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Röcke und mehr... => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: Albis am 17.11.2024 21:36

Titel: "Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: Albis am 17.11.2024 21:36
Die Empfangsdame des Pflegeheims, in dem meine Mutter wohnt, meine heute zu mir: "Ich glaube, habe Sie auf dem Kaiser-Otto-Fest (großes Mittelalterspektakel Anfang Oktober in Magdeburg) gesehen. Hatten Sie da eine Tracht an?"

Ich antwortete, dass ich keine Tracht, sondern eine angemessene Kleidung anhatte und habe ihr dann noch ein paar Fotos von mir in Festivalkleidung gezeigt. Sie fand das toll und erzählte mir von ihrer Sympathie für die Mittelalterszene, wobei sie wohl nur in Hosen rumlaufe. Ich empfahl ihr, sich im örtlichen Szeneladen mal ein Mittelalterkleid zu kaufen, worauf sie meinte, sie traue sich nicht. Im weiteren Gespräch erzählte sie noch, und das ist eigentlich das wichtigste dieses Beitrags, dass einer der Pfleger "zur Fußball-WM im Kilt und auch in einem schwarzen kniebedeckenden Rock zur Arbeit kam".

Wir sind mehr, als wir denken.  :)
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: Uckermärker am 22.11.2024 00:34
Das hört sich gut an!

Aber es ist seltsam, dass jetzt Frauen in der "Hosen - Falle" stecken. Frauen haben Angst in Röcken und Kleidern nicht schlank genug zu wirken.
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: BerlinerKerl am 22.11.2024 06:21
Ich glaube das sie Angst haben vergewaltigt zu werden. Ich habe selbst eine Tochter und habe sie darauf mal angesprochen.

Ihre Bekannten und Freunde sind tatsächlich der Meinung, dass eine Hose in Berlin für eine Frau sicherer ist als ein Rock oder
ein Kleid. Sie wollen wegen den Wirtschaftsflüchtlingen und Arbeitsmigranten, unsere s.g. Fachkräfte nicht auffallen.
Übrigens, ist das ein O-Ton einer Freundin.
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: MAS am 22.11.2024 08:42
Ich glaube das sie Angst haben vergewaltigt zu werden. Ich habe selbst eine Tochter und habe sie darauf mal angesprochen.

Ihre Bekannten und Freunde sind tatsächlich der Meinung, dass eine Hose in Berlin für eine Frau sicherer ist als ein Rock oder
ein Kleid. Sie wollen wegen den Wirtschaftsflüchtlingen und Arbeitsmigranten, unsere s.g. Fachkräfte nicht auffallen.
Übrigens, ist das ein O-Ton einer Freundin.

Eine erschreckende Aussage und Wortwahl dieser Freundin!

LG, Micha
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: MAS am 22.11.2024 08:44
Wir sind mehr, als wir denken.  :)

Das stimmt, wenn auch nicht sooo sehr viele. Was aber auf jeden Fall groß ist, ist die Zahl der Menschen, für die der Anblick eines Mannes im Rock kein Aufreger mehr ist.

LG, Micha
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: Albis am 22.11.2024 20:44
Ich glaube das sie Angst haben vergewaltigt zu werden. Ich habe selbst eine Tochter und habe sie darauf mal angesprochen.

Ihre Bekannten und Freunde sind tatsächlich der Meinung, dass eine Hose in Berlin für eine Frau sicherer ist als ein Rock oder
ein Kleid. Sie wollen wegen den Wirtschaftsflüchtlingen und Arbeitsmigranten, unsere s.g. Fachkräfte nicht auffallen.
Übrigens, ist das ein O-Ton einer Freundin.
Diese Erkenntnis ist zwar erschreckend, aber leider auch plausibel. So wie wohl die meisten von uns Frauen in Rock bzw. Kleid attraktiver als in Hosen finden, wird es wohl auch Männern gehen, die sich nicht unter Kontrolle haben. Und wenn sich Frauen bewusst unattraktiv machen, um ihre Ruhe zu haben, finde ich das eine erschreckende Entwicklung. Ich wünsche, dass dieser Thread nicht zu einer Flüchtlingsdiskussion verkommt. Viel mehr würde ich mir wünschen, dass Frauen das Selbstbewusstsein, die Stärke und entsprechende Strategien finden, um sich angstfrei in der Öffentlichkeit in der Kleidung, die sie mögen, bewegen zu können.

@MAS: Na, was denkst Du denn, wie viele wir sind?

LG, Albis
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: MAS am 22.11.2024 23:55
Ich glaube das sie Angst haben vergewaltigt zu werden. Ich habe selbst eine Tochter und habe sie darauf mal angesprochen.

Ihre Bekannten und Freunde sind tatsächlich der Meinung, dass eine Hose in Berlin für eine Frau sicherer ist als ein Rock oder
ein Kleid. Sie wollen wegen den Wirtschaftsflüchtlingen und Arbeitsmigranten, unsere s.g. Fachkräfte nicht auffallen.
Übrigens, ist das ein O-Ton einer Freundin.
Diese Erkenntnis ist zwar erschreckend, aber leider auch plausibel. So wie wohl die meisten von uns Frauen in Rock bzw. Kleid attraktiver als in Hosen finden, wird es wohl auch Männern gehen, die sich nicht unter Kontrolle haben. Und wenn sich Frauen bewusst unattraktiv machen, um ihre Ruhe zu haben, finde ich das eine erschreckende Entwicklung. Ich wünsche, dass dieser Thread nicht zu einer Flüchtlingsdiskussion verkommt. Viel mehr würde ich mir wünschen, dass Frauen das Selbstbewusstsein, die Stärke und entsprechende Strategien finden, um sich angstfrei in der Öffentlichkeit in der Kleidung, die sie mögen, bewegen zu können.

@MAS: Na, was denkst Du denn, wie viele wir sind?

LG, Albis

Dem will ich mich gerne anschließen. Aber wie viele wir sind? Global mehr als hier in Deutschland, also nicht nur absolut, sondern auch relativ. Wobei manche davon stramme Tradionalisten sind.

LG, Micha
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: Timper am 23.11.2024 16:03
Ich glaube das sie Angst haben vergewaltigt zu werden. Ich habe selbst eine Tochter und habe sie darauf mal angesprochen.

Ihre Bekannten und Freunde sind tatsächlich der Meinung, dass eine Hose in Berlin für eine Frau sicherer ist als ein Rock oder
ein Kleid. Sie wollen wegen den Wirtschaftsflüchtlingen und Arbeitsmigranten, unsere s.g. Fachkräfte nicht auffallen.
Übrigens, ist das ein O-Ton einer Freundin.
Diese Erkenntnis ist zwar erschreckend, aber leider auch plausibel. So wie wohl die meisten von uns Frauen in Rock bzw. Kleid attraktiver als in Hosen finden, wird es wohl auch Männern gehen, die sich nicht unter Kontrolle haben. Und wenn sich Frauen bewusst unattraktiv machen, um ihre Ruhe zu haben, finde ich das eine erschreckende Entwicklung. Ich wünsche, dass dieser Thread nicht zu einer Flüchtlingsdiskussion verkommt. Viel mehr würde ich mir wünschen, dass Frauen das Selbstbewusstsein, die Stärke und entsprechende Strategien finden, um sich angstfrei in der Öffentlichkeit in der Kleidung, die sie mögen, bewegen zu können.

@MAS: Na, was denkst Du denn, wie viele wir sind?

LG, Albis
Was für eine Verdrehung🤮. Die Frau soll sich Strategien zurecht legen?
NEIN,
Die Verursacher brauchen Therapie! Jene falsch  gesteuerten Männer und Flüchtlingsmänner die die Frau als Objekt betrachten! Was du schreibst ist eine Verdrehung von Opfer und Täter!
Völlig unreflektiert.
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: Albis am 26.11.2024 20:57
@Timper: Zweifelsohne gehören diejenigen, die andere Menschen bedrängen oder gar vergewaltigen, entsprechend hart bestraft. Und es ist wohl auch sinnvoll, denjenigen, die sich nicht unter Kontrolle haben, (psychologische) Hilfe anzubieten bzw. sie ggf. auch in entsprechende Seminare zu zwingen. Dennoch sei die Frage erlaubt: Fühlen sich Frauen in dem Maße bedroht, indem sie tatsächlich bedroht sind oder empfinden sie die Bedrohung stärker als sie tatsächlich ist? Ich will die Bedrohung nicht kleinreden, denke aber dennoch, dass Frauen mit entsprechend starkem und selbstbewusstem Auftreten weniger bedroht sind.
Du siehst in meinen Worten eine Verdrehung von Tätern und Opfern. Ich hingegen suche nach Möglichkeiten, mit welchen Strategien sich potenzielle Opfer schützen können, um eben gar nicht erst zum Opfer zu werden. Das ist vergleichbar mit Häusern und Einbrechern. Wenn ich mein Haus abschließe, schütze ich mich vor Einbrechern. Aber das muss ich eben zum meinem Schutz machen. Wenn ich keine Täter-Opfer-Verdrehung wollte, würde ich verlangen, dass der Staat (Polizei und Justiz) alle potenziellen Einbrecher von vornherein festsetzt, damit ich mein Haus offen stehen lassen kann.

@MAS: Na, sind wir in Deutschland 1 Promille? Weltweit sind wir mit Sicherheit mehr. Im Fernsehen läuft gerade eine Doku über Bangladesch, wo scheinbar kein Mann Hosen trägt.

LG, Albis
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: Timper am 26.11.2024 21:52
Es ist doch völlig irrelevant, ob sich Frauen zu viel einreden. Fakt ist das das passiert. Das strahlt doch aus. Auch du machst dir Gedanken, wenn du liest Zb : es wurde jemand wegen seines Rockes verprügelt. Was schlussfolgerst du daraus? Zu Hause zu bleiben?
Sollen Frauen sich verschleiern? Sich in Lumpen hüllen?
Nein. Es ist eine Verdrehung von Ursache und Wirkung. Nicht die Frau muss nach Lösungen suchen. Die Täter sind das Problem! Da musst du nach Lösungen suchen!
Im übertragenen Sinn bedeutet das das du deine Wohnung nicht verriegeln musst / müsstest. Zumindest sollte es so sein.
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: MAS am 27.11.2024 00:16
Albis,

ich sagte schon öfter: Wenn man alle Männer der Geschichte der Menschheit zusammenzählen würde, hätte man vielleicht mehr Rock- als Hosenträger.

Allerdings wenn man alle gegenwärtig in Deutschland lebenden Männer zählen würde, wäre es anders.

Flüchtlinge waren übrigens schon immer verdächtige Personen in den Augen derer, die zu Hause bleiben durften aber evtl. Geflüchtete in ihrer Nachbarschaft dulden mussten. Ließ sich von denen dann einer was zu Schulden kommen, waren es immer schon DIE schlimmen Flüchtlinge. Dass die meisten Vergwaltigungen in Familie und Verwandschaft oder sonst engen Beziehungen passieren, ist für Statistiker interessant, nicht für die, die Sündenböcke suchen.

LG, Micha
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: Experimental am 27.11.2024 07:45
Hallo Micha,

Ich stimme dir zu was die Statistik angeht aber eins übersiehst Du hier doch. Es gibt Kulturen, die Ihre Frauen verstecken sei es unter Tüchern oder im Haus. Und nicht wenige, meist junge, Männer aus diesen Kulturkreisen haben sich halt, zumindest Verbal, nicht im Griff (Catcalling), wenn sie normal oder vielleicht auch mal schicker gekleidete westliche Frauen sehen. Da kann ich verstehen, dass betroffene Frauen Angst bekommen, ich habe das selbst ein mulmiges Gefühl.

Gruß,

Experimental

Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: MAS am 27.11.2024 08:19
Hallo Experimental!

Zum Beispiel in Indien herrscht ein furchtbares Patriarchat. Auch dort finden die meisten Vergewaltigungen und sogar Femizide in den Familien statt. Allerdings kommen wenige Flüchtlinge aus Indien, wenn überhaupt.

Was Afrika angeht, so gibt es hier auch Missverständnisse. Eine Frau aus einem westafrikanischen Land sagte mir mal, sie wäre beleidigt, wenn sie nicht von einem Mann so angemacht würde, wie deutsche Frauen es als aufdringlich empfinden. Da muss also ganz klar Aufklärung passieren.

Und dennoch warne ich ganz entschieden davor, "DIE Flüchtlinge" generell zu Beschuldigen und sich vorzustellen, als gebe es statische Kulturkreise. Sonst überschreitet man schnell die Grenze zum Rassismus. Dann wären wir im tiefsten 19./20. Jahrhundert, in welchem sich Europäer/Weiße/Christen (als untrennbare Einheit gesehen) allen anderen überlegen fühlten.

Aber lass uns wieder zum Trachtenthema zurückkehren.

LG, Micha
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: Albis am 30.11.2024 20:46
@Timper:Selbstverständlich mache ich mir Gedanken, wenn ich lese, dass jemand wegen seiner Kleidung bzw. seines Äußeren bedrängt / verprügelt wurde. Und zu meiner eigenen Sicherheit gehe ich ggf. nicht im Rock an bestimmte Orte zu bestimmten Zeiten. Es gibt zwar nur wenige dieser Ort-Zeit-Kombinationen, auf die das zutrifft, aber schöner wäre es, wenn es sie nicht gäbe. Grundsätzlich versuche ich, möglichst großes Selbstbewusstsein auszustrahlen. Es mag sein, dass ich ich diesbezüglich dank meiner Körpergröße im Vorteil bin.

Wie geschrieben, fände und finde ich es nicht gut, wenn sich Menschen (nicht nur zwingend Frauen) aus Angst vor Repressalien in Schleier oder Lumpen hüllen. Wenn ich weiter schreibe, wiederhole ich mich. Ich schließe jedenfalls ab, wenn ich mein Zuhause verlasse.

@MAS: Der Anteil der Rockträger unter den in Deutschland lebenden Männern wäre allerdings die relevanteste Zahl.

LG, Albis
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: MAS am 30.11.2024 21:05
@MAS: Der Anteil der Rockträger unter den in Deutschland lebenden Männern wäre allerdings die relevanteste Zahl.

LG, Albis

Ja, Albis, und da glaube ich nicht, dass einer von Tausend Männern Röcke trägt. Eher weniger.
Oder hast Du verlässliche Zahlen?

LG, Micha
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: Timper am 30.11.2024 22:58
@MAS: Der Anteil der Rockträger unter den in Deutschland lebenden Männern wäre allerdings die relevanteste Zahl.

LG, Albis

Ja, Albis, und da glaube ich nicht, dass einer von Tausend Männern Röcke trägt. Eher weniger.
Oder hast Du verlässliche Zahlen?

LG, Micha
Na Gottseidank ist das so. Sonst wäre es ja nichts besonderes mehr und würde mir keinen Spaß machen. Kann so bleiben. Schreibt der Nachtschwärmer der natürlich im Rock unterwegs ist. Zur Gothic & Dark Wave & Post Punk Party.
Und morgen im Rock zum Gothic Floh/ Weihnachtsmarkt. 😎🖤🔊. https://slaughterhouse-berlin.de/😎🖤🔊
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: Albis am 05.12.2024 21:16
Natürlich habe ich keine Zahlen. Es bleibt nur die Schätzung, z.B. wieviele sind wir hier im Forum und welcher Anteil der Rockträger findet ins Forum. Bei 1122 Mitgliedern unter 100.000.000 Menschen, d.h. 50.000.000 Männern im deutschsprachigen Raum. Das ist zumindest rein rechnerisch jeder 44.563., wobei hier auch alle Karteileichen mitgezählt sind. Ich gehe aber davon aus, dass ein Großteil der Karteileichen immer noch am Rock interessiert ist, nur nicht mehr am Forum.

Wieviele davon würden den Rock wohl als Tracht betrachten?  ;D

@Timper: Das Slaughterhouse sieht interessant aus. Ich schließe nicht aus, dass ich dort auch mal erscheine.

LG, Albis
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: MAS am 05.12.2024 22:33
@MAS: Der Anteil der Rockträger unter den in Deutschland lebenden Männern wäre allerdings die relevanteste Zahl.

LG, Albis

Ja, Albis, und da glaube ich nicht, dass einer von Tausend Männern Röcke trägt. Eher weniger.
Oder hast Du verlässliche Zahlen?

LG, Micha
Na Gottseidank ist das so. Sonst wäre es ja nichts besonderes mehr und würde mir keinen Spaß machen. Kann so bleiben. Schreibt der Nachtschwärmer der natürlich im Rock unterwegs ist. Zur Gothic & Dark Wave & Post Punk Party.
Und morgen im Rock zum Gothic Floh/ Weihnachtsmarkt. 😎🖤🔊. https://slaughterhouse-berlin.de/😎🖤🔊

Ich wäre insofern gerne was Besonders, indem ich dazu betrüge, die Männer allgemein vom Hosenzwang zu befreien. Aber damit ein bunter Vogel zu bleiben, dass ich einer von wenigen Rockträgern bliebe, würde mich eher frustrieren. Wobei mich damit auch zufrieden geben könnte, solange man mich als bunten Vogel oder komischen Kauz tolerieren würde.

LG, Micha
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: Timper am 06.12.2024 06:57
Da kommt wieder der religiös fundamentalistische Antrieb durch Männer zu bekehren.
Wer wird zu Hosen gezwungen? Wo steht was von Zwang dazu?
Und wer toleriert dich nicht? Wann u wo?
Dich frustriert nur das du mit deinem Eifer nicht durchdringst. Hier und draußen.
In dieser Gesellschaft ist das nicht verboten. Es gibt keinen Grund für missionieren. Jeder darf sich kleiden wie er möchte!
Nicht mal Punks erregen noch große Aufmerksamkeit außer Blicke die gewollt sind.
Du musst dir schon mehr einfallen lassen und das außerhalb dieser Blase. Mach eine Demo in deinem Dorf zb.
(Und wenn Männer Probleme mit ihren Frauen haben sollten sie anfangen sich zu emanzipieren.
Deren Probleme wirst du aber nicht lösen.)
Ich habe jedenfalls keine Probleme, kann was besonderes bleiben.
Ballkleider sieht man auch nicht bei Aldi. Eben auch was besonderes!
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: Skirtedman am 06.12.2024 09:32
Das liegt auch in meinem Interesse, dazu beizutragen, die Männer aus diesem unsäglichen Hosenzwang zu befreien.
Wäre mein Interesse, ein "bunter Vogel" zu sein, hätte ich jede Menge anderer Möglichkeiten, dies zu bewerkstelligen.
Nur eine von tausend Möglichkeiten, um ein "bunter Vogel" zu sein: Ich könnte z.B. einen Kopfschmuck mit Federn tragen.
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: cephalus am 06.12.2024 10:12
Jeder darf sich kleiden wie er möchte!
Nicht mal Punks erregen noch große Aufmerksamkeit außer Blicke die gewollt sind.

Und als Rockträger erhalte ich meist nichtmal Blicke.

Neben dem grundsätzlich mangelndem Interesse an Röcken ist für mich der Wandel der Gesellschaft ein erheblicher Grund, für die Flaute im Web zu diesem Thema.
Denke ich an Stammtische in München vor über 20 Jahren, die Reaktionen der Unbeteiligten und die Geschichten der Rockträger  :o und vergleiche zu jetzt... ::)

Damals ging es mir darum mich zu trauen und die (möglichen) Reaktion der Mitmenschen zu verarbeiten.

Mittlerweile traue ich mich und setze Röcke als normales, bewusstes, Stilelement ein. Wie Frauen auch, nur mit dem Vorteil, dass bei mir die Wirkung stärker ist.
Einfach nur Rock zu tragen um einen Rock zu tragen, ist mir, ausser vielleicht bei Temperaturen >25°C, zu wenig.  Ich will damit meist ein außergewöhnliches Outfit kreieren. Bewusst.  Die alten Hemmnisse sind weitestgehend weg.

So hat sich für mich der Fokus verschoben, von gesellschaftlichen und psychologischen Themen weg, hin zu Mode.
Das beobachte ich auch im Web:
Ganz normal tauchen in sozialen Medien Männer in Röcken zwischen andere Mode auf, und selbt Anbieter wie Zalando promoten immer mal wieder jegliche "Damenkleidung" an Männern.  Normal.
Und sicher ein Grund warum es hier immer zäher wird .
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: Skirtedman am 06.12.2024 10:15
Da ist er wieder, unser klassischer Timper!
(Beitrag eben erst freigeschaltet worden, nachdem ich meinen Beitrag hier gleich obendrüber geschrieben hatte.)

Natürlich gibt es einen Hosenzwang! Was meinst Du, Timper, weshalb sich einige Männer zum Beispiel hier unter uns jahrelang oder gar jahrzehntelang damit grämen, was anderes als Hosen zu tragen. Den gesetzlich primär nicht festgeschriebenen, aber gesellschaftlich bis ins Letzte ausgeübte Hosenzwang für Männer gibt es. Und ja, man kann daraus ausbrechen. Dazu braucht man aber Kraft, die viele wegen des gesellschaftlichen Drucks nicht aufbringen können. Und glaub mir, die meisten Männer tragen aus Gründen dieses gesellschaftlichen Drucks lieber "freiwillig" Hosen; das ist der weitaus verbreitetste Grund, weshalb so wenige Männer Röcke tragen.

Aber das wollte ich eigentlich gerade eben gar nicht schreiben.

Sondern ich wollte noch eine weitere konkrete Möglichkeit nennen für alle, die es lieben, als "bunter Vogel" wahrgenommen zu werden:
(Besonders für den Sommer geeignet) Tragt doch die traditionelle Männertracht der Waika (https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%BCftschnur)!
(und wer sich nicht sicher ist, ob er vielleicht doch eher eine Frau sein möchte, kann auch die weibliche Variante dieser traditionellen Bekleidung wählen)
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: MAS am 06.12.2024 10:23
Jawoll, ich bin ein Rockfundamentalist! Kein Heil außerhalb des Rockes! Verdammt seien alle Hosenträger! Gürtel statt Hosenträgern! Ach quatsch, das sind ja andere Hosenträge. Ach, ich komm schon ganz durcheinander!  :o

Im Ernst: Seit Jahren erfahre ich kaum noch so etwas wie Schwuchtelrufe oder konsternierte Blicke. Aber das war anfangs anders. Heute erfahre ich eher so was wie Normalität. Da interessiert sich jemand für das Material meines Rocks oder lobt seine Schönheit oder meint, der Rock und meine anderen Kleidungsstücke passten gut zueinander. Solche Äußerungen sind sehr viel häufiger als kichernde Mädchen oder dumme Bemerkungen.

Aber was ich merke, ist doch noch eine Scheu der meisten Männer, selbst einen zu tragen. Es ist nicht nur Desinteresse wie man an manchen anderen Kleidungsstücken aus der Herrenabteilung Desinteresse haben kann, sondern eine Scheu, ein Unwohlsein. Der eine oder andere gibt das auch zu.
Das ist der Hosenzwang, den ich meine. Kein Gesetz, sondern Konvention und innere Zwänge, die daher kommen. Es fehlt die soziale Plausibilität, die immer noch meistens wichtiger ist, als die sachliche.

Und diese Plausibilität mitzuerschaffen, indem ich Röcke trage und mich im Alltag (!) im Rock zeige, das empfinde ich als meine "Mission".

Wenn Du, Timper, Deine Röcke nur in Deinen Clubs tragen willst, habe ich gar nichts dagegen. Aber polemisiere doch bitte nicht ständig gegen uns Alltagsrockträger, die wir auch gerne anderen als Vorbilder vorausgehen wollen.

LG, Micha

Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: hirti am 06.12.2024 11:21
Da wurden einige wahre Dinge geschrieben.
Auch für mich gibt es keinen Hosenzwang mehr - die Gesellschaft hat sich gewandelt. Niemand  verbietet einem Mann einen Rock zu tragen und selbst im Berufsleben könnten die meisten Männer im Frauenkleid erscheinen, ohne dass etwas schlimmes passiert.
Es gibt also nichts mehr, gegen das man sich auflehnen oder demonstrieren müsste.

Was das natürlich in den Köpfen anderer Menschen bewirkt, das kann man ihnen genau so wenig vorschreiben. Wenn die mich für einen Trottel halten, kann ich es ignorieren oder mich doch wieder nach ihrem Geschmack kleiden. Meinen Geschmack werde ich ihnen nicht einhämmern können.
(Gilt auch für Ehegattinnen)
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: JJSW am 06.12.2024 12:05
Klar gibt es keinen Hosenzwang. Die meisten Männer tragen ganz freiwillig Hosen, weil sie es gar nicht anders kennen. Manche tragen freiwillig Hosen weil die Ehefrau keine Röcke duldet.
Wer als Mann trotzdem Röcke tragen will,
a) muss es entweder nur in Abwesenheit der Frau tun,
b) die Beziehung beenden,
c) oder die beste Ehefrau dazu bringen, das sie das Röcke tragen duldet, toleriert und schließlich respektiert.

Den  Weg c) bin ich gegangen, war nicht immer einfach, aber es hat funktioniert.
(Dafür ist es noch immer für mich unmöglich eine Eisenbahnfahrt zusammen mit meiner Frau zu machen)


Eigentlich hat jeder von Euch Recht. Weil es jeder aus seinem Blickwinkel sieht. Aber respektiert doch die Meinungen des anderen.

Wegen Tracht:

Auf einem Mittelaltermarkt wurde meine Gewandung auch schonmal von Besuchern als "Tracht" bezeichnet.
Selber würde ich das nicht tun, eher vielleicht bei denen, die das ernsthaft mit größtmöglicher historischer Authentizität ausleben, z.B. in Lagergruppen.

In einer Kirche wurde ich bei einem adventlichem Konzert schonmal für den Pfarrer oder einen Mönch gehalten, als ich meinen langen schwarzen Rock trug.

Und dann gibt es noch welche, die meinen Rock als "Schottenrock" bezeichneten, obwohl es eingewöhnlicher Jeansrock war. Aber wenn ihn ein Mann trägt muss es wohl ein Schottenrock sein  :D

Gruß
Jürgen

 
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: Skirtedman am 06.12.2024 12:52
Ja, Du zeigst es hervorragend, Jürgen, wie man sich gegen den gesellschaftlichen Druck erfolgreich auflehnen kann.

Klar gibt es keinen Hosenzwang. Die meisten Männer tragen ganz freiwillig Hosen, weil sie es gar nicht anders kennen. Manche tragen freiwillig Hosen weil die Ehefrau keine Röcke duldet.

Und dennoch gibt es den Hosenzwang. Ich schrieb es bereits.
Weil Männer sich scheuen, sich gegen den gesellschaftlichen Druck - sollte ich schreiben: Erwartungsdruck? - zu stellen, tragen sie gaaaanz selbstverständlich "freiwillig" Hosen. Diesem Druck sich nicht entgegenzustellen sondern nach wie vor nachzugeben, ist der Hosenzwang, der auf Männer ausgeübt wird. Von allen Seiten, Frau, Familie, Job, Nachbarn, Freunde, Bekannte, Dahergelaufene, und die "Ehre", der "Ruf".
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: ChrisBB am 06.12.2024 14:13
Hallo Jürgen,


In einer Kirche wurde ich bei einem adventlichem Konzert schonmal für den Pfarrer oder einen Mönch gehalten, als ich meinen langen schwarzen Rock trug.

Das ist mir auch schon passiert,  wenn auch nicht in der Kirche.

Gruß aus dem Zug, auf dem Weg zur Adventstagung der Akademiker-SMD Baden-Württemberg, bei der das Thema diesmal lautet "Gegen den Strom (Prophet Daniel)"
ChrisBB
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: cephalus am 06.12.2024 14:48
Weil Männer sich scheuen, sich gegen den gesellschaftlichen Druck - sollte ich schreiben: Erwartungsdruck? -

Rückblickend stelle ich fest, dass mir dieser Erwartungsdruck nicht begegnet ist, zumindest nie formuliert wurde.
Bestenfalls habe ich vermutet, dass er existiert.

Oder ich habe ihn für mich selbst geschaffen.

Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: Timper am 06.12.2024 15:39
Das Männer Röcke blöd , unpassend und nicht pragmatisch empfinden könnten und sie deswegen wegen nicht in Erwägung ziehen und Frauen auch aus diesen Gründen zu Hosen gewechselt sind kommt euch überhaupt nicht in den Sinn. Ist das Verblendung oder Realitätsverweigerung?
Schon mal drüber nachgedacht gedacht das wir in einem pragmatischen Zeitalter und nicht in einem repräsentativen Zeitalter leben? Aber nein der Stino hat genug Zeit für 24/7 Schaulaufen im Blümchenrock  Outfit um sich feiern zu lassen.
Leute - der Normalbürger / Bürgerin hebt sich das für das We auf, er hat anders um die Ohren! Außer einige in dieser Blase mit genügend Zeit und Gelegenheit. Und die wollen den anderen die Welt erklären und merken überhaupt nicht das sie nicht gehört werden.
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: Timper am 06.12.2024 17:14
Jawoll, ich bin ein Rockfundamentalist! Kein Heil außerhalb des Rockes! Verdammt seien alle Hosenträger! Gürtel statt Hosenträgern! Ach quatsch, das sind ja andere Hosenträge. Ach, ich komm schon ganz durcheinander!  :o

Im Ernst: Seit Jahren erfahre ich kaum noch so etwas wie Schwuchtelrufe oder konsternierte Blicke. Aber das war anfangs anders. Heute erfahre ich eher so was wie Normalität. Da interessiert sich jemand für das Material meines Rocks oder lobt seine Schönheit oder meint, der Rock und meine anderen Kleidungsstücke passten gut zueinander. Solche Äußerungen sind sehr viel häufiger als kichernde Mädchen oder dumme Bemerkungen.

Aber was ich merke, ist doch noch eine Scheu der meisten Männer, selbst einen zu tragen. Es ist nicht nur Desinteresse wie man an manchen anderen Kleidungsstücken aus der Herrenabteilung Desinteresse haben kann, sondern eine Scheu, ein Unwohlsein. Der eine oder andere gibt das auch zu.
Das ist der Hosenzwang, den ich meine. Kein Gesetz, sondern Konvention und innere Zwänge, die daher kommen. Es fehlt die soziale Plausibilität, die immer noch meistens wichtiger ist, als die sachliche.

Und diese Plausibilität mitzuerschaffen, indem ich Röcke trage und mich im Alltag (!) im Rock zeige, das empfinde ich als meine "Mission".

Wenn Du, Timper, Deine Röcke nur in Deinen Clubs tragen willst, habe ich gar nichts dagegen. Aber polemisiere doch bitte nicht ständig gegen uns Alltagsrockträger, die wir auch gerne anderen als Vorbilder vorausgehen wollen.

LG, Micha

Du kannst von mir aus in deinen Röcken auch schlafen, stört mich nicht. Was mich aber stört ist das du deine Sicht der Dinge anderen ( sprich Millionen) Männern aufdrücken willst. Du willst sie zum Maßstab machen. Wie auch woanders. Du siehst in deinem Eifer überhaupt nicht das 99% kein Bedürfnis haben. Stattdessen willst du ihnen eins einreden. Du kannst gerne vorausgehen. Aber schau auch mal zurück ob auch einer folgt.!
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: Skirtedman am 06.12.2024 17:38
Hm.
Wie lange hat es gebraucht, bis Du auf die Idee gekommen bist, einen Rock zu tragen?
Wie lange hast Du dann noch gezögert, bis Du diese Idee in der Öffentlichkeit umgesetzt hast?
Und was verursachte die oben genannten Zeitspannen?
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: cephalus am 06.12.2024 20:27
Wie lange hat es gebraucht, bis Du auf die Idee gekommen bist, einen Rock zu tragen?

Ab Geburt 5 Jahre

Wie lange hast Du dann noch gezögert, bis Du diese Idee in der Öffentlichkeit umgesetzt hast?

Knapp 18000 Tage.

Und was verursachte die oben genannten Zeitspannen?


Rückblickend stelle ich fest, dass mir dieser Erwartungsdruck nicht begegnet ist, zumindest nie formuliert wurde.
Bestenfalls habe ich vermutet, dass er existiert.

Oder ich habe ihn für mich selbst geschaffen.

Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: MAS am 06.12.2024 22:29
Lieber Jürgen,

wenn jemand etwas nicht tut, weil er noch nie auf die Idee gekommen ist, ist das m.E. nicht freiwillig. Und wenn jemand etwas tut, weil jemand anders es nicht duldet, auch nicht.
Wobei die beiden Umstände verschieden sind. Beim ersten Umstand geht es um Unkenntnis, die Unmündigkeit verursacht. Ich argumentiere hier nach dem Motto "Wissen ist Macht", nur eben umgekehrt "Unwissen ist Ohnmacht". Wenn ich aber keine Macht über mein eigenes Verhalten habe, kann man doch nicht sagen, ich verhalte mich freiwillig so, wie ich es tue. Oder?
Beim zweiten Umstand handelt es sich um einen klaren Fall von Zwang. Wenn meine Frau etwas nicht duldet und ich es trotzdem tue, laufe ich in Gefahr, dass sie mich verlässt oder sonst wie bestraft. Dann bin ich aber nicht frei zu tun, was ich will, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen. Ich kann natürlich das Risiko eingehen oder nicht. In der Entscheidung bin ich evtl. frei.

Wie frei wir Menschen überhaupt sind oder sein können, ist noch mal ein anderes Thema.


Timper,

doch natürlich sind die praktischen Erwägungen mir sofort in den Sinn gekommen. Die würden dann aber auch bedeuten, an einem heißen Sommertag aus rein praktischen Erwägungen lieber einen luftigen Rock oder ein noch luftigeres Kleid anzuziehen, statt nur eine kurze Hose. Das aber wird von den meisten Männern nicht so frei in Erwägung gezogen, wie Frauen aus praktischen Gründen das Tragen einer Hose in Erwägung ziehen. Und das tun sie auch erst seit wenigen Jahrzehnten, nachdem sie den Rockzwang überwunden haben.

Und, werter Timper, versuche doch mal zu argumentieren, ohne die Gesprächspartner gleich anzugreifen und ihnen Blödheit zu unterstellen. So rein sachlich bleiben eben.

LG, Micha 
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: JJSW am 07.12.2024 02:46
@Micha und Wolfgang
Gut aufgepasst. Klar kann das keine Freiwilligkeit sein. Habe das auch nicht extra als Ironie gekennzeichnet.
Ich hätte mich gewundert, hättet ihr nicht darauf reagiert.

Als ich merkte, wie luftig und angenehm Röcke zu tragen sind, empfand ich das Hosen tragen auch immer mehr als Zwang, den es für mich zu überwinden galt.

Die meisten Männer empfinden Hosen tragen jedoch nicht als Zwang, sondern als "normal" und abweichende Bekleidungsvorlieben als verrückt. Und für sich persönlich verworfen. Denn wer will schon ein Außenseiter sein?
Und natürlich handeln wir in vielen Dingen nicht wirklich freiwillig, sondern so, weil "alle" es so machen oder abweichendes Verhalten unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen würde. Deswegen wird brav in der Herde mitgelaufen.

Mit 20 oder 30 wusste ich nichts von Rock tragenden Männern, habe nie einen gesehen, vielleicht mal im Fernsehen einen Schotten oder mal einen beim Fasching.

Von daher hätte mir mal jemand früher gesagt, ich würde draußen mal Rock oder Kleid tragen, hätte ich ihn wohl für  verrückt erklärt.

Erst mit der Technowelle der 90er sah ich manchmal junge Leute in Röcken (auch nur im Fernsehen und somit weit wegbund für den Alltag unvorstellbar)
Von anderen die "einfach nur so" Röcke trugen erfuhr ich erst, als ich Internet hatte. So um die Jahrtausendwende. Dann so ab 2012-13 trug ich gelegentlich an heißen Sommertagen Sarongs oder Wickelröcke und ab 2015, als ich zum Forum kam, dann ganzjährig Rock, zunächst in der Freizeit und zunehmend auch im Alltag.

Nochmal zur Tracht

Eine Tracht war eine frühere normale Alltagskleidung, wohei da nochmals zwischen Arbeits- und Festtagstracht unterschieden wurde. Mit der Industriealisierung und Anwachsen der Städte verschwand die Tracht zunehmend aus dem Alltag.

Heute sieht man Trachten noch im Museum oder getragen von Trachtenvereinen bei Brauchtumsveranstaltungen. In Bayern vielleicht noch etwas mehr als in anderen Regionen Deutschlands.

Wenn man nun einfach so im Alltag in einer Tracht rumläuft, schaut sicher auch mancher irritiert.

Gruß
Jürgen
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: MAS am 07.12.2024 08:27
Alles klar, lieber Jürgen, danke für die Aufklärung der Ironie!

Was Mittelaltermärkte angeht, so werde ich auch des Öfteren in diesem Sinne als gewandet angesehen. In Nümbrecht komme ich billiger rein, hier in Siegburg werde ich manchmal an den Ständen gefragt, ob ich zum Markt gehöre. Wer zum Markt gehört, bekommt manche Sachen billiger. Ich verneine dann natürlich wahrheitsgemäß, freue mich aber, so als dazugehörig angesehen zu werden. Neulich ließen mir Musiker 3 CDs zum Preis für zwei, weil ich einen Marktrabatt bekam, aber nicht wegen der Kleidung, sondern wegen der Kamera. Und genau diese Kamera brachte neulich einen Mann dazu, zu sagen, die sei nicht stilgemäß. Ich stimmte ihm zu und sagte, wir seien Zeitreisende. Das gefiel ihm.

Die Gewandung, die ich so trage, ist also eine Art Mittelaltermarkttracht. Wenngleich sie genau genommen modern ist und nicht mittelalterlich.

LG, Micha



Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: hirti am 07.12.2024 23:04
Heute sieht man Trachten noch im Museum oder getragen von Trachtenvereinen bei Brauchtumsveranstaltungen. In Bayern vielleicht noch etwas mehr als in anderen Regionen Deutschlands.

Wenn man nun einfach so im Alltag in einer Tracht rumläuft, schaut sicher auch mancher irritiert.

Erstaunlich irgendwie, dass sich in euren Regionen gar keine Tracht erhalten hat, die auch heute noch getragen wird, während sie bei uns seit Jahrzehnten wieder voll im Trend ist.
Bei uns macht man im hochwertigeren Trachtenoutfit überall gute Figur wo ein schönes Kleid und Anzug getragen werden kann, und man ist eigentlich für jede Veranstaltung vom Laientheater im Dorf bis zur Staatsoper gut gekleidet.
Ein Dirndl schießt für Frauen im Alltag schon etwas über's Ziel hinaus, weil sie in einem gut geschnittenen Exemplar meist schnell zu einer ziemlichen Granate werden. Ich hingegen trage meine Lederhosen durchaus gern, auch mal für einen normalen Besuch bei Freunden oder die Familienwanderung am Sonntag.

Vielleicht liegts einfach daran dass unsere Tracht so außergewöhnlich fesch ist, oder gar daran dass wir so verdammt fesch sind, dass sie hier so beliebt ist?

liebe Grüße aus Österreich
Titel: Antw:"Hatten Sie eine Tracht an?"
Beitrag von: MAS am 07.12.2024 23:23
Ich entdeckte mal in Wiehl im Bergischen Land ein Trachtengeschäft. Das Schild las ich von Weitem und freute mich darauf, dort Bergische Trachten zu sehen. Nein, es waren bayerische. Ich schrieb später mal eine E-Mail dahin und frug nach bergischer Tracht, erhielt aber keine Antwort. :(

Dabei gäbe es da was: http://www.zeitspurensuche.de/02/sitte03.htm (http://www.zeitspurensuche.de/02/sitte03.htm)

Und:


https://www.digi-hub.de › viewer › api › v1 › records › DE-11-001832359 › files › images › 00000267...
Bergische Trachten. - digi-hub
NunBesonderheitenbergischen zu einigen Tracht. der landschaftlichen Früher war in den Teilen der Kreise Lennep und Remscheid, in welchen die Eisenwarenindustrie ihren Sitz hat, bei der arbeitenden Bevölkerung folgende Tracht üblich. Man trug eine dunkelfarbige Jacke mit blanken Knöpfen, dazu kurze, anschließende Beinkleider, lange ...

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LG, Micha