der Männermode vorkamen.
Die Glorifizierung der Männerrolle führt auch dazu, daß unsere Beweggründe unglaubwürdig erscheinen. Warum sollten die Männer im Patriachat den Frauen die angenehmere und bessere Kleidung zuschieben und für sich selbst darauf verzichten? Der einzige plausible Grund für Männer in einem Patriachat, sich weiblich konnotiertes anzueignen, ist eine Sexualstörung. Das ist ja auch das, was uns bei Pöbeleien immer vorgeworfen wird.
Nicht das Patriachat an sich, das ohnehin mit gutem Grund angezweifelt werden kann,, sondern der Glaube an seine Existenz, insbesondere als Leitbild der Männer, der ja das Fundament des Feminismus ist, ist das Problem.
Gruß,
Jo