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Röcke und mehr... => Rund um den Rock => Thema gestartet von: cephalus am 04.09.2025 12:49

Titel: Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: cephalus am 04.09.2025 12:49
Ich wollte Arbeitskleidungsthread nicht zu sehr zerschreiben, und habe daher die Reaktionen auf Hirtis Outfit mal hier her, zur weiteren Diskussion ungezogen.
Hirtis Kombi wurde von manchen als besonders feminin empfunden und ich frage mich, worin das Problem besteht, wenn es so empfunden wird.

Zu weiblich gekleidet. Da ist nicht mal rudimentär was maskulines.

Ich finde es schwierig. Man muss nicht jede schrille Idee nach außen tragen.
(…)
Nicht alles muss man anderen aufs Auge drücken es sei man ist so gleichgültig das einen das nicht juckt.

mir kommt dieses Outfit sehr weiblich vor, wie auch Timper es sagt. Mit Mann im Rock hat es deshalb (zu) wenig zu tun - meiner Meinung nach.

Ich habe hier oft den Eindruck es wird wild und auf Teufel komm raus ins Regal gegriffen u gekauft ohne sich klar zu sein was die Wirkung sein könnte und das wird dann auch allen aufs Auge gedrückt.

Fast klingt es so, als ob es eine Belästigung für den Betrachter darstellen würde.

Ich sehe häufig Frauen, die sich bewusst maskulin kleiden und bei denen der Kontrast zu ihrer Person durchaus attraktiv wirkt, genauso wie es auch Frauen gibt, die sich insgesamt sehr maskulin präsentieren, kein Kontrast mehr vorhanden ist und die damit, auf mich, völlig unattraktiv wirken.
Belästigt fühle ich mich in beiden Fällen nicht.
Fühlen sich evtl. andere Frauen dadurch gestört?

Ich frage mich, kann ein Mann äquivalente Wirkungen erzielen?
Ist das bei Männern gesellschaftlich akzeptiert?
Sind sich Männer im gleichen Umfang der Methoden und Wirkungen bewusst wie Frauen, oder tappen sie oft etwas orientierungslos im Nebel?

Ich denke schon eine Weile über ein, in meinen Augen sehr feminines Outfit nach, aus fließenden, transparenten Stoffen, Schmuck usw. das immer noch nicht exakt so aussieht und wirkt, wie ich mir das vorstelle – ich fände den extremen Kontrast an einem bärengleichen bärtigen Mann spannend.

Die Option, eine einheitliche, androgyne Wirkung zu generieren ist mir physisch nicht gegeben und ziehe sie daher nicht in Erwägung.

Oder ist so ein Spagat Männern gesellschaftlich nicht zugestanden, im selben Maß wie er auch im Forum abgelehnt wird?


Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Timper am 04.09.2025 14:49
Das was dir vorschwebt hat Concita Wurst schon gemacht.
Ich finde es nicht überzeugend. Betonung auf Ich.
Nein Es belästigt mich nicht aber es ist kein Konzept für mich. Ich habe meine Grenzen und Maßstäbe und alles was nach außen getragen wird wird kritisch am Spiegel geprüft. Hier bei ist die Vorgabe wie weit es sich von einem maskulinen Bild entfernt. Siehe Fotos in der Galerie. Ein Rock mit Shirt was ein Grenzen überschreiten verhindert entspricht einem für mich Tageslicht ( und Nachtlicht dann sowieso) tauglichen Outfit. Das ist auch der Grund das ich längere oder lange Röcke bevorzuge.
Kurz entspricht nicht den Kriterien.
Hirti und SKM sprengen für mich den Rahmen.
Und wer wie SKM eine Mission erfüllen will landet damit in einer Sackgasse.
Niemand hier wird erleben das sich das  verbreitet abseits einer Lgbtxy….. Szene.
Selbst in anderen Szenen ( Punk, Alternativ, Schwarze Szene) wird dieser M/F Gegensatz nicht aufgehoben, lediglich etwas gedehnt.
Es bleibt doch die Frage was soll dargestellt werden. Wie will man wahrgenommen werden. M, F, D ?
Das darf jeder für sich beantworten.



Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 04.09.2025 15:29
Oh, viele spannende Fragen, mit denen ich mich noch lange beschäftigen könnte, meine Meinungen dazu zu schreiben.

Ich greife mal wieder Deine letzte Frage auf, um da schon mal was dazu zu sagen:

Ich denke schon eine Weile über ein, in meinen Augen sehr feminines Outfit nach, aus fließenden, transparenten Stoffen, Schmuck usw. das immer noch nicht exakt so aussieht und wirkt, wie ich mir das vorstelle – ich fände den extremen Kontrast an einem bärengleichen bärtigen Mann spannend.

Die Option, eine einheitliche, androgyne Wirkung zu generieren ist mir physisch nicht gegeben und ziehe sie daher nicht in Erwägung.

Oder ist so ein Spagat Männern gesellschaftlich nicht zugestanden, im selben Maß wie er auch im Forum abgelehnt wird?


"gesellschaftlich nicht zugestanden"? - Hmmm, ich weiss es nicht.
im Forum? - Naja, natürlich nicht jeder lehnt das gleichmäßig ab. Ich denke, es ist hier im Forum, aber auch wie draussen, alles eine Frage des Geschmacks (und vor allem der Gewöhnung).

Ich muss selber sagen, wenn ich Frauen sehe, die Männerhosen tragen (sowas gibt es, ich bilde mir ein, ich erkenne das oft, gestern wieder mindestens ein paar Mal gesehen), dann gefällt mir das auch nicht.

Sollte es also Frauen, die Männer in Frauenröcken sehen, das auch nicht gefallen? Muss also ein Männerrock her, damit auch alles auf Männer zugeschnitten ist?

Ich denke, es hängt vieles ganz einfach von der Passform ab. Wenn jemand etwas anhat, was ihm/ihr nicht ausreichend gut steht oder passt, dann sieht das primär nicht gut aus. Umgedreht, wenn die Kleidung jemandem recht gut passt, dann kann das gut aussehen, vielleicht noch abhängig von Materialmix, Farben, Mustern und so.

Aber ob jemandem die Kleidung gut passt, ist nicht rein sachbezogen zu beantworten. Denn auch das ist ein gutes Teil Geschmackssache. Die einen mögen lockeren Kleidungsstil nicht, denen ist das zu schlabberig. Die anderen mögen enganliegende Sachen nicht, denen sieht das nach zu viel Presswurst aus.

Es wird dazu keine einheitliche Meinung geben. Weder hier im Forum, noch draussen in der echten Welt.

Welchen Spagat wer auch immer, also auch Männer, machen können, ist in erster Linie von der Person selbst abhängig und auch davon, wem diese Person so alles gefallen will.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 04.09.2025 15:34
Ich habe im "Rock auf der Arbeit"-Thread ja schon was zu Materialien und Passformen geschrieben. "Farben" kann man noch hinzufügen oder auch "Accessoires". Ich denke, dass es sehr fließend ist, was von wem als weiblich und was als männlich wahrgenommen wird. Oder als androgyn. Und auch ob es da Vorstellungen von "richtig" und "falsch" gibt, ist sehr unterschiedlich.

Und auch beim einzelnen Menschen kann es situativ wechseln. So empfinde ich meine Kleidung manchmal als männlich und manchmal als weiblich, meistens aber als neutral, und zwar dieselben Kleidungsstücke, je nach meiner Stimmung.

Bin aber gerade online auf einer Sitzung und höre da jetzt lieber mal weiter zu.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Timper am 04.09.2025 16:32
Es wird überhaupt nicht berücksichtigt was für ein Selbstverständnis man von sich hat. Wem es völlig egal ist der kann natürlich auch im Ballettröckchen durch die Welt spazieren. Dann wird es ihm nichts ausmachen als Frau Wolfgang, Frau Micha, Frau Hirti angesprochen zu werden. Dem wird es auch egal sein wenn er gefragt wird ob er Divers ist. Seit ihr da schon angekommen? Ist das die Zielrichtung? Wenn ja solltet ihr nicht glauben das damit dem Mann mit Rock geholfen wird.
Der Mann mit Rock will nicht Frau sein im Plissee Rock. Der bevorzugt eher Teile die die Frage weitgehend nicht aufkommen lassen.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: hirti am 04.09.2025 16:39
Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?

Immer wieder stelle ich mir diese Frage.
Und zwar so ungefähr jeden Tag, an dem ich einen Rock oder ein Kleid in die Arbeit anziehe, vor allem eines das ich noch nie an hatte.

Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr fällt mir auf, dass mir die Antwort auf diese Frage nicht mehr so wichtig ist. Ich freue mich darüber, schöne, besondere Outfits zu tragen und mich aus dem schönen Portfolio der Frauen zu bedienen. Ich möchte in meinen eigenen Augen einfach toll aussehen!
Ich möchte mich nicht mehr dahingehend einschränken, dass ich vor irgendeiner Grenze Halt mache, die ein männlich wirkender Mann im Rock nicht überschreiten sollte.

Vor allem ein Thema habe ich schon lange hinter mir gelassen, das mich zum Verzicht auf zu weibliches motiviert hat: Das Bedürfnis, andere glauben zu lassen, ich würde Männerröcke tragen. Dazu habe ich schon zu viele Stücke getragen bei denen auch der mode-uninteressierteste erkennen muss, dass es sie für Männer nicht geben kann.
Außerdem habe ich schon vor Jahren vor versammelter Führungsmannschaft der Firma erklärt, dass ich Freude daran habe, mich in der Damenabteilung zu bedienen.

Natürlich möchte ich nicht zum als Frau verkleideten Typen mutieren, wobei es wohl von der Gunst und Sichtweise der anderen abhängt, ob ich das nicht längst bin.
Aber anstatt dafür meinen weiblichen Kleidungsstil einzuschränken, versuche ich eher, meine männliche Optik gut zu präsentieren. Ich gehe öfter zum Friseur um immer eine gute Frisur zu haben und versuche immer einen kreativen, schön rasierten Bart zu tragen. Und mit Sport versuche ich, einigermaßen für stramme Wadeln unterm Rock und einen nicht allzu kugelrunden Bauch zu sorgen.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: high4all am 04.09.2025 17:01
Und mit Sport versuche ich, einigermaßen für stramme Wadeln unterm Rock und einen nicht allzu kugelrunden Bauch zu sorgen.
Aber ist ein kugelrunder Bauch nicht das Symbol für Männlichkeit? Wenn ich mich so im Freibad oder am Strand umschaue... ::)

Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?

Bevor ich mir diese Frage stellen würde, müsste ich erst mal klären, was Weiblichkeit für mich ausmacht: Muster, Farben, Design, Schnitt, Stoff, und so weiter und so weiter. Zu allem Überfluss sind alle diese "äußeren" Kriterien ebenfalls einem stetigen Wechsel unterworfen. Beispielsweise waren Rüschenhemden für Männer vor einigen Jahrzehnten durchaus angesagt. Aber jetzt? Zu weiblich? Und was geht nächstes Jahr als männlich oder weiblich durch?

Für einen Spagat bin ich nicht sportlich genug. Also lasse ich das. Genau so wie eine allzu intensive Beteiligung an Diskussionen, die mit ähnlichen Fragestellungen regelmäßig im Forum stattfinden.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Timper am 04.09.2025 18:05
Klar wenn einem das Pronomen unwichtig ist ist auch jede Diskussion oder ein nachdenken darüber überflüssig. Einfache Welt. 👍
Aber einfach machen liegt nicht in meinen Genen. Ich finde es schon wichtig. Und viele andere auch.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Kim70 am 05.09.2025 17:26
Männlich oder weiblich in der heute gebrauchten Form finde ich überholt.

Es ist doch völlig schnuppe, wie jemand aussieht, was dem Betrffenden oder dem Betrachter gefällt und in welcher Kategorie das jeweils verortet wird.
Was habe ich, was hat die betrachtete Person davon auf einer Skala kategorisiert zu werden?

Entscheidend ist nur das biologische Geschlecht, aber ausschließlich dann, wenn es um Nachwuchs gehen soll. Sonst zieht mich eine Person an, oder auch nicht.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: hirti am 05.09.2025 22:31
Vermutlich würde ich über dieses Thema anders denken, wenn ich auf der Partnerinnen-Suche wäre.
Ich kann mir irgendwie nicht so recht vorstellen, dass es besonders viele Frauen um die 50 gibt, die einen bunten Vogel in Frauenkleidern haben wollen. Vermutlich würde ich mein Angebot dann auch an die Anfrage anpassen müssen.

Zum Glück bin ich nicht in der Situation…
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: cephalus am 06.09.2025 01:11
.
Zum Glück bin ich nicht in der Situation…

Ich auch nicht, aber ich denke zusehends, dass ich mich einer vermuteten Norm immer weniger anpassen würde.
Es bringt auf Dauer nix nicht man selbst zu sein, sondern etwas vor zu spielen.  Partner sollten passen, vor allem in ihren Ansichten.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 06.09.2025 03:32
Ja, ganz recht, cephalus!

Mit steigender Reife hat man auch gar keine Lust mehr, alle Kapriolen durchzumachen.

Zu hirti wollt ich sagen:
Ach was, Frauen ü50 auf Partnersuche, schon ü40, ist es oft überhaupt nicht wichtig, wie man sich kleidet, ihnen kommt es auf ein paar andere Vorzüge an, die deutlich wichtiger sind.

Insofern, hirti, mach Dich locker, falls es bei Dir soweit käme. Sofern Du Bindungsinteressen signalisierst, wird sich bald eine von den richtigen finden, die zu Dir als Individuum passen. Verstellen und sich vorauseilend anpassen, ist nur was für Anfänger.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Timper am 06.09.2025 11:16
Jetzt schließt du mit deinem Geschäftsmodell auf alle anderen. Ich wäre mir da nicht so sicher bei deiner Aussage.
Ich behaupte Frauen wollen in der Regel einen Mann an ihrer Seite und keinen bei dem sie sich fragen Freund / Partner oder Pseudo Freundin?
Nur weil du mit deinem Weinglas und den Kleidern zur Belustigung anderer Frauen beiträgst heißt das nicht das das woanders funktioniert.
Wenn Frauen eine“ Freundin“ suchen wählen sie das Original.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Zwurg am 07.09.2025 07:29
Ich glaube es ist auch davon auszugehen, welche Definition eines Geschlechtes, ein jeder von uns tief in sich drin trägt.
Da wir alle schon etwas ältere Herren sind , ist es vielleicht auch die Frage relevant, wie wie wir aufgewachsen sind, welchen Beruf und welche Hobbies wir hatten, ob wir Zivildienst oder BW geleistet haben.

In meinem Fall bin ich schon geprägt von den Abenteuerfilmen, die ich als Kind gesehen habe und deren Rollenbildern, von der Männergesellschaft auf dem Bau und der BW, auch von meinen Hobbies im Erwachenenleben, Inlaineskaten, Fahrradfahren, mittelalterliches Showfechten.
Erst seit wenigen Jahren bin ich Arbeitsmäßig einer Frauen dominierten Arbeitswelt angekommen.
Bei all den Dinge die ich vorher gemacht habe, folgt die (männliche) Kleidung der Funktion. Also hohe Beweglichkeit, für die Arbeit, Sport und Kampf, dauzu eine gewisse Robustheit, das die Kleidung nicht so leicht kaputt geht und sich leicht reinigen lässt.

Ja und dann gibt es noch die andere femininere Seite, quasi als Ausgleich. Allerdings finden sich hier  wieder die Anforderungen an die andere Kleidung, vor allem wenn ich damit aus dem sicheren Haus gehe.

Wallende fließende Gewänder die mich in der Bewegungsfreiheit einschränken, die leicht kaputt gehen sind hierzu nicht geeignet.

Bsp. heute arbeite ich überwiegend im Büro und könnte also theoretisch auch im wallenden Tüllkleid vor dem PC sitzen. Allerdings habe ich im Unterschied zu meinen Koleginnen in der Verwaltung auch andere Aufgaben. Arbeitsschutz z, B, wozu ich in alle Werkstätten muss. Auch meine berufliche Vergangenheit als Elektriker holt mich immer ein. Montags ist bsp die Kornmühle in unserer Bäckerei ausgefallen. Da es meist ein elektrisches Problem ist, ruft der Bäckermeister erst einmal mich an. dann wälze ich oder knie ich mich den Vormittag über vor der Maschine herum. Oder ich muss irgendwo wegen eines anderen Problems auf eine Leiter...
Also Gelegheiten für ein wallendes Seidenkleid oder sehr feminine Mode hab ich extrem selten.
Seltsamerweise war das in meinem letzten Job in dem ich nur im Büro saß anders noch anders, dort herrschte noch eine weniger freie Athmossphäre.

In einer anderen Welt, mit einem anderen Leben würde ich mich vielleicht anders (femininer) kleiden.

Gerade bei mir in der Arbeit sind viel Frauen auch oft sehr feminin gekleidet. Sie haben aber ganz andere Rollen und Aufgaben, und sind anders sozialisiert aufgewachsen.

Und das bin ich eben nicht.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 07.09.2025 09:08
Gut, lieber Zwurg,

Du redest über Deine Sozialisation, Hobbies und überwiegend von Deiner Arbeit, außer hier:

Ja und dann gibt es noch die andere femininere Seite, quasi als Ausgleich. Allerdings finden sich hier  wieder die Anforderungen an die andere Kleidung, vor allem wenn ich damit aus dem sicheren Haus gehe.

Gibt es denn keine Gelegenheiten, zu denen Du aus dem Haus gehst, die jenseits von Arbeit und Hobbies sind?
Wenn doch,
wäre es da nicht auch mal reizvoll, weniger Robustes zu tragen und die sonst bei Dir vorherrschenden Anforderungen mal außer Acht zu lassen?
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Zwurg am 07.09.2025 10:02
Gut, lieber Zwurg,
Gibt es denn keine Gelegenheiten, zu denen Du aus dem Haus gehst, die jenseits von Arbeit und Hobbies sind?
Wenn doch,
wäre es da nicht auch mal reizvoll, weniger Robustes zu tragen und die sonst bei Dir vorherrschenden Anforderungen mal außer Acht zu lassen?
Eigentlich gibt es solche Gelegenheiten nicht.

Wo sollte das sein?
Ich lebe auf dem Land, hier gibt es wenig kulturelle Angebote. Auch in München fällt mir nichts ein, was mich interessiert, und wo ich im wallenden Abendkleid hingehen könnte/möchte.

Es ist so, der größte Zeitposten in meinem Leben ist die Arbeit. Wenn ich aus dem Haus gehe, dann meist zu meinen Hobbies.
Essen gehen mit Freunden oder Kino, wird immer seltener, weil immer teuerer. Und auch da habe ich selten die Lust mich immer dem rechtfertigungsdruck auszusetzen.
Vor allem wenn die Kleidung sehr stark von meiner üblichen Kleidung abweicht. Am sichersten fühle ich mich mit Kilt oder Jeansrock.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: cephalus am 07.09.2025 11:32
Auch in München fällt mir nichts ein, was mich interessiert, und wo ich im wallenden Abendkleid hingehen könnte/möchte.
(...)
Und auch da habe ich selten die Lust mich immer dem rechtfertigungsdruck auszusetzen.
Vor allem wenn die Kleidung sehr stark von meiner üblichen Kleidung abweicht. Am sichersten fühle ich mich mit Kilt oder Jeansrock.

In der Tat fällt mir auch als Münchner kaum etwas ein, das für ein Abendkleid geeignet wäre. Daher hängen die meisten Abendkleider Zeit ihres Lebens, auch bei Frauen ungenutzt im Schrank.

Wenige andere Veranstaltungen  eignen sich für ein wenig extravaganteres Outfit, bei mir sind die jedenfalls nicht alltäglich.
Am Freitag habe ich eine Lesung im Künstlerhaus genutzt mal wieder einen schöneren Rock zu tragen, saß zwischen Damen in schönen Kleidern oder Jeans, Männern im Anzug oder Schlabbershorts - jeder wie er wollte und ich bin auch nicht wirklich aufgefallen.

Meiner Erfahrung nach besteht ein Rechtfertigungsdruck nur gegenüber einem selbst - anderen Menschen gegenüber musste ich mich noch nie rechtfertigen.
Gegenüber mir selbst, reicht mir mittlerweile: "Es macht mir Spaß, ich will das und fühle mich wohl."

Montags ist bsp die Kornmühle in unserer Bäckerei ausgefallen. Da es meist ein elektrisches Problem ist, ruft der Bäckermeister erst einmal mich an. dann wälze ich oder knie ich mich den Vormittag über vor der Maschine herum. Oder ich muss irgendwo wegen eines anderen Problems auf eine Leiter...
Also Gelegheiten für ein wallendes Seidenkleid oder sehr feminine Mode hab ich extrem selten.

Ich verstehe dein Problem, es könnte immer mal unpraktisch sein, nicht funktional gekleidet zu sein.
Als Mann hat man meist verinnerlicht immer einsatzbereit sein zu müssen, und schon garnicht durch unnötigen Krimskrams von der Arbeit abgelenkt sein zu dürfen.

Auch dann nicht, wenn etwas Unvorhersebares kommt.


Frauen sehen das  anders.
Immer wieder wurde ich in meinem Arbeitsleben, ganz selbstverständlich von Frauen gefragt, ob ich nicht kurz da hoch steigen könnte, weil der Rock zu eng sei, wir nicht einen anderen Weg wählen könnten, weil der für die Schuhe schlecht sei, ich etwas öffnen könnte, weil die Fingernägel im Weg sind, und so weiter.

Wäre deren Outfit allen eventualitäten angepass gewesen, wären die Fragen nicht gekommen.

Erschwerend kam manchmal noch hinzu, dass manches vorher abzusehen war, und trotzdem ungeeignete Kleidung gewählt wurde ::)

Ich denke wir messen da mit zweierlei Maß.
Kann ein Mann nicht riskieren, etwas Unplanbares gerade nicht machen zu können, weil seine Kleidung ungeeignet ist? Oder es verschieben zu müssen, oder sich evtl. umzuziehen?

Ja, es erscheit irgendwie absurd, und ich käme mir dabei komisch vor, als Mann, aber bei Frauen ist das in weitem Rahmen akzeptiert.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Timper am 07.09.2025 12:06
Ich glaube es ist auch davon auszugehen, welche Definition eines Geschlechtes, ein jeder von uns tief in sich drin trägt.
Da wir alle schon etwas ältere Herren sind , ist es vielleicht auch die Frage relevant, wie wie wir aufgewachsen sind, welchen Beruf und welche Hobbies wir hatten, ob wir Zivildienst oder BW geleistet haben.

In meinem Fall bin ich schon geprägt von den Abenteuerfilmen, die ich als Kind gesehen habe und deren Rollenbildern, von der Männergesellschaft auf dem Bau und der BW, auch von meinen Hobbies im Erwachenenleben, Inlaineskaten, Fahrradfahren, mittelalterliches Showfechten.
Erst seit wenigen Jahren bin ich Arbeitsmäßig einer Frauen dominierten Arbeitswelt angekommen.
Bei all den Dinge die ich vorher gemacht habe, folgt die (männliche) Kleidung der Funktion. Also hohe Beweglichkeit, für die Arbeit, Sport und Kampf, dauzu eine gewisse Robustheit, das die Kleidung nicht so leicht kaputt geht und sich leicht reinigen lässt.

Ja und dann gibt es noch die andere femininere Seite, quasi als Ausgleich. Allerdings finden sich hier  wieder die Anforderungen an die andere Kleidung, vor allem wenn ich damit aus dem sicheren Haus gehe.

Wallende fließende Gewänder die mich in der Bewegungsfreiheit einschränken, die leicht kaputt gehen sind hierzu nicht geeignet.

Bsp. heute arbeite ich überwiegend im Büro und könnte also theoretisch auch im wallenden Tüllkleid vor dem PC sitzen. Allerdings habe ich im Unterschied zu meinen Koleginnen in der Verwaltung auch andere Aufgaben. Arbeitsschutz z, B, wozu ich in alle Werkstätten muss. Auch meine berufliche Vergangenheit als Elektriker holt mich immer ein. Montags ist bsp die Kornmühle in unserer Bäckerei ausgefallen. Da es meist ein elektrisches Problem ist, ruft der Bäckermeister erst einmal mich an. dann wälze ich oder knie ich mich den Vormittag über vor der Maschine herum. Oder ich muss irgendwo wegen eines anderen Problems auf eine Leiter...
Also Gelegheiten für ein wallendes Seidenkleid oder sehr feminine Mode hab ich extrem selten.
Seltsamerweise war das in meinem letzten Job in dem ich nur im Büro saß anders noch anders, dort herrschte noch eine weniger freie Athmossphäre.

In einer anderen Welt, mit einem anderen Leben würde ich mich vielleicht anders (femininer) kleiden.

Gerade bei mir in der Arbeit sind viel Frauen auch oft sehr feminin gekleidet. Sie haben aber ganz andere Rollen und Aufgaben, und sind anders sozialisiert aufgewachsen.

Und das bin ich eben nicht.

Du sprichst genau das an was hier einigen partout nicht in den Schädel geht- die völlig verschiedenen beruflichen und privaten Lebensumstände!
Da sind sind die die ganzen Tag vor dem Pc im Büro ihren Rüschenröckchen bequem tragen können und auf der anderen Seite die die sich bücken müssen oder schwitzend eine Leiter hoch u runter müssen.
Oder mit 20 Jahre im Dreck bei der Bundeswehr lagen.
Ist es so schwer zu verstehen das das prägt?
Da sind die die im Dorf leben und die die in der bunten Großstadt leben.
Unterschiedliche Welten!!! 
Das ist wie Erde und Mond. Oder Tag und Nacht.
Schön wer den ganzen Tag Schaulaufen mit dem Weinglas und Röckchen machen kann. Kann aber nicht jeder!

Und ganz ehrlich , auf Dauer ist das auch langweilig.  Alles hat seine Zeit und seinen Platz.
Bei mir hatte es gestern Abend seinen Platz auf „ Danceing on our Graves „. Guter Abend auf Dark Party im Club.
Da könnte ich heute auch Radhosen anziehen für eine Radtour ohne das mir wirklich was fehlt.

Und letztendlich sind es auch die verschiedenen Interessenslagen, für die einen ist es ihr Hobby im Röckchen ihr Weinglas fest zu halten , die anderen machen Sport oder Radtouren oder Mittelalter Veranstaltungen wo man das überhaupt nicht braucht im Röckchen Schaulaufen zu spielen.
Ab Oktober wenn es kalt wird werde ich das ggf auf dem Flohmarkt machen, jetzt mache ich lieber in Hosen( OmG😆) Sport oder Radtouren.

Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Zwurg am 07.09.2025 12:49

Ich denke wir messen da mit zweierlei Maß.
Kann ein Mann nicht riskieren, etwas Unplanbares gerade nicht machen zu können, weil seine Kleidung ungeeignet ist? Oder es verschieben zu müssen, oder sich evtl. umzuziehen?

Ja, es erscheit irgendwie absurd, und ich käme mir dabei komisch vor, als Mann, aber bei Frauen ist das in weitem Rahmen akzeptiert.

Bei  mir in der Arbeit gibt es die unterschiedlichsten Arbeitsbereiche.
Ich z. B gehöre der Verwaltung an. Hier kleiden sich die meisten Damen oft auch sehr feminin im Kleid, Rock feinere Blusen. Ebenso eine der Damen im sozialen Dienst.
Auch im Wohnbereich tragen viele Damen oft Röcke und Kleider.
Im Werkstattbereich ist es unterschiedlich.
Es gibt Werkstätten, wie die Schreinerei, Schnitzerei, Landwirtschaft, GaLa-Bau, Gärtnerei, wo überall auch Frauen arbeiten, aber die sind aber entsprechend ihrer Arbeit gekleidet, meist Jeanshose, funktionale Pullis oder Karohemden, oft auch Latzhose.
Im Lebensmittelbereich, Käserei; Bäckerei, Großküche herrscht meist die dazugehörige Berufskleidung vor.
Im Berufsbildungsbereich, den ruhigeren Werkstätten, wie der Filzwerkstatt, Kerzenwerkstatt, Montagewerkstatt, oder Hofladen sind die Frauen wieder femininer gekleidet.
Es gibt auch eine Frau, die lange in der Gärtnerei gearbeitet hat, und heute eine der Kerzenwerkstätten leitet, die sieht immer noch aus als würde sie in der Gärtnerei arbeiten.
Während es in der Schnitzerei einen Betreuten gibt, der öfter Damenkleidung und Schmuck trägt. Ich werde von ihm manchmal gefragt, wieviel Schnuck er bei der Arbeit tragen darf.

Da verweiße ich ihn dann an sein Chefin und sage: Du darfst nur Schmuck targen, der dich bei der Arbeit nicht behindert oder gefährdet. Genauer sagt dir das dann Eva.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: doppelrock am 07.09.2025 15:31

Ich denke wir messen da mit zweierlei Maß.
Kann ein Mann nicht riskieren, etwas Unplanbares gerade nicht machen zu können, weil seine Kleidung ungeeignet ist? Oder es verschieben zu müssen, oder sich evtl. umzuziehen?

Ja, es erscheit irgendwie absurd, und ich käme mir dabei komisch vor, als Mann, aber bei Frauen ist das in weitem Rahmen akzeptiert.

Bei  mir in der Arbeit gibt es die unterschiedlichsten Arbeitsbereiche.
Ich z. B gehöre der Verwaltung an. Hier kleiden sich die meisten Damen oft auch sehr feminin im Kleid, Rock feinere Blusen. Ebenso eine der Damen im sozialen Dienst.
Auch im Wohnbereich tragen viele Damen oft Röcke und Kleider.
Im Werkstattbereich ist es unterschiedlich.
Es gibt Werkstätten, wie die Schreinerei, Schnitzerei, Landwirtschaft, GaLa-Bau, Gärtnerei, wo überall auch Frauen arbeiten, aber die sind aber entsprechend ihrer Arbeit gekleidet, meist Jeanshose, funktionale Pullis oder Karohemden, oft auch Latzhose.
Im Lebensmittelbereich, Käserei; Bäckerei, Großküche herrscht meist die dazugehörige Berufskleidung vor.
Im Berufsbildungsbereich, den ruhigeren Werkstätten, wie der Filzwerkstatt, Kerzenwerkstatt, Montagewerkstatt, oder Hofladen sind die Frauen wieder femininer gekleidet.
Es gibt auch eine Frau, die lange in der Gärtnerei gearbeitet hat, und heute eine der Kerzenwerkstätten leitet, die sieht immer noch aus als würde sie in der Gärtnerei arbeiten.
Während es in der Schnitzerei einen Betreuten gibt, der öfter Damenkleidung und Schmuck trägt. Ich werde von ihm manchmal gefragt, wieviel Schnuck er bei der Arbeit tragen darf.

Da verweiße ich ihn dann an sein Chefin und sage: Du darfst nur Schmuck targen, der dich bei der Arbeit nicht behindert oder gefährdet. Genauer sagt dir das dann Eva.

Über Arbeitsschutz braucht man nicht diskutieren. Da gibt es klare Sicherheits- und Gesundheitsregeln, die eingehalten werden müssen.
Wirkliche Freiheiten gibt es auch nicht in Firmen mit Uniform und Kleiderordnung.

Die einzige Möglichkeit, mehr Freiheit zu wagen, gibt es in den übrigen Bereichen, wo ebendiese Anforderungen nicht gelten.
Und auch da würde ich nicht sagen, dass man unbedingt alles ausleben muss, was ein innerer Zwang oder Trieb von einem zu verlangen versuchen.

In Firmen und Organisationen, wo die Arbeit, Zusammenarbeit und das Ergebnis im Vordergrung stehen, tritt das Ausleben dieser Dinge in den Hintergrund. Wenn ich als Projektleiter mit Kostenrahmen und engem Terminplan für den Anlauf eines neuen Produktes oder einer Fertigungslinie verantwortlich bin, nebenbei mit Lieferanten im Ausland (mit anderem kulturellem Hintergrund) und Kunden im engen Austausch stehe, habe ich andere Vorgaben und auch selbst andere Ansprüche bezüglich meiner Kleidung als jemand , der steueralimentiert in einem möglicherweise ideologisch geprägten Umfeld irgendwelche Dinge erzählt, die nicht der Gesellschaft nutzen oder Wissen vermitteln. Ich denke vor allem an "Gender science"

Deshalb ist es für mich leicht auszumalen, wie das Projekt verlaufen würde, wenn ich meinen marokkanischen Lieferanten im transparenten blauen Rock und Schulterfrei mit einer dicken Perlenkette entgegentreten würde. Dabei kommt es nicht darauf an, ob es "stimmig" aussieht oder nicht. Kann aber nur jemand verstehen, der nicht im Elfenbeinturm einer Tätigkeit nachgeht.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: hirti am 11.09.2025 08:51
Hallo!

Ich denke, es ist doch klar, dass jeder sein eigenes Umfeld hat in dem er sich bewegt.
Und jeder wird selber entscheiden können und müssen, welches Maß an Weiblichkeit er sich in seinem Umfeld leisten kann und möchte. Wenn ich bei Kunden und Partnern aus anderen Kulturen täglich einen guten Eindruck hinterlassen möchte, dann werde ich den Ball auch etwas flacher halten.

Aber nicht jeder muss das jeden Tag.
Und dementsprechend finde ich es sehr schön, unterschiedliche Inspirationen und unterschiedliches Feedback zu erhalten.
Ob es dann ins eigene Umfeld passt, muss doch jeder selber entscheiden.

Wenn wir uns nämlich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen, werden wir wohl wieder bei der Erkenntnis landen, dass der Jeansrock der einzig tragbare Rock für den Mann ist ... und der eigentlich auch nicht, wenn man den marokkanischen Lieferanten im Hinterkopf hat.

Mehr noch als das Umfeld spielt ja auch die eigene Persönlichkeit eine entscheidende Rolle, wie viel Weiblichkeit man an sich haben mag.
Was dem einen angenehm ist (angeschaut werden, exponiert sein, auffallen), ist dem anderen ein Gräuel, der viel lieber in der Masse untertaucht und unauffällig bleibt.
Während der eine lieber Zeit für sich oder mit lange gekannten Freunden verbringt, hat der andere Spaß daran, am Weinstand neue Leute kennen zu lernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen... und legt es vielleicht sogar mit seinem Outfit darauf an, angesprochen zu werden.
 
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 11.09.2025 11:15
Da mir die genannte Örtlichkeit Weinstand sehr geläufig ist, im Gegensatz zum zuvor auch genannten Elfenbeinturm, fällt mir dabei ein, dass man auch mit langbekannten Freunden oder mit Geschwistern seine Zeit an solch einem Weinstand bzw. an anderen Orten unter vielen anderen Menschen verbringen kann.

Wie weit man sich in seiner Darstellung mit Kleidung oder anderen Merkmalen von dem entfernt, was allgemein so zu erwarten wäre (z.B. mit wieviel "Weiblichkeit"), ist natürlich jedem seine eigene Entscheidung.

Mir ist auch bekannt, dass man lieber sich etwas (oder ganz) zurückhält, wenn man denkt, dass Freunde oder Familie einen so nicht akzeptieren würden. Man kann sich damit abfinden, dass man sich nicht weiter von dem entfernt, was die anderen so von einem erwarten bzw. von dem, was man denkt, dass die anderen es von einem so erwarten. Natürlich kann man aber auch aus diesem Horizont der Erwartungen ausbrechen und trotzdem sein Ding unter Freunden und in der Familie durchziehen.

Oder man umgeht diesen Konflikt mit Freunden und Familie. Und macht es so, wie ich als Ventil es eine ganze Zeit gemacht hatte: Ich suchte erst einmal viele Gelegenheiten, außerhalb meines bewährten Umfeldes Röcke zu tragen. Das war dann z.T. weit weg. Unter mir völlig fremden Menschen habe ich versucht zu erforschen, wie ich auf sie wirke, ohne dass sie mit mir durch Bekanntschaft und meiner Hosengeschichte "belastet" waren.

Dort sah ich zunehmend, dass es möglich ist, von Menschen nicht abgelehnt zu werden. Das hat mich in meiner Sache mit dem Rock bestärkt. Und so konnte ich nach und nach den Rock auch mit gestärktem Selbstbewusstsein in die Kreise meiner Freunde und Familie einbringen.

Wer sich also von seinem Umfeld beengt fühlt in seiner Gestaltungsmöglichkeit und nicht die Kraft hat, sich dort mehr Freiraum zu erarbeiten, dem rate ich, sich tatsächlich unter neue, fremde Menschen zu begeben, und da seine Wirkung zu testen. Auch da können sich natürlich neue Bekanntschaften oder gar Freundschaften bilden. Und mit dieser "unbelasteten" Erfahrung kann man sich dann anschließend auch leichter in sein altgewohntes Umfeld einbringen, ohne vorauseilend alle dessen Erwartungen erfüllen zu müssen.

So wie mit dem Sujet "Rock", so kann es auch mit anderen Elementen sein, die von altbekanntem Muster weiter abweichen. Also auch mit dem, was man mit "mehr Weiblichkeit" beschreiben kann.

Ich habe durchaus bestimmte Gelegenheiten und Kreise (Leute), wo ich mich immer mal wieder tendenziell mehr "hinauslehne" als bei anderen Gelegenheiten bzw. in anderen Kreisen. Manches bleibt dann eher bei diesem einen Mal, manches sickert dann aber nach und nach durchaus auch in die weniger "liberaleren" Kreise ein. So kann ich mein Repertoire an Merkmalen, z.B. an "Weiblichkeit", austesten und bei Gefallen auch in mein engeres Umfeld einbringen.

Die Frage, ob man das möchte oder nicht, das muss jeder für sich selbst beantworten.

Neue Kontakte, und seien auch nur überwiegend oberflächliche, zu knüpfen, muss nichts schlechtes sein. Denn jeder Kontakt, jedes Gespräch, das über Inhalt und Länge von "A Spinnerter bist Du!" hinausgeht, zeigt, dass Du in Deiner Gesamtwirkung unter Menschen angekommen bist. Das ist eine wichtige Erfahrung, die man eventuell so ungehemmt in seinem engeren Umfeld erstmal nicht hätte sammeln können. Mit diesen extern gesammelten Erfahrungen aber kann über kurz oder lang auch Dein engeres Umfeld profitieren. Denn dann bist Du eventuell nicht mehr nur ein blasser Mitläufer, sondern ein Mitglied mit erkennbarer Persönlichkeit. Dein engeres Umfeld wird beginnen, das an Dir zu schätzen. Wer in Deinem Umfeld aber Dich damit als Störfaktor wahrnimmt, hatte Dich wohl bislang noch nie so richtig ernst genommen.

Soviel meine Gedanken hierzu. Also, es gibt auch Möglichkeiten, aus seinem Charakter etwas zu entfliehen, falls einem das eigene Umfeld etwas zu beengt vorkommt. Und ja, man ist selbst natürlich ja auch Teil seines eigenen Umfelds. Und man kann ein bisschen selbst mitwirken, wie beengt oder weniger beengend das ist.

Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: cephalus am 11.09.2025 18:12
Ich grüble darüber nach, was Weiblichkeit in unserem Zusammenhang bedeutet.

Sind es die einzelnen Kleidungsstücke, die Summe derer, oder auch noch der Accessoires?

Ist es die Person, ihr Aussehen und ihr Verhalten?

Es gibt Männer die wirken absolut feminin, in Männerkleidung.
Manche verschieben ihre Wirkung stark, alleine nur durch andere Kleidung.
Manche werden durch den unangepassten Stil für Frauen gehalten,  egal ob beabsichtigt oder nicht.

Bei manchen gibt das jeweilige Auftreten ein harmonisches Gesamtbild, andere wirken irgendwie schräg.

Für mich stelle ich mir die Frage,  wie ich eigentlich wirken würde, mit unterschiedlichen Griffen in die femininer Kiste.

Sicher nie als Frau,  sicher auch nie uneindeutig.

Aber wie sehr schräg?
Ein vorsichtiger Testballon hat Ratlosigkeit offenbart.

Wie fest ist eigentlich schon wieder das neue Bild vom Mann im Rock oder das von Femboys oder auch androgynen Menschen zementiert, dass scheinbar Neues zu Ratlosigkeit führt.

Mir geht es hier vor allem um Experimente, ich habe nicht vor meinen hier bekannten Stil grundsätzlich zu ändern, aber manches finde ich doch an Menschen schön, auch wenn man es selbst an Frauen selten sieht.

Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 11.09.2025 19:50
Lieber Timper,

Du beschwerst Dich hier darüber, dass Männer sich so kleiden, wie sie es wollen und für sich als richtig und stimmig empfinden, weil es nicht Deiner Vorstellung vom "Mann im Rock" entspricht. Du willst, dass sich hier alle so kleiden, dass sie Deiner Vorstellung dienen. Du wirfst uns allen vor, nicht zu differenzieren, nicht zu sehen, dass es unterschiedliche Männlichkeits- und überhaupt Geschlechtskonzepte gibt. Und meinst, wir wollten Dir unsere Konzepte aufdrängen und sähen sie als alleine richtig an.

Vor einigen Wochen hast Du ja deutlich gemacht, dass Dir alles egal ist außer Dir selbst. Nun verlangst Du, dass andere das anders machen und sich nach Deinen Vorstellungen richten. Denselben Egoismus, den Du für Dich in Anspruch nimmst, stehst Du also anderen nicht zu. Du willst Dich nur nach Dir richten, und andere sollen sich auch nach Dir richten. Gut, ja, das hat auch eine Konsequenz in sich. 

Ich sehe es aber anders: Jeder soll nach seiner eigenen Façon selig werden und diese nicht anderen aufzwingen. Es gibt eben verschiedene Konzepte von Männlichkeit, von Geschlecht und von vielen anderen Dingen. Ich sehe hier niemanden, der das bezweifelt. (Außer Dir anscheinend.)
Allgemeingut soll nur sein, dass man das Gemeinwohl damit nicht beschädigt. Das ist indes eine Vorstellung von allgemeiner Moral, die zu teilen Du auch nicht willig bist, wie Du schon des Öfteren hast verlautbaren lassen.

Ich sage es mal so: Trage, was Du willst und wo Du willst. Diese Wahl verdient Respekt aller anderen. Aber erweise denselben Respekt bitte auch allen anderen.

LG, Micha

 
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: doppelrock am 12.09.2025 05:03
Lieber @MAS,

warum unterstellst du Timper Dinge, die er nicht gesagt hat, in einem vorwurfsvollen Ton?
Liegt es daran, dass du überwiegend in Feindbildern denkst und jeden, der nicht 100% auf der selben Linie wie du mitläuft, zum Feind erklärst? Erst recht, wenn sie widersprechen oder sich nicht missionieren lassen?

In seinem Beitrag, den du vermutlich bewusst nicht zitierst, sagt Timper lediglich, dass jeder ein verschiedenen Leben mit verschiedenen Möglichkeiten hat und in seinem Arbeitsleben eben keine Möglichkeit besteht, im Rüschenrückchen rumzulaufen.
Von deiner falschen Aussage, er würde irgendwem irgendwas verbieten, ist nirgends die Rede. Die betonung von Röckchen und Weinglas mag zuerst etwas spitz klingen, aber es gibt hier ja tatsächlich welche, die dort ihren Schwerpunkt sehen und das in diversen Beiträgen zelebrieren.
Bei uns im Büro tragen die Frauen eigentlich immer Hose und reden eher von Röckchen und Kostümchen, weil sie sich darin verkleidet vorkommen. So eine Verniedlichung ist also selten böse gemeint.

Im Grunde sagt er das selbe wie du in deinem letzten Beitrag, dass jeder machen kann, was er mag und dass er jedem diese Freiheiten gönnt.
Allein du merkst es nicht. Lies dir den Beitrag einfach nochmal ohne Vorurteile durch.

Gruß
doppelrock

Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Timper am 12.09.2025 07:46
Du ( und andere) könnt ja tragen was ihr wollt. Nur beschwert euch nicht wenn man euch mit D anredet. Aber vielleicht ist das ja auch bei manchen das Ziel.
Ich sehe das anders. Und nur weil du den ganzen Tag in deiner Uni Schaulaufen machen kannst und möchtest heißt das noch lange nicht das es das Maß der restlichen Männerwelt ist . Und ob es das jemals wird bezweifle ich.
Ich habe sogar Zweifel das du mit dem verengten Akademikerblick die restliche Männerwelt und deren Interessen erkennst. Die sind größer als nur sich mit Klamotten zu beschäftigen.
Aber halt Stopp- das sind ja oftmals die bösen Dinge von denen man als links Grüner lieber Abstand hält. Ist ja nicht Woke .
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Timper am 12.09.2025 08:21

Ich denke wir messen da mit zweierlei Maß.
Kann ein Mann nicht riskieren, etwas Unplanbares gerade nicht machen zu können, weil seine Kleidung ungeeignet ist? Oder es verschieben zu müssen, oder sich evtl. umzuziehen?

Ja, es erscheit irgendwie absurd, und ich käme mir dabei komisch vor, als Mann, aber bei Frauen ist das in weitem Rahmen akzeptiert.

Bei  mir in der Arbeit gibt es die unterschiedlichsten Arbeitsbereiche.
Ich z. B gehöre der Verwaltung an. Hier kleiden sich die meisten Damen oft auch sehr feminin im Kleid, Rock feinere Blusen. Ebenso eine der Damen im sozialen Dienst.
Auch im Wohnbereich tragen viele Damen oft Röcke und Kleider.
Im Werkstattbereich ist es unterschiedlich.
Es gibt Werkstätten, wie die Schreinerei, Schnitzerei, Landwirtschaft, GaLa-Bau, Gärtnerei, wo überall auch Frauen arbeiten, aber die sind aber entsprechend ihrer Arbeit gekleidet, meist Jeanshose, funktionale Pullis oder Karohemden, oft auch Latzhose.
Im Lebensmittelbereich, Käserei; Bäckerei, Großküche herrscht meist die dazugehörige Berufskleidung vor.
Im Berufsbildungsbereich, den ruhigeren Werkstätten, wie der Filzwerkstatt, Kerzenwerkstatt, Montagewerkstatt, oder Hofladen sind die Frauen wieder femininer gekleidet.
Es gibt auch eine Frau, die lange in der Gärtnerei gearbeitet hat, und heute eine der Kerzenwerkstätten leitet, die sieht immer noch aus als würde sie in der Gärtnerei arbeiten.
Während es in der Schnitzerei einen Betreuten gibt, der öfter Damenkleidung und Schmuck trägt. Ich werde von ihm manchmal gefragt, wieviel Schnuck er bei der Arbeit tragen darf.

Da verweiße ich ihn dann an sein Chefin und sage: Du darfst nur Schmuck targen, der dich bei der Arbeit nicht behindert oder gefährdet. Genauer sagt dir das dann Eva.

Über Arbeitsschutz braucht man nicht diskutieren. Da gibt es klare Sicherheits- und Gesundheitsregeln, die eingehalten werden müssen.
Wirkliche Freiheiten gibt es auch nicht in Firmen mit Uniform und Kleiderordnung.

Die einzige Möglichkeit, mehr Freiheit zu wagen, gibt es in den übrigen Bereichen, wo ebendiese Anforderungen nicht gelten.
Und auch da würde ich nicht sagen, dass man unbedingt alles ausleben muss, was ein innerer Zwang oder Trieb von einem zu verlangen versuchen.

In Firmen und Organisationen, wo die Arbeit, Zusammenarbeit und das Ergebnis im Vordergrung stehen, tritt das Ausleben dieser Dinge in den Hintergrund. Wenn ich als Projektleiter mit Kostenrahmen und engem Terminplan für den Anlauf eines neuen Produktes oder einer Fertigungslinie verantwortlich bin, nebenbei mit Lieferanten im Ausland (mit anderem kulturellem Hintergrund) und Kunden im engen Austausch stehe, habe ich andere Vorgaben und auch selbst andere Ansprüche bezüglich meiner Kleidung als jemand , der steueralimentiert in einem möglicherweise ideologisch geprägten Umfeld irgendwelche Dinge erzählt, die nicht der Gesellschaft nutzen oder Wissen vermitteln. Ich denke vor allem an "Gender science"

Deshalb ist es für mich leicht auszumalen, wie das Projekt verlaufen würde, wenn ich meinen marokkanischen Lieferanten im transparenten blauen Rock und Schulterfrei mit einer dicken Perlenkette entgegentreten würde. Dabei kommt es nicht darauf an, ob es "stimmig" aussieht oder nicht. Kann aber nur jemand verstehen, der nicht im Elfenbeinturm einer Tätigkeit nachgeht.

So gut geschrieben! Du drückst das aus was ich meine.
Vor dem Pc in einer verkopferten Uni Blase sitzen und über die Welt schwadronieren und ihr erzählen wollen wie sie zu sein hat.
Wunschträume, mehr nicht.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 12.09.2025 11:43
Wir wahr, Micha, weitestgehend... (Edit: die Zwischenbeiträge von Timper und Doppelrock sind erst später, nach meinem hier verfassten Text aufgetaucht) / Aber zurück zum Thema!

Cephalus, Du formulierst wieder ein Bündel von Fragen. Fast hinterlässt mir dieses Bündel schiere Ratlosigkeit.

Mir als Hobbypsychiater stellt sich fast mehr die interessante Frage, weshalb Du so ins Grübeln gekommen bist.
Ich fühle mich ein bisschen mitverantwortlich für Deine von Dir erwähnte Ratlosigkeit,
so habe ich auf eines Deiner frischen Experimente mich nur sehr schwammig ausgedrückt:
Abschließend meine Meinung: Ja, interessant. Noch habe ich mich nicht völlig an den Anblick gewöhnt.

Sicher, ich hätte mehr dazu sagen können, aber meine Gedanken im Kopf waren da auch noch nicht verbalisiert und ich hätte als vielleicht nachvollziehbare Begründungen ein Sammelsurium von Details ansprechen müssen (wozu ich zu diesem Zeitpunkt zu faul war und das Dir und den Mitlesern ersparen wollte).

Aber Details, ja oftmals sind es nur Details, die ein Gesamtbild irgendwie in Schräglage bringen oder komplett kippen können.
Die Frage, wie fest die Bilder von schubladisierten Vorstellungen zementiert sind, kratzt irgendwie sofort an den leider immer noch bestehenden Gedanken-Ductus,

dass ein Mann, wenn er der engen Schablone des Männlichkeitsbildes nicht völlig entspricht, sofort den Status Mann abgesprochen bekommt. Diese Tatsache ist als solche nicht wirklich verwunderlich, verwunderlich aber ist, wie eng diese Schablone Mann geformt ist, und dass alles außerhalb - praktisch das restliche Universum - als weiblich gilt.

Daran haben wir doch immer wieder zu knabbern, daran knabberst auch Du gerade mit Deinen Grübeleien.





Warum manche Männer selbst in Männerklamotten weiblich wirken?

Hm. Ja, das kommt vor. Aber ehrlich gesagt, relativ selten. Viel häufiger kommt vor, dass manche Frauen eher wie Männer wirken, jedenfalls auf den ersten Blicken. Dennoch, es gibt Männer, die selbst in reiner Männerkleidung zunächst oder permanent weiblich wirken. Und das kommt selten vor, aber immer noch häufiger als Männer in Röcken zu sehen sind.

Wieso können Männer in Männerkleidung weiblich wirken?
Oft liegt es an der Statur. Z.B., wenn sie zierlich gebaut sind, da fallen mir zierliche Südamerikaner ein oder Süd- und Ostasiaten, nur mal als Beispiel. Gerade in Universitätsstädten gehören diese Menschen hierzulande mit zum Straßenbild.
Das kann von der Frisur ausgehen, und ich rede noch nicht einmal von langen, stracken Haaren, die zum Zopf zusammengebunden werden. Ich rede eher von krausem, gelocktem Haar.
Das kann vom Alter ausgehen, weil im Alter sich viele Frauen optisch ziemlich ans Männeraussehen angleichen, oftmals gepaart mit einer gewissen Körperfülle (sowohl an der betreffenden Frau als auch am betreffenden Mann).
Manchmal liegt es an der Körperhaltung, an der Gestik. Manchmal gar an der Stimme.

Alles genannte sind Faktoren, die nicht einmal typisch feminin besetzte Kleidung oder Accessoires brauchen.

Und dann kommen wir daher, und verlassen auch noch mit weiblich deklarierter Kleidung unsere enggeformte Männer-Schablone!

Du äußerst: "Bei manchen gibt das jeweilige Auftreten ein harmonisches Gesamtbild, andere wirken irgendwie schräg."
"Bei manchen"... mir bleibt hierbei unklar, ob Du noch immer von "manchen" da draussen in der echten Welt redest, oder Du diese "manche" nun eher auf uns hier im Forum beziehst.

Ich finde, hier im Forum haben wir auch diese Spanne, wobei die aktiven Bildbeispiele hier im Forum sich doch eher einem fortgeschrittenerem "Mann-im-Rock"-Niveau angenähert haben, mir sind frühere Bildbeispiele noch im Kopf, wo vielefach noch sehr viel unharmonischeres gezeigt wurde.

Doch vor allem ein Forumsmitglied fällt mir ein, ich will nicht um den heißen Brei reden, Hajo, wo vieles an ihm als stimmig und toll erscheint und bejubelt wird, was zwar durchaus Geschmackssache ist, aber auch am Auftreten von Hajo selbst begründet ist. Hajo ist Vertreter der reiferen Männer, von seiner Statur irgendwo angesiedelt zwischen Körperfülle und zierlich. Und er unternimmt in der Regel nichts, mit irgendetwas Männlichkeit auszustrahlen. Im Gegenteil, seine natürlich gegebene Verwechslungsgefahr mit einer älteren Dame unterstreicht er noch mit allen möglichen Mitteln, diese Verwechslungsfahr zu verstärken. Darum sieht vieles, auch wenn die Klamotten noch so schräg sind, doch wieder stimmig aus, weil auf den Bildern nichts für die ersten Blicke auf einen Mann hinweist.

Auch ich kleide mich zumeist sehr feminin. Auch mich erhaschen Kommentare, dass das, was ich trage seeehr feminin, für viele zu feminin ist. Irgendwer - war es hier im Thread? - meinte auch, das habe mit "Mann im Rock / Kleid" nichts mehr zu tun.
Interessant ist, dass diese so lautenden Kommentare mich allerdings nur hier im Forum erreichen. Im echten Leben habe ich das so noch nicht gesagt bekommen (gut, da ist die Verknüpfung von mir und der Botschaft "Mann im Rock / Kleid" vielleicht auch nicht so in den Köpfen wie bei den Mitforisten hier). Allerdings sogar im Gegenteil, kleide ich mich im Sinne des Forums "männlicher", bekomme ich draussen unter "echten Menschen"  ;) eher nichtzustimmende Kommentare als wenn ich mich im Sinne des Forum "weiblicher" kleide.

Allerdings, dass Du, Cephalus, in was immer Du Dich kleidest, niemals als uneindeutig angesehen werden würdest, ich glaube, diesen Gedanken teile ich nicht. Auch Du wirst trotz bärtigem Gesicht Unsicherheiten bei den Betrachtern schüren können, vielleicht längst nicht so oft wie andere. Aber selbst Hajo wird Unsicherheiten schüren können, rein visuell, vermutlich in lebhafter Aktion noch sehr viel schneller.

Fällt mir ein Mensch ein, immer in Männerklamotten. Er war Kollege von einer recht attraktiven Frau und einem zierlichen, aber eindeutigen Mann. Und zwar in einem Ladengeschäft am Ort mit einer Dienstleistung, die man im Leben unterschiedlich intensiv braucht, mal gar nicht, mal mehr, oder mal kurzfristig recht oft - also jeder im Ort kam da mal hin und jeder fragte sich bei diesem Menschen, ob es sich um einen Er oder eine Sie oder was auch immer handele. Immer wieder tauchte diese Frage unter den Leuten auf und wurde erwähnt, es war aber keine Frage, die den ganzen Ort hätte fassungslos zurückgelassen. Ich rede von den 80ern, 90ern, 2000ern, eigentlich bis heute. Und bis heute hat mich noch keine abschließende Antwort auf diese Frage erreicht. Inzwischen ist der Laden zu, aber die Frage weiterhin offen.

Ja, sowas kommt vor. Aber man sollte nicht allzuviel darüber ins Grübeln geraten. Sowohl nicht als Betrachter als auch nicht als Betrachteter.

Gehe, Cephalus, Deinen Instinkten nach. Wenn Du Lust hast am Experimentieren und Du nicht nur im stillen Nähzimmer drei Schritte auf und ab laufen willst, dann setze Deine Ideen um und lass Dich nicht von vorauseilender Ratlosigkeit abhalten.

Du hast die enge Männerschablone ohnehin schon weit verlassen. Es würde zuviel von Deinem Wesen verloren gehen, wenn Du versuchst, Dich durch diese Schablone durchzuquetschen.

Es ist ein großes Universum außerhalb der Schablone. Warum soll dieses Universum nur für Frauen zugänglich bleiben?
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Timper am 12.09.2025 13:05
@ Doppelrock , du siehst hier in diesem Forum ganz offen die Bruchstelle zwischen Ideologie und Pragmatismus.
Auf der einen Seite jene die es auf biegen und brechen durchpeitschen wollen ( egal welche Umstände es gibt) und jene die es bei passenden Gelegenheiten umsetzen und sich sagen das Recht habe ich aber das muss nicht mit dem Kopf durch die Wand geschehen.

Kein Wunder das dann Missionare verstimmt sind. Sie betrachten andere als Abtrünnige die die Sache verwässern.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 12.09.2025 13:17
Doppelrock dreht mir mal wieder das Wort im Munde rum. Typisch!

Timper, ich möchte Dich zu gar nichts zwingen, und wenn Du anderen Menschen zugestehst, zu tragen, was sie wollen, ist es ja okay. Dass Du ihnen dann aber gleich negative Konsequenzen ihrer Freiheit androhst, geht das wieder zu weit! Ich sehe bei Dir Toleranz im Sonne von Duldung von etwas, das Du verabscheust, aber keinen Respekt im Sinne von Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Männer, über die Du schreibst.

Und habe ich je irgendwo geschrieben, dass die Arbeitsbedingungen an meiner Uni überall gelten? Wenn ich meine Arbeitsbedingungen betone, dann, um zu zeigen, dass es sie sehr wohl gibt, gegen die Unkenrufe, man könne generell keine Röcke bei, in oder auf der Arbeit tragen.

Du hast den Eindruck, dass ich von mir auf alle anderen schließe. Genau diesen Eindruck habe ich auch von Dir. Und beide sagen wir, dass wir das so aber nicht meinen. Dann ist ja gut.

Und ich sage ja: Wenn Deine Arbeitsbedingungen nicht erlauben, dass Du Röcke trägst, tut mir das leid für Dich und alle, die es gerne würden. Und dann zeige ich eben gerne auf meine Arbeitsbedingungen, unter denen es möglich ist, um Mut zu machen, die eigenen Arbeitsbedingungen vielleicht auch dahin gehend zu verändern.

Was Weiblichkeit oder Männlichkeit angeht: Auch da sind wir in meiner Uni so weit, die Menschen nicht in Schubladen zu stecken, in denen sie nicht sein wollen. Wer männlich sein will, wird als männlich respektiert, wer weiblich sein will, wird als weiblich respektiert und wer divers sein will - wie auch immer genau - wird als das respektiert. Das kann doch als vorbildhaft für alle Arbeitgeber:innen gelten. Oder nicht?

Wenn Du immer das Wort "Blase" strapazierst: Es ist doch nur so lange eine Blase, wie es für sich bleibt. Wenn es sich soweit ausdehnt, dass es in die Gesellschaft diffundiert, hört es auf, eine Blase zu sein oder von mir aus ist es dann eine Riesenblase. 

Ich jedenfalls genieße es, als weiblich geltende Kleidungsstücke zu tragen, ohne mich damit als Frau zu verkleiden. Sie sind einfach eine Erweiterung meiner Garderobe und gerne symbolisiere ich damit auch, dass ich mein Männlichkeitsbild dadurch erweitere, dass ich zwischen männlich und weiblich keine starre Grenze ziehe, sondern auch Schnittmengen zulasse, gutheiße und genieße. Es kam bisher nur sehr selten vor, dass ich deshalb negativ beurteilt wurde, mit sogar abnehmender Tendenz. Und wenn mich mal jemand mit dem falschen Pronomen anspricht, bricht mir kein Zacken aus der Krone. Neulich in Nancy gab ich einem Obdachlosen etwas Geld. Der Mann saß auf dem Boden und sah wohl nur meine Füße in den Sandalen aus der Damenabteilung, meine von Natur her nicht sehr behaarten Beine und meinen Rock und sage: "Merci Madame". So what? Ich drehte mich nicht nach ihm um, um ihn zu korrigieren. Aber ich glaube, er blickte mir nach, erkannte seinen Irrtum und wunderte sich. Und wenn nicht, ist das auch nicht schlimm. Oder neulich erhielt ich von einem Fundbüro eine E-Mail mit der Anrede: "Sehr geehrte Frau ..." Nun ja, ich hatte den Verlust meiner Jeansjacke gemeldet, die Größe 48, also eine Damengröße, angegeben, und dann kann auch noch sein, dass "Michael A." als "Michaela" gelesen wurde, was ab und zu vorkommt. Meistens korrigiere ich, diesmal aber nicht.

So, ich muss noch was arbeiten, im Homeoffice in meinem schwarzen kurzen Hauskleid, mit dem ich so nicht in die Uni gehen würde. Nicht so sehr, weil es ein Kleid ist, sondern weil ich mir darin in der Öffentlichkeit zu nackt vorkomme, denn es ist sehr kurz und hat nur Träger, keine Ärmel. Selbst für ein Zoom-Gespräch ziehe ich mir da gerne ein T-shirt über, weil es sonst aussieht, als säße ich in einem schwarzen Unterhemd da. Das empfände ich aber als respektlos meinen Gesprächspartner:innen gegenüber. Ich habe es schon mal ohne T-shirt gemacht, das ging auch, aber so richtig wohl fühlte ich mich damit nicht. Da geht es also nicht um männlich oder weiblich, sondern um zu viel Haut auf dem Bildschirm.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Timper am 12.09.2025 14:03
Es ist mir viel zu blöd mich mit Deinen Vorwürfen zu beschäftigen. Das ich jemanden negative Konsequenzen androhe ist sowas von grotesk das ich nur lachen kann. Du solltest lieber was ich geschrieben hatte vernünftig lesen!
Und verstehen!
Oder ist die Frage : bist du D schon eine negative Konsequenz? Wenn ich hier so manchen sehe habe ich den Zweifel. Und dann frage ich halt.

Nochmal es ist mir völlig egal wer sich wie und wo präsentiert.
Fakt ist :für mich gibts hier fast niemand zum nachahmen.
Ich renne niemanden hinterher und suche meinen eigenen Weg.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: doppelrock am 12.09.2025 16:34
Ja, lieber @MAS,
dann nenn doch bitte einmal ein Beispiel für deine Aussage, dass ich dir Worte im Munde umdrehen würde. Bin gespannt, ob du wieder die Anonymität vorschiebst und die Antwort verweigerst.

Allgemein habe ich nicht den Eindruck, dass du nachvollziehen kannst, wie ein Leben außerhalb der Uni-Blase aussieht und wie es den Menschen dort geht. Du sendest zwar viel und auch widersprüchliches, aber ein offenes Ohr für andere Wahrnehmungen und Meinungen entdecke ich bisher nicht.

Wie gesagt, das was du Timper unterstellst, sehe ich keiner seiner Aussagen in diesem strang. Auch da darfst du gern Zitate bringen, um deine Behauptungen zu belegen. Übrigens drehst du dir mit dem Rückzieher selbst die Worte im Munde um. Aber vielleicht nehme ich deine Aussagen einfach nur zu wichtig statt einfach lächelnd drüber hinweg zu sehen.

Etwas weniger Missionieren und Rechthabenwollen, dafür mehr Interesse an unterschiedlichen Standpunkten und den dazu führenden Hintergründen würde der Diskussionskultur im Forum gut tun.

Gruß
doppelrock
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Peter58Muc am 12.09.2025 17:19
Lieber Micha, ich bewundere deine Ausdauer einen Narzissten umstimmen zu wollen.
Mir wäre die Zeit dafür zu schade.

LG Peter
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: cephalus am 12.09.2025 18:03
Und ich bewundere die Hartnäckigkeit mit der, wie mittlerweile leider schon gewohnt, von den immer gleichen Teilnehmern, das eigentliche Thema komplett ignoriert und mit unpassenden Beiträgen, die in PN gehören würden,  zerstört wird.

Ich sehe mittlerweile keinen Sinn mehr darin, neue Themen zu starten, zumindest wenn sie Konfliktpotetial haben.

Ein paar Bilder posten und gut ist.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Timper am 12.09.2025 18:57
Ich glaube schon, dass es zum Thema gehört. Letztendlich dreht sich doch der Streit auch darum wie es in der Öffentlichkeit wirkt.
Klar kann man sich zu Hause vor dem Spiegel ganz toll finden. Oder seine engsten Verwandten beglücken. Ich bezweifle, dass man das mit der Öffentlichkeit gleich setzen kann. Das hat nichts mit verbieten wollen zu tun, sondern eher damit mal aus der Blase hinaus zu schauen. 
Wie sieht’s denn hier aus? Es posten immer die selben Protagonisten, die aus einer sozial gesicherten Umgebung heraus sich alles erlauben können.  Die Welt besteht aber nicht nur aus einer Büroblase.  Ganz konkret an dich richte ich mal die Aufforderung in München durch die Fußgängerzone zu gehen und mal zu schauen, wie die Menschen sich so kleiden. Vor allem kannst du ja mal beobachten, wie sich die kleiden die ganz offensichtlich nicht aus einem Büro stammen und ob die viel Interesse daran haben an diesem Schaulaufen, was hier propagiert wird.
Ich sitze gerade in einem der wenigen Biergarten in Berlin, also eine reine Freizeit Umgebung. Und davon hast du in München bestimmt mehr. Und nun kannst du ja mal in deiner Freizeit Umgebung schauen, was da so getragen wird. Oder noch besser gehe am Wochenende abends in München in einem Club oder sonst was und schau dann mal, wie weit die Mission fortgeschritten ist.  Das natürlich in einem deiner schicken femininen Kleider. 
Das ist das echte Leben. Das hat nichts mit verbieten wollen zu tun. 
Und jetzt geht’s im Rock zu den Golden  Apes in einen kleinen Club. Ein kleines Club Konzert , Dark Wave , Cold Wave. Hier passt es. Der richtige Anlass.
Freizeit und Unterhaltung. Nicht Job, nicht Arbeit , nicht Geld verdienen ect.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: doppelrock am 12.09.2025 19:17
Das wird ja gerade echt lustig.
Ein Gleichgesinnter darf alles und gegen jeden sagen, auch wenn es unwahr ist und wenn jemand anderes einen Beleg für eine Behauptung verlangt, wird er als "Narzisst"  beschimpft.
Offensichtlich ist wieder einmal wichtiger, wer etwas sagt und nicht, was gesagt wird.

Derjenige, der die meisten Themen ins OT schießt (knapp 28000 Beiträge), wird als Held gefeiert, wobei hartnäckig eher stur und stumpf und weniger identisch mit ausdauernd ist, Leute, die sich bemühen, beim Thema zu bleiben, werden dagegen verantwortlich gemacht, wenn die Diskussion abgleitet.

@Cephalus: Mit den "gleichen" meinst du vermutlich die selben, was nicht das selbe ist.
Gern würde ich einem MAS und manchen anderen PN schreiben, aber wie bereits mehrfach geäußert, ist die PN-Funktion für gesperrte Mitglieder, deren Beiträge von der Moderation einzeln freigeschaltet werden, blockiert. Vermutlich kann mir deshalb auch niemand eine PN schreiben, sofern er es denn vor hat. Darfst es gern versuchen als testpilut, und darüber berichten, ob es klappt.

Narzissten sind ja Leute, die sich im Ruhm sonnen, sich gern in der Öffentlichkeit ZEIGEN und Anerkennung erbetteln. Kann es eigentlich anonyme Narzissten geben? Frage für einen Freund... denn für mich passt zu dem Wort eher ein alter Mann in bunten, manchmal unpassenden Frauenkleidern in zahlreichen Bildern dargestellt., der sich schnell angegriffen fühlt, wenn eine reaktion nicht 100% wie erwartet ausfällt.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 12.09.2025 20:59
Es ist mir viel zu blöd mich mit Deinen Vorwürfen zu beschäftigen. Das ich jemanden negative Konsequenzen androhe ist sowas von grotesk das ich nur lachen kann. Du solltest lieber was ich geschrieben hatte vernünftig lesen!
Und verstehen!
Oder ist die Frage : bist du D schon eine negative Konsequenz? Wenn ich hier so manchen sehe habe ich den Zweifel. Und dann frage ich halt.

Nochmal es ist mir völlig egal wer sich wie und wo präsentiert.
Fakt ist :für mich gibts hier fast niemand zum nachahmen.
Ich renne niemanden hinterher und suche meinen eigenen Weg.

Timper, es ist schon interessant, mir vorzuwerfen, ich würde nicht lesen, was Du schreibst und Dir Vorwürfe machen. Umgekehrt empfinde ich das nämlich bei Dir mit gegenüber genau so. Und nun?

Mit der negativen Konsequenz meine ich:
Zitat
Du ( und andere) könnt ja tragen was ihr wollt. Nur beschwert euch nicht wenn man euch mit D anredet.
Ist das in Deinen Augen keine negative Konsequenz? Mir wäre es egal, aber Du scheust ja so eine Anrede wie der Teufel das Weihwasser. Und es gibt Männer, die sich durch so eine Warnung - vielleicht passt das Wort "Warnung" besser als "Androhung" - abgeschreckt fühlen, sich so zu kleiden, wie sie es ohne die Angst, "als D angesprochen zu werden, vielleicht tun würden.

Wohl gemerkt: Ich behaupte nicht, dass sich alle so kleiden wollen, aber sehr wohl, dass es welche gibt, die das gerne tun würden, sich aber nicht trauen. Ich habe auch schon manches Mal etwas getan oder gesagt, von dem ich annahm, mein Gegenüber würde es gerne hören, auch wenn ich eigentlich anderes sagen oder tun wollte. Das nennt man "soziale Erwartungen erfüllen".

Die Freiheit von diesem Zwang, immer soziale Erwartungen erfüllen zu wollen, die ich mir bisher erarbeite habe - auch mit Unterstützung einiger Freunde hier aus dem Forum - lasse ich mir nicht durch Deine Warnungen und Ängste wieder kaputt machen. Geh Du in Deinen Club, in welchem Du Du selbst sein kannst, dann ist es gut. Und ich gehe in meine Blase, die größer ist als Dein Club, und bin da ich selbst. Das ist auch gut.

Aber nein: Du bist mir nicht sch... egal, sonst würde ich nicht so viel Zeit damit verbringen, mit Dir zu diskutieren.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 12.09.2025 21:01
Ja, lieber @MAS,
dann nenn doch bitte einmal ein Beispiel für deine Aussage, dass ich dir Worte im Munde umdrehen würde. Bin gespannt, ob du wieder die Anonymität vorschiebst und die Antwort verweigerst.

Allgemein habe ich nicht den Eindruck, dass du nachvollziehen kannst, wie ein Leben außerhalb der Uni-Blase aussieht und wie es den Menschen dort geht. Du sendest zwar viel und auch widersprüchliches, aber ein offenes Ohr für andere Wahrnehmungen und Meinungen entdecke ich bisher nicht.

Wie gesagt, das was du Timper unterstellst, sehe ich keiner seiner Aussagen in diesem strang. Auch da darfst du gern Zitate bringen, um deine Behauptungen zu belegen. Übrigens drehst du dir mit dem Rückzieher selbst die Worte im Munde um. Aber vielleicht nehme ich deine Aussagen einfach nur zu wichtig statt einfach lächelnd drüber hinweg zu sehen.

Etwas weniger Missionieren und Rechthabenwollen, dafür mehr Interesse an unterschiedlichen Standpunkten und den dazu führenden Hintergründen würde der Diskussionskultur im Forum gut tun.

Gruß
doppelrock

Ich rede gerne mit Dir, wenn Du Dich mir gegenüber mal vorstellst, wie das der Anstand fordert, damit wir mal auf gleicher Augenhöhe reden können. Das täte der Diskussionskultur in diesem Forum auch gut.

Gruß, Micha
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 12.09.2025 21:02
Lieber Micha, ich bewundere deine Ausdauer einen Narzissten umstimmen zu wollen.
Mir wäre die Zeit dafür zu schade.

LG Peter

Ja, lieber Peter, das mag sein, dass ich meine Zeit besser verwenden könnte.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 12.09.2025 21:04
Und ich bewundere die Hartnäckigkeit mit der, wie mittlerweile leider schon gewohnt, von den immer gleichen Teilnehmern, das eigentliche Thema komplett ignoriert und mit unpassenden Beiträgen, die in PN gehören würden,  zerstört wird.

Ich sehe mittlerweile keinen Sinn mehr darin, neue Themen zu starten, zumindest wenn sie Konfliktpotetial haben.

Ein paar Bilder posten und gut ist.

Tut mir leid, lieber Cephalus!

Aber ist es wirklich zu viel Verlang, Respekt - und nicht nur Toleranz - für alle hier zu fordern, auch wenn sie sich anders kleiden, als es einem selbst gefällt?

LG, Micha
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Timper am 12.09.2025 23:47
Du kannst noch so viel schimpfen du hast deine Sicht , ich habe meine.Sicht.
Aus meiner Sicht sollte es Ziel sein mit einem Rock immer noch männlich auszusehen. Sonst sieht es nach D aus.
Wem das nichts ausmacht soll rumlaufen wie er will. Ich nicht. Aus diesem Grund sind meine Röcke schwarz und Leder und keine Spitzentöcke mit Blumen. Das sieht nach nichts aus. In meinen Augen.
In meinem Augen ist das nicht männlich, nicht weiblich, nicht attraktiv, ohne oder nur mit wenig Ausstrahlung. Es gibt nur wenige Kleider die in meinen Augen tauglich wären. Und ganz sicher bin ich nicht der einzige der das so sieht sonst wären Röcke weiter verbreitet.
Viel mehr geht’s hier nur darum das ganze immer weiter auf die Spitze zu treiben und so mancher macht das permanente Shoppen zum Hobby.
Das Ziel geht völlig unter. Mission gescheitert. Ziel verfehlt Röcke in der Breite bekannter zu machen. Das wird nicht mit wilden Kreationen erreicht. Fortschrittliche Bodenständigkeit wo das männliche noch vorhanden ist ist nötig.

Ob deine Blase nun größer ist als meine ist geradezu kindisch. Geschenkt.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: JJSW am 13.09.2025 10:21
Hallo Cephalus
Ich emfinde ähnlich, daher resultiert wohl meine Unlust, noch viel zu schreiben...

Lieber Micha
Ich verstehe Dich, aber die anderen offenbar nicht (oder wollen Dich nicht verstehen) und das wäre für mich vergebene Liebesmüh, da noch zu diskutieren.

Und wieviel Weiblichkeit, das sollte jeder für sich entscheiden dürfen.

Gruß
Jürgen
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 13.09.2025 10:38
Und wieviel Weiblichkeit, das sollte jeder für sich entscheiden dürfen.

Gruß
Jürgen

Damit bin ich sehr einverstanden!

LG, Micha
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Zwurg am 13.09.2025 10:53
Ich überlege gerade was denn so wirklich feminin ist, oder was feminin wirkt.

Ich war gestern auf dem Revival Treffen eines 20 jährigen Jubiläums eines Themen Stammtisches.
Als Outfit für den Abend wählte ich das selbe wie vor 3 Wochen im Bayernpark statt dem Pulli hatte ich an diesem Abend eine schwaze Kapuzenjacke drunter an.
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

Beim Laufen durch die Erdinger Innenstatdt zum Lokal wurde mir von einem jungen Mädchen zugerufen: " Hey, cooles Outfit."

Bei dem Treffen verteilte die Stammtischgründerin alte Fotos. Und zeigte ein vielleicht 17 Jahre altes Foto herum, auf dem ich nur abwärts der Hüfte zu sehen war, barfuß auf einer Isomatte im Gras bekleidet mit einem grauen Rock den ich früher gerne getragen habe.
" ... und die schönsten Beine in unserem Stamtisch gehören Chris..."
Und ich weiß, ich habe früher weitaus femininer ausgesehen, als heute, ich war meist glattrasiert (mein Gesicht wirkte generell nicht sehr hart und maskulin) und hatte lange Haare, dazu noch sehr schlank.

Zu der Zeit verstärkte das Tragen eines Rockes und FSH noch mein feminines Aussehen, obwol ich es auch damals nicht forciert habe.

Auch waren von den Anwesenden nur ich und eine jüngere Frau in Rock gekleidet, alle anderen Frauen trugen Hosen.

Nun kommt die kühlere Jahreszeit und die meisten Frauen werden wieder Hosen tragen, und meist auch Klamotten die die meisten von uns wenig feminin finden. Das Feminine kommt dann von ihren Haaren, Gesichtern und ihrer Figur.

Also was ist denn nun feminin?

Also Kleidung die traditionell nur von Frauen getragen werden: Kleider, Röcke, Strumpfhosen. Gewisse Formen von Schuhen.
Wenn dazu noch lange Haare kommen und das fehlen eines sekundären Geschlechtsmerkmals, wie dem Bart, vorhanden , wirkt es auch bei einem Mann feminin, vor allem bei einem jüngeren Lebensalter.

Bei Kleidung wirkt sie um so femininer, wenn der Kleidungsstil sag ich mal traditioneller wirkt, ich sag mal in Richtung 70iger Jahre, wo in der Damenmode viel mehr Rüsche, Spitze, weitschwingende Röcke vorkamen.

Obwohl diese Stile zum Teil wieder von der Renaisancemode der Herren entlehnt wurden.


Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 13.09.2025 11:21
Das finde ich sehr gut zusammengefasst, lieber Zwurg!

Wir können das nochmal trennen:
Gesicht und Figur sind natürlich, biologisch.
Kleidung und Accessoire und auch die Frisur sind kulturell.

Was wir an biologischen Merkmalen als männlich oder weiblich wahrnehmen ist angeboren, die kulturellen Merkmale sind sozial konstruiert. Soziale Konstrukte, wenn man sie in der primären Sozialisation erlernt hat, sind aber oft so in unseren Denkgewohnheiten festgelegt, dass sie uns quasi wie natürlich vorkommen. Jemand (ich vergesse immer wieder, wer das war*) nannte das "relativnatürlich".

Und je älter wir werden, desto weniger haben wir Freude an kulturellen Experimenten. D.h. zuerst als Kinder nehmen wir kulturelle Konstrukte wie Naturgesetze war, als Jugendliche stellen wir sie in Frage, als Erwachsene finden wir unseren Modus der kulturellen Konstrukte, mit denen wir gut zurechtkommen, und als Senioren sind wir recht unflexibel damit. Das gilt nicht für alle Menschen, aber für viele.

Es ist dann aber auch eine Frage des kulturellen oder viel mehr interkulturellen Horizontes, wie sehr wir kulturelle Konstrukte für naturgegeben oder für menschengemacht halten. Je weiter dieser Horizont, desto eher sehen wir, dass alles auch ganz anders geht, als wir es gewohnt sind. Wir sehen aber auch, dass es gewisse Regeln geben muss und nicht alles der individuellen Willkür überlassen sein darf. Da die Grenze zu ziehen ist schwierig und das richtig zu machen erfordert Weisheit.

Demzufolge stimme ich Dir, lieber Jürgen, zu, dass es jeder für sich entscheiden darf, wieviel Weiblichkeit er für sich als Mann zulässt oder auch für sich als Frau oder Diverse(n). Aber auch da erfordert die individuelle Wahl eine Kommunikation mit den Mitmenschen, mit denen jeder von uns in einer Gesellschaft lebt. Das erfordert auch Weisheit, da die richtige Kombination zu finden. Grob und allgemein gesagt, liegt die beste Wahl irgendwo in der Mitte. Wo genau, dass muss man ausprobieren und für sich finden. Und diese Mitte ist nicht bei jedem dieselbe.

Liebe Grüße in die Runde!
Micha

*PS: Es war Max Scheler: https://www.ecosia.org/search?q=Max+Scheler+relativnat%C3%BCrlich&method=ecosiabrowsertopbar (https://www.ecosia.org/search?q=Max+Scheler+relativnat%C3%BCrlich&method=ecosiabrowsertopbar)
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Timper am 13.09.2025 13:54
Endlich hast du es verstanden. Deine Mitte ist nicht meine Mitte.
Die sind nicht deckungsgleich.
Recht einfach. 😆
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Zwurg am 13.09.2025 15:18
Wir können das nochmal trennen:
Gesicht und Figur sind natürlich, biologisch.
Ja ganz klar, der Körperbau von Männern und Frauen ist schon generell unterschiedlich. Ebenso die Gesichter. Das erkennt man meist auf den ersten Blick.

Innerhalb ihrer Geschlechtergruppe haben Männer auch unterschiedliche Körperbauten und unterschiedliche Gesichter.
Legt man meine Fotos neben die von Sean Connery oder Daniel Craig im Alter von 30, 40, 50 werden die Fotos von Connery stets älter und maskuliner wirken als meine.

Zitat
Kleidung und Accessoire und auch die Frisur sind kulturell.
Dazu muss man sagen, dass die Kulturen im Vergleich zum 19. Jahrhundert, heute ziemlich verschmolzen sind. Überall auf dem Planeten trägt man heute die Mode Europas und Amerikas.
Sehr selten finden Frisuren aus wie Dreadlocks oder Kleidungsstücke wie Kimonos Eingang in unsere Kultur.
Da ist es schwer geworden zu unterscheiden.
Kleidung ist ja auch epochal anders. z. B. der Gugel, ausserhalb von Mittelalterfesten findet man dieses sehr praktische Kleidungsstück nirgends mehr. Es kleidet sich auch niemand mehr wie in der Renaisance. Eher in den Subkulturen findet man eher Kleidungsstile aus anderen Epochen.
Gerade die Damenmode hat sich ja sehr verändert.
Zitat

Was wir an biologischen Merkmalen als männlich oder weiblich wahrnehmen ist angeboren, die kulturellen Merkmale sind sozial konstruiert. Soziale Konstrukte, wenn man sie in der primären Sozialisation erlernt hat, sind aber oft so in unseren Denkgewohnheiten festgelegt, dass sie uns quasi wie natürlich vorkommen. Jemand (ich vergesse immer wieder, wer das war*) nannte das "relativnatürlich".
Ich glaube nicht, das das erkennen von Frau und Mann irgendwo sozial antrainiert ist.
Eher dass es evolutionär ganz tief in uns drin steckt.
Lediglich das Erkennen und zuordnen von femininen und männlichen Kleidungsstücken ist sozial antrainiert. Was aber in so weit verschwimmt, weil Frauen heute ganz selbstverständlich männliche Kleidungsstücke tragen.
Zitat



Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 13.09.2025 16:18
Ja, lieber Zwurg,

das Erkennen von biologisch-geschlechtlichen Identitäten ist auch meines Erachtens angeboren. Aber es kann durch kulturelle Merkmale überschrieben werden. So erging es mir neulich mal wieder, dass ich einen jungen Menschen mit Hose und kurzen Haaren für einen Jungen hielt, aber es war ein Mädchen, was ich erst an der Stimme - auch ein biologisches Merkmal, aber im Feintuning durch Parallelisierung ansozialisiert - erkannte. Neulich hielt ich ein Kind sogar trotz Rüschenhemd und Schmuck für einen Jungen, wegen sehr kurzer Haare und neutralem Körperbau, aber es war ein Mädchen. Nun muss man dazu sagen, dass es afrikanischer Herkunft war, also von der Familie her, afrodeutsch wahrscheinlich. Afrikanische Frauen kann man dagegen meistens schwerlich männlich einordnen, egal, welche Kleidung sie tragen.   

Aber natürlich gibt es innerhalb jeden Geschlechts individuelle Unterschiede.

Und auch ja: die europäische Kleidung hat sich durch Kolonialismus und Globalisierung allgemein durchgesetzt, während Kleidung anderer Kulturen als kulturspezifisch gelten. Da würde ich mir im Zuge der Globalisierung auch gerne etwas mehr wechselseitigen Austausch wünschen. Manchmal sieht man farbenfrohe afrikanische Kleidung auch an Europäern, aber nicht so sehr oft. Und was innerdeutsche Trachten angeht, so denken die meisten dabei an bayerische Trachten. Selbst ein Trachtenhaus im Bergischen Land bot nur bayerische Trachten an, keine bergischen oder sonstwie rheinischen, sofern es die überhaupt noch gibt. Ich las sogar schon von innerbayerischen Zwistigkeiten, da das Oberbayerische sich gegenüber anderen Regionalkulturen ausbreite, auch bei Namensendungen von Gaststätten, z.B. "Stüberl" statt "Stübli" im Allgäu.


Hups, jetzt komme ich ein wenig vom Weiblichkeitsthema ab. Aber à propos Bayern: Ein Dirndl wäre mir an mir wohl doch zu feminin, auch wenn sie mir gefallen. Und obwohl Frauen ja auch Lederhosen und Hemden oder Hemdblusen tragen und darin sogar feminin-sexy aussehen können.

LG, Micha 


 
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Zwurg am 14.09.2025 10:23
Und was innerdeutsche Trachten angeht, so denken die meisten dabei an bayerische Trachten. Selbst ein Trachtenhaus im Bergischen Land bot nur bayerische Trachten an, keine bergischen oder sonstwie rheinischen, sofern es die überhaupt noch gibt. Ich las sogar schon von innerbayerischen Zwistigkeiten, da das Oberbayerische sich gegenüber anderen Regionalkulturen ausbreite, auch bei Namensendungen von Gaststätten, z.B. "Stüberl" statt "Stübli" im Allgäu.

Ich weiß gar nicht, genau, welche Tracht genau, das Vorbild für die heutige Oktoberfest und Volksfesttracht war. Ich glaube einmal gehört zu haben, dass es die Tegernseeer Tracht war. Allerdings gab und gibt es sogar in Oberbayern noch andere Trachten. So war ich einmal in der Reichenhaller Gegend auf einer Hochzeit, da waren die Herren alle in einer grünen Tracht mit langen Hosen gekleidet. Und überhaupt, unterliegen die Trachten auch einem temporären Wandel. Mit einem heutigen Minni-Metallic-Seiden-Dirndl wäre man vor einigen Jahrzehnten oder gar vor einem Jahrhundert sicher ein Alien auf einem OKtoberfest oder Oberbayrischen Volksfest gewesen. Ebenso eine Frau in Lederhose.
Auch die Herrentracht verändert sich, bis vor einiger Zeit gab es die Diskussion über die rotkarierten und blaukarierten Hemden zur Kniebundlederhose. Und das das grünkarierte Hemd gar nicht geht. Der österreichische Trachtenhersteller Rettl kombiniert seine Trachten gar mit Kilts.
Bestimmt gibt es auch Vermengungen mit Landhaus Mode und weiteren weit abenteuerlicheren Kombinationen. Sogar Plastiklederhosen soll es mittlerweile geben. Und zu der Zeit vor 30-40 Jahren, als ich noch auf Volksfeste ging, gingen wir in Jeans. Tracht war etwas für die Elterngeneration.

Auch andere Dinge unterliegen dem zeitlichen Wandel.
Vor 20 Jahren konnte man noch viele Jeansröcke kaufen , die bis zum Knie gingen und mit Falten und etwas ausgestellter waren. Solche Röcke findet man heute kaum noch.
Ich besitze noch Kataloge von 1997 1998 da kleideten sich auch die Damen noch anders.

Und ich denke auch die Mitglieder unseres Forums kleiden sich heute anders als vor 20 Jahren.

Um zurück zur Weiblichkeit zu kommen. Es gibt Kleidungsstücke die für die Anatomie von Frauen geschneidert sind und traditionell eher aus vergangenen Zeiten stammen, die sehr weiblich und feminin belegt sind.
Ansonsten sind Textilien ja eigentlich geschlechtslos.

Aber zum Beispiel das Outfit das ich neulich getragen habe, ähnelt Outfits die auch Damen tragen, nur das diese die Falten am Rock rundherum tragen und der Rock kürzer ist und kein Kilt ist.

Oder macht allein schon die Strumpfhose das Outfit zu einem femininen Outfit?





Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 14.09.2025 11:35
Über Trachten könnte man noch viel schreiben, aber das passt jetzt nicht so in diesen Thread.

Aber zur Strumpfhose:

Als Kinder trugen wir, Mädchen wie Jungs, Strickstrumpfhosen. Da war für uns also nichts Weibliches dran.
Feinstrumpfhosen dagegen wurden ja ursprünglich erfunden, damit Frauen auch bei kaltem Wetter Bein zeigen konnten. Und dann, damit Frauenbeine, auch wenn sie keine schön glatte Haut hatten, glatt aussahen. Die Haarlosigkeit von Frauenbeinen war da a) Voraussetzung und wurde b) auch noch betont.

Ich habe mich anfangs gegen Feinstrumpfhosen entschieden, weil sie mir als zu weiblich erschienen. Aber als einige Frauen, darunter auch meine, sagten, ich könne ruhig welche unterm Rock tragen, da sei doch nichts bei und sie seien sehr bequem und angenehm (das sagte meine Frau nicht, sie findet sie umständlich und trägt dann lieber Hosen), da fing ich auch damit an. Ich hatte es vorher schon ausprobiert und auch schon als angenehm empfunden. Als ich dann Leggings in gleicher Dicke entdeckte, ohne Fußteile, kamen die mir noch praktischer vor, da die Fußteile bei Strumpfhosen mit meistens schnell kaputt gingen. Also trug ich dann Leggings und Socken zu Stiefeletten und Stiefeln, aber nicht gerne zu Halbschuhen. Da fand und finde ich Strumpfhosen schöner. Ich genierte mich aber einige Zeit lang, die bestrumpfhosten Knöchel offen zu tragen, weil mir das auch zu feminin vorkam. Das habe ich inzwischen aber auch hinter mir gelassen. Aber wenn ich mit kurzem Rock und Feinstrumpfhose und Stiefeln so an mit herabblicke, vor allem, wenn ich sitze und die Beine übereinander schlage, dann kommt mir das immer noch feminin vor, vor allem an den Knien, wo sich der Strumpfhosen- oder Leggingsstoff so spannt und transparent wird. Aber ich kann das auch genießen, das in der Öffentlichkeit zu tragen, und peinlich ist mir das nicht mehr. Ich nehme ja auch keinerlei negative Reaktionen von Mitmenschen wahr.

Fazit: Ich kann es sehr gut verstehen, wenn einem Strumpfhosen als feminin vorkommen. Ob man das an sich mag als Mann oder nicht, mag jeder mit sich selbst ausmachen. Und mit der Gewöhnung daran, solche zu tragen, schwindet auch das Ungewohnte und sie werden zu normalen Kleidungsstücken, die man eben anzieht, wenn es einem im Rock mit nackten Beinen zu kühl ist, man auf lange Hosen aber auch Lust hat.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 15.09.2025 00:08
Um zurück zur Weiblichkeit zu kommen. Es gibt Kleidungsstücke die für die Anatomie von Frauen geschneidert sind und traditionell eher aus vergangenen Zeiten stammen, die sehr weiblich und feminin belegt sind.
Ansonsten sind Textilien ja eigentlich geschlechtslos.
...
Oder macht allein schon die Strumpfhose das Outfit zu einem femininen Outfit?

Ja, durchaus.

Meine ersten Experimente in den 80ern mit (Fein-)Strumpfhosen habe ich bald wieder sein lassen, weil sie mir an mir nicht gefielen. Also trug ich im Winterhalbjahr nur lange Röcke, und Strumpfhosen nur drunter, wenn es draussen -10 Grad war oder kühler. Aber da durfte nach Möglichkeit kein Zentimeter rausgucken, weil mir das zu peinlich, zu feminin war.

Geändert habe ich das ja nach langer Zeit, da ich auch im Winter Lust auf kürzere Rocke bekam - und auch die Strumpfhosen inzwischen bequemer sind als noch in den 80er Jahren.

Aber ja, Strickstrumpfhosen kenne ich auch noch aus Kindestagen, irgendwann meinte mein Vater zu meiner Mutter, ich sei nun alt genug, um lange Unterhosen zu tragen - ja, da sickerte schon die Betrachtungsweise durch, Strumpfhosen als solche seien Mädchensachen.

Anders als bei MAS gefielen mir aber sehr schnell die blickdichten FSH mir nicht an mir - und kollidierten auch mit meinen blonden Beinhaaren, die dann irgendwann durch die dunklen Strumpfhosen sich durcharbeiteten und optisch so augenfällig glänzten. Diesen Effekt vermeide ich mit transparenteren FSH. Und ja, transparentere FSH gefallen mir an meinen Beinen - aber auch an anderen Beinen, auch Männerbeinen - besser. Es sieht mithin auch edler aus.

Doch trotzdem finde ich, dass der Einsatz von FSH, oder aber auch teilweise schon Strickstrumpfhosen, ein Outfit deutlich femininer gestaltet. Gerade durch die FSH bekommt da eben durch das Feine eine Note hinzu, die heutzutage feminin besetzt ist.

In meiner strumpfhosenlosen Zeit habe ich sehr oft, besonders von Frauen, recht fassungslos die Frage gestellt bekommen, manchmal bereits ab 12 - 14 Grad, ob ich denn nicht frieren würde. Eigentlich wurde weithin es als selbstverständlich angesehen, dass man im Winter bzw. bei kühleren Temperaturen unter einem Rock auch Strumpfhosen trägt, also auch als Mann. Darum konnte ich auch deutlich leichter meine Vorbehalte dagegen aufgeben.




Zwurg, Du erwähntest etwas von auf Anatomie zugeschneiderter Kleidung. Und dass ansonsten Textilien eigentlich geschlechtslos seien.

Ja, Kleidung habe kein Geschlecht, wiederholen wir ja auch gerne immer wieder hier im Forum. Diese Aussage kommt uns ja auch sehr entgegen, wenn wir Rock oder Kleid als Männer tragen wollen.

Jedoch gibt es ganz viele Kleidungsstücke, die tatsächlich mit dem Geschlecht der Zielpersonen spielen.
Ganz besonders augenfällig wird das, wenn Frauen, zumeist junge Frauen, z.B. für abendliche Unternehmungen auffallend mit solchen Kleidungsstücken spielen. "Sexy" finden wir dann oft die Worte dafür. Da wird die Korrespondenz zwischen Körperlichkeit und Kleidung ausgereizt. (Frauen machen das besonders rund um ihren Eisprung, hat man festgestellt.)

Aber auch jenseits des hervorgehobenen Aufreizens hat Kleidung doch ein Geschlecht. Weil viele Kleidungsstücke die sekundären Geschlechtsmerkmale hervorheben - vor allem bei Frauen. Das kann man täglich im Alltag sehen, sehr gut z.B. auch bei "Büromode". Gerade was die weibliche Brust angeht, wird da ja bei Alltagskleidung sehr viel getan, diese in besonderer Weise optisch hervorzuheben. Keine Besonderheit, dass man da manchmal tief zwischen die Brüste hineinschauen kann, oder die Brüste zu einem Gutteil freiliegen. Das zu sehen, ist mittlerweile so selbstverständlich, dass man allenfalls bei einem "Zuweit" da mal drüber spricht. Sonst spricht man da ja nicht drüber, sollte auch aus Anstand nicht zu lange hinsehen, dennoch bekommt man es gezeigt.

Kleidung muss noch nicht mal Haut zeigen, um geschlechtsbezogen sexy zu sein. Auch hier immer wieder im Mittelpunkt: die weibliche Brust. Da sind ganz viele Schnitte, die die Brüste bewusst betonen, oder wechselnde Materialien, andere Farben, recht viele Merkmale, die alle die weibliche Oberweite betonen bzw. in den Fokus rücken. Solche Kleidung hat eindeutig ein Geschlecht: weiblich nämlich. Neben ganz vielen unterschiedlichen Merkmalen zählen da z.B. auch Wickeloberteile - es ist ganz klar, dass die mit einem Brustvolumen "arbeiten", wenn dieses fehlt, funktionieren diese Kleidungsstücke selten.

Eine weitere sexualisierte Bekleidungsform sind enge Röcke: Bleistiftröcke, vor allem aber enge Miniröcke, am besten elastisch. Sie sind mit dem deutlich sichtbaren Merkmal "unten offen" eine direkte Projektion des weiblichen Körpers, dass es eben da unten rein geht.

Auch bei Männern gibt es diese Projektion, die praktisch jeder trägt: Der Hosenschlitz mit seiner breiten Doppelnaht auf seinem den Reißverschluss verdeckenden Hosenlatz. Er deutet eindeutig einen erigierten Penis an. Über diese ganz alltägliche Symbolik macht man sich gar keine Gedanken. Und doch ist der Hosenlatz nicht einfach nur eine Funktionseinheit zum Öffnen bzw. Schließen der Hose, sondern greift eben diese sexualisierte Symbolik auf. Nun, dass diese Symbolik auch Frauen tragen, z.B. an Jeanshosen oder auch an manchen Röcken, daran hat man sich gewöhnt, aber eigentlich ist dies auch ein Merkmal von Kleidung, die nicht geschlechtsneutral ist - sondern männlich.

Greife ich nochmals die Strumpfhosen auf. Ja, das Feine, besonders FSH mit Transparenzen, gilt auch als feminin. Ein körperlich arbeitender Mensch in FSH wird schnell merken, dass FSH ziemlich unpraktisch sind. Auch ein Handwerker mit rauen Fingern wird sich wohl niemals eine transparente FSH anziehen können. Also: klar weiblich.

Da meine Finger oft ohne Schrammen sind, kann ich mir es leisten, dünne FSH anzuziehen. Indem ich mir so einiges, was als weiblich gilt, erobere, deute ich es an mir, der ich als Mann gelten möchte, vom Weiblichen ins Männliche um. Ob das die meisten Leute draussen auch so sehen, wie ich mir das denke, bleibt fraglich.

Aber abschließend nochmals: Ja, viele Kleidungsstücke haben eben doch ein Geschlecht.
Das sollte man bei seiner Kleidungswahl sich einfach bewusst machen, und je nach Gusto nun verwenden oder sein lassen.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Timper am 15.09.2025 07:52
„ Indem ich mir so einiges, was als weiblich gilt, erobere, deute ich es an mir, der ich als Mann gelten möchte, vom Weiblichen ins Männliche um. Ob das die meisten Leute draussen auch so sehen, wie ich mir das denke, bleibt fraglich.„

Ist das jetzt die Erkenntnis um die sich hier alles dreht? Dann wären das ganz neue Töne. Dann wäre ja glatt der Groschen gefallen und eine realistische Sicht würde Einzug halten bei all deinen Kleidern. Das wäre dann nämlich der Abschied von der eigenen Illusion Männerkleid hin zu Mann im Frauenkleid. So wird das die überwiegende Mehrheit draußen sehen.
Übrig bleibt die Frage wie weit man das treiben will. Das dürfte jeder anders für sich entscheiden. Je nachdem wie männlich das Outfit noch bleiben soll.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 15.09.2025 12:12
Natürlich hat auch jeder ein unterschiedliches Verhältnis zu Kleidungsmerkmalen, was er noch als "männlichkeits-tauglich" empfindet oder was er als "weiblich", zu "weiblich" empfindet.

Alle diese "femininen" Merkmale, die ich mir im Laufe der Zeit als tragbar erobert habe, hatte ich bis kurz davor noch als zu "weiblich" an mir - aber i.d.R. auch an anderen Rockmännern - abgelehnt.

...
Auch andere Dinge unterliegen dem zeitlichen Wandel.
...
Und ich denke auch die Mitglieder unseres Forums kleiden sich heute anders als vor 20 Jahren.

Ja, seitdem habe ich mir viele "weibliche" Merkmale erobert, die ich früher strikt abgelehnt habe.

Interessanterweise hatte ich allerdings gerade gestern ein Outfit an, das ich so vor 20 Jahren auch getragen habe.
Der Rock ist mindestens 20, eher 25 Jahre alt. Das Tanktop ist auch gut 20, vielleicht auch 25 Jahre alt:

Bild siehe unseren Thread "Was habt Ihr gestern getragen? (https://www.rockmode.de/index.php?topic=4676.msg202893#msg202893)", für unsere schreibfaulen Mitleser: https://up.picr.de/50057666ex.jpg

So bin ich vor 20 Jahren rumgelaufen. Das Bild allerdings, wie gesagt, von gestern.

Einziger Unterschied: Vor 20 Jahren habe ich das Oberteil noch draussen getragen, also über den Rockbund.
Oberteile in den Rockbund zu stecken, kam mir über eine ganz lange Zeit als zu weiblich vor!!!
Ihr könnt hier im Forum noch etliche Beiträge von mir auffinden, in denen ich damals diesen Standpunkt vehement vertreten habe.

Inzwischen empfinde ich es nicht mehr (zumindest nicht im gleichen Maße) als weiblich. Im Gegenteil, inzwischen funktionieren diese Outfits an mir gar nicht mehr auf diese Weise wie vor 20 Jahren. Mit dem Oberteil über den Rockbund (und auch noch mit den dortigen Schlaufen) sähe ich mit meiner heutigen Körperform aus wie Hulle.

Es können wirklich "Kleinigkeiten" sein, die Weiblichkeit ausstrahlen. In den Augen des Betrachters. Und von Betrachter zu Betrachter unterschiedlich.

Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 15.09.2025 12:22
Das Oberteil in den Rock zu stecken habe ich nie als weiblich empfunden. Wenn ich einen Jeansrock mit Gürtel tragen, stecke ich das Oberteil immer ein. Bei Röcken ohne Gürtel mache ich es mal so, mal so. das hängt auch vom Oberteil ab.

Ich erinnere mich an eine Begebenheit 1988. Ich wohnte damals die Woche über auf einem Bauernhof zusammen mit einem anderen Forstdienstanfänger. Einmal wollten wir mit den Männern der Bauernfamilie auf eine Kirmes fahren. Der alte Bauer war fertig angezogen und ich dachte: Der ist aber heute locker drauf, hat das Hemd über der Hose. Da sagte mein Kollege, der aus einer Bauernfamilie stammt: "Wollen Sie nicht noch das Hemd in die Hose stecken?" Der alte Bauer war sichtlich peinlich berührt, als er merkte, dass ein Hemd über der Hose hing, verschwand im Badezimmer und kam ordentlich angezogen mit Hemd in der Hose wieder heraus. Dann fuhren wir zur Kirmes.
Was ich damit sagen will: Das Hemd in der Hose zu tragen hat da niemand als weiblich angesehen, sondern als ordentlich.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 15.09.2025 21:16
Ja, schon. Aber mir war Hemd in der Hose zu viel Gekrams. Als ich noch Hosen trug, begann ich als moderne Interpretation von "ordentlich", das Hemd nicht mehr in die Hose zu stecken. Das war irgendwann so im höheren Teenager-Alter. Und davon bin ich eigentlich nie weggekommen.

Unabhängig davon, war für mich Hemd/T-Shirt nicht in den Rock zu stecken nicht nur eine konsequente Fortsetzung dieses Usus, sondern vielmehr auch die Optik eines Rockes zu mindern, indem er eben nicht in voller Länge zu sehen ist, sondern durch das locker drüber getragene Oberteil ein Stück weit verdeckt wird. Ausserdem half das, eine eher gerade Linie zu erzeugen, anstelle einer Ausformung von Taille bzw. Hüfte. Ja, einen Rock "offen" (sichtbar) zu tragen, hatte in meiner Beurteilung etwas hoch feminines.

Das hat sich erst im Verlauf der allerletzten Jahre verändert, wo ich auch merkte, dass alles andere sehr oft nun gar nichts mehr aussieht (an mir), als eben das Oberteil in den Bund zu stecken.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 15.09.2025 22:22
Siehst Du, Wolfgang, das habe ich nie so gesehen. Zwar habe ich Röcke, die ich lieber mit dem Oberteil darüber trage, aber eben auch welche, in die ich das Oberteil lieber einstecke, und mit männlich oder weiblich hatte das für mich nie was zu tun.

Wie machst oder machtest Du es mit Jeansröcken mit Gürtel?

LG, Micha
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 15.09.2025 23:55
Gürtel waren in meiner Hosenzeit mir zunehmend ein Gräuel (damals noch Greuel),
gerade die als besonders schick geltenden Ledergürtel schneiden ein bei Sitzhaltung, spätestens bei gebeugter Haltung. Da waren mir die textilen Gürtel, die Anfang der 80er mal modern waren, deutlich lieber.
Nein, ich habe nach Möglichkeit die Hosen ohne Gürtel getragen. Da das "unvollständig" aussehen würde, forcierte das meine Entscheidung, die Oberteile über dem Bund zu tragen.

Bei Röcken gleich welcher Art verzichte ich auch nach Möglichkeit auf Gürtel. Den Bund offen (sichtbar) getragen stört das nicht wirklich, sofern die Schlaufen für den Gürtel nicht so dominant abstehen. Ziemlich abgestanden haben die Schlaufen jetzt aktuell beim dem blauen Rock von gestern (oben ja verlinkt). Das war mir aber gar nicht bewusst (ich hatte beim Ankleiden keine Zeit für einen Blick in den Spiegel). Das sah ich erst auf den Bildern, bzw. bemerkte es auch so´n bissschen am Tag selbst beim Blick an mir runter. Dennoch, im Fall von dem blauen Rock gestern halte ich es ich für erträglich, trotz abstehender Schlaufen ihn ohne Gürtel sichtbar zu tragen.

Einen Gürtel zum Fixieren von Röcken trage ich also nur bei Bedarf. Aus reinen Dekozwecken eigentlich gar nicht. Anders bei Kleidern, um vielleicht etwas Form zu erzeugen, dann aber selten, um eine Haltefunktion zu erzwecken, sondern dann wirklich nur aus Dekozwecken - und das ja seltenst mit reinen Ledergürteln, sondern eben mit textilen Bindebändern oder geflochtenen Leder- oder anderen Schnüren.

Letzten Freitag beim Einsatz meines ebenso alten Jeansrocks (https://up.picr.de/50054565dl.jpg, Beitrag (https://www.rockmode.de/index.php?topic=4676.msg202882#msg202882)), da war dann ein ordentlicher Gürtel fällig (https://up.picr.de/50054563bu.jpg), wie bereits an geeigneter Stelle gezeigt. Aber in Haltefunktion ist so ein Gürtel mir dann auch schon eher wieder ziemlich lästig. Und einige Gürtel funktionierten gar nicht bei diesem Jeansrock, denn der sitzt auf der Hüfte, manche Leder- oder Textilgürtel funktionieren bei mir aber nur noch in Taillenhöhe (aufgrund der Lochung oder vor allem wegen der Länge, genauer gesagt: Kürze).





In puncto Gürtel, Bindebänder, Binderiemen und so muss ich sagen, dass ich da in den letzten Jahren auch eine deutliche Spektrenerweiterung an mir zugelassen habe. Ja, manchmal finde ich es sogar schön / spannend / reizend, recht stark weiblich konnotierbare Gurtungen einzusetzen.

Beispiele aus den letzter Zeit:
https://up.picr.de/49837414tw.jpg (Beitrag (https://www.rockmode.de/index.php?topic=4676.msg201864#msg201864))
https://up.picr.de/50018155tj.jpg (Beitrag (https://www.rockmode.de/index.php?topic=4676.msg202678#msg202678))
im Gegensatz zum letzten nun ein Ledergürtel:
https://up.picr.de/46235253su.jpg (Beitrag derselbe wie der letzte)
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 16.09.2025 00:39
Interessant, wie unterschiedlich die Vorlieben und Gewohnheiten sind. Ich trage die Gürtel zu meinen Jeansröcken in erster Linie, damit die Röcke nicht rutschen. Alternativ müsste ich sonst Rockträger anziehen. Aber Hosen- oder Rockträger rutschen bei mir leicht von der rechten Schulter, da die etwas tiefer hängt (angeboren).

Zu Kleidern trage ich eigentlich keine Gürtel, da ich meine Sommerkleider ja auch deshalb trage, damit der warme Wind ungehindert durch einen Rockbund durchwehen kann. Ein Gürtel würde diesen Effekt ja konterkarieren.

Gürtel sind bei mir also in erster Linie Funktionsteile und nur nebenbei dienen sie der Dekoration.

Ich habe einen Jeansrock, der hat im Bund ein Zopfmuster, das aber sehr intelligent (ironisch gemeint) durch die Gürtelschlaufen läuft. Wenn ich da einen Gürtel durchziehe, sieht man das Zopfmuster gar nicht. Zum Glück hält der Rock auch ohne Gürtel. So kann ich das Zopfmuster, das wirklich nur Deko ist und keine praktische Funktion hat, sichtbar tragen. Das aber auch nur, wenn ich das Oberteil hineinstecke.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 16.09.2025 01:22
Naja, zu Kleidern trage ich Gürtel ja fast ausschließlich nur zur Formgebung. Zumeist sind die betreffenden Kleider ja auch schon dafür ausgelegt oder haben ein eigenes Bindeband mit dabei. Falls eine Gurtung nicht ohnehin schon vorgesehen ist, dann z.B. um Kleider in weiter A-Linienform etwas vom Abstehen und bei Bewegung vom hinten Abstehen abzuhalten. Gerade letzteres empfinde ich durchaus als sehr feminin, wenn Kleider sehr weit nach hinten nachwehen beim Gehen, also bereits am Rücken oder so - oder besser gesagt sogar mädchenhaft.

So hat jeder eine z.T. ganz unterschiedliche Bewertung, was als "zu weiblich" wirkt.

Einer Ex von mir durften meine Röcke nicht zu weit sein: "zu weiblich". Und Kleider an mir gingen gar nicht: "zu weiblich".
Und dann kennt man ja auch die Einstufungen von "Schulmädchenröcken". Oder von "Flatterröckchen". U.s.w.u.s.f.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 16.09.2025 08:35
Einer Ex von mir durften meine Röcke nicht zu weit sein: "zu weiblich". Und Kleider an mir gingen gar nicht: "zu weiblich".
Und dann kennt man ja auch die Einstufungen von "Schulmädchenröcken". Oder von "Flatterröckchen". U.s.w.u.s.f.

Mir kommen sehr enge Röcke eher weiblicher vor als weite, da sich bei engen Röcken mehr abzeichnet. Und der Kilt ist ja auch weit und gilt als sehr männlich.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: high4all am 16.09.2025 09:10
Wenn Du als Mann enge Röcke trägst, ist Deine Männlichkeit nicht zu übersehen. Von Weiblichkeit keine Spur. ::)

Aber soooo viel Männlichkeit ist selbst hier im Forum nicht gut gelitten. 8)
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 16.09.2025 09:14
Wenn Du als Mann enge Röcke trägst, ist Deine Männlichkeit nicht zu übersehen. Von Weiblichkeit keine Spur. ::)

Aber soooo viel Männlichkeit ist selbst hier im Forum nicht gut gelitten. 8)

So kann man es auch sehen, lieber Hajo! ;D

LG, Micha
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 16.09.2025 11:24
Nun, das ist aber auch eine Frage des Geschmacks, der Anständigkeit und der Sittlichkeit.

Mit meiner vielfältigen Geschichte als rocktragender Mann kann ich nicht verschweigen, dass ich schon bisweilen enge Röcke, bei denen sich genug abzeichnete, erfolgreich eingesetzt habe, um paarungswillige Mädels aufzureissen. Das aber in eher geschützten Rahmen und nicht um 14 Uhr in der Fußgängerzone.

Also ehrlich gesagt, ich will zuviel Abzeichnen an anderen Männern auch nicht sehen - meine ganz persönliche Haltung dazu. Aber es ist ja bekannt, dass Frauen, wenn sie einem Mann begegnen, innerhalb der ersten Augenblicke auch auf seinen Schritt schauen, um festzustellen, was er angeblich "in der Hose hat".

Stellt sich die Frage, warum es - z.B. hier im Forum - eher abgelehnt wird, wenn ein enger Rock viel preisgibt. Während es quasi als gesellschaftsfähig angesehen wird, durch verschiedene Inszenierungen die weibliche Oberweite den anderen auf´s Auge zu drücken, warum ist es unsittlich, die männliche "Unterweite" zu inszenieren?
(Hinzu kommt noch, dass ja ohnehin bei der alltäglichen Männerkleidung das Symbol gar einer Erektion mit aufgegriffen wird, wie jüngst von mir beschrieben (https://www.rockmode.de/index.php?topic=10224.45#:~:text=Auch%20bei%20M%C3%A4nnern%20gibt%20es%20diese%20Projektion%2C%20die%20praktisch%20jeder%20tr%C3%A4gt%3A), und das auch noch, ohne dass sich die meisten dessen bewusst sind.)

Also diese Frage kann ich nicht nur Euch stellen, sondern auch mir. Meine Antworten darauf hab ich schon.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 16.09.2025 12:36
Ich würde mal sagen, dass es an der Männerorientierung der Kleidung liegt. Damit meine ich nicht, dass Männer genau so viel angeboten bekämen, wie Frauen. Umgekehrt, aber das passt zu meiner These:

Männer kleiden sich so, dass sie ihren sozialen und finanziellen Status darstellen. Frauen wollen sie zwar gefallen, aber vor allem anderen Männern imponieren. Was andere Männer von ihnen denken ist ihnen wichtiger, als was Frauen von ihnen denken. Sexuelle Abzeichnungen wollen sie nicht voneinander sehen und auch nicht zeigten. Man will ja cool wirken, und nicht erregt.

Frauen kleiden sich so, dass sie ihr Sexappeal zeigen, um Männern zu gefallen. Und Männer sehen dass auch gerne.

Konkurrieren Männer miteinander um den Status, konkurrieren Frauen miteinander um Sexappeal.

Das ist jetzt sehr holzschnitzartig, also grob dargestellt. Aber ich glaube, die meisten Menschen sind nicht so kultiviert, wie deren Oberfläche es erscheinen lässt.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Kim70 am 16.09.2025 18:56
Auch bei Männern gibt es diese Projektion, die praktisch jeder trägt: Der Hosenschlitz mit seiner breiten Doppelnaht auf seinem den Reißverschluss verdeckenden Hosenlatz. Er deutet eindeutig einen erigierten Penis an.

Ui, das ist ja mal eine steile These  ;D ;D

Ich weiß nicht in welchen Phantasien Du lebst, aber sowas höre ich zu ersten Mal.
Männer die die typische Lederhosen tragen, deuten dann zwei erigierte Penise an - oder?
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 16.09.2025 19:14
Nun, der Hosenstall als solcher bei einer Lederhosn deutet ja das ganze Gemächt an, quasi vergleichbar mit dem Euter einer Milchkuh, oder mit dem Beutel ( = Hoden) eines Ziegen- oder Schafsbocks.

Der zweiseitig zu öffnende Hosenstall einer Lederhose geht zurück auf die Zeit, wo noch Schamkapseln als Verbindungsglied zwischen den beiden Beinröhren verwendet wurden (und davor). Diese wurden ja z.T. übermässig reich verziert, farblich abgesetzt und innen extrem ausgestopft. Irgendwann wurde diese Mode als zu schamlos angesehen und ich glaube auch manchenorts verboten.

Der Begriff Latz ist ja bei einer Lederhosn-Tracht inzwischen auf den Steg übergegangen zwischen den beiden Hosenträgern. Eine Latzhose (Arbeitskleidung) trägt noch die Bezeichnung, die sich aus dem Teil am Rumpf zwischen den Beinen ableitet, bei einer Jeanshose bezeichnet Latz eben allenfalls umgangssprachlich nur noch den Bereich des mittigen Verschlusses.

Die Symbolik des erigierten Penis an modernen Hosen mag vielleicht eher zufällig zustande kommen, wirkt aber bestimmt unterbewusst mit in der Wahrnehmung.

Früher versuchten Damenhosen diese Hosenlatz-Optik zu vermeiden. Z.T. saßen ja die Reißverschlüsse (oder andere Verschlüsse) an der Seite oder sogar hinten statt vorne.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: GregorM am 17.09.2025 08:30

Früher versuchten Damenhosen diese Hosenlatz-Optik zu vermeiden. Z.T. saßen ja die Reißverschlüsse (oder andere Verschlüsse) an der Seite oder sogar hinten statt vorne.

Eben, denn die Frauen hatten keinen Wunsch auf die Männerhose. Sie wollten die Hose, und sie bekamen sie, aber für sie konzipiert. Und sie behielten ihre eigenen Tops und ihr eigenes Schuhwerk.
Weil Frauen in Hosen deshalb weiblich und Männern begehrenswert blieben, hat sich die Gesellschaft schnell daran gewöhnt. Das könnte Männern, die die ganze Palette  wollen, schwieriger sein. Die Unterschiede zwischen Damen- und Herrenkleidung sind nach 60 Jahren zwar kleiner geworden, aber Unterschiede gibt es doch noch deutlich.
 
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: hirti am 17.09.2025 08:34
Puh, die Idee mit dem Hosenschlitz als Phallussymbol würde ich auch eher in die Skirtedmänn'sche Phantasie verorten.
Zumindest ist mir außer dir niemand je untergekommen, der das so sehen würde.

Die seitlichen und Rückenreißverschlüsse bei Damenhosen hätte ich ganz einfach der schönen Optik zugeschrieben. Ich gebe gerne zu, dass ich diesen glatten, ebenmäßigen Anblick bei Frauen genieße, und ihnen gerne zwischen die Beine blicke, wenn sie mir in einer engen Hose begegnen.

Das führt dann auch wieder gut zum Thema zurück, denn ich wäge auch bei einer Hose, wie viel Weiblichkeit es wohl sein darf. Für mich ist eine glatte, enge Damenhose ohne Reißverschluss vorne und ohne Taschen am Po eigentlich genau so weiblich wie ein Rock. Noch viel deutlicher finde ich es, wenn die Hose auch noch viel höher geschnitten ist als eine Männerhose und mit Oberteil darin oder Body getragen wird.

Zum Beispiel:

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Edit:
Während ich schrieb, kam noch der Beitrag von Gregor. (Schön übrigens, dich wieder mal zu lesen!)
Ich weiß dass du mit diesen übertrieben weiblichen Outfits so gar keine Freude hast. Und du hast recht - wenn man die ganze Palette möchte, wird es schwierig sein, Akzeptanz für den Kleidungsstil zu erhalten sodass es als normal wahrgenommen wird.
Zumindest in der Arbeit habe ich aber festgestellt, dass ich diese Akzeptanz nicht unbedingt brauche. Ich gehe nicht davon aus dass man mich als normal betrachtet und meinen Kleidungsstil nicht blöd findet.

Ich habe aber erkannt, dass es dem Verhältnis der Menschen zu mir keinen besonderen Abbruch tut - ich habe nicht den Eindruck dass jemand in den letzten zweieinhalb Jahren begonnen hat, mich zu behandeln, als würde ich kleine Kinder fressen.

Und zuhause habe ich nicht den Eindruck, als würde ich je Akzeptanz erhalten. Meine Frau sieht sich wohl jedes meiner Outfits hier bei rockmode.de an, das ich zeige. Aber sie hat noch nie etwas nettes über eines davon gesagt, egal, wie zivilisiert und männlich ich es gestalte.
Also ist es irgendwie eh wurscht...
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: high4all am 17.09.2025 09:23
Und ich unwissender Mensch habe gedacht, dass der Hosenschlitz bei Männerhosen einfach der Bequemlichkeit dient. Um möglichst schnell die Hose zwecks Urinierens im Stehen öffnen zu können. Weil der echte, männliche Mann das kleine Geschäft möglichst immer im Stehen erledigen will. Kollateralschäden ignoriert er geflissentlich. Die kann gefälligst Frau beseitigen. :-X

@hirti
Bei der zuletzt gezeigten Hose wird Deine Männlichkeit optisch deutlich hervor gehoben. Das liegt am Schnitt der Hose, die im Bereich zwischen den Beinen enger als die üblichen Männerhosen ist. Zudem ist der Stoff dünn und damit flexibler als bei Jeans.

Die Eingangsfrage könnte auch lauten:

Wie viel Männlichkeit muss sein?
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 17.09.2025 10:53
Puh... Ihr (Gregor, hirti, Hajo) macht da aber noch eine Reihe weiterer Fässer auf...  :D

Zunächst: Das Stoffteil, das den Reissverschluss verdeckt, wird in der Textilwirtschaft "Übertritt" genannt.

Nun ist dieser Fachbegriff noch weniger geeignet, als mit "Hosenlatz" oder "Hosenschlitz" sich auf die Google-Suche zu begeben, ob irgendwer außer mir die Symbolik Übertritt=Phallussymbol bereits erkannt und publiziert hat.

Kim70 sagt, ich halluziniere.  ;)
Die Google-Funktion "AI Overview" (so heisst die wohl, wie ich inzwischen gelernt habe), die bei einer Google-Anfrage oftmals auch einen KI-generierten Überblick auf Deine Suchanfrage liefert, meint,
man könne zwar den Hosenschlitz als ein Phallus-Symbol interpretieren, aber er diene zum Öffnen und Schließen... und bla
Zugleich spuckt mir AI Overview dann eine Definition des Wortes "Phallussymbol" bzw. "Phallus" aus.
Die dann folgenden erhofften echten Fundstellen mit Links sind nun aber nicht mehr nach rein statistischen Methoden ausgewählt, so wie das bisher immer bei Suchmaschinen war, sondern folgen ganz klar den Ansichten des AI Overview. Beides sind zwar statistisch basierte Methoden, der Unterschied aber ist, dass die Statistik früher sich auf die Suchbegriffe und den eng daran korrelierten Begriffen bezog, jetzt bezieht sich die Statistik auf eine statistische Interpretation meiner Suchbegriffe, eventuell gepaart noch mit eingearbeiteten Vorbehalten, um nicht aufzuhetzen, nicht unsittlich zu sein, sondern nett-korrekt zu sein.

Also, es ist ohne nun vollends zeitintensiv da einzutauchen, ziemlich unmöglich, auf die Schnelle Belege zu finden, die meine Sichtweise stützen. Und mit dem Fachbegriff "Übertritt" geht das genausowenig, da dann allemöglichen anderen Übertretungen und die Verbform "übertritt" in Fließtexten ausfindig gemacht werden.

Vielleicht sollte ich mit den englischen Fachbegriffen suchen, dafür fehlt es mir aber derzeit an der Zeit.
Viel lieber habe ich nach einem optischen Beispiel gesucht, an dem es ganz offensichtlich ist, dass wir es hier mit einem Phallussymbol zu tun haben. Andere sehen in Kühltürmen oder in Schornsteinen Phallussymbole, offenbar sieht aber keiner - und so habe ich das ja auch schon in meinen Beiträgen vorher ausgedrückt - das Phallussymbol dort, wo es am nächsten liegt: Nämlich an der Hose:

https://www.bonprix.de/produkt/slim-fit-jeans-high-waist-dunkelblau-denim-used-947721/?shopId=5489&assetId=25134902&rt=NO_RANKING%7Cno_alternative_ranking%7C

Also, wer mit dieser Erwartung das Phallussymbol noch immer nicht erkennt oder sich sträubt zu erkennen, der ist mit göttlicher Blindheit geschlagen.

Ich habe jetzt bewusst eine Damenhose ausgewählt, weil ich keine Lust habe, die nächsten drei Monate Männerhosen als Werbung eingeblendet zu bekommen. Aber an Männerhosen kann man das natürlich auch finden und zudem passt es ja dort auch noch zu dem Volumen, was unterhalb des Symbols im getragenen Zustand am Mann tatsächlich vorhanden ist.

Was ich in meinen letzten Beiträgen vergaß: natürlich gibt es in der Herrenmode auch noch ein ganz prominentes anderes Phallussymbol - genauer gesagt, eher ein Penissymbol, unerigiert: die Krawatte.
Auch wenn vielleicht niemand der Designer und Formgeber dieses "Schmuckstücks" absichtlich einen Penis damit darstellen wollte, so entspricht diese Form dem tief in uns verankerten Formenlesens von einem Penis ( = dem Archetypus Penis).
Mehr noch: durch die detaillierte Formgebung mit der Spitze unten fungiert eine Krawatte zudem noch als Zeiger nach unten, dort wo der tatsächliche Penis zu suchen ist. Wenn dann noch der "Übertritt" hinzukommt, dann deutet die Krawatte auch noch auf das Phallussymbol und das Phallussymbol verortet die Stelle, wo der Penis des Mannes wirklich sitzt,
"schaut her, was ich zu bieten habe"!

Die Krawatte ist fraglos ein Zeichen von Macht, von Potenz, ein Zeichen von Machern, von Könnern. Diese Interpretation ist unumstritten und lässt sich aufgrund der Eindeutigkeit der korrelierten Suchbegriffe auch schnell bei Google finden und belegen.

Trotzdem, auch hier werden sich viele bzgl. Krawatte und Potenzdemonstration noch überhaupt keine Gedanken gemacht haben, und für viele wird dieser Zusammenhang völlig neu sein.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 17.09.2025 11:41
hirti,
mit Deiner Büro-Damenhose könnte ich mich fast Gregor anschließen, der meint: Es gibt Damenhosen. Und implizit eben auch Herrenhosen. Und das habe seine Gründe.

hirti, ich kann mir vorstellen, dass Deine Bürohose vermutlich deutlich bequemer ist als eine Herren-Stoffhose oder eine Herrenjeans. Vor allem liegt das, kann ich mir vorstellen, am verwendeten Material und an dem wahrscheinlich eingearbeiteten Stretchanteil. Anhänger von Stretch-Kleidung sagen gerne, das Material schmiege sich gut den Formen an. Somit, nach erster Interpretation davon, findet auch alles seinen Platz, soviel Platz es braucht. Aus eigener Erfahrung muss ich sagen, das stimmt nicht ganz, denn das, was Platz braucht, muss sich den Platz am Stretch erarbeiten, also arbeitet der Inhalt auch immer gegen das umhüllende Stretchmaterial.

Aus eigener Erfahrung kann ich aber auch sagen, dass in Sitzhaltungen natürlich auch andere Kräfte am Wirken sind, so spannt das Stretchmaterial zwischen den Hauptpunkten Knien und dem Bauch einen Raum auf, das manchem (Teilen vom Bauch, aber auch Genitalien) mehr freie Entfaltungsvolumina gibt und die Arbeit, gegen den Stretch zu arbeiten, reduziert oder völlig aufhebt. Genau das ist übrigens auch der Grund, weshalb enganliegende Strumpfhosen im Sitzen nicht unbequem sein müssen, weil das den Druck auf Teilen vom Bauch und auf das Gemächt eventuell völlig aufhebt.

Also, ich kann mir vorstellen, dass Deine Damenhose, obwohl sie weniger Platz für die männliche Anatomie vorsieht wie eine Herrenhose, dennoch - vielleicht sogar unbeschreiblich - bequemer ist als eine übliche Herrenhose.

Wer sich mal auf die Suche bei einer "auf links" gewendeten Herrenhose begibt, so wird er feststellen, dass genau rund um den Schritt (also rund um den Genitalbereich) etliche Nähte aufeinanderlaufen und miteinander vernäht sind. Jede Naht hat umfasst mindestens zwei Stofflagen. Wenn zwei Nähte aneinanderstoßen hat man an diesen Punkten mindestens vier Stofflagen. Manchmal laufen auch drei Nähte an einem Punkt zusammen, dann hat man dort schon sechs Stofflagen. Oftmals sind diese Punkte beidseits innen am Beinanfang. Im Sitzen ohne Manspreading hat man dann 2x 6 Stofflagen, die das Gemächt von den Seiten bedrängen, also 12.
Bei klassischen Herrenhosen kommt noch hinzu, dass in Sitzhaltung dort der Stoff beidseits Wellen schlägt. Auch da kommen zwei Stofflagen zusammen, oder gar drei Lagen - pro Welle (Falte). Oft bleibt es nicht bei einer Falte, oft sind es zwei oder drei. All dies bedrängt die Weichteile im Sitzen bei einer Herrenhose. Das Bedrängen durch die Sitzfläche noch gar nicht mitgedacht.

Nach dieser Betrachtung kann es bei objektiver Betrachtung niemanden mehr verwundern, dass eine womöglich nahezu nahtlose Stretch-Damenhose trotz fehlender Anpassung an die männliche Anatomie am Mann deutlich bequemer ist als eine Herrenhose.

Puh, so viele Worte waren nötig, das zu erklären. Und viele unserer Mitleser werden noch immer ungläubig sagen, von was spricht der Skirtedman hier? Ich spreche aus eigener Erfahrung. Und aus eigener Beobachtung. Und ich kann mir vorstellen, dass sich viele darüber noch nie Gedanken gemacht haben. Oder es gar nicht denkbar ist, sich darüber diese Gedanken zu machen.




Kurzum, hirti, ich beglückwünsche Dich zu Deiner Wahl. Sie wird sicherlich - für viele nicht nachvollziehbar - sehr bequem sein im Verhältnis zu dem, was Männer oft sonst so tragen.

Allerdings rückt es Dein Gemächt tatsächlich optisch sehr hervor. Dazu muss man stehen. Jedenfalls rückt es dies anders hervor als man das in Herrenhosen gewöhnt ist. Die Frage ist, ob man das möchte.

Die andere Frage ist, wenn Frauen ihr Volumen am Körper nicht verstecken, sondern damit spielen und es betonen, warum sollte ein Mann sein Volumen nur verbergen, vor Blicken verstecken? Ein steiler Grund könnte mir dazu zwar einfallen, aber ich bleibe mal so gesehen bei der recht einfachen sachlichen Frage und lasse sie offen.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 17.09.2025 11:53
Zu Gregors Anmerkung fällt mir auch noch einiges ein.


Früher versuchten Damenhosen diese Hosenlatz-Optik zu vermeiden. Z.T. saßen ja die Reißverschlüsse (oder andere Verschlüsse) an der Seite oder sogar hinten statt vorne.

Eben, denn die Frauen hatten keinen Wunsch auf die Männerhose. Sie wollten die Hose, und sie bekamen sie, aber für sie konzipiert. Und sie behielten ihre eigenen Tops und ihr eigenes Schuhwerk.
Weil Frauen in Hosen deshalb weiblich und Männern begehrenswert blieben, hat sich die Gesellschaft schnell daran gewöhnt. Das könnte Männern, die die ganze Palette  wollen, schwieriger sein. Die Unterschiede zwischen Damen- und Herrenkleidung sind nach 60 Jahren zwar kleiner geworden, aber Unterschiede gibt es doch noch deutlich.

Gregor, das ist richtig. Damenmode lässt nichts aus, um sich von Männermode abzusetzen. Eine Damenhose z.B. kann man auf den ersten Blick als eine Damenhose erkennen. Meistens jedenfalls. Aber genau das ist der Kritikpunkt, den ich Dir entgegensetzen möchte:

Damen tragen allerlei leicht als Damenmode erkennbare Kleidung, z.B. auch Hosen. Damen tragen aber auch nicht selten Kleidung, die sich in nichts von Herrenkleidung unterscheidet. Von der Grobform her sowieso: T-Shirts, Hosen. Aber auch von der Feinform (Schnittdetails, etc.) unterscheiden sie sich oftmals nicht.

Und spätestens das ist der Punkt, wo aus Gründen der Gerechtigkeit gesagt werden muss, dass Männer ebenso Kleidung tragen können, die sich in nichts von der Damenkleidung unterscheidet.

Frauen wirken in (ihnen passender) Kleidung, die sich in nichts von Männerkleidung unterscheidet, noch immer weiblich, weil sie durch sich und ihr Wesen weiblich wirken.
Es gibt keinen Grund, weshalb das umgedreht nicht auch bei Männern funktionieren soll.
Es ist nur eine Sache der Gewöhnung.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: high4all am 17.09.2025 12:02
Wie heißt es doch so treffend:

"Wer schreibt, macht Fehler. Wer viel schreibt, macht viele Fehler." 8)
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 17.09.2025 12:04
Und noch einen Gedanken, den ich vergessen hatte zu schreiben:

#hirti #Bürohose #Damenhose

Fast erinnert mich die Hose, ggf. die Form des ganzen Outfits, an Balletttänzer, die in anschmiegsamen Hosen über die Bühnen tanzen. Oftmals tragen die ja ein Suspensorium an entscheidender Stelle.

Von dieser Assoziation ausgehend erinnert mich das Erscheinungsbild auch an mittelalterliche Mode mit anliegenden (bereits aneinander genähten) Beinlingen. Auch da liegt fast schon wieder der Gedanke an Schamkapsel nahe - das aber nur nebenbei.

Und bei der Frage, 'warum Gemächt so betonen?' bzw. 'warum nicht?' fallen mir noch andere Bilder im Kopf ein.
Denn Anfang der 80er gab es eine Modeströmung (ausgehend von Punkern?), die allerdings kurz mal um sich griff, dass Männer (vermutlich nur junge Männer) enganliegende Stoff- (oder Plastik-?) Hosen trugen. Oft auffallend bunt. Sehr oft zweifarbig längsgestreift.

Soviel noch meine Anmerkung noch dazu, um solch ein Erscheinungsbild ein Stück weit zu legitimieren.
Auch da zeichnete sich das Gemächt in ähnlicher Weise ab. An meiner katholischen Schule wurde dagegen kein Verbot erlassen.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 17.09.2025 12:05
Wie heißt es doch so treffend:

"Wer schreibt, macht Fehler. Wer viel schreibt, macht viele Fehler." 8)

Was meinst Du? Dann leg mal los!

Edit & P.S.: Falls Du ein paar Grammatik- oder Rechtschreibfehler meinen solltest, dann sag ich okay. Ich hatte meine beiden Beiträge noch nicht gegengelesen. Mir war erst mal wichtig, meine Gedanken zu artikulieren. Das Lektorat der Beiträge habe ich nun nachgeholt.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Kim70 am 17.09.2025 13:07
Kim70 sagt, ich halluziniere.  ;)

Ja, ich empfehle Dir, wieder von
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.
 
Bild (https://de.wikipedia.org/wiki/Spitzkegeliger_Kahlkopf#/media/Datei:Psilocybe.semilanceata.Alan.jpg): Alan Rockefeller / Wikipedia
auf Wein umzusteigen ;)

Statistisch wertlos, hab ichgerade eine Umfrage zum Hosenschlitz und Phallussymbol in der Kantine gemacht.
Essenz: "Was hast Du denn geraucht, oder ist dir das Essen nicht bekommen?"

@Hirti
Die Damenhosen, die vorne komplett glatt sind, finde ich sehr attraktiv, wenn sie denn auch wirklich glatt sind, incl. Inhalt.
Ist dieser Inhalt zuviel oder wird nicht konsequent verpackt, wirken sie auf mich demonstrativ männlich, und damit nicht mehr wirklich anziehend.

Nun, der Hosenstall als solcher bei einer Lederhosn deutet ja das ganze Gemächt an, quasi vergleichbar mit dem Euter einer Milchkuh,

Deine Phantasie in Ehren  ;D
Ich stelle mir gerade vor, wie auf dem Oktoberfest x Männer nach dem Biergenuss zum Melken gehen.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Zwurg am 18.09.2025 17:48
Hm,
Ich hab mal überlegt.
Also die meisten Männer lehnen alles ab, was sie mit Weiblichkeit verbinden.
Im Punkto Kleidung sind die meisten Männer sehr genügsam, was Kleidung und Schuhe betrifft.
Je nach Beruf wird als Bänker, Versicherungskaufmann usw. in der Arbeit Hemd, Anzug und Krawatte getragen, das sieht man auch noch in der Freizeit. (Meine Ex-Kollegin sagte, die haben die Krawatte im Kopf),
Dann gibt es den Handwerker, der Blaumann usw trägt, in der Friezeit dann auch etwas legerer als der Bänker.
Aber Experimente gibt es kaum. meist bringt ohnehin die Freundin oder Frau die Kleidung nach Hause oder sucht sie aus.

Frauen sind da wesentlich experimentierfreudiger, haben mehr Lust und Spaß an ihrem Körper. Ich kenne keine Frau, die ihre Klammotten vom Mann aussuchen oder bestellen lässt.

In so fern ist es bei uns schwierig, wir heben uns von der Masse der Männer ab. Ob man an die Phallustheorien glaubt oder nicht.
Wir sind einfach neugieriger, mit der geringen Auswahl die die Masse der Männer zufriedenstellt, eher sehr unzufrieden.

Dennoch, da haben wir in den vergangenen Jahren häufig diskutiert, sehen sich eigentlich alle als Männer.
Und ich ganz persönlich, bin der Meinung, das soll auch auf Entfernung klar erkennen können.
Und da grenze ich persönlich mich eben selbst ein.

Sonst wäre ich mit meinem Selbstbild unzufrieden.

Also der berühmte Spiegeltest den Ferdi einst vorgeschlagen hat.



Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Timper am 19.09.2025 07:15
So ist es , das Selbstbildnis!
Aber da haben hier viele kein Problem mit.
Oder keinen Spiegel. Was praktisch wäre.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Legardiane am 19.09.2025 08:48
@skirtedman
wieviel phallische Phantasien stecken denn in diesen Kommentaren? Da hat jemand wohl viele Pilze geraucht...
z.B. Skinny Jeans für Frauen sind mit Elasthananteil, ähnliches Modell für Männer nicht. Daher sind diese Hosen für Frauen in der Passform figurbetonend, bei Männern eher luftig.
Aber beide Hosen haben den Hosenstall....
Bei Damenhosen aus anderem Material außer Jeans wird meist ebenso Elasthan verarbeitet, daher sind Hosen für Frau fast immer betonend, sehen wir mal von Sarottibuxen oder anderen weiten Schnitten ab.
Weiters sind die Schnittmuster von Frauen vs. Männerhosen unterschiedlich.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 19.09.2025 09:33
Hallo Legardiane,

Danke für Deinen Beitrag.

Das ist alles richtig, was Du schreibst. Bis auf das mit den Pilzen.  ;)

Einiges, was Du schreibst, habe ich so oder so ähnlich ja u.a. auch geschrieben.
Ich dachte erst, Du wolltest mir widersprechen. Aber ich sehe keinen Widerspruch zu dem, was ich schreibe. Auch gut.  :)
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: high4all am 19.09.2025 12:12
Im Zuge der Gleichwertigkeit von Beinkleidern für Männer und Frauen:
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

Mit viel Fantasie ein Übertritt mit Vulva-Symbol an einer Hose. :o ::) ;)

Wahrscheinlich zu viel Weiblichkeit, um auf das Ausgangsthema zurück zu kommen.

Mit genügend Veritas intus lässt sich alles das sehen, was man sehen will. Hicks!
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 19.09.2025 12:24
In Deinem Beispiel erkenne ich fast beides.  :)

Eine Vulva hatte ich bereits auch bei der phalluslosen Beispielhose im Muster entdeckt.
Entweder in der Schnittführung der Hose hat sich das halt nun mal so ergeben,
oder der Designer hat sich bewusst mit dieser Symbolik auseinandergesetzt.

Achja, betreffende Beispielhose: klick (https://www.rockmode.de/index.php?topic=10224.msg202931#msg202931) (Beitrag)
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Legardiane am 19.09.2025 21:44
Um noch mal etwas zum Thema beizutragen. Wenn Männer Röcke tragen, bleibt es unter Umständen nicht aus, das sich im Schritt der Penis abzeichnet. Aber das ist nun mal so, bei Frauen zeichnen sich in der Oberbekleidung eben auch Brüste ab.
Aber zur Frage wieviel Weiblichkeit darf sein, ich kann sagen/schreiben, einen Rock zu tragen, macht was mit mir. Nicht in Sachen Selbstbewusstsein, sondern eher in Sachen Aussenwirkung.
Ich bin ein Mann und ein Rock macht mich nicht zur Frau.
Aber auch Männer fangen an körperbetonte Kleidung für sich zu entdecken..
Zurück zur Frage, meine Antwort soviel Weiblichkeit wie ein Mann an sich zulässt.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 19.09.2025 22:03
Ich trage Röcke eigentlich lieber, weil sie so schön luftig sind und nicht so körperbetont eng wie Hosen.

Auch bin ich inzwischen in einem Alter, da verbirgt man manche Wölbungen lieber. ;D

Das geht so mancher Frau in meinem Alter aber auch so.

Heute hatte ich einen dermaßen luftigen Rock und ein mindestens ebenso luftiges Blusentop an (beides hier schon gezeigt), und beides wirkt recht, aber m.E. nicht zu feminin, auch ohne Körperbetonung. Ich muss mal schauen, ob ich die Kombi hier zeigen kann.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Zwurg am 20.09.2025 09:44
Um noch mal etwas zum Thema beizutragen. Wenn Männer Röcke tragen, bleibt es unter Umständen nicht aus, das sich im Schritt der Penis abzeichnet. Aber das ist nun mal so, bei Frauen zeichnen sich in der Oberbekleidung eben auch Brüste ab.
Aber zur Frage wieviel Weiblichkeit darf sein, ich kann sagen/schreiben, einen Rock zu tragen, macht was mit mir. Nicht in Sachen Selbstbewusstsein, sondern eher in Sachen Aussenwirkung.
Ich bin ein Mann und ein Rock macht mich nicht zur Frau.
Aber auch Männer fangen an körperbetonte Kleidung für sich zu entdecken..
Zurück zur Frage, meine Antwort soviel Weiblichkeit wie ein Mann an sich zulässt.
Ich habe schon in den 90 igern gerne Leggins getragen. Das heißt die bunten Glanzleggins die demals in Mode waren, hauptsächlich zum Sport, also Fahrradfahren, Bergwandern, ab den 2000ern auch zum Inlinern, (hab ich erst 2002 gelernt.)
Und dazu meist enganliegende T-Shirts.
Die Farben sind irgendwie verschwunden, die Sportleggins die ich heute trage sind meist schwarz. Die T-Shirts oft mit Bandaufdruck sind es meist auch.
Und schon immer trug ich zum Rock gerne auch eine Strumpfhose. Ausser im Hochsommer natürlich.
Und dann je nach Witterung, FSH, Mikrofaser oder Thermostrumpfhose.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: hirti am 02.10.2025 08:58
Hallo!

Dieses Thema wurde ja ins Leben gerufen, um die "Rock/Kleid in der Arbeit" Themen nicht zu sehr mit Nebendiskussionen zu füllen.
Genau deshalb zeige ich dieses Outfit auch hier. Ich habe es letzte Woche im Büro getragen, aber ich gebe ehrlich zu, dass ich mir nicht ganz sicher war, ob es nicht zu viel der guten Weiblichkeit ist.

Was hat mich dazu getrieben:
Zum einen wollte ich schon lange mal ein Etuikleid ins Büro tragen. Ich habe zwei davon. Eines gefällt mir zwar gut, wirkt aber durch die Schnittführung jedes Mal, als hätte ich einen mords Busen... egal wie ich es fotografiere: https://www.rockmode.de/index.php?topic=2869.msg201827#msg201827

Das zweite ist dieses, das ich letzte Woche in die Arbeit getragen habe - aus schwarzem Leder und damit auch nicht gerade unauffällig.
Was denkt ihr darüber?

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Ich habe das Kleid mit meiner als ziemlich bieder verrufenen Weste kombiniert und ein Tuch dazu gebunden, weil ich mit dem nackten Hals nicht so glücklich war. Letzteres habe ich später abgelegt - war mir zu warm fürs Büro.
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Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: high4all am 02.10.2025 12:17
Ich sehe bei den beiden Looks nix besonders Weibliches.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 02.10.2025 15:09
Das mit dem Leder fällt auf diesem Bild gar nicht so auf.

Kann man so tragen. Besonders der zweite Look (also mit der Jacke, geschlossen), auch wenn ich kein ausgesprochener Fan bin von Wickeltücher um den Hals bei Männern. Tücher oder Schals an Männern waren oft Zeichen von abstiegsgefährdeten oder gut situierten, aber relativ entmachtetem Landadel, oder oft auch ein Zeichen, dass man sich eher an Männern erfreut. Wogegen alles ja nichts zu sagen ist. Dennoch fällt es nicht in meine Mag-ich,optisch,-Kategorie, das mit den Halswickeln.

Trotzdem gefällt mir besonders die Jacken-Variante, vermutlich sogar ohne Tuch noch viel besser.

Offen getragen, und offen gestanden, hab ich da jedoch leichte Vorbehalte, die ich nicht verheimlichen möchte. Und diesmal ist es nicht das Material Leder.

hirti, Du schreibst, es sei ein Etuikleid. Etuikleider liegen eigentlich eher mehr am Körper an. Ich würde es nicht als Etuikleid einstufen. Auch hat es Stufen: Unterbrust und irgendwo Hüfte - ich glaube, das ist auch eher unüblich bei Etuikleidern. Ich finde eher, dass es ein leicht ausgestelltes Kleid ist, das eben genau ab Hüfte leicht ausgestellt ist. Das macht den Rockteil leicht glockiger - und somit eine Spur femininer.

Das mit den Stufennähten, die bereits erwähnten, bedingt, dass es obenrum eigentlich etwas mehr Fülle vom Körper erwartet.
Wenn das der Körper nicht erfüllt - kein Problem, dann sollte das Kleid aber auch in anderen Körperebenen eher lockerer liegen. Und in der Mittelstufe des Kleides - zwischen Unterbrust und Hüfte - ist das bei Dir - zumindest bei Deiner Haltung - nicht der Fall.

Darum halte ich es für grenzwertig, das Kleid offen oder mit offener Jacke zu tragen. Vielleicht kann ein geschickt gewählter Cardigan die Enge im Teilbereich Deines Körpers wieder geschickt optisch abfangen. An Deiner Stelle würde ich das mal austesten, ob mir da etwas vorteilhafteres zur Kombi in die Finger fällt, um das Kleid auch "offen" zu tragen, aber mit einem "Schultergehänge" die Engstelle optisch zu kaschieren.

Ich glaube fast, ein Jäckchen, das bis zur Unterkante Deiner größten Körperfülle reicht (zuzüglich 2, 3 Zentimeter), wäre am idealsten. Oder ein dünnes Pulloverchen in dieser Länge, das gut und gerne weiter ausgeschnitten sein darf wie Dein Kleid, vielleicht auch gerade mit V-Ausschnitt. Dünn kann auch sein, wo gewisse Luftlöcher im Pullover eingestrickt sind, wo das Schwarz vom Kleid noch immer wieder durchschimmert, dann aber eine andere Farbe als Schwarz. -> Weiss wäre optimal. Also durchaus vielleicht auch ein grobmaschiger Häkelpulli.

Da das Kleid unten leicht ausgestellt ist, entwickelt es seine beste Entfaltung, wenn ein enganliegendes Oberteil oder Jäckchen nicht zu tief reicht. Dein Jäckchen reicht fast schon zu tief. Also noch ein Argument für etwas kürzeres für Obendrüber.
Genau solche Gedanken habe ich mir am zurückliegenden Montag gemacht. Habe gerade davon an anderer Stelle im Forum geschrieben: "Was habt ihr gestern getragen? (https://www.rockmode.de/index.php?topic=4676.msg203171#msg203171:~:text=Ich%20habe%20recht%20lange%20experimentiert%2C%20bis%20ich%20diesen%20Rock%20kombiniert%20hatte.%20Zum%20einen%20ist%20dieser%20ausgestellte%2C%20fast%20schon%20glockige)"

P.S.: Übrigens habe ich heute morgen, als ich Deinen Beitrag las, just drei Minuten vorher ein Thema im Sinn gehabt, um genau diesen Thread wieder mit einem Beispiel zu bespielen. Dann sehe ich, dass Du den Thread auch gerade reaktiviert hast...  ;D Zu meinem Thema aber komme ich wann anders drauf zurück...
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: hirti am 02.10.2025 15:47
Hallo Skirtedman,

da täuscht wohl das Foto.
Vermutlich fällt jegliche Rundung bei glänzendem Leder erheblich mehr ins Auge, als bei einem matten Stoff. Das ist der Grund warum ich bei Frauen Leder so sehr liebe, bei mir ist es in dem Fall wohl nicht so hilfreich.

Das Kleid liegt in Wirklichkeit nicht besonders an - es dürfte ziemlich gerade geschnitten sein und sitzt eigentlich an allen Stellen eher locker. Das ist auch eine recht gute Voraussetzung für den Einsatz im Büro. Leder dehnt sich ja nicht und 10 Stunden im Bürosessel in einem knallengen Lederkleid sieht nicht nur für die Kollegen etwas schräg aus, es fühlt sich vermutlich auch etwas unbequem an.

Ich habe jetzt nicht den irre fetten Bauch, aber mache Kleider sind wohl einfach sensibel, was die Präsentation der Körpermitte angeht. Ich finde es natürlich nett, dass du so deutlich darauf hinweist (man vergisst sowas ja so schnell   ::)), aber ich möchte mich davon möglichst wenig abhalten lassen, ein bestimmtes Kleid zu tragen.

Die von dir angesprochenen längeren Cardigans habe ich bei deinen Outfits schon öfter gesehen und finde sie auch eine total spannende Ergänzung zu Kleidern, alleine ich habe so einen bisher nicht erworben.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: cephalus am 02.10.2025 16:50
Hallo Hirti,
Wolfgangs Ausführungen kann ich weitgehend nicht folgen ;)
Ob das jetzt ein Etuikleid ist oder nicht, würde ich bejaen. Auch wenn es für ein solches relativ wenig dem Körper folgt, oder eine Nummer zu groß ist.
Zu deiner Frage:
Ich finde es nicht besonders feminin, das femininste ist für mich die Jacke. Das liegt vielleicht daran, dass mich ihr Stil an "Alte reiche konservative Frau" erinnert. Den mag ich nicht sonderlich ;)
Mit Tuch finde ich das Ganze recht cool und schon fast maskulin.

Zu viel ist es für mich nicht, und wenn das Kleid Ärmel hat(?) würde ich die Jacke ersatzlos streichen oder sonst durch einen breiten Schal ergänzen, wie den  (https://www.filati.de/modell-pakete/lana-grossa-filati/modellpaket-breiter-schal-gigante-multi-nr_26895.html?utm_source=googleproduct&utm_medium=organic) oder den (https://www.woolovers.de/womens/scarves/breiter-wollschal-grau-19462). Etwas Farbekann so ein Outfit pimpen und solche Großschals können auch zur Temperatursteuerung verwendet werden.

Auf jeden Fall denke ich nicht, dass du es im Büro übertrieben hast oder dich stilistisch vergriffen - es ist geschmackvoll und folgt deinem bekannten Stil.

Jetzt ist mir gerade noch aufgefallen, dass der erste Schal ein Bausatzmodell ist ::) nähen ginge ja, aber stricken :(
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Timper am 02.10.2025 18:28
Ich finde es zu kurz. Und die Schuhe auch nicht optimal. Stiefel würden besser passen.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Timper am 02.10.2025 18:45
Ich habe heute mal was ganz Neues getestet, was eher Frauen machen. Die Haare Schwarz getönt. Nur getönt ob es mal richtig gefärbt wird wird sich zeigen. Hält 4-6 Wochen. Dem Stil zum WE und der kommenden Fahrt nach Hamburg einen neuen Kick geben. Passend zum schwarzen Outfit. (Haare gibts nicht mehr so viel. Das macht das Tönen einfacher ::). Dann die Nägel auch Schwarz lackiert. Das Sahnehäubchen wird für das WE eine temporäres Tattoo. Als Test für ein richtiges, was aber erst in einigen Monaten ggf passieren wird. Teuer. Das muss gut überlegt sein. Das kann man nicht tauschen wie einen Rock.  Also der Gothic Styl wird vollständiger...
Ein Prozess, wo er hinführt, weiß ich nicht. Alles ändert sich....   
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: hirti am 03.10.2025 10:05
Hallo!

Ähm... das mit dem Schal stricken, das werd' ich eher mal bleiben lassen. Wenn ich mich schon kleide wie die alte Tante Adelheit, und dann in der Mittagspause statt der Laufschuhe auch noch die Stricknadeln auspacke, dann habe ich, glaube ich, WIRKLICH EIN IMAGEPROBLEM!

Das Kleid hat keine Ärmel. Ich tu mir schon schwer mit dem großen Halsausschnitt, wenn dann auch noch freie Ärmel dazukommen, dann fühle ich mich irgendwie zu wenig angezogen. Beim Thema ärmelloses Oberteil am Mann habe ich heuer schon etwas Wohlbeflinden aufgebaut, wenngleich das Arbeitsoutfit das ich vor einer Weile zu dem Thema gezeigt habe (https://www.rockmode.de/index.php?topic=9192.msg202628#msg202628) im Forum nicht so gut weggekommen ist.
Ich gaube, das Ganze ist mir mit Kleid alleine einfach nicht raffiniert genug. Vielleicht reicht mir schon eine Hals-Armketten Kombination um zu zeigen, dass ich mir mit dem Outfit etwas überlegt, und nicht nur ein Kleid übergeworfen habe.

Die Jahreszeit spielt bei diesem Kleid jetzt aber auf meiner Seite - im Herbst kann man ein Hemd oder einen dünnen Rollkragenbody darunter ziehen, und dann sieht's gleich wieder viel angezogener aus. Außerdem kann man das Outfit mit Stiefeln upstylen oder mit Sneakers downstylen ... auch eine Möglichkeit die mir im Sommer fehlt.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Peter58Muc am 03.10.2025 11:01
https://www.rockmode.de/gallery/2/5483-031025105746.jpeg

Ich hatte Angst, dass meine Frau die Strumpfhose zum Rock zu feminin findet, es gab aber keinen Kommentar von ihr
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: hirti am 03.10.2025 11:32
Hallo Peter!

Die Strumpfhose sieht aber sehr schön aus!
Und doch passt sie sehr gut in dieses Thema. Wie schon öfter in diesem Forum erwähnt, haut die Strumpfhose die Menschen noch mehr um, als der Rock am Mann. Auch ich habe das in der Arbeit so erzählt bekommen. Und viel mehr noch, sind gemusterte Strumpfhosen wie die deine ein besonders feminines Stück.

Und doch sind sie so schön und für viele Outfits auch das Tüpfelchen auf dem i - vor allem als Eye-Catcher, wenn das Outfit etwas dezenter gestaltet wird. Ich hoffe jedenfalls dass der nicht vorhandene Kommentar deiner Frau auch darauf hindeutet dass sie es auch nicht so übel findet oder dir zumindest einfach die Freude gönnt.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: cephalus am 03.10.2025 13:28
Ich habe heute mal was ganz Neues getestet, was eher Frauen machen.
(...)
Ein Prozess, wo er hinführt, weiß ich nicht. Alles ändert sich....

Ja, Timper, das Leben ist ein andauerender Prozess der (eigenen) Veränderung, zumindest bei denen, die noch lebendig sind. Manche können sich ab 30 nicht mehr bewegen, entwickeln, oder verändern.
Und wo der Weg hin geht.

Persönliche optische Veränderung ist vor allem ein Frauending: Farbe, Frisuren, Nagellack und sogar Tattoos werden in erster Linie oder zumindest häufiger von Frauen als von Männern verwendet. Das macht uns Männern oft eine Veränderung etwas schwerer.

Bei deiner Tönung musste ich schmunzeln, von wegen einfacher ;D
Ich hatte eine Phase in der, wie es meine Frisörin so schön diplomatisch ausdrückte, meine Haare heller wurden, aber nicht weniger. da tat ich was dagegen.
Jetzt sind sie hell und weniger, wenn auch gleichmäßig verteilt, sollen sie halt so sein...

Ich bin gespannt auf deinen Style.

Ähm... das mit dem Schal stricken, das werd' ich eher mal bleiben lassen. Wenn ich mich schon kleide wie die alte Tante Adelheit,

Ich spach ja auch nicht von selbst oder gar in der Arbeit stricken  ;D


Vielleicht reicht mir schon eine Hals-Armketten Kombination um zu zeigen, dass ich mir mit dem Outfit etwas überlegt, und nicht nur ein Kleid übergeworfen habe.
(...)
Außerdem kann man das Outfit mit Stiefeln upstylen oder mit Sneakers downstylen ... auch eine Möglichkeit die mir im Sommer fehlt.



Schuhe, vor allem Stiefel sind ein starkes Statement.
Mit dem Schmuck musst du erstmal an Skirtetman vorbei  ;)

Mit beiden Sachen kann man meiner Meinung nach ein harmonisches Bild erreichen, vieilleicht auch vor allem deswegen, weil man es so gewohnt ist.
Aber man ist natürlich auch gewohnt, es vor allem im femininen Kontext zu sehen.

Gewohnt, harmonisch weiblich vs. neuartig ungewohnt männlich?

Ich glaube da muss jeder seinen Weg finden und jeder Betrachter für sich selbst entscheiden.
Meine Frau bleibt gefühlt auf der halben Strecke stehen - so ganz schlicht nüchtern männlich findet sie nicht ansprechend, zu sehr geschmückt, aufgebrezelt  kommentiert sie mit "wenn Du meinst"

Das kann natürlich auch daran liegen, dass das besonders geschmückte, feninine aufgebrezelte auch nicht ihr Ding ist.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Timper am 03.10.2025 14:34
Ja stimmt. Leben bedeutet auch Veränderung, was neues ausprobieren. Auch wenn es ggf nicht auf Dauer ist oder sich als falscher Weg erweist.
Ich kann mich noch an die 80er erinnern wo ich Zeitweise mit ca 18 Jahren Dauerwelle hatte. War damals so.
Oder später blonde Strähnen. Da waren noch viel mehr Haare vorhanden.
Jetzt wird wieder anders. Und sicher wird’s Kommentare geben. Und sicher von den geistig stehen gebliebenen. Egal.
Wen geht’s was an?
Ich mache das nicht für andere sondern weil mir danach ist. Derzeit jedenfalls.  Frauen fragen auch nicht um Erlaubnis. Warum auch?
Genauso ist das mit Röcke. Nicht 24/7 aber dann wenn ich es für richtig empfinde. Geht auch niemand was an.
Bestenfalls frage ich meinen Spiegel. Das reicht. Da habe ich die Antwort. Ich entscheide was mir gefällt.
Ich habe gestern Abend einige gesehen die genauso denken und viel schriller unterwegs waren.  Gut so! 

Ich glaube das das auch der richtige Weg ist wenn hier jemand Selbstzweifel hat.  Man muss nicht anderen gefallen. Nur sich selbst.  Kritische Meinungen kann zur Kenntnis nehmen, was man draus macht muss man dann selber sehen.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 03.10.2025 21:00
Wow!
Ich wäre seinerzeit ihrerzeit rausgeschmissen worden
(Ex-Ex-Tochter vom Ex--Schwiegervater-in-spe)
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Timper am 03.10.2025 21:07
Hallo!

Dieses Thema wurde ja ins Leben gerufen, um die "Rock/Kleid in der Arbeit" Themen nicht zu sehr mit Nebendiskussionen zu füllen.
Genau deshalb zeige ich dieses Outfit auch hier. Ich habe es letzte Woche im Büro getragen, aber ich gebe ehrlich zu, dass ich mir nicht ganz sicher war, ob es nicht zu viel der guten Weiblichkeit ist.

Was hat mich dazu getrieben:
Zum einen wollte ich schon lange mal ein Etuikleid ins Büro tragen. Ich habe zwei davon. Eines gefällt mir zwar gut, wirkt aber durch die Schnittführung jedes Mal, als hätte ich einen mords Busen... egal wie ich es fotografiere: https://www.rockmode.de/index.php?topic=2869.msg201827#msg201827

Das zweite ist dieses, das ich letzte Woche in die Arbeit getragen habe - aus schwarzem Leder und damit auch nicht gerade unauffällig.
Was denkt ihr darüber?

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Ich habe das Kleid mit meiner als ziemlich bieder verrufenen Weste kombiniert und ein Tuch dazu gebunden, weil ich mit dem nackten Hals nicht so glücklich war. Letzteres habe ich später abgelegt - war mir zu warm fürs Büro.
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Nochmal in Ruhe intensiv angeschaut- erstens zu kurz. Zweitens fehlt was am Hals, drittens fehlt was am Bauch / Hüfte, ein Gürtel der das aufteilt. Viertens sind die Schuhe suboptimal. Stiefel sind besser. So wie es abgebildet ist sieht das ganze langweilig aus. Mit Stiefel würde das alles einen Break und maskulinen Dreh bekommen. Die Strickjacke würde ich gegen eine lange tauschen. Schwarz. Lang würde lässiger aussehen. Eine mit Kapuze zb . Würde cool aussehen.
Meine Sicht der Dinge.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Timper am 03.10.2025 21:39
Wow!
Ich wäre seinerzeit ihrerzeit rausgeschmissen worden
(Ex-Ex-Tochter vom Ex--Schwiegervater-in-spe)
bei was? Der Bezug fehlt.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: high4all am 06.10.2025 11:12
Aus dem Werbeprospekt von REWE für diese Woche:
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Wie viel Glamour darf es sein?
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: cephalus am 06.10.2025 11:46
Schön, wenn die stereotype Optik von Männern mal aufgebrochen wird.


Maulen kann man natürlich immer:
Produkte für langhaarige Männer mit sehr kleinen Füßen, die von einem Influencer beworben werden, der sich in den letzten Jahren moralisch ziemlich fraglich verhalten hat.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 06.10.2025 18:06
Die Haargummis braucht dieser Mann aber nicht. Ich schon.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 06.10.2025 19:01
Bei einer Stichprobe der Prospekte des REWEs  - auch großer Märkte - in meinem Umfeld bin ich dieser Aktion nicht begegnet.

Die Werbung erinnert mich an eine Werbeanzeige der etwa 00er Jahre, als mit einem Mann geworben wurde, der eine städtische Straße überquert und eine Damenhandtasche und ein Kleid trug. Unsere Rockmode-Community wertete das damals als einen sehr fortschrittlichen Akt. Beworben wurde damals entweder die Taschenmarke, die Kleidmarke oder ein Parfum.

Mit dieser Anzeige wollte die Firma (bzw. ihre Agentur) zweifellos anhand eines Normenbruchs ins Gespräch kommen und eine erhöhte Aufmerksamkeit auf ihre Produkte erreichen.

Ob das nun bei dieser Produktlinie auch die primäre Absicht ist, möchte ich vermuten.

Den Herrn Twenty4 Tim musste ich erst einmal googeln, und mir auch die von Cephalus angedeuteten Kritikpunkte ggü. den Gebahren dieses Herren erst einmal anlesen.

Wer nun die Zielgruppe seiner wohl mit Rewe (oder Konsorten) entwickelten Produktlinie ist, bleibt offen. Vor allem scheint es ihm erst einmal um das Merchandising von ihm selbst zu gehen. Und Rewe und seiner Agenturen ebenso um die Aufmerksamkeit.

Vielleicht auch steht diesmal im Gegensatz zu dem erwähnten Mann im Kleid nun auch die Zielgruppe der Nonkonformisten-'Community' mit im Fokus. Da scheint ja eine recht kaufkräftige Zielgruppe zu erschließen sein, was eben sicherlich auch eine Marktnische dadurch erschließen lässt, indem man durch solcherlei Aktion dieser 'Community' auch eine gewisse Existenzberechtigung bestätigt. Zu diesen Nonkonformisten können übrigens auch wir uns als Randbereich mit dazu zählen.

Und ja, es macht Spaß, alte Stereotype aufzubrechen. Insofern ist ein rosa Bademantel oder sind rosa Utensilien durchaus ein spaßbringender Gag. Wobei es den Bademantel ja auch in Hellblau gibt. Rosa steht dann entweder als Zeichen für eine Botschaft, oder bei mir ist es eben ein Signal, dieses Zeichen trotz der Botschaft zu verwenden, also gewissermaßen ist rosa dann ein Zeichen der Frechheit oder Kühnheit oder der Gleichgültigkeit ob der damit verbundenen Assoziationen.

Wieviel Weiblichkeit darf denn nun es sein in diesem Hinblick?

Nun, man muss nicht alles nachmachen, was Frauen so gerne als Bestätigung Ihrer Weiblichkeit machen. Man kann sich aber durchaus auch als Mann dessen bedienen. Und diese rein weiblichen Attribute bleiben auch nur dadurch bestehen, indem man sie nur den Frauen überlässt. Ein Mann im rosa Bademantel entzaubert vielleicht auch diese zugeschriebene Weiblichkeit.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 06.10.2025 19:11
Ein Inbegriff der Männlichkeit ist z.B. der Cowboy. Und welche Farbe hatte seine Unterwäsche?
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Quelle: https://www.ebay.de/itm/354543704752?var=625495299873&mkevt=1&mkcid=1&mkrid=707-53477-19255-0&campid=5338757642&toolid=20006&customid=95486b4a020f1c4363b45564779f47b3&_trkparms=ispr%3D1&amdata=enc%3A1wj1XWoehQuSkhWRV6LA2ew4 (https://www.ebay.de/itm/354543704752?var=625495299873&mkevt=1&mkcid=1&mkrid=707-53477-19255-0&campid=5338757642&toolid=20006&customid=95486b4a020f1c4363b45564779f47b3&_trkparms=ispr%3D1&amdata=enc%3A1wj1XWoehQuSkhWRV6LA2ew4)
Nach häufigem Waschen wurde aus dem Rot Rosa.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 06.10.2025 20:02
Hm. Trug man das als Cowboy??

Oder gab man diesem Produkt einfach nur den symbolträchtigen, ja identitätsstiftenden Namen "Cowboy"?

Und wie wendet man diese Unterwäsche an für den Fall, dass man mal im Alltag grade mal eben kacken muss?
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 06.10.2025 20:54
Für letzteres gab es einen Latz hinten, der losgeknöpft und aufgeklappt wurde.

Und ja, ich kenne diese Unterwäsche von Western-Filmen seit meiner Kindheit und auch von Lucka-Luke-Comics:
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Quelle: https://www.alamy.com/stock-photo-lucky-luke-lucky-luke-ein-dalton-bruder-geteert-und-gefedert-landen-52865231.html (https://www.alamy.com/stock-photo-lucky-luke-lucky-luke-ein-dalton-bruder-geteert-und-gefedert-landen-52865231.html)

Dass es ein Einteiler war, hatte sicher den Vorteil, dass man keinen nackten Rücken beim Reiten bekam.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 06.10.2025 21:57
Ach, wieviel einfacher ist es mit einem Rock!!!
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: MAS am 06.10.2025 22:04
Ach, wieviel einfacher ist es mit einem Rock!!!

12 Stunden täglich auf einem Pferd im Rock?

LG, Micha
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: hirti am 07.10.2025 20:56
Zitat von: Skirtedman
Den Herrn Twenty4 Tim musste ich erst einmal googeln, und mir auch die von Cephalus angedeuteten Kritikpunkte ggü. den Gebahren dieses Herren erst einmal anlesen.

Ach ne… denn konnte ich mir ziemlich gut merken, nachdem er in einigen Instagram Postings von Katja Krasevice (dt . rapperin, bekannt als DSDS Jurorin) an deren ziemlich beeindruckender Oberweite herumgeschraubt hat.
Titel: Antw:Wie viel Weiblichkeit darf es denn sein?
Beitrag von: Skirtedman am 07.10.2025 21:06
Siehste, 'DSDS' musste ich jetzt nicht mehr googeln, aber Krase... eigentlich schon wieder. Aber ich begnüge mich mit meiner Kenntnis, dass es bei Krasovice sich um ein Bier handelt.