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Röcke und mehr... => Artikel und Presseberichte => Thema gestartet von: Holger Haehle am 15.05.2025 02:58
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Dieser Welt-Artikel greift die Frage nach der wirtschaftlichen Entwicklung auf, und ob die an der Rocklänge ablesbar ist. Tatsächlich kamen mit dem Wirtschaftswunder zum Ende der 50er Jahre erstmals Miniröcke auf. Ist da also was dran?
https://www.welt.de/iconist/mode/article255805792/Mode-und-Wirtschaft-Je-groesser-die-Krise-desto-laenger-die-Roecke.html?fbclid=IwY2xjawKSGcxleHRuA2FlbQIxMQBicmlkETFzTTUydmpWSTZ1d2pBWGJkAR4XJNFXmF6ViN0WQEG2tqde4xWGu-tT-BIOKOntDwdOKB5lygYW7KrTYEpHKQ_aem_kYrTWyjXICGSQKsxmYkoGw
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Danke für den Link, lieber Holger!
Mir kommt dazu zweierlei in den Sinn:
Einerseits könnte man meinen, dass in Zeiten wirtschaftlicher Not (oder wirtschaftlichen Anstiegs) kurze Röcke eher nachgefragt wären, weil sie weniger Stoff haben und daher billiger sind bzw. sein müssten.
Aber andererseits sucht man in wirtschaftlich schwierigen Zeiten vielleicht psychisch eher Schutz und Geborgenheit und auch eher ein Versteck vor den Gefahren der Welt. Lange Röcke und überhaupt körperverbergende Kleidung ist physisch wärmer bietet aber auch psychisch mehr Schutz vor den Blicken der Mitmenschen, die in schwierigen Zeiten eher als feindlich wahrgenommen werden als in guten Zeiten.
Aber so monokausal würde ich es auch wieder nicht sehen. Sicher gibt es noch andere Einflüsse auf die Rocklänge oder generell die Kleidungsmode als nur die wirtschaftliche Situation.
LG, Micha
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Früher hieß es, dass in schlechten Zeiten galt es darum dem Umfeld zu indizieren, dass es einem gut ginge. Ein "Beweis" war viel Material, weil teurer. Das dürfte heutzutage keine große Rolle spielen. Dazu wären "Labels" viel besser geeignet.
In schlechten Zeiten könnte man aber Angst davor haben, zu provozieren.
Das könnte weniger Bein zeigen bedeuten. Oder für Männer keine Röcke tragen.
vielleikann ein längerer Rocksaum aber dafür sorgen, dass
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vielleikann ein längerer Rocksaum aber dafür sorgen, dass
Fehlt da noch Text, lieber Gregor?
LG, Micha
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Betrifft die Beobachtung denn ausschließlich das Tragen der Röcke in der Öffentlichkeit oder auch Verkaufsangebot oder Herstellung?
Ich vermute, dass zumindest Frauen weiterhin die Röcke tragen die gerade verkauft werden, also "in" sind. Das können auch im Sommer längere und im Winter kürzere Schnitte sein.
Ich bin nicht an Trends gebunden und trage, was mir gerade gefällt und meist schon seit mehreren Jahren vorhanden ist. Neukäufe eher selten.
Die Gründe können also vielfältig sein, nicht monokausal.
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Als Wissenschaftler fällt mir da sofort der Standardspruch ein: "Korrelation impliziert nicht Kausalität". Oder noch allgemeiner muss es nicht mal eine gemeinsame Ursache für die Schwankungen geben.
Was nicht bedeutet, dass da nichts dran sein *kann*. Aber ein bisschen mehr als die reine Beobachtung muss man schon liefern, um etwas behaupten zu können. Wenn man genug Variablen betrachtet, werden einfach ein paar davon gleich laufen. Da findet man auch Korrelationen zwischen "dem Pro-Kopf-Konsum von Mozzarella und der Anzahl an Doktoranden/innen im Bereich der Ingenieurswissenschaften" (95% Übereinstimmung).
Also ich bin auf der Seite "bestenfalls indirekter Zusammenhang". Ende der 50er hat auch die Emanzipation einen Schub gemacht. Der Einfluss auf die Rocklänge dürfte größer gewesen sein. Dann darf man die Frage stellen, ob die Zeit günstig war für mehr Emanzipation, weil die Wirtschaft lief. Alles nicht so einfach…
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Als Wissenschaftler fällt mir da sofort der Standardspruch ein: "Korrelation impliziert nicht Kausalität".
Du nennst es einen Standardspruch, lieber Mike, aber man muss es doch immer wieder erklären. Zumal so manche Darstellung von Statistiken sofort mit Erklärungen daher kommen, die sich aus der Statistik alleine aber noch gar nicht ergeben.
LG, Micha
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vielleikann ein längerer Rocksaum aber dafür sorgen, dass
Fehlt da noch Text, lieber Gregor?
Nein im Gegenteil, lieber Micha, die letzte, unvollkommene, Zeile hätte nicht da sein sollen.
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Also ich bin auf der Seite "bestenfalls indirekter Zusammenhang". Ende der 50er hat auch die Emanzipation einen Schub gemacht. Der Einfluss auf die Rocklänge dürfte größer gewesen sein. Dann darf man die Frage stellen, ob die Zeit günstig war für mehr Emanzipation, weil die Wirtschaft lief. Alles nicht so einfach…
Ich denke auch, dass man etwas vorsichtig sein soll. Die "Vermutung", es könne einen Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Lage und der Länge des Rocksaums geben, entstand doch viel früher.
Anfang der Zwanziger (vor hundert Jahren) waren Kleider kürzer und gewagter denn je zuvor. Dann kam die Krise, und die Kleider wurden länger. Dann Anfang der 50er, wo nach dem Krieg noch Knappheit herrschte, hatten wir "New Look" mit langen Kleidern.
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vielleikann ein längerer Rocksaum aber dafür sorgen, dass
Fehlt da noch Text, lieber Gregor?
Nein im Gegenteil, lieber Micha, die letzte, unvollkommene, Zeile hätte nicht da sein sollen.
Ah so!
Na ja, so manche Unvollkommene wurde auch berühmt, so die von Franz Schubert und die von Theresa Hannig. Auf letztere stieß ich eben erst, als ich nach ersterer suchte.
LG, Micha